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chuckipop
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Bünde

Bewertungen

Insgesamt 305 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2020
Tiefenzone
Schulte, Andreas J.

Tiefenzone


ausgezeichnet

Ein spannender, atmosphärischer Thriller in klirrender Kälte

"Tiefenzone" von Andreas J. Schulte ist als Taschenbuch mit 304 Seiten im Oktober 2020 bei Emons erschienen.

Das Cover sticht farblich schon mal sehr positiv ins Auge und der Klappentext macht neugierig.

Die Wissenschaftsjournalistin Julia Kern wird zusammen mit Kollegen aus aller Welt zur Forschungsstation Terra Nova II in die Antarktis eingeladen. Vor Ort soll eine spektakuläre Neuigkeit verkündet werden - allerdings wird, bevor dies geschehen kann, die Terra Nova II von Terroristen überfallen. Nun bleibt Julia nur die Flucht...

Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, der zugleich kontinuierlich eine leise Spannung aufbaut und so atmosphärisch dicht ist, dass man die Kälte und die Weite des ewigen Eises förmlich zu spüren glaubt...Auch die wissenschaftlichen Elemente des Thrillers waren spannend beschrieben und scheinen gut und fundiert recherchiert.

Die Charaktere, insbesondere die Hauptprotagonistin Julia, sind detailliert ausgearbeitet und Julia macht innerhalb der Expedition eine persönliche Entwicklung durch, von der eher schüchternen jungen Frau zur selbstbewussten, sich durchsetzenden Journalistin. Dadurch wirkt sie sehr authentisch, aber auch die anderen Figuren kommen glaubwürdig herüber und auch Julias Kollege George war mir sehr sympathisch.

Wer Thriller mag, die nicht so arg blutig sind, einem aber von hinten aus dem Nacken eine leise, sich stetig erweiternde Gänsehaut über den Körper schicken, wird "Tiefenzone" garantiert super finden!

Bewertung vom 10.12.2020
Mörder Quoten
Lukas, Leo

Mörder Quoten


sehr gut

Mord im Wiener Glücksspielmilieu mit Charme und Humor

"Mörder Quoten" von Leo Lukas ist im Oktober 2020 als Tachenbuch mit 224 Seiten beim Carl Ueberreuter Verlag erschienen.

Was macht der Auftragskiller, wenn jemand ihm zuvorgekommen ist? Er sucht den Mörder, der ihm den Job wegnahm, höchstpersönlich selbst - immerhin hat er seinen Ruf zu wahren. Zusammen mit einem Schauspielerder eher unfreiwillig mit im Boot ist, gilt es, den Mörder zu finden und zugleich nicht der Polizei ins Auge zu fallen...

Der Autor Leo Lukas hat einen sehr detailreichen Schreibstil, der mit ganz viel Lokalkolorit, Wiener Charme und einem besonderen Humor gespickt ist. Besonders die beiden Hauptfiguren Bravo und Pez wirken sehr authentisch, ebenso wie die Schauplätze und die Hintergrundinfos zur Glücksspielszene, das ist wohl sehr sorgfältig recherchiert.

Die Idee der außergewöhnlichen Ermittler, ein Wettbüro zu eröffnen, um die richtige Klientel kennenzulernen, fand ich absolut großartig :)

Auch sonst hat das Lesen eine Menge Spaß gemacht, die Portion Humor und Ironie war genau richtig, nicht übertrieben.

Zum Ende hin wurde es dann sehr actionreich und die Auflösung kam durchaus überraschend. Allerdings ging das dann plötzlich ziemlich holterdipolter und kam damit etwas zu vollgepackt einher.

Insgesamt ein super Buch mit einer guten Mischung der bereits genannten Komponenten!

Bewertung vom 07.12.2020
Artiges Mädchen: Thriller
Shepherd, Catherine

Artiges Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Artiges Mädchen - wieder ein Thriller der Extraklasse von Catherine Shepherd!

"Artiges Mädchen" von Catherine Shepherd ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 im Kafel Verlag erschienen.

Es handelt sich um den fünften Teil der Reihe um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler , den man problemlos lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, sorgfältig drapiert, zurechtgemacht wie ein Schulmädchen und das Herz von einem Pfeil durchbohrt. Allerdings fehlt das Blut.

Noch bevor Julia Schwarz recht loslegen kann, gibt es für Florian Kessler auf einem benachbarten Spielplatz bereits die nächste Tote...

Es gibt viel zu tun für die Ermittler, und nachdem Julia Schwarz schnell eine Gemeinsamkeit zwischen den Opfern gefunden hat, wird schnell klar, dass Eile geboten ist, denn der Täter wird erneut töten!!

