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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2022
Wenn du mir gehörst
Robotham, Michael

Wenn du mir gehörst


sehr gut

Die junge Londoner Polizistin Phil McCarty wird mit ihrem Kollegen zu einem Fall mit häuslicher Gewalt gerufen. Ein Mann, ein hochdekorierter Detective, hat seine Geliebte Tempe schwer misshandelt. Phil versucht sie zu schützen und ermittelt eigenmächtig gegen den Detective. Das hat die Folge, dass sie dafür suspendiert wird. Tempe zeigt sich trotzdem dankbar und schnell freunden die beiden sich an. Doch nach einiger Zeit wird Phil misstrauisch. Irgendwas an der Geschichte scheint nicht zu stimmen...

Erwartet habe ich hier einen wirklich spannenden Psychothriller gemischt mit einer Ermittlungsarbeit, aber irgendwie wurde ich etwas enttäuscht. Zu Beginn war die Spannung nur recht moderat und alles wurde sehr ausschweifend erzählt.

Einige Schwierigkeiten haben mir auch die Zeitsprünge von den einzelnen Kapiteln bereitet. Im nächsten Kapitel war man irgendwie quasi schon drei Wochen weiter, was sich aber erst beim Lesen herauskristallisiert hat. Hier hätte ich mir kleine Zeitangaben am Kapitelanfang gewünscht.

Der Autor hat hier brisante Themen wie häusliche Gewalt, Stalking sowie toxische Beziehungen verarbeitet. Alles tolle Themen für einen spannenden Psychothriller aber dennoch irgendwie in der Art und Weise nichts Neues.

Phil McCarty war mir bereits am Anfang sehr sympathisch. Allein durch ihr Hobby Karate, welches ich mit ihr teile, und ihrer Art mochte ich sie. Dann aber konnte ich einige Handlungen nicht so ganz nachvollziehen und als ihr alles über den Kopf gewachsen ist, musste Daddy es wieder grade biegen. Das hat sie etwas hilflos dargestellt.

Die Handlung ansich wirkte dadurch etwas gestelzt und vorhersehbar. Den Schreibstil des Autors mochte ich. Es lies sich flüssig und angenehm lesen und dadurch, dass er dialogreich schreibt, wurde es mit den Protagonisten auch lebendig.

Mein Fazit:
Hat mich nicht ganz vom Hocker gehauen. Das kann er definitiv besser. Für mal so zwischendurch ganz okay, aber man darf keine große Spannung erwarten. Daher von mir 3,5 Sterne. Wer es lesen möchte, darf es gerne tun.

Bewertung vom 13.02.2022
Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2


sehr gut

Die Grenzregion Karwendel wird in Schnee gehüllt, nichts geht mehr. Mitten in diesem Schneetreiben verschwindet in der Jachenau eine junge Frau. Doch sie soll nicht die einzige Verschwundene in dieser Nacht bleiben. Auch in Innsbruck sind zwei Studentinnen nach einem Zwischenfall in einem Studentenwohnheim vermisst gemeldet. Alexa Jahn und Bernhard Krammer müssen unter diesen erschwerten Bedingungen wieder grenzübergreifend arbeiten. Als dann noch zwei weitere Vermisstenmeldungen eingehen, ist schnell klar, dass die Fälle zusammenhängen. Krammer beschleicht eine dunkle Ahnung...

"Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht" ist der zweite Fall des deutsch-österreichischen Ermittlerteams Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Neulinge der Reihe können auch mit diesem Teil starten, ihnen fehlt lediglich nur die Vorgeschichte von Alexa und Bernhard.

