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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 601 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2023
Wind in deinen Segeln
Winter, Jessica

Wind in deinen Segeln


sehr gut

Ich mag den Schreibstil von Winter eigentlich. In diesem Roman hat sie aber leider einen sehr düsteren Ton getroffen.

Em, noch 17, ohne Vater und dafür mit einer grauenvollen Mutter aufgewachsen, hat diese verlassen, um eine bessere Perspektive zu haben, kehrt nach 3 Jahren in New York zurück zu ihren jüngeren Geschwistern, um sie aus dem versifften Loch zu retten. Auf dem Weg streikt ihr Auto, sodass sie erst einmal darauf warten muss, ihr Auto repariert zu bekommen. So lernt sie den Mechaniker Gabe kennen, der ebenfalls nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt ist. Auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen...

Insgesamt ist der Roman nicht leicht, es werden wirklich viele schwer verdauliche Themen angesprochen und so hatte ich während des Lesens immer ein flaues Gefühl in der Magengegend. Mit jeder Seite wurde es frustrierender, da einfach nichts im Leben Ems glatt zu laufen schien. Es handelt sich um keine gewöhnliche Liebesgeschichte mit süßen Dates. Drama und reale Probleme stehen im Vordergrund.

Dieser Roman zeigt zudem deutlich, in was für einer männerdominierten Gesellschaft wir leben und es ist fast schon deprimierend. Eine frisch 18-Jährige kann allein nichts gegen ihre vernachlässigende und absolut unzuverlässige Mutter und ihre vielen gewalttätigen Partner anrichten. Ein Mann, Gabe, muss her und ihr alles auf dem Servierteller liefern. Die Anträge für das Jugendamt, das Geld, das Auto, die Unterkunft, die Verpflegung, den Anwalt... Schade, ich hätte mich gefreut, wenn sie all das aus eigener Kraft geschafft hätte, aber das wäre wohl desillusioniert von mir.

Schließlich folgt ein offenes Ende, sodass man gezwungen ist, Band 2 zu lesen.

Bewertung vom 12.01.2023
Winterwünsche in Willowbrook / Willowbrook Bd.2
Claire, Sophie

Winterwünsche in Willowbrook / Willowbrook Bd.2


sehr gut

Dieser Roman handelt um die Weihnachtszeit in einem idyllischen kleinen Dorf in Großbritannien. Liberty, frisch 30, bekommt zu jedem Geburtstag seit 12 Jahren einen Blumenstrauß und will nun endlich herausfinden, wer ihn ihr schickt, sodass sie die Nacht über aufbleibt und den Boten überfallen kann. Allerdings ist die Botin viel zu schnell und so rast sie ihr hinterher und findet dennoch kaum etwas über die mysteriöse Person heraus. Das weckt aber in ihr den Wunsch den ganzen Dezember lang jeden Tag etwas zu tun, was sie zwingt ihre Komfortzone zu verlassen. So beginnt sie damit, einen Untermieter für das leerstehende Zimmer zu suchen, um zusätzlich Heizkosten zu sparen. Denn ihre beste Freundin liegt seit 6 Monaten im Koma und wird nicht so schnell wieder ihr Zimmer bewohnen können.

Da kommt ihr also der beste Freund des Ehemanns ihrer guten Freundin ganz gelegen. Alex sucht eine Bleibe, in der er in Ruhe einem Plan nachgehen kann. Denn er hat erfahren, dass er in der Nähe des Dorfs eine Halbschwester hat... Gleichzeitig versteckt er sich aber auch, da seine Karriere am Ende zu sein scheint und er das nicht wahrhaben will und sich so der Öffentlichkeit entzieht.

Der Roman ist wirklich süß, nicht kitschig, allerdings mir persönlich zu glatt. Liberty, eine unscheinbare Person, bis auf ihre feurigen, roten Haare, die ihre Zeit meist mit quilten verbringt, scheint innerhalb weniger Tage eine Wendung um 180 Grad zu vollziehen. Der Adrenalinjunkie Alex ebenso, nur in entgegengesetzter Richtung. Für Weihnachten, der Zeit, in der man jedoch ganz gern von einem unerreichbaren Mann träumen darf, absolut perfekt, wenn man auf rasende Motorradfahrer steht.

