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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2021
1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1
Natt och Dag, Niklas

1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1


gut

Stockholm im düsteren Jahr 1793. Eine vollkommen entstellte Leiche und zwei Ermittler, die sich in die dunkelsten Ecken der schwedischen Hauptstadt begeben um den Fall zu lösen.
Der Autor baut von Anfang an mit seinem Schreib- und Erzählstil eine sehr düstere und morbide Stimmung auf. Ich habe ein wenig gebraucht um in den Lesefluss zu kommen. Danach ging es recht zügig voran. Dennoch muss ich bemerken, dass die Geschichten einige Längen mit sich bringt durch die man sich durchkämpfen muss damit es wieder besser wird. Die Sprache ist brutal und schonungslos. Der Leser wird hier nicht vor grausamen Details verschont. Die zwei Ermittler ebenso düster und geheimnisvoll wie Stockholm selbst, reiben sich aneinander, passen jedoch hervorragend zusammen. Die Ermittlungsarbeit der beiden nimmt nur den ersten und den letzten Part in Anspruch, dazwischen gibt es Rückblenden und weitere Infos zum Opfer. Das fand ich ein wenig Schade, bin ich doch mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ein wenig mehr von den beiden Hauptcharakteren mitzubekommen, hätte ich dann doch spannender gefunden als manche Rückblende. Die beiden sind nicht immer sympathisch, passen aber zum Setting und zur Geschichte. Zwar bekommt man verschiedene Perspektiven vorgesetzt, aber so richtig vom Hocker gehauen haben mich diese nicht. Das Ende fand ich fast ein wenig enttäuschend, da ich mir etwas Spektakuläreres erwartet hatte. Die Spannung kommt gegen Schluss noch einmal richtig zum Kochen und dann kommt nicht wie erhofft der große Knall, sondern ein laues aufloderndes Flämmchen. Schade.
Alles in allem hatte ich mir von diesem, im Vorfeld hochgelobten Krimi, ein wenig mehr erwartet. Die Stimmung ist grandios und wenn man dranbleibt, wird einem auch Spannung geboten. Jedoch hat mich die Umsetzung des Ganzen nicht ganz überzeugt und mit dem Ende konnte ich auch nicht wirklich etwas anfangen. Deswegen gibt es von mir nur 3 von 5 Sternen. Ich werde mir noch überlegen ob ich den Nachfolgerband lesen werde.

Bewertung vom 24.03.2021
Du kannst kein Zufall sein
Bailey, James

Du kannst kein Zufall sein


ausgezeichnet

Josh wird vom Pech verfolgt, erst wird er von seiner Freundin verlassen, dann verliert er auch noch seinen Job. Also bleibt ihm nichts Anderes übrig als mit seinem Hasen Jeremy zu seinen Eltern zurück zu ziehen. Er beschließt von nun an sein Leben von einer Münze bestimmen zu lassen. Und dann trifft Josh die Frau seiner Träume und verliert sie direkt wieder aus den Augen. Und er will sie wieder sehen. Doch spielt die Münze mit?
Der Schreibstil ist locker, leicht und man kommt super gut durch die Seiten. Mir hat der britische Humor des Autors gefallen, den er seinen Charakteren verleiht. Die Geschichte wird durchweg vom Josh, dem männlichen Protagonisten erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich bisher selten Liebesgeschichten aus rein männlicher Sicht gelesen habe. Man fiebert mit Josh mit und ich musste an manchen Stellen laut auflachen, weil mir die humorvolle Weise wie James Bailey die Geschichte erzählt, mich mitten ins Herz getroffen hat. Man ist direkt hautnah an den Charakteren dran und fühlt einfach jeden Moment mit. Die Idee mit der Münze fand ich genial und wirklich gut umgesetzt. Man fiebert jedes Mal mit, wenn Josh eine Entscheidung treffen muss und hoffentlich bald seine Traumfrau wieder findet. Dabei spielen auch die Nebencharaktere eine entscheidende Rolle, denn sie unterstützen ihren Freund so gut sie können und das ebenfalls mit ganz viel Witz und Charme. Und auch Joshs Eltern sind schlichtweg zum Piepen. Einfach herrlich. Ein weiterer kleiner Sympathieträger ist Joshs Hase Jeremy, der zwar nicht viel Handlungspielraum bekommt, sich aber direkt in mein Herz gehoppelt hat. Mehr hätte davon sicher nicht geschadet. Trotz locker, leichter Erzählweise, baut sich die Geschichte nach und nach auf und hat den ein oder anderen Twist mit dabei. So wird es nie langweilig und man ist ruckzuck durch die Seiten. Das Ende war absolut passend und erfrischend.
Eine wunderbare, witzige und lockere, leichte Liebesgeschichte in dem endlich ein Mal ein Mann voll und ganz zu Wort kommt. Er ist nicht perfekt und überzeugt mit seinen Ecken und Kanten. Der Humor hat genau meinen Geschmack getroffen und so war das Buch ein kleines Highlight. Deswegen gibt es verdiente 5 von 5 Sternen von mir.