Ich kenne die beiden Hauptprotagonisten bereits aus dem Vorgängerband. Ihre Geschichte wurde super wieder aufgegriffen, gut in die Story eingewoben und über die fortlaufende Handlung toll weiterentwickelt. Ein wirklich sympathisches Ermittlerteam.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Auf der deutschen Seite ermittelt Alexa in der Jachenau an dem Vermisstenfall. In der zweiten Handlungsperspektive begleiten wir Bernhard Krammer auf der österreichischen Seite bei seinen Ermittlungen. Dann gibt es noch eine dritte Perspektive aus Sicht der Opfer, wo man als Leser wirklich um sie bangt. Was mir im Vergleich zum ersten Teil gefehlt hat, war die Zusammenarbeit von Alexa und Krammer. Sie haben sehr viel für sich jeweils auf der eigenen Seite ermittelt statt grenzübergreifend.

Durch die verschiedenen Perspektiven wurde auf jeden Fall Spannung aufgebaut und für Abwechslung gesorgt. Mit dem schönen flüssig lesbaren Schreibstil dazu, wurde das Buch auch schnell zu einem Pageturner.

Lediglich das Ende endete mir zu schnell. Dadurch das so über die Handlung hinweg die Spannung aufgebaut worden ist, hätte ich mir einen heikleren Showdown gewünscht.

Mein Fazit:
Wirklich spannender Krimi in der deutsch-österreichischen Grenzregion. Mit detaillierten Beschreibungen wurde eine trübe, düstere Atmosphäre geschaffen, in der ich richtig abtauchen konnte. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.02.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


gut

Der Hafenmörder
Hamburg, 1910: Dr. Anne Fitzpatrick kehrt als eine der ersten Ärztinnen zurück in ihre Heimatstadt. Voller Hoffnung eröffnet sie im Hafen ein Frauenhaus. Sie will Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ist. Während der Eröffnung des neuen Frauenhauses entdeckt die Pastorentochter Helene Curtius zwei Leichen im Hafenbecken.Die Morde scheinen in Verbindung zum Frauenhaus zu stehen. Die Polizei ermittelt und schnell gerät auch Anne in Gefahr...

"Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen" ist der erste Teil dieser Reihe. So ganz überzeugen konnte mich der Auftakt leider noch nicht.

Am Anfang fand ich den Schreibstil durch viele Fremdwörter und verschachtelte Sätze sehr anstrengend zu lesen. Das hat sich nach einiger Zeit bis auf ein paar Passagen dann gegeben.

Zu Beginn der Story wurde direkt Spannung mit Annes Geschichte und dem Geheimnis ihrer Flucht aus London aufgebaut. Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven, Dr. Anne Fitzpatrick, Pastorentochter Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt erzählt. Das sorgt für Abwechslung und zusätzliche Spannung. Leider plätscherte die Handlung nach einiger Zeit dann nur noch vor sich hin. Es gab nicht wirklich Relevantes und die Handlungsstränge wurden nicht wirklich verknüpft. Die Auflösung des Mordfalls war wieder spannend, kam aber zu plötzlich und wirkte dadurch sehr konstruiert.

Dafür, dass der Titel des Buches "Die Hafenärztin" lautet, stand mir Dr. Anne Fitzpatrick zu sehr im Hintergrund. Ich hätte gerne mehr über ihre Arbeit und die Medizin zu der Zeit erfahren. Viel mehr wurde das Augenmerk auf den Kommissar und seinem Hobby dem Fußball gelegt. Für mich wurde hier zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt. Was ich sehr schade fand, im Prinzip erzählt der Klappentext des Buches schon dreiviertel der Handlung.

Zusätzlich fehlte es mir etwas an Tiefe. Ich mag Hamburg als Handlungsort in Büchern liebend gerne, nur hier fehlten mir die Beschreibungen der Handlungsorte. Es wollten sich nicht wirklich Bilder vom Geschehen und der Orte aufbauen.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich in ihren Charakerzügen und das macht sie einzigartig sowie auch interessant.

Mein Fazit:
Hier wurde eindeutig zu viel Potenzial vergeben. Die Idee ist toll, nur leider hat es an der Umsetzung gemangelt. Ich habe etwas mehr von dem Roman erwartet und bin leider etwas enttäuscht. So ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber ich denke, dass ich den zweiten Band auch lesen werde.

