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Gina1627

Bewertungen

Insgesamt 238 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2018
Aisha / Kommissar Steen Bd.4
Stein, Jesper

Aisha / Kommissar Steen Bd.4


ausgezeichnet

Mit jeder gelesenen Seite wuchs die Anzahl meiner Sterne!

„Aisha“ ist der vierte Teil der Thriller-Reihe um den Kommissar Axel Steen.
Nach einer krankheitsbedingten Zwangspause kehrt Axel Steen wieder an die Arbeit zurück und wird direkt für die Ermittlung an dem Mord eines ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters herangezogen. Sten Hoeck wurde auf die brutalste Weise hingerichtet und Spuren, die zum Mörder führen, sind nicht auffindbar. Akribisch macht er sich auf die Suche und stößt dabei auf einen zurückliegenden geheimnisvollen Fall beim PET, bei dem Sten mit involviert war. Noch prekärer wird die Angelegenheit, als ein weiteres damaliges Teammitglied tot aufgefunden wird. Langsam rollt Axel das vergangene Geschehen auf, legt sich mit wichtigen Leuten an und wird ungewollt in die Machenschaften des Mörders mit hineingezogen. Eile ist geboten, denn zwei weitere Geheimdienstler scheinen auch noch auf seiner Liste zu stehen.

Für mich war „Aisha“ ein außerordentlich spannender Thriller, der mich gefesselt hat und bei dem ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Als Quereinsteiger in dieser Thriller-Reihe kam mir der etwas ruhigere Anfang sehr entgegen und ich fand die „Vorstellung“ der Charaktere mit der Einbindung in die Ermittlungsarbeit sehr gelungen. Jesper Stein hat eine hervorragende Erzählweise, die nervenaufreibend, spannend, bildlich und mit vielen überraschenden Wendungen versehen ist.
In zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen in der Gegenwart und Vergangenheit baut der Autor sehr gekonnt kleine Puzzleteilchen langsam ineinander und man fiebert dabei immer auf das jeweilige Geschehen hin, dass in den spannendsten und dramatischsten Augenblicken abgewechselt wird. Geschockt und sprachlos war ich über die Machenschaften bei der geheimen Operation, bei der sehr zweifelhafte Entscheidungen unter dem Druck der Regierung und anderer Interessenten getroffen wurden. Moralisch und menschlich polarisiert dieses Geschehen und es war ein nervenaufreibender Rückblick.

Der fesselnde Erzählpart in der Gegenwart war die Ermittlungsarbeit von Axel Steen. Für mich war es ein erstes Kennenlernen von ihm. Er hat mir als leitender Kommissar sehr gut gefallen und mich durch seine analytische, genaue und vorrauschauende Art voll mitgezogen. Beeindruckend, wie er sich furchtlos gegen Kollegen und Geheimdienste stellt um unbedingt die Wahrheit ans Licht zu bringen. Nach seiner langen Krankheit versucht er sich zurückzunehmen und überlegt an seine Arbeit heranzugehen, doch sein hitziges Naturell und seine Schwäche kommen bei ihm immer wieder durch. Seine Todessehnsucht gibt einem zu denken und man hofft für seine Tochter, dass er diese überwindet. Sein neuer Kollege Khalid, der ihm vom Geheimdienst an die Seite gestellt wird, ist ebenfalls ein faszinierender Charakter. Bisher hat er nie die Anerkennung und Loyalität für seine geleistete Arbeit erhalten, doch mit Axel Steen scheint sich dieses Blatt zu wenden.
Richtig taff, abgebrüht und innerlich zerrissen ist auch noch Henriette zu erwähnen. Sie gehört ebenfalls dem PET an und macht durch ihre Art und Weise ihrer Handlungen auch einen großen Reiz in dieser Geschichte aus.

Das Finale zum Ende des Buches hin hatte nur noch einen Wow-Effekt und hat dafür gesorgt, dass man das Lesetempo nochmals erhöht hat. Axels neuer Job und seine dahintersteckende Moti vation lassen einen auf eine spannende Fortsetzung der Reihe hin fiebern.

