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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 345 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2021
Winterzauber im Central Park
Baggot, Mandy

Winterzauber im Central Park


sehr gut

Ich empfand die Sprache durchweg als leicht und einfach, sie ließ sich flott und ohne Probleme lesen und unterstützt dabei, dass man zügig mit der Geschichte vorankommt. Ein schnelles Lesen wird also garantiert und natürlich möchte man auch wissen, wie es mit Lara weitergehen wird.
Leider fehlt mir diesmal der Humor, der sonst an vielen Stellen immer mit eingebunden wurde. Diesmal habe ich das komplett vermisst und hatte wirklich keine einzige Stelle, an der ich mich prächtig amüsiert habe, stattdessen nahm ich die Geschichte und auch die Protagonisten immer mit einer Distanz wahr und konnte mich nie vollkommen auf die Story einlassen. Sehr schade!
Es gibt eine für einen Liebesroman gute Spannung. Immer wieder entstehen neue Wendungen, es gibt Überraschungen und kleine Geheimnisse werden erwähnt, die dazu anregen, weiterzulesen und ihnen auf die Spur zu kommen. Mit diesem Punkt bin ich wirklich komplett zufrieden und finde die Spannung hält sich durchweg auf einem soliden Niveau.
Sonst haben die Bücher von Mandy Baggot auch immer vor weihnachtlicher und winterlicher Stimmung getrotzt. Man kam als Leser in das Vergnügen, die Vorfreude auf das Weihnachtsfest mit all seinen positiven Seiten aus verschiedenen Blickwinkeln und aus unterschiedlichen Städten wahrzunehmen und das hat immer viel Spaß gemacht. Nach der Lektüre der anderen Bücher war ich immer in weihnachtlicher Stimmung und habe mich richtig festlich gefühlt. Diesmal war die Stimmung leider nicht so sprudelnd und mitreißend, auch positive oder negative Gefühle der Protagonisten sind komplett an mir vorbeigezogen, was letztendlich dazu geführt hat, dass ich auch zu den Figuren nie eine richtige und starke Bindung eingehen konnte.
Fazit
Ich bin leider nicht so zufrieden mit dem Buch. Irgendwie wurde ich nie richtig mitgerissen, ich hatte nie den Eindruck, dass der Roman, wie die anderen Bücher aus der Feder der Autorin, vor weihnachtlicher Stimmung trotzt und oft war mir die Geschichte ein wenig langatmig und zu vorhersehbar. Nur sehr selten gab es für mich einen Überraschungsmoment und auch mit den Protagonisten konnte ich mich nur schwer anfreunden, sie waren mir einen Hauch zu glatt, manchmal aber auch zu exzentrisch dargestellt.
Eigentlich gehörten die Romane von Mandy Baggot für mich immer zu den Highlights. Sie hatten viel Charme, tolle Figuren und eine unglaubliche Stimmung. Hier ist es leider anders. Letztendlich muss ich sagen, dass dieses Buch mich enttäuscht hat und für mich das Schwächste ist, welches ich bisher von Mandy Baggot gelesen habe.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2020
Die Weihnachtsvilla
Jacobs, Anne;Caspian, Hanna;Sahler, Martina

Die Weihnachtsvilla


ausgezeichnet

Die Schreibweise einer jeden Geschichte hat mir gut gefallen, sie nimmt den Leser an die Hand und führt ihn gut durch die folgenden Seiten. Es hat Spaß gemacht, immer wieder aufs Neue in die verschiedenen Welten einzutauchen, stets war ich am Ende ein bisschen traurig, dass der Ausflug schon vorbei ist. Gern hätte ich die Personen noch ein wenig weiter begleitet und kann mir auch gut vorstellen, dass aus den Erzählungen umfangreichere Romane hätten entstehen können.

Man erfährt stets ausreichend über die Hintergründe und Antriebe der Protagonisten, man kann sie ganz gut einschätzen und es wurden durchweg sympathische Damen gewählt, die man auf den rund 50 Seiten einer jeden Erzählung begleitet. Sie wurden sehr liebenswert gestaltet und standen durchweg im Mittelpunkt der Geschichten, ihnen wurden abwechslungsreiche Wesen verpasst und eine jede hat eine andere Herkunft und andere Ambitionen.
Und auch die anderen Figuren, die auftauchen haben durchweg einige Attribute erhalten, die sie einzigartig und besonders machen. Anhand von wenigen Sätzen und Stichworten konnte ich mir ein Bild von ihnen machen und sie grob einschätzen. Von manchen der Personen hätte ich gern noch mehr gelesen, bei anderen hingegen bin ich froh, dass sie nur kurz auftreten und dann die Bühne verlassen. Insgesamt gibt es eine bunte und interessante Mischung und es war irgendwie schön, einen jeden Protagonisten kurz kennenzulernen.

