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Top-Rezensenten Übersicht

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urmeli

Bewertungen

Insgesamt 497 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2021
Viktor
Fanto, Judith

Viktor


sehr gut

Die 20-jährige Geertje lebt und studiert im holländischen Nimwegen Jura. In ihrem Elternhaus war Musik ein vorherrschen Thema, besonders die Musik Gustav Mahlers wurde von ihren Großeltern bevorzugt. Schließlich stammte auch Mahler aus Wien, auch Mahler war ursprünglich Jude und ist zum Katholizismus konvertiert. Geertjes Großeltern könnten sich auf diese Weise in einem belgischen Kloster verstecken und überlebten so den Holocaust. Was macht dieses Überleben mit den Menschen wenn sie wissen, dass andere Familienmitglieder es nicht geschafft haben? Auf dem Dachboden schlummern alte Unterlagen, mit denen Geertje sich auseinander setzt und mehr über ihre eigene Vergangenheit erfahren möchte. Ein Schritt ist ihr Weg zum Judentum, sie tritt einer Synagoge bei, lernt die Regeln kennen und ändert ihren Namen in Judith. Bei ihren Recherchen ist ihr Großonkel Viktor überall präsent. Als Frauenschwarm, als Spieler und Hallodri von der Familie beschrieben erfährt sich jedoch eine ganz andere Seite von ihm, die schließlich das Überleben der Familie und ihr eigenes Leben direkt betrifft.
Das Thema ist hochinteressant, man erfährt einerseits über die Nöte der Juden während der Nazizeit in Wien, andererseits über die Auseinandersetzung mit dem Judentum an sich. Die Kapitel wechseln dich in den Zeiten ab, sind teilweise sehr kurz und erzählen nur eine kurze Episode um dann wieder Zeit und Ort zu ändern, teilweise gab es auch keinen chronologischen Aufbau. Längere Abschnitte, mit Datumsangaben, hätten geholfen, mehr in das Leben der Menschen hinein zu tauchen, so war es mir zu sprunghaft.

Bewertung vom 07.06.2021
Letzte Ehre (eBook, ePUB)
Ani, Friedrich

Letzte Ehre (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Oberkommissarin hat Fariza Nasri selbst eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht. Nachdem sie einen Kollegen angezeigt hatte, wurde sie strafversetzt, das Verfahren wurde eingestellt. Inzwischen ist sie wieder zurück im Münchener Dezernat. Die 17-jährige Finja Madsen wird vermisst, nachdem sie eine Party im leerstehenden Haus des Lebensgefährten ihrer Mutter, Stephan Barig, gegeben hatte. Fariza deckt Ungereimtheiten auf, mit wem und wie lange Finja sich im Haus aufgehalten hat. Das Alibi von Stephan Barig wird von seinen Männerfreunden bestätigt, die sich regelmäßig in einer Hütte mit einer Prostituierten trafen. Gewalt gehörte immer dazu, besonders Stephan war der Initiator. Die Beleuchtung von Stephans Leben ergab, dass sein Vater vor Jahren bei einem Bergausflug in den Abgrund stürzte und starb. Wurde dort nachgeholfen? Mitten in diesen Ermittlungen hinein gibt es einen Überfall mit massiver Gewaltanwendung im eigenen Schlafzimmer auf ihre beste Freundin Catrin, die auf der Intensivstation ums Überleben kämpft. Erst einen Tag zuvor hat sie ihr berichtet, dass sie einen Liebhaber hat, der sie nun nicht mehr in Ruhe lässt.
Fariza hat die besondere Fähigkeit zuzuhören, durch geschickte Fragen, durch ihre Empathie, durch ihre Geduld und Schweigen, von Zeugen oder Beschuldigten viele Informationen zu erhalten, am Ende möchten sie förmlich ihre Last von der Seele reden. Verschiedene, teils länger zurückliegende Ereignisse von sexuelle Taten an Frauen und jungen und jüngsten Mädchen sind das vorherrschende Thema dieses Romans und das, was es mit den Seelen der Frauen und ihrem weiteren Lebensweg macht. Der Mann Friedrich Ani kann sich auf besondere Weise in die Psyche dieser Frauen hineinversetzen, seine Sprache ist ganz besonders und sehr lesenswert.

