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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2013
Hypnose / Journalistin Inka Mayer Bd.1
Beerwald, Sina

Hypnose / Journalistin Inka Mayer Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Alles ist aus den Fugen geraten, seit Inka Meyer vor einem halben Jahr ihr Baby verloren hat. Schwer kämpfend schafft sie es in ihren Alltag zurück und schon kommt der nächste Fausthieb. Ihre beste Freundin Annabel wird verhaftet, weil sie gestanden hat, ihren Verlobten getötet zu haben. Inka jedoch kann dieses Geständnis nicht akzeptieren und ihre journalistische Nase wittert, dass irgendwas nicht stimmt. Doch auch sie ist in Gefahr. Jemand versucht sie zu töten.

Meine Meinung:
Dieser Thriller hatte mich sofort gefesselt! Ganz klasse gelingt der Autorin den Leser in die Geschichte zu ziehen und mitfiebern zu lassen. Je weiter die Handlung voranschritt, desto mehr erhöhte sich mein Herzklopfen. Das Thema "Hypnose" war neu für mich und machte mir auch zugleich etwas Angst. Was alles ist möglich, wenn man sich so fallen, seine Seele einem fremden Menschen öffnet und ihn in das Innerste schauen lässt. "Thelepatisch" versuchte ich Inka von ihren Sitzungen abzubringen.
Schnell glaubt man den/die Täter ausgemacht zu haben und wird doch immer wieder überrascht. Das Ende hat es jedoch in sich! Als ich dachte, was könnte denn jetzt noch kommen, verschlug es mir regelrecht die Sprache.

Dies ist ein Thriller, der sich angenehm lesen lässt, ein Pageturner wie man ihn sich in diesem Genre wünscht. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, sodass ich es tatsächlich an einem Tag ausgelesen hatte.

Bewertung vom 02.05.2013
Verachte nicht den Tod (eBook, ePUB)
Quint, Nadja

Verachte nicht den Tod (eBook, ePUB)


sehr gut

Inhalt:
Evelyn Eick, eine Düsseldorfer Hauptkommissarin, geht durch eine schwere Zeit. Nicht nur, dass sie in ihrem Beruf dem Tod ins Gesicht sieht, jetzt rückt dieser auch privat in ihren Focus, da sie sich durch ihren unheilbar kranken Vater auch in ihrer Freizeit mit dem Sterben und dem Tod auseinandersetzten muss. Zwei verzwickte Fälle müssen bearbeitet und aufgeklärt werden.
Wer hat die an Multipler Sklerose erkrankte Bettina Jäde vergiftet? Und warum wurde die an Leukämie erkrankte Leonie entführt? Gibt es eine Verbindung?

Meine Meinung:
In ihrem Buch hat die Autorin eine tolle Hauptfigur geschaffen. Die Kommissarin Evely Eick ist kein Übermensch. Nein, sie hat Schwächen, die sie sehr sympathisch machen und man sich ihr nah fühlen kann. Eine Kommissarin, die die Trennung der Eltern nicht ganz überwunden hat, mit Magersucht kämpft und in Puncto Beziehung auch nicht so das gute Händchen vorweisen kann. Und doch ist sie ehrgeizig und verbeißt sich in ihre Arbeit. Mit Mitte dreißig schon Hauptkommissarin, das ist eine stolze Karriere.

Die Geschichte und ihre Auflösung ist durch das ganze Buch hinweg spannend gestaltet. Sie lässt Spekulationen zu, sodass der Leser Spass hat zu grübeln und nach dem Täter zu suchen.
Das Schwierigste an diesem Krimi ist das nicht einfache Thema der Sterbehilfe. Zwangsläufig muss man sich mit diesem Thema auseinandersetzen, da alle Figuren damit zu tun haben. Es stellen sich einem Fragen, wie man dazu steht, wie man über Menschen urteilt und was würde man selbst in dieser Situation machen. Keine leichte Kost also. Vorallem, da man die Protagonistin zu ihren Besuchen des Vaters begleitet und ihren Schmerz sehr nah miterlebt.
Die Lösung verspricht ein paar Überraschungen und ist nichts für wirklich schwache Nerven.

Alles in allem ist dies ein interessantes und spannendes Buch, das auf seinen ca. 300 Seiten niemals langweilig wird und den Leser zur Lösung gespannt zum Ende treibt. Ich freue mich auf eine Fortsetzung mit Evelyn Eick!

Bei ein paar Figuren hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht und vergebe deshalb 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.05.2013
Feuer der Götter
Simon, Stefanie

Feuer der Götter


gut

Wir tauchen hier ein in eine fantastische Wald-Dschungel-Welt, wie "Mogli" sie sicherlich geliebt hätte. In unterschiedlichen Waldschichten, umgeben von einer bunten und teilweise gefährlichen Pflanzen- und Tierwelt, leben Wald- sowie Stadtmenschen.
Die "Städterin" Naave trifft auf den Waldmenschen Royia, der ein verhasster Feuerdämon ist und ihre ganze Welt durcheinanderbringen wird.