Mir hat wirklich jede Geschichte richtig gut gefallen und eine jede hatte ihren eigenen Charme. Aber letztendlich sind zwei stark hervorgestochen und bildeten meine Highlights in dem Buch. Zum einen war es die Geschichte „Heller Stern in finstrer Nacht“ von Hanna Caspian, die für mich am stimmungsvollsten wirkte und einen wunderbar mitreißenden Ton hatte. Ich mochte die Protagonisten unheimlich gern und hatte die stärksten Bilder vor Augen.
Zum anderen hat mir die Erzählung „Heimkehr“ von Anna Jacobs ebenfalls hervorragend gefallen. Hier mochte ich die Verbindung zu einer ihrer anderen Romane sehr und es hatte das für mich beste und traumhafteste Setting. Ich habe die verschneite und märchenhaft anmutende Gegend sehr gemocht und mir diese Szenen in den schillerndsten Farben ausgemalt.
Ich möchte damit aber nicht sagen, dass mir die anderen beiden Geschichten nicht gefallen haben. Auch sie hatten ihren eigenen Reiz und haben mich gut unterhalten. Aber sie waren für meinen Geschmack nicht ganz so mitreißend wie die beiden gerade genannten und hier habe ich ein-zwei Entscheidungen der Protagonisten etwas kritisch betrachtet. Gleichzeitig macht das die Figuren natürlich auch authentisch und irgendwie ist es ja auch interessant zu sehen, wie unterschiedlich Menschen handeln können.

Lediglich bei der ersten Geschichte von Hanna Caspian habe ich Stimmungen wahrgenommen, bei den anderen haben sich diese nicht wirklich auf mich übertragen. Ich hatte vor allem auf ein hohes Maß an weihnachtlicher Vorfreude gehofft und das man den Zauber des Weihnachsfestes wahrnehmen kann. Leider habe ich in diesem Punkt nur in einer Erzählung etwas gespürt, ansonsten wurde die Handlung einen Hauch zu nüchtern erzählt.

Fazit
Ich hatte mich sehr auf das Büchlein und die vier Geschichten gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Es handelt sich um vier wunderschön erzählte und liebevoll ausgeschmückte Erzählungen, die gut unterhalten und mir stets ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Sie waren wirklich sehr niedlich und detailliert geschildert und haben mich an verschiedene Orte, als auch in die Vergangenheit mitgenommen. Bis auf den Punkt, dass mir Stimmungen ein wenig gefehlt haben, habe ich absolut keine anderen Kritikpunkte und kann euch das Buch wärmstens empfehlen!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 28.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Mir ist der Start in die Geschichte ziemlich leicht gefallen. Man kann sich in Ruhe einen ersten Eindruck von Marlene und Emma verschaffen und schon nach kurzer Zeit kristallisieren sich bestimmte Charaktermerkmale einer jeden heraus, die sich mit zunehmender Handlung immer mehr vertiefen. Zudem mag ich es, dass man die Schwestern auf ihrem Weg in die Kinderklinik und bei dem Antritt zur Tätigkeit als Lernschwestern begleitet und man so vieles durch die Augen von ihnen sieht. So ist man immer auf demselben Wissenslevel wie die Beiden und kann sich zusammen mit ihnen von den Gebäuden, aber auch von den anderen Protagonisten ein Bild machen.
Und nicht nur davon hatte ich einen positiven Eindruck, sondern auch von der Schreibweise. Diese war für mich leicht und locker lesbar, wobei häufig der Ernst von verschiedenen Situationen hervorkommt und es gibt immer wieder stimmungsvolle Abschnitte. Man lernt nicht nur die Figuren gut kennen, sondern auch das ganze Gebäude der Kinderklinik und immer wieder gibt es auch Informationen über die Kinderpflege und die Politik. Und anhand der beiden zuletzt genannten Punkte gibt es auch immer wieder Abschnitte, die mehr Anspruch haben und der Geschichte Authentizität verleihen.
Immer wieder tauchen im Text historische Fakten zu den verschiedensten Themen auf. Regelmäßig gibt es Gespräche über die Politik und neueste Geschehnisse im Land. Dazu lernt man allerhand über Kinderklinik Weißensee, die Kinderpflege, aber auch über das Ansehen und die Vorurteile von Waisenkindern. Ständig gibt es kleine Einschübe, anhand derer man ansatzweise nachvollziehen kann, welche Recherchearbeit die Autorin auf sich genommen hat, um ein so rundes und mitreißendes Werk zu schreiben. Jede ihrer Aussagen hat Hand und Fuß und wurde so vorgestellt, dass man sie direkt beim Lesen aufnehmen und verarbeiten kann. Die Fakten fügen sich stimmig in die Geschichte ein und verleihen ihr einen hohen historischen Wert.

