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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2013
Das Buch aus Blut und Schatten
Wasserman, Robin

Das Buch aus Blut und Schatten


sehr gut

Durch ihren Freund Chris hat sich Nora in ihrem letzten Highschool-Jahr für einen Kurs beim "Hoff" eingetragen, der von der Suche nach dem berüchtigten Voynich Manuskript besessen ist. Während Chris und sein Mitbewohner Max für höherwertige Übersetzungen eingesetzt werden, erhält Nora die unwichtige Aufgabe, die Briefe von Elizabeth Weston, der Adoptivtochter des Alchemisten Edward Kelley, vom Lateinischen ins Englische zu übersetzen.

Sie fühlt sich ungerecht behandelt, zumal sie ein As in Latein ist, fügt sich jedoch in die Anweisungen. Bei der langwierigen Arbeit kommen Max und sie sich langsam näher. Als die drei jedoch bei ihrer Arbeit auf Hinweise stoßen, verschwinden die Dokumente plötzlich, Chris wird ermordet und eine uralte Geheimgesellschaft ist hinter Nora her.

Meine Meinung:

Robin Wassermans Thriller "Das Buch aus Blut und Schatten" wird aus der Sicht von Nora geschildert, deren Alltag ein trübes Einerlei geworden ist, dem sie nur allzu gern und bei jeder sich bietenden Gelegenheit entflieht. Dabei schildert sie ihr Leben und das Geschehen mit einem tiefschwarzen Sarkasmus, der mir sofort gefallen hat.

Erst langsam bin ich in die Geschichte 'reingekommen. Anfangs fand ich es ein wenig schwierig, mich auf die ständigen Übersetzungen und die vielen Informationen einzustellen und der Inhalt wirkte deshalb etwas zäh auf mich. Doch im weiteren Verlauf wurde die Erzählung für mich flüssiger und interessanter.

Nora ist ein tiefgründiges, junges Mädchen. Vor einiger Zeit ist ihr älterer Bruder bei einem selbstverschuldeten Unfall ums Leben gekommen. Seitdem ist bei ihr Zuhause nichts mehr wie es war. Um den Blicken ihrer Mitschüler zu entkommen, bewirbt sich Nora für ein Stipendium an einer Privatschule in der Stadt, das sie aufgrund ihrer hervorragenden Lateinkenntnisse auch erhält.

Mit Chris und Adriane hat sie an der neuen Schule Freunde gefunden, mit denen sie die meiste Zeit abhängt. Und durch Chris ist sie auch in den verhängnisvollen Kurs beim Hoff gekommen. Doch obwohl Nora ein sehr interessanter Charakter ist, ist sie mir leider nie so nahegekommen, dass mich die Geschichte voll und ganz fesseln konnte. Nichtsdestotrotz habe ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt.

Fazit:

"Das Buch aus Blut und Schatten" ist keine leichte Kost, die man mal eben so zwischendurch liest, sondern eine anspruchsvolle Lektüre mit historischen Bezügen. Interessante Charaktere sorgen für viel Abwechslung und Überraschungen und gaben dem Jugendthriller zusammen mit dem gut recherchierten Rückblicken in die Vergangenheit eine besondere Note.
3,5 Sterne

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2013
Liberty Bell
Rosen, Johanna

Liberty Bell


ausgezeichnet

Als Ronan seinen Kumpels das Video eines nackten Mädchens im Wald zeigt, denken diese zunächst, er habe es heruntergeladen. Umso überraschter sind sie, als sie erfahren, dass Ronan es selbst aufgenommen hat. Die Neugier der Jugendlichen ist geweckt und so machen sie sich auf, das Geheimnis zu ergründen.

Vor Ort treffen sie tatsächlich auf das Mädchen, dessen Verhalten die Jungs so verstört, dass sie sich erst einmal zurückziehen. Doch als Jaden und sein Cousin sich an den Tagen darauf zurückschleichen, um zweifelhaftes Bildmaterial des Mädchens zu bekommen, kann Ernesto zum Glück Schlimmeres verhindern und nimmt sich des Mädchens an. Aus Rache informiert Jaden die Behörden und die örtliche Presse und Liberty Bell wird gefangen und ins Krankenhaus gebracht, wo sie sich immer mehr in sich zurückzieht. Während Ernesto verzweifelt um ein Lebenszeichen von ihr kämpft, geschieht in der kleinen Stadt ein Mord. Gibt es einen Zusammenhang mit Liberty Bells Entdeckung?