Bewertung vom 06.02.2022
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

Ich bin der Gräber
Jedes Jahr in der Nacht zum 6. November schlägt er wieder zu. Er gräbt sich durch die Erde in den Keller seines nächsten Opfers, zieht es mit sich hinab und verschwindet danach spurlos. Er wird "Der Gräber" genannt.
Die Lektorin Annika Granlund bekommt zufällig ein Manuskript in die Hand, welches die Autobiografie diesen Serienkillers beschreibt. Sie entscheidet es zu veröffentlichen, ahnt aber nicht welche Geheimnisse dadurch an die Oberfläche kommen. Jeder Wort ist wahr und der Killer hat sie im Visier.

Die Handlung startet sehr spannend. Durch den angenehmen und bildhaften Schreibstil war ich sehr schnell im Lesefluss und war gefesselt. Das Buch konnte ich da kaum aus der Hand legen. Im Mittelteil wurde es leider etwas langatmiger und die Spannung ließ etwas nach. Doch zum Ende gab es nochmal geballte Spannung.

Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven immer im Wechsel. Die recht kurzen Kapitel dazu sorgen für Abwechslung und Tempo. An jedem Kapitelanfang steht ein Auszug aus dem Manuskript, was dem Leser rätsel aufgibt.

Durchweg ist die Handlung sehr undurchsichtig und hat auch ein paar unerwartete Wendungen zu bieten. Man liest quasi immer weiter, damit man endlich erfährt, wer "Der Gräber" ist.

Der Plot ist wirklich speziell und durch einige Gänsehautmomente nichts für schwache Nerven. An einigen Passagen hat es etwas von einem Horrorthriller. Die Szenen sind echt schaurig und dazu noch die düstere Atmosphäre, lässt es einen kalt den Rücken runterlaufen. Alles in allem fand ich es doch etwas zu spooky und unnatürlich, da hätte ich lieber eine etwas logischere Aufklärung gehabt. Aber es hat auf jeden Fall klar zu dem Plot gepasst.

Mein Fazit:
Ein wirklich spezieller Plot. Die zu mystischen Elemente hätten meiner Meinung nach weniger sein können, aber ein wirklich toller, undurchsichtiger und fesselnder Thriller mit Gänsehautmomenten - klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.02.2022
Was wir verschweigen / River Delta Bd.1
Tuominen, Arttu

Was wir verschweigen / River Delta Bd.1


weniger gut

An einem stürmischen und regnerischen Herbsttag wird in einem Holzhaus ein sturzbetrunkener Mann ermordet. Der Fall ist schnell gelöst. Nur kurz darauf wird ein verdächtiger Mann in der Nähe des Waldes festgenommen. Für den Ermittler Jari Paloviita wird dies aber der schwierigste Mordfall seines Lebens. Der Verdächtige war in seiner Kindheit sein bester Freund. Ihm hat er auch sein Leben zu verdanken. Was ist damals geschehen?

Der Start in die Handlung war sehr toll und vielversprechend mit dem Mordfall, doch meine Begeisterung verflüchtigte sich leider sehr schnell.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart ist der Mordfall und die anstehenden Befragungen und Ermittlungen. Jari ist hier der leitende Ermittler. Die andere Ebene ist die Vergangenheit, in der die Freundschaft zwischen Jari und dem Verdächtigen nach und nach erzählt wird. Eine tolle Freundschaft das muss man hier auf jeden Fall sagen.

Mir fehlte aber hauptsächlich die Spannung an der ganzen Handlung. Alles wurde sehr ausführlich beschrieben. In meinem Kopf sind dadurch zwar sehr gute Bilder entstanden und ich konnte mir das alles sehr detailliert vorstellen, nur leider wurde es dadurch auch sehr ausschweifend und langweilig.