Bewertung vom 07.06.2021
Medical Cuisine
Lafer, Johann;Riedl, Matthias

Medical Cuisine


gut

Ich habe in diesem Kochbuch neue Informationen zu gesundem Kochen mit Genuss erhofft. Was ist gut für mich bei Diabetes, bei Bluthochdruck, bei Rheuma, Gicht oder Osteoporose. Leider gibt es nichts in dieser Richtung. Allgemeine Plattitüden wie selbst kochen und hochwertige Bioprodukte kaufen bringen mich nicht weiter. Auf Fleisch größtenteils zu verzichten sollte inzwischen auch bei jedem angekommen sein. Es geht in diesem Buch darum sich allgemein besser zu ernähren.
Die passenden Rezepte dazu sind von der Zutatenliste und Beschreibung gut nachkochbar, viele Rezepte gibt es einmal in einer fleischhaltigen Variante und eine leicht abgeänderte fleischlose, mit Tofu, Bohnen oder Linsen als Ersatz. Für Nudeln Bolognese Vollkornnudeln statt normale zu verwenden ist jedoch nicht gerade innovativ. Einige neue und interessante Rezepte sind jedoch dabei die ich ausprobieren möchte. Insgesamt gefällt mir der Rezeptteil, für den Johann Lafer zuständig ist, deutlich besser als der langatmige und wenig interessante Sachkundeteil von Dr. Matthias Riedl.
Die Aufmachung des medizinischen Kochbuches und die Fotos sind sehr gut gelungen

Bewertung vom 03.05.2021
Die Toten vom Gare d'Austerlitz
Lloyd, Chris

Die Toten vom Gare d'Austerlitz


sehr gut

Der 14. Juni 1940 war für die Pariser ein besonderer Tag, die Deutschen haben die Stadt erobert und das Leben der Menschen veränderte sich schlagartig. An diesem Tag wurden die Leichen von vier Männern in einem Eisenbahnwaggon am Gare d'Austerlitz gefunden und der französische Polizist Eduard Giral, genannt Eddi, mit der Aufklärung der Morde beauftragt. Durch die Besatzung der Stadt werden ihm bei den Ermittlungen immer wieder Steine in den Weg gelegt und die Hartnäckigkeit Eddis beschert ihm immer wieder unliebsame und schmerzhafte Erlebnisse mit der deutschen Besatzungsmacht. Die Toten waren Polen aus der Stadt Bydgoszcz, wie auch Frederyk Gorecki, der mit seinem kleinen Sohn Selbstmord verübt. Welche Verbindungen gibt es unter ihnen und was geschah in Bydgoszcz?
Aus der Sicht Eddis erleben wir Anfänge der Besatzung Paris, wie die Menschen sich dort fühlten kann man sehr gut nachempfinden. Auch Eddi selbst hat durch seine Erfahrungen im ersten Weltkrieg bleibende Eindrücke, die nun wieder ans Tageslicht kommen. Und dann taucht auch noch sein Sohn Jean-Luc bei ihm auf, der seine Militäreinheit verloren hat und nun auf eigene Faust gegen die Deutschen kämpfen will.
In diesen teilweise fiktiven, teilweise realistischem Kriminalroman geht es um mehr als die Aufklärung eines Verbrechens, dafür sind die Verbrechen der Deutschen zu groß und viele sind in diverse Taten verstrickt. Ein bisschen weniger hätte der Handlung gutgetan, manchmal verlor man etwas den Überblick. Sehr gut ist die Ironie und auch Selbstironie mit der Eddi allen gegenübertritt.

Bewertung vom 03.05.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


gut

Mitte des 19. Jahrhunderts tobt der Freiheitskampf der irischen Fenians in England. Nachdem ein Polizist in Manchester von ihnen getötet wurde und im Anschluss drei überführte Fenians am Galgen hingen, wird es immer unruhiger in Manchester. Mittendrin ist der irische Polizist James O'Connor, der auf Grund seiner Trunksucht versetzt wurde. Freunde hat er keine, man misstraut ihm. Ein Informant berichtet von einem amerikanischen Soldaten, der eingereist ist, um die Aufwiegler zu unterstützen. Kurz darauf fand man den Toten Informanten. Das Aufspüren der geplanten, großen Aktion ist mit weiteren Toten verbunden und auch persönlich wird es für James eine schwere Zeit, bei der der Alkohol wieder in sein Leben tritt.
Wir erleben eine Zeit und eine Gegend voll von Gewalt, von Schlägen, von Hundekämpfen, von Mord und Totschlag. Menschen landen ohne Anklage für längere Zeit im Gefängnis und was alle umtreibt ist der Drang nach Vergeltung. Dieses führt zu einer Endlosspirale, die auch James betrifft und ihn am Ende nach Amerika führt, wo die Gewalt zwar aus anderen Gründen, jedoch genau so, vorherrscht. Frauen sind in diesen Roman, vielleicht auch in dieser Zeit, nur zu vernachlässigendes Beiwerk.
Vom Schreibstil her hätte ich Mühe in die Handlung und die vergangene Zeit hinein zu finden und auch das Ende mutete, mit plötzlich auftauchenden neuen Personen, seltsam an. Oder soll eine Fortsetzung mit neuen Protagonisten daran geknüpft werden?