Meine Meinung:

Das wunderschöne Cover von "Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern" hatte es mir eigentlich sehr schnell angetan, aber aus irgendeinem Grund hat mich der Klappentext nicht so angesprochen, so dass dieses Buch wahrscheinlich an mir vorbeigegangen wäre, wenn nicht ein sehr netter Mensch ein bisschen nachgeholfen hätte. Vielen Dank schon einmal an dieser Stelle. Ich hätte es sehr bereut, das Buch nicht gelesen zu haben.

Anfänglich haben mich die vielen exotischen Namen der beteiligten Jungs etwas überfordert und ich konnte sie nicht immer spontan zuordnen. Aber mit der Zeit gab sich das und ich konnte in dieses spannende Buch eintauchen und ab da nur noch verschlingen.

Liberty Bell ist ein ganz besonderes Mädchen, das sein ganzes Leben abgeschieden von der Zivilisation im Wald gelebt hat. In den letzten Jahren war sie sogar ganz allein in ihrer primitiven Hütte bis die Jungs sie entdeckt und den Stein ins Rollen gebracht haben.

Besonders angetan war ich davon, mal einmal nicht die jugendliche Heldin vorzufinden, sondern mit einem Rudel Halbstarker konfrontiert zu werden, die nie verlegen um einen Spruch sind. Der für sein Alter recht sensible und rücksichtsvolle Ernesto steht da natürlich im Vordergrund und ich fand es sehr rührend, wie er um Liberty Bell bemüht war.

Das Mädchen selbst überrascht mit einer Mischung aus Zutraulichkeit, erfrischender Unkenntnis der zivilisierten Welt und einem Selbstbewußtsein, das ihre Natürlichkeit angenehm unterstreicht. Obwohl ihre Mutter ihr eingebläut hat, dass die Außenwelt und insbesondere Männer böse sind, geht sie das Wagnis ein und öffnet sich Ernesto.

Das Geschehen war durchweg spannend und kurzweilig. Insbesondere die Einblicke in die Gedankenwelt noch unidentifizierter Charaktere hat mich gefesselt und zum rätseln angspornt. Lediglich den Mittelteil hätte ich mir im Hinblick auf die beginnenden Gefühle von Ernesto und Liberty Bell etwas ausführlicher und langsamer gewünscht, da ich die Reaktionen ab und an etwas übereilt fand.

Fazit:

Der spannende Jugendthriller "Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern" konnte nicht nur mit interessanten Charakteren, sondern auch mit einer großen Portion Spannung aufwarten. Gekonnt führte Johanna Rosen immer wieder neue Verdächtige an und sorgte mit ihrem überraschendem Showdown am Ende für ordentlich Verwirrung und Nervenkitzel bei mir.

Bewertung vom 26.06.2013
Wenn die Nacht in Scherben fällt
Beer, Anika

Wenn die Nacht in Scherben fällt


ausgezeichnet

Nele zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt und gleich ihre erste Nacht in ihrem neuen Zuhause verläuft sehr ereignisreich. Normalerweise gehört Nele zu den wenigen Menschen, die ihre Träume selbst bestimmten können. Sie ist eine Klarträumerin. Doch dieses Mal ist es irgendwie anders, denn sie gelangt zufällig in den Traum des Wächters Seth, der an ihr Gefallen gefunden und nun seine ganz eigenen Pläne mit Nele hat.

In der neuen Schule macht Nele die Bekanntschaft des Außenseiters Jari, der mit seinem gewalttätigen Vater und seiner alkoholkranken Mutter kein leichtes Leben hat. Als dieser Neles ehrliches Interesse an seiner Person registriert, öffnet er sich ihr vorsichtig und die beiden kommen sich langsam näher. Auch er hat eine besondere Fähigkeit, die ihn jedoch in eine gefährliche Situation führt. Denn plötzlich ist Jari verschwunden und nur Nele scheint ihm noch helfen zu können.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch fällt einem gleich das wunderschöne Cover ins Auge. Die Farbwahl und auch die aus dem Buch ausgewählten Motive laden geradezu zum Lesen ein.