Bewertung vom 24.03.2021
Neubeginn in Virgin River / Virgin River Bd.1
Carr, Robyn

Neubeginn in Virgin River / Virgin River Bd.1


weniger gut

Ich muss sagen, dass Buch war ein absoluter Coverkauf und die Story rund um Mel die nach Virgin River kommt um neu anzufangen, hat sich sehr gut angehört und ich hatte auf eine Geschichte im „Redwood-Love“- Stil gehofft. Reinfallen, wohlfühlen, Buch zuklappen. Leider wurde Virgin River ein absoluter Reinfall für mich.
Angefangen von der Sprache, mit der ich absolut nicht klarkam. Sie wirkte auf mich sehr plump und einfach ohne große Schnörkel oder Besonderheiten. Das hat das Lesen für mich fast schon langatmig und zäh gemacht. Die Situationen wirken sehr konstruiert und manchmal etwas seltsam und unglaubwürdig. Die Dialoge zwischen den Charakteren können sich dem nur anschließen. Bei manchen konnte ich nur verwirrt die Stirn runzeln und ich musste querlesen, weil sie einfach sehr befremdlich auf mich gewirkt haben. Generell war es eher ein Kampf als ein Genuss, da mich die Story selbst nach 60/70 Seiten einfach überhaupt nicht packen oder begeistern konnte. Die erhoffte Atmosphäre blieb ebenfalls aus. Alles wirkte aneinandergereiht und ein wenig einfallslos. Zugutehalten möchte ich dem Buch, dass es die Grundlage für eine sehr gute Serie geschaffen hat, denn die Idee dahinter ist eine wirklich Schöne. Leider konnte mich es so gar nicht überzeugen. Dementsprechend habe ich das Buch nach ca. 100 Seiten abgebrochen, da mir die Zeit dann doch etwas zu Schade war. Da ich ungern 1 Stern gebe, bekommt das Buch 2 von 5 Sternen, da es zumindest keine komplette Vollkatastrophe war und mir in den Grundzügen gefallen hat. Leider hat es sehr an der Umsetzung des Ganzen gehapert.