Ich habe die Geschichte mit viel Interesse verfolgt und sie auch flüssig und mit viel Freude gelesen. Dazu haben auch versteckte Bemerkungen und Hinweise auf Geheimnisse beigetragen, die Platz zum spekulieren gegeben haben. Aufgrund dieser Aussagen bleibt die Spannung auf einem guten Niveau, für meinen Geschmack entstanden keine Längen, ich hatte aber auch nie das Gefühl, die Geschichte würde zu flott erzählt werden. Es liegt ein angenehmes Erzähltempo vor, welches sich positiv auf die Spannung auswirkt und letztendlich wird man dazu verleitet, immer weiter in die Geschichte einzutauchen und wissen zu wollen, was mit manchen Bemerkungen gemeint ist und wie sich manche Konflikte auflösen.

Fazit
Ich weiß selbst nicht wieso, aber bereits vor dem Lesen hatte ich eine bestimmte Erwartungshaltung an den Roman und habe mir viel erhofft. Und mit jeder Seite, die ich gelesen habe, wurden diese Erwartungen immer mehr erfüllt und ich von der Geschichte wie magisch angezogen. Es gibt wirklich keinen einzigen Aspekt, den ich kritisch betrachten würde und der mich nicht überzeugt hat. Wirklich alles hat gestimmt. Angefangen von der Gestaltung des Buches, über die Schreibweise, die Protagonisten, das Setting und die Einbindung historischer Aspekte. Anhand all diesen genannten Punkten kann nur eine gute, spannende und empfehlenswerte Geschichte entstehen, die nicht nur schöne Lesestunden bereitet, sondern auch die Vorfreude auf die Fortsetzung steigert.

Bewertung vom 28.12.2020
Winterglück im Hotel der Herzen / Wild at Heart Bd.2
Sanders, Anne

Winterglück im Hotel der Herzen / Wild at Heart Bd.2


sehr gut

Die Schreibweise war direkt wieder sehr angenehm und einfach lesbar. Ich bin flüssig durch den Roman gekommen, hatte an keiner Stelle Verständnisprobleme und konnte mir viele Momente gut vorstellen.
Gerade von dem Setting hatte ich einige Vorstellungen und besonders das Hotel wurde mit bildhaften und farbenfrohen Worten beschrieben, sodass man sich auch als Leser dort sehr willkommen und wohlfühlt. Und auch die Gegend wurde mit detailreichen Aussagen versehen und hat mir noch besser als in der Sommerzeit gefallen. Die Insel wirkt so richtig zur Ruhe gekommen und erhält dadurch meiner Meinung nach einen hohen Wohlfühlfaktor. Besonders angetan war ich von der verschneiten Landschaft, die einfach nur traumhaft, urgemütlich und idyllisch wirkt. Einfach traumhaft!
Die Geschichte wird aus einigen Perspektiven beschrieben, sodass man nicht nur in das Leben von Gretchen, Theo oder Nettie eintaucht, sondern auch in die Gedanken manch anderer Protagonisten. Dabei handelt es sich vor allem um zwei Schauspieler, die der Filmcrew angehören und die mit der privaten Situation nicht ganz zufrieden sind. Man erfährt einiges über ihr Privatleben und ihre Motivationen, aber auch über Probleme und erlebt den Kummer hautnah mit. So wird es auf jeden Fall nie langweilig und eine abwechslungsreiche Erzählung entsteht.
Und ich fand es auch schade, dass keine weihnachtlichen Stimmungen und die Vorfreude auf das Fest auf den Leser übergeschwappt sind. In dieser Richtung habe ich absolut nichts wahrgenommen, obwohl mehr als ausreichend Platz dafür gewesen wäre. Doch selbst wenn das Hotel geschmückt wird, das feine Essen zubereitet oder der Baum geschmückt wird, kommen bei mir keine Stimmungen an. Und das Weihnachtsfest wird direkt übersprungen, leider liest man dazu gar nichts und kann keinen Einblick davon erhaschen, wie Gretchen, ihre Familie und Freunde dieses feiern und was sie für Traditionen haben.
Ein wenig zwiegespalten lassen mich die Protagonisten zurück. Einerseits gibt es ganz liebevoll beschriebene und sympathische Charaktere, allen voran Gretchen und ihr Schwiegervater Theo. Und dann gibt es ein paar Personen, die mir zu eindimensional gestaltet wurden und die ein wenig langweilig daherkommen. Auf ihnen liegt zwar meist nicht so stark der Fokus, aber trotzdem war mir die Darstellung zu einfach und unspektakulär. Sie haben sich nicht aus der Masse hervorgehoben und ihnen fehlte es an besonderen und unverwechselbaren Zügen. Sehr schade, denn viele hatten Potenzial, das leider nicht richtig genutzt wurde.