Mein Fazit:

Mit „Aisha“ hat mich Jesper Stein voll überzeugen können. Ein Thriller, bei dem die Spannung kontinuierlich gestiegen ist und einen die Geschehnisse nicht mehr losgelassen haben. Ein überaus spannendes Lesevergnügen, dass mich sehr neugierig auf die Vorgängerbände gemacht hat, die ich unbedingt auch noch lesen möchte. Vor mir bekommt „Aisha“ eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 26.02.2018
Die Seele des Bösen - Stumme Schreie / Sadie Scott Bd.7 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Stumme Schreie / Sadie Scott Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Extrem spannend und schockierend !
Sadie ist froh, dass nach ihrem letzten Fall wieder Ruhe eingekehrt ist und gerade nichts Neues ansteht. So kommt ihr eine Anfrage von Nicky Sheridan gerade recht, die sie um Hilfe bei einem lange zurückliegenden Fall bittet. Wie sich herausstellt handelt es sich um ein familiäres Ereignis, dass schon zwanzig Jahre zurück liegt und Nicky wegen ihrer Schuldgefühle nicht zur Ruhe kommen lässt. Ihr kleiner Bruder verschwand damals spurlos und wurde Tage später ermordet und verbrannt aufgefunden. Der Schuldige konnte nie gefunden werden. Sadie fühlt sich an ihre eigene Vergangenheit erinnert und erklärt sich sofort bereit ihre Erfahrung als Profilerin beim FBI für die Aufklärung dieses Cold Case mit einzubringen. Doch das, was sie dann entdecken entbehrt jeder Vorstellungskraft.

„Die Seele des Bösen - Stumme Schreie“ ist der siebte Fall der Profilerin Sadie Whitmann, der mich wirklich durch seine Brutalität und das ungeheuerliche Geschehen geschockt und sprachlos gemacht hat. Dieser Fall ist wirklich nichts für schwache Nerven. Dania Dicken hat es wieder perfekt geschafft mich mit ihrer überaus spannenden Erzählweise ins Lesefieber hinein zu versetzten. Noch nie ist es mir passiert, dass ich so durch ein Buch gejagt bin, weil ich die Machenschaften des Mörders und die Beschreibungen der Opfer so furchtbar fand und unbedingt wollte, dass Sadie ganz schnell diesem Sadisten das Handwerk legt und ihn hinter Gitter bringt. Ich habe so oft den Kopf geschüttelt und immer nur gedacht, wie kann einer nur so krank sein. Der Fall ist so intensiv und man versetzt sich automatisch in die Rolle der Hinterbliebenen und hier auch besonders in Nickys und ist entsetzt, mit was für einem Leid diese Menschen weiterleben müssen. Wie Sadie dem Psychopathen auf die Schliche kommt und was dann noch alles passiert, war einfach nur noch Nervenkitzel und Gänsehaut pur. Das Grauen nahm kein Ende und das Kopfkino ebenfalls nicht. Zum Glück hat Dania Dicken noch einen ruhigen und schönen Abschluss in Sadies privatem Bereich gefunden, so dass sich meine Nerven wieder einigermaßen beruhigen konnten.

Mein Fazit:

Dania Dicken hat mich mit diesem Thriller extrem herausgefordert und einen durch die Unglaublichkeit dieses Falles richtig tief ins Buch reingezogen. Ein Pageturner par excellence! Jedem Thriller-Fan kann ich diese Profiler-Reihe nur wärmstens ans Herz legen und spreche für diesen Teil wieder eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 13.02.2018
Kalendermord
Scherf, H. C.

Kalendermord


ausgezeichnet

Nervenaufreibend, schockierend und überaus spannend! Ein sehr gelungener Serienauftakt!
Ein Ort des Grauens erwartet Sven Spelzer und seine Kollegin Karin Hollmann, als sie zu einem Tatort in den Schellenberger Wald gerufen werden und dort eine übel zugerichtete Leiche finden. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder noch eine weitere Person in seiner Gewalt haben muss. Eile ist geboten. Als kurze Zeit später eine leblos scheinende junge Frau im Straßengraben gefunden wird sind sich beide sicher, dass sie es hier mit einem ganz perfiden Serienkiller zu tun haben. Eine erste heiße Spur gibt Rätsel auf, da der Psychopath mit ihnen zu spielen scheint. Seine Opfer nennt er seine Kunstwerke und sein nächstes hat er auch schon im Visier. Spelzer und Hollmann geraten in einen nervenaufreibenden Strudel voller Gefahren und in eine fast aussichtslose Situation.