Wer eine schnelle Geschichte mit einem besonderen Rätsel lesen möchte, ist mit "Feuer der Götter" sehr gut bedient. Die wechselnden Handlungsorte hätte ich jedoch sehr gerne auf einer Karte verfolgen wollen. So aber haben sehr fantasievolle Leser einen Vorteil und dürfen sich ihre eigenen Vorstellungen machen. Sehr aussergewöhnlich auch die Namen der Protagonisten, die manchmal von Zungenbrechern nicht weit entfernt waren. ;-) Sie haben jedoch eine Ähnlichkeit zu den Völkern wie den Mayas oder Azteken, was wiederum auch zur vorgestellten Welt passt.

Für mein Empfinden hätte die Geschichte Potential gehabt, ausführlicher und etwas ruhiger erzählt zu werden. Ich hätte mir gewünscht, manches etwas intensiver erleben zu dürfen auch wenn das Buch dafür doppelt so dick geworden wäre.

Insgesamt eine nette Geschichte, nicht nur für Fantasy-Leseratten.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen, da mir irgendwie der "Kick" gefehlt hat.

Bewertung vom 25.04.2013
Die Mondrose
Helmin, Anna

Die Mondrose


sehr gut

„Die Mondrose“ ist ein gewaltiges Buch und am Ende doch zu kurz!

Anna Helmin hat es geschafft, mich in die Geschichte hineinzuziehen, in die Vergangenheit und in die schwere Zeit einer Familie über Generationen hinweg. Ich litt, ich liebte, ich trauerte und freute mich – dies alles abwechselnd und manchmal auch gleichzeitig, je nachdem, um welche Figur es sich handelte.

Die Charaktere sind so liebevoll ausgearbeitet, dass es mir sehr leid tut, das Buch nun einfach zu schließen und ins Regal zu stellen. Auch wenn das Schicksal einiger zum Haare raufen war, wünschte ich, diese tiefe Familiensaga würde noch weiter gehen. Ich bin berauscht vom geschichtlichen Hintergrund, den zeitlichen Entwicklungen, Erfindungen und der Gier nach Reichtum und Macht.

Dies ist wahrlich ein rundum gelungener Roman und ein Muss für Liebhaber historischer Romane sowie Familiensagas.

Dafür, dass die letzte Generation einen Ticken zu kurz gekommen ist, gibt es von mir 4,5 von 5 Punkten

Bewertung vom 24.04.2013
Irgendwas geht immer
French, Dawn

Irgendwas geht immer


schlecht

Das Beste vorab: Ein wunderschönes Buch zum Anschauen, Anfassen und im Regal bewundern - mehr nicht!

Die in Tagebuch-Form beschriebene Familie ist eine ganz normale Durchschnittsfamilie, wie sie jeder kennt:

Mo, die Mutter hat eine Midlife-Crisis, die Kinder hören nicht wie sie sollen oder haben seltsame Vorstellungen vom Leben / Familienleben. Sie bekommt von ihrer Familie, ihren Erwartungen entsprechend, nicht genug Dankbarkeit und Liebe.

Dora, die Tochter hat kein Selbstwertgefühl, weiß nicht, wo sie im Leben steht und was sie vom Leben erwartet. Bald volljährig und immer noch keinen "Plan" wie es weitergehen soll.

Peter, der Bruder, ein Exzentriker, durchlebt eine Persönlichkeitssuche aber auf eine andere Art und Weise als seine Schwester.

Dad, der Vater hat am Ende einen kurzen "Auftritt". Er ist ein normaler Vater, wie auch seine Familie eine ganz normale ist.

Selbst der angekündigte fiese Betrüger ist nichts Außergewöhnliches.

Ich hatte erwartet, eine witzige, sehr ungewöhnliche, mit britischem schwarzem Humor gespickte Geschichte zu lesen, die als Bestseller verkauft wird.

Erhalten habe ich eine langweilige, zähe und sich ziehende Familiengeschichte, die nichts Neues vorgebracht hat, das man nicht selbst schon aus dem Alltag kennt. Unter Humor verstehe ich einfach etwas anderes. Herzlich lachen konnte ich nicht.
Britischen Humor finde ich klasse, hier war er jedoch leider nicht zu finden.

Den einen Punkt vergebe ich für das schöne Cover und die zwischendurch netten Tagebucheinträge des Bruders, alias Oscar Wilde - Double.

Bewertung vom 10.04.2013
Der Schleier der Angst
Shariff, Samia

Der Schleier der Angst


ausgezeichnet

Mir war Angst und Bange beim Lesen, obwohl ich wußte, dass Samia es geschafft hatte zu fliehen und heute ein neues Leben führt.

Samia Shariff hat es geschafft, dem Leser ihr Leben und ihre Gefühle offenzulegen, so intensiv offen, dass man denkt, man hätte diese Hölle mit ihr durchlebt.

