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Rezensentin aus BW

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Insgesamt 217 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2020
Die Jagd nach dem Blau
Gary, Romain

Die Jagd nach dem Blau


ausgezeichnet

Der Bauernjunge mit dem brillanten Gedächtnis und die „Drama-Queen“ aus adeligem Hause.

Es geht in diesem wunderbaren Roman um Liebe, Freundschaft, Solidarität, Loyalität, Rivalität, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebensrealitäten zur Zeit der deutschen Besatzung in der Normandie während des zweiten Weltkrieges.

Wir begegnen in diesem Roman neben einigen anderen äußerst interessanten Figuren, zwei ungewöhnlichen und aus der Masse durch besondere Begabungen und Beschäftigungen hervorstechenden Sonderlingen, die durch eine gewisse Weltfremdheit glänzen: Ludo und seinem Onkel Ambroise.

Der Ich-Erzähler Ludo wuchs bei seinem Onkel, einem warmherzigen und friedliebenden Landbriefträger auf, nachdem sein Vater im ersten Weltkrieg gefallen und seine Mutter kurz danach gestorben war.

Ambroise Fleury baute in seiner Freizeit mit Leidenschaft originelle Papierdrachen und wurde von Einheimischen und Besuchern sowohl augenzwinkernd als auch mit einer Mischung aus Ernst, Spott und Gehässigkeit, als „leicht durchgeknallt“ (S. 8) bezeichnet.

Eines Tages im Juni 1932 lernt Ludo das vorlaute und mit viel Fantasie gesegnete polnische Mädchen Lila, Tochter adeliger Eltern, kennen,
Ludo fängt sofort Feuer, aber nach dieser Begegnung verschwindet sie spurlos und er verfällt in quälendes Warten.

Erst nach vier Jahren treffen sie sich wieder und Lila lädt Ludo in den Sommersitz ihrer außergewöhnlichen Familie ein.

Nach und nach bewegt sich der Junge aus einfachen Verhältnissen,„der Neffe des berühmten Ambroise Fleury“ (S.56), regelmäßig in der feinen Gesellschaft auf dem luxuriösen Anwesen.

Die Geschichte nimmt ihren Lauf, wird immer intensiver und spannender.
Wir lesen von Ludos Besuch auf dem Schloss der Bronickis in Polen, von weiteren Verehrern Lilas, vom Vorabend und Beginn des zweiten Weltkriegs, davon, wie Ludo mit der hellsichtigen und gewieften jüdischen „Puffmutter“ Madame Julie ins Geschäft kommt, wie sich die Résistance formiert und wie Ludo und Lila getrennt werden.
Für immer?
Das und alles andere werde ich natürlich nicht verraten…

Durchgehend überraschen uns poetische Formulierungen sowie eine ausgefeilte Sprache, die zunächst märchenhaft anmutet, dann aber, dem Zeitgeschehen angemessen, nüchterner, klarer und realistischer wird.

Dass die Drachen und deren „Jagd nach dem Blau“ immer wieder in ihrer Symbolik aufgegriffen werden oder Assoziationen hervorrufen, gefällt mir: Höhenflüge machen, Träume haben, sich im Zaum halten, auf dem Boden bleiben, die Leine locker lassen, etwas hinterher jagen oder die Zügel straffen...

Scharfzüngige, sarkastische und witzige Formulierungen, die einem auf der Zunge zergehen, machen das Werk zu einem Lesevergnügen.

Die Atmosphäre wird authentisch vermittelt und die Personen werden in ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit gezeichnet. Uns begegnen völlig unterschiedliche Charaktere, wobei ein jeder für sich in all seiner Komplexität und Vielschichtigkeit gezeichnet wird.

Das Eintauchen in diese andere Zeit und Welt und das Kennenlernen dieser völlig unterschiedlichen und wunderbar sezierten Charaktere, die sich im Verlauf des Romans verändern und entwickeln, war berührend, bewegend, herzerwärmend und erschütternd und bereitete mir neben Momenten des Nachdenkens und Erschauderns auch viel Vergnügen und Genuss.

