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KittysKiste
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 489 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2021
Dream Again / Again Bd.5
Kasten, Mona

Dream Again / Again Bd.5


sehr gut

Wie auch schon all die tollen Vorgänger dieses Bandes, fand ich diesen ebenfalls wieder super klasse geschrieben und absolut lesenswert. Ich wurde einmal mehr gut unterhalten und kann nichts anderes sagen, als dass Mona Kastens Bücher rund um die Woodshill University einfach die perfekten Wohlfühlbücher sind, obwohl es natürlich auch bei diesen nicht an den alltäglichen Dramen des Lebens fehlen darf.

Schon der Schreibstil der Autorin hat es immer wieder geschafft, mich zu packen und zu fesseln. Sie schreibt auch hier wieder einwandfrei, gut verständlich und so, dass man einfach durch die Geschichte hindurch fliegt. Dabei ist ihr Schreibstil aber auch bildlich und voller Gefühl. Genauso mochte ich wieder die Sprecherin des Hörbuches, welche immer die selbe ist und doch jede einzelne Geschichte perfekt rüber bringt.

Die Geschichte von Jude und Blake hat mir ebenfalls wieder wirklich gut gefallen. Die beiden sind schlichtweg ein tolles Paar und ihre Liebesgeschichte fand ich sehr einnehmend und romantisch. Dennoch muss ich sagen, dass mir hier wieder das gewisse Etwas gefehlt hat. So gibt es zwar das gewohnte Drama, Herzschmerz und viele Emotionen, doch war die Geschichte dann doch nicht so besonders aufregend, dass sie mich hätte vom Sessel reißen können. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht ist, sondern ganz im Gegenteil. Wie schon erwähnt, ist sie etwas fürs Herz, gibt ein wohliges Gefühl beim Lesen und entführt in die kleine fiktionale Welt der Protagonisten, ohne in Kitsch abzuschweifen. Dafür gibt es auch einiges an Witz und alles, was man sich von einer ruhigen, nicht allzu dramatischen Liebesgeschichte verspricht, wobei selbstverständlich auch Sex eine Rolle spielt, aber keine allzu große. Besonders schön fand ich aber auch hier wieder das Gefüge zwischen all den Charakteren untereinander, egal ob es die Protagonisten aus den vorherigen Bänden sind, bereits bekannte Nebencharaktere oder auch neue Charaktere. Die zahlreichen Verbindungen und die kleinen Geschichten nebenbei gefallen mir einfach richtig gut.

Und auch die Charaktere sind einmal mehr richtig gut geschrieben. Obwohl sie keine dieser Charaktere sind, die dem Leser wohl auch über Jahre hinweg noch im Kopf bleiben, so sind sie doch authentisch und nachvollziehbar und wirken dadurch lebendig. Dabei ist Jude eine wirklich sympathische junge Frau und Blake eher derjenige, der die Ecken und Kanten hat, ohne ein BadBoy zu sein.

Insgesamt kann ich sagen, dass diese Reihe mit ihren für mich durchweg vier Sternen absolut lesenswert ist. Sie konnte mich durch die einzelnen Bände hindurch immer wieder begeistern und ich bin auch nach längeren Pausen gerne wieder nach Woodshill zurück gekehrt. Dennoch fällt es mir auch nicht schwer, sie nun zur Seite zu legen und ein neues Kapitel zu starten.

Bewertung vom 23.01.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


ausgezeichnet

Nach „Ich und die Menschen“ war dieses Buch leider erst der zweite Roman, welchen ich von Matt Haig gelesen habe und doch hat mich auch dieser wieder absolut begeistert, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise.

Schon allein der Schreibstil des Autors ist etwas ganz Besonderes, denn er schreibt sehr tiefgründig, fast schon philosophisch und dennoch gut verständlich und leicht sowie schnell lesbar. So war es auch kein Wunder, dass ich diesen Roman recht schnell durchgelesen hatte.