Fazit
Ich habe mich wirklich sehr auf das Lesen gefreut, muss aber sagen, dass ich am Ende zwar irgendwie überzeugt wurde, aber höhere Erwartungen hatte. Stellenweise hat mir das Buch wirklich richtig gut gefallen und ich hatte viel Freude beim Lesen. Doch manchmal hat mir etwas gefehlt oder die Personenzeichnungen waren nicht ganz ausgereift oder es kamen zu wenige Stimmungen auf. Es ist eine nette und unterhaltsame Geschichte, die sich fein lesen lässt und vor allem mit dem traumhaften Setting überzeugen kann, welches zum träumen einlädt und das Fernweh weckt. Aber ganz an die Klasse des ersten Bandes kommt diese Fortsetzung leider nicht heran.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 20.12.2020
Tage voller Hoffnung / Modehaus Haynbach Bd.1
Winter, Elaine

Tage voller Hoffnung / Modehaus Haynbach Bd.1


sehr gut

Ich hatte einen sehr unproblematischen Start in den Roman, man ist als Leser sofort in der Geschichte drin und lernt Claire, eine, wenn nicht sogar die Hauptprotagonistin. Man kann sich von der Gesellschaft, dem Leben von Claire und ihrer Mutter machen und in Ruhe in die Handlung starten. Und auch die lebendige und sehr fein umschreibende Sprache hat ihren Anteil daran, dass ich einen so angenehmen Start in den Roman hatte und die ersten Seiten innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte. Viele Situationen, aber auch Orte und Figuren konnte ich mir direkt vorstellen und habe mich auf diese Weise schnell wie ein Teil der Geschichte gefühlt.
Ich finde, dass die Sprache durchweg einfach und leicht gehalten wurde, sie ließ sich flott lesen und bekam nur selten anhand von historischen Erwähnungen Anspruch. Sie ermöglicht, dass man schnell mit dem Lesen vorankommt und wissen möchte, wie es weitergeht.
Ich finde, dass die Handlungsorte manchmal mit vielen lebendigen Worten beschrieben sind, manchmal aber auch recht grau und düster erscheinen und damit nicht sonderlich einladend. In diesen Fällen geht von ihnen eine Kälte aus, die sich auch in einigen Protagonisten wiederfindet, die Claire und Helmut als Widersacher dienen.
Manchmal gingen mir die Ereignisse zu flott vonstatten. Sowohl die Liebe von Claire und Helmut entwickelt sich für meinen Geschmack zu schnell, als auch manche Geschehnisse und Entscheidungen werden zu fix abgehandelt. Dadurch leidet für mich ein wenig die Authentizität, oft habe ich ein wenig gezweifelt, dass es wirklich alles in einem so schnellen Tempo geschieht. Probleme werden manchmal zu schnell gelöst und dadurch kann man gar nicht wirklich die Gedankengänge der Personen erfahren. Fand ich sehr schade, vielleicht ist es für mich auch dadurch etwas schwierig gewesen, zu den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.
Ich finde, dass nie wirklich Stimmungen auf den Leser übertragen werden, meist habe ich die Handlung mit Distanz betrachtet und dies hat sich auch auf meine Betrachtung der Protagonisten ausgewirkt. An keiner Stelle habe ich mit ihnen mitgelitten oder mich gefreut, wenn ihnen etwas Gutes widerfahren ist.
Bis auf zwei Ausnahmen finde ich die Figuren etwas steif und einfach. Sie wirken in ihrem Handeln auf mich nicht lebendig und authentisch, manchmal sind sie mir auch ein wenig zu stereotyp. Gerade Claire und Helmut habe ich oft kritisch betrachtet und fand sie als Hauptcharaktere etwas schwach. Beide haben zwar besondere Züge erhalten, doch ich habe ihre Entscheidungen und Handlungen oft nicht unterstützt und fand, dass manchmal zu sehr um den heißen Brei herumgeredet wurde.
Wer mich richtig gut gefallen hat ist zum einen Albrecht, sowie zum anderen Helmuts Verlobte Hilda. Irgendwie fand ich beide herrlich, sie ragten aus der Masse der Personen heraus und haben immer wieder überraschen können. Gerne hätte ich mehr über die Beiden erfahren und mir mehr Kapitel aus ihrem Blickwinkel gewünscht. Für mich sind sie die aussagekräftigsten Personen, von denen ich trotz ihrer Ränke und kleinen Gemeinheiten gern gelesen habe.

