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misery3103
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Bergheim

Bewertungen

Insgesamt 506 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2020
Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen auf der Insel
Löwenberg, Ute

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen auf der Insel


ausgezeichnet

Rätselspaß für Groß und Klein

Die Ravensburger Exit Room Rätsel-Bücher sind die Buchform des Exit Rooms. Der Leser muss Rätsel lösen, um aus den Räumen oder – wie in diesem Fall – von der Insel zu entkommen. Das Buch enthält zwei Rätsel mit vielen kniffligen Aufgaben. Um sie zu lösen ist alles erlaubt: ins Buch hineinschreiben, falten, schneiden und herausreißen. Mit ein paar Tricks schafft man das Lösen der Rätsel aber auch, ohne dem Buch großen Schaden zuzufügen, so dass man die Rätsel mehr als einmal lösen kann.

„Gefangen auf der Insel“ bietet viele Geheimnisse. Man muss herausfinden, welche Gegenstände in den Räumen zur Lösung des Rätsels führen. Dazu muss man die richtigen Symbole heraussuchen und die entsprechenden versiegelten Seiten öffnen, auf denen dann die Rätsel zu finden sind. Die Bücher sind ab 8 Jahren – und ich kann sagen, dass auch mich selbst manches Rätsel echt gefordert hat. Das gemeinsame Rätseln hat richtig viel Spaß gemacht und sorgt für einige Zeit richtig guter Beschäftigung. Das mag ich sehr.

Die Exit Room-Rätsel sind wirklich toll gemacht. Manche Rätsel sind einfach, manche brauchen etwas mehr Zeit – und jeder weitere Schritt in die richtige Richtung lässt einen weiterrätseln.

Mir und dem mitratenden Kind hat das Buch sehr gut gefallen und wir hatten sehr viel Spaß beim Lösen der Rätsel. Das Buch bleibt sicher nicht das letzte Exit-Rätsel, das wir lösen werden!

Bewertung vom 08.04.2020
Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Apokalypse

Nach einem Dauerregen wächst weltweit schwarzes Gras. Es überwuchert Felder und Städte und nimmt den Menschen ihre Lebensgrundlage. Und die Gräser produzieren Pollen, die den Menschen das Leben schwer machen. Nur einige Jugendliche, die vor dem Erscheinen des Grases unter heftigen Allergien litten, scheinen immun und entwickeln ungeahnte Kräfte. Was hat es mit der Invasion des Grases auf sich?

Aktuell nicht die einfachste Lektüre, aber dafür hat das Buch richtig viel Spaß gemacht. Die Jugendlichen, die die Hauptrolle spielen, scheinen zuerst einfach junge Leute zu sein, die mit den üblichen Teenagersorgen zu kämpfen haben. Doch schnell wird klar, dass sich das Leben von Anaya, Petra und Seth komplett verändert. Ich mochte es, wie sie zu Helden werden, da ihnen die neuen Pflanzen nichts anhaben können.

Auch wenn man über die Erklärung der Herkunft der Pflanzen nicht unbedingt glücklich sein muss, finde ich die Geschichte super erzählt und spannend. Neben ein bisschen Horror enthält es viel Humor und drei jugendliche Helden, die man gerne bei ihrem Abenteuer begleitet.

Ein Buch, das ein bisschen X-Men und ein bisschen Die unheimliche Begegnung der dritten Art ist, eine Mischung, die mich sehr gut unterhalten hat und bei deren Fortsetzung ich sehr gerne wieder dabei bin. Hoffe, es dauert nicht zu lange bis zum zweiten Teil, denn ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!

Bewertung vom 07.04.2020
Can you help me find you?
Parks, Amy Noelle

Can you help me find you?


sehr gut

Die Mathe-Nerds

3,5 Sterne

Evie Beckham ist ein Mathe-Genie. Auf der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften ist sie unter Gleichgesinnten. Doch auch hier ist es gut, dass sie ihren besten Freund Caleb nah bei sich hat, denn Evie leidet unter diversen Ängsten. Dann zieht sie sich zurück und bekommt im schlimmsten Fall hysterische Anfälle. Und mit der Liebe hat sie mal gar nichts am Hut. Sehr zum Ärger von Caleb. Doch der neue Mitschüler Leo löst plötzlich so einiges an Gefühlschaos in Evies Leben aus. Kann sie ihren ersten Freund haben, ohne total auszuflippen – und kann das ein Junge sein, der nicht Caleb ist?

