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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


sehr gut

Dramatische Familiensaga

Halle an der Saale, 1905. Chocolatier Julius Mendel ist mit seinen Pralinen sehr erfolgreich, er geht in seiner Arbeit auf. Er soll Cici heiraten, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Ernst David. Doch er hat nur Augen für Ida, Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie.

Das Buch ist Teil der Reihe „Salz und Schokolade“, kann aber auch gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Sehr schnell findet man sich zurecht mit den verschiedenen Charakteren und fiebert mit, wie sich die Liebe entwickelt in der Geschichte. Es gibt einige Verwicklungen in Liebesdingen, aber auch das Geschehen rund um die Schokoladenfabrik und deren Zukunft stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Der Roman ist bestens in die historischen Gegebenheiten eingebettet und wirkt dabei sehr authentisch. Der Schreibstil ist sehr flüssig, man liest sich schnell fest und mag gar nicht mehr aus der Geschichte auftauchen. Eine Auflistung der Personen zu Beginn des Buches hilft, sich mit dem Geschehen bestens zu orientieren.

Mich hat dieses Buch sehr schnell fesseln können, so dass ich unbedingt auch den ersten Teil der Reihe lesen möchte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.11.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Mütter und Töchter

Die 33jährige Silvia fährt mit ihrer wenige Wochen alten Tochter aus Westberlin in ihren Heimatort, sie will bei ihrer Mutter unterschlüpfen. Der Vater des Kindes will von ihnen beiden nichts wissen, sie hat erstmal die Nase voll von Berlin und von den Mitbewohnern der Kreuzberger Hausbesetzer-WG. Doch wie wird ihre Mutter auf sie reagieren, wie die gesamte Kleinstadt, der sie vor einigen Jahren sehr überstürzt den Rücken gekehrt hat?

Es gibt einiges Ungeklärtes, das die junge Frau in ihrem Heimatort erwartet. Es war immer so still gewesen bei ihr zu Hause, die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter war immer belastet gewesen. Das Zusammentreffen der beiden ist nicht einfach. Doch diesmal ist Hannah dabei, Silvias kleine Tochter. Und die Anwesenheit der Kleinen bringt Veränderungen. Wohin diese wohl führen werden? Das fragt man sich bei der Lektüre immer wieder, und man liest erstaunt, welche Veränderungen dabei entstehen. In zwei Zeitschienen wickelt sich das Zusammenleben der beiden Frauen ab, und nach und nach erklärt sich dem Leser so einige der Geheimnisse, die die Geschichten von Silvia und ihrer Mutter umwehen. Die Erzählung ist bestens in die jeweiligen historischen Gegebenheiten eingebunden, sei es die Nachkriegszeit oder den Fall der Berliner Mauer.

Diese Geschichte entwickelt einen eigenen Sog, in den der Leser hineingezogen wird. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 29.10.2023
Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft / Ziemlich beste Mäuse Bd.1
Andeck, Mara

Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft / Ziemlich beste Mäuse Bd.1


ausgezeichnet

Henry, Halunke oder Held

Gleithörnchen Henry will seine Meisterdieb-Meisterprüfung schaffen, doch er scheitert auf voller Linie. Ein neuer Plan reift in ihm, als er von Burg Funkelstein hört und dem blauen Diamant, den bisher niemand finden konnte. Wenn er den klaut, dann besteht er doch seine Prüfung mit Bravour! Dort angekommen, stellt er sich als Superheld Mausmän vor und freundet sich mit den dortigen tierischen Bewohnern an. In das Haselmausmädchen Adelina verliebt er sich. Jedesmal, wenn er mit ihr sprechen möchte, bekommt er rote Ohren. Und er erkennt, dass er sich entscheiden muss, ob er als Held oder Halunke gelten will.

