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Benutzername: 
eule2206
Wohnort: 
oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2021
Bewusstseinssprung ins neue Leben
Pliester, Petra;Bräscher, Jürgen

Bewusstseinssprung ins neue Leben


sehr gut

Das Cover finde ich toll und der Schreibstil ist einfach und gut.

Ich mag Bücher, die nicht nur in wissenschaftlichen Abhandlungen über die Bewältigung des Alltags berichten, sondern sich am realen Leben entlang hangeln. In diesem Fall berichten Tom und Lotta von ihren Empfindungen und welche Gedanken ihnen kommen, wenn sie bestimmte Dinge erleben. Beide leben anders, als viele andere. Ihre Gedanken gehen in die Tiefe und regen zum Nachdenken an. Besonders ist mir der Besuch im Tierpark in Erinnerung geblieben, der mich dazu bringt, meinen nächsten Besuch mit anderen Augen zu sehen und mehr inne zu halten.

Das Buch bringt einen dazu, über viele Situationen, die einem im Alltag begegnen, nachzudenken, zu entschleunigen und zu reflektieren. Es regt an, sich in die Welt der leisen Töne zu begeben.

Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 04.11.2021
Drachenkinder
Lind, Hera

Drachenkinder


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir und der Schreibstill ist flüssig und gut zu lesen.

Sybille Schnehage ist eine Frau, die mitten im Leben steht - verheiratet, zwei Kinder. Seit dem sie während einer Reise nach Tunesien das Elend der Menschen sieht, möchte sie helfen. Ihr Einsatzgebiet ist Afghanistan. Sie trifft hier den schwer verletzten und entstellten Dadgul, nimmt ihn mit nach Deutschland, er wird Teil ihrer Familie und sie lässt ihn in Krankenhäusern behandeln. Dadgul kann erst nach Jahren zurück nach Katachel. Er arbeitet an vorderster Front für die Hilfsorganisation von Sybille Schnehage, die unermüdlich Spenden für das geschundene Dorf sammelt. Leider steigt Dadgul sein Amt zu Kopfe, was ihn zu unsäglichen Dingen hinreißen lässt. Am Ende findet das Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" seine Anwendung.

Man erkennt in dem Buch, was eine starke Frau bewirken kann. Sybilles unermüdlicher Einsatz ist einfach toll. Dennoch muss man sich sehr im klaren darüber sein, dass unterschiedliche Mentalitäten und Kulturen aufeinandertreffen. Es wird einfach zu anderen Mitteln gegriffen, um Konflikte zu lösen. Auch wird deutlich, dass in einigen Ländern eine Frau einfach nichts wert ist. Das wird in dem Buch sehr deutlich. Aber die Kraft von Sybille Schnehage ist unerschütterlich und der Zuspruch ihrer Familie ist bemerkenswert.

Das Buch kann ich nur empfehlen. Es lässt sich prima lesen und nimmt einen mit in eine ganz andere Welt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2021
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


ausgezeichnet

Das Cover entführt einen geradewegs in die 20er Jahre. Wunderbar geschrieben, eindrucksvolle Persönlichkeiten.

Der Generaldirektor des Ullsteinverlages verliebt sich bei einem arrangierten Treffen in eine selbstbewusste und selbstständige Journalistin. Ihre beste Freundin, die bekannte Autorin Vicki Baum, arbeitet in dem Verlag.

Franz Ullstein macht Rosalie einen Heiratsantrag, den diese auch annimmt. Dieses sehr zum Leidwesen der Brüder von Franz und des gesamten Imperiums. Es wird nichts ausgelassen, um Rosalie zu diffamieren. Verlassen kann sich Rosalie nur auf Vicki und ihr Tippfräulein Lilli.

Das Ende des Buches überrascht dann den Leser.

Die einzelnen Protagonisten sind so gut beschrieben, dass man sich jeden einzelnen toll vorstellen kann und sich während des Lesens immer mehr in die Welt der Ullsteins und deren Umfeld, hineindenken kann.

Für dieses Buch spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Ich denke, jeder wird wie ich, zwangsläufig in den Bann des Buches gezogen.

Bewertung vom 24.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut, kann man sich doch bestens vorstellen, dass das Gebäude im Hintergrund die Kinderklinik ist und das kleine Mädchen darauf wartet, in das Krankenhaus zu gehen. Der Schreibstil ist ansprechend und prima zu lesen.