Fazit
Ich hatte mich wirklich sehr aufs Lesen gefreut und war auf die Geschichte richtig gespannt, zumal ich schon ein paar positive Meinungen zum E-Book gelesen habe. Letztendlich wurde ich ganz gut unterhalten, ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen und hatte auch Spaß am Lesen, wurde aber nicht richtig überzeugt. Dafür gibt es doch ein paar Punkte, die ich nicht so ausgereift und perfekt fand, von denen ich mir einfach mehr erhofft habe. So bleibt es für mich eine leichte Lektüre, mit der ich feine Lesestunden hatte, bei der es aber noch Luft nach oben gibt.
Ich hatte bereits mal geschaut, wie der Klappentext des zweiten Bandes aussieht, der vielversprechend klingt und ich bin auf die reifere Darstellung von Claire gespannt. Zudem sind bei mir ein paar Fragen aufgetaucht und ich hoffe, dass mich die Fortsetzung schließlich mehr überzeugen kann!

Meine Bewertung: 3,5 von

Bewertung vom 17.12.2020
Das Wunder von R.
Cavallo, Francesca

Das Wunder von R.


sehr gut

Natürlich liegt dem Buch eine sehr einfache und kindgerechte Sprache zugrunde. Hier kann man auch gar nicht mehr erwarten. Auch mir als Erwachsene hat es Spaß bereitet, in die Stadt R. mit ihren Bewohnern einzutauchen und zu erfahren, was es mit den zehn Elfen und der Aufgabe, das Weihnachtsfest zu retten auf sich hat.
Allein die Beschreibungen mancher Orte und Szenen hat meine Fantasie angeregt und dazu beigetragen, dass ich mir viele Situationen gut vorstellen konnte. Und anhand der zahlreichen Illustrationen wurden die gerade beschriebenen Szenen nochmals aufgegriffen und bildhaft dargestellt. Sie verbildlichen das gerade Gelesene und hinterlassen einen tieferen Eindruck beim Leser. Jede Zeichnung wurde mit zahlreichen Details ausgestattet, nicht nur haben die Personen besondere Züge erhalten, sondern auch die Farbenvielfalt ist ganz besonders und toll. Ich bin wirklich begeistert von den Illustrationen, sie sind ganz traumhaft geworden, sind stimmungsvoll und detailreich und machen ganz viel von dem Charme des Buches aus!
Und anhand der Zeichnungen lassen auch sich die Handlungsorte wunderbar vorstellen. Sie wurden bereits mit viel Liebe beschrieben, sodass man einen guten Eindruck von dem Setting erhält, welches farbenfroh und abwechslungsreich beschrieben wurde.
Es gibt einen Erzähler, der die Handlung mit einfachen und passenden Worten beschreibt und immer eine gewisse Distanz behält. Ab und an ist er bei den Beschreibungen von Personen ein wenig parteiisch und zeigt eindeutig, ob die Person positiv oder negativ konnotiert ist, was ich absolut nicht schlimm finde. Ich denke, dass dies gerade für die jüngeren Leser so beschrieben wurde und ich kann mir vorstellen, dass die Zielgruppe dies auch unterhaltsam findet.
Ich hätte mir mehr Stimmung gewünscht. In diesem Punkt wurde gar nichts auf mich übertragen, weder die kindliche Vorfreude auf Weihnachten und die Elfen, noch das beklemmende Gefühl, dass die Personen anfangs gegenüber den Erwachsenen in R. hatten. Klar ist es schwierig, auf so wenigen Seiten viel stimmungsvolle Momente einfließen zu lassen, aber wenigstens ein Hauch davon wäre schon ganz angenehm gewesen. So bin ich doch etwas enttäuscht, gerade weil es sich um ein Kinderbuch handelt hätte ich schon erwartet, dass mehr von dem Zauber der Weihnacht eingebunden wird.
Die Figuren haben recht oberflächliche und grobe Züge erhalten. Mehr wäre auch zu viel gewesen, so und anhand der Wertung des Erzählers kann man sich ganz gut ein Urteil erlauben und die Personen in die Gruppen sympathisch oder unsympathisch einordnen. Es gibt keine Person, die besonders im Vordergrund steht, ein jeder hat lebendige Attribute erhalten, sie haben lebhaft agiert und sind für die kurze Geschichte sehr passend beschrieben wurden.
Fazit
Innerhalb weniger Stunden hatte ich die kurze Geschichte ausgelesen und alle Illustrationen ausgiebig betrachtet. Es ist eine nette Geschichte, die perfekt für Kinder ist, aber auch für Erwachsene unterhaltsam ist. Ich hätte mir mehr weihnachtliche Stimmungen gewünscht, vielleicht wäre zum Beispiel noch ein Kapitel schön gewesen, indem die Wohnung der Familie geschmückt wird oder die Kinder selbst ihr Geschenke auspacken. Irgendwas halt, was die Freude auf Weihnachten vergrößert und den Zauber des Fests symbolisiert.

