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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 292 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2022
Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer
Annette, Böhler

Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer


ausgezeichnet

Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer ist das bereits fünfte Buch von Annette Böhler.
Livia, eine junge Anwältin, flieht nach dem Tod ihres Vaters aus ihrer gewohnten Gegend nach Fehmarn, dem Ort, an dem sie als Kind am glücklichsten war. Nach einer unüberlegten Aktion trifft sie auf den geheimnisvollen Birk und seinen Neufundländer Maple. Birk lädt sie ein, ein paar Tage bei ihm zu bleiben und stellt ihr durchaus die ein oder andere Frage über das Leben, die etwas in Livia bewegen.

Schon allein dieses wundervolle Cover lädt zum Lesen dieses Buchs ein. Die Detailverliebtheit und Farbgebung hat mich überzeugt!
Der Roman ist flüssig geschrieben und man ist schnell im Geschehen drin. Die Kapitel sind übersichtlich geschrieben und aus dem Fokus der beiden Hauptcharaktere, also in der Ich-Form.
Ich habe bisher alle Romane von Annette Böhler gelesen und muss sagen, dies ist mein Favorit. Es ist kein Roman mit Spannung und auch kein Roman, der einfach vor sich her plätschert. Es ist ein eher ernster Roman, der viele wichtige Dinge behandelt, die uns im Leben begegnen, dem „Wohin will ich?“ - „Was will ich?“ und „Wer bin ich eigentlich?“ Dabei geht es nicht in die esoterische Richtung, sondern viel mehr auf einer freundschaftlichen Basis und den Erfahrungen des Lebens.
Beide Charaktere, sowohl Livia und Birk, geben erst nach und nach preis, wer sie eigentlich sind und wie sie zu ihrer jeweiligen Situation, in der sie sich gerade befinden, gekommen sind. Beide geben sich Zeit, setzen einander nicht unter Druck, fragen einander nicht aus, respektieren einander und geben einander Freiraum. 
An Bird finde ich bewundernswert, dass er eins mit der Natur ist. Bei Livia wiederum ist es schön anzusehen, dass sie nicht die starke Anwältin ist, sondern unwahrscheinlich an ihren familiären Wurzeln hängt und eben nicht nach Macht und finanziellem Reichtum strebt. Sie besinnt sich der wichtigen Dinge in ihrem Leben.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit zum Abschalten, aber auch Nachdenken einlädt.

Bewertung vom 15.11.2022
Wintermeer und Bernsteinherzen
Janz, Tanja

Wintermeer und Bernsteinherzen


ausgezeichnet

Zurück am schönsten Strand der Welt - Auch bei „Wintermeer und Bernsteinherzen“ von Tanja Janz entführt sie ihre Leser wieder in das traumhafte St. Peter-Ording. 
Finjas beruflicher Neustart klappt nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Um finanziell über die Runden zu kommen, muss sie wieder einen Abstecher in ihren alten Beruf als Immobilienmaklerin machen. Dieser führt sie nach St.Peter-Ording. Hier sucht sie eine Traumimmobilie für einen berühmten Kunden. Zufällig entdeckt sie dabei ein wunderschönes, älteres Reetdachhaus. Doch das Haus hat ein Geheimnis. Finja versucht es zu ergründen. Dabei lernt sie Zahnarzt Jesper kennen und auch er scheint etwas zu verbergen.