Sehr gelungen und bereichernd fand ich, dass wahre historische Gestalten und Ereignisse, wie z. B. Ilse Koch, das Stauffenberg-Attentat und das Dorf Le Chambon-sur-Lignon, ein Örtchen in den Cevennen, dessen Bewohner mit vereinten Kräften jüdische Menschen gerettet haben, erwähnt wurden und eindrucksvoll war für mich, den zweiten Weltkrieg durch die Brille der französischen Widerstandsbewegung, der Résistance, zu erleben.

Sehr Lesenswert!
Unbedingte Empfehlung!

Bewertung vom 24.08.2020
Ein Sommer in Brandham Hall
Hartley, Leslie Poles

Ein Sommer in Brandham Hall


ausgezeichnet

Meine Gedanken und Eindrücke zu „Ein Sommer in Brandham Hall“ von L. P. Hartley.

Der englische Klassiker, der 1953 erstmals erschien, im ausklingenden viktorianischen England spielt und ein lebendiges Bild vom britischen Adel um 1900 skizziert, ist gleichzeitig Sittengemälde, Liebesgeschichte und Zeugnis der emotionalen Karussellfahrten der Jugend und Mühsal des Erwachsenwerdens.

„Ein Sommer in Brandham Hall“ ist ein zauberhafter, bewegender und raffiniert komponierter Roman, in dem Liebe, Sehnsucht, Eifersucht, Verrat und Verlust der kindlichen Unschuld eine zentrale Rolle spielen. Der altbekannte innere Konflikt zwischen Vernunft und Gefühl steht im Focus und darüber hinaus geht es auch um Etikette und Standesunterschiede.

1952 findet der 64-jährige Leo sein altes Tagebuch wieder und mithilfe der enthaltenen Aufzeichnungen erinnert er sich an den Sommer 1900, der wegweisend für sein Leben war.
Diesen bedeutsamen und unvergesslichen, gleichermaßen schönen wie tragischen Sommer verbrachte der damals noch ziemlich verträumte, romantische und sensible Leo bei seinem Schulkameraden Marcus auf Brandham Hall.
Dort lernte er die Liebe kennen, die sich allerdings als komplexes Unterfangen entpuppte.
Er verliebte sich in Marcus‘ ältere Schwester Marian, die einem Lord versprochen war und ihrerseits den Pächter Ted liebte.
Leo wurde zum Botschafter dieser Liebe, was ein Wagnis darstellte und Risiken barg.

Die elegante Sprache mit ihren wunderschönen Metaphern gefiel mir gut und die Atmosphäre, in der Unheilvolles und Verhängnisvolles mitschwingt, war spürbar.
Neben dem Dramatischen kommt aber auch das Amüsante nicht zu kurz. Immer wieder musste ich schmunzeln.

Wir lernen verschiedene und unterschiedliche Charaktere kennen, die jeweils differenziert und facettenreich dargestellt werden. Besonders der etwas naive, neugierige, feinfühlige und zweifelnde Leo kam mir sehr nahe.

Hartley schrieb gleichermaßen unaufgeregt wie eindringlich. Er war ein feiner Beobachter, der detailliert beschreiben konnte und ein unterhaltsames und interessantes Werk geschrieben hat, dass mir viel Lesevergnügen bereitete.

Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 23.08.2020
Das vergessene Haus / Cherringham Bd.37 (eBook, ePUB)
Costello, Matthew; Richards, Neil

Das vergessene Haus / Cherringham Bd.37 (eBook, ePUB)


sehr gut

Meine Gedanken und Eindrücke zu „Cherringham-das vergessene Haus. Landluft kann tödlich sein“.

Dieser Krimi ist bereits der 37. Band der Cherringham-Serie.
Es war mein erster und sicher nicht mein letzter. Ich konnte problemlos in die Serie einsteigen.

In Cherringham, einem geruhsam und idyllisch wirkenden Örtchen im Herzen Englands, den Cotswolds, geschehen immer wieder seltsame und geheimnisvolle Dinge, die die Einheimischen verunsichern und aus der Ruhe bringen.

Die alleinerziehende Webdesignerin Sarah und der ehemalige Cop Jack aus New York unterstützen die lokale Polizei tatkräftig und im vorliegende Fall wird das ziemlich brenzlig und gefährlich für sie.