WIe von Catherine Shepherd gewohnt ist der Schreibstil der Autorin auch in diesem Band einfach klasse, total spannend und sogartig mitreißend, so dass der Leser direkt mitten in der Handlung ist und den Thriller kaum noch aus der Hand legen kann...

Julia Schwarz und Florian Kessler mag ich beide sehr, sie sind kompetent und sympathisch und setzen alles daran ihre Fälle schnell und menschlich zu lösen.

Besonders gut gefällt es mir , die Weiterentwicklung der Charaktere mitzuerleben, beruflich und auch privat. Ich kenne das Team schon aus vorherigen Teilen und je besser man sie kennt, desto authentischer und vertrauter kommen sie herüber.

Die Spannung hat sich während des Lesens kontinuierlich gesteigert, es gab einige Überraschungen und bis zum Schluß war nicht vorhersehbar, wer der Täter war...ich habe permanent mitgerätselt und bin diverse Male auf dem Holzweg gelandet...

Ein Thriller der Extraklasse, unbedingt empfehlenswert!!

Bewertung vom 03.12.2020
Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2
Jacobs, Jan

Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2


sehr gut

Fall 2 für Griet Gerritsen in Friesland - ein spannender Hollandkrimi !

"Die Tote in der Gracht" von Jan Jacobs ist im Oktober 2020 als Taschenbuch mit 368 Seiten bei Knaur erschienen.

Es handelt sich hier um den zweiten Band der Teihe "Tödliches Vlieland", in der Commissaris Griet Gerritsen und ihr Kollege Pieter de Vries ermitteln.

Ich kenne Band 1 der Reihe nicht, bin aber trotzdem gut in die Story hineingekommen.

In Holland hat der Winter Einzug gehalten - der kälteste seit 1997. Somit kann endlich mal wieder der Elfstedentocht (Elfstädtelauf) stattfinden, das legendäre Schlittschuh-Rennen, das auf über 200 km Natureis in den Grachten stattfindet.

Doch noch während darüber entschieden wird, ob das Eis dick genug ist, wird in einer der Grachten eine Reporterin tot aufgefunden. Sie wurde vergiftet, und die Spuren führen zum Planungskomitee des Elfstädtelaufs und zurück ins Jahr 1997. In welches Wespennest hat die Reproterin gestochen, dass sie dafür sterben musste?!

Griet Gerritsen und Pieter de Jong bekommen den Fall zugewiesen und haben mit ihrem Team einiges zu tun, um den Fall aufzuklären.

Der Schreibstil ist durchgängig spannend, sehr bildhaft und mit einer Menge Lokalkolorit angereichert. Der Leser erfährt viel interessantes über Friesland und dessen Bewohner, durchsetzt mit einer Menge holländischer Begriffe, mit denen ich recht gut zurechtkam.

Mir hat besonders gefallen, dass der Elfstädtelauf ein reales und hochinteressantea Ereignis ist, das der Autor geschickt in seinen Plot eingebracht hat.

Pieter de Vries ist ein sehr sympathischer und cleverer Ermittler, und Griet stößt mit ihrer gründlichen und manchmal fast pedantischen Art des Ermittelns nicht immer auf Gegenliebe.

Außerdem ist sie eine merkwürdige Mutter, die es nicht schafft, ein "normales" Verhältnis zu ihrer Tochter aufzubauen. Ihr Privatleben weist einige Ecken und Kanten aus, aber so werden die Protagonisten umso authentischer.

Ein sehr spannender Krimi, der für kurzweilige Unterhaltung und neues Wissen über Holland sorgt :o))

Bewertung vom 02.12.2020
Verraten
Poppe, Grit

Verraten


sehr gut

Verraten - wie die Stasi Menschen benutzte...ein erschreckender Jugendroman!

"Verraten" von Grit Poppe ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 beim Dressler Verlag erschienen.

Das auffällige Cover mit dem zerrissenen Foto macht den Leser aufmerksam und die schlimme Atmosphäre ist bereits spürbar.

Zur Handlung:

Nachdem Sebastians Mutter starb und die Großmutter ins Altenheim musste, wird er von jetzt auf gleich in ein Heim verfrachtet. Dort herrschen schlimme Zustände, die man sich kaum vorzustellen vermag. Bei seinem kurzen Aufenthalt lernt er Katja kennen, die schon länger in Heimen ist und immer wieder ausreißt. Kurz darauf kann Sebastian glücklicherweise zu seinemVater ziehen, zu dem er jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Katja ist mit "entwichen" und er versteckt sie auf dem Dachboden seines Vaters.