Bewertung vom 14.12.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Es herrscht eine im Grunde einfache und leicht lesbare Schreibweise vor, die besonders durch ihre bildhafte Sprache besticht. Egal, ob es sich um die Protagonisten, das Setting oder allgemein um Szenen handelt, ich hatte von jedem kleinen Detail ein Bild vor Augen. Und dadurch entsteht eine authentische und lebendige Erzählweise, die den Leser arg gefangen nimmt und stark dazu beiträgt, dass man unbedingt mehr von Sophia und den anderen Protagonisten erfahren will.
Auch diesmal werden wieder jegliche Kapitel aus der Sicht von Sophia beschrieben, wobei es sich um einen Erzähler handelt, der auch die Gefühle der anderen Protagonisten perfekt einfängt. Man folgt der Frau, die diesmal deutlich reifer und zielbewusster geworden ist, durch ihr Leben, erfährt ihre Ambitionen und Wünsche und ihrem Charakter ist man als Leser am verbundensten Sie steht durchweg klar im Fokus und deshalb gibt es auch immer wieder Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle, man kann mit ihr mitleiden und sie auf eine tiefe Art kennenlernen. Man erfährt von Sophias Hoffnungen, aber auch von ihren seelischen Dämonen und immer wieder überrascht die Dame mit neuen Gesichtern, die sie von sich zeigt.
Ich finde, dass die Spannung auf einem wirklich sehr guten und hohen Niveau war. Man weiß noch aus den anderen Bänden von offenen Fragen, bei denen man natürlich hofft, dass sie diesmal beantwortet werden und man eine Auflösung zu verschiedenen Sachverhalten bekommt. Außerdem überraschen die Protagonisten teilweise arg mit ihren Handlungen und Aussagen und dadurch bekommt die Geschichte öfters mal eine neue Wendung, die sich auch positiv auf die Spannung auswirkt. Ich finde zudem, dass nur wenige Ereignisse und Situationen vorhersehbar waren und man einen Fortgang einer Szene nur selten schon vorher abwägen kann.

Fazit
Ich finde wirklich, dass dieser finale Teil der „Farben der Schönheit“-Reihe der Beste ist. Es stimmt (bis auf die nicht immer perfekte Darstellung Sophias, über die ich aber hinwegsehen werde) einfach alles und ich finde, dass hier ganz viele Komponenten vereint werden, die bisher ein Thema waren. Es gibt auf viele Fragen Antworten und ich habe das Buch mit einem großen Lächeln und einem vollkommenen Gefühl weggelegt und möchte noch sagen, dass mir die ganze Reihe letztendlich unglaublich gut gefallen hat und ich sehr zufrieden damit bin, wie sich die Dinge entwickelt haben! Eine dicke und von Herzen kommende Empfehlung, eine tolle Reihe über eine besondere und starke Frau!

