Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Starocotes von nerdenthum.de
Wohnort: 
Herborn
Über mich: 
Comicleser, Baseballfan, Gamer

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2020
Die Ballade von Halo Jones
Moore, Alan;Gibson, Ian

Die Ballade von Halo Jones


sehr gut

Eine Sci-Fi Story wo es um den Shoppingtripp von 2 Mädels geht? Eine Welt wo es einen gesonderten Bereich für Arbeitslose gibt, Musik und Raumschiffe, und sprechende Roboterhunde?

Sowas zu einem Comic zusammen zu bauen das noch halbwegs Sinn ergibt, für die damalige Zeit schon sehr viel Gesellschaftskritik einbringt und trotz aller Fremdartigkeit spannend zu lesen ist vermag einen Meister seines Faches, was Alan Moore ohne Zweifel ist.

Es dauert ein paar Seiten bis man all die Begriffe und die fremde Welt versteht. Moore erfindet hier einen ganz eigenen Slang der zu Beginn verwirrend scheint, doch schon bald sorgt genau dieser dafür das man tiefer und tiefer in die Welt abtaucht und die Fremdartigkeit als dennoch logisch annimmt. Genau das sorgt im Laufe der Geschichte dann für eine tiefere Immersion.

Das Albumformat, das Panini hier gewählt hat, bringt die fremdartige Welt von Gibson hervorragend zur Geltung, seien es die Aliens ohne Arme, Menschen in ihrer seltsamen Welt und vor allem die Clara Pandy, ein Luxusliner der eine wichtige Nebenrolle spielt.

Bewertung vom 09.11.2020
Fuchsgeschrei / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.5
Aaronovitch, Ben;Cartmel, Andrew;Sullivan, Lee

Fuchsgeschrei / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.5


sehr gut

Die Tochter einer alten Feindin wird entführt und dazu benutzen die Entführer die Courine von Peter Grant. Doch sieh haben nicht mit dem Einfallsreichtum gerechnet von Abigail gerechnet noch damit dass das Folly ihnen schneller auf die Schlichte kommt wie gedacht.

Wieder sind es nur leichte mystische Elemente die hier rein spielen. Es dreht sich viel um die Geschichte „Das grausamste Spiel“ von Richard Connel in all ihren Ausprägungen. Wieder stehen Polizeiarbeit im Vordergrund, vor allem aber die Charaktere. Die Story an sich ist schnell vorhersehbar, die Handlungen der Protagonisten dennoch weniger und das hier wieder einmal starke Frauen gezeigt werden die auch noch glaubwürdig erscheinen ist ebenfalls ein großes Plus.

Wieder zeichnet Sullivan das sehr passend gerade was die Routinearbeit der Polizei an geht aber auch Mimik und die Natur weis zu gefallen.

Bewertung vom 09.11.2020
Die Welt von Cyberpunk 2077
Batylda, Marcin

Die Welt von Cyberpunk 2077


ausgezeichnet

Am 10. Dezember 2020 soll es endlich soweit sein, das lang erwartete Comupterspiel „Cyberpunk 2077“ erscheint. Das „Open-World“ Rollenspiel der Witcher Macher, das auf dem Pen&Paper System Cyberpunk 2020 basiert hat mittlerweile so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen das man dem kaum entkommen kann.

Hier präsentiert Panini nun einen wirklich dicken Band mit allen erdenklichen Hintergrundinfos zur Welt. Was man hier nicht findet sind Spielwerte und das ist auch gut so. Das Buch ist im Stile eines Magazins aus dem Jahr 2077 gehalten und beleuchtet die Geschichte von Night City, geht auf die Bezirke ein und lässt uns alles mögliche über Gangs, Konzerne und Ausrüstung wissen.

Da die einzelnen Artikel von unterschiedlichen Leuten dieser Welt geschrieben sind bietet sich einem nicht nur sehr viel Abwechslung sondern auch eine ganz eigene Sichtweise auf die dystopische und dennoch faszinierende Welt. Man merkt das die Autoren sichtlich Spaß an der Arbeit hatte, besonders wenn sie in böse Verharmlosungen abdriften. Da sind Ausdrücke wie „Präventive Selbstverteidigung“, noch human.

Hinzu kommt, dass die Bilder die Gezeigt werden einfach umwerfend sind. Zum Teil Gemälde, zum Teil CGI, doch alle wirken mehr als authentisch.

Für jeden der überlegt sich das Spiel zu kaufen ist dieser Band fast schon eine Pflichtlektüre und trotz des hohen Preises jeden Cent wert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2020
Batgirl Megaband - Oracles Auferstehung

Batgirl Megaband - Oracles Auferstehung


sehr gut

Barbara steckt mitten im Wahlkampf doch ihre dauernde Abwesenheit wird zum Problem. Dabei gibt es auch als Batgirl viel zu tun, da die Schrecklichen Drei in Burnside ihr Unwesen treiben und das alles irgendwie auch noch zusammen hängt. Dann ist doch nach ihr „Kollegen“ Jason Bard, der Batgirl für eine Gefahr hält, aber Gefühle für Babs entwickelt.

Zu allem Überfluss taucht dann auch noch Oracle auf, die Identität die sie verwendet hat als sie an den Rollstuhl gefesselt war und mit ihrer Firma gibt es auch Probleme.