Bewertung vom 24.03.2021
Hidden Bodies - Ich werde dich finden
Kepnes, Caroline

Hidden Bodies - Ich werde dich finden


gut

Joe lässt die Vergangenheit hinter sich und möchte in Los Angeles neu anfangen. Doch was passiert, wenn Geister von früher, plötzlich wieder auftauchen und versuchen ihn einzuholen. Dabei hat Joe doch jetzt eine Freundin, die er über alles liebt und diese um jeden Preis beschützen oder opfern muss…
Joe Goldberg ist zurück. Und damit auch der perfide, derbe und wüste Schreibstil und ein Erzählstil der sich manchmal etwas als zäh und schleppend erweist. Dennoch bietet die farbenfrohe Kulisse Los Angeles zunächst genug Atmosphäre, dass es nicht langweilig wird. Und ist man den Schreibstil aus Teil eins noch gewöhnt, kommt man hier doch recht zügig durch, von einigen Längen mal abgesehen. Die Welt von Los Angeles strotzt nur so von Prunk und Protz und Joe scheint nach den Ereignissen aus der Vergangenheit, noch skrupelloser geworden zu sein. Das Ganze ist dieses Mal ganz aus der Ich-Perspektive von Joe geschrieben, was in meinen Augen nicht ganz so gut rüber kommt wie die „Du“-Perspektive aus Band 1. Generell hat mir hier der Stalker-Charakter von Joe ein bisschen gefehlt, er greift relativ selten auf seine alten Methoden zurück, sondern greift auf einfachere, brutalere Arbeitsweisen zurück. Neue Beziehungen werden geknüpft und wieder gekappt. Alles auf Joes derbe Art und Weise. Beim Lesen war ich mir nicht sicher ob mir, dass genauso gut gefällt wie Band 1. Die Charaktere sind wie schon im Vorgängerband sehr skurril gezeichnet und ihre Schwächen werden durch Joe deutlich hervorgehoben. Das verleiht dem Buch auch hier wieder einen seltsam gruseligen Touch. Insgesamt hatte das Buch einiges an Längen und weniger Spannung als zuvor. Das Ende bleibt etwas unbefriedigend in meinen Augen und nicht das was ich mir für die Geschichte gewünscht hätte.
Alles in allem kommt „Hidden Bodies“ leider nicht an Band 1 heran. Es fehlt an Spannung, Kreativität und tatsächlich auch etwas an Joes Stalkerfähigkeiten. Deshalb gibt es von mir für dieses Buch 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.03.2021
Feeling Close to You / Was auch immer geschieht Bd.2 (MP3-Download)
Iosivoni, Bianca

Feeling Close to You / Was auch immer geschieht Bd.2 (MP3-Download)


sehr gut

Teagan und Parker verbindet eine große Gemeinsamkeit: das Zocken. Sie lernen sich online kennen und sind sich auf Anhieb sympathisch. Doch kann tatsächlich mehr daraus werden? Vor allem wenn familiäre Hintergründe ihrer aufkeimenden Beziehung einen Strich durch die Rechnung machen können?
Und wieder mal ein Buch von Bianca Iosivoni. Wie in früheren Rezensionen schon einmal erwähnt, habe ich diese Autorin für dieses Genre einfach für mich entdeckt. Sie trifft mit ihrem klaren, schlichten und doch so aussagekräftigen und mitreißenden Schreib/- und Erzählstil bei mir direkt ins Schwarze. Auch hier habe ich wieder die Audioversion gewählt und wurde nicht enttäuscht. Die ErzählerInnenstimmen waren wieder sehr angenehm und wunderbar fließend zum Zuhören. Ich war vor allem neugierig auf das angekündigte Gamersetting, da ich selbst gelegentlich gerne zocke. Und ich wurde nicht enttäuscht. Man merkt hier auch das die Autorin selbst in ihrer Freizeit sehr gerne mal das ein oder andere Game zockt. Dementsprechend authentisch und realitätsnah kam das Ganze rüber, ohne großartig Klischees zu bedienen. Parker kennt man als Nebencharakter aus „Finding back to us“, umso schöner, dass er nun seine eigene Geschichte bekommt. Ich mochte Parker und auch Teagan sehr gerne und habe mich sehr darüber gefreut das Callie den ein oder anderen Nebenauftritt bekommen hat. Wie immer sind die Charaktere sympathisch, authentisch und schlichtweg nah am Leser. Die Autorin schafft es einen modernen Realitätsbezug zu schaffen ohne dabei zu dick aufzutragen, so dass es zu gewollt wirkt. Auch hier hat mir wieder der gemächliche, langsame dafür intensive Beziehungsaufbau zwischen den beiden Hauptcharakteren sehr gut gefallen. Es muss nicht immer auf Ach und Krach die große Liebe sein. Das gefällt mir an allen Geschichten von Bianca Iosivoni sehr gut. Dieses Buch hat mir fast noch ein Ticken besser gefallen als sein Vorgänger „Finding back to us“. Aber eben nur fast. Manchmal war es für mich dann doch ein kleines bisschen zu zäh, aber das ist wirklich Meckern auf höchstem Niveau. Besonders das Ende hat mir hier sehr gut gefallen und ich war fast ein bisschen traurig, dass es vorbei war.
Auch mit „Feeling close to you“ hat Bianca Iosivoni eine tolle Liebesgeschichte geschaffen, die mich erreicht hat und überzeugen konnte. Lediglich der klitzekleine letzte Funke zu 5 von 5 Sternen hat irgendwie gefehlt. Deswegen gibt es supergute 4 von 5 Sternen für dieses wunderbare Buch von ihr.

