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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2018
Every little Kiss
Adair, Marina

Every little Kiss


gut

In dem kleineren Ort Sequoia Lake treffen Ford Jamison und Liv Preston aufeinander. Ford ist Leiter einer Rettungshundestaffel und drückt sich vor einer Prüfung, aus Gründen die an einem speziellen Unfall liegen und die auch mit Liv zu tun haben. Liv öffnet sich Ford nach und nach, es knistert zwischen den Beiden und Liv wagt sich aus der Trauer um den Verlust ihres Mannes. Doch natürlich hängen ihr und Fords Schicksal schon seit längerer Zeit zusammen. Hat Ford den Mut darüber zu reden und kann Liv damit umgehen?
Der Schauplatz erinnert mich ein wenig an andere Reihen, die ebenfalls in diversen, viel-leicht auch speziellen, amerikanischen Kleinstädten spielen und demselben Schema fol-gen. Daher war die Geschichte um Ford und Liv nichts neues, auch wenn die Handlung gut ist. Die Handlungen sind nachvollziehbar und auch warum Ford zögert mit Liv zu sprechen ist für mich verständlich. Die Dialoge, gerade von Ford mit seinem Freund und derzeitigem Vorgesetzten haben mir gefallen. Andere Situationen kamen mir etwas überspitzt vor, aber vielleicht laufen dort die älteren Damen tatsächlich in so einem Aufzug rum und be-nehmen sich auch so.
Der Roman ließ sich leicht und flott lesen, der Schreibstil ist angenehm. Mir fehlte aller-dings das besondere Etwas, was diese Geschichte aus der Menge der anderen, ähnlichen heraus hebt. Ein unterhaltsamer Roman.

Bewertung vom 10.10.2018
Eine Tüte buntes Glück
Henry, Kim

Eine Tüte buntes Glück


sehr gut

Nach einem Schicksalsschlag kehrt Frederike nach Fünen zurück, ins Haus ihres inzwischen verstorbenen Großvaters, wo sie immer ihre Sommerferien verbracht hat. Erinnerungen stürmen auf sie ein und sie begegnet ihrer damaligen großen Liebe wieder.
Friederike beginnt das alte Haus des Großvaters zu renovieren, trifft die Freunde von frü-her wieder und nähert sich Rasmus wieder an. Sie möchte die Idee eines Bonbonladens umsetzen, doch gerade Rasmus Arbeit könnte das verhindern.
Eine schöne Geschichte, mit viel Gefühl geschrieben und die Gegend auf Fünen liebevoll beschrieben. Das Ende ist vorhersehbar, doch der Weg dahin lässt sich gut und unterhalt-sam lesen. Frederikes Reise zurück hat mir gefallen. Die Darstellung der anderen Charakte-re die einem in Rendstrup Strand begegnen ist sehr gelungen und dadurch sind mir diese Leute auch sympathisch geworden. Dazu erinnern die eingeschobenen Bonbonrezepte ganz stark an Dänemark! Ich finde, ein in sich runder Roman, der gut unterhält, in einem gut lesbaren Schreibstil. Ein Wohlfühlroman.

Bewertung vom 05.10.2018
Hundert kalte Winter
Moninger, Kristina

Hundert kalte Winter


ausgezeichnet

Nur ein paar Sekunden, doch die entscheiden über Leben und Tod.
Sandra verliert ihren Sohn bei einem Autounfall und entscheidet sich, seine Organe zu spen-den.
Katharinas Tochter Mila hat einen schweren Herzfehler und nur eine Transplantation kann sie retten. Durch einen Zufall treffen Sandra und Katharina aufeinander, werden Nachbarn und es entwickelt sich eine Freundschaft. Auch die Kinder entwickeln eine gute Beziehung untereinander und Sandra schließt auch Mila in ihr Herz.
In diesem Roman wird auf eine tolle Weise dargestellt, wie Tod und Krankheit eine Familie verändern kann. Mit was für inneren Schwierigkeiten die Betroffenen zu kämpfen haben, wie zerstörerisch das alles auf eine Familie wirken kann. Und wie heilsam Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt ist.
Aus den verschiedenen Sichtweisen erfährt man als Leser mehr und mehr über den Zustand der Charaktere. Das funktioniert auf eine ganz tolle Art und Weise und nimmt mich als Le-ser gefühlsmäßig voll mit. Ich konnte die Handlungen aller emotional nachvollziehen und am Ende waren dann die Augen mal feucht. Ganz ehrlich, so einen Roman hätte ich am An-fang gar nicht erwartet. Ich war gepackt, habe mit gelitten und mich mit gefreut und mit ge-liebt. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen ganz unbemerkt gefangen nimmt. Es wird so viel dargestellt und das ohne großartige Formulieren sondern mit treffen-den und guten Worten.
Und eigentlich kann ich, ohne den ganzen Inhalt zu erzählen, gar nicht mehr beschreiben. Ein berührendes Buch, sehr schön geschrieben, über ein Thema, das jeden treffen kann.