Bewertung vom 08.01.2023
Die Unternehmerin von Amsterdam
van der Vlugt, Simone

Die Unternehmerin von Amsterdam


gut

Unter dem Titel "Die Unternehmerin von Amsterdam" habe ich eine großartige Geschichte von einer einzigartigen Frau, die Großes bewirkt, erwartet. Am Anfang schien dem auch so und ich liebte daher das erste Drittel sehr. Es ging um die reiche Lydia, die aus ihrem goldenen, einengenden, langweiligen Käfig ausbrechen und etwas selbst auf die Beine stellen, den Erwartungen der Gesellschaft trotzen wollte. Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie als Einzelkind Alleinerbin und Frau von Ansehen. Nach einiger Zeit der Trauer, gelangt sie an Unterlagen ihres Vaters, der noch im hohen Alter eine Käsefabrik aufbauen wollte. Ihm zu Ehren recherchiert sie weiter und schafft es als Frau Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich den Traum ihres Vaters zu verwirklichen. Dabei verliebt sie sich in ihren Partner, der aber unter ihrem Stand ist, nur ein einfacher Bauer. Eine langfristige Beziehung scheint unmöglich ohne ihren Ruf dabei zu verlieren. Ein Adliger passt viel mehr... Darauf hätte van der Vlugt so schön aufbauen können. Ein richtig schönes, feministisches Buch!

Aber nein, nach dem spannenden Auftakt, fährt sie auf den schon viel befahrenen Zug und baut eine Kriegsgeschichte ein, die absolut nichts mehr mit dem Unternehmen zu tun hat! Es war plötzlich, als wären zwei völlig unterschiedliche Geschichten in einem Buch gedruckt worden. Denn 1913 geht es mit der jungen Tochter Lydias weiter. Ihr Leben mitten im Krieg etc. Das war in meinen Augen absolut Thema verfehlt. Das Unternehmen steht gar nicht mehr im Vordergrund und die Unternehmerin mit ihren feministischen Zügen auch nicht.

Fazit: Wer gern einen Roman über eine reiche, verwöhnte, versnobte Göre Anfang des 20. Jahrhunderts lesen will, die dann durch ihre Erlebnisse im ersten Weltkrieg eine unrealistische Wandlung um 180 Grad zu einem heiligen Engel vollführt, dem empfehle ich den Roman. Mich hat er nach dem ersten, starken Drittel nur enttäuscht.

Zum grande Finale scheint der Roman auch mitten im Kriegsgeschehen abrupt abzubrechen, sodass etliche Detailfragen offen bleiben. Ich habe daher in vollkommener Verwirrung recherchiert, ob es einen zweiten Band geben wird, dem scheint aber nicht so.

Bewertung vom 06.01.2023
With you I dream / Belmont Bay Bd.1
Pust, Justine

With you I dream / Belmont Bay Bd.1


sehr gut

Dieser Roman ist stilistisch abwechselnd aus der Sicht von Mia und Conner erzählend. Am Anfang habe ich mich ein bisschen schwer getan, um in die Geschichte einzufinden, aufgrund der Misere, in der sich Mia wegen ihres handgreiflichen Ex-Freunds befand. Da musste ich oftmals das Buch kurz zur Seite legen und tief durchatmen.

Positiv gefallen hat mir der Aspekt, dass der Roman sehr multikulti ist, da es Japaner und auch das Juden gibt, ohne aber es dem Leser als wichtige Botschaft aufdrücken zu wollen, wie ich solche Dinge schon in vielen anderen Romanen erlebt habe. Es wird hin und wieder nur darauf gewiesen ohne Überzeugungslust, als wäre das einfach normal, was ja eben auch komplett so ist.

Was mir dagegen gar nicht gefallen hat, war der zunehmende Fokus auf Theater und es tauchten seitenweise Shakespeare Zitate auf, die die Charaktere auswendig kannten und hin und wieder einfach in normalen Konversationen benutzten. Entweder bin ich als Deutsche zu ungebildet oder die Autorin hat ein starkes Faible für Shakespeare, aber ich persönlich konnte damit nicht viel anfangen und habe diese Abschnitte dann ab einem gewissen Zeitpunkt, wo es Überhand nahm, nur noch quergelesen.