Bewertung vom 14.03.2021
YOU - Du wirst mich lieben / Joe Goldberg Bd.1
Kepnes, Caroline

YOU - Du wirst mich lieben / Joe Goldberg Bd.1


sehr gut

Weil ich nun schon so viel von der Serie gehört hatte, wollte ich zunächst einmal das Buch lesen. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Ich muss sagen, dass das Buch ihnen nur teilweise gerecht wurde. Joe lernt Beck kennen und ist sich sicher, sie ist seine große Liebe. Und er setzt alles, wirklich ALLES, daran sie für sich zu gewinnen und zu „behalten“. Doch auch Beck ist nicht die Unschuld vom Lande und so tun sich auf beiden Seiten mit der Zeit Abgründe auf.
Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Er kann mitunter etwas zäh und langatmig sein und ist in seiner Sprache sehr vulgär und derb. Das ist etwas, was man mögen oder abkönnen muss, sonst ist das Buch definitiv nichts für einen. Ich konnte mich relativ gut damit arrangieren und fand auch die Erzählperspektive von Joe sehr interessant. Dass er aus „Du“-Sicht erzählt hat man noch nicht oft gelesen. Es kam mitunter nicht selten vor, dass mir ein kleiner Schauder über den Rücken gelaufen ist und Gänsehautfeeling aufkam. Dennoch hat es sich an manchen Stellen doch etwas gezogen, so dass man wirklich dran bleiben musste um wieder zu spannenden Parts zu gelangen. Und selbst diese wurden teilweise sehr nüchtern und rasch abgehandelt so dass ich teilweise Stellen noch einmal lesen musste, weil ich das Gefühl nicht loswurde etwas verpasst zu haben. Dennoch hat mich das Buch auf gewisse Weise gefesselt. Joe ist ein sehr spezieller Typ Protagonist, der nicht den 0815 Charakteren aus anderen Büchern entspricht. Und gerade das hat mir sehr gut gefallen. Er ist in gewisser Weise ein Antagonist in der Rolle des Protagonisten. Eine wirklich gelungene Inszenierung. Hut ab vor der Autorin an dieser Stelle. Und so bin ich auch bis zum Ende drangeblieben – und das schließt das Buch so ab, wie es begonnen hat.

Ich muss sagen ich hatte mir tatsächlich etwas Spektakuläreres erwartet, wurde aber auch nicht vollkommen enttäuscht. Die Idee ist mal eine Andere und Spannung und Grusel/Ekel/Gänsehautfaktor ist definitiv gegeben. Deswegen gibt es auch 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.03.2021
Finding Back to Us / Was auch immer geschieht Bd.1 (2 MP3-CDs)
Iosivoni, Bianca