Es ist eine wunderschöne Geschichte über die Freundschaft, die hier erzählt wird. Als Halunke sympathisiert man trotz allem mit Henry, der seine Meisterprüfung versemmelt. Eine gute Gemeinschaft ist das tierische Zusammenleben auf der Burg, hier sieht jeder nach dem anderen, und Henry hat sogar das Zeug zum Helden. Jede der Figuren ist ein Original, mit dem man sich selbst gerne anfreunden würde. Die wunderschönen Illustrationen geben nicht einfach nur die Geschichte wieder, sie verleiten zum Wegträumen in die Welt von Burg Funkelstein, so detailliert sind die Bilder angelegt. Da entdeckt man immer wieder etwas Neues, je öfter man sich in das Buch vertieft. Vergnüglich ist es, wie die Autorin Mara Andeck mit der Sprache spielt, hier gibt es auch viel zu entdecken. Da lohnt es sich, immer wieder neu in das Buch einzutauchen und dabei immer wieder was Neues zu entdecken.

Dieses Buch steckt so voller liebevoller Details in einer spannenden Geschichte, dass das Vorlesen nicht nur den Kleinen, sondern auch den Großen ein einzigartiges Vergnügen bereitet. Für gewiefte Erstleser eignet es sich zum Selberlesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 28.10.2023
Ostseeferien mit Rabauke und Biene
Kuppe, Anna Maria

Ostseeferien mit Rabauke und Biene


ausgezeichnet

Ostseeurlaub mit zwei munteren Katzenbrüdern

Die beiden Katzenbrüder Rabauke und Biene verreisen mit Mama und Oma an die Ostsee. Was sie da alles erwarten wird! Mit Mama und Oma erleben die beiden viele erlebnisreiche Ausflüge in der Gegend und einen erholsamen Aufenthalt am Strand.

Es gibt bereits einige Vorlesebücher zu den beiden weißen Katern Rabauke und Biene; dieses Buch war für mich der erste Band, den ich kennengelernt habe. Man kann jedoch sehr gut in die Geschichte einsteigen, vermutlich klappt das mit jedem Band der Reihe sehr gut. Die beiden Katzenbrüder sind sehr unterschiedlich, Biene hat vieles Wissenswerte aufgeschnappt und kann es nun seinem Bruder weiter erzählen. So erfährt man aus Bienes Maul einiges über die Ferienorte rund um Lübeck, Fehmarn, Rostock, Grömitz und Scharbeutz. Die beiden weißen Kater sind ein gutes Team, sie machen gerne alles mit, was Mama und Oma mit ihnen vorhaben. Die Geschichte wird konsequent aus der Sicht der Katzenbrüder erzählt, die putzigen Illustrationen helfen beim Vorlesen der Geschichte oder auch, für gewiefte Erstleser, beim Selberlesen des Buches. Landkarten helfen bei der Orientierung, wo welcher Ort besucht wird. Das Buch ist abgestimmt auf kleine Leser zwischen 5 und 8 Jahren und ist besonders zu empfehlen, wenn eine Ostseereise ansteht. Lust auf einen Ostseeurlaub kriegt man dabei allemal!

Sehr gerne empfehle ich dieses Kinderbuch mit den beiden Katzenbrüdern weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 28.10.2023
Snehild - Die Seherin von Midgard
Vedsø Olesen, Anne-Marie

Snehild - Die Seherin von Midgard


ausgezeichnet

Fesselndes Fantasy-Epos

Snehild wurde in einer stürmischen Nacht geboren, ihre Mutter war auf der Flucht vor Brandschatzern, die ihr Dorf zerstörten. Inzwischen lebt Snehild mit ihrer Mutter in der Stadt Himlinge. Zu ihrem zwölften Geburtstag zeigen sich ausgeprägte seherische Fähigkeiten. Sie ist eng befreundet mit den Zwillingssöhnen des Königs, mit Roald und Aslak. Die mächtigste Seherin der Stadt, Ragnfried, sieht allerdings, dass in Snehild eine mächtige Konkurrentin heranwächst, und will das begabte Mädchen um jeden Preis aus dem Weg räumen. Snehilds Leben ist in größter Gefahr…

Die Geschichte von Snehild ist ein Roman auf der Basis der nordischen Mythologie. Man kann sich jedoch auch ohne weitere Vorkenntnisse über die Geschichten der Asen und der Wanen in das Buch vertiefen. Das Fantasy-Epos lässt eine Welt entstehen, in der es Menschen, Riesen und Götter gibt, und Snehild muss hier ihren ganz eigenen Weg finden. Dabei erhält sie immer wieder überraschend Unterstützung von unerwarteter Seite. Fantasy-Elemente werden mit mythischen Anteilen bestens verknüpft, so dass eine spannende Geschichte um Snehild entsteht. Ich habe mit ihr mitgefiebert, habe ihren Mut und ihre Entschlossenheit genauso bewundert wie ihren scharfen Verstand.