Fazit: Wer Shakespeare mag und dem Theater gegenüber sehr aufgeschlossen ist, dem empfehle ich diesen soliden Liebesroman.

Bewertung vom 03.01.2023
Weil morgen ein neuer Tag beginnt
Ryan, Rebecca

Weil morgen ein neuer Tag beginnt


sehr gut

Aufgrund des Klappentexts und des Covers habe ich einen süßen Liebesroman, der im Winter spielt, erwartet. Diese Erwartung wurde leider nur bedingt erfüllt. Während der Text eine Beziehung zwischen Josh und der Protagonistin Emily erahnen lässt, liegt der Fokus leider bei etwas ganz Anderem als dass sich Emily aufgrund ihrer vielen Vorsätze, um nicht das Leben einer durchschnittlichen Britin zu führen, Josh unbedingt mit einer großen Portion Humor vom Leib halten will. Allerdings geht es vielmehr um Trauerbewältigung, da Emily in ihrer Kindheit einen schweren Verlust erlitten hat und diesen bis zu ihrem 28. Lebensjahr nicht überwunden hat. Daher sind Zweidrittel des Buchs absolut köstlich und insbesondere in den Szenen mit Josh voller Situationskomik. Das Ende wirkt hingegen mehr melodramatisch.

Fazit: Wer einen berührenden Roman über die tiefgreifende Liebe eines Kinds lesen will, dem empfehle ich den Roman von Herzen.

Bewertung vom 03.01.2023
Iss dich fit mit Caro
Günther, Caro Mareike

Iss dich fit mit Caro


sehr gut

Nach einer knappen Einleitung folgt direkt der Rezeptteil. Dieser besteht aus Bowls, Salaten, Smoothies und in meinen Augen zu vielen Porridges.

Der Frühstückskuchen ist echt gut. Der Bulgursalat ist geschmacklich auch ein Volltreffer. Zwei weitere Salate haben mir auch sehr gemundet, der griechische und der Nudelsalat Caprese!

Von den Zutaten her benutzt sie sehr viel Ei, Proteinpulver, Milchalternativen, wenig Fleisch und dann vermehrt Hühnchen und Fisch.

Kritik: Insgesamt hat das Buch recht wenig mit bekanntem Kochen zu tun. Hier steht mixen, backen und insbesondere Kaltes im Vordergrund. Ein paar Zutaten sind in meiner Küche nicht existent wie zum Beispiel Proteinpulver, Tempeh, künstliche Süßungsmittel, Kokosjoghurt und Glasnudeln. Außerdem benutzt sie in meinen Augen auch zu oft TK-Produkte wie Zucchini, die man aber genauso gut ohne Verpackung kaufen kann...

Nützlicher Hinweis zudem: Alle Rezepte sind glutenfrei, weil Günther sich so ernährt, allerdings direkt empfiehlt, wenn man nicht an einer Glutenunverträglichkeit leidet, man lieber die glutenhaltige Variante bevorzugen sollte.

Bewertung vom 31.12.2022
Gefährte Hund
Bardowicks, Debra;Jakob, Katharina

Gefährte Hund


ausgezeichnet

In Gefährte Hund handelt es sich um einen Bildband voller Hunderassen, die sehr charakterlich für ihr Land sprechen. Da ist der bekannte Terrier in Schottland, aber auch Überraschungen wie ein Nackthund in Mexiko!

Insgesamt ist das Buch in 13 Kapitel unterteilt, sodass 12 Hunde und ihre Länder in kurzen Texten nähergebracht werden. Im Vordergrund stehen die Fotos.

Das Buch ist hochwertig, lehrreich und erklärt die Arbeit zwischen Hund und Mensch und zeigt aber auch teilweise die Folgen von Überzüchtung.
Fazit: Ein tolles Geschenk für jede Hundeliebhaberin und jeden Hundeliebhaber!

Bewertung vom 31.12.2022
Remember when Love was new / Remember Bd.2
Goldberg, Anne

Remember when Love was new / Remember Bd.2


gut

Mich irritierte in dem Buch direkt am Anfang, dass der Protagonist nicht als normaler, in Romanen allseits bekannter Traummann beschrieben wurde. Hamish raucht, pöbelt, ist nicht gerade nett. Und in den verliebt sich die Protagonistin? Beziehungsweise hatte sie sich schon vor 13 Jahren verliebt und nun ist er mit Kind zurück und will sie wieder? Ich war sehr skeptisch, las aber weiter.

