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Helgas Bücherparadies

Bewertungen

Insgesamt 757 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Henni und ihre Mutter halten sich mit Putzdiensten bei reichen Familien über Wasser. Dabei lernt Henni die Höhen und Tiefen des Lebens kennen. Nach einer großen Enttäuschung wird sie Hebamme und geht in ihrem Beruf voll auf. Viele leben in Armut und können oft nicht noch ein kleines Kind großziehen. Sie lernt eine Frau kennen, die ihr Baby nach der Geburt aussetzen möchte. Henni bietet ihre Hilfe an und eine Geschichte mit schwerem Ausmaß kommt ins Rollen.

Was für eine Geschichte. Von der ersten Zeile war ich gerührt, aufgewühlt und voller Anspannung. Eine Hebamme möchte den werdenden Müttern helfen.
Sehr einfühlsam wird der Werdegang der Hebamme Henni Bartholay erzählt. Die Menschen sind nach dem Krieg noch mitten im Wiederaufbau. Der Unterschied zwischen Reich und Arm ist riesengroß.
Es herrscht Hunger, Armut und Not, da kann nicht noch ein hungriges Mündlein gefüttert werden. Eine Babyklappe gibt es nicht. Da gibt es diese stille Heldin, die unter Einsatz ihres Lebens so manches Kind gerettet hat. Ein zweiter Erzählstrang handelt von Liv, die ein Findelkind und auf der Suche nach ihren Wurzeln ist.

Fazit: Dieser Roman hat mich sehr berührt. Henni erleidet viel und ist dennoch aufopfernd um die Fürsorge der Kleinen besorgt. Mir ging das Buch sehr zu Herzen. Die erste deutsche Babyklappe gab es in 2000. Sie sind sehr umstritten, da es keine rechtliche Grundlage gibt.
Dramatisch, gefühlvoll und sehr bewegend ist dieses Buch.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 11.09.2023
Prost, auf die Pfennigfuchser
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Pfennigfuchser


ausgezeichnet

Die Sonntagsruhe von Kommissar Constantin Tischler und seiner Freundin wird durch seine Nachbarin gestört. Ihre sonst überpünktliche Freundin erschien nicht. Notgedrungen macht sich Tischler mit seiner Nachbarin zum Haus der Filialleiterin einer Privatbank auf und findet sie tot vor. Schnell ist klar, dass es sich um Mord handelt und Tischler, Fink und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Warum musste die Filialleiterin sterben?

Nicht nur der Fall beschäftigt Tischler, auch eine neue Wohnung muss gefunden werden. Beides gestaltet sich schwierig. Zudem hält Tischler die Augen auf beim Automechaniker Steiner. Aber auch Förstl sorgt sich um das weitere Wohlergehen seiner Resi. Humorvoll, aber dennoch effektiv geht es im Kommissariat Brunngies zu. Fink wird immer schlagfertiger. Der Ernst der Lage wird jedoch durchaus erkannt und auch hier bewährt sich die T-U-F-Methode.

Fazit: Auch der achte Fall für Tischler und Team hat für mich nichts an Faszination verloren. Ich hatte großen Spaß und Freude beim Lesen. Humorvoll geht es zu und die tollen Charaktere haben dazu geführt, dass ich sehr gut unterhalten wurde. Am Ende nimmt es eine unvorhersehbare Wendung.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 08.09.2023
Ein Sommer mit Esel
Nau, Sabrina

Ein Sommer mit Esel


ausgezeichnet

Natalies Schwiegermutter Pierrette hat sich in den Kopf gesetzt, eine Eselwanderung mit ihrer Tochter Leonie zu unternehmen. Pierrette möchte aber nicht, dass sich Natalie anschließt. So beschließt sie, die gleiche Route einzuschlagen, aber einen Tag später. Anfangs gestaltet es sich schwierig, mit einem Esel zu wandern, aber bald stellt sich eine Harmonie zwischen Natalie und dem Esel Salomé ein. Sie hat viel Zeit nachzudenken und kommt allmählich zur Ruhe. Zwischen Leonie und Pierrette läuft nicht alles so glatt. Wie sie die Eselwanderung meistern, müsst ihr unbedingt selbst lesen.

Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Von einer Eselwanderung habe ich noch nie gehört. Nach einer Recherche stellte ich fest, dass dies sogar ganz in meiner Nähe angeboten wird.
Nun zum Buch. Natalie hat ihren Mann vor zwei Jahren verloren und seitdem große Angst, dass ihrer Tochter etwas passieren könnte und möchte sie am liebsten in Watte packen.
Mit ihrer Schwiegermutter hatte sie bisher wenig Kontakt, umso überraschender ist für sie, dass diese sich mit ihrer Tochter auf eine Eselwanderung begeben möchte.
Was diese Wanderung mit allen Beteiligten macht, hat durchaus Tiefgang. Es ist eine wundervolle Geschichte und die Veränderungen der einzelnen Personen greifbar und emotional. Die Schönheit der Natur, sowie die innige Verbundenheit zum Tier, hat die Autorin aussagekräftig geschildert. Ich fühlte mich mitten im Geschehen.

Fazit: Eine wunderbar tiefgründige Geschichte mit einer Eselwanderung, in der die Personen neue Erkenntnisse erlangen und Veränderungen zulassen. Die Esel Pistou und Salomé waren der Höhepunkt der Geschichte. Es gibt auch heiteres, aber ein ernster Hintergrund ist spürbar.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 04.09.2023
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


ausgezeichnet

Malou hat sich ihren Erfolg als Reporterin erkämpft, als ein schweres Schicksal sie ereilt. Dennoch versucht sie allen gerecht zu werden und versteht es, die vielen Prominenten zu interviewen. Dies mit sehr viel Feingefühl. Selbst der schwer zugänglichen Diva Zarah Leander entlockt sie manches Geheimnis. Nachdem sie selbst hinter das streng gehütete Familiengeheimnis kommt, will sie, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Dies ist der zweite Teil mit der sehr sympathischen Reporterin Malou Graf und knüpft direkt an das erste Buch an.
Sie verfolgt ihre Ziele und bekommt selbst Steine in den Weg gelegt. Sehr gefallen hat mir, dass viele Persönlichkeiten dieser Zeit vorkamen. Ich selbst war noch zu klein, und dennoch sagten mir alle was und ich fand interessant, wie die Autorin sie zu Wort kommen lässt. Viele Lieder dieser Zeit waren mir beim Lesen präsent.
Es wird das München der 60 Jahre mit all seinen Sternchen wie Zarah Leander, Udo Jürgens, Dietmar Schönherr, sowie auch die politische Situation und die Revolution einigerJugendlichen miteinbezogen.

Fazit: Der Autorin ist es gelungen, eine Hommage über die 1960 Jahre bildlich zu kreieren. Dazu hat mich ihre akribische und hervorragende Recherche beeindruckt, die sie hier zu Buche gebracht hat. Die Geschichte der Reporterin ist spannend und mit einer sehr sympathischen Hauptfigur versehen. Es gibt Schicksalsschläge und viel Interessantes zu erfahren. Der sehr gute Schreibstil hat mich nur so durch die Zeilen gleiten lassen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐

Bewertung vom 04.09.2023
Adria mortale - Tödliches Tonikum
Giovanni, Margherita

Adria mortale - Tödliches Tonikum


gut

Die Pensionswirtin Federica Pellegrini wird frühmorgens geweckt, denn es gibt eine männliche Leiche vor der Kirche. Sie informiert Commissario Garibaldi und beide nehmen die Ermittlungen auf. Schließlich hat Federica Erfahrung in der Aufklärung von Verbrechen, was dem Commissario nicht so recht ist. Die Zeugenvernehmung gestaltet sich schwierig, weiß man doch nicht, ob die Bewohner des kleinen Dorfes die Wahrheit sagen oder lügen. Warum musste der junge Aniello sterben?

Dies ist bereits der dritte Teil von Adria Mortale. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden.
Federica ist nicht nur Pensionswirtin, sondern sobald sie ein Verbrechen wittert, mischt sie sich in die Ermittlungen ein. Sehr zum Leidwesen von Commissario Lorenzo Garibaldi. Mit ihm verbindet sie aber mehr, als alle Dorfbewohner ahnen.
Zur Seite steht Garibaldi der sympathische Ispettore Spadofero. Die Charaktere sind gut dargestellt und die Dorfbewohner eigen. Mal geben sie viel preis, mal mauern sie, aber keiner weiß recht, ob sie die Wahrheit sagen.
Die Geschichte spielt in den 50 Jahren und das Flair der damaligen Zeit, sowie das Mediterrane kommt gut zur Geltung. Am Ende wird man mit einem Täter und Motiv überrascht, das ich nicht vermutet hätte.