Bewertung vom 03.05.2021
Das Mädchen im Nordwind
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


sehr gut

Zwei Frauenschicksale aus zwei verschiedenen Welten werden in diesem Roman miteinander verwoben und abwechselnd erzählt. Im Jahr 2019 nimmt Sofie eine Work and Travel Stelle in Island an. Die Beziehung zu ihrem Freund Thomas bröckelt, nachdem sie eine Fehlgeburt hatte. Da sie auch gerade ihren Arbeitsplatz als Tischlerin verloren hatte kommt das Angebot, ein Haus zu renovieren und dort kostenlos zu wohnen gerade recht. Das sie dort einen Mitbewohner hat, den sehr attraktiven aber verschlossen Björgvin, sorgt erst für Irritationen, später kommen sie sich näher. Bei der Renovierung stößt sie auf einen Brief und ein Tagebuch, auf deutsch verfasst, in dem Luise, die Mutter von Hannes, der auch der Großvater von Björgvin ist, ihr Leben erzählt.
Luise stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus aus Lüneburg. Als ihr Bruder seinen Studienkollegen, den Isländer Jonas mitbringt, ist es um die Beiden geschehen, eine Liebe auf den ersten Blick, die auch lange Trennungen aushält. Doch wir schreiben das Jahr 1936 und Luise ist Jüdin. Diese Verbindung ist verboten. Während immer mehr Juden das Land verlassen beharrt Luises Vater auf ein Bleiben. Das Warenhaus und ihr ganzer Besitz sind in Deutschland und als nicht praktizierende Juden fühlt er sich sicher. Doch die Lage spitzt sich zu. Spät versuchen sie Luises Ausreise nach Island zu organisieren, ein Land, dass ihr völlig fremd ist.
Die Mischung der Geschichten ist interessant, ähneln sich doch die Liebesgeschichten der beiden Frauen. Der Schreibstil ist angenehm lesbar, trotz der vielen wechselnden Personen ist man immer im Geschehen drin. Hingegen hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen der jüdischen Bevölkerung, Ihre Zerrissenheit, einerseits Deutsche zu sein und andererseits ausgegrenzt, verachtet, misshandelt bis zum Tod, gewünscht. Die Kulisse und die Menschen Islands werden ebenso nur angerissen, mehr Tiefgang hätte dem Buch gutgetan.

Bewertung vom 03.05.2021
Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2


ausgezeichnet

Die junge Clementine Hozier wächst in einem lieblosen Haus auf, ihre Mutter kümmert sich kaum um ihre Kinder, ihre Liebschaften sind ihr wichtiger. Clementines Vertraute ist ihre Schwester Nellie, mit der sie alles besprechen kann. Um Clementine zu einer guten Partie zu verhelfen wird sie häufig zu Empfängen bei ihrer Tante eingeladen. Auch der junge Politiker Winston Churchill ist dort ein gerngesehener Gast. Als Clementine dort ihre Ansichten für das Frauenwahlrecht und auf soziale Reformen vertritt, ist Winston von ihr angetan. Eine Frau, die sagt, was sie denkt, die unkonventionell und praktisch veranlagt ist. Sie verlieben sich. Der Hochzeit folgen vier Kinder, doch statt, wie damals üblich, sich nur der Familie zu widmen, geht Clementine in politischen Beratungen auf. Sie merkt, dass sie ihre Kinder genauso vernachlässigt, wie ihre Mutter sie, doch sie kann nicht anders. Winston nutzt das Engagement bis zu Clementines völliger Erschöpfung aus ohne dass ein Außenstehender etwas von dem Einsatz seiner Frau merkt. Sie besprechen seine Reden, wie man mit Staatsgästen, wie mit Hitler umgehen soll. Besonders die Launen Winstons muss sie aushalten, die in Zeiten, als er kein Amt innehatte, schwierig waren. Es war keine einfache Ehe und ohne die Auszeiten hätte sie es nicht geschafft. Auch persönliche Probleme, der Tod ihrer Tochter, eine Fehlgeburt und die Eskapaden Ihres Sohnes sind Thema dieses Buches.
Es ist kein Sachbuch, doch hätte ich mir mehr Informationen darüber gewünscht, was Realität ist und was dichterische Freiheit. Sehr gut finde ich, dass Marie Benedict vergessenen Frauen eine Stimme gibt. Die Leistungen Winston Churchills sind allgemein bekannt und vielfach beschrieben worden, die Leistungen Lady Clementine Churchills wurden nie bis kaum erwähnt.