Anika Beer erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person und gewährt so tiefe Einblicke in das Leben ihrer Protagonisten. Ihr Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Nele, die sich ihrer besonderen Fähigkeit als Klarträumerin zwar schon lange bewusst ist, aber nie deren ganzen Umfang erfasst hat. Sie besitzt ein wirklich beneidenswertes Talent, doch erst im Ernstfall erkennt sie dessen Bedeutung und Verantwortung. Sie ist weder schüchtern, noch im Übermaße selbstbewusst und geht für ihr Alter sehr offen mit ihren Mitmenschen und allem anderen um. Ihr punkiges Äußeres verleiht ihr etwas Exotisches und damit eine beeindruckende Erscheinung.

Jari ist für mich ein ganz besonderer Junge, der verzweifelt versucht, mit den Problemen in seinem privaten Umfeld fertigzuwerden. Sein letzte Zuflucht ist oft der Rückzug in sein Innerstes, um die Realität auszublenden. Trotzdem schafft er es, sich auf Nele einzulassen, die ihn mit ihrer offenen Art beeindruckt. Er hat weder sich, noch das Leben aufgegeben, obwohl ich ihm das in seiner Situation eigentlich nicht verdenken könnte.

Die Beschreibung der Traumwelt fand ich sehr detailliert und gut beschrieben. Die Macht der Träume und ihre Bedeutung für die Menschen wird hier schön thematisiert und erhält durch die Traumwächter und ihr Reich eine wundervoll fantastische Nuance.

Fazit:

"Wenn die Nacht in Scherben fällt" ist ein sehr bildhafter Jugendfantasyroman der Autorin Anika Beer. Atmosphärisch dicht beschreibt sie die Welt ihrer Charaktere, die mir schnell zugänglich war. Ausgestattet mit viel Gefühl haben die Figuren mich für sich eingenommen und mich dabei verzaubert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2013
Tor der Dämmerung / Unsterblich Bd.1
Kagawa, Julie

Tor der Dämmerung / Unsterblich Bd.1


ausgezeichnet

Die siebzehnjährige Allison Sekemoto lebt in einem Randsektor der Vampirstadt New Covington. Die Menschen, die die große Epidemie überlebt haben, sind die Untergebenen von Vampiren geworden und schulden ihnen einen Blutzoll, wofür sie in vorgeblicher Sicherheit mit regelmäßiger Nahrung leben, oder leben wie Allie als Unregistrierte in heruntergekommenen Häusern, ständig in der Angst entdeckt und verschleppt zu werden. Ihr Leben dreht sich nur noch darum, wo sie Nahrung finden können, um zu erleben.

Bei einem ihrer Erkundungsgänge stößt Allie außerhalb der Stadtmauern auf ein unentdecktes Vorratslager, das sie gemeinsam mit den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe heben will. Doch die Verseuchten, ehemalige Menschen, die der Krankheit zum Opfer gefallen sind und jetzt ein vampirähnliches, tierisches Dasein fristen, greifen sie an und Allison muss die schwerste Entscheidung ihres bisherigen Lebens treffen.

Meine Meinung:

Julie Kagawa hat sich nach dem großen Erfolg ihrer "Plötzlich Fee"-Reihe mit "Unsterblich - Tor der Dämmerung" in ein neues Genre vorgewagt und dort einen genialen Auftakt hingelegt. Zunächst war ich etwas skeptisch, da das Gebiet der Vampirromane bereits sehr abgegriffen ist, aber die Autorin hat ihrer Geschichte eine dystopische Ausrichtung gegeben, wie ich es in dieser Kombination bisher noch nicht gelesen habe.

Aus der Sicht ihrer Protagonistin Allie schreibt sie den Roman in der Ich-Form, der sehr schnell an Fahrt aufnimmt und das Leben der selbstbewußten und toughen Allie auf den Kopf stellt. Trotz ihrer fast zukunftslosen Lage ist sie tief drinnen ein sehr sympathisches Mädchen geblieben, das sich eine Prise Humor erhalten hat und bereit ist, für andere Menschen, insbesondere schwächere, einzutreten. Die Erinnerung an das gemeinsame Leben mit ihrer Mutter gibt ihr Kraft und auch die Motivation etwas an der allgemeinen Situation verändern zu wollen. Dieser Wunsch ist auch der ausschlaggebende Punkt, der ihre Entscheidung hinsichtlich ihres zukünftigen Daseins beeinflusst.