Als ungeliebte Tochter hatte sie von ihrer Familie nichts zu erwarten. Als Kind und Jugendliche, in Paris aufgewachsen, hatte sie zumindest in Frankreich noch eine "Freiheit" und ein kleines bisschen Glück erleben dürfen. Diese Kindheit, jäh unterbrochen durch die Rückkehr nach Algerien, erlebt sie dort ihre persönliche Hölle zu Lebzeiten, die selbst in Algerien so nicht an der Tagesordnung ist. Erniedrigungen, Schmähung, Vergewaltigung, Gewalt, Hass und noch vieles mehr, entgegengebracht von ihrer eigenen Mutter und der restlichen Familie, schaffen es trotzdem nicht sie ganz zu brechen. Liebe und Zuflucht findet sie bei ihren Kindern, auch wenn das erste (ein Sohn) von der eigenen Mutter "gestohlen" und entfremdet wurde.

Ich frage mich, wie sie es geschafft hat, diese Hölle zu überleben und dabei ein guter Mensch geblieben ist. Wie schafft man es, trotz allem noch an die Hoffnung zu glauben?

Tief bewegt hat mich das Buch zurückgelassen, mit großer Trauer, wozu Menschen, ja, sogar Eltern, immer wieder fähig sind.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2013
Ich bitte nicht um mein Leben
Nemat, Marina

Ich bitte nicht um mein Leben


ausgezeichnet

Ich bin froh, dass Marina den Gräueltaten und dem Regime entkommen konnte. Sie hatte sehr, sehr viel Glück und Menschen, die ihr helfen konnten und wollten.

Am Ende bin ich etwas betrübt, da sie in der Danksagung DEN Menschen und seine Familie, der ihr eigentlich das Leben zwei Mal gerettet hat und ihr die Freiheit gab, nicht erwähnt. Irgendwie hat sie ihn (sie) einfach ausradiert, aus ihrem Leben und ihren Gedanken, ohne die Wertschätzung im Buch rüberzubringen, die er (sie) m. E. verdient hätte(n). Natürlich sage ich das bezogen auf den Rahmen, den sie mit ihrer Erzählung und dem Buch geschaffen hat.

Wie bewertet man ein Buch, das die Erlebnisse (vorallem so schlimme) beschreibt, die ein Mensch in seinem Leben erfahren musste? Wie ist es möglich, die Lebensgeschichte eines anderen zu bewerten, die voller Schmerz, Verlust und Gefahr war? Dieses Buch diente zu ihrer "Genesung" und, wie sie sagt, den Menschen, die das Gleiche erlitten haben und nicht so viel Glück hatten zu überleben, eine Stimme zu geben. Die Welt sollte erfahren, was ihnen allen widerfahren ist.

Wer vor solchen Biografien nicht zurückschreckt und mehr über die Zeit der Revolution im Iran erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.
Der Schreibstil ist gut, leicht und flüssig.

Ich vergebe volle Punktzahl für ihren Mut, diesen Teil ihrer Vergangenheit preiszugeben, nicht nur der ganzen Welt sondern auch ihrem Mann und den Söhnen, ihrer Familie und allen Bekannten und Freunden, die sich trauen werden (getraut haben), ihre Geschichte zu lesen.
Den Toten, die vergessen werden sollten und für ihre Familien für immer verschwunden sind, hat sie einen Namen, eine Geschichte gegeben und sie verewigt. Und anderen Menschen hat sie hoffentlich ein bisschen Mut abgeben können.

Was mir überhaupt nicht gefällt ist der Titel + Untertitel, da beides impliziert, es würde um Stolz gehen und um die schlechte Behandlung der christlichen Minderheit im Iran. Das ist aber nicht der Fall! Es kein Buch, das "mal wieder deutlich machen will", die Muslime wären schlecht zu den Christen.

Bewertung vom 31.03.2013
Das Nebelhaus
Berg, Eric

Das Nebelhaus


ausgezeichnet

Keiner glaubt, dass in so einem stillen, ruhigen und nettem Örtchen wie Hiddensee, ein solch unglaubliches Verbrechen stattfinden könnte, und doch ist es geschehen. Drei Tote und eine Komapatientin, die scheinbar die Täterin ist.

Journalistin Doro steigt tief in die Recherchen von damals ein und deckt peux a peux die Identität des Täters auf. Wer kann es gewesen sein?

Vorneweg, dies war der beste Krimi des letzten halben Jahres! Warum?

- Ich war von erster Minute an gefesselt!
- Die Spannung wurde durch zwei Handlungsebenen gesteigert, die so langsam ineinander flossen.
- Die Tätersuche durch Spekulationen war jederzeit möglich.
- Neue Informationen führten zum Überdenken der Täterwahl.
- Ungewissheit bis zum letzten Ende.
- Sehr gut ausgearbeitete Figuren, mit Höhen und Tiefen, Charakterstärke sowie -schwächen.
- Ein unerwartetes Ende mit "WOW-Effekt".

"Das Nebelhaus" ist ein Buch, das man am liebsten an einem Stück lesen möchte, da man es fast nicht aushalten kann zu erfahren, wer denn nun der Täter ist. Es liest sich flüssig und die Logik ist ganz und gar stimmig. Es bleiben auch keine Fragen übrig, die einen ständig weiter grübeln lassen.

Ich freue mich auf den nächsten Krimi von Eric Berg!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.