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OwlmaBooks
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Bad Kreuznach
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Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2012
Crank, Deutsche Ausgabe
Hopkins, Ellen

Crank, Deutsche Ausgabe


sehr gut

Klappentext:

Das Leben war gut,
bevor ich es
traf,

das Monster.

Das Leben
danach

war großartig.

Auf jeden
Fall

für kurze Zeit.

Kristina ist gut in der Schule, freundlich und wohlerzogen. Doch dann begegnet sie dem Monster. CRANK. Der Droge. Und was wie ein Abenteuer anfängt, wird zu einem Kampf um ihren Verstand, ihre Seele – ihr Leben.

Ellen Hopkins zeichnet mit ihrem in freien Versen geschriebenen Roman ein schmerzlich genaues Bild davon, wie unerbittlich die Sucht sein kann. Jede einzelne Seite ist ein kleines Kunstwerk, das den Leser die schwindelerregend schnell abwärts stürzende Spirale von Kristinas Welt mit hinunterreißt und ihm mit seiner Intensität den Atem nimmt.

Meine Meinung:

“Crank” ist das erste Jugendbuch der Autorin und ihm liegen wahre Begebenheiten zu Grunde.

Das Besondere an diesem Buch ist die Gestaltung der Seiten. Die Seiten sind beispielsweise wie oben die ersten Sätze des Klappentextes gestaltet. Manchmal sind die Sätze in Formen angeordnet. Manchmal müssen die Sätze vertikal oder schräg gelesen werden. Und wieder ein anderes Mal ergeben sie in zwei verschiedene Richtungen auch verschiedene Sätze.
Aber gerade das Herausfinden der Leserichtung hat mich manchmal gestört, weil es mich aus dem Lesefluss gebracht hat und deswegen bringe ich hier meine einzige Kritik an.

Ebenso gelungen ist die Protagonistin Kristina. Ihre Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt und verschafft so jedem Leser Zugang zu Ihrer Psyche. Man kann Ihre Zweifel und Probleme nachvollziehen und auch ihren Absturz kann man so hautnah miterleben.
An vielen Stellen war ich traurig, weil ich als Außenstehende die falschen Entscheidungen sehen konnte, die sie immer wieder getroffen hat. Am liebsten wollte man sie bei den Schultern packen und ihr sagen, dass sie aufhören soll mit den Drogen.

Gerade für Jugendliche ist dieses Buch besonders interessant. Die Story ist dramatisch, abschreckend und brutal direkt. Somit hat das Buch also auch einen Lerneffekt.

Aber natürlich empfehle ich das Buch auch allen erwachsen Lesern.

Bewertung: 4/5 Punkte

Bewertung vom 15.02.2012
Regionalexpress
Hammer, Agnes

Regionalexpress


sehr gut

Klappentext:

Max lernt Adil kennen, als er ihn im Zug gegen zwei betrunkene Neonazis verteidigt. Sie freunden sich an und Max ist fasziniert von Adils Gottvertrauen und seiner tiefen Überzeugung, dass alles einen Sinn hat. Gemeinsam besuchen sie eine kleine Moschee in Düsseldorf und hören die Predigten des Imam Mohammad. Für Max scheint sich ein Vorhang zu heben, der seinen Blick sein ganzes Leben lang verschleiert hat. Er nimmt Koranunterricht und lernt Arabisch, nach wenigen Wochen konvertiert er zum Islam. Und ganz langsam kommt er zu der Erkenntnis, auserwählt zu sein: Er ist ein Werkzeug Gottes, mit dem die Ungläubigen gerichtet werden sollen. Was Max und Adil nicht wissen: Sie werden schon lange von Kemper, einem Beamten des Bundesverfassungsschutzes, observiert. Und auch Paula, Max‘ Schwester, die sich in Adil verliebt hat, ist das merkwürdige Verhalten ihres Bruders aufgefallen. Als Max eines Morgens mit einem Rollkoffer das Haus verlässt, versucht Paula verzweifelt, ein Inferno zu verhindern.

Meine Meinung:

“Regionalexpress” war das erste Buch was ich von der Autorin Agnes Hammer gelesen habe.