Fazit: Das Buch hat viele Mitwirkende und ich musste manchmal aufpassen, dass ich den Faden nicht verliere. Auch sind einige Längen enthalten. Sehr gut gefallen hat mir, dass es in den 50 Jahren spielt, dies wurde bildlich dargestellt.

Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 01.09.2023
Einsam funkelnd in tiefer Nacht
Franke, Heike

Einsam funkelnd in tiefer Nacht


gut

Lissi bekommt ein Stipendium für Gesang, worauf sie sich seit Jahren vorbereitet hat. Sie ist überglücklich, bekommt aber einige Dämpfer, denn unter den Mitstudierenden gibt es Missgunst und Konkurrenzkampf. Nicht alle Lehrer sind ihr wohlgesonnen, sodass sie große Zweifel an ihrer Stimme hat.
Anna kehrt nach Jahren wieder nach Berlin zurück und auch Kilian hat ein Arrangement.
Dabei trifft Kilian wieder auf Julie. Wird Lissi den Druck überstehen und kommen sich Kilian und Julie wieder näher?

Dieser Teil knüpft an Der Klang von Mut an, kann jedoch auch unabhängig voneinander gelesen werden.
Lissis ist noch sehr jung und hat eine wunderbare Stimme und möchte Gesang studieren. Es werden ihr einige Steine in den Weg gelegt. Diesmal geht es hauptsächlich um Lissi. Anna tritt eher in den Hintergrund und die Geschichte um Kilian und Julie geht weiter.
Es gibt wieder Einblicke in die Oper und hinter die Kulissen und wir begleiten Lissi bei ihren nicht immer einfachen Unterrichtsstunden. Das Buch hat mir wieder die Oper näher gebracht. Auch die Entbehrungen und der Konkurrenzkampf werden hier aufgezeigt.
Die Politik wurde geschickt involviert und die Pandemie spielt eine Rolle. Es zeigt, wie die Künstler darunter gelitten haben.

Fazit: Dieser Roman zeigt eine ehrgeizige junge Frau, die vieles in Kauf nimmt, um sich ihren Traum zu erfüllen. Dabei kommen Selbstzweifel auf.
Auch wenn mir der erste Teil besser gefallen hat, hatte ich schöne Lesestunden. Die Pandemie war mir hier allerdings etwas zu viel im Vordergrund.

Von mir gibt es 3,5 Sterne

Bewertung vom 29.08.2023
Das Gästezimmer
Michallon, Clémence

Das Gästezimmer


sehr gut

Rachel wird seit fünf Jahren von Aidan im Schuppen gefangen gehalten. Er gilt als der nette und hilfsbereite Nachbar im Ort und wird von allen geschätzt. Aidan muss umziehen und bringt Rachel im Gästezimmer unter. Dort wird sie fast den ganzen Tag an das Heizungsrohr gefesselt. Aidan lernt eine neue Frau kennen. Muss Rachel jetzt um ihr Leben fürchten?

Das Buch beginnt gleich spannend. Wir lernen Rachel kennen, die anfangs im Schuppen untergebracht ist. Sie ergibt sich ihrem Schicksal, denkt aber oft über Flucht nach. Etwas naiv kam sie mir vor und ich wollte sie am liebsten schütteln, damit sie endlich etwas unternimmt, um die jahrelange Gefangenschaft zu beenden. Anderseits stand sie unter Druck und völliger Angst. Aidans Tochter Cecilia hätte ich mir etwas aufmerksamer gewünscht.
Der Erzählstil ist anders als gewohnt. Es wird in der Du-Form und Präsens erzählt. Es gibt aber auch einige Rückblicke. Ich fand es ganz interessant, aus dieser Perspektive ein Buch zu lesen. Mehrere Handlungsstränge sorgen für Abwechslung. Die Autorin geht bei den Misshandlungen nicht ins Detail, eine Gänsehaut hatte ich trotzdem.