Ich empfehle dieses Buch sehr gerne allen, die an einer Mischung aus Fantasy und Mythologie interessiert sind, und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 28.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


sehr gut

Der Feminismus früherer Zeit

Beatrice lebt in Italien zur Zeit der Renaissance in einem Kloster, ihr Arbeitsgebiet ist die Bibliothek. Zu den Mitschwestern ist sie eher reserviert, lediglich Schwester Sophia, die sie in der Bibliothek angelernt hatte, stand sie etwas näher. Manuskripte sind das, was Beatrices Leben prägen. Die Außenwelt droht mit skrupellosen Männern, und anfangs scheint das Kloster diese bedrohliche Außenwelt auch außen vor halten zu können. Doch eines Nachts kommen zwei schwer verletzte unbekannte Frauen zum Kloster, und obwohl beide sterben, gelingt es der einen noch, Beatrice ganz verstohlen ein Buch zuzustecken. Dieses Buch scheint ein Eigenleben zu entwickeln, vor allem sind die Männer, die Vertreter der Kirche auf der Suche nach diesem ketzerischen Buch. Beatrice ahnt, dass sie das Buch schützen muss, auch wenn sie zunächst noch nicht weiß, wieviel an diesem Buch hängt…

Beatrices Welt gerät aus den Fugen mit einem Buch, das zunächst mehr als rätselhaft erscheint, auch wenn oder gerade weil sie selbst es nicht lesen kann. Doch sie weiß sofort, dass es äußerst wichtig ist und dass sie es vor den Vertretern der Kirche geheim halten muss. Die Geschichte enthält viel religiösen Hintergrund und ist insgesamt nicht immer einfach zu lesen, weil sich auch der Sprachstil ein bisschen an der Zeit der Renaissance orientiert. Dadurch wirkt die Erzählung immer wieder sehr langatmig. Zudem kommen einige Fantasy-Elemente hinzu, die für mich nicht immer zu der Geschichte passten. Das geschilderte Leben im Kloster dürfte dem damaligen Leben der Nonnen entsprechen, was ich sehr interessiert gelesen habe. Mehr oder weniger im Hintergrund ist der Feminismus, der die Frauen durch dieses Buch trägt und ihnen Mut gibt selbst in den schwersten Stunden.

Dieses historisierende Buch enthält eine unglaubliche Geschichte, eine Mischung aus vielerlei Elementen, die auf spannende Weise miteinander verbunden werden. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.10.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Berührend

Arda liegt mit Organversagen im Krankenhaus. Er denkt dabei an seinen Vater, erzählt aus seinem Leben ohne ihn, der aus dem Leben seiner Familie geflohen ist, um eine weitere Familie zu gründen. Arda erzählt von seiner Schwester und seiner Mutter, die ihn zwar besuchen, aber immer nur abwechselnd, weil sie seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen.

Es ist eine bedrückende Geschichte, die Arda erzählt, eine Geschichte, die schnell zu Herzen geht. Arda schreibt seine Erfahrungen als Brief an seinen abwesenden Vater, er soll erfahren, wer sein Sohn wirklich war. Arda holt weit aus, erzählt auch aus dem Leben seiner Mutter, aus deren jungen Jahren, als sie noch voller Erwartungen war. Da musste ich immer wieder mal innehalten, ich bin auch nach der Lektüre noch lange nachdenklich der Geschichte nachgehangen.

Dieses Buch möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne dafür.