Es war mehr eine Erzählung über Kindheitsfreundschaften, schwierige Familienverhältnisse und Geheimnissen. Durch die Aufarbeitung der Vorgeschichte der beiden früheren Freunde rückte der Mordfall immer mehr in den Hintergrund.

Die Protagonisten fand ich so naja. Keiner von ihnen konnte mich wirklich mit ihrer Art und Weise überzeugen und meine Sympathien wecken.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht fesseln. Dafür war einfach viel zu wenig Spannung da und es war zu ausschweifend. Leider keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2022
Bluttat / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.3
Enger, Thomas;Horst, Jørn Lier

Bluttat / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem sich Sofia Kovic mit einer rätselhaften Mordserie beschäftigt hat und Ermittler Alexander Blix ins Vertrauen ziehen will, wird sie selbst Opfer eines Mordanschlags. Sie wird in ihrer Wohnung kaltblütig hingerichtet. Ist sie jemanden mit ihren Ermittlungen zu nah gekommen? Nur vier Tage später stehen Alexander Blix und Kriminalreporterin Emma Ramm selbst im Fokus der Ermittlungen der Osloer Polizei. Blix hat einen Mann erschossen und Emma war dabei. Hat er womöglich sogar den falschen Mann erschossen?

"Bluttat" ist der dritte Teil der Reihe mit Kommissar Alexander Blix und Kriminalreporterin Emma Ramm. Es ist von Vorteil die Vorgängerbände auch gelesen zu haben, da man dadurch die beiden Hauptprotagonisten bereits kennt und sich sofort einfühlen kann.

Der Einstieg beginnt diesmal mit dem Verhör vom Blix und Ramm. Dann gleitet die Handlung auf unterschiedliche Zeitebenen, was vor dem Verhör passiert ist und da wird es richtig dramatisch, fesselnd und spannend. Immer wieder wird zwischendurch zum Verhör geschwenkt.

Den Höhepunkt der Spannung erfährt die Handlung ungefähr in der Mitte des Buches. Hier steigert sich die Dramaturgie nochmals enorm und es wird auch sehr emotional. Danach kann man erstmal wieder etwas Luft holen, es geht etwas ruhiger zu, aber nur um am Ende nochmal richtig aufzufahren.

Die beiden Hauptprotagonisten Blix & Ramm waren mir aus den Vorgängern schon bekannt und ihre Geschichte wurde toll weiterentwickelt.

Zugegeben bis zum Schluss habe ich vollkommen im Dunkeln getappt und die Auflösung war überraschend und unerwartet zugleich.

Mein Fazit:
Ich bin mega begeistert von diesem dritten Teil der Reihe. Mir hat es wieder besser gefallen als der zweite Teil. Die Handlung ist gespickt mit Dramatik und puren Emotionen. Ein echter Pageturner, der absolut gelesen werden muss.

Bewertung vom 29.01.2022
Amissa. Die Vermissten / Kantzius Bd.2
Kodiak, Frank

Amissa. Die Vermissten / Kantzius Bd.2


ausgezeichnet

Wenn man genügend Geld hat, kann man sich alles leisten, angeblich auch Menschen auf Bestellung. Bei "Missing Order" kann man sich jede beliebige Person bestellen. Man muss nur die richtige Summe überweisen und alles ohne verdächtig zu erscheinen. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius stecken immer noch in ihren Untersuchungen zu den dubiosen Machenschaften von "Amissa", einer Organisation, die Vermisste finden soll. Bei Jan meldet sich eine Frau, die ihm Beweise zu "Missing Order" liefern will. Doch das Treffen endet katastrophal. Die Zeugin ist tot und als Jan nach Hause zurückkehrt schwebt Rica in Gefahr. Er soll seine Ermittlungen zu "Amsissa" einstellen, sonst wird Rica getötet...