Fazit: Es ist ein spannender Psychothriller, der kleine Schwächen hat. Die Charakterdarstellungen hätte ich mir intensiver gewünscht. Cecilia bleibt etwas blass. Ich fieberte mit, ob und wie Rachel endlich ihrem Peiniger entkommt. Leider kam mir das Ende etwas überhastet vor. Dennoch hatte ich sehr schöne Lesestunden. Wer sich auf einen anderen Schreibstil einlassen kann, dem empfehle ich gerne das Buch weiter.
Von mir gibt es Leseempfehlung und 4,5 Sterne

Bewertung vom 25.08.2023
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


sehr gut

Frida Paulsen war bei der Beerdigung ihres Schulfreundes und am nächsten Tag meldet sich ein Sargträger bei ihr und meldet, dass am Grab etwas verändert wurde.
Sie veranlassen sofort die Sargöffnung und finden auf dem Verstorbenen die Leiche eines Mädchens, das ein altertümliches Kleid trägt. Kann es sein, dass es um eines der vermissten Zwillingsmädchen handelt, die vor vier Jahren spurlos verschwanden?

Dies ist mein erstes Buch von Romy Fölck und es hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich die vorigen Teile dieser Reihe nicht gekannt habe, kam ich gut in die Geschichte.
Bjarne Haverkorn hat zum LKA gewechselt, um in Zukunft Cold Case Fälle zu bearbeiten. Seine ehemalige Abteilung holt ihn zur Unterstützung wieder zurück.
Dann gibt es noch einen weiteren Fall. Leonhard kommt in Gefahr und sie müssen auch dort tätig sein.
Spannung gibt es von Anfang an. Auch durch die wechselnden Perspektiven wird es nie langweilig. Privat gibt es einiges bei Frida und Bjarne. Das fand ich sehr interessant.
Es gibt einige Wendungen, die nicht vorhersehbar sind und am Ende überschlagen sich die Ereignisse.

Fazit: In diesem Kriminalroman gibt es zwei Handlungen. Diese sind spannend und mit den wechselnden Perspektiven ist ein hohes Tempo gegeben. Das Ende war mir zu plötzlich und zu schnell aufgelöst. Es wirkte etwas konstruiert und abrupt.
Die Charaktere haben Ecken und Kanten und gefielen mir sehr gut. Auch der ausgezeichnete Schreibstil ließen mich nur so durch die Zeilen gleiten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn ich möchte wissen, wie es privat mit Frida und ihrem Freund weitergeht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne

Bewertung vom 25.08.2023
Toxin
Lange, Kathrin;Thiele, Susanne

Toxin


sehr gut

Vor zehn Jahren wurde in Alaska durch sommerliche Temperaturen das Auftauen des Permafrostbodens beschleunigt. Dabei wurde ein höchst gefährlicher Erreger freigesetzt und viele Menschen starben an Milzbrand.
Der Gründer des Janus Therapeutics Gereon Kirchner ist nach Alaska gereist, um seine Forschung voranzutreiben. Die Mikrobiologin Nina Falkenberg erreicht Gereon plötzlich nicht mehr und schickt Tom nach Alaska, um ihn zu suchen.
In Berlin gibt es zwei Obdachlose, die an Milzbrand erkrankt sind. Gibt es da einen Zusammenhang?

Sehr spannend fängt das Buch an. Gereon ist mitten in der Entwicklung aus gefährlichen Bakterien ein innovatives Krebsmedikament zu entwickeln und verschwindet spurlos.
Seine Freundin setzt alle Hebel in Bewegung, um ihn zu finden. Das ist nicht so einfach, denn es gibt keine Spur von ihm. Tom begibt sich durch seine Suche in Gefahr.
Hier geht es um die Klimaerwärmung. Der tauende Permafrost ist eine Bedrohung für die ganze Welt, denn es werden höchst gefährliche Erreger dabei freigesetzt.
Dies wurde sehr gut eingefangen.
Spannend beginnt es und flaut dann ab, denn es spielen sehr viele Charaktere mit, die hier involviert sind. Es gibt Perspektivenwechsel, die interessant sind, aber innerhalb eines Kapitels wurden diese gewechselt, was meinen Lesefluss etwas behindert haben.
Fake-News, Klimaaktivisten, Klimaleugner und die Politik und vieles mehr wird hier angesprochen.

Fazit: Ein spannender Wissenschaftsthriller mit interessanten Themen beinhaltet dieses Buch. Durch die vielen Charaktervorstellungen flaut diese etwas ab, aber im letzten Drittel kommt es zu einem guten, spannenden und interessanten Showdown. Dazu die permanente Bedrohung und Gefahr des tauenden Permafrost, die einem wirklich Angst macht, da sie real ist.
Von mir gibt es Leseempfehlung und 4,5 Sterne