Finding Back to Us / Was auch immer geschieht Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Callie kehrt nachhause zurück und begegnet dort ausgerechnet der Person aus ihrer Vergangenheit mit der sie eigentlich nie mehr etwas zu tun haben wollte. Keith ihren Stiefbruder, der für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist. Doch dann ist da eine Anziehung zwischen den beiden, die Callie sehr verwirrt…
„Finding back to us“, ist nun das dritte Buch der Autorin, dass ich als Hörbuch höre. Und ich muss sagen auch hier gefällt mir der Erzählstil der Autorin ausgesprochen gut. Schlicht und doch aussagekräftig. Auch die Vertonung als Hörbuch hat mir gut gefallen, da die Erzählerinnenstimme sehr sympathisch war und angenehm zum Zuhören. Die Grundidee der Story habe ich als sehr spannend und mal etwas Anderes empfunden. Der Twist mit dem Stiefbruder bringt auf moralischer Ebene für die Protagonistin noch einmal eine ganz andere Würze mit rein. Generell fand ich Callie sehr sympathisch, gerade auch in Kombination mit ihrer kleinen Schwester Holly. Und gerade die Szene über Hamtaro den Hamster, haben mir ein lautes Lachen entlockt. Gerade so werden auch hier die Nebencharaktere liebevoll in Szene gesetzt ohne den Hauptprotagonisten die Show zu stehlen. Denn wer würde bei der Beschreibung von Keith nicht dahinschmelzen? Die Beziehung entwickelt sich in einem angenehmen Tempo, ohne viel zu überstürzen. Hier handelt es sich in meinen Augen um keine 0815 Lovestory die von 0 auf 100 passiert. Diese hier lässt sich Zeit und gibt eine angenehme Geschwindigkeit vor und wirkt so auch einfach glaubhafter und authentischer. Die Autorin legt viel Wert auf moderne, neuzeitige Aspekte – das finde ich einerseits sehr gut in manchen Fällen kann es aber auch too much sein. Bianca Iosivoni hat aber in meinen Augen ein gesundes Maß gefunden. Denn durch Aspekte wie Musik aus der heutigen Zeit oder Serien wie den Gilmore Girls, wird direkt eine Verbindung zu Leserinnenzielgruppe hergestellt ohne dabei zu dick aufzutragen. Das hat mir gut gefallen – in diesem Falle tatsächlich, weil auch ich die Gilmore Girls liebe. Das Ende war schön und passend und mit der perfekten Prise Spannung.
Alles in allem eine wundervolle Liebesgeschichte mit tollem Setting und guter Idee dahinter. Für die perfekte Story hat es mir dann irgendwie doch noch nicht gereicht, ohne großartig sagen zu können woran, dass lag. Deswegen trotzdem 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.02.2021
Entsetzen / Atlanta Police Department Bd.2
Slaughter, Karin

Entsetzen / Atlanta Police Department Bd.2


sehr gut

„Entsetzen“ ist der zweite Band aus der Reihe rund um Will Trent. Eine Mutter kommt nach Hause und findet den angeblichen Mörder über dem toten Körper ihrer Tochter. Aus reiner Notwehr bringt sie den jungen Mann um. Doch ihre Tochter ist gar nicht tot, sondern wurde entführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Wer schon Bücher von Karin Slaughter gelesen hat, der weiß, dass sie mit ihrem Schreibstil definitiv kein Blatt vor den Mund nimmt, so ist er wie immer unverblümt, fesselnd und spannend. Auch die Erzählweise entführt den Leser in eine Welt voller Absurditäten und Grausamkeiten. Ich denke das ist ein Stil den man entweder mag oder nicht. Ich bin ein großer Fan ihrer Bücher, weshalb mich auch diese Geschichte von ihr erneut fesselnd konnte. Allerdings muss ich hier dazu sagen, dass „Entsetzen“ nicht ihr bestes Werk ist. Der Anfang war unglaublich spannend und das Ende natürlich erst recht. Doch alles dazwischen hat sich an manchen Stellen sehr gezogen und es ist wenig passiert. Das war ein wenig schade, denn von einem klassisch guten Slaughter hätte ich mir ein wenig mehr Action gewünscht. Natürlich ist er an manchen Stellen wie gewohnt brutal und grausam aber eben etwas blasser und schleppender als sonst. Will Trent als Ermittler ist natürlich wieder ganz große klasse und auch in Kombination mit seiner neuen Partnerin Faith fand ich den Fall überaus spannend. Generell bin ich ein großer Fan von Will und seiner Art und Weise Fälle zu lösen. Auch die Nebencharaktere waren wieder sehr gut greifbar und herausgearbeitet und brachten ihre eigenen dunklen Geheimnisse mit. Nur hat sich das in diesem Buch ein klein wenig gezogen. Die Auflösung des Falles hat mir einen Schauder über den Rücken gejagt. Hier war die Autorin dann wieder in Bestform. Sie gräbt in den Grausamkeiten der menschlichen Natur wie nur sie es vermag und zeigt uns Bilder die wir eigentlich nie sehen wollten.
Alles in allem ein gelungener Slaughter-Thriller, von dem ich mir tatsächlich ein wenig mehr erhofft hatte. Dennoch liebe ich ihre Art zu erzählen und zu schreiben und deshalb gibt es 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.02.2021
Die Bücherfrauen
Tilghman, Romalyn