Auch die Handlung fand ich sehr besonders, denn ich dachte die ganze Zeit, ich wüsste, worauf die Geschichte eigentlich hinaus will. Und genau deshalb war ich manches Mal enttäuscht darüber, wie sich die Dinge entwickelten, denn in welches Leben Nora auch schlüpfte, ich hatte immer wieder das Gefühl, dass da irgendetwas fehlte. Irgendetwas hat mich immer wieder gestört. Warum erlebt Nora ihre Leben immer erst ab dem Punkt, an welchem sie ankommt und warum fehlen ihr dann auch noch jegliche Erinnerungen an dieses Leben? Was ist der Sinn dahinter, wenn sie doch gar nicht die Nora aus dem jeweiligen Leben sein kann? Ich verstand zwar den tieferen Sinn der Geschichte, aber alles andere wurde mit der Zeit immer unbegreiflicher für mich. Und genau das ist der geniale Punkt an diesem Roman, denn eigentlich ist man als Leser genauso auf der Reise, wie Nora selbst. Man weiß nicht mehr als sie und wächst dementsprechend auch mit ihr und ihrer Geschichte, man begibt sich selbst auf ein Abenteuer und zumindest ich habe mich einige Male gefragt, wie es mir in Noras Situation ergehen würde. Dabei könnte man denke, dass der Roman auf Grund der schweren Thematik, besonders emotional und drückend ist, aber das ist er so gar nicht. Zwar beinhaltet er hier und da eine wirklich bewegende Szene, doch ohne auf die Tränendrüse zu drücken, sondern vielmehr um zum Nachdenken anzuregen.

Die Charaktere in diesem Roman, selbst Nora als Protagonistin, fand ich zwar relativ austauschbar und nicht besonders ausführlich beschrieben, auch wenn man natürlich ein bisschen etwas aus Noras Leben erfährt, aber nur soweit, wie es für die Geschichte wichtig ist und genau das fand ich absolut passend. Für mich ist dieser Roman nämlich einer, der nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern Millionen und Milliarden. Jeder könnte, mit anderen möglichen Leben, Protagonist in dieser Geschichte sein und sicherlich hat sich jeder auch schon einmal die Frage nach dem Sinn im Leben gestellt.

Und am Ende muss ich sagen, dass der Autor mit dieser Geschichte einfach alles richtig gemacht hat, denn er bringt den Leser damit selbst an seine Grenzen, lässt ihn über das eigene Leben nachdenken und macht Mut, dieses in die eigenen Hände zu nehmen. Dieses Buch spricht nicht über den Tod, sondern über die zahlreichen Möglichkeiten, die unser Leben uns bietet.

Bewertung vom 20.01.2021
Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht (eBook, ePUB)
Mellick, Carlton

Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht (eBook, ePUB)


sehr gut

Als ich das erste Mal von diesem Roman gehört habe, war ich gleichermaßen neugierig und auch etwas skeptisch, ob mir so etwas wie Bizarro Fiction überhaupt gefallen könnte. Dazu muss man wissen, dass der Autor dieses Genre sozusagen selbst erfunden hat und ich mir nichts so richtig darunter vorstellen konnte. Allerdings erzählt das pastellig bunte und skurrile Cover des Buches schon eine eigene Geschichte und was tatsächlich dahinter steckt, fand ich, bis auf einen Aspekt richtig cool.

Dabei ist der Schreibstil des Autoren sehr schlicht und unverschnörkelt gehalten, wodurch sich das Buch richtig leicht und schnell lesen lässt. Er ist aber ebenfalls sehr plastisch, was die so schon sehr blutige Geschichte noch intensiver macht und mich beinahe dazu gebracht hätte, dass ich sie abbreche.

Überhaupt ist die Liebesgeschichte von Ethan und Spiderweb, welche eigentlich Jill heißt, wie man schon bald erfährt, etwas ganz anderes, als ich jemals zuvor gelesen habe. Was wirklich süß und schon fast kitschig beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem Albtraum aus herumfliegenden Hautfetzen und spritzendem Blut, immer mit einem leicht gruseligen Unterton. Vor allem ist dieser Roman aber auf alle möglichen Arten einfach nur wahnsinnig skurril, eben bizarre Fiktion. So explodiert Spiderwebs Kopf im wahrsten Sinne des Wortes, und nicht nur sprichwörtlich, gleich mehrfach, ihre Familie ist mehr als merkwürdig und allerhand komische Charaktere und Gestalten spielen in diesem Roman eine Rolle. Und dann dieses Ende, welches ich einerseits total abartig fand, andererseits aber so passend für diese abgedrehte und fast schon bekloppte Geschichte.