Bewertung vom 27.10.2023
Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! / Online-Omi Bd.19
Bergmann, Renate

Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! / Online-Omi Bd.19


ausgezeichnet

Die Online-Omi und die Schule

Renate Bergmann wird zur Einschulung der Tochter ihres Neffen eingeladen. Eine der Lehrerinnen erkennt ihr Potential und bittet sie, als Hilfe im Unterricht einzusteigen. So viele Quereinsteiger gibt es bereits im schulischen Bereich, da ist jeder willkommen, der sich positiv einbringen möchte. Obwohl Renate Bergmann ja nun schon seit Jahrzehnten in Rente ist, lässt sie sich davon überzeugen, im schulischen Bereich als Hilfskraft wieder einzusteigen.

Wie man es von Renate Bergmann kennt, erzählt sie dabei viel aus ihrer neuen Tätigkeit als Hilfslehrkraft, aber auch aus der eigenen Schulzeit und was sich so im Verlauf der Zeit verändert hat. Das ist immer wieder sehr erheiternd, denn sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Dass sie dabei immer wieder von Höxchen auf Stöxchen kommt, das kennt man ja bereits von ihr. Ganz nebenbei legt sie den Finger auf so manche Wunde im schulischen Bereich. Und doch ist alles humorvoll zu lesen, vor allem wenn Renate Bergmann es auf ihre ganz eigene Weise erzählt. Ich kenne bereits einige der Bücher von Torsten Rohde alias Renate Bergmann, dieses hier hat mich wieder einmal bestens unterhalten.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 27.10.2023
Das Spiel erwacht / The Game Bd.1
Tielmann, Christian

Das Spiel erwacht / The Game Bd.1


ausgezeichnet

Gefährliches Abenteuer

Die beiden Freunde Macke und Piddy nehmen eine Woche lang an einem Spiel teil, dem legendären GAME: Jede Menge Abenteuer und Herausforderungen stehen ihnen bevor in der Spielarena. Ihnen ist klar, dass sie zwar jederzeit aussteigen können, dies aber nicht tun wollen. Doch dann beginnt das Spiel, und so manches scheint nicht richtig zu funktionieren. Das Spiel wird zu einem Kampf ums Überleben.

Es klingt vielversprechend, ein Spiel im Team zu bewältigen, das alle ausgewählten Teilnehmer bereits online gespielt haben. Doch ihre große Freude wird schnell ins Gegenteil umgekehrt, denn nichts scheint so zu funktionieren wie es eigentlich sollte. Vor allem aber tauchen Gefahren auf, die das Leben der Spieler bedrohen. So baut sich in der Geschichte schnell ein straffer Spannungsbogen auf, man fiebert von der ersten Seite an mit Macke und Piddy und ihren Mitspielern mit. Dabei bleiben noch genügend offene Fragen, so dass man sich auf die Fortführung der Geschichte freut. Die Illustrationen ergänzen die Erzählung und wecken die Lust zum Weiterlesen.

Dieses Abenteuer empfehle ich sehr gerne weiter für junge Leser ab 10 Jahren. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 26.10.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


sehr gut

Über die Liebe, über Familien

Léa leidet unter der Trennung von ihrer Lebensgefährtin. Sie reist nach Südfrankreich in das alte Familienanwesen an der Côte d‘Azur. Dort erhält sie überraschenden Besuch von einer jungen Frau, die allerdings am nächsten Morgen verstirbt. Plötzlich steht der Bruder der jungen Frau vor Léa, er will die letzten Stunden seiner Schwester nachvollziehen. Léa und Émile kommen ins Gespräch, erzählen sich von ihren Familien.

Es sind mehrere Handlungsstränge, die parallel verlaufen, alle unter dem Thema Familie, es geht um die Liebe. Die Geschichte wirkt vielschichtig, nähert sich den Protagonisten aus verschiedenen Perspektiven und erscheint so mal näher, mal etwas weiter weg von den geschilderten Charakteren. Kann eine schwierige Vergangenheit bewältigt werden, ohne zu vergessen? So ganz konnte ich die Handlung nicht immer nachvollziehen, ich konnte mit dem Buch nicht ganz warm werden.

Und doch strahlt das Buch eine besondere Faszination aus, so dass ich es gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.