"Amissa. Die Vermissten" ist der zweite Teil der Amissa-Trilogie mit Rica und Jan Kantzius. Man kann mit dem Teil auch einsteigen ohne den vorherigen zu kennen, doch es empfiehlt sich in Reihenfolge zu lesen. Sonst kann man das ein oder andere Private von Rica und Jan nicht ganz nachvollziehen.

Mit dem Verschwinden vom Pizzalieferanten David Stoll geht die Handlung gleich spannend los. Die Handlung wird in unterschiedlichen Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen erzählt. Kann am Anfang vielleicht erstmal verwirrend sein, aber erhöht die Spannung enorm. Die Handlung hat einen konstanten Spannungsaufbau, hält einige Überraschungen und unerwartete Wendungen bis hin zu einem fulminanten Showdown und Nervenkitzel parat.

Rica und Jan kannte ich bereits aus dem ersten Teil und wusste daher schon wie die beiden ticken. Durch ihre Erfahrungen, die sie bereits gemacht haben, kann man ihre Handlungsweisen nachvollziehen auch wenn sie ins illegale gehen. Aber dadurch kommt erst dieser Nervenkitzel zu stande.

Mein Fazit:
Es war undurchsichtig und fesselnd bis zum Schluss. Hat auf jeden Fall die volle Punktzahl verdient. Am Ende sind noch ziemlich viele Fragen offen, denn es endet mit einem riesigen Cliffhänger. Nun heißt es warten auf den Abschluss dieser tollen Trilogie.

Bewertung vom 28.01.2022
Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1


sehr gut

Kurz vor Weihnachten explodiert auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt in der Innenstadt eine Bombe. Signe Kristiansen wollte eigentlich ein besinnliches Weihnachtsfest mit ihrer Familie verbringen. Doch daraus wird nichts. Sie steht nun an der Spitze den Täter zu finden, nur alle Spuren verlaufen im Sand. Ungefähr zeitgleich erschüttert ein Mordfall die Provinzstadt Sandsted. Ihr Ex-Kollege Martin Junker wurde wegen eines Fehlers nach Sandsted versetzt, leitet die hiesige Polizeidienststelle und übernimmt nun den Fall. Doch auch hier scheint es keine verwertbaren Spuren zu geben. Und was ist das Motiv?

"Winterland" ist der Auftakt in die neue Reihe mit den beiden Ermittlern Signe Kristiansen und Martin Junker.

Die beiden Hauptcharaktere haben ihre ganz eigene persönliche Geschichte bekommen. In der Handlung wird neben den beiden Fällen viel Privates von den Ermittlern erzählt. Martin Junker war mir auf anhieb sehr sympathisch. Seine Probleme kann jederman haben. Mit Signe Kristiansen dagegen wurde ich nicht ganz so warm. Irgendwie waren ihre Probleme eher eigenverursacht. Aber bei beiden bekommt man ein sehr guten Einblick in ihre familiäre Situation. Dadurch wirken sie sehr menschlich, nahbar und auch verletzlich.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen. Die Handlung war durch die zwei Fälle in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen aufgeteilt, die dann zu einem späteren Zeitpunkt aufeinander treffen. So war es sehr abwechslungsreich. Allerdings hat es recht lange gebraucht, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt.

Verarbeitet wurde hier durch die Demenz von Junkers Vater ein sehr schweres und trauriges Thema, was jeden betreffen kann. Das andere Thema mit dem Terror war brisant, aber im Ganzen war mir die Handlung dadurch zu politisch.

Mein Fazit:
Ein durchaus spannender und abwechslungsreicher Politthema. Für mich persönlich etwas zu politisch, da es nicht so ganz meins ist. Dem Klappentext nach, habe ich eigentlich vermutet, dass das Hauptaugenmerk auf dem Mordfall liegt. Da Politthemen nicht jedermans Sache sind, muss jeder selbst entscheiden, ob er es lesen mag.