Was die Charaktere angeht, so bleibt der Autor in seinen Beschreibungen eher oberflächlich. Eigentlich erfährt man nicht viel über sie, am meisten aber noch über Spiderweb selbst. Sie ist, wie auch der Rest dieses Romans, einfach nur crazy und trotzdem irgendwie liebenswert. Ethan bleibt, obwohl er der Protagonist dieser Geschichte ist, eher blass, was mich aber gar nicht gestört hat und die Nebencharaktere sind mal mehr, mal weniger gut beschrieben, aber immer genau so, wie es ihre Rolle benötigt.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch auf seine abgedrehte Weise echt mochte, ich allerdings keine weiteren Experimente dieser Art machen möchte. Das liegt vor allem daran, dass ich mit ekeligen und blutigen Szenen absolut nichts anfangen kann, auch wenn sie in eine so herrlich skurrile und kreative Geschichte eingebunden sind. Ansonsten war ich aber froh, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe, da es mich letztendlich eben doch irgendwie positiv überrascht hat.

Bewertung vom 19.01.2021
Hope Again / Again Bd.4
Kasten, Mona

Hope Again / Again Bd.4


sehr gut

Allzu viel kann ich gar nicht zu diesem Buch sagen, da es im Grunde ähnlich gestrickt ist, wie viele andere New Adult Romane da draußen auch. Aber es hat mir dennoch wieder super gut gefallen.

Mona Kasten hat einfach einen richtig tollen, lockeren und leichten Schreibstil und auch die Sprecherin des Hörbuches hat wieder einen sehr guten Job gemacht und die Geschichte überzeugend rüber gebracht.

Diese ist an sich nichts wahnsinnig Besonderes, konnte mich aber dennoch gut unterhalten. Die Geschichte von Everly und Nolan war für mich wirklich aufregend und romantisch. Und natürlich durften die obligatorischen Probleme und Geheimnisse nicht fehlen, die aber absolut nachvollziehbar und realistisch waren. Auch gibt es einige prickelnd geschriebene erotische Szenen, welche nicht zu übertrieben waren, sondern ebenfalls realistisch und einfach nur schön. Überhaupt mochte ich die Chemie zwischen Everly und Nolan sehr, mal romantisch verspielt, mal explosiv und doch intensiv und die ganze Zeit über spürbar. Ich habe mir eigentlich einfach nur gewünscht, dass sie endlich ihr Happy End erleben dürfen. Ebenfalls spielen einige freundschaftliche Beziehungen und kleine, dezente Geschichten der Nebencharaktere wieder eine Rolle, welche ich einfach nur großartig beschrieben fand. Für mich zeichnet gerade dieser Aspekt diese Reihe dann doch irgendwie auch aus.

Was die Charaktere angeht, so sind diese wieder typische New Adult-Charaktere. Anders kann ich sie nicht beschreiben. Sie sind allesamt und auf ihre Weise gut bis sehr gut geschrieben und ich mag bisher eigentlich jeden. Everly ist eine tolle Protagonistin mit Stärken und Schwächen, sehr sympathisch und eben das typische Uni-Mädchen, welches gerade noch auf der Suche nach ihrem Weg im Leben ist. Nolan hingegen ist schon ein Stück weiter, wirkt auch erwachsener und dennoch passt er sehr gut zu Everly, weil sich die beiden gut ergänzen. Dazu kommen noch zahlreiche Nebencharaktere, welche die Geschichte auf jeden Fall bereichern, egal ob es bereits bekannte oder neue Charaktere sind.

Insgesamt fand ich auch diesen Band wieder richtig toll, selbst wenn er für mich nun nicht unbedingt die absolute Sensation auf dem Büchermarkt ist, denn dazu hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt. Dennoch hat mir einmal mehr der Schreibstil der Autorin super gut gefallen und auch die Geschichte war richtig süß und unterhaltsam.