Bewertung vom 04.10.2018
Ein Herz voll dunkler Schatten / Victorian Rebels Bd.2
Byrne, Kerrigan

Ein Herz voll dunkler Schatten / Victorian Rebels Bd.2


sehr gut

Der zweite Band der Victorian Rebels – Reihe. Im ersten Roman lernt der Leser schon kurz Christopher Argent kennen, hier geht es nun um ihn. Christopher wuchs im Newgate Ge-fängnis auf, kennt daher Dorian Blackwell, und verlor dort auch seine Mutter. Seitdem sind Gefühle eher hinderlich um zu überleben und auch nach der Zeit im Gefängnis ist es bei seiner Tätigkeit als schneller und effizienter Killer besser, keine Gefühle zu haben.
Doch dann tritt Millie LeCour in sein Leben, als Auftrag.

Zu Anfang und auch während der Geschichte, gibt es Rückblicke in Christophers Kindheit und vorheriges Leben. So lernt man als Leser die Gründe für sein gefühlloses Verhalten kennen. Doch Millie knackt seine Mauern Stück für Stück, genau wie ihr Sohn.
Die Gefühlswelten von Christopher und Millie sind sehr gut dargestellt, beschrieben. Man kann ihr Handeln und ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Millie beweist Stärke indem sie sich von Christophers Art überhaupt nicht abschrecken lässt und ihm zeigt, dass er gar nicht so „furchtbar“ ist. Dazu gilt es noch eine schlimme Verbrechensserie aufzuklären. Auch Dorian und seine Frau aus dem ersten Band tauchen wieder auf. Dorian erkennt Christophers Problem und ist dann auch mal recht deutlich. Andere erkennen eher als Christopher was mit ihm los ist.
Ich mag ja solche zerrissene, männliche Charaktere wie Christopher Argent. Die Autorin beschreibt das sehr gut und die Handlung passt wunderbar. Dazu sind immer wieder emotionale Szenen vorhanden, die wirklich ans Herz gehen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Zwischendurch hat mir manchmal, ein ganz wenig gefehlt bei der Beschrei-bung von Christophers Gefühlschaos.
Auch der zweite Roman der Victorian Rebels hat mir wieder gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr über Christopher Argent gelesen. Bei diesen speziellen Männern und deren Geschichten freue ich mich schon auf den nächsten Band.
Wobei ich hier auch ganz eindeutig zu 4,5 Sternen tendiere.