Das wunderschöne Cover lädt sofort zum Lesen ein. Passend dazu der bildhafte Schreibstil von Tanja Janz und das Wiedersehen mit bereits bekannten Figuren machen das Leseerlebnis wieder zu einem rundum Wohlfühlmoment.
Einige der Charaktere sind Kennern der St.Peter-Ording-Serie schon wohl vertraut und damit wirkt der Ausflug an die Nordsee wie ein Nachhausekommen. Die neuen Charaktere Finja und Jesper runden die Geschichten um den Ort wieder wunderbar ab. 
Ich muss zugeben, worüber ich lange nachgegrübelt hab und wozu ich auch ewig keinen Zusammenhang fand, war der Prolog. Immer und immer suchte ich Verbindungen oder Figuren, die sich auch in der jetzigen Geschichte wiederfanden.
Finja war mir aufgrund ihrer bodenständigen und doch recht abgeklärten Art sehr sympathisch. Sie verlor sich nicht in Träumereien, sondern war immer auf dem Boden der Tatsachen unterwegs. Jesper dagegen ist ein sehr direkter Typ, was mich dazu bewog, seiner Figur gegenüber etwas skeptischer zu sein. Dennoch ergänzten sich beide optimal und harmonierten echt gut, sodass ich diese Geschichte wieder einmal verschlungen habe.
Was mir besondern gefiel, die Liebesgeschichte war nicht so extrem romantisch und kitschig, sondern so, wie auch Finja wirkt, bodenständig, während Jesper doch etwas euphorischer schient.
Wunderschön fand ich auch den Bezug zum Weihnachtsfest. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie der Weihnachtsmarkt auf dem Wilhelmshof abgelaufen ist und wär gern dabei gewesen. ;-)
Was mir etwas negativ aufgefallen ist, ich finde es klasse, immer wieder altbekannte Figuren in den Romanen zu erleben, aber irgendwie waren es in diesem Roman doch ein bisschen zu viele - Manchmal ist weniger mehr.

Alles in allem für mich wieder ein wunderbarer Wohlfühlroman mit Wellnessflair in SPO.

Bewertung vom 09.11.2022
Weihnachtszauber in New York
Friese, Jani

Weihnachtszauber in New York


ausgezeichnet

Weihnachtszauber in New York von Jani Friese erzählt die Weihnachtsliebesgeschichte um Luisa Feinschmidt und William Cooper. 
Luisa reist für drei Wochen nach New York um auf ihre Nichte Molly aufzupassen, während ihre Schwester beruflich unterwegs ist. In New York angekommen, entdeckt sie, dass sie am Flughafen versehentlich das Gepäck von William Cooper geschnappt hat, einem erfolgreichen Geschäftsmann. Als sie den Koffertausch rückgängig machen will, entfacht Will Schmetterlinge in ihrem Bauch. Luisa versucht sich dagegen zu wehren, aber immer wieder läuft sie ihm über den Weg und scheinbar tut er auch Molly gut.

Das Cover dieses Romans ist schon furchtbar romantisch und genauso gestaltet sich auch die Geschichte innerhalb des Buches. 
Die Kapitel sind übersichtlich gestaltet und nicht zu lang oder zu kurz. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive Luisas erzählt und liest sich durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin sehr flüssig.
Jani Friese hat es geschafft, die wunderbare Weihnachtsstimmung vom Big Apple in diesem Weihnachtsroman mitreißend zu beschreiben. Ich war gefesselt davon und auch von der Liebenswürdigkeit ihrer erschaffenen Charaktere. 
Ich gebe zu, auf mich wirkte die Geschichte in Teilen schon zu perfekt und wie die Geschichte vom Aschenputtel, aber ich fand sie dennoch hoffnungslos schön. Lediglich zum Ende hin war ich kurzzeitig nicht mehr ganz so begeistert, weil mir einige Szenen vorkamen wie aus Shades of Grey (bspw. Die Hubschrauberszene), aber vielleicht ist das in diesen Personenkreisen auch normal. ;-)
Spannend im Sinne eines Krimis war die Geschichte nicht, dennoch überlegte ich immer, was wohl als Nächstes passieren würde und hatte teilweise sogar andere Vermutungen als eingetreten sind. Das ist für mich immer ein wunderbarer Effekt, weil die Geschichte dann nicht vorhersehbar wirkt und ich nicht jede nächste Handlung schon Seiten vorher erahne.
Luisa, Julia, Molly und die Mutter der beiden erstgenannten sind absolute wunderbare Charaktere. Sie unterstützen sich gegenseitig, sind offen und emphatisch, aber in Teilen auch kritisch. Keine von ihnen nervte mich irgendwann einmal in irgendeiner Form. Am meisten hat mich die Beziehung der Frauen untereinander berührt. Jede stand für die andere ein und freute sich mit ihr oder litt mit ihr. Ins Besondere die kleine Molly ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre sensible Art und auch Wills Umgang mit ihr waren beeindruckend.

Ich würde dieses Buch jetzt nicht unter authentisch verbuchen, aber das erwarte ich auch nicht von einem wunderbaren Weihnachtsroman. Dieser sollte dazu dienen, die Weihnachtszeit zu genießen, eine fast perfekte Welt vorzufinden und um sich einfach einmal wegzuträumen!
Für mich eine klare Empfehlung an all jene, die Weihnachtsromantiker sind!