Bewertung vom 18.01.2021
Die Sterne werden fallen / Ophelia Scale Bd.3 (eBook, ePUB)
Kiefer, Lena

Die Sterne werden fallen / Ophelia Scale Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nun ist diese Trilogie für mich beendet und ich muss sagen, sie lässt mich sowohl mit einem lachenden, als auch einem weinenden Auge zurück. Einerseits bin ich nämlich froh, die Geschichte von Ophelia Scale beendet zu haben, andererseits sind mir die Welt und auch Charaktere ein Stück weit ans Herz gewachsen.

Und auch hier ist der Schreibstil wieder super gut und bildlich, dennoch leicht und schnell zu lesen. Außerdem gibt es nicht mehr so viele technische Begriffe, wie in Band drei, beziehungsweise habe ich sie inzwischen besser verstanden.

Ebenfalls war die Handlung hier wieder ein ganzes Stück fesselnder und mitreißender, auch wenn es noch immer hier und da ein paar kleine Längen gab. Aber obwohl dieser Band ungefähr so viele Seiten hatte, wie Band zwei, so hatte ich ihn gefühlt schneller durchgelesen als diesen. Dazu kamen einige interessante und unvorhersehbare Wendungen, die immer wieder für frischen Wind gesorgt und die ganze Story am Laufen gehalten haben. Genauso mochte ich die Liebesgeschichte zwischen Ophelia und Lucien wirklich sehr, denn diese ist sehr realistisch geschrieben und nicht nur eitel Sonnenschein. So geraden die beiden auch einmal aneinander, haben kleinere und größere Meinungsverschiedenheiten und doch spürt man in jeder Zeile ihre Liebe zueinander. Am interessantesten fand ich allerdings an der gesamten Geschichte das einzigartige Setting und wie es sich im Laufe der drei Bände weiterentwickelt hat. Ebenso hat mir der Ausgang der Geschichte super gut gefallen und obwohl ich die Welt noch immer relativ erschreckend finde, zufrieden zurück gelassen.

Großartig fand ich auch wieder die einzelnen Charaktere, allen voran Ophelia, welche als Protagonistin sehr lebendig und authentisch geschrieben ist. Zudem ist sie eine sehr starke junge Frau, die Fehler macht, sich aber ebenfalls weiterentwickelt. Und genauso ist es mit allen anderen Charakteren. Sie alle sind sehr nachvollziehbar geschrieben und machen interessante Entwicklungen durch. Außerdem konnte mich so manche Figur in diesem Band wieder überraschen, egal ob positiv oder negativ.

Insgesamt mochte ich diesen Band wieder richtig gern. Ich habe ihn sehr gern gelesen, wurde gut unterhalten und am Ende mit einem spannenden Finale belohnt. Letztendlich kann ich also sagen, dass diese Trilogie wirklich lesenswert ist, wenn auch für mich persönlich nicht perfekt.

Bewertung vom 16.01.2021
Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
Mackesy, Charlie

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd


ausgezeichnet

Was haben ein Junge, ein Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd eigentlich gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht unbedingt viel und doch schafft es Charlie Mackesy, diese vier ganz unterschiedlichen Figuren in seinem Buch auf ganz wunderbare und einzigartige Weise zu vereinen.

Dabei stehen vor allem die skizzenhaften, mit Tinte und Feder gezeichneten Illustrationen im Vordergrund, welche mal schlicht in Schwarz-Weiß gehalten sind und manchmal in buntem Aquarell. Diese waren für mich auf jeden Fall mal etwas ganz Neues, wissen aber dennoch mit einer ganz besonderen Schönheit und Aussagekraft zu bestechen. Sie allein haben es mir bereits extrem angetan und ich könnte das Buch immer und immer wieder durchblättern, um sie zu bestaunen und weitere Details zu entdecken.