Bewertung vom 03.10.2018
Ein Geschenk der Götter
Dorra, Simone;Zellner, Ingrid

Ein Geschenk der Götter


ausgezeichnet

Im ersten Band lernt der Leser Vikram, Sameera und das Dar-as-Salam Waisenhaus kennen. In Band zwei kommt dann Raja auf die Bühne, seine Geschichte und das erste Zusammen-treffen mit Vikram. Nun lernen sich Vikram und Raja mit ihren Frauen näher und besser kennen. Eine wirklich tiefe Freundschaft entwickelt sich, die auf Einfühlungsvermögen und Verständnis basiert. Gerade aufgrund ihrer Erlebnisse in der Vergangenheit. Raja und seine Frau Sita erleben im Dar-as-Salam ein wunderbares Weihnachtsfest und schließen auch die Kinder in ihr Herz. Doch gerade Kashmir ist eine unruhige Region und Vikram wird ange-schossen…..
Hier haben nun die Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner zusammen gearbeitet. Sie haben neben der guten Handlung, die dem Leser eine Ahnung von den Zuständen in Kashmir gibt, einen tief emotionalen Roman geschrieben.
Sehr gut wird die Freundschaft zwischen Vikram und Raja beschrieben, was sie ausmacht und wie wichtig sie für die beiden Männer ist. Natürlich auch neben ihren jeweiligen Frauen. So eine Liebe, Verbundenheit und Verständnis ist berührend und wünscht man sich selber und eigentlich auch der ganzen Welt. Dafür müssen die Menschen allerdings erstmal Gewalt und Hass überwinden und ob sie dazu fähig sind, wie Vikram und Raja?
Ein Geschenk der Götter ist auch ein Geschenk an Leser, die sich darauf einlassen wollen. Ich finde, die Beschreibung der Emotionen ist geglückt ohne irgendwie abzudriften. Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen und nun musste ich mich erstmal von Raja und Vikram verabschieden. Neben dem Lesevergnügen finde ich, ist dies mal eine andere Art von Ro-man, passt nicht in gängige Genre, was mir gefällt.

Bewertung vom 23.09.2018
Man muss auch mal loslassen können
Bittl, Monika

Man muss auch mal loslassen können


gut

Drei völlig unterschiedliche Frauen, vom Alter, vom Typ und vom Hintergrund. Doch jetzt treffen sie durch Zufalle aufeinander und haben dasselbe Ziel, Selbstmord. Doch so richtig funktioniert das nicht, dafür werden sie die freiwilligen Geiseln von zwei Tankstellenräu-bern deren Vorhaben auch nicht wirklich funktionierte.
Durch das unfreiwillige Zusammensein ändert sich für alle sehr viel und sie finden doch einen gewissen Reiz an der lebenden Zukunft.
Manche Erkenntnisse und Dialoge sind wirklich klasse und haben nicht nur einen Funken an Wahrheit. Es ist eine turbulente Geschichte, die aufgrund der verschiedenen Protago-nisten viele Facetten hat.
Die Geschichte lässt sich gut und flott lesen, hält einige gute Weis- und Wahrheiten parat. Sie ist durchaus humorvoll, aber schwarzen Humor habe ich vermisst. Außer, das Thema Freitod mit Humor zu nehmen ist an sich schon schwarzer Humor. Doch die Geschichte um Charlotte, Jessy und Wilma zeigt eher, wie es mit Freundschaft und Gemeinschaft wei-ter gehen kann und zeigt nette Seiten. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut darge-stellt und die Geschichte hat mich unterhalten.
Das Cover ist absolut passend zur Geschichte und ich finde es sehr gelungen.

Bewertung vom 03.09.2018
Ein unvergänglicher Sommer
Allende, Isabel

Ein unvergänglicher Sommer


sehr gut

Ein Schneesturm und ein Auffahrunfall bringen drei völlig verschiedene Menschen zusam-men. Aufgrund dieses ungeplanten Zusammentreffens und der Notwendigkeit zu unkonven-tionellen Lösungen wird die Vergangenheit der Drei erzählt. Der ist der eigenbrötlerische Professor Richard, der strikt nach einem eigenen Plan vor sich hin lebt, aber eher existiert. Seine derzeitige Untermieterin Lucia stammt aus Chile und ist derzeit Gastdozentin an Richards Universität. Und Evelyn, aus Guatemala und als Kindermädchen beschäftigt. Die Geschichte aller drei ist von schlimmen Erlebnissen geprägt.
Ich fand es erstaunlich wie eine schon etwas skurril wirkende Geschichte in der Gegenwart so von den Geschehnissen aus der Vergangenheit der Protagonisten getragen wird.
Der Roman steckt voll mit fast beiläufig eingefügten Lebensweisheiten, Humor (auch oft eher der dunkle), Einsichten und geschichtlichen Hintergrundinformationen. Und natürlich auch von der Liebe, die sich zwischen Richard und Lucia entwickelt und dem Mut diese zu leben.
Es werden hier ganz viele Bereiche angesprochen, diese Geschichte ist absolut umfassend und ganz schlecht zu beschreiben. Der Schreibstil ist toll, selbst die schlimmen Erlebnisse der drei Hauptcharaktere sind fast schon leicht zu lesen. Ich finde, dieses Buch wirkt wirk-lich lange nach, es sind so viele Punkte, die erst im Nachhinein noch berühren, zum Nach-denken bringen.
Ein Roman, der irgendwie Mut macht, auch die größten Unbillen des Lebens durchzustehen, den Humor über sich selbst nicht zu verlieren und versuchen zu genießen. Ein Roman, der zeigt zu was Menschen fähig sind und der zeigt, dass die Liebe dann doch zählt. Ich sage mal, im typischen Stil von Isabel Allende, unverwechselbar.
Es beginnt und endet mit einem Zitat von Albert Camus. Das Cover finde ich passend in der Gestaltung.