Der Start ins Buch, ein Schocker! Nervenaufreibend, spannend und sehr bildhaft fängt einen H.C. Scherf mit einem überaus brutalen und furchtbaren Ereignis am Anfang des Buches ein und sofort ahnt man, was einen hier für ein Thrill in der Geschichte erwartet. Mit seinem fesselnden Schreibstil, der immer mal wieder mit einem Spritzer Ironie und Wortwitz versetzt ist, lässt er einen nur so durch das Buch suchten. Die Spannung und das Grauen steigen kontinuierlich. Früh ahnt man schon, wer hinter dem Serienkiller steckt und man fiebert die ganze Zeit darauf hin, dass das Ermittlerteam ihn endlich zu fassen bekommt, nachdem er weitere überaus bestialische Morde begeht. Eitel und sehr von sich eingenommen nimmt er Kontakt mit der Presse auf, die ihm auch wirklich aus Sensationsgier eine Plattform zur Darstellung seiner Kunst bietet. Was für ein Szenario!

Sven Spelzer und Karin Hollmann haben es gegen so einen irren Gegenspieler nicht leicht.

Mit ihnen hat der Autor ein tolles und interessantes Ermittlerteam aufgebaut. Sven ist ein eigenwilliger und unkonventioneller Kriminalbeamter, der vom Alkohol und leichten Mädchen nicht abgeneigt ist. Doch seine Arbeit ist effektiv, dank seinem tollen Bauchgefühl und Gespür für Gefahren und Situationen. Mit der Rechtsmedizinerin Karin Hollman hat er eine attraktive Kollegin an der Seite, die ihn im Laufe der Geschichte nicht nur beruflich reizt. Das weiß auch der Killer und es wäre ihnen beinahe zum Verhängnis geworden.

Mein Fazit:

H. C. Scherf konnte mich mit seinem sehr gelungenen und überaus nervenaufreibenden Thriller voll überzeugen. Ich habe das Buch an einem Tag durchgesuchtet und kann es jedem Thrillerfan nur als unbedingte Leseempfehlung ans Herz legen. Nach einem unheilversprechenden Satz am Ende der Geschichte fiebere ich schon der Fortsetzung entgegen.
Verdient vergebe ich für dieses spannende Lesevergnügen 5 Sterne.

Bewertung vom 12.02.2018
Lied der Weite
Haruf, Kent

Lied der Weite


ausgezeichnet

Einzigartig! Eine Geschichte, die sich heimlich in dein Herz schleicht!
„Lied der Weite“ ist das Auftaktbuch einer Trilogie von Kent Haruf und erzählt über das Leben im kleinen Städtchen Holt in Colorado. Hier bricht gerade für die 17 jährige Victoria eine Welt zusammen als sie erfährt, dass sie schwanger ist und von ihrer eigenen Mutter aus dem Haus gejagt wird. Unerwartete Hilfe kommt von ihrer Lehrerin Maggie, die Ihr jedoch nur einen befristeten Unterschlupf anbieten kann, da sie selber noch ihren pflegebedürftigen Vater bei sich beherbergt. Verwegen kommt sie auf die Idee, Victoria auf der Farm der zwei alleinstehenden älteren Mc Pheron Brüder unterzubringen. Mit Maggies Überzeugungskraft lassen sie sich überreden und nehmen das junge Mädchen bei sich auf. Für einige Menschen öffnet das einen ganz anderen Blickwinkel in ihrem Leben und bietet ihnen neue Möglichkeiten.

Mit „Lied der Weite“ hat Kent Haruf einen wunderschönen Roman über das Miteinander in einer Kleinstadt in Colorado erschaffen, der ein literarisches Kleinod ist. Der Schreibstil ist einzigartig. Mit seiner ruhigen, bildhaften und authentischen Erzählweise macht der Autor das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Er schreibt ehrlich, sachlich, detailgenau und mit einer unglaublichen Beobachtungsgabe von Mensch und Natur. Seine Charaktere strahlen wenig Emotionen aus, aber irgendwie schafft er es unvergleichlich, dass sie einen in den Bann ziehen. Er animiert den Leser sich seine eigenen Gedanken zu den Protagonisten und den Geschehnissen zu machen und schafft es dadurch gekonnt, dass man jede Art der Gefühle selber entwickelt. Es entsteht eine sehr besondere Atmosphäre beim Lesen.