Dazu gibt es viele verschiedene Weisheiten zum Thema Liebe und Freundschaft, welche zwar nicht unbedingt wie eine übliche Geschichte daher kommen, mich aber trotzdem sehr angesprochen und bewegt haben. Vor allem finde ich schön, dass jeder Leser seine eigenen Gedanken und Gefühle in die Sätze und Texte hineininterpretieren kann, ohne sich irgendwie an einer Handlung orientieren zu müssen. Und wer das nicht möchte, der bekommt am Anfang des Buches noch eine Art kleine Einführung. Ebenfalls mag ich, dass der Text, passend zu den Bildern, mit Tinte und Feder geschrieben ist, was dem Buch insgesamt einen runden und sehr ansprechenden Look gibt.

Wer also eine süße und locker leichte Bilderbuchgeschichte mit einem roten Faden sucht, der sollte vielleicht nicht unbedingt zu diesem Buch greifen. Aber wer ein wunderschön und liebevoll gestaltetes Buch mit großartigen, etwas anderen Illustrationen und voller tiefgründiger Weisheiten über Freundschaft und Liebe sucht, der muss hier einfach zugreifen.

Bewertung vom 14.01.2021
Der Himmel wird beben / Ophelia Scale Bd.2
Kiefer, Lena

Der Himmel wird beben / Ophelia Scale Bd.2


gut

Nach dem spannenden Cliffhanger des ersten Bandes hatte ich so sehr mit einer richtig tollen und interessanten Fortsetzung gerechnet, doch leider konnte dieser Band dann doch nicht mit seinem Vorgänger mithalten und hat mich teilweise schon etwas gefordert.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin noch immer wahnsinnig gut, manchmal humorvoll, manchmal emotional und an sich bildlich, nur haben mich irgendwann die Häufungen von technischen Begriffen ein bisschen aus dem Konzept gebracht, denn ich konnte mir gerade die vielen erfundenen technischen Dinge einfach nicht mehr bildlich vorstellen. Da war es dann auch egal, dass die Autorin alles gegeben hat, sie wirklich gut zu erklären.

Auch die Geschichte konnte mich nicht mehr so sehr packen, wie noch im ersten Band. Zwar beginnt sie wirklich spannend, lässt aber im zweiten Drittel ziemlich nach, war für mich persönlich streckenweise oft zu langatmig und uninteressant. Trotzdem gab es hier auch wieder spannende Szenen, gute und unerwartete Wendungen und einiges an Action. Es wurden einige Fragen beantworten, die im ersten Band aufkamen und es kamen neue Fragen dazu, ebenso wurde die Liebesgeschichte weiter ausgebaut, wobei es auch in Bezug darauf einige Überraschungen gab, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aber auch ein paar, die ich mir schon denken konnte. Ebenso gefällt mir noch immer das Setting in dieser Geschichte und dass eben nicht alles so ist, wie es anfangs scheint. Und dann gab es, nach einer echt dramatischen Wendung, auch hier wieder einen richtig fiesen Cliffhanger, der mich auf jeden Fall neugierig auf den finalen dritten Band gemacht hat.

Richtig toll fand ich in diesem Band allerdings einmal mehr die Charaktere. Selten habe ich von so gut und realistisch geschriebenen Charakteren in einem Jugendbuch gelesen. Dabei gefällt mir sowohl Ophelia als Protagonistin, als auch Lucien, genauso wie die zahlreichen, individuellen Nebencharaktere, egal ob sie gut, böse oder irgendetwas dazwischen sind. Vor allem mag ich die Entwicklungen, welche die einzelnen Figuren durch machen, allen voran natürlich Ophelia, welche mich auch hier wieder ganz oft positiv überrascht hat.

Alles in allem fand ich diesen Band dann auch vollkommen okay, aber leider nicht mehr. Für mich war er ein typischer Mittelband, in welchem zwar viel passiert, aber welcher mich dennoch nicht so richtig packen konnten. Dennoch bin ich auf jeden Fall auf den letzten Band gespannt, da ich unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte von Ophelia Scale endet.