Dann begegnet Sebastian eines Tages Herrn Möller und ehe er sich´s versieht, befindet er sich in einer fiesen Zwickmühle - entweder er bespitzelt seine Mitmenschen und erstattet brav regelmässig Bericht, oder er muss zurück ins Heim...insbesondere geht es dabei um seinen Vater, der als staatsfeindlich eingestellt gilt und schon einmal wegen politischer Vergehen im Gefängnis war.

Meine Meinung:

Die Autorin Grit Poppe hat hier einen erschreckenden, bewegenden und sehr informativen Jugendroman geschrieben, der äußerst kompetent und detailgenau recherchiert wurde.

Die Ereignisse sind angelehnt an wahre Begebenheiten, solche und ähnliche Situationen spiegeln die Situation in der DDR der frühen 80er Jahre authentisch wieder.

Gritz Poppe hat den Charakter Sebastian als sympathischen, ganz normalen Junge gezeichnet, der ganz unauffällig mit perfiden, manipulativen Methoden und stetigen Steigerungen der "Aufgaben und Anforderungen"plötzlich im Auftrag der Stasi seinen Vater bespitzelt.

Das liegt ihm schwer auf der Seele und er versucht immer bei den Treffen mit Herrn Möller, abzulenken und etwas zu unauffälligen Theman zu "melden". Ausserdem liegt ihm die Beziehung zu Katja sehr am Herzen und er befürchtet ständig, dass man sie bei ihm endeckt. Das Verhältnis zu seinem Vater Gerry ist nach Jahren ohne Kontakt auch schwierig und er weiss gar nicht mehr, wem er eigeentlich noch trauen kann...

So leidet man als Leser ständig mit, kann Sebastians Seelenqualen sehr gut nachvollziehen und muss einfach ein gewisses Verständnis für seine Handlungsweise aufbringen.

Die Zustände in den Heimen und die Bespitzelungen durch die Stasi sind erschreckend, gehen unter die Haut und es wird wunderbar deutlich, wie Menschen zu Denunzianten werden können, um sich und ihre Nächsten zu schützen, ganz ohne böse Absichten.

Im Anhang gibt es noch ein Quellenverzeichnis, ein Interview mit einem ebenso wie Sebastian als inoffiziellen Stasi-Spitzel missbrauchten Mann und weitere Informationen zum Regime der damaligen DDR.

Meiner Meinung nach ein wichtiges, eindringliches und trotzdem wunderbar unterhaltsames Buch, in dem die Wichtigkeit des Zwischenmenschlichen (Freundschaften, Nähe, Liebe) absolut deutlich wird.

EIgnet sich bestens für den Geschichts- oder Deutschunterricht!

Bewertung vom 01.12.2020
Im Schatten der Kopfweiden
Wedershoven, Anja

Im Schatten der Kopfweiden


ausgezeichnet

Atmosphärischer, spannender Regionalkrimi vom Niederrhein

"Im Schatten der Kopfweiden" von Anja Wedershoven ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 beim Emons Verlag erschienen.

Die Kommissarin Johanna Brenner wird von Berlin an den Niederrhein versetzt, und bevor sie noch richtig angekommen ist, wird sie bereits mit einer Leiche konfrontiert. Eine junge Ärztin musste sterben...hat ihr stalkender Ex-Freund sie erdrosselt? Oder gab es Feinde aus dem beruflichen Umfeld?

Johanna beginnt zu ermitteln und macht sich damit nicht gerade Freunde im neuen Kollegenkreis, da sie erstmal im Alleingang unterwegs ist.

Autorin Anja Wedershoven hat hier einen fesselnden Regionalkrimi geschrieben, der durch die bildhaften Beschreibungen, die detailliert ausgearbeiteten Charaktere und einen clever gesponnenen Plot stetig die Spannung hält und auch Überraschungen zu bieten hat.

Neben Johanna hat mir Leonie besonders gut gefallen, ein 14-jähriges Mädchen, das eine große Rolle gespielt hat.

Die Themen-Bandbreite des Krimis ist vielfältig und spannend, Stalking, Medizin, Krankheit, alternative Heilmethoden....

Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird aus Johanna und Axel dann doch ein gutes Team, und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Fälle, die sie zu lösen bekommen werden.

Es war mal wieder ein typischer emons-Krimi, der unblutig, dafür superspannend und mit einer Menge Lokalkolorit daherkommt.

5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 01.12.2020
Wittgensteiner Schatten
Halbe, Sandra

Wittgensteiner Schatten


ausgezeichnet

Das spannende Spiel eines Mörders - Caroline König ermittelt

"Wittgensteiner Schatten" von Sandra Halbe ist als Taschenbuch mit 208 Seiten im Oktober 2020 beim Emons Verlag erschienen.