Eigentlich ist das Buch total niedlich. Evie, Caleb, Leo und Bex, Evies beste Freundin, sind superschlau, aber dabei sehr sympathisch. Evies Ängste und Calebs einfühlsames Verhalten ihr gegenüber habe ich sehr gerne verfolgt, auch ihre aufkeimenden Gefühle für den neuen Mitschüler, auch wenn mir Caleb in diesen Momenten etwas leid tat.

Weshalb ich mich trotzdem für den Punktabzug bei dem gut zu lesenden Buch entschieden habe? Zum einen waren mir manchmal die mathematischen Einschübe etwas zu ausführlich und – zumindest für mich – komplett unverständlich (und in meinen Augen auch unnötig). Da wird mit Fremdwörtern und mathematischen Begriffen nur so um sich geschmissen, wobei mich diese Passagen komplett gelangweilt haben. Damit hätte ich aber leben können, denn schließlich ist es ein Buch über Mathegenies. Was mich aber wirklich total geärgert hat, war diese Boyfriend-/Girlfriend-Sache. Mal ehrlich, warum ist es nötig, in einem deutschen Buch ständig den Begriff Boyfriend unterzubringen. Es war unpassend, weil der Begriff Freund vollkommen ausgereicht hat. Ich glaube, dass der Verlag und die Übersetzerin gedacht haben, dass die Leser zu doof sind, um den Unterschied zwischen dem Freund und dem besten Freund ohne diesen englischen Begriff zu kapieren. Aber ehrlich, das wäre schon gegangen. So hat mich dieses „Boyfriend“ ständig total gestört – und das hat mich total geärgert.

Trotzdem: Die Story ist niedlich und das Buch liest sich gut. Aber aus den vorgenannten Gründen kann ich nicht mehr als 3,5 Sterne geben.

Bewertung vom 03.04.2020
Die Tanzenden
Mas, Victoria

Die Tanzenden


ausgezeichnet

Der Ball der Verrückten

Paris, 1885. Drei Frauen, die ihr Leben leben wollen. Louise, die Insassin im „Hôpital de la Salpètrière“, der Irrenanstalt für Frauen ist, Geneviève, die als Krankenschwester in der Anstalt arbeitet, und Eugénie, bürgerliche Tochter, die ihrer Zeit weit voraus ist. Die Lebenswege der drei Frauen kreuzen sich auf sehr unschöne Weise – in einer Zeit, in der die Frau nur ein schönes Anhängsel zu sein hat, ohne einen eigenen Willen oder eigene Gedanken – und in der eine Frau schon wegen der winzigsten Kleinigkeit Insassin im Salpètrière werden kann.

Nach Titel und Cover erwartete ich eher eine Studie über Frauen in einer anderen Zeit, die in der Art von Suffragetten das Leben von Frauen besser machen wollen. Doch weit gefehlt, denn ich bekam ein Buch, in dem aufgezeigt wird, wie wenig Rechte Frauen zu dieser Zeit hatten, wie sehr sie vom Wohlwollen ihrer Väter, Brüder oder Ehemänner abhängig waren. Die Schilderungen des Lebens in der Anstalt waren grausam und lassen einen in der heutigen Zeit mit dem Kopf schütteln und dankbar sein. Jeder eigenständige Gedanke daran, dass eine Frau wie ein Mann sein könnte, wurde bestraft, indem man ohne viel Aufheben in die Irrenanstalt eingewiesen werden konnte. Eine Frau ist trübsinnig, nachdem sie ein Kind verloren hat: In die Anstalt mit ihr. Eine Frau hat einen jüngeren Geliebten: In die Anstalt mit ihr. Eine Frau macht dem Namen ihres Vaters Schande: In die Anstalt mit ihr. Und so leben sie dort, all die ungeliebten Frauen, werden von Möchtegernärzten begafft und begrabscht, werden vorgeführt und „behandelt“.

Das Buch hat mich gefesselt und bewegt. Ich fieberte mit Louise mit, der ein junger Arzt verspricht, sie zu heiraten und rauszuholen aus der Anstalt, wobei man als Leser weiß, was er wirklich will. Ich begleitete Geneviève, die neben ihrer Arbeit kein richtiges Leben hat, und ich freute mich mit der lebenslustigen Eugénie, der die ganze Welt offenstand, bis sie das Wohlwollen ihres Vaters verlor.

Ein Buch über das Leben von Frauen in einer anderen Zeit, das mich gefesselt und bewegt hat, wunderbar geschrieben und erzählt, weshalb es von mir 5 Sterne bekommt.