Die Bücherfrauen


weniger gut

Drei Frauen treffen sich im ländlichen Kansas – in New Hope. Jede von Ihnen bringt ihr eigenes Päckchen mit. Angelina ist auf der Suche nach Informationen über Bibliotheken die ihre Großmutter damals ins Leben gerufen haben soll, Traci ist eine mittellose Künstlerin die das Kulturzentrum in New Hope wieder beleben soll und Gayle hat beim letzten Tornado alles verloren. Ihre Wege und Schicksale kreuzen sich.
Der Buchumschlag ist in Pastellfarben gehalten und die Bücher machen Hoffnung über eine Geschichte rund um und mit Büchern. Doch der Schein trügt. Hinter dem scheinbar hübschen Cover, liegt leider ein Buch was mich ziemlich enttäuscht hat. Zunächst einmal war der Einstieg sehr mühsam. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen erzählt. Dabei ist der Schreibstil so nüchtern gehalten, dass man oft gar nicht mehr weiß welche der drei jetzt gerade am erzählen ist. Generell kommt Gayle fast gar nicht zum Zug und wirkt fast schon wie eine unwichtige Nebenfigur. Der Fokus liegt eher auf Traci und Angelina. Wobei nur Angelina wirklich den Bezug zu Büchern hat. Wer hier mehr erhofft, wird definitiv enttäuscht. Denn lediglich die Entstehung der Bibliotheken und Angelinas Nachforschungen für ihre Doktorarbeit schneiden das Thema Bücher überhaupt an. Traci versucht sich in Kunst aus Müll, strahlt dadurch aber leider auch nicht mehr als Angelina. Generell kamen Emotionen nicht wirklich an. Die drei Protagonistinnen wirkten sehr blass und oberflächlich, so dass man überhaupt keinen Bezug zu den Hauptpersonen aufbauen konnte. Auch die Flut an Nebencharakteren konnte einen erschlagen. Und dabei hatten sie noch nicht einmal eine großartige Rolle inne. Es war mehr verwirrend, als dass sie groß zur Geschichte beigetragen haben. Apropo Geschichte – wer hier einen roten Faden sucht, der kann lange suchen. Der Spannungsbogen war kaum bis gar nicht vorhanden und fast bis Ende wusste ich nicht wirklich worauf das Buch denn jetzt eigentlich hinaus möchte. Lediglich der Charme und Flair von New Hope haben mich ein wenig positiv gestimmt. Ansonsten habe ich gegen Ende fast nur noch quergelesen und hatte nicht wirklich Freude an der Geschichte. Nach dem das Happy End furchtbar an den Haaren herbeigezogen war, wie viele Situationen in diesem Buch, war für mich klar, dass dieses Buch leider ein Griff ins Klo war. So leid es mir tut, dass so drastisch auszudrücken.
Ich hatte mir unter dem Titel „Bücherfrauen“ wesentlich mehr erwartet. Selbst wenn meine Hoffnungen auf eine tolle Büchergeschichte nicht erfüllt wurden, hätte wenigstens die Umsetzung der anderen Inhalte passen müssen. Und das hat es in meinen Augen leider nicht. Mir fehlten jegliche Farbe, Tiefe und Spannung in der Geschichte und auch sprachlich war sie kein großer Wurf. Deswegen vergebe ich 2 von 5 Sternen, da die Idee gut war und das Flair der Kleinstadt ein klein wenig retten konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2021
Elbleuchten / Eine hanseatische Familiensaga Bd.1
Georg, Miriam