Julie Kagawa hat ihren Roman in Abschnitte unterteilt, die wichtige Stationen in Allisons Leben markieren. Ihren Wandel, ihre Auseinandersetzung mit ihrer neuen Daseinsform und ihre persönliche Entwicklung und Akzeptanz der Sicht ihrer Umwelt auf ihre Person. Allie verliert ihre Ziele nie aus den Augen und hat die bewundernswerte Eigenschaft, den Blick immer nach vorn zu richten. Ihre Gefühle für den liebenswerten Zeke helfen ihr, ihre Menschlichkeit zu bewahren und fordern sie täglich aufs Neue heraus.

Fazit:

Mit "Unsterblich - Tor der Dämmerung" legt Julie Kagawa den Auftakt einer neuen Reihe hin, bei dem sie Fantasy und Dystopie gekonnt vermischt. Trotz der umfangreichen Seitenzahl des Romans kamen beim Lesen nie Längen auf und ich fühlte mich stets gut unterhalten. Mit ihren bildhaften Beschreibungen erschafft die Autorin eine Welt aus Action, Spannung und Fantasy, in der auch Gefühle nicht fehlen dürfen, die sich durch den fesselnden Schreibstil direkt auf den Leser übertragen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2013
Dark Kiss
Rowen, Michelle

Dark Kiss


ausgezeichnet

Samantha führt das stinknormale Leben eines 17-jährigen Teenagers. Ihre Eltern sind getrennt und ihre Mutter, bei der sie lebt, arbeitet zuviel. Stets geht Samantha auf Nummer sicher, nur nicht an dem einem Abend, als sie mit ihrer besten Freundin in einen Club geht und sich plötzlich Stephen, ein Junge aus der Nachbarschaft, an sie heranmacht, den sie schon lange anschmachtet.

Und tatsächlich lässt sich Samantha auf einen Kuss ein, der es wahrlich in sich hat. Denn dieser ist nicht nur Leidenschaft pur, sondern leider hat Stephen ihr damit auch ihre Seele genommen! Fortan ist sie eine Gray und hungert selbst nach den Seelen derer, die sie umgeben. Doch dann trifft sie Bishop, einen schnuckeligen Engel, der in arger Bedrängnis ist und, dem nur Samantha helfen kann. Und schon ist sie mittendrin in einem Einsatz von Himmel und Hölle und macht Bekanntschaft mit Individuen, von deren Existenz sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

Meine Meinung:

Michelle Rowen war mir bereits durch ihre "Immortality bites"-Reihe bekannt und so habe ich mich sehr gefreut, als ich ihr neuestes Buch entdeckt habe. "Dark kiss" ist eine Jugendfantasy-Reihe, die aus der Sicht der Protagonistin Samantha erzählt wird und deren Spannungsbogen immer auf hohem Niveau ist.

Die Charaktere sind sehr schön dargestellt und insbesondere Samantha war mir schnell vertraut. Ich liebe ihren sarkastischen Ton, mit dem sie versucht, in Problemsituationen über ihre eigenen Gefühle hinwegzutäuschen. Nach ihrer Verwandlung muss sie mit viel Neuem fertigwerden und trotz der scheinbar ausweglosen Situation verliert sie nie den Mut.

Den Engel Bishop umgibt eine geheimnisvolle Aura, die stets präsent ist und nur selten Risse aufzeigt. Es fällt ihm schwer, auf Samanthas Hilfe angewiesen zu sein, zumal sie ja eigentlich nun genau zu den Kreaturen gehört, die er bekämpfen soll. Doch anders als die anderen Grays scheint sie zusätzlich noch besondere Fähigkeiten zu haben, die Bishop dringend benötigt. Ehe er sich versieht, hat sich Samantha in sein Herz geschlichen und ist zu einem unverzichtbaren Mitglied seines außergewöhnlichen Teams geworden.