Die Grundidee bzw. das Thema, dass das Buch behandelt finde ich aktuell und gelungen. Immer wieder sieht man im Fernseh und liest in der Zeitung diverse Berichte über Attentäter. Hier kann man beispielhaft aus der Perspektive eines verzweifelten jungen Mannes hautnah mitverfolgen, wie sich ein solcher fühlt bzw. was er denkt

Die Erzählperspektive hat mir hier sehr gut gefallen. Die Geschichte wird von Max, Paula und Kemper aus der Ich-Perspektive erzählt. So handelt es sich zwar um eine schlüssige Geschichte aber man erlebt sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Die Charaktere sind in diesem Buch sehr stark. Der Protagonist Max hat mit seinen Problemen zu kämpfen und gerät so an die falschen Leute. Was zunächst mit Anschluss an neue Freunde beginnt, wird bald bitterer Ernst. Paula ist so etwas wie ein Verbindungsstück in der Geschichte. Man erlebt zum Einen die Beziehung zu ihrem Bruder Max als auch ihre Schwärmerei für Adil. Der letzte Erzähler ist Kemper, ein Beamter beim Verfassungsschutz, der seit dem Tod seiner Frau mehr schlecht als Recht seiner Arbeit nachkommt.

Die Spannung und Dynamik waren durchgehend auf einem hohen Niveau. Manchmal hatte ich das Gefühl selbst in einem D-Zug zu sitzen und alles an mir vorbei rauschen zu sehen. Die Geschwindigkeit und der Verlauf der Geschichte waren mir deshalb vielleicht einen Tick zu unglaubwürdig. Wie schnell Max aufgenommen wird und mit einer so wichtigen Aufgabe betraut wird, konnte ich der Autorin nicht ganz abnehmen.

Auch das Genre Thriller war für mich nicht ganz nachvollziehbar. Ich hätte es eher dem Drama zugeordnet.

Ansonsten finde ich das Buch aber absolut gelungen und empfehlenswert für alle jungen Erwachsenen. Ein aktuelles Thema verpackt in einer dramatischen Geschichte.

Bewertung: 4/5 Punkte

Bewertung vom 10.02.2012
Skinned / Lia Kahn Bd.1
Wasserman, Robin

Skinned / Lia Kahn Bd.1


weniger gut

Klappentext:

Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.

Meine Meinung:

„Skinned“ ist der erste Band einer Reihe. Bisher sind außerdem „Crashed“ und „Wired“ erschienen.

Ich habe mich mit dem Buch ein wenig schwer getan. Zunächst fing es wirklich super an. Die Welt der düsteren Gefühle in die man eintaucht ist wirklich sehr anschaulich beschrieben, aber schon nach kurzer Zeit stellt man fest, dass sich in der Geschichte nicht mehr viel bewegt.

Zunächst möchte ich mit dem positiven Feedback anfangen:

Die Grundidee der Story hat mir wirklich gut gefallen. Der Gedanke das Gehirn zu scannen und im Bedarfsfall in einen mechanischen Körper zu pflanzen, liegt zwar in der fernen Zukunft, hat mich aber zum Nachdenken angeregt. Auch die damit verbundenen Probleme der Protagonistin sind nachvollziehbar, immerhin wird sie nur noch als Maschine und nicht mehr als Mensch betrachtet.

Ein weiterer positiver Aspekt ist der Schreibstil der Autorin. Er ist flüssig und das Buch lässt sich rasch durchlesen. Auch die Idee unter den Überschriften ein Zitat des jeweiligen Kapitels anzubringen, hat dazu beigetragen die Fantasie anzuregen.

Kommen wir nun leider zu den negativen Aspekten:

Was mir überhaupt nicht gefallen hat ist die Protagonistin. Sie war mir schon nach dem ersten Kapitel total unsympathisch und ich konnte mich trotz der Erzählperspektive nicht in ihre Lage versetzen. Die am Anfang so positiv auffallenden Gefühlsbeschreibungen haben sich nach kürzester Zeit ins Negative umgewandelt. Sie ist nur am jammern und sich beschweren und rutscht in eine sehr düstere Gefühlslage ab.

Ebenso ist für mich keine Spannung aufgekommen. Ich weiß nicht mal genau wie ich das Gefühl beschreiben soll aber irgendwie hat die Geschichte abgehackt gewirkt. In sich nicht rund. Vielleicht konnte ich deswegen auch nicht richtig eintauchen. Auch wurde die Welt in der Lia lebt nicht richtig beschrieben und so waren hier einige schwarze Lücken in meiner Vorstellungskraft.

Das Ende hat mich eher unbefriedigt zurück gelesen. Mittlerweile habe ich heraus gefunden, dass es vielleicht daran liegen könnte weil wir es hier mit einer Reihe zu tun haben.
Ob ich die weiteren Bände lese muss ich mir noch überlegen, aber im Moment hat mich der erste Band nicht ausreichend überzeugen können.