Bewertung vom 27.01.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


sehr gut

Einige Längen, dann gut
Die junge Kommissarin Olivia Holzmann steht vor einem myteriösen Fall. Überall in Deutschland werden von ein und derselben Person zeitgleich Teenager entführt und die Eltern kurz darauf ermordet. Ein scheinbar übernatürlicher Fall. Olivia tappt im Dunkeln aber sie weiß, dass den Kindern die Zeit davon rennt. Um den Fall zu lösen sucht sie Rat bei ihrem Mentor Severin Bösherz und der pensonierten Kommissarin Esther Wardy.

"Im Auge des Zebras" ist der erste Fall der neuen Reihe um Kommissarin Olivia Holzmann. Man trifft hier aber auf alte Bekannte aus der vorangegangenen Bösherz-Reihe.

Wer die alte Reihe bereits kennt, hat hier vermutlich bessere Karten was das Einfühlsvermögen in die Charaktere angeht. Für mich blieben die drei Charaktere sehr unnahbar. Severin Bösherz ist mit seiner genialen Beobachtungsgabe ein durchaus interessanter Charakter, nur leider fehlte die Ausführlichkeit.

Der Einstieg ins Buch war sehr spannend und man steckte erstmal mittendrin in einem Drogendelikt. Da habe ich mich schon gefragt, was das mit dem eigentlichen Inhalt zu tun haben soll. Nach dem Einstieg flachte die Spannung recht schnell in viel Palaber ab. Die Handlung wurde recht vorhersehbar.

Doch am Ende konnte es mich nochmal richtig kicken. Da hatte es noch einige Überraschungen und unerwartete Wendungen in petto.

Der Schreibstil war flüssig und schnell zu lesen, aber anfangs konnte er mich leider nicht so ganz fesseln, sodass ich einige Mühen hatte ins Buch hineinzukommen.

Mein Fazit:
Es konnte mich leider nicht ganz so überzeugen wie erwartet. Habe mir ein wenig was anderes vorgestellt. War aber hinterher doch noch ganz spannend, daher 3,5 Sterne von 5, und ich bin neugierig wie es mit Olivia Holzmann weitergeht.

Bewertung vom 16.01.2022
Tiefe Schluchten / Kommissar Konrad Bd.3
Indriðason, Arnaldur

Tiefe Schluchten / Kommissar Konrad Bd.3


sehr gut

Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem Kind zu suchen, was sie kurz nach der Geburt direkt zur Adoption gegeben hat. Jetzt nach ihrem Tod will er es wieder gutmachen und begibt sich auf die Suche. Dabei ahnt er nicht, welches Schicksal er aufdecken wird.

"Tiefe Schluchten" ist der dritte Fall für Ex-Kommissar Konrad. Die Vorgänger sollte man kennen, da Konrad auch hier wieder an seinem eigenen Cold Case Fall, dem Mord an seinen Vater, weiter ermittelt.

Die Handlung ist sehr ruhig. Man sollte hier also kein Mord und Totschlag erwarten, da sich Konrad ja auf die Suche nach dem Kind begibt. Die Spannung ist aber trotzdem da. Ich finde es beeindruckend, wie Konrad nach so langer Zeit noch Personen ausfindig macht, die etwas dazu sagen können.

Der Schreibstil finde ich sehr angenehm. Alle Personen werden mit dem typischen skandinavischen "DU" angesprochen. Das kann im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig sein, aber man gewöhnt sich auch schnell dran.

Erzählt wird immer wieder aus unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die teilweise auch nahtlos in einander übergehen. Das hat mich immer etwas verwirrt und meinen Lesefluss gestört, weil ich nicht unbedingt so schnell umdenken konnte. Wenn dazwischen Absätze gewesen wären, hätte ich es angenehmer gefunden.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr interessanter Fall für Konrad, wo ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Wer mal etwas ruhigeres für zwischendurch braucht, ist hier genau an der richtigen Adresse.