Die Einleitung war etwas lang, ein Drittel war vergangen und das Buch wirkte etwas zäh. Spannung war bis dahin nicht aufgekommen. Danach ging es mir dann etwas zu flott zugange. Die Liebe der beiden konnte ich nicht wirklich spüren. Er hatte kaum etwas für sie getan und sie war ihm warum auch immer noch immer verfallen. Immerhin sah er gut aus... Allerdings konnte ich auch den Grund und quasi Entschuldigung von Hamish, warum er vor 13 Jahren per SMS Schluss gemacht hatte, nicht nachvollziehen. Vielmehr empfand ich das als lächerlich und hätte selbst solch einen Mann nicht zurückgewollt. In meinen Augen hat Leena es ihm viel zu leicht gemacht. Er hätte viel mehr zu Kreuze kriechen, spektakuläre Dates oder so etwas planen müssen.

Im Hauptteil gab es dann leider keinen großen, spannenden Twist, der überraschte. Daher bleibt "Remember when love was new" ein solider Roman, der kein Highlight ist.

Bewertung vom 28.12.2022
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Während ich am Anfang des Romans noch ganz begeistert war, weil es so erfrischend und humorvoll klang, legte sich mein früher Enthusiasmus recht schnell. Nämlich, als der Roman immer tiefer in die Materie von Amayas Kindheit und Jugend ging,

Der Roman ist so aufgebaut, dass kapitelweise von ihrem aktuellen Leben und Rückblenden aus ihrer Vergangenheit berichtet werden. Während sie sich also in der heutigen Zeit als Schauspielerin und moderne Marokkanerin etabliert hat, kommt da plötzlich die Härte der islamischen Kultur hervor, die für mich nicht so ganz zusammen passte.

Während die Mutter so dankbar für die deutsche beste Freundin Amayas Klara ist, so sah ich in ihr alles Umtreiben, das Amaya vom rechten Pfad des Islams, den ihre Eltern sich für sie wünschten, hat abkommen lassen. Ihre jüngeren Geschwister hatten keinen solchen Freunde an ihrer Seite, sodass sie natürlich keinen großen Ausbruch in ihrem Leben hatten und ihren Eltern immer sehr fügsam waren. Und solche Logikfehler fand ich im Lauf des Buchs einfach viel zu oft, sodass das mich immer weiter frustrierte. Der Schluss, wie alles plötzlich im Frieden endete, war dann die Kirsche on top! Absolut an den Haaren herbeigezogen.

Ich kenne oftmals beide Seiten. Die, die noch absolut traditionell sind und die, die absolut offen der deutschen Kultur gegenüber sind. Aber all das Versteckspiel und co. ergab für mich einfach keinen Sinn.

Daher: Empfehlenswert für alle, die nicht so viel Wert auf Logik in Romanen setzen.

Bewertung vom 27.12.2022
Match on Ice
Well, Allie

Match on Ice


sehr gut

In Match on ice geht es um Romy, einer Eiskunstläuferin, die an der selben Uni wie Jack, einem Eishockeyspieler studiert. Aufgrund von Rivalität, die ich zwischen zwei komplett unterschiedlichen Sportarten nicht verstehen konnte, kommt es zu Streichen, die etwas arg ausarten. Bei einem dieser, verletzt sich Romy so stark, dass sie gezwungen wird Zeit mit Jack zu verbringen, um die Rivalität ein für alle Mal zu stoppen.

Dabei kommen sie sich natürlich näher, was Romys Ex-Freund und Mitbewohner Dan natürlich ein Dorn im Auge ist...

Der Roman ist eine sehr leichte, süße Kost, die man nach dem lesen schon bald wieder vergessen hat, allerdings für eine junge Autorin solide, aber teilweise mit einer Portion Kitsch geschrieben. Den Twist konnte ich schon früh erahnen, sodass das für mich keine große Überraschung war und auch nicht für Spannung sorgte.

Fazit: Ein 0815-Roman, der in der Unizeit spielt. Für junge Studentinnen, die gern einen seichten Liebesroman lesen wollen, sicher interessant.