Bewertung: 2/5 Sterne

Bewertung vom 28.01.2012
Die Eisläuferin
Münk, Katharina

Die Eisläuferin


schlecht

Klappentext:

Während ihrer Urlaubsreise mit der Transsibirischen Eisenbahn kommt einer Regierungschefin das Gedächtnis abhanden. In Omsk fällt ihr ein Bahnhofsschild aufs Haupt und stiehlt ihr fortan zwanzig Jahre ihres Lebens und jeden Tag aufs Neue ihre Erinnerungen. Ihr engster Beraterkreis und ihr Mann sind sich einig, diese Unpässlichkeit vorerst geheimzuhalten und die Chefin Tag für Tag neu »auf Schiene« zu setzen. Der Plan funktioniert – allerdings mit einigen Nebenwirkungen: Sie regiert plötzlich, als gäbe es kein Morgen, spontan, unvoreingenommen, ja geradezu leidenschaftlich. Und auf der Suche nach ihrem Gedächtnis kennt sie kein Pardon …

Meine Meinung:

Die Grundidee der Geschichte hat mich sehr interessiert und ich dachte, dass es mal ein neues, spannendes Thema wäre. Leider hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht.

Der Spannungbogen ist einfach nicht vorhanden. Die Geschichte fährt auf der Nulllinie eines Herzmonitors entlang wo der Puls nicht erkennbar ist. Auch die Sprache ist für die Spannung nicht förderlich. Die Protagonistin sinniert über ihr Leben und die Handlung ist so gut wie nicht vorhanden.

Die Charaktere sind blass und unerreichbar. Sie haben nicht mal Namen und werden nur mit „die Regierungschefin“ oder „ihr Mann“ bezeichnet. Das schafft für den Leser eine Distanz, die für mich einfach nicht zu überwinden war.

Die zweite Hälfte des Buches habe ich dann auch nur noch quer gelesen. Das Ende ist wenig überraschend und vorausschaubar.

Vielleicht war ich auch einfach nicht die passende Leserin für das Buch, aber ich bin wirklich sehr enttäuscht. Den einzigen Stern vergebe ich für die Grundidee, die ich klasse finde, an deren Umsetzung es aber gescheitert ist.

Bewertung: 1/5 Sterne

Bewertung vom 26.01.2012
Während ich schlief
Sheehan, Anna

Während ich schlief


ausgezeichnet

Klappentext:


62 Jahre lag sie in einem künstlichen Schlaf – dann erwacht Sie in einer tödlichen Welt


Rose Fitzroys Welt scheint perfekt: Als einzige Tochter steinreicher Eltern genießt sie alle Privilegien und ist zudem noch frisch verliebt. Doch dann versetzen ihre Eltern sie in einen künstlichen Schlaf – und niemand weckt sie auf. Bis ein fremder Junge sie 62 Jahre später zurück ins Leben holt. Rose muss feststellen, dass nichts in ihrer Welt mehr so ist, wie es war: Ihre Eltern sind verschwunden, ihr Liebster unauffindbar, und an ihre Fersen heftet sich ein seltsames Wesen, das ihr offensichtlich Böses will …

Meine Meinung:

„Während ich schlief“ ist der Debütroman der Schriftstellerin Anna Sheehan. Mit dieser Geschichte hat die Autorin bei mir vollkommen ins Schwarze getroffen!

Besonders auffällig und interessant sind die Charaktere des Romans. Zum einen hätten wir Rose, die 62 Jahre in einem künstlichen Schlaf verbracht hat und damit einiges zu bewältigen hat. Zu einem ihrer Freunde entwickelt sich Bren, der auch mit einem Geheimnis belastet ist und es noch nicht mal weiß. Mein persönlicher Lieblingscharakter ist Otto. Er ist ein gentechnisches Experiment, bei dem ein menschlicher Embryo mit Alien-DNA gekreuzt wurde. Er ist einfach etwas besonderes!

Die Geschichte von Rose spielt in der Zukunft. Die Menschheit bewegt sich nun in Gleitern vorwärts und Dinge wie der Irisscann oder Holofons sind aktuell. Ich muss zugeben, dass mir diese Welt auf den ersten Seiten ein wenig Probleme bereitet hat, da ich mich erstmal mit den ganzen Begrifflichkeiten auseinandersetzen musste. Das ist mein einziger, kleiner Kritikpunkt (normalerweise finde ich es positiv wenn man direkt im Geschehen ist).