Scott schiebt Batgirl ein wenig in Richtung junge Heldin und packt sie in Situationen die man auch von Spider-Man kennt, allerdings hier mit der doch langjährigen Geschichte von Barbara im Hintergrund. Genau das macht viel des Reizes aus, die Nebencharaktere spielen eine wichtige Rolle, die Beziehungen und Entscheidungen haben einen profunden Einfluss auf das was mit ihr passiert und auch ihr aktuell schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater kommt immer mal wieder zur Sprache ohne das hier jetzt eine echte Feindschaft draus gemacht wird.

Am Ende wird es dann leider etwas seltsamer mit einer Fantasy Geschichte und dem seichter werden der Liebesgeschichte. Die Geschichte wirkt konstruiert, was wohl Absicht ist, es aber nicht besser macht. Das ganze wird dann auch noch dadurch verstärkt das von Pelletier über Di Giandomenico bis hin zu Tormey die Zeichnungen ebenfalls in der Qualität abnehmen. Klare Linien, werden durch leicht unsaubere abgelöst was sich auch daran zeigt das die Tiermasken der Schrecklichen Drei zu Beginn noch klar als solche zu erkennen sind, sich später aber zu tatsächlichen Tierköpfen wandeln.

Bewertung vom 15.10.2020
World of Warcraft: Shadowlands: Aufstieg der Schatten
Roux, Madeleine

World of Warcraft: Shadowlands: Aufstieg der Schatten


sehr gut

Der erneute Krieg zwischen Horde und Allianz ist vorüber. Ein unsicherer Waffenstillstand wird von allen Seiten eher misstrauisch beäugt da die Gräben immer noch tief sind. Die Horde kann sich nicht ganz von den Taten von Sylvanas frei sprechen, gerade die Zerstörung von Teldrassil in einer Feuersbrunst lastet schwer auf den Nachtelfen. Doch auch der Angriff von Jaina Prachtmeer auf Zandalar und der Tod von Trollkönig Rastakhan tut sein übrigens.

Diese Roman konzentriert sich auf die Geschehnisse auf Zandalar und dem Versuch von Rastakhan Tochter Talanji ihr Volk wieder zur alten Stärke zurück zu führen. Doch die Schergen von Sylvanas haben einen perfinden Plan und werden dabei von rebellischen Trollen unterstützt. Vor allem aber ist es Talanjis Stolz der einer Lösung im Weg steht.

Die neue Erweiterung, die in den Schattenlanden – dem Totenreich von WoW spielt – bietet nur einen Aufhänger für die Motivation und das sogar ohne wirklich erklärt zu werden. Die eigentliche Geschichte funktioniert aber auch so und ist sogar sehr gelungen. Man kann mit allen Protagonisten irgendwie mitfühlen, zudem bekommt man auch wieder Lust mal ins Spiel zu schauen, was ja wohl auch einer der Gründe für den Roman ist.

Leider ist das Lektorat wieder einmal nicht gelungen. Fehler wie „…dann fuhr er sich mit beiden Haaren durch das lange, goldbraune Haar…“ kommen immer mal wieder vor was den Lesefluss doch war stört.

Insgesamt macht Roux hier das was Golden mit den Orcs gemacht hat mit den Trollen. Sie schafft dem Leser die Rasse näher zu bringen.

Bewertung vom 15.10.2020
American Jesus
Millar, Mark;Gross, Peter

American Jesus


ausgezeichnet

Jodie Christianson ist ein ganz normaler Junge. Er ist in der Schule nur noch mäßig gut, sucht mit Freunden weg geworfene Schmuddelheftchen im Wald, flucht gehörig und raucht bereits mit 12 Jahren. Doch dann fällt ihm ein 18-Tonner auf den Kopf und er übersteht das vollkommen unbeschadet.

Dieser Wendepunkt in seinem Leben lässt ihn erkennen das er etwas besonderes ist. Da er Comics liest vermutet er zunächst das er ein Mutant ist, aber die Parallelen zu der in der Offenbarung des Johannes angekündigten Widerkehr des Gottessohnes sind einfach zu frappierend. Er nimmt sich also zusammen, flucht weniger und nach und nach beginnt er Wunder zu wirken.

Was wäre wenn Jesus in unsere Zeit zurück kehren würde? Wenn man das Comic nach dieser Prämisse liest wirkt das oftmals verstörend. Jeder Christ hat sicher andere Vorstellungen von dem wie das ablaufen würde, hier wirkt aber vieles so als hätte Millar einige zentrale Punkte der Bibel nicht verstanden. Das ist nichts ungewöhnliches, eine entsprechende Interpretation findet man in US Literatur (und auch Filmen) sehr oft und Millar ist stark davon geprägt, obwohl er Schotte ist.

Wichtig sind hier aber eher die „Anderen“, jene die auf die Rückkehr und die Art und Weise reagieren wie Jodie sich entscheidet Dinge zu regeln. Die Ungläubigen, die nach und nach wieder zu ihrem Glauben finden, jene die sich selbst und ihr Verhältnis zu Gott überdenken.

Am Ende wird dann klar das Millar die Bibel sehr viel besser verstanden hat als man es ihm zutrauen möchte.

Zeichnerisch wirkt Gross zu Begin sehr seltsam, nach und nach kann er aber gerade die besonderes Situation in der amerikanischen Kleinstadt wunderbar treffend darstellen. Auch hier löst sich am Ende viel auf über das man sich beim Lesen wundert, es hat tatsächlich vieles einen tieferen Sinn.