Bewertung vom 06.11.2022
Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei / Bäckerei am Strandweg Bd.4
Colgan, Jenny

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei / Bäckerei am Strandweg Bd.4


gut

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei ist ein Fortsetzungsroman rund um die kleine Bäckerei am Strandweg von Jenny Colgan.
Marisa befindet sich in einer tiefen Depression als sie unerwartet nach Mount Polbearne ziehen muss. Die Abgeschiedenheit und Ruhe ihres neuen Miethäuschens bringen ihr nach und nach ihre Sicherheit wieder, wäre da nicht ihr Nachbar, der Klavierlehrer Alexei, der sie tagein, tagaus mit seinem und dem Klavierspiel seiner Schüler traktiert.
Bäckerin Polly ist verzweifelt. Huckle und sie haben berufliche und damit finanzielle Schwierigkeiten und keine Idee, wie sie diese Krise überbrücken sollen. Zu ihrer verzweifelten Lage kommt ein weiteres Unglück hinzu. Da springt ihnen Marisa zur Seite und gemeinsam suchen sie einen Ausweg.

Ich mag die Bücher von Jenny Colgan und so wurde ich schnell durch den Wiedererkennungswert des Covers auf das Buch aufmerksam.
Der Schreibstil ist flüssig, so wie man es von Jenny Colgan gewohnt ist und ich war auch schnell wieder in der Geschichte rund um Polly drin. So waren auch die Kapitel wieder in einer übersichtlichen Länge gestaltet. Ich mag es sogar, wenn die Kapitel recht kurz sind, dann lesen sich die Bücher für mich meist flüssiger.
Dennoch muss ich gestehen, ich wurde mit dieser Geschichte nicht warm. Marisa und ich sind einfach nicht auf einer Wellenlänge gewesen. Ja, sie ist psychisch krank und mit dem Nachwort zum Buch konnte ich auch Jenny Colgans Ansätze zu dieser Figur verstehen, dennoch hatte dies m.E. negativen Einfluss auf die Geschichte rund um Polly, ihre kleine Bäckerei und Mount Polbearne. Ich finde sogar, die Bäckerei kam in diesem Buch leider viel zu kurz und auch die Bewohner des Dörfchens.
Niedlich wiederum fand ich die Zwillinge Avery und Daisy. Sie bringen Leichtigkeit und Heiterkeit mit ihrer kindlichen Naivität in die Geschichte.
Auch die Geschichten um Kerensa und Reuben haben mich in ihrem Größenwahn eigentlich mehr genervt, als dass sie zum Buch passten.
Auch Alexei war mir manchmal doch etwas zu temperamentvoll und dann wieder zu sensibel. Die Mischung stimmte nicht richtig. Aber vielleicht haben das ja Künstler so an sich.
Was mir gefallen hat, war die Umgestaltung des Angebots der Bäckerei. Das kann ich mir für eine so kleine Bäckerei vorstellen, dass dies ein gutes zweites Standbein darstellen würde.

Ansonsten muss ich sagen, diese Fortsetzung hat mich leider enttäuscht. Ich denke, es ist auch kein Muss dieses Buch zu lesen, wenn man die Vorgängerromane schon kennt. Es ist doch mehr Geplänkel als eine mitreißende Geschichte.

Bewertung vom 01.11.2022
Die Weihnachtsfamilie
Schwarzhuber, Angelika

Die Weihnachtsfamilie


ausgezeichnet

Die Weihnachtsfamilie von Angelika Schwarzhuber handelt von Emily, einer Personenschützerin, die sich aufgrund einer familiären Streitigkeiten zum Weihnachtsmuffel entwickelt hat. So kommt ein Auftrag kurz vor Weihnachten gerade recht. Die Zwillinge einer bekannten Schauspielerin müssen von Hamburg nach Berchtesgaden gebracht werden. Die Reise entwickelt sich zu einem turbulenten Unterfangen, bei dem Emily gezwungen ist, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Das war mein erstes Buch von Angelika Schwarzhuber. Neugierig machte es mich vor allem, weils im Berchtesgadener Land spielt, in dem ich sehr schöne Urlaube verbracht habe.
Dennoch beeindruckte mich das Cover als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte. Mit seiner Farbgebung ist es für mich sehr einladend und auch die kleinen Glitzersprenkler finde ich toll.
Das Buch ist in kurze übersichtliche Kapitel eingeteilt, deren Überschrift eine kurze Zusammenfassung der Thematik des nachfolgenden Kapitels geben und auch oftmals einen Rückblick in Emilys Vergangenheit darstellen. Das fand ich gut, denn so konnte ich nachvollziehen, warum Emily sich verhielt, wie sie sich verhielt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei flüssig, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe.