Marlene Lindow macht zu einer Zeit die Ärztinnenausbildung, in der noch keine Frauen in derartigen Berufen gewünscht sind. Mit Biss und Akribie kämpft sie um die Anerkennung als seriöse Ärztin, muss dennoch vielen Steinen ausweichen, die ihr in den Weg gelegt werden.

Marlenes Freund Maximilian wird in den Krieg eingezogen. Das Wiedersehen der beiden verläuft sehr viel anders, als sich beide das in ihren Träumen ausgemalt haben.

Marlenes Schwester Emma begegnet vielen Herausforderungen, da ist die Erkrankung ihres Sohnes, dann taucht auch noch der verschollene Vater ihres Sohnes auf, der ihr ein sorgenfreies Leben in seiner Heimat verspricht.
Am Ende sieht einiges anders aus, als man während des Lesens erwartet. Der Leser schaut erwartungsvoll in die Zukunft und wartet spannungsgeladen auf den nächsten Band.

Ein tolles Buch, das einen mitnimmt und in die Welt der Kinderklinik Weißensee zur Zeit des 1. Weltkrieges und später eintauchen lässt.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover weist auf die Zeit um 1920 hin und gefällt mir sehr.

Als Ärztin zu arbeiten, war in den 20er Jahren eine große Herausforderung. Die Arbeit als Polizeiärztin - nichts, um den Lebensunterhalt zu sichern.

Als Polizeiärztin hatte Magda es mit Mordopfern und Verbrechen zu tun, in ihrer gynäkologischen Praxis mit Abtreibungen, Kinderwünschen, Aufklärung und vielem, was für die Frauen in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Die Liebe zu Kommissar Kuno Mehringer bringt Licht und Freude in ihre knappe Freizeit.

Die Geschichten um Celia, Doris und Ina runden den Blick auf das schwierige Leben der Frauen in den 20er Jahre ab.

Themen, wie Inflation, Nationalsozialismus, Krisen und Not sind interessanter Bestandteil des Buches und beschreiben die Zeit in den 20er Jahren.

Das Buch lässt sich gut lesen. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2021
Schwarzes Herz
Kuhnke, Jasmina

Schwarzes Herz


gut

Das Cover passt zu dem Inhalt des Buches.

Ein dunkelhäutiges Mädchen, dem von klein auf immer wieder das "anders sein" vor Augen geführt wird. Die Großeltern, die erschrocken feststellen, dass die Tochter ein farbiges Kind zu Welt bringt. Der Stiefvater, der ihr ständig eindrillt, ein Nichts zu sein. Die Schulen, die sie für alles, was passiert, verantwortlich machen. Die Kinder in ihrem Umfeld, die nichts mit ihr zu tun haben wollen. Neonazis, die ihr Wut an ihr auslassen. Der Ehemann, der sie missbraucht und verprügelt, eintrichtert, wie wertlos sie sei. Mit all dem muss das Mädchen, später die junge Frau fertig werden. Was bleibt da anders übrig, als dem zu glauben, was ihr täglich widerfährt.

Das Buch bleibt sehr häufig an der Oberfläche. Bei mir hinterlässt das Buch eine gewisse Ratlosigkeit, es erreicht mich einfach nicht wirklich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


ausgezeichnet

Das Buch ist wundervoll und interessant geschrieben. Absolut abwechslungsreich und unterhaltsam. Das Cover spiegelt die Leichtigkeit Frankreichs sowie den Duft der Rosen wieder.

In dem Buch werden wir in eine Zeit Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts entführt. Lavendelpflückerin Florence hat die wunderbare Gabe, Düfte zu wunderbaren Parfümkreationen zu verbinden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Horace baut sie eine Parfümerie auf, die sie zu einem großen Namen in der Branche macht und die auch noch viele Jahre später zu den bekanntesten gehört.

Annouk möchte aus der Apotheke ihrer Mutter heraus, um Parfümeurin zu werden. Sobald sie einen Duft riecht, kann sie die einzelnen Bestandteile zuordnen. Eine seltene Begabung! Dennoch kann Annouk keine Stelle in einer der bekannten Parfümerien in Paris ergattern. Dann lernt sie Stephane kennen, der ihr Talent erkennt und ihr endlich eine Chance gibt.

Sowohl Florence als auch Annouk haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Glückliche Momente aber auch Leid begegnen ihnen in ihren Leben. Das Buch hält viele Überraschungsmomente bereit und am Ende noch eine dicke Sensation.