Bewertung vom 24.03.2020
Pandora / Stein und Wuttke Bd.1
Amber, Liv;Berg, Alexander

Pandora / Stein und Wuttke Bd.1


gut

Die Nachkriegszeit in Berlin

1948: In Berlin wird der Schieberkönig und Bordellbesitzer Carl Braunke ermordet. Der Kommissar Hans-Joachim Stein ist neu in der Mordkommission West und ihm und seinem Kollegen Wuttke wird der Fall übertragen. Nebenher ermittelt Stein noch in dem Fall von Knochenfunden, die nach der Ermordung mehrerer Frauen in der Nähe einer Heilanstalt hindeutet. Doch dieser Fall scheint vertuscht zu werden, weshalb Stein ermittelt, ohne seinen Chef zu informieren. Was steckt hinter den Morden?

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da mich Bücher, die im Nachkriegsdeutschland spielen sehr interessieren. Ich mag es, über die Lage der Städte nach Kriegsende zu lesen. Noch besser ist es, wenn es in Kriminalfällen zu ermitteln gilt, da ich das sehr spannend finde, wenn die Kommissare fast keine Hilfsmittel zur Hand haben. Im geteilten Berlin war die Situation noch spezieller, da die Siegermächte sich gegenseitig behindern.

Leider hielt das Buch nicht ganz, was ich mir davon versprochen habe. Auf Dauer fand ich leider den Schreibstil etwas anstrengend. Ich weiß auch nicht, was hier los war. In der Geschichte waren seltsame Sprünge, nicht nur in der Handlung, sondern auch innerhalb von geführten Gesprächen, die mich immer wieder stocken ließen, weil ich sie seltsam fand. Und leider waren mir auch die Protagonisten überhaupt nicht sympathisch. Sowohl Stein als auch Wuttke fand ich mehr als unsympathisch – ihre Art mit Frauen umzugehen … ne, das ging irgendwie gar nicht.

Trotzdem wollte ich wissen, was hinter den Morden sowohl an Braunke als auch an den Opfern an der Heilanstalt steckte. Doch der Weg zur Auflösung zog sich für mich, weshalb ich 3 von 5 Sternen geben möchte.

Bewertung vom 22.03.2020
Das eiserne Herz des Charlie Berg
Stuertz, Sebastian

Das eiserne Herz des Charlie Berg


gut

Das skurrile Leben des Charlie Berg

Charlie Berg hat ein schwaches Herz und eine sehr feine Nase. Er hat eine Familie, die ihm alles abverlangt: Seine Mutter ist nie anwesend, sein Vater ein dauerbekiffter Musiker, der sein Leben im Keller verbringt, seine Schwester eine Autistin mit Inselbegabung. Eigentlich will Charlie weg, ein eigenes Leben. Er träumt davon, einen Bestseller zu schreiben. Doch er ist der Einzige, der die Familie zusammenhält. Mit einem Verbrechen wird alles noch bizarrer – und Charlies Pläne rücken in weite Ferne.

Was soll ich sagen? Ich mochte Charlie. Seine Gedanken und die Beschreibung seiner Familie brachten mich zum Lachen. Die Jagd mit Opa, die Todesfälle, sein kiffender Vater, die bücherverschlingende Schwester, seine Erinnerungen an die Kindheit, in der auch viele unschöne Dinge passieren – all das ließ mich schmunzeln und mit Charlie mitfühlen. Dazu noch seine Brieffreundin Mayra in Mexiko, die aber gerade dabei ist, in der Ferne zu heiraten, obwohl doch Charlie in sie verliebt ist.

Obwohl ich Charlie mochte, den Schreibstil toll fand, fand ich das Buch leider auch etwas zu ausführlich. Irgendwann hatte ich – trotz der wirklich lustigen Verwicklungen – genug. Genug von Charlie, seinen Eltern, den Erinnerungen und den Ereignissen rund um Opas Tod. Irgendwie zog sich alles, ohne dass ich erkennen konnte, worauf alles hinauslaufen sollte. Das hat mich gestört – und wenn ich ehrlich bin auch etwas gelangweilt.

Wie gesagt: Ich mochte Charlie, aber das Buch verlangte mir echt zu viel ab, so dass es nur zu guten 3 von 5 Sternen reicht.