Die Geschichte finde ich sehr gut gewählt, ist es doch ein Problem vor dem viele Familien in der Weihnachtszeit stehen. Es steht dabei immer die Frage im Vordergrund, welches Elternteil wann mit dem Kind/den Kindern Weihnachten verbringen darf. Doch oftmals wird nicht die Frage beantwortet, welche wünsche das/ die Kinder dabei haben.
Ich finde die Charaktere dieses Romans dabei sehr vernünftig und harmonisch. Keiner der Personen wirkt, nach näherem Betrachten unsympathisch oder gekünstelt. In Teilen fand ich es sogar viel zu viel Harmonie, aber das wurde auch im Verlaufe der Geschichte näher und vor allem nachvollziehbar erklärt.
Ich kann auch nicht sagen, welcher Charakter mir am besten gefallen hat, denn es war eine bunte und tolle Mischung aus verschiedensten Menschen.
Ich fand jedoch die Reise nach Berchtesgaden sehr spannend geschrieben. Es gleicht einer Darstellung unglücklicher Kinder, die sich nur Liebe und Zusammenhalt wünschen und dafür so manchen Streich aushecken, sodass sich auch das Ein oder Andere Lächeln beim Lesen auf meine Lippen stahl.
Die ganze Zeit war auch ein kleiner Spannungsbogen vorhanden, ob es denn die Kinder nun schaffen, ihren Willen durchzusetzen und welche Rolle Emily und ihre Vergangenheit damit spielen. Auch die Frage nach Emilys eigener Familie schwang die ganze Zeit mit.

Letzten Endes ist alles recht gut ausgegangen, aber es schwang dennoch die Belehrung mit, Dinge von allen Seiten zu beleuchten, auch die Haltungen anderer anzuhören und sich eben auch zu fragen, warum man in welchen Situationen wie handelt, schließlich ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Was mir auch gefallen hat, dass sich nicht alles perfekt entwickelt hat, sondern es für viele Dinge auch einmal Zeit braucht. Das fand ich sehr authentisch!

Ich kann für mich feststellen, dass dies ein ganz wundervoller Weihnachtsroman ist, den man als Fan von solchen unbedingt gelesen haben sollte!!!

Bewertung vom 31.10.2022
Weihnachtsfest mit einem Engel
Marschall, Anja

Weihnachtsfest mit einem Engel


ausgezeichnet

Die Reise ins Glück

Weihnachtsfest mit einem Engel von Anja Marschall erzählt von Maria, einer Seniorin, deren vermutlich letztes Weihnachten vor der Tür steht. Genau das weiß sie, weil Engel Georg mit seinem Glitzerhandy an ihrem Krankenhausbett steht und ihr dies eröffnet. Zeit für Maria aufzubrechen und ihre Enkel noch ein letztes Mal aufzusuchen und mit diesen Weihnachten zu verbringen. Das ist nur nicht ganz in Georgs Sinn. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