Kurzweilig tauchen wir Leser in die Welt der Düfte ein und nehmen Anteil an dem Leben der Protagonisten. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 03.10.2021
Die Frau, die den Himmel eroberte
Giese, Vanessa

Die Frau, die den Himmel eroberte


sehr gut

Das Cover gefällt mir sehr gut, passt es hervorragend zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich prima lesen.

Katharina, Käte Paulus, ist eine bemerkenswerte Frau. Sie ist Schneiderin in einer Damenschneiderei, trifft auf Hermann Lattemann und kommt über ihn zur Ballonschneiderei. Schnell wird ihr klar, dass sie nicht nur schneidern möchte, sondern als Ballonfahrerin aufsteigen und mit einem Fallschirm abspringen will. Das Leben von Käte dreht sich nun um die Ballonfahrerei. Privat erlebt sie Höhen und Tiefen, schwere Schicksalsschläge, aber auch glückliche Momente. Durchweg kommt Käte für ihren Lebensunterhalt auf, hat tolle Ideen und geht ihren Weg. Für die damalige Zeit hat Käte eine moderne Einstellung - als Unternehmerin und als Frau!

Interessant ist auch, dass ein Teil des Buches während des 1. Weltkrieges stattfindet. Schwierigkeiten, Verluste und Entbehrungen dieser Zeit sind in dem Buch sehr gut dargestellt.

Das Buch erzählt das Leben einer modernen jungen Frau ab Ende des 19. Jahrhunderts, das zu der Zeit eher selten war und allergrößten Respekt verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Wunderbares Buch aus der Nachkriegszeit!

Das Cover des Buches zeigt zum einen die Zerstörung des Krieges, zu anderen kann man einen Aufbruch erkennen. Es bezieht sich somit genau auf den Inhalt des Buches. Der Schreibstil ist flüssig und lädt zum intensiven Verweilen in der Geschichte ein. Man ist so gefangen, dass man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen.

Rosemarie und Silke, zwei Schwestern aus dem Osten, erreichen nach ihrer Flucht einen Bauernhof, in dem ihnen Bleibe und Arbeit zugewiesen wurden. Nach einem schlimmen Vorfall fliehen die beiden Schwestern nach Hamburg. Die Stadt ist zerstört und von den Briten besetzt. Nach vielen Irrungen und Wirrungen und schmerzhaften Ereignissen nimmt die Geschichte am Ende eine positive Wendung.

Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Man kann sich die Begebenheiten vorstellen und ist mittendrin im Geschehen der Nachkriegszeit.

Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es verdeutlicht einerseits die Unwägbarkeiten der damaligen Zeit und vergisst andererseits die Menschlichkeit nicht. Tolles Buch!

Bewertung vom 24.08.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


sehr gut

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können

Der erste Teil des Buches befasst sich mit Anna, mit jüdischen Wurzeln, die ihrem Vater gern ins Kontor begleitete und sich für das Geschäft ihres Vaters interessierte. Dennoch war Annas Leben vorbestimmt, nämlich gut verheiratet zu werden und Kinder in die Welt zu setzen. Anna heiratet Adolph Reichenheim, dessen Familie durch den Handel mit Textilien wohlhabend geworden ist. Allerdings ist Adolph sehr krank und verstirbt früh. Sein Bruder Julius nimmt sich der jungen Witwe an und ehelicht sie. Julius und Anna bekommen mehrere Kinder, die wohlgeraten sind und führt ein wohlhabendes Leben.

Allerdings fällt Annas ältester Sohn Heinrich völlig aus der Rolle. Er pfeift auf Traditionen und Anstand und entwickelt sich zu einem Hallodri par excellence.

Im zweiten Teil des Buches geht es um Marie, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und auf Heinrich Reichenheim trifft. Beide heiraten, obwohl Marie von Anna nicht akzeptiert wird. Heinrich und Marie versuchen in Amerika ihr Glück, was zu der Zeit nicht einfach ist. Beide kommen wieder nach Deutschland zurück - in eine mehr als schwierige Zeit.

Anna und Marie, so unterschiedlich und dennoch mit gleichen Zielen. Constanze Neumann ist es gelungen, die Charaktere der beiden so zu beschreiben, dass man sich gleich hinein fühlen konnte. Die historischen Begebenheiten in Familie, Wirken und Geschichte sind wunderbar beschrieben.

Das Buch kann ich empfehlen.