Bewertung vom 11.12.2020
Willst du Blumen, kauf dir welche
Berg, Ellen

Willst du Blumen, kauf dir welche


gut

Was mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen überzeugen konnte war die Schreibweise. Sie war flott lesbar und hat immer wieder anhand von Fachbegriffen und gelungenen kleinen Diskussionen Anspruch erhalten und war nicht zu einfach geraten. Oft verfallen die Figuren auch ein wenig in eine Alltagssprache, was sie lebendiger hat wirken lassen und dazu beigetragen hat, dass sich die Geschichte so flüssig hat lesen lassen. Bei mir hat sie bewirkt, dass ich den Roman innerhalb von nicht ganz drei Tagen ausgelesen hatte und ich dann auch schon fertig mit dem Buch war.
Nie hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte sonderlich stimmungsvoll daherkommt. Nur sehr sehr selten kam mal ein Hauch dessen vor, doch nie ging der Funke auf mich rüber. Weder in fröhlichen, noch in traurigen oder wütenden Momenten habe ich die Stimmung so wahrgenommen, dass sie sich auch auf mich überträgt und ich mich dadurch den Personen oder der allgemeinen Handlung näher fühle. Im Gegenteil, immer gab es eine Distanz zwischen den Ereignissen und meiner Person und das hat halt auch dazu geführt, dass ich der Geschichte nie mit so viel Spannung und Interesse gefolgt bin, wie ich es mir erhofft hatte.
Bei den Protagonisten bin ich zwiegespalten. Einerseits werden einige Klischees bedient und daher kommen manche Personen arg stereotyp daher, andererseits gibt es unglaublich liebenswürdige Personen, die ich sympathisch und toll fand. So gibt es zwar eine bunte Mischung, die mich im Großen und Ganzen aber nicht überzeugt hat.
Fangen wir mal mit den liebenswerten Personen an. Als großer Sympathieträger gilt eindeutig Tante Hilde. Sie hat einfach eine besondere Ader, ist freundlich, offen und unterhaltsam. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und hat einfach ein tolles und einnehmendes Wesen. Dazu gibt es noch ein-zwei weitere Figuren, die ich ebenfalls recht gern mochte und die sich von den anderen Personen abheben.
Doch leider war mir die Mehrzahl nicht so sympathisch und ich habe vieles bei den Protagonisten hinterfragt. Bei Lena war es ihr Zug, sich stark von anderen Menschen beeinflussen zu lassen und nicht einfach mal auf den Tisch zu hauen und ihre Meinung offen zu sagen. Benjamin war mir zu glatt, er hat nicht wirklich Ecken und Kanten erhalten und war mir von seinem gesamten Auftreten, seiner Art einfach nur unsympathisch. Lenas beste Freundin ist zwar ein unglaublicher Sonnenschein, ist aber auch sehr extravagant und erscheint mir, obwohl sie Grundschullehrerin ist, doch etwas dümmlich. Das sind mal die wichtigsten Personen leicht aufgefächert und gerade mit ihnen, allen voran mit Lena, verbringt man die ganzen 461 Textseiten und da hatte ich mir schon angenehmere und stärker ins Detail gehende Protagonisten gewünscht.
Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich manchmal die Glaubwürdigkeit der Geschichte ein wenig angezweifelt habe. Ist es wirklich möglich, dass man beim Online-Dating fast nur auf stereotype Männer trifft, was zwar lustig ist, mir aber unwahrscheinlich erscheint. Ist es glaubwürdig, dass eine Grundschullehrerin ständig Buchstaben in manchen Worten verdreht? Und ich habe noch ein paar weitere solcher Fragen, die mich ein wenig gestört haben und dazu beigetragen haben, dass ich das Buch zwar fix gelesen hatte, aber immer Distanz gewahrt habe und nie so recht überzeugt wurde.
Fazit
Leider hat mich die Geschichte nicht wirklich mitgerissen. Es gibt immer wieder interessante Ansätze, die viel Potenzial haben, aber oft werden diese nicht so wirklich weitergeführt, sondern fallengelassen und sich anderen Punkten zugewandt. Das hat dazu geführt, dass ich zwar flott mit dem Lesen vorangekommen bin, jedoch auch ganz froh war, als die Geschichte ausgelesen war und ich von einigen Personen befreit war. Was schade ist, aber halt leider meinem Eindruck entspricht.

Bewertung vom 07.12.2020
Rückkehr in die Tuchvilla / Tuchvilla Bd.4
Jacobs, Anne

Rückkehr in die Tuchvilla / Tuchvilla Bd.4


sehr gut

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich einige Probleme beim Start in den Roman hatte. Dafür ist es doch etwas zu lang her um mich an viele Details aus den vorherigen Bänden zu erinnern. Und genau das ist der Grund, weshalb ich einen etwas holprigen Start hatte und ich mich mit den ersten Seiten schwer getan habe, auch, dass mich die Geschichte lange Zeit nicht so recht fesseln konnte. Ich denke, es wäre für mich sehr angebracht gewesen, wenn ich vorab noch einmal die ersten drei Bände gelesen hätte und dadurch alle Ereignisse aus ihnen vor Augen gehabt hätte. Hab ich aber leider nicht gemacht und so musste ich mich durchkämpfen.
Und irgendwann ist es mir auch leichter gefallen der Handlung zu folgen und ab und an werden ja doch ein paar kleine Andeutungen gemacht, was in den vorherigen Bänden geschehen ist. Und irgendwann hat es mich auch nicht mehr so gestört, dass ich nicht alle Informationen zur Hand hatte, sondern konnte mich einfach auf diesen Band konzentrieren.
Was ich von der ersten Seite an direkt sehr angenehm empfand war die Schreibweise. Diese wurde in einem recht einfachen Ton gehalten und nur selten gibt es Stellen, wo die Sprache anspruchsvoller wird. Dies geschieht meist in technischen Zusammenhängen, als auch mit der Politik und den Veränderungen der Wirtschaft. Hier kommt eindeutig mehr Anspruch in die Erzählung und an diesen Stellen habe ich dann auch viel aufmerksamer lesen müssen, um alles nachvollziehen und einordnen zu können. Zudem waren mir hier manch angesprochene Punkte recht unbekannt und ich konnte mein Wissen erweitern.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass der Erzähler unterschiedliche Positionen einnimmt. Es gibt sowohl Beschreibungen aus der Sicht der Familie Melzer, als auch von deren Angestellten. Und auch eine Verwandte, die nicht in Augsburg lebt kommt zu Wort. Auf diese Weise entsteht eine bunte Abwechslung, man lernt die Gedanken und Lebensweisen verschiedener Menschen kennen und kann sich so ein gutes Bild der Gesellschaft machen. Zugleich lernt man den Umgang von Angestellten und der Herrschaft kennen und man merkt, wie sich die Konventionen im Gegensatz zu den vorherigen Bänden schon etwas gelockert haben und die Grenzen zwar immer noch da, aber kleiner geworden sind.
Fazit
Kann dieser vierte Band nahtlos an die vorherigen anschließen? Ich finde nicht. Der Roman ist nicht schlecht und hat mich gut unterhalten, aber die anderen drei Bände spielen für mich in einer anderen Liga und man kann sie immer als positive Beispiele für historische Romane nennen. Und weil ich einen so famosen Eindruck von den anderen Teilen habe, sind meine Erwartungen für diesen recht hoch gewesen und wurden leider nicht ganz erfüllt. Es hat mir Spaß gemacht, wieder in die Welt der Melzers und ihrer Tuchvilla zu reisen, gleichzeitig hat mir an einigen Punkten etwas gefehlt oder manche Aspekte waren nicht richtig ausgereift. Dadurch vergebe ich dem Roman gute 4 Sterne, was ich als sehr angebracht empfinde.
Trotzdem kann ich mir jetzt gut einen weiteren Band vorstellen. Irgendwie habe ich doch noch ein paar Fragen und zudem zieht der Nationalsozialismus langsam auf. Hier frage ich mich natürlich, was dies für Auswirkungen auf die Familie Melzer, als auch auf die Fabrik hat. Und daher erhoffe ich mir sogar eine weitere Fortsetzung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2020
Das Hotel am Drachenfels / Hotel Hohenstein Bd.1
Jonas, Anna