Fazit:

"Dark kiss" ist ausgestattet mit allem, was ein guter Jugendfantasyroman benötigt: tolle Charaktere, eine interessante Story, ein Hauch Romantik und eine ordentliche Portion Action und Spannung. Die Geschichte reißt einen sehr schnell mit und ist dadurch leider auch viel zu schnell am Ende angelangt. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die noch dieses Jahr erscheinen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2013
Nacht aus Rauch und Nebel / Flora & Marian Bd.2
Gläser, Mechthild

Nacht aus Rauch und Nebel / Flora & Marian Bd.2


ausgezeichnet

Der Weiße Löwe ist in Sicherheit, doch der Preis, den Flora dafür zahlen musste, war hoch. Zwar hat sie Eisenheim damit vorerst gerettet, aber ihre Liebe zu Marian scheint diese Entscheidung nicht zu verkraften. Eine Rettung für seine Schwester Ylva ohne den Weißen Löwen ist nahezu ausgeschlossen.

Aber lange hat Flora keine Zeit zum Trübsal blasen. denn inzwischen schreitet das Nichts in Eisenheim immer schneller voran. Die Seelen leben in ständiger Angst, davon verschluckt zu werden, doch die Wissenschaftler tappen auf der Suche nach der Ursache im Dunkeln.

Gleichzeitig hat auch der Kanzler nicht aufgegeben. Nachdem Flora seine Pläne vereitelt hat, sinnt er auf Rache und versucht, Flora das Leben schwerzumachen. Wird sie Eisenheim und damit ihrer aller Leben noch retten können?

Meine Meinung:

Nachdem mich "Stadt aus Trug und Schatten" im letzten Jahr mit seiner wunderschönen Geschichte einfach nur verzaubert hat, war es für mich klar, dass ich den zweiten und letzten Teil der Dilogie unbedingt auch noch lesen wollte. Schnell führt Mechthild Gläser ihre Leser wieder in die Handlung ein, die anfänglich mit den wichtigsten Geschehnissen des Vorgängerbandes gespickt ist, um einen leichten Wiedereinstig in die Fortsetzung zu bekommen.

Alle liebgewonnenen Charaktere waren wieder mit dabei und haben die Geschichte auf ihre Art bereichert. Flora hat inzwischen den Großteil ihrer Erinnerungen wiedererlangt und auch beim Dämmerungstraining macht sie langsam Fortschritte. Lediglich die Beziehung zu dem undurchschaubaren Finnen Marian steht weiterhin auf sehr unsicheren Füßen. Er kann ihr ihre Entscheidung hinsichtich des Weißen Löwen einfach nicht verzeihen und immer noch hat Flora das Gefühl, dass er ihr entscheidende Dinge verschweigt.

Die desolate Gefühlslage der authentischen Flora und ihre instabile Beziehungssituation sind zwar ein sehr wichtiger Aspekt der Handlung, doch die weiteren Ereignisse stehen ganz klar im Vordergrund. Schlag auf Schlag gerät sie immer wieder in rasante Situationen oder erlangt alternativ wichtige Erkenntnisse. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und gipfelt schließlich in einem spannenden und nervenaufreibenden Finale.

Ganz besonders gut gefallen hat mir auch hier wieder die Verknüpfung der realen Welt mt der farblosen Schattenwelt unserer Träume. Auf der einen Seite versucht Flora ihren Alltag mit Schule und Freunden zu bestreiten und parallel dazu die ständig wachsenden Probleme in der Schattenwelt zu lösen. Die dortigen Schwierigkeiten verursachen langsam eine Durchlässigkeit der Grenzen, die nicht nur Eisenheim bedroht. Neben den ausführlichen Beschreibungen der Örtlichkeiten in Essen, denen man die tatsächlichen Ortskenntnisse der Autorin anmerkt, fand ich auch die bildhafte Darstellung der Schattenwelt sehr gut gelungen. Dieser Ort mit seinen besonderen Gesetzmäßigkeiten hat vor meinem geistigen Auge Gestalt angenommen, so dass ich mich dort ganz leicht zurechtgefunden und die gemeinsamen Ausflüge mit Flora genossen habe.

Fazit:

Mit "Nacht aus Rauch und Nebel" legt Mechthild Gläser ein grandioses Finale hin, das mich ebenso wie sein Vorgänger zu begeistern wusste. Die Verschmelzung der realen mit der fiktiven Traumwelt, sowie der leicht spürbare Steampunkeinfluss haben ein fantastisches Gesamtbild kreiert, das mich durchweg gefesselt hat. Die ständig spürbare Spannung in dieser faszinierenden Geschichte aus Abenteuer, Liebe und Magie gipfelte in einem rasanten Finale, das die Dilogie zu einem würdigen Ende brachte.