Maggie ist die gute Seele im Buch, die vielen Menschen zur Seite steht und sich selber dabei zurücknimmt. Man erlebt mit Guthrie und seinen Söhnen Ike und Bobby bedrückende Familienerlebnisse und mit Victoria zusammen, wie aus zwei raubeinigen Farmersleuten fürsorgliche, verantwortungsvolle und liebevolle Männer werden. Die Szenen mit ihnen und Victoria sind das Lesehighlight im Buch und zeigen einem auf, wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen, zuzuhören und sich zu öffnen. Raymond und Harold bringen einem zum Schmunzeln und haben sich heimlich mit ihrer besonderen Art in mein Herz geschlichen. Aber auch Victoria selber hat ihren speziellen Reiz. Ihr Wunsch nach einer heilen und intakten Familie bringt sie zwischendurch auch mal auf zweifelhafte Wege und man ist die ganze Zeit gespannt drauf, wie sich ihr Lebensweg und aller anderen weiterentwickelt.

Das Leben in Holt ist nicht aufregend aber sehr besonders und menschlich erzählt.

Mein Fazit:

Für mich war „Lied der Weite“ ein außergewöhnliches Leseerlebnis. Der Schreibstil, die Erzählkunst und das Leben der Menschen in Holt haben mich in den Bann gezogen und ich kann für diesen Roman nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung des Romans.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 04.02.2018
Die silberne Maske / Magisterium Bd.4
Black, Holly;Clare, Cassandra

Die silberne Maske / Magisterium Bd.4


sehr gut

Calls Gefühlswelt wird gefordert!

Call ist verzweifelt nach dem Tod seines besten Freundes Aaron und der Schuldzuweisung der Mitglieder des Magisteriums, dass er dies zu verantworten hat. Er fristet ein einsames und trauriges Dasein im Panoptikum. Seine Lage scheint aussichtslos zu sein. Doch durch unerwartete Geschehnisse gelingt ihm die Flucht und er gerät in die Fänge seines ärgsten Feindes. Wieder steht er zwischen den Fronten und muss sich entscheiden für welche Seite er kämpfen soll. Kann er mit der Hilfe seiner früheren Freunde rechnen und hilft ihm seine Gabe dabei, aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen? Muss er sich auf einen nicht gewollten Handel einlassen?

„Magisterium - Die silberne Maske“ ist der vierte Teil der Reihe und ist meines Erachtens ohne Kenntnisse der Vorbände schwer zu verstehen. Bei der von mir sehnsüchtig erwarteten Fortsetzung war ich schnell wieder im Geschehen drin und habe auf Calls weitere Abenteuer hin gefiebert. Cassandra Clares Schreibstil fesselte einen wie gewohnt von Anfang an und ich hatte die ganze Zeit Kopfkino pur. Nach dem Cliffhanger im letzten Buch, bei dem Aaron sein Leben lies und Call im Panoptikum ohne Kontakt zur Außenwelt sein Dasein fristen muss, war ich gespannt darauf, wie das Autorengespann ihm hier wieder aus der Klemme helfen wollte. Spektakulär auf jeden Fall und ich war geplättet, wer hinter seiner Befreiung steckte und welche Motive hier verfolgt wurden. Call gerät von einer Gefangenschaft in die nächste und was er dort erleben muss hat seine Gefühlswelt ganz schön ausgehebelt. Man spürt seine Unsicherheit in Liebesdingen, seine Verzweiflung und Enttäuschung über ein teilweise misslungenes Experiment und seine Hoffnung aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen. Da dürfen einem 15-jährigen außergewöhnlichen Magier auch schon mal die Tränen vor lauter Trauer kommen. Doch Calls Stärke ist sein unbändiger Lebenswille und der Wunsch endlich vom Magisterium akzeptiert zu werden. Ob es ihm je vollständig gelingen wird?