Durch das wunderschöne und etwas kitschige Cover wurde ich auf diese Geschichte aufmerksam und neugierig, sie zu lesen. Die liebevolle Weihnachtsdeko auf dem Cover lädt ja regelrecht dazu ein, sich mit einem Tee gemütlich aufs Sofa zu kuscheln und den Protagonisten zu folgen.
Wie reagiert man, wenn man weiß, dass das letzte Stündlein geschlagen hat? Denkt man nur noch an sich, lebt man in der Vergangenheit und trauert schönen Zeiten hinterher oder stellt man sich dem unausweichlichen Schicksal? Anja Marschalls Figur der Maria ist eine Frau mit einer unwahrscheinlich hohen emotionalen Intelligenz, denn ihr Charakter vereint beides, den Wunsch nach Zeit mit der Familie, aber auch die positive Beeinflussung anderer Menschen, die ihr auf ihrer abenteuerlichen Reise begegnen. Die Autorin stellt Maria absolut liebevoll, aber auch als starke Frau dar. Sie zeigt auf, was wirklich wichtig ist im Leben und das Zusammengehörigkeitsgefühl auch immer besonders wichtig ist.
Ein besonderes Highlight ist für mich Engel Georg. Als ich die erste Beschreibung seines Aussehen laß, musste ich schmunzeln und auch so musste ich oft schmunzeln, denn Georg hat einen ganz besonderen trockenen Humor. Manchmal wirkte er auch wie ein trotziges, kleines Kind, aber auch diese Phase überwandte er. Gerade zum Ende hin gefiel er mir besonders gut.
Ebenso toll dargestellt, finde ich die Figuren Ben und Anna. Ben ist Marias Schwiegersohn, der Mann ihrer verstorbenen Tochter und Anna ist Maria Pflegerin im Seniorenheim Möwenstrand. Beide begeben sich auf die Suche nach Maria. Dabei scheinen sie nicht nur auf der Suche nach Maria unterwegs zu sein, sondern auch auf der Suche nach ihrem eigenen Glück.
An dieser Parallelgeschichte hat mir besonders gefallen, dass sie nicht so typisch kitschig aufgebaut war. Beide Charaktere stehen mit beiden Beinen im Leben und sind sich der Ecken und Kante, Vor- und Nachteile ihrer Leben bewusst und versuchen diesen mit Objektivismus entgegenzustehen. Ich fand es besonders schön zu erleben, wie Ben sich im Laufe der Geschichte geändert hat, wie er aufblühte und begann, sein Leben eben nicht nur mit Objektivität zu betrachten. Gleiches gilt für Yvette, seine Verlobte. 
Yvette war mir am Anfang sehr unsympathisch, aber im Laufe der Geschichte erfährt man die Hintergründe ihrer Beziehung zu Ben. Damit verstand ich sie besser und auch sie machte einen enormen Schritt nach vorn, sodass ich sie zum Ende hin sogar mochte. 
Für mich hat Anja Marschall mit diesem Roman dargestellt, was wichtig im Leben ist, die Familie, aber auch, an sich selber zu glauben und die eigenen Wünsche und Träume nicht zu vergessen und für diese einzustehen. 
Ich würde jetzt nicht sagen, dass diese Geschichte besonders spannend war. Aber das muss sie auch nicht. Ich denke, es ist auch gar nicht ihre Aufgabe. Obgleich es für mich spannend war zu erleben, ob die Figuren ihre Ziele erreichen. Da fieberte ich doch mit und drückte die Daumen!
Ebenso fand ich die Geschichte, wie schon beschrieben, nicht so besonders kitschig und das fand ich richtig gut! Es war nicht diese typische heile Welt-Geschichte, sondern die Dinge, die sich erfüllten, erfüllten sich meiner Meinung nach sehr objektiv und authentisch. Auch der Schreibstil der Autorin machte es einfach, der Geschichte zu folgen.

Mein Fazit, eine wunderschöne, romantische, aber nicht zu kitschige Weihnachtsgeschichte, gepaart mit trockenem Humor und Menschlichkeit, die es sich lohnt, zu lesen. Eine Empfehlung für all jene, die gute Weihnachtsgeschichten lieben und sich gerne eine wunderschöne Auszeit genehmigen möchte. Die Geschichte beschert wunderbare Lesestunden!

Bewertung vom 28.10.2022
Misteln, Schnee und Winterwunder (eBook, ePUB)
Jensen, Stina

Misteln, Schnee und Winterwunder (eBook, ePUB)


gut

Misteln, Schnee und Winterwunder von Stina Jensen erzählt von Sinas Wunsch nach einem Baby mit ihrem Ehemann Nils, einem eigenen Haus und dem Wunsch, als Familie dort drin zu leben.
Sinas Wunsch nach einem Kind ist so tief, dass Nils und sie nach Kalender miteinander schlafen und sie fanatisch alles dafür tut, um schwanger zu werden. Über diesen Wunsch bleibt die Liebe der Beiden auf der Strecke. Sina lernt Elyas kennen und auch Nils hat so seine Träume.