Sarah und Jack sollen herausfinden, ob der Tod eines jungen Mannes in einem abgelegenen Herrenhaus nur ein Unfall war. Um der Sache auf die Spur zu kommen, müssen sie u. a. klären, was der Tote an diesem „Lost Place“ wollte.

Handlungsorte, Geschehnisse und Personen, v. a. die sich prima ergänzenden und interessanten Ermittler Sarah und Jack erwachen vor dem geistigen Auge zum Leben.

Der Anfang ist gruselig, im Verlauf steigt die Spannung und das Ende, also die Auflösung, ist nicht vorhersehbar.

Ich empfehle den nachvollziehbaren, schlüssigen und spannender Krimi, in dem kein Blut fließt und der mit einer guten Portion englischem Humor angereichert ist.
Er liest sich flüssig, ist kurzweilig und unterhält prächtig.

Bewertung vom 23.08.2020
Alles Geld der Welt
Loibelsberger, Gerhard

Alles Geld der Welt


sehr gut

Meine Gedanken und Eindrücke zu dem Roman „ Alles Geld der Welt: ein Roman aus Wien im Jahr 1873“ von Gerhard Loibelsberger.

Das Cover, das Gemälde „Der Kuss“ von Gustaf Klimt, hat mich prompt in seinen Bann gezogen. Es passt mit seiner Lebendigkeit, Farbenpracht, Lebenslust und dem Luxus, an den man durch das Gold erinnert wird, vorzüglich zum Inhalt des Buches.

Wie der Titel schon verrät, tauchen wir in diesem historischen Roman ein ins Wien des 19. Jahrhunderts.

Die Wiener Weltausstellung und der als „Gründerkrach“ bezeichnete Einbruch der Finanzmärkte im Jahr 1873, der die Gründerzeit beendete, waren bislang Themen, mit denen ich mich noch nicht beschäftigt habe.

Es hat sich für mich gelohnt, mich darauf einzulassen und mich damit auseinanderzusetzen, obwohl die Lektüre auch etwas Anstrengendes hatte, weil diese Themen recht fremd für mich waren und weil Sprachstil und Begrifflichkeiten, die der damaligen Zeit angepasst sind, sich nicht so locker flockig weglesen ließen, sondern Konzentration erforderten.
Aber erst durch diesen Wiener Dialekt in den Dialogen wurde die Atmosphäre authentisch.
Das hintenangestellte Glossar war hilfreich bereitete so mancher „Ratlosigkeit“ ein Ende.

Wir begleiten unterschiedliche Charaktere, die jeweils in ihrer Vielschichtigkeit und mit vielen Facetten gezeichnet werden.

Es geht um den Traum vom großen Geld, um Spekulationen an der Börse, um Fehleinschätzungen, um Immobiliengeschäfte, um Intrigen und Vieles mehr.

Wir lernen Baron Heinrich von Strauch, den steinreichen Inhaber des Wiener Bankhauses Strauch, kennen. Dabei verfolgen und beobachten wir den Aufstieg und den Untergang dieses Bankhauses sowie das Unglück vieler Menschen, für das letztlich der Lebemann Strauch verantwortlich ist. Sein beachtliches Vermögen gibt er großzügig aus und sein Interesse an Frauen ist ungezügelt.

Der Autor konfrontiert den Leser schonungslos mit einer Gesellschaft, in der Vergnügungs- und Gewinnsucht, Ausbeutung, Berechnung und Betrug sowie Geld, Gold, Aktien, Immobilien, Diamanten und Jachten im Mittelpunkt stehen und ungebrochenes Interesse erregen.

Obwohl von Ereignissen erzählt wird, die bereits vor 150 Jahren stattgefunden haben, stechen einem auffallend viele Bezüge zur Gegenwart ins Auge, was dem Roman Aktualität verleiht. Die Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen damals und heute faszinieren und erschrecken gleichermaßen.

Der Autor hat ein Sittengemälde mit Krimielementen geschrieben und erzählt auf knapp 340 Seiten interessante Sachverhalte auf kurzweilige und spannende Art und Weise.

Lesenswert!

Bewertung vom 22.08.2020
Die Dirigentin
Peters, Maria

Die Dirigentin


sehr gut

Meine Gedanken und Eindrücke zu „Die Dirigentin“ von Maria Peters.

Ein lesenswerter biographischer Roman über eine ehrgeizige, willensstarke und entschlossene Kämpferin, die durch ihre Errungenschaften zur Wegbereiterin anderer Frauen in der Musikwelt wurde.

Der Name Antonia Brico sagte mir vor der Lektüre dieses interessanten Werk nichts.
Wie gut, dass die Schriftstellerin Maria Peters diese beeindruckende Frau, eine amerikanische Dirigentin niederländischer Herkunft, durch diesen biographischen Roman, der aus mehreren Perspektiven erzählt wird, verewigt hat.

Mit Aufschlagen des Buches befinden wir uns im New York der 1920er Jahre.
Die 23-jährige Musikliebhaberin Willy arbeitet tagsüber als Sekretärin und abends als Platzanweiserin in einem Musiktheater.
Die Jobs dienen dazu, ihre Familie finanziell zu unterstützen und die Stelle im Konzerthaus bietet ihr darüber hinaus die Möglichkeit, in die Welt der Musik, der Orchester und der Dirigenten einzutauchen.
Ihr Berufswunsch ist bald klar: sie will Dirigentin werden!

Heimlich meldet sie sich zur Zulassungsprüfung fürs Konservatorium an und als ihre äußerst geldorientierte und unsympathische Mutter davon und von der Kündigung Willys erfährt kommt es zu einem Streit, in dessen Verlauf sie Willy an den Kopf wirft, dass sie eigentlich Antonia Brico heißt und ein Adoptivkind ist.

Die Leidenschaft für Musik begann nicht erst im Musiktheater. Sie nahm ihren Anfang, als sie als Kind von ihrem Vater, einem Müllmann, ein ausrangiertes Klavier geschenkt bekommen hat, auf dem sie täglich mehrere Stunden übte.

Der harte und mühsame Weg Antonias nahm seinen Anfang, als sie beschloss, Musik zu ihrem Beruf zu machen und Dirigentin zu werden.

Von ihrer Familie wird sie in keiner Weise unterstützt und von den Männern der männlich dominierten Musikwelt werden ihr vielfach Steine in den Weg gelegt.
Die Gesellschaft kann sich nicht damit arrangieren, dass eine Frau in eine Männerdomäne eindringen will. Mit Spott und Unmutsäußerungen wird nicht gespart.

Es gibt aber auch hilfreiche Menschen in ihrer Umgebung, die Antonia zur Seite stehen und motivieren, als sie beharrlich und willensstark ihren beschwerlichen und entbehrungsreichen Weg geht, Dirigentin wird und schließlich 1934 ein Frauenorchester gründet.

Die Autorin schreibt eindrücklich, spannend und interessant.
Dass sie sich manchmal gefährlich nah an Kitsch und Klischees heranwagt sei ihr verziehen, weil dieser Makel durch die kurzweiligen, bewegenden und lebendigen Schilderungen kompensiert wird.

Ich empfehle den unterhaltsamen Roman, der eine Hommage an eine beeindruckende und bewundernswerte Frau ist, gerne weiter.

Literarisch gesehen ist er sicher kein Highlight, aber er ist ein wichtiger Beitrag zu außergewöhnlichen Biographien und zur Aufklärung über die Ungleichbehandlung der Geschlechter.

Bewertung vom 21.08.2020
Sommergäste
Krup, Agnes

Sommergäste


ausgezeichnet

Meine Gedanken und Eindrücke zu „Sommergäste“ von Agnes Krup.

Das gleichermaßen schlichte wie elegante Cover des 368-seitigen Romans zog mich an und machte mich neugierig. Assoziationen wie Freiheit, Weite und Sehnsucht kamen mir in den Sinn.
Klappentext und Leseprobe überzeugten mich dann davon, dass der Roman, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesiedelt ist, von einem lesbischen Pärchen und einem Ornithologen handelt und in vier Ländern - Kanada, USA, Europa und Afrika - spielt, etwas für mich ist.

„Vorauseilende Selbstaufgabe oder Berücksichtigung und Befriedigung individueller Bedürfnisse“ -
Das ist ein Thema, das, egal zu welcher Zeit, für viele Menschen eine basale Bedeutung hatte/hat.

Immer wieder begegne ich diesem inneren Konflikt in meinem Praxisalltag.
Und in diesem Roman, der vor rund 100 Jahren spielt, begegnet er mir auch.

Die preisgekrönte Schriftstellerin Charlotte und ihre Sekretärin Ellen sind ein Paar und leben zusammen, wobei ihre Beziehung zu einem nicht unbedeutenden Teil dadurch charakterisiert ist, dass Ellen, eigentlich eine begabte Bildhauerin, sich zu sehr zugunsten ihrer Partnerin zurücknimmt.

Eine Reise nach Rockcliff Isle, einer idyllischen Insel vor der kanadischen Atlantikküste, auf der sie zusammen ihren Sommersitz einrichten wollen, und alles, was sich dann ergibt und daraus folgt, hilft Ellen dabei, sich selbst zu finden, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und ihren Träumen Beachtung zu schenken.

Bedeutsam dabei ist ihre Begegnung mit dem einheimischen Fischer und Präparator Crawford Maker, der sie zu einer gemeinsamen Expedition in den Kongo einlädt. Dort sollen sie für das Naturkundemuseum in Chicago einen äußerst seltenen afrikanischen Vogel finden.

In Rückblenden erfährt man, wie sich die beiden Frauen kennen und lieben gelernt haben und wie es dazu kam, dass Ellen immer weniger Raum für sich beanspruchte.

Agnes Krup schreibt unaufgeregt und feinfühlig und entwirft ein differenziertes und authentisches Bild ihrer Charaktere, die nicht starr und hölzern sind, sondern sich im Verlauf verändern und entwickeln.

Ellen, Charlotte und Crawford werden lebendig und mit vielen Facetten gezeichnet.
Die Sprache der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft, so dass ich mir Handlungsorte, Personen und Geschehnisse wunderbar vorstellen konnte.

„Sommergäste“ ist ein unterhaltsamer, ruhiger und fesselnder Roman, der nachwirkt und die eigenen Gedanken in Schwingung bringt.

Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 20.08.2020
Pique Dame / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.8
Puschkin, Alexander S.;Menschik, Kat

Pique Dame / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.8


ausgezeichnet

Meine Gedanken und Eindrücke zu „Pique Dame“ von Alexander Puschkin.

Ich habe dieses schmale Bändchen als e-Book gelesen und möchte gleich vorweg schicken, dass ich es mir nun, nach der Lektüre, als Printexemplar kaufen werde.

Der Grund liegt auf der Hand.
Das Buch ist eine Augenweide und ein Genuss für die Sinne. Es ist einerseits ein absolut lesenswerter Klassiker und andererseits ein wunderschön aufgemachtes Buch mit einem einladenden und knalligen roten Cover sowie reizvollen und faszinierenden Illustrationen von Kat Menschik.

Dieses Werk verschaffte mir viel Genuss und ein Vergnügen besonderer Art.


In der Kurzgeschichte, deren Inhalt der ein oder andere Leser vielleicht auch von Peter Tschaikowskis gleichnamiger Oper kennt, geht es um den Offizier Hermann, der sämtliche Register zieht, um beim Glücksspiel das große Los zu ziehen.
Ich verzichte bewusst auf weitere Informationen oder gar Details zum Inhalt, weil jedes weitere Wort dazu eines zu viel wäre und das Lesevergnügen mindern würde.

In aller Kürze gelingt es diesem bedeutenden russischen Dichter des 19. Jahrhunderts scheinbar mühelos und leicht, komplexe, fesselnde und dramatische Geschehnisse zu Papier zu bringen.

In dieser Geschichte, die man langsam und bedächtig lesen sollte, damit der Lesegenuss etwas länger andauert, findet sich alles Mögliche: Böses, Schauriges, Gruseliges, Ironisches und Dramatisches.
Aber auch allgegenwärtige Themen wie Liebe, Gier und enttäuschte Hoffnungen spielen eine große Rolle.