Bewertung vom 11.01.2021
Die Welt wird brennen / Ophelia Scale Bd.1
Kiefer, Lena

Die Welt wird brennen / Ophelia Scale Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, dass ich an dieses Buch mit relativ neutralen Erwartungen heran gegangen bin, da ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, in welche Richtung die Geschichte wohl gehen könnte. Und obwohl ich noch immer nicht so ganz weiß, worauf die ganze Trilogie abzielt, hat mir dieser erste Band schon einmal echt gut gefallen.

Das ist als erstes bedingt durch den wirklich super einfachen, sowohl gut als auch schnell lesbaren und bildlichen Schreibstil der Autorin, welcher mich gleich von der ersten Seite an in Ophelias Welt hineinziehen konnte. Und obwohl es einige technische Begriffe gibt, so war das alles gar kein Problem, da diese wirklich gut und trotzdem nicht zu ausführlich erklärt wurden.

Und auch die Handlung konnte mich hier tatsächlich größtenteils begeistern. Sie begann bereits sehr spannend und hat mich von Anfang an packen und mitreißen können, was ich wirklich nicht gedacht hätte und dennoch hatte sie in der Mitte aber leider auch ein paar kleinere Hänger. Ebenfalls hat mir das ganze dystopische Setting, durchzogen mit Science-Fiction-Elementen, echt gut gefallen und vor allem hat es mich in dem Sinne verwirrt, dass ich nicht wusste, welche Seite ich als Leser nun eigentlich vertrete. Einerseits gibt es da die Menschen, die an ihrer Technik hängen und dafür kämpfen, dass sie wieder ungestraft freien Zugang dazu haben, andererseits diejenigen, die nach unseren jetzigen Maßstäben ein relativ gutes Leben ohne Technik führen. Beide Seiten waren für mich nachvollziehbar geschrieben und ich konnte beide Seiten auf ihre Art verstehen, obwohl ich es schon erschreckend fand, wie abhängig gerade die jungen Menschen hier von Technik sind, dass sie ohne gar nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen wissen. Steuern wir nicht auch auf eine solche Zukunft zu und sollte uns das nicht auch erschrecken? In diesem Sinne konnte ich den König auch nicht hassen, so wie es Ophelia und ihre Freunde tun. Dennoch wird Technik noch zur Überwachung eingesetzt, was mir wiederum ebenfalls zu denken gab. Man merkt also, dass ich diesbezüglich noch hin- und hergerissen bin. Auch eine kleine Liebesgeschichte gibt es in diesem Buch, was mich aber gar nicht gestört hat, da diese im Gesamtpaket sehr homogen mit der gesamten Handlung verschmolz und diese auch voran brachte. Das Ende dieses ersten Bandes hatte es allerdings so richtig in sich. Es gab nämlich richtig klasse geschriebene Wendungen und wurde noch einmal richtig rasant, bevor alles mit einem riesigen, gut gemachten Cliffhanger endete.

Was die Charaktere angeht, so haben wir hier auf jeden Fall eine sehr starke und selbstbewusste junge Protagonistin, die für die Dinge einsteht, die ihr wichtig sind, die aber eben auch nicht unfehlbar ist. So macht selbst sie ganz entscheidende Fehler, welche sie greifbar und menschlich machen. Ebenfalls mochte ich ihre besonderen Fähigkeiten. Welche das sind, müsst ihr allerdings selbst herausfinden. Auch Lucien fand ich sehr gut geschrieben, charmant und undurchschaubar, dass selbst ich ihn bis zuletzt einfach nicht einschätzen konnte. Als großer Gegenspieler fungiert hier der König, welcher anfangs als großer Despot dargestellt wird, auf mich aber mit der Zeit immer weniger wie ein grausamer Mensch wirkte, der seine Untertanen einfach so unterdrückt. Was tatsächlich hinter diesem Charakter steckt, ist für mich bisher das größte Rätsel der Reihe.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich froh bin, diese tolle Trilogie angefangen zu haben, denn dieser erste Band war, bis auf Kleinigkeiten, bereits großartig und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er ein Debüt ist. Hier hat soweit alles gepasst, egal, ob der locker leichte Schreibstil, die spannende aber wenig brutale Geschichte oder die toll geschriebenen Charaktere. Ich kann das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen, vor allem weil es einmal etwas anderes ist.