Das Hotel am Drachenfels / Hotel Hohenstein Bd.1


ausgezeichnet

Ich finde, dass die Sprache eigentlich recht einfach ist und sich dadurch leicht und flott lesen lässt. Nur selten tauchen Fachbegriffe auf, jegliche Beschreibungen sind leicht nachvollziehbar und lassen nicht nur von den Personen, sondern auch von dem Setting oder den Geheimnissen ein rundes Bild entstehen. Die Schreibweise gibt immer genügend Einblicke, um die Spannung aufrechtzuerhalten, aber gibt dem Leser auch immer wieder einiges preis, um ihn nicht zu langweilen und ihn dazu anzuregen, sich Gedanken zu machen und über mögliche Enthüllungen zu spekulieren. Ich bin flott und ohne Probleme durch die Geschichte gekommen und bin mit der Sprache absolut zufrieden.
Mir hat an der Schreibweise besonders der unterhaltsame Hauch von Humor gefallen. Gerade die drei Geschwister Karl, Alexander und Johanna haben sich häufig geneckt und miteinander ihre Späße getrieben. Diese Szenen gehören zu meinen Highlights, ich mochte den Witz, der mit vielen Situationen einhergeht und der Humor, der immer wieder aufkeimt und oft die noch so ernüchternden Szenen auflockert und ihnen Schwung gibt. Das trägt außerdem viel zum Unterhaltungswert bei und ich hatte viel Spaß beim Lesen und mochte die Aufmerksamkeit und Verbundenheit, die die Geschwister vereint.
Als Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler gewählt, der Einblicke in verschiedene Protagonisten und ihre Lebensweisen gibt, aber auch immer nur wohldosiert einige Bemerkungen und Hinweise fallen lässt, die zum spekulieren dienen und den Leser durchaus auch auf falsche Fährten führen. Er lässt sich lange Zeit nicht in die Karten schauen, hält mit einigen Andeutungen die Spannung weit oben und lüftet erst am Ende seine ganzen Geheimnisse und öffnet sich. Ich mochte es sehr, wie der Erzähler einen ungeschönten und natürlichen Blick auf die Protagonisten bietet und man sich dadurch komplett frei und ohne Einflüsse eine Meinung von ihnen bilden und sie somit als sympathisch oder unsympathisch einstufen kann.
Zudem nimmt der Erzähler verschiedene Positionen ein, mal sieht man die Ereignisse aus der Sicht von den Geschwistern Karl, Alexander und Johanna, mal gibt es Einblicke in den Alltag eines Stubenmädchens mit ungewissen Ambitionen. Dies kommt natürlich als abwechslungsreich daher, zudem sieht man aus verschiedenen Blickwinkel was es bedeutet, in einem Hotel zu arbeiten oder dieses zu leiten. Man lernt über gesellschaftliche Regeln und Ordnungen und kann sich dadurch recht gut ein Bild der Sitten und Menschen machen.
Anhand meiner bisherigen Worte entsteht sicherlich der Eindruck, dass ich vollends zufrieden bin mit dem Roman. So ganz stimmt das leider nicht. Ich fand die Geschichte immer spannend und habe sie gern gelesen, allerdings hat mir lange Zeit ein Fakt, ein Punkt gefehlt, welcher das Buch auszeichnet, es besonders macht und aus der Masse heraushebt. Im letzten Drittel wurde dies besser und das mir bis dