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simsa
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Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2014
Der Sog der Schwerkraft
Polisner, Gae

Der Sog der Schwerkraft


ausgezeichnet

In Nicks Leben geht es turbulent zu. Sein bester Freund, The Scoot, leidet an einer tödlichen Krankheit und hat nur noch eine kurze Lebenszeit vor sich.
Zeitgleich nimmt sein übergewichtiger Vater Reißaus und versucht nicht nur zu Fuß bis nach New York zu wandern, sondern auch sein Leben zu verändern.
Da kommt Jaycee gerade recht. Das selbstbewusste Mädchen mit den Husky-Augen, ist ebenfalls mit Scoot befreundet und beschließt, zusammen mit Nick, Scoots Vater zu suchen.
Ein Road-Trip beginnt, der alles verändern wird...



In das Buch „Der Sog der Schwerkraft“ musste ich mich zu Beginn noch etwas hineinfinden, da die Geschichte sehr locker vom Protagonisten Nick erzählt wird. Aber nach den ersten 15 Seiten habe ich mich in seine Sprache hineingefunden und war begeistert von diesem Jugendbuch.

Aber von vorne...
Von der Autorin Gae Polisner hatte ich vor Lesebeginn noch nichts gehört, allerdings machte mich diese Kombination aus Jugendbuch und Road-Trip sofort neugierig.

Nick, als Erzähler dieser Geschichte, wird als unsicherer Junge beschrieben. Zumindest wirkt er auf mich so. Gleichzeitig muss er aber stark sein, denn neben einem sehr übergewichtigen Vater, der nicht vom Sofa kommt, hat er auch einen besten Freund und Nachbarn. Und ausgerechnet dieser Freund, The Scoot genannt, leidet an einer seltenen und unheilbaren Krankheit.

Mir hat gefallen, dass Nick zwar klar ist was mit Scoot passiert und trotzdem ist es natürlich immer noch etwas anderes, zu sehen, dass er rapide weniger wird. Dies hat Gae Polisner sehr gut und auch für Jugendliche spürbar beschrieben.
Ich muss zugeben, mehr als einmal hatte ich hier eine Gänsehaut und Tränen in den Augen.

Aber das Buch zeichnet vor allem durch die Reise von Nick und Jaycee aus. Beide machen auf diesem Trip eine Wandlung durch, werden erwachsen und wachsen auch über sich hinaus. Dies hat mir einfach gut gefallen, zumal alles sehr leise beschrieben wird.
Sie sind hier auf den Suche nach Scoots Vater und das Ungewisse über dessen Ausgang ist nicht nur in Bezug auf Scoot greifbar, sondern auch bei Nick und Jaycee spürbar, die beide ebenfalls einen Anker im Leben suchen.

Ihr merkt, es geht nicht nur um den kranken Freund und seinen verschwundenen Vater, sondern auch um das Erwachsenwerden und um den Weg, den jeder im Leben gehen möchte.

„Der Sog der Schwerkraft“ ist mit seinen 256 Seiten nicht nur perfekt für einen Lesetag, sondern macht auch den Augen, durch einen größeren Schriftgrad, Freude.
Mir hat es gefallen.

Mein Fazit:
Ein Jugendbuch, das anders ist als andere. Ein Schreibstil, der nach kurzer Zeit gut unterhält und eine Geschichte, die berührt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2014
Die Sache mit Callie und Kayden / Callie & Kayden Bd.1
Sorensen, Jessica

Die Sache mit Callie und Kayden / Callie & Kayden Bd.1


ausgezeichnet

Ausgerechnet Callie ist es, die Kayden vor seinem schlagenden Vater rettet. Jene Callie, die eine so traurige Aura umgibt, die sich von allem und jedem abschottet und einfach nur noch fort möchte.
Kayden kommt nicht einmal dazu, sich richtig bei ihr zu bedanken, da ist sie auch schon wieder weg. Und doch... Callie bleibt in seinen Gedanken und er ist ihr sehr dankbar für ihr Handeln.

Doch manchmal gibt es Zufälle, die das Leben verändern. Denn ausgerechnet auf dem College, treffen sich die Beiden wieder. Und je mehr Zeit vergeht, je größer wird für den Quaterback Kayden das Interesse an Callie. Diese versucht ihre Gefühle unter Verschluss zu halten und sich selber zu schützen und doch bröckelt langsam die Fassade...
Aber kann Kayden auch Callie retten?



Jessica Sorensen kannte ich bereits aus den „Ella & Micha“-Büchern und ich war bei „Die Sache mit Callie und Kayden“ genau so begeistert wie bei der vorangegangenen Reihe.

Die Autorin schreibt auch in diesem Buch über junge Erwachsene, die kein einfaches Leben haben. Auf den ersten Blick wirkt alles in Ordnung und doch, wenn man hinter die Fassade blickt, erkennt man, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.
Dieser Aspekt machte dieses Buch sehr spannend und sehr gefühlvoll zugleich. Schließlich dürfen wir beim Lesen nicht nur den flüssigen und unterhaltenden Schreibstil genießen, nein, ganz nebenbei schafft Jessica Sorensen es, mich immer wieder an das Buch zu fesseln.
Während des Lesens waren Callie und Kayden gedanklich immer bei mir und ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Da es sich hier um den Beginn einer Reihe handelt, möchte ich Euch die Nachfolger schon einmal nennen:

1) Die Sache mit Callie und Kayden
2) Die Liebe von Callie und Kayden (erscheint am 12.05.2014)
3) Füreinander bestimmt. Violet und Luke (erscheint am 08.09.2014)


Gerade bei diesem ersten Buch ist es ja so, dass wir sowohl Callie, als auch Kayden kennenlernen, als sie in eine sehr erniedrigende Situation hineinplatzt. Wie es auf Grund dieser Handlung weitergeht, fand ich unheimlich spannend und gut gelöst.
Denn auch wenn Kayden dankbar ist, so umgibt Callie etwas, dass er überwinden muss und Jessica Sorensen, als Autorin, macht es ihm nicht zu einfach.
Fantastisch!

Gleichzeitig fand ich es gut, dass wir als Leser/ -innen nur erahnen können, was mit Callie passiert ist. Dieses Rätsel war mir immer im Hinterkopf und gleichzeitig fand ich es einfach nur spannend zu lesen, wie sich Callie immer mehr verändert und öffnet.
Denn beide Protagonisten erleben in diesem Buch eine kleine Wandlung, die mir sehr gut gefallen hat. Das heißt, man merkt wie sie wachsen, gleichzeitig aber immer noch Probleme haben, über die sie stolpern können.

Ich selber kann Euch dieses, aber auch die anderen Bücher der Autorin, nur empfehlen. Eine etwas andere Liebesgeschichte, bei der ich den zweiten Band auf keinen Fall verpassen darf.

Mein Fazit:
Ihr kennt die Bücher von Jessica Sorensen noch nicht? „Die Sache mit Callie und Kayden“ ist eine Liebesgeschichte für junge Erwachsene und jene, die sich jung fühlen. Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen, weil es ein gefühlvolles Auf und Ab ist, das mich nicht mehr losgelassen hat.
Eine klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 25.03.2014
Die Frau, die Sterne fing
Brill, Amy

Die Frau, die Sterne fing


gut

Hannah ist mit den Sternen fest verbunden.
Seit frühester Kindheit ist die Quäkerin, auf der kleinen Insel Nantucket, jeden Abend auf dem Dachsteg und beobachtet die Sterne durch ihr Fernrohr.
Dabei ist dies, im Jahre 1845, alles andere als normal für eine Frau. Als Hannah dann auch noch auf den dunkelhäutigen Isaac Martin trifft und ihm Unterricht im Navigieren gibt, lebt nicht nur ihr Herz auf, nein, sie stößt auch an die Grenzen ihrer Quäker-Gemeinde.
Wird sich für Hannah die Liebe zu Isaac und den Sternen erfüllen, oder muss sie sich den Konventionen der Quäker beugen?



Wenn ich über „Die Frau, die Sterne fing“, von Amy Brill einen Eindruck hinterlassen soll, so fällt mir zuerst das Cover ein. Denn dies war es auch, das mich dazu brachte, den Klappentext genauer zu betrachten.
Dabei gefallen mir nicht nur die Farben, die sicherlich schon von weitem leuchten, sondern auch dieses Mysteriöse, das die Frau auf dem Cover (Hannah) ausstrahlt.

Das Thema an sich, eine Frau im Jahre 1845 die etwas andere Interessen hat, die Männerwelt durch ihre Intelligenz in den Schatten stellt und sich in einen Mann verliebt, der so gar nicht in ihrem Umfeld geduldet wird, machte mich sehr neugierig.
Amy Brill, beschreibt Hannahs Leben sehr genau. So bekam ich recht schnell einen Eindruck ihrer Arbeit, ihres Hobbys und ihrer Familie.
Ich spürte den kalten Nachtwind, bekam eine Vorstellung von dem harten Leben auf der Insel und davon, wie Hannah in vielen Dingen außen vor war. Denn sowohl bei den Gleichaltrigen der Gemeinde, als auch bei anderen Inselbewohnern wird sie zwar geduldet, ist aber kein Teil von ihnen.

Für einen Einstieg in den Roman war diese Art des Erzählens genau richtig. Allerdings nicht über den kompletten Zeitraum hinweg. Denn mir fehlte es dadurch an Wärme, an Leben und an Gefühlen.
Amy Brill bringt zwar durchaus Hannahs Gefühle und ihre Situation zum Ausdruck, allerdings hätte ich mir gerade in Bezug auf ihren Vater, oder auch Isaac eine etwas andere Handlungsart gewünscht.
So stand ich beim Lesen immer außen vor und war nie wirklich dabei. Damit meine ich, dass es mir nicht zu Herzen ging, wenn ein Unrecht passierte, oder das ich nicht zu Tränen gerührt war, wenn sich ein Traum erfüllt. Und gerade dieser Aspekt war schon ein wenig enttäuschend.

Was mir allerdings gefallen hat war, dass es für Hannah und ihre Sterne ein wirkliches Vorbild gibt. Denn ich denke Frauen, die sich bilden möchten, aber im Jahr 1845 nicht können, waren durchaus vorhanden. Das aber eine Geschichte auf eine wirkliche Person beruht, die zwar anders hieß, aber in der Astronomie durchaus ihren Erfolg hatte, fand ich um so beeindruckender.

Und auch wenn ich die Erzählweise zum Teil sehr beobachtend war, ich habe „Die Frau, die Sterne fing“ durchaus gerne gelesen, auch wenn es Punkte gibt, die ich mir anders gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Eine Frau, im Jahre 1845, die den Männern weit voraus war und ein Buch, das mich einen anderen Blick auf die Sterne werfen lässt.
„Die Frau, die Sterne fing“ hat seine Höhen und Tiefen und ist mit Abstrichen zu empfehlen.

Bewertung vom 10.03.2014
Big Sky Mountain - Der Berg der Sehnsucht / Big Sky Bd.2
Miller, Linda L.

Big Sky Mountain - Der Berg der Sehnsucht / Big Sky Bd.2


sehr gut

Kendra ist zurück in der Heimat. Nachdem sie den letzten Wunsch ihres Ex-Mannes erfüllt und seine kleine Tochter zu sich genommen hat, fühlt sie sich in der Kleinstadt Parable noch mehr zu Hause.
Ab jetzt soll ihre Tochter Madison ein schönes und behütetes Leben führen und Kendra wird alles daran setzten, dass dies so ist. Allerdings ist es für sie alles andere als einfach, denn Hutch Carmody, der vor einigen Jahren bereits Kendras Herz gebrochen hat, läuft ihr immer wieder über den Weg. Und auch Madison ist Feuer und Flamme von diesem Cowboy.
Kann Kendra dieses Wagnis eingehen und sich noch einmal auf Hutch einlassen? Schließlich geht es dieses Mal nicht nur um sie.



Von Linda Lael Miller habe ich bereits den ersten Teil der Big Sky Mountain-Reihe gelesen und war nun sehr gespannt auf das zweite Buch „Der Berg der Sehnsucht“.

1) Das weite Land
2) Der Berg der Sehnsucht

Endlich gab es ein „Wiedersehen“ mit alten Bekannten und endlich konnte man erfahren, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Für mich, die doch ein paar Monate zwischen diesen Büchern hatte, waren diese kurzen Rückblenden sehr hilfreich, denn 1 zu 1 hätte ich die Geschichte nicht mehr wiedergeben können.
Aus diesem Grund finde ich „Der Berg der Sehnsucht“ auch gelungen für Neueinsteiger. Man wird nicht das Gefühl bekommen, elementare Dinge verpasst zu haben, denn alles was wichtig ist, wird auf jeden Fall kurz erklärt.

Der Schreibstil von Linda Lael Miller ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Ich selber hatte zu Beginn noch recht wenig Zeit für das Buch, fand durch ihre lockere Schreibart aber immer leicht in das Geschehen hinein.
Ab einem gewissen Punkt konnte ich, für mich, aber von einem Suchtmoment sprechen. Denn ab dann gab es kein langes zur Seite legen mehr und ich las das Buch in einem Rutsch durch.

Die Geschichte von Kendra wurde im ersten Teil der Reihe ja bereits leicht angeschnitten. Da überraschte es nicht wirklich, dass es mit ihrer Geschichte weitergeht. Allerdings kommen Hintergründe ins Spiel, die aufschlussreich waren und dem Roman den nötigen Pepp gaben.

Das zwischen den beiden Protagonisten Funken fliegen, merkt man hier sofort und so war es nur eine Frage „Wann und Wie“, etwas passiert. Aber dies ist ja den geübten Leserinnen durchaus bewusst und genau das macht ja auch der Reiz an diesen Büchern aus.

Allerdings hätte die Liebe doch etwas schneller kommen dürfen.
Denn wie geschrieben, der Funkenflug war hier recht groß, aber bis es zu weiteren Schritten kam, dauerte es dann doch ein wenig. Trotzdem ging es mir zum Ende hin dann auch wieder zu schnell, denn mich überrollten die Ereignisse fast und genau da hätte ich mir wieder mehr Zeit gewünscht. (Es ist aber auch nicht leicht mit mir *zwinker*)

Für mich bedeutet dies einen kleinen Punktabzug. Hinzu kommt, dass Linda Lael Miller halt auch aus dem „Wilden Westen“ kommt und dies merkt man manchen Ansichten auch an. Da wird von Bibeltreue, den Hausfrauen am Herd geschrieben und es geht, für mich, etwas konservativer zu.
Halt angepasst, an die Klischees, die es ja über diesen Landstrich in den USA gibt.
Meinen Geschmack trifft es da halt nicht unbedingt, aber die Autorin verstellt sich auch nicht und so ist es für mich durchaus verschmerzbar und kein Grund ihre Bücher nicht zu lesen.

Mein Fazit:
„Ich will einen Cowboy als Mann“... wenn dies Euer Leitspruch ist, dann könnt Ihr mit den Büchern von Linda Lael Miller nichts falsch machen. Mir selber hat diese Liebesgeschichte aus Montana gut gefallen. Sie begann langsam, entwickelte aber ein Suchtpotenzial, dass mich das Buch nicht zur Seite legen ließ.

Bewertung vom 27.02.2014
Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
Extence, Gavin

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat


sehr gut

Alex Woods ist anders als die anderen Jungen. Nicht nur, dass er als Kind von einem Meteoriten getroffen wurde und seine Mutter als Hellseherin arbeitet, nein, er hat auch seit dem Unfall epileptische Anfälle und ist ein Einzelgänger.
Doch ganz unerwartet lernt Alex den älteren Mr. Peterson kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft, die für beide unbezahlbar ist und keine Grenzen kennt.



Allein schon das Cover von „Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat“ machte mich sofort neugierig. Dabei kann ich nicht einmal sagen, ob es die türkise Farbe und die besondere Gestaltung war, oder ob mich der sehr lange Titel (!!!) sofort ansprach.
Kurz gesagt, für mich ist das Buch ein kleiner Eyecatcher und ich war schon beim ersten Blickkontakt sehr gespannt.


Der Brite Gavin Extence liefert mit seinem Debütroman eine Mischung aus einer lustig-unterhaltenden Geschichte, die gleichzeitig aber immer wieder Kritik an der Gesellschaft äußert und die durch seine ungewöhnlichen Protagonisten lebt.
Dies alles verpackt der Autor mit einem sehr unterhaltenden, aber gleichzeitig auch leisem Schreibstil, den ich immer wieder lesen könnte. Denn er schreibt sehr bildlich, aber im selben Moment auch so, als würde sich die Hauptfigur, Alex Woods, mit mir unterhalten. Dadurch bekam ich recht schnell eine „Bindung“ zu Alex und lernte ihn und seine Geschichte immer besser kennen.

Alex ist sicherlich kein ganz einfacher Charakter. Mal ist er wie ein Kind, sehr naiv und leichtgläubig, dann wiederum wirkt er sehr erwachsen, weiß was er will und was er dafür tun muss. Trotzdem, oder gerade deswegen mag ich ihn, weil er diese liebenswerte und auch ehrliche Seite hat, die mir sehr gefällt. Hinzu kommt die Beziehung zu Mr. Peterson, die langsam beginnt und dann so groß und intensiv wird.
Denn die Begegnung der Beiden ist eher ein Zufall und alles andere als gewollt. Trotzdem merken sie recht schnell, was sie an dem Anderen haben.

Gerade dieser Punkt hat mich sehr berührt, denn man merkt, dass wahre Freundschaft kein Alter und keine Grenzen kennt. Berührend, kann ich dazu immer wieder nur sagen und sehr ehrlich.

Emotional gesehen, ging ich beim Lesen aber durch ein großes Auf und Ab. Mal war mir zum Lachen zumute, dann habe ich sogar weinen müssen und zwischendurch wollte ich einfach nur lesen, lesen, lesen.

Und auch wenn ich viel lobendes über diesen Roman sagen kann, es gibt auch einen kleinen Punktabzug. Denn gerade im Mittelteil schweifte die Geschichte etwas ab. Und dies bedeutet gleichzeitig, dass ich mitten im Buch eine kleine Flaute hatte.
Diese verschwand zum Ende hin aber wieder und ich konnte das Buch erneut genießen.

Gavin Extence werde ich mir als Autor auf jeden Fall merken, denn diesen Schreibstil kann ich immer wieder nur loben und die Idee der Geschichte war anders und gelungen.

Mein Fazit:
Für Leserinnen und Leser, die eine etwas andere Geschichte suchen, bietet „Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat“ eine tolle Abwechslung.
Mir selber hat es, bis auf einen kleinen Punkt, sehr gut gefallen.

Bewertung vom 21.02.2014
Mörderische Côte d Azur / Kommissar Duval Bd.1
Cazon, Christine

Mörderische Côte d Azur / Kommissar Duval Bd.1


sehr gut

Frisch aus Paris an der Côte d´Azur bleibt Kommissar Duval keine Zeit, sein geerbtes Zuhause, zu renovieren. Denn auf dem weltberühmten Filmfestival in Cannes wurde ein Regisseur während der Vorführung erschossen.
Zeugen gibt es keine, denn der Mord fiel den Zuschauern erst nach Filmende auf und somit steht Duval, in seinem ersten Fall, vor einer sehr schwierigen Ermittlung.



Da wir unseren letzten Urlaub in Südfrankreich verbrachten und dort eine wunderschöne Woche hatten, war ich sehr gespannt auf den ersten Roman von Christine Cazon. Allein das Cover spiegelt ja schon diese wunderschöne Gegend wider und dann auch noch ein Krimi... meine Neugierde wurde geweckt.

Mit dem Kriminalfall geht es dann auch recht schnell los. Als Leser lernt man Duval kurz kennen und dann klingelt auch bereits das Telefon und der neue Job ruft.
Mir selber stieß dies kurz auf, denn ich hätte gerne noch mehr über den Menschen, hinter dem Beruf, erfahren. Schließlich ist mir Kommissar Duval zu diesem Zeitpunkt ja auch noch unbekannt gewesen und so hätte ich ihn gerne noch besser „kennengelernt“.
Aber diesen Moment habe ich dann auch schnell wieder zurückgestellt und mich voll auf das Buch konzentriert.

Das Schöne ist nämlich, dass Christine Cazon sehr französisch schreibt. Damit meine ich, dass dieses Buch locker zu lesen ist, aber auch vor kulinarischen Genüssen nur so strotzt. Darauf wird viel Wert gelegt und so wurde mein Mund so manches Mal wässrig, als ich von den guten Speisen der örtlichen Restaurants gelesen habe.

Zusätzlich kommt dieses Frankreich-Flair aber ganz sicher auch durch die Übersetzung, die ich sehr gelungen finde. Denn es schleichen sich immer mal wieder französische Begriffe, oder auch Redewendungen ein und wir Leser haben so immer den Spielort vor Augen.
Krimifreunde, die sich allerdings an französischen Namen stoßen, werden hier sicherlich eine längere Gewöhnungszeit benötigen.

Zum Fall an sich möchte ich noch schreiben, dass es ein typischer Krimi ist. Nicht blutig, aber durchaus spannend. Ich tappte bei der Lösung bis kurz vor Ende im Dunkeln, war dann aber über die Wendungen, die der Mord nimmt, doch überrascht.

Christine Cazon und ihr Kommissar Duval werde ich mir merken und ich hoffe auf ein Wiederlesen. Ich fand es abwechslungsreich gut.

Mein Fazit:
Ein Krimi aus Frankreich und der erste Teil einer neuen Reihe. Mir hat dieses Buch mit einer guten Prise Mittelmeer sehr gut gefallen und ich möchte mehr!

Bewertung vom 14.02.2014
Die Schattensurfer (eBook, ePUB)
Wiest, Hubert

Die Schattensurfer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jeder möchte zu RUHL gehören!?

Auf der Erde gibt es mittlerweile ein riesiges Netzwerk namens RUHL. Jeder Mensch, der ein bestimmtes Alter erreicht, wird in diese Gemeinschaft aufgenommen und kann so all seine Gedanken an RUHL übertragen. Dies alles geschieht natürlich zum Wohl der Gemeinschaft.

Auch Sansibar steht kurz vor ihrer Kristallprüfung und möchte der Gemeinschaft angehören und doch ist sie auch verwirrt, denn es gibt Dinge und Geheimnisse, die sie mit niemanden teilen möchte. Dies ist allerdings nach der Prüfung nicht mehr möglich.

Und auch Luan, im gleichen Alter wie Sansibar, hat ein Ziel. Er möchte Programmierer werden. Als er dann wegen eines Diebstahls nicht zur Kristallprüfung gelassen wird, ist seine Zukunft in Gefahr. Als einzige Lösung schließt er sich den Schattensurfern an, die in der verbotenen Schattenwelt leben.

Was dann alles passiert und wie Luan und auch Sansibar mit einander verknüpft sind... ahnt bis dahin noch niemand.



Ich durfte „Die Schattensurfer“ in einer Leserunde mit dem Autoren Hubert Wiest lesen und war schon recht schnell von diesem Jugendbuch begeistert.

Da ich momentan recht gerne Dystopien lese, tauchte ich schnell in die Geschichte von Luan und Sansibar ein.
Natürlich erinnerte mich auch „Die Schattensurfer“ an den Klassiker „1984“ von George Orwell, aber ich denke, dies passiert bei einer Dystopie recht schnell. Schließlich ist auch hier das große Ganze vorhanden, dass die komplette Menschheit überwacht.

Und trotzdem unterschied sich dieses Buch ganz eindeutig von anderen Büchern. Hubert Wiest fesselte mich nicht nur mit seinem flüssigen und bildlichen Schreibstil, sondern brachte auch technische Details mit in die Geschichte. Keine Sorge, dies war zu keinem Zeitpunkt kompliziert, sondern verdeutlichte eher das Geschehen und die dort vorhandene Welt.

Mir selber gefiel zusätzlich, dass in diesem Buch jeder seine Kristallprüfung ablegen musste und dann mit einem Kristall „belohnt“ wurde. Dieser gibt jeden Gedanken an RUHL ab und je mehr (hilfreiches) übertragen wird, desto anders wird seine Farbe. So fand ich es gut, dass man einzelne Personen, in ihrer Ranghöhe, sofort erkennen konnte.
Außerdem ist die Idee mit der Freigabe aller Gedanken gut durchdacht und spannend zu lesen.

Und dann gibt es in diesem Buch auch noch die beiden Protagonisten Sansibar und Luan. Beide treffen sich durch Zufall wieder und geraten in das Abenteuer ihres Lebens.
Das Schöne war bei den Beiden, dass jeder aus seiner Perspektive erzählt. Mal ist es in einem Kapitel Luan und im nächsten Sansibar. So findet ein regelmäßiger Tausch statt und für mich, als Leserin, war die Welt dadurch viel genauer zu betrachten.

Wer jetzt aber neben der ganzen Bedrohung durch RUHL auch noch eine Liebesgeschichte vermutet, der irrt. „Die Schattensurfer“ ist ein Jugendbuch ab 12 Jahren, das Mädchen, aber auch Jungen (!) Spaß machen wird.
Es ist ein großes Abenteuer auf das sich jeder einlassen kann und sollte!

Mein Fazit:
„Die Schattensurfer“ ist eine Dystopie, die für Leser ab 12 Jahren geeignet ist und unheimlich viel Spaß macht. Die Spannung ist zu jedem Moment greifbar und zieht sich bis zur letzten Seite. Eine Empfehlung von mir.

Bewertung vom 07.02.2014
Der Widerstand geht weiter / Maddie Bd.2
Kacvinsky, Katie

Der Widerstand geht weiter / Maddie Bd.2


ausgezeichnet

Das digitale Leben ist auf der Erde komplett in die Bewohner übergegangen und findet überall statt. Die Menschen verbringen ihre komplette Zeit online und alles scheint möglich zu sein.
Allerdings sind sie auch gefangen in der digitalen Welt und ein Entkommen gibt es kaum. Maddie wehrt sich gegen diese Übermacht. Zusammen mit ihren Freunden und ihrem Freund Justin, möchte sie selbst bestimmen, was sie tut und damit ihr Leben wirklich leben.

So versucht die Gruppe Jugendlicher immer wieder das System zu stören um unbeschwert sein zu können. Bei einer Aktion wird Maddie allerdings verhaftet und in eine Jugendanstalt gesteckt. Gehirnwäsche, Einschüchterung und das Anpassen an die „normale Welt“ gehören dort zum Alltag. Doch Maddies Wille ist stark... kann sie sich befreien, auch wenn dies bisher noch niemand geschafft hat?



„Maddie – Der Widerstand geht weiter“ ist das zweite Buch der Reihe, rund um die junge Maddie Freeman.

1) Die Rebellion der Maddie Freeman
2) Maddie – Der Widerstand geht weiter

Ein drittes Buch, der Autorin Katie Kacvinsky, scheint durchaus in Planung zu sein, wurde aber bislang noch nicht veröffentlicht.

Da es sich, wie geschrieben, um einen zweiten Teil handelt, ist es ganz logisch, dass Leser/-innen ohne jegliche Vorkenntnisse schwer in das Geschehen finden werden. Aus diesem Grund lege ich wirklich nahe, die Bücher in der korrekten Reihenfolge zu lesen.

Da ich Maddie Freeman ja bereits aus dem vorangegangenen Roman kannte, habe ich schnell und einfach in die Geschichte gefunden. Das Buch beginnt dort, wo Band 1 endete und bringt die Leser sofort wieder in die alte Stimmung zurück.
So wird das Leben auf der Erde immer noch von der DS-Organisation bestimmt, vorgeschrieben und diktiert. Dies erinnerte mich schnell an das Buch „1984“ von George Orwell, in dem es auch um den „großen Bruder“ geht. Allerdings stand hier, zu Beginn, noch der gute Vorsatz, nämlich ein friedliches Leben für alle, im Vordergrund.

Was mir aber bei „Maddie – Der Widerstand geht weiter“ aufgefallen ist war, dass ich die Geschichte viel besser annehmen konnte. Wo ich beim Vorgänger durchaus meine Beschwerdepunkte hatte, war die Geschichte hier deutlich spannender, greifbarer und logischer. Ich konnte Maddies Handlungen nachvollziehen und hatte richtig Spaß an der Geschichte.
Und gerade diese Punkte habe ich bei einem „Zwischenbuch“ eher selten. Meist kann mich ein zweiter Teil selten überzeugen, wenn ich den ersten Band nicht so sehr mochte.

Nicht falsch verstehen, auch „Die Rebellion der Maddie Freeman“ war gut, aber bei diesem Buch bin ich schlicht begeistert. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und die Wendungen des Buches waren jedes Mal schlüssig und sehr bildlich. Genau so möchte ich eine Dystopie haben und genau so brauche ich es, um am Buch zu bleiben.

Hinzu kommt, dass Maddie auch stärker geworden ist. Natürlich, man merkt es immer wieder, dass sie noch ein Teenager ist, aber Fehler gehören zum Leben dazu und auch diese mochte ich.

Ich für meinen Teil hoffe nun auf das schnelle Erscheinen von Band 3, denn ich würde gerne mehr über Maddie und auch Justin lesen.

Mein Fazit:
Wer Band 1 kennt, sollte unbedingt mit „Maddie – Der Widerstand geht weiter“ beginnen. Selbst wenn man nicht zu 100% überzeugt war, dieser Teil hat mich wirklich begeistert und Katie Kacvinsky kann ich nur empfehlen.