Bewertung vom 02.04.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


ausgezeichnet

Elle Castillo geht es um Gerechtigkeit. In ihrem Podcast beschäftigt sie sich mit ungeklärten, länger zurückliegenden Gewaltverbrechen und möchte den Opfern eine Stimme geben, sie nicht vergessen zu lassen. In ihrem aktuellen Fall geht es um den Countdownkiller. Vor mehr als 20 Jahren hat er, immer im Winter, Frauen und Mädchen entführt und vergiftet. Mit einer 20-jährigem begann es, im Abstand von 3 Tagen gab es die nächste Entführung und nach jeweils 7 Tagen wurde die Leiche gefunden. Die Polizei tappte völlig im Dunkeln. Ein junges Mädchen hat es geschafft zu flüchten, doch sie konnte keine Beschreibung des Täters abgeben. Als im Umkreis in einer abgebrannten Hütte die Leiche eines der entführten Mädchen und eine Männerleiche im passenden Alter gefunden wurde war für alle klar, dass es sich um den Countdowntäter handelte. Die Morde hörten auf.
Doch nun, durch Elles Podcast und ihre Recherchen wird alles wieder aufgerollt und sie bekommt einen Hinweis von Leo Toca, dass er weiß, wer der Täter ist. Doch er kann es ihr nicht mehr sagen.
Interessant und etwas Besonderes an diesem Thriller ist die Kombination von Podcastinterviews und dem aktuellen Geschehen. So wird auch das lang zurückliegende hochaktuell. Die privaten Beziehungen Elle Castillos nehmen, wie sich ab der Mitte des Thrillers herausstellt, zu Recht einen großen Raum ein.

Bewertung vom 02.04.2021
Alles, was wir wissen und was nicht

Alles, was wir wissen und was nicht


ausgezeichnet

Ein schweres Buch, in dem das Wissen der ganzen Welt leicht verpackt wurde. In Themenbereiche gegliedert wird anschaulich mit kurzen Texten und viel Bildmaterial Wissen vermittelt. Mit dem Universum beginnt es, doch es geht nicht nur um die Entstehung und Sternenkonstellationen, sondern auch um die Funktionsweise einer Weltraumtoilette. Beim Abschnitt Erde wird thematisiert, warum das älteste Gestein nicht so alt ist wie unsere Erde selbst. Das interessante ist, dass immer wieder Fragen beantwortet werden, auf deren Fragestellung man nicht unbedingt kommt. Die farbenfrohen Seiten machen Lust aufs Durchblättern, man bleibt hier und da hängen und liest intensiver nach, die Texte sind für Groß und Klein gleichermaßen spannend. Auch in Zeiten der Wissensvermittlung durch das Internet sollte dieses Sachbuch seinen Platz finden. Es ist nicht allwissend, es weckt vielmehr das Interesse und die Neugier auf viele Sachgebiete. Sobald eine Frage beantwortet ist stellen sich gleich viele neue und zu deren Beantwortung, und um Spezialwissen zu vertiefen, kann man dann andere Medien zu Rate ziehen. Fazit, rundum gelungen.

Bewertung vom 02.04.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


sehr gut

Nach einiger Zeit der Abwesenheit kommt August Octavio Snow zurück in sein Elternhaus in Mexicantown, einem Teil von Detroit. Dort war er Polizist, wie sein Vater, dort hat er Korruptionen innerhalb der Polizei und der Stadt Detroit aufgedeckt, inzwischen ist er um einige Millionen Dollar reicher und bei der Polizei eine Person non grata geworden. Er verbringt seine Zeit mit der Renovierung des Hauses seiner verstorbenen Eltern und hat weitere Häuser zur Sanierung in dem heruntergekommenen Viertel aufgekauft. Sein ruhiges Leben ist vorbei als er von Eleonore Paget um Hilfe gebeten wird und diese kurz darauf, scheinbar durch Selbstmord, stirbt. Er stößt bei seinen Nachforschungen in der von Eleonore geleiteten Bank in ein Wespennest.
Der Kriminalteil nimmt in Stephen Mack Jones Buch nur eine Nebenrolle ein, das eigentliche Thema ist der Konflikt der Bevölkerungsgruppen speziell in Detroit, es könnte auch für die gesamte USA stehen, die Geringschätzung der Schwarzen und Latinos im Land. Doch auch diese Gruppen misstrauen sich. August versucht, diese Menschen zusammen zu bringen, durch seinen afroamerikanischen Vater und seine mexikanische Mutter vereint er beides in sich. Er will helfen und den auf die schiefe Bahn geraten, den Geringverdienenden, den Illegalen in Detroit einen Patz zu geben. Auch er trägt Narben in sich, die im Laufe des Buches immer sichtbarer werden. Auf vieles wird bereits am Anfang hingewiesen so dass man denkt, es müsste eine Vorgeschichte geben, dieses wäre der 2. Band um August Snow, doch dem ist nicht der Fall. Dadurch fällt der Einstieg in die Handlung ein wenig schwer. Auch die eigentliche Kriminalhandlung ist recht verworren und schwer nachvollziehbar. Der Schreibstil hingegen ist erfrischend anders, mal flapsig, mal philosophisch, immer politisch motiviert.