Nachdem Caroline König bei ihrem Job beim BKA in Wiesbaden einen Fehler gemacht wird, wird sie zwangsbeurlaubt und fährt heim zu ihrer Mutter nach Bad Laahspe. Sie ist noch gar nicht richtig angekommen, als sie der örtlichen Polizeidienststelle bei einem alten Fall helfen soll.

Ausgerechnet der letzte Fall, den Caros Vater vor zehn Jahren bearbeitete und den er nicht hat aufklären können, wird ihr zugeteilt - der Mörder Robert Hellmar sitzt nur deswegen im Gefängnis, weil er sich seinerzeitselbst gestellt hatte, nach dem Mord an seiner Frau und dem vierten insgesamt.

Nun muss sich Caro den Dämonen der Vergangenheit stellen, denn Hellmar ist unheilbar krank und möchte nun komplett auspacken...

Die Autorin Sandra Halbe hat einen tollen Schreibstil, der detailliert und fesselnd ist. Die Spannung baut, sich, obwohl der Täter von Anfang an bekannt ist (oder?!) stetig auf der Verlauf der Story hält diverse Überraschungen bereit.

Besonders außergewöhnlich finde ich, dass der Mörder hier ein absolut sympathischer und cleverer Charakter ist, dem man die schwere Krankheit so gar nicht gönnt...

Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen von Caro, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, spielen eine große Rolle und es ist großartig, mitzuverfolgen, wie sich die Protagonistin im Lauf der Geschichte weiterentwickelt. Es entstehen für sie so einige problematische Situationen, sie gewinnt diverse teils schmerzliche Erkenntnisse und auch Alex, ihr Ex und zugleich der Leiter der Polozeidienststelle in Bad Laahspe, spielt eine größere Rolle.

Dazu kommt noch eine gute Portion Lokalkolorit und ein unvorhergesehenes Ende.

Ein top Regionalkrimi, absolut unblutig aber trotzdem total spannend....

Super, unbedingt empfehlenswert

Bewertung vom 27.11.2020
So blutig die Nacht / Kate Marshall Bd.1
Bryndza, Robert

So blutig die Nacht / Kate Marshall Bd.1


ausgezeichnet

So blutig die Nacht - Wahnsinns-Auftakt einer megaspannenden Thrillerserie

"So blutig die Nacht" von Robert Bryndza ist im November 2020 als Taschenbuch mit 480 Seiten bei Lübbe erschienen.
Dieser Thriller ist der erste Teil der neuen Reihe um die ehemalige Polizistin Kate Marshall, und meiner Meinung nach ist dem Autor hier ein absoluter Volltreffer gelungen!!!
Das Cover vermittelt einen ersten beklemmenden Eindruck, der Schreibstil fesselt dann direkt beim Einstieg.
Kate Marshall, eine junge Polizistin, gerät in die Fänge des "Nine Elms Cannibal", eines Serienkillers, der seine Opfer beisst und brutal ermordet, und kann ihm mit knapper Not entkommen.
Nach diesem traumatischen Erlebnis quittiert sie den Polizeidienst und wird zur Alkoholikerin, die ihr Leben nur schwer im Griff hat. Ihr Sohn Jake muss dadurch bei seiner Großmutter aufwachsen, denn seinen Erzeuger kennt er nicht, aber Kate kümmert sich um ihn, so gut und so oft sie kann, auf alle Fälle ausgesprochen liebevoll!
16 Jahre später wird Kate Marshall dann erneut mit den Ereignissen von damals konfrontiert, denn der Vater eines verschwundenen Mädchens bittet sie um Hilfe, da die Polizei den Fall ad acta gelegt hat.
Und dann wird auch noch eine Leiche gefunden, die nach demselben Schema getötet wurde, das der "Nine Elms Canibal" verwendete - aber der sitzt im Gefängnis...
Kate unterrichtet mittlerweile an der Universität von Ashdean Kriminologie und wird von der Kriminalpolizei um Mithilfe bei dem aktuellen Fall gebeten.
Zusammen mit ihrem Assistenten Tristan begibt sie sich auf die Spuren des Killers - und stellt sich ihrer Vergangenheit.

Der Leser erfährt wahnsinnig viel über die Hauptprotagonistin Kate, die noch viel persönlicher in den Fall involviert ist, als man anfangs vermutet.
Ihr Assistent Tristan erweist sichnicht nur als guter Ermittler, sondern auch als loyaler Freund und unterstützt sie nach Kräften.
Doch die Ermittlungen sind nicht ungefährlich, denn nun ist ein neuer, psychopathischer Killer unterwegs, und der hat auch Kate und ihre Familie im Visier...