Bewertung vom 18.03.2020
Miracle Creek
Kim, Angie

Miracle Creek


gut

Eine Tragödie

Während einer Therapiesitzung explodiert der „Miracle Submarine“ genannte Überdrucktank, den die koreanische Einwandererfamilie Yoo auf ihrem Grundstück betreibt, um Patienten unterschiedlichster Art mit reinem Sauerstoff zu behandeln. Bei dem Unglück sterben zwei der im Tank befindlichen Patienten, vier weitere werden schwer verletzt. Der Tat angeklagt wird eine der Mütter, die sich so ihres behinderten Sohns entledigen wollte. Doch wollte Elizabeth ihren Sohn wirklich töten und brachte sie deshalb so viele andere in Gefahr?

Das Buch beginnt als Gerichtsthriller. Ein Jahr nach dem Unglück beginnt der Prozess gegen Elizabeth. Die Kapitel sind den einzelnen beteiligten Personen gewidmet, die entweder im Prozess aussagen müssen oder als Zuschauer zugegen sind. So erfährt man als Leser viel über die Gedankenwelt der einzelnen Personen – aber auch viele Geheimnisse, die jeder der Beteiligten zu verbergen versucht. So wandelt sich der Roman von einem Gerichtsthriller zu dem Psychogramm eines Unglücks, bei dem viele kleine Schritte zur Katastrophe führten.

Nebenher behandelt das Buch viele schwierige Themen: Einwanderung und Fremdenhass, Autismus, Ausgrenzung, Freundschaft und Feindschaft. Zunächst gelang es der Autorin auch, mich mit den kleinen Schritten, die zur Wahrheit führen, zu begeistern, doch leider fand ich das Buch im weiteren Verlauf oft viel zu ausführlich und viel zu weit ausholend. Klar ist es wichtig, den Tag aus Sicht aller Beteiligten zu sehen, mitzuerleben, wie sich die Katastrophe anbahnt, aber viele Dinge hätten einfach nicht so ausführlich erklärt werden müssen.

Die Momente im Prozess, wenn sowohl Staatsanwalt als auch Verteidigung ihre kleinen Tricks ausspielten, haben mir sehr gut gefallen, aber vieles, was nebenher passierte, hat mich leider auch etwas gelangweilt.

Am Ende ist Miracle Creek eine traurige Geschichte über den Tod eines Kindes, die aber auch zeigt, was eine Mutter, deren Kind besondere Pflege und Fürsorge braucht, alles tun muss, um kleine Fortschritte zu erlangen – und wie sehr sie das aushöhlen kann.

Ein guter Roman, der mir aber an vielen Stellen einfach etwas zu ausführlich und zu langatmig war, weshalb ich 3 von 5 Sternen geben möchte!

Bewertung vom 15.03.2020
Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
Benedetto, Carola;Ciliento, Luciana

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen


gut

Jeder kann die Welt ein bisschen besser machen

In dem Buch „Storys für Kinder, die die Welt retten wollen“ haben Carola Benedetto und Luciana Ciliento Lebensläufe von 16 Personen aufgeführt, die ihr Leben der Rettung der Welt widmen. Darunter so bekannte Persönlichkeiten wie Leonardo di Caprio, Al Gore und natürlich Greta Thunberg.

Jede Lebensgeschichte enthält den Moment, in dem der Person klar wurde, dass sie etwas gegen eine Ungerechtigkeit gegen die Natur unternehmen muss. Das fand ich schön zu lesen und sehr interessant, da es eine Reise um die ganze Welt ist, in der Kindern klar wurde, dass sie etwas tun müssen, um das Paradies um sie herum zu retten.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Die Geschichten sind zum Teil schon sehr verklärt. Okay, es gibt bestimmt 4-, 6- und 8-jährige, die sich vornehmen, die Welt zu retten, aber ich fand es oft ein bisschen drüber. Neben dieser Verklärtheit gibt es aber auch noch die Holzhammermethode, mit der hier auch dem letzten Idioten klar gemacht wird, wie wichtig es ist, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Auch das fand ich etwas drüber – wobei ich glaube, dass ich einfach nicht zur Zielgruppe gehöre und deshalb ein bisschen immun gegen diese modernen „Märchengeschichten“ bin, die sich andere Kinder zum Vorbild nehmen sollen.

Und genau das soll das Buch wohl sein: Eine Anleitung zum Weltretten und eine Aufforderung, der eigenen Überzeugung zu folgen, auch wenn es die Leute um einen herum belächeln und nicht verstehen. Da im Moment kein Mensch – egal ob Kind oder Erwachsener darum herumkommt, etwas für die Umwelt zu tun, bestärkt dieses Buch Kinder und Jugendliche vielleicht bei der Umsetzung.