Seine Gegenspieler sind vertraute Gestalten und man entwickelt im Laufe der Geschichte eine überaus große Abneigung gegenüber ihnen, da sie die ganze Zeit polarisieren und einen mit ihren Handlungen schocken. Das letztendlich der von vielen gefürchtete Krieg zwischen den Guten und den Bösen gerade noch durch tragische Entwicklungen verhindert wird, lässt einen mit dem darauf folgenden, nie erwarteten neuen Cliffhanger, auf den 5. Teil der Reihe hin fiebern. Was für eine Spannung sich dabei aufbaut!

Mein Fazit:

Auch das vierte Buch der Magisterium Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen und mir aufregende Lesestunden geschenkt. Leider hat das Autorenduo jedoch im letzten Drittel des Buches manche fragwürdige Einlage und zu viel Durcheinander ins Geschehen hineingebracht, was mich davon abhält hier die volle Punktzahl zu vergeben.

Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 02.02.2018
Sturzflug / Ryder Creed Bd.3
Kava, Alex

Sturzflug / Ryder Creed Bd.3


sehr gut

Spannender Thriller mit einem erschreckenden Szenario!
Als die FBI Profilerin Maggie O’Dell zu einer Untersuchung von einem angeblichen Selbstmord nach Chicago gerufen wird entdeckt sie mysteriöse Spuren und wird noch aufmerksamer, als sie von einem massenhaften Sterben von Schneegänsen in Missouri erfährt. Seltsam zugleich ist auch der rätselhafte Fund einer Leiche an einem Fluss im Conecuh National Forest, die Ryder Creek nach einem anonymen Hinweis mit Hilfe seiner Spürhunde entdecken konnte. Ihnen wurde dieser Auftrag fast zum Verhängnis als sie dabei mit toten Vögeln in Kontakt gekommen sind und anschließend in eine bedrohliche Situation geraten. Ein weitreichender Fall scheint sich hier aufzutun. Wieder einmal ermitteln Creek und O‘Dell zusammen und scheinen der Spur eines ganz perfiden Killers bei ihrer gefährlichen und atemberaubenden Suche immer näher zu kommen.

„Sturzflug“ ist der dritte Teil einer Thrillerreihe von Alex Kava um das Ermittlerteam Ryder Creek und Maggie O‘ Dell, der mich sofort durch einen spannenden Start ins Buch und einem fesselnden Schreibstil der Autorin einfangen konnte. Ein inszenierter Selbstmord in Chicago gibt einem direkt Rätsel auf und man fragt sich, wie Ryder Creeks Suche nach einer vermissten Frau in Conecuh National Forest damit in Zusammenhang stehen könnte. Sehr reizvoll und temporeich sind die sich schnell abwechselnden Erzählstränge, Schauplätze und Wendungen, die einen mit dem spannenden und erschreckenden Verlauf in der Geschichte durch das Buch suchten lassen. Man reist durch Amerikas Großstädte und erlebt ein Szenario, bei dem man Angst und Horrorvorstellungen bekommt, weil man sich diese Geschehnisse leider auch im realen Leben vorstellen kann. Geheimdienste ermitteln und vertuschen, macht- und geldbesessene Menschen führen Experimente für fragliche Auftraggeber durch und wiederum gibt es auch furchtlose Ermittler, die ihr Leben für die Menschheit aufs Spiel setzten.

Für mich war „Sturzflug“ das erste Buch der Reihe und ich war fasziniert von Ryder Creek, seinem Team und seinen Hunden. Unheimlich interessant und beeindruckend fand ich ihr Training und den liebevollen und verantwortungsbewussten Umgang mit ihnen und es hat mich die ganze Zeit hoffnungsfroh gestimmt, was sie alles durch ihren einzigartigen Spür- und Geruchssinn leisten können. In dieser Geschichte gehörten sie mit zu den Helden.

Auch Maggie O’Dell ist ein reizvoller Charakter. Sie konnte mich durch ihre taffe Art und ihre mutige und intelligente Handlungsweise überzeugen. Was läuft da zwischen ihr und Creek? Vielleicht erfahre ich mehr in ihrem nächsten Fall.