Robert Bryndza hat mir mit diesem Thriller einige atemlose, an den Nägeln kauende Stunden beschert, ich war von Anfang an ganz im Sog der Story gefangen.

Auch die Charaktere sind toll herausgearbeitet und die Entwicklung, die Kate im Laufe der Handlung durchmacht, hat mir sehr imponiert.
Statt nun ganz zu zerbrechen, nimmt sie die Herausforderung an und wächst an ihrer Aufgabe!

Der Autor schreibt detailliert und beschönigt nichts, auch die Taten der Killer sind ausführlich, blutig und erschütternd beschrieben.

Dieser Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven, für mich aber eines der Jahreshighlights 2020 und ich bin schon wahnsinnig gespannt auf den nächsten Fall für Kate und Tristan!

Bewertung vom 18.11.2020
Das Ende der Menschlichkeit / The Loop Bd.1
Oliver, Ben

Das Ende der Menschlichkeit / The Loop Bd.1


sehr gut

Alles ist genau so, wie es sein soll - eine erschreckende Dystopie

"The Loop. Das Ende der Menschlichkeit" von Ben Oliver ist als Taschenbuch mit 400 Seiten im Oktober 2020 bei Carlsen erschienen.

Es bildet den Auftakt einer Reihe und hat ein optisch und auch haptisch sehr aansprechendes und hochwertiges Cover, außerdem einen wunderschönen, leuchtendblauen Seitenschnitt.

"The Loop" ist eine erschreckende Dystopie über ein Hightech-Jugendgefängnis, in dem die Insassen regelmässig die Wahl haben zwischen der sofortigen Hinrichtung oder Experimenten an ihrem Körper und ihrer Gesundheit.

Die Häftlinge sind isoliert, lediglich einmal am Tag gibt es einen Gang in den zelleneigenen Innenhof, so dass menschliche Kontakte trotzdem nur auf Unterhaltungen beschränkt sind. Über die 5 Meter hohen Mauern kann man seine Zellennachbarn nicht sehen...

Ansonsten bekommt man wenige Minuten täglich Zeit für Erinnerungen, die einem das System "Happy" nach Wunsch auf dem Bildschirm präsentiert.

Und dann ist da noch die Energieernte, die jeden Tag 6 Stunden dauert und dem Körper auf schmerzhafte Weise jegliche Energie raubt...ein trostloses und unvorstellbar trauriges Dasein - wäre da nicht Wren, eine "Modifizierte", die den Häftlingen das Essen bringt und den Tag durch kleine Extras versüßt.

Luka, die Hauptperson in "THe Loop", ist ein total sympathischer Junge, bei dem man sich wirklich fragt, was er Furchtbares getan hat, um in dieser Hölle zu landen. Er ist ein bisschen in Wren verliebt und er gehört mit zu der geheimen Mittwochsrunde, die etwas Überlebenswillen gibt.

Und dann ist eines Tages plötzlich etwas anders. Der tägliche Regen verspätet sich, in den nächsten Tagen bleibt er aus, der Strom fällt partiell aus und man hört etwas von einer Revolte im Loop und Krieg draußen...wird Luka die Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt gelingen, um nach seiner Familie zu schauen? Ben Oliver schreibt anschaulich und detailliert, die Handlung ist rasant und abwechslungsreich, und am Schluß wird man, einer gedanklichen Achterbahnfahrt gleich, so verwirrt, dass das Ende absolut überraschend ist und....na ja, mehr kann ich hier nicht schreiben, ohne zu spoilern:o) Auf alle Fälle macht das Lesen wirklich Spaß, es ist permanent spannend, die technischen Möglichkeiten und die fehlende Menschlichkeit sind erschreckend und wer weiß, ob sie noch so fern von der Realität sind, wie wir hoffen?

Zugleich ist es auch eine Geschichte über Loyalität und Freundschaft, die hier -wie auch im wahren Leben- eine sehr wichtige Rolle spielen. Zusammen kommt man doch stets erfolgreicher weiter als allein, man muss sich allerdings auf sein Gegenüber einlassen und es gehört eine Menge Vertrauen dazu - was natürlich häufig auch missbraucht wird...Luka und seine Gefährten machen schwierige Zeiten durch und erleben so einiges.

Es gab einige kleinere Logikfehler im Buch und eine Sache, die über lange Passagen etwas fragwürdig ist, aber insgesamt hat das nicht weiter gestört. Ich kann "The Loop. Das Ende der Menschlichkeit" guten Gewissens empfehlen und bin schon gespannt auf Teil 2!!