Die Vergangenheit von Rose wird in Rückblenden aufgearbeitet, sodass der Leser ihre wahre Geschichte häppchenweise präsentiert bekommt. Generell ist die Story spannend geschrieben und der Schreibstil locker, sodass sich das Buch getrost zwischen zwei anspruchsvolleren Lektüren lesen lässt

Insgesamt kann ich das Buch jedem Dystopie-Liebhaber empfehlen, der einen Hang zur Dramatik und Romantik hat. Anna Sheehan hat einen sehr guten ersten Roman abgeliefert und ich freue mich schon auf ihr zweites Werk, an dem sie gerade arbeitet.

Bewertung: 4,5 / 5 Sterne

Bewertung vom 23.01.2012
Erebos Bd.1
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.1


ausgezeichnet

Klappentext:

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.

Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden.

Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …

Meine Meinung:

Ich habe fast das ganze Buch an nur einem einzigen Tag verschlungen! Mehr muss ich dazu doch eigentlich nicht sagen, oder? ;)
Nein, ganz ehrlich. Das Buch ist für mich ein echtes Highlight! Ich habe schon seit längerem mal wieder auf eine so fesselnde und ausgereifte Story gewartet.

Der Charakter von Nick ist mir von der ersten Seite an sympathisch gewesen. Ich konnte mich direkt mit ihm identifizieren auch wenn ich nicht mehr in seinem Alter bin. Der Roman ist somit also nicht nur für Jugendliche geeignet.
Auch die anderen Charaktere sind in sich schlüssig und detailliert ausgearbeitet. Wie es an einer Schule üblich ist, schafft die Autorin ein breites Spektrum an verschiedenen Persönlichkeiten, die mehr oder weniger eine Rolle spielen, das Gesamtbild aber abrunden.

Die Grundidee der Story hat mich unwahrscheinlich gefesselt. Ein Spiel, was im Geheimen verbreitet wird und was einem Aufgaben stellt, die in die reale Welt eingreifen. Die Spannung hält sich konstant auf einem hohen Level. Nach jedem Kapitel dachte ich mir „Ach eins geht noch“ und so sind die Seiten nur so dahin geflogen. Die Story wechselt zwischen der Computer- und der realen Welt. Irgendwann wird eine unsichtbare Grenze überschritten, die beide Welten miteinander verbindet und einen Suchtfaktor schafft.

Den pädagogischen Hintergrund der Geschichte finde ich auch bemerkenswert. Wie schnell ein Spiel die Oberhand über einen Menschen bzw. eine ganze Schule gewinnen kann und was die Süchtigen alles tun würden, nur um im Spiel zu bleiben. Ehrlich gesagt haben mich manche Taten ein wenig geschockt bzw. sehr nachdenklich gestimmt. Die Situation ist so real und glaubwürdig beschrieben, dass ein ähnliches Szenario durchaus denkbar erscheint.

Alles in Allem ein wunderbar spannendes Buch, was ich jedem empfehlen kann, der in die Welt von Erebos eintauchen will. Ich habe es auf keiner Seite bereut ;) Ein echter Pageturner mit Suchtfaktor. Nicht nur das Spiel macht süchtig, auch das Buch zieht einen in seinen Bann…

Fazit: 5/5 Sterne plus!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2012
Sirenenfluch
Papademetriou, Lisa

Sirenenfluch


sehr gut

Klappentext:

Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines Bruders Tim, der vor einem Jahr im Meer ertrunken ist.
Eines Tages jedoch taucht ein wunderschönes Mädchen namens Asia Marin in der Stadt auf, das Will auf der Stelle verzaubert. Wills beste Freundin Zoe traut der Fremden nicht. Doch Will ist fasziniert von Asia und möchte mehr über sie erfahren.
Dabei stößt er auf den uralten Mythos von den Sirenen, die Seemänner in den Tod locken. Als wieder jemand ertrinkt, wächst ein schrecklicher Verdacht in Will. Und dennoch fühlt er sich von Asia magisch angezogen …

Meine Meinung:

„Sirenenfluch“ ist der erste Band einer neuen (Jugend)Fantasyreihe. In der Geschichte geht es um eine abgewandelte Form von Meerjungfrauen, die nach einer Legende rund um Odysseus existieren.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und direkt, sodass sich der Roman gut für Zwischendurch eignet und man keine Schwierigkeiten haben dürfte die Geschichte zu verstehen.