Mein Fazit:

Alex Kava hat mit dem sehr realitätsnahen Thema eine spannende und erschreckende Atmosphäre aufgebaut, die mich bis zum Schluss auf ein gutes Ende hoffen ließ. Der Thriller konnte mich überzeugen und hat mich neugierig auf die beiden vorherigen Bände der Reihe gemacht, die ich unbedingt auch noch lesen möchte. Für mich ist Alex Kava eine neuentdeckte Autorin.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.01.2018
Abschied in Prag
Richman, Alyson

Abschied in Prag


ausgezeichnet

Eine Verbindung für die Ewigkeit!
Ein Blick genügt und du weißt, dass du mit diesem Menschen dein Leben verbringen willst. Lenka und Josef hatten diesen magischen Augenblick als sie sich 1936 in Prag im Hause der Kohns begegneten. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Die Gefahr für jüdische Menschen wird immer größer als der Einmarsch der deutschen Besatzer bevorsteht. Josef flieht auf Lenkas Wunsch mit seiner Familie kurz nach ihrer Hochzeit nach New York und sie bringt es nicht übers Herz ihre Eltern und ihre Schwester zu verlassen. Sie schaffen es nicht mehr ihnen nachzufolgen und die Macht des Nationalsozialismus schlägt zu. Unausweichlich landen sie im Konzentrationslager. Lenka überlebt mit viel Glück und baut sich nach dem Krieg in Amerika ein neues Leben auf. Doch ihre erste Liebe lässt sie niemals los und wie durch ein Wunder begegnen sie sich nach 60 Jahren bei einer Hochzeitsvorbereitung wieder.

„Abschied in Prag“ ist ein sehr emotionales, eindringliches, bedrückendes und außergewöhnliches Buch über eine nie vergessene große Liebe, die geprägt wird durch die Schrecken des 2. Weltkrieges. Sehr warmherzig, bildlich und poesievoll erzählt die Autorin mit einem wunderschönen Sprachgebrauch die Liebesgeschichte von Josef und Lenka und ebenso schonungslos und authentisch den unvorstellbar grausamen Umgang mit der jüdischen Bevölkerung zur damaligen Zeit. Das Buch kommt einem wie ein Gemälde vor, bei dem man durch einen Bilderrahmen einen Blick in eine unvergessliche Zeit wirft und eine bewegende und erschreckende Szenerie darstellt. Man fühlt die Verbundenheit der Autorin zur Malerei. Gefühle werden mit Farben und Bildern unvergleichlich schön und traurig dargestellt und es liegt ganz viel Melancholie in der Luft.

Wunderschön und sehnsuchtsvoll kommen Josef und Lenka zusammen rüber und die Trennung und ihre weiteren tragischen Lebensgeschichten nehmen einen emotional sehr mit. Ihre sich abwechselnden Erzählungen in der Ich-Form ziehen einen ganz tief in ihr Leben hinein und man erlebt ihre Freude, ihre Ängste, ihre Machtlosigkeit und ihr tiefes Leid hautnah mit. Bei Josefs Flucht nach Amerika denkt man an all die vielen Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben Familie und Freunde zurückgelassen haben und fühlt ihre Qualen und Gedanken, ob jemand von ihnen überlebt hat. Noch tragischer erlebt man mit Lenka und ihrer Familie die Grauen der Zwangsverlagerung und Deportierung in ein Konzentrationslager und den dortigen Überlebenskampf. Mit unserem heutigen Wissen kommen einem diese Szenarien und Horrorvisionen noch barbarischer und unfassbarer vor und man wird still, demütig und froh, dass man im Jetzt leben darf. Es liegt so viel Angst der Menschen beim Lesen in der Luft. Durch Lenkas Gedanken weiß man, dass diese Erinnerungen einen nie mehr loslassen und tief im Herzen vergraben sind.
Das Wunder des Wiedersehens rührt einen zu Tränen und man ist von der Macht der Liebe sehr ergriffen.

Mein Fazit:

„Abschied in Prag“ ist ein sehr geschichtsträchtiger und bewegender Roman, der mich gefesselt, begeistert und mitgenommen hat. Wie in der Anmerkung von der Autorin geschildert, hat sie bei ihrer Recherche wirkliche Schicksale und Erzählungen mit eingewoben und dadurch das Buch noch ausdrucksstarker und nachvollziehbarer gemacht.

Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!