Eine interessante Reise um die Welt mit Stopps bei den größten Umweltsünden und dem Kennenlernen eines Umweltschützers, der sein Leben in den Dienst der Natur stellt. Interessant, aber oft eine Spur zu viel.

Bewertung vom 08.03.2020
Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
Zentner, Alexi

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass


ausgezeichnet

Familie

Jessup ist 17 und ein ganz normaler Teeanger. Er geht zur Highschool, spielt Football und hat eine Freundin. Aber Jessup ist eben nicht wie alle anderen. Sein Stiefvater und sein Bruder sitzen im Gefängnis, weil sie zwei farbige Jungs totgeschlagen haben. Als Jessups Stiefvater entlassen wird und wieder nach Hause kommt und nach einem tragischen Unfall, der Jessups ganzes Leben ändern könnte, muss sich der Junge entscheiden: Will er auf der Seite seiner Familie und ihrem Glauben an die Überlegenheit der weißen Rasse bleiben oder will er seinen eigenen Weg gehen?

Das Buch ist aktuell wie nie - in einer Zeit, in der es wieder salonfähig geworden ist, seinen Hass gegen anders aussehende, anders denkende und andersgläubige Menschen hinauszuschreien. Jessup zu begleiten, der eigentlich nur ein normaler Junge sein will, der nichts mit dem Gedankengut der „Heiligen Kirche des Weißen Amerikas“ zu tun haben will, zu der seine Eltern gehen, hat mich mitgenommen und sehr wütend gemacht. Jessup, der seine Familie liebt, alles für seine Mutter und seine kleine Schwester tun würde, wird immer wieder mit den Taten seines Stiefvaters und seines Bruders konfrontiert. Aber er findet keine Ruhe und muss sich ständig rechtfertigen, obwohl er nichts getan hat.

Als alles eskaliert und Jessup die Hilfe seines Stiefvaters braucht, wird er in die Machenschaften der Kirche hineingezogen, mit der er doch so gar nichts zu tun haben will. Aber das Buch macht auch Hoffnung, Hoffnung darauf, dass Menschen sich ändern können, dass Familie wichtiger ist als jeder Irrglaube. Und am Ende gibt es eben auch Hoffnung darauf, dass Menschen verstehen, was wirklich wichtig ist im Leben – und dass Menschen einfach Menschen sind, egal woher sie kommen oder welche Hautfarbe sie haben.

Wie das Buch am Ende sagt: „Es geht nur mit Licht. Licht schluckt die Dunkelheit.“

Bewertung vom 07.03.2020
Land unter bei Samuel
Weber, Susanne

Land unter bei Samuel


sehr gut

Jeder kann die Welt retten

Samuel und seine Familie sind gerade umgezogen, weshalb er und seine Schwester auf eine neue Schule gehen. Und hier ist es gar nicht so einfach, denn in Samuels Klasse ist Bela, auch Tyrannosaurus schulhofus genannt. Samuels Vater ist Klimaforscher und arbeitet mit seinem Team u. a. daran, wie man die Insel Kiribati davor schützen kann, durch den Klimawandel komplett überflutet und unbewohnbar zu werden. Auch Samuel ist ein Erfinder und für eine Projektwoche entscheidet sich die Klasse für ein Naturschutzprojekt. Ob Samuel und Bela noch Freunde werden und ein kleines bisschen Welt retten können?

Das Kinderbuch ist gut geschrieben und schön illustriert, die Geschichte sehr wichtig. Klimawandel und -schutz werden hier kindgerecht gut erklärt und es wird auch aufgezeigt, was jeder Einzelne tun kann, um das Ruder rumzureißen und die Welt doch noch zu retten. Das hat mir richtig gut gefallen. Dabei ist das Buch witzig, denn Samuel und seine Schwester Kiara sind die Meister im Witze erzählen, weshalb man solche Perlen lesen kann: „Was steht bei einer Putzfrau auf dem Grabstein? Sie kehrt nie wieder.“ Haha, so geht es in einer Tour weiter; und die meisten Witze fand ich wirklich zum totlachen!

Samuels Geschichte und seine Gedanken zu (un-)nützen Erfindungen fand ich interessant und sehr lehrreich. Kindern wird das Thema Umweltschutz nahegebracht und es werden Lösungen aufgezeigt, die im Kleinen helfen können.

Witzig und unterhaltend, dabei ein wichtiges Thema, das gut erklärt ist und für das Lösungen präsentiert werden, mit denen jeder etwas für den Umweltschutz tun kann. Gut!