Bewertung vom 24.08.2018
Alligatoren
Spera, Deb

Alligatoren


sehr gut

Branchville, ein kleiner Ort in der Nähe von Charleston zu der Zeit wo die erste Generati-on nach der Sklavenbefreiung älter wird. Drei Frauen, die so unterschiedliche sind, eigent-lich nichts gemeinsam haben und durch die Geschehnisse doch sehr eng was miteinander zu tun bekommen.
Annie, die Frau eines Plantagenbesitzers, deren Familie zerbrochen ist und sie erst spät und durch Zufall erfährt, warum. Gertrude, eine Weiße aus armen Verhältnissen, die ei-nen brutalen Mann hat und mit ihren Töchtern kurz vorm Verhungern steht. Und Oretta, die farbige Haushälterin von Annie die ihren Mann über alles liebt und das Auskommen durch ihre Arbeit hauptsächlich bestreitet. Allein die einzelnen Geschichten der Frauen sind erschütternd. Was dann passiert, als sie immer mehr miteinander zu tun haben, sich ihre Geschichten verbinden, ist lesenswert. Jede versucht auf ihre eigene Art und Weise für sich und eine Art Freiheit zu kämpfen.
Die Autorin schreibt so, dass man sich durchs Lesen schon in den Süden versetzt fühlt. Die Geschehnisse konnte ich mir wirklich gut bildlich vorstellen und die entsprechenden Stimmungen sind ebenfalls gut dargestellt. Immer mehr hat mich dieser Roman in seinen Bann gezogen. Eine sehr gut erzählte Geschichte, wie die Frauen in einer männerdomi-nierten Welt um ihre Freiheit, um ihr Recht kämpfen.

Bewertung vom 24.08.2018
Miss Olivia und der Geschmack von Gin
Miller, Catherine

Miss Olivia und der Geschmack von Gin


sehr gut

An der englischen Küste, am Strand von Westbrook hat die vierundachtzigjährige Olivia Turner ein Strandhäuschen. Am frühen Morgen und abends ist ihr nichts lieber als ihre Zeit an ihrem Strandhäuschen, am Meer zu verbringen. Dazu ein Glas Gin, was sie an frühere Zeit erinnert. Denn ihr zu Hause fühlt sich seit Jahren nicht mehr als solches an. Obwohl sie noch fit ist entscheidet sie sich dem Drängen ihres Sohnes nachzugeben und in eine Seniorenresidenz zu ziehen. Allerdings ist man dort sehr bevormundet und die Besuche in der Strandhütte rücken auch in weite Ferne. Doch Olivia findet Gleichgesinnte und sie gründen eine Ginhütte. Natürlich zieht das einige Turbulenzen nach sich.
Olivias Geschichte lässt sich leicht lesen, ein sehr angenehmer Schreibstil. Doch ihre Prob-leme, ihre Emotionen und Probleme mit ihrem Sohn werden sehr gut vermittelt. Durchaus auch verständliche Probleme, denn nur weil man älter wird muss man nicht bevormundet werden.
Ich kann mich gut in Olivia einfühlen und sie ist ein toller Charakter. Mir gefällt es, dass es hier um ältere Leute geht und sich hier auch noch ein kleiner Krimi entwickelt.
„Das Leben ist zu kurz, um nicht das zu machen, was einem gefällt“, mal so frei von mir wieder gegeben. Schöne Unterhaltung mit ernstem Hintergrund. und ein gelungenes Co-ver. Mit hat die Geschichte um Olivia gut gefallen und würde gerne mehr von ihr lesen.