Elbleuchten / Eine hanseatische Familiensaga Bd.1


sehr gut

Hamburg 1886. Die junge Lily Karsten hat alles was sie sich wünscht, einen Verlobten den sie glaubt zu lieben und eine sichere Zukunft, denn sie ist die Tochter eines reichen Hamburger Reedners. Doch dann geschieht etwas was alles durcheinanderwirbelt. Ein Hafenmitarbeiter verletzt sich schwer bei dem Versuch ihren Hut aus dem Wasser zu holen. Lily fühlt sich schuldig und möchte helfen. An ihrer Seite Jo Bolten, ebenfalls Hafenarbeiter. Die beiden kommen sich näher und Lily möchte immer mehr aus dem ausbrechen was bisher ihr „perfektes“ Leben war.
Miriam Georg hat eine detailreiche, bildhafte ja fast schon malerische Sprache und Erzählweise. Ich habe ein wenig gebraucht um richtig in die Geschichte abtauchen zu können, doch als ich es konnte hat sie mich absolut in ihren Bann gezogen. Das Setting des historischen Hamburgs hat mich von Anfang an fasziniert. Den auch heute ist Hamburg eine Stadt die einen besonderen Reiz und Charme besitzt. Die Schilderungen der Autorin über das Hamburg der damaligen Zeit, unter anderem auch über die politische Situation, fand ich überaus interessant und hat mich noch mehr an die Geschichte gefesselt. Lily wirkt anfangs etwas naiv und manchmal möchte man sie einfach gerne schütteln, doch im Laufe des Buches wächst sie über sich hinaus und macht eine große Entwicklung durch. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man neben Lilly und Jo auch andere Charaktere wie Lilys Vater, Mutter, Bruder und manchmal auch ihrem Verlobten folgt. Das hat das Ganze noch einmal wesentlich interessanter, komplexer und vor allem vielschichtiger gemacht. Den die Ansicht der Männer über die Frauen von 1886 hat mich in der heutigen Zeit wirklich wütend gemacht. Doch Emanzipation ist nur ein Aspekt von „Elbleuchten“. Es geht um Ansehen, Macht und Geld und was Menschen dafür bereit sind zu tun. Aber auch Selbstverwirklichung und Selbstliebe spielen eine große Rolle und machen die Geschichte um einiges facettenreicher. Und natürlich ist die Liebe zwischen Lily und Jo ein wesentlicher Bestandteil. Allerdings muss ich hier jedoch sagen, dass ich mir im Hinblick auf die anderen Punkte für diesen Teil ein wenig mehr Raum erhofft und gewünscht hätte. Mir hat an manchen Stellen ein wenig das Knistern, Herzklopfen und die großen Emotionen zwischen den beiden gefehlt. Die Romanze zwischen den beiden hatte für mich ein klein wenig zu wenig Tiefe. Nichtsdestotrotz hat der Spannungsbogen Höhen und Tiefen, die den Leser mitreißen wie auf einer Achterbahnfahrt. Und das Ende hat mich kreuzunglücklich zurückgelassen. Es war gut und hat perfekt zum Verlauf der Geschichte gepasst, doch mir hat es ein wenig das Herz gebrochen.
Miriam Georg hat ein fantastischer Auftakt zu einer großartigen Familiensaga geschaffen. Bis auf die kleinen Kritikpunkte war es eine fesselnde und unglaublich vielschichtige Geschichte. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und ich freue mich schon wahnsinnig bald Band 2 lesen zu können.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.