Bewertung vom 11.06.2013
Gegen alle Regeln / Herzblut Bd.1
Darnell, Melissa

Gegen alle Regeln / Herzblut Bd.1


ausgezeichnet

Savannah Colbert lebt mit ihrer Mutter und ihrer Oma in Jacksonville in Texas. Die Stadt wird inoffziell vom sogenannten Clann, einer sehr mächtigen Familie, der Hexenkräfte nachgesagt werden, regiert. Sie ist eine Außenseiterin, die von den Mitgliedern des Clanns bestenfalls missachtet wird und sich immer wieder fiesen Anfeindungen gegenübersieht.

Bis vor einigen Jahren war dies noch anders; da gehörte sie dazu, doch von einem Tag auf den anderen hatte man sie förmlich ausgestoßen, ohne Angabe irgendwelcher Gründe. Am meisten schmerzt sie der Verlust ihres besten Freundes Tristan, zu dem sie immer noch eine besondere Verbindung spürt. Aber auch dieser scheint den Kontakt mit ihr zu meiden. Als Savannah plötzlich sehr krank wird, offenbart ihre Familie ihr den Grund ihres Außenseiterdaseins und damit scheinen für Savannah die Probleme erst richtig anzufangen. Zudem hat sich Tristan ausgerechnet jetzt ausgesucht, seiner lang unterdrückten Zuneigung zu ihr nachzugeben, wodurch alle Beteiligten in große Gefahr geraten.

Meine Meinung:

Wow, ich muss sagen, ich habe schon lange kein Buch mehr so verschlungen wie dieses. Melissa Darnell hat einen ganz tollen Schreibstil, der einen unweigerlich mitreißt. Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Savannah und Tristan, jeweils in der Ich-Form. Die Kapitel sind der einfachheithalber mit den jeweiligen Namen gekennzeichnet. Dadurch erhielt ich nicht nur viele Informationen und Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden, es machte den Roman auch ungeheuer lebendig.

Sehr schnell war mir Savannah sympathisch, da man sofort mit ihr und ihrer unverschuldeten Außenseiterrolle mitfühlt. Viel zu lange hat sie die Demütigungen der anderen über sich ergehen lassen, doch zum Glück stehen ihre Freundinnen ihr zur Seite. Die neuen Umstände in ihrem Leben bringen sie jedoch so durcheinander, dass sie aus ihrer gewohnten Rolle ausbricht. Tristans offensichtliche Zuneigung, die nicht sein darf, gibt er immer wieder Halt und lässt sie auf der anderen Seite auch häufig verzweifeln.

Tristan selbst ist ein wirklich liebenswerter, junger Mann, und das, obwohl er praktisch als Lokalmatador geboren worden ist. Doch fiese Arroganz ist ihm fremd und trotz des Kontaktverbots mit Savannah kann er nicht umhin, ihr immer wieder zur Seite zu stehen, wenn die anderen Clann-Mitglieder ihr mal wieder all zu arg mitspielen. Seit Jahren hat auch er Gefühle für Savannah, die er aber auf Wunsch seiner Familie versucht hat, zu unterdrücken und, die nun mit aller Macht ans Tageslicht kommen.

Mit dem Prolog hat die Autorin gleich zu Beginn die Spannung hochgepuscht und konnte diese auch über den gesamten Roman halten. Nie gab es Längen und der ständige Wunsch weiterzulesen, trieb mich in einem atemberaubenden Tempo durch die Geschichte. Ich musste einfach wissen, wie es für Savannah und Tristan weitergeht und kam erst zu einer erzwungenen Ruhe als ich am Ende angelangt war. Ein Ende, das einige Geheimnisse gelüftet hatte, aber noch so viel offen lässt für die Fortsetzung, die ich unbedingt auch lesen muss.

Fazit:

"Herzblut - Gegen alle Regeln" ist ein Jugendfantasyroman mit Suchtgefahr. Der spannende Roman hat mich mit seinen tollen Charakteren und dem lebendigen Schreibstil von Anfang bis Ende gefesselt und ich bin jetzt schon ganz gespannt auf die Fortsetzung, die noch in diesem Herbst erscheinen wird.