Das Buch besteht zum größeren Teil aus Dialogen zwischen den Protagonisten und ist für mich somit ein typisches Jugendbuch. Die dominierenden Themen mit denen sich ein Teenager herumschlagen muss, unterstreichen meine Meinung: Liebe, Freundschaft und das Ansehen stehen hier im Vordergrund. Aber auch der Verlust von Wills Bruder.

Die Sirenen bzw. die Meerjungfrauen gefallen mir gut als Fantasywesen. Mal wieder etwas anderes nach dem ganzen Vampir-Werwolf -Hype. Ebenso gefällt mir die Art und Weise wie die Autorin die Wesen darstellt (hier möchte ich nicht zu viel verraten).

Die Charaktere sind alle prägnant und wirken auch leicht mysteriös, da jeder ein kleines Geheimnis mit sich herum trägt, welches es zu lösen gilt. Die Er-Perspektive schafft noch eine zusätzliche Distanz, die aber in diesem Fall nicht schädlich ist.

Der einzige Kritikpunkt: Das erste Drittel des Buches zieht sich ein wenig in die Länge bzw. die Spannung will nicht so recht aufkommen. Der Aspekt Fantasy wird eigentlich recht spät eingebracht.
Nachdem die Geschichte dann aber ins Rollen gekommen ist, sind die Dynamik und Spannung positiv zu verbuchen. Ebenso ist die Auflösun gelungen auch wenn es typisches „Weiter-gehts-im-nächsten-Band-Ende“ ist, da doch noch einige Fragen für mich offen bleiben.

Fazit: Eine leichte Fantasylektüre für Zwischendurch um sich mal vom Alltag abzulenken.

Bewertung: 4/5 Punkten

Bewertung vom 16.01.2012
Mitten ins Gesicht
Kluun

Mitten ins Gesicht


ausgezeichnet

Inhalt laut Verlag:

Stijn und Carmen sind jung, schön, gesund und leben aus dem Vollen. Bis Carmen schwer krank wird. Stijn tut alles, um ihr beizustehen, doch er fühlt sich völlig überfordert. Obsessiv stürzt er sich in Affären, um die Scheißangst zu betäuben. Aber er weiß, dass ihm nur eins bleibt: der Realität mitten ins Gesicht zu sehen – für Carmen.

Meine Meinung:

Ich habe lange überlegt ob ich das Buch lesen soll oder nicht, da ich vor ein paar Monaten selber einen geliebten Menschen an den Krebs verloren habe. Nun bin ich allerdings froh, dass ich es getan habe, da das Buch wie eine kleine Therapie für mich war.

Der Autor hat es geschafft mich schon nach ein paar Seiten gefangen zu nehmen und nicht mehr los zu lassen. Das Schicksal von Carmen und Stijn ist wirklich sehr ergreifend. Auf der einen Seite die starke und mutige Carmen, die sich bis zu letzt gegen ihre Krankheit wehrt und ihren Mann so akzeptiert wie er ist. Und auf der anderen Seite Stijn, der sich am liebsten in eine andere Welt flüchten möchte. Die beiden sind so gegensätzlich und im Herzen doch gleich: Beide möchten geliebt werden und versuchen das beste aus der Situation zu machen.

Die Geschichte wird aus Sicht von Stijn erzählt. So kann man sich wirklich direkt in ihn hinein versetzen und kann seine Zweifel absolut nachvollziehen. Durch seine Affären versucht er sich lebendig zu fühlen, weil zu Hause der Tod auf ihn wartet. Er versucht es so verzweifelt zu verdrängen, dass er beinahe das Wichtigste in seinem Leben vergisst: Seine Frau.

Der Autor versucht die Geschichte auf eine lustige Weise zu erzählen, da Stijn und Carmen eigentlich fröhliche Menschen sind. Der teilweise trockene Humor und die nüchterne Art und Weise wie sie versuchen den Krebs zu bekämpfen, gestaltet ein ernstes Thema neu.

Einziger Kritikpunkt bzw. mit was ich gar nicht klar gekommen bin: Die niederländischen Straßen-, Orts- und Lokalitätsnamen.

Mich hat das Buch wirklich tief bewegt und während des Lesens ist nicht nur eine Träne geflossen…
Ich werde auf jeden Fall auch den zweiten Band um Stijn van Diepen lesen (Ohne sie). Gerade der autobiografische Hintergrund des Autors konnte mich hier absolut überzeugen.

Bewertung: 5/5 Sterne