Das Cover dieses Buches ist sehr verspielt und passt perfekt zu Sinas Charakter und ihrer Sammelleidenschaft.
Am Anfang musste ich wirklich kämpfen, ob ich das Buch tatsächlich zu Ende lesen wollte. Denn kurz und knapp, sowohl Nils als auch Sina gingen mir auf die Nerven. Nils war mehr mit sich selber beschäftigt und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Meines Erachtens behandelte er Sina wie ein unmündiges Wesen und bestimmte demnach über sie. Sina fiel in seine Handlungen ein, indem sie alles mit sich machen ließ und sich aber gleichzeitig auch wie ein bockiges Kind benahm. Im Laufe des Romans wurde sie mir sympathischer, aber dass ich so richtig mit ihr und der Geschichte warm wurde, kann ich nun nicht sagen.
Der Sonnenschein der Geschichte ist für mich die kleine Leila. Sie ist wirklich herzallerliebst und vor allem auch sehr intelligent für ihr junges Alter. Sie bringt einfach Pepp in die Geschichte und macht sie damit, im wahrsten Sinne des Wortes, bunter.
Die russischen Verflechtungen mögen aus dem wahren Leben gewesen sein, das mag ich nicht zu beurteilen, aber irgendwie wirkte die ganze Nebengeschichte auf mich etwas hanebüchen.
Das letzte Drittel des Buches hat es für mich wieder etwas rausgerissen. Sina wurde vernünftiger, ihre Mutter erdete sie und die Kombination mit ihrer Schwester und deren Mann am Weihnachtsabend waren wirklich das Highlight der Geschichte.
Was ich auch nicht richtig nachvollziehen kann, war die Beziehung zu Johanna. Auch daraus bin ich nicht so richtig schlau geworden, aber vllt fehlt mir doch Hintergrund vom ersten Roman.

Einen Spannungsbogen gab es für mich auch nicht wirklich, die Geschichte plätscherte für mich auf einer Ebene vor sich hin.

Alles in allem eine nette Geschichte mit wenig Tiefgang, aber ob es nun eine Weihnachtsgeschichte ist, vage ich zu bezweifeln.

Bewertung vom 24.10.2022
Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands
Naigle, Nancy

Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands


sehr gut

Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands von Nancy Naigle ist eine wunderschöne Liebesgeschichte von Angela und Geoff.
Angela ist die Besitzerin von Heart of Christmas, einem kleinen Weihnachtsladen im alten Leuchtturm von Pleasant Sands. Dieser ist schon über viele Jahrzehnte in Familienhand. Doch leider befindet sich dieser in finanziellen Schwierigkeiten. Dies verstärkt sich, als Geoff und seine Mutter eine Filiale ihrer Kette Christmas Galore im Ort eröffnen. Angela begegnet Geoff streitsüchtig, doch Geoff versucht ihr positiv gegenüberzutreten.

Nancy Naigle ist bei diesem Buch wieder mal ein wunderschöner Weihnachtsroman gelungen. Das vermittelt schon das Cover. 
Angela ist eine sehr sympathische Frau, die mich jedoch im Laufe der Zeit hin und wieder nervte mit ihrer streitsüchtigen Art und immer auf Konfrontationskurs gegenüber Geoff. Das wirkte auf mich manchmal kindlich-pubertär. Wiederum war mir Geoff am Anfang etwas unsympathisch, weil er doch sehr geschäftig und profitgeil wirkte, jedoch entwickelte er sich im Laufe der Zeit zu einem Fels in der Brandung. Seine Art, Angela wieder zu erden und ihr quasi ein Lächeln abzuringen, war bewundernswert.
Die Geschichte mit der Weihnachtsmann-App war für mich aber relativ schnell eindeutig und ich fand es etwas unrealistisch, dass Geoff relativ spät rausgefunden hat, wer B.W.Wunder ist.
Mir haben die Bewohner Pleasant Sands sehr gut gefallen, ebenso die Mitarbeiter von Heart of Christmas. Mein persönliches Highlight war jedoch der Zusammenhalt von Angela und ihrer Familie. Ihre Schwester, ihre Nichte und auch ihr Schwager sind einfach nur ne tolle Familie und geben ihr Halt, so wie es eigentlich in jeder guten Familie sein sollte.

Alles in allem ein wunderschöner Weihnachtsroman und eine Empfehlung für all jene, die gerne romantisch-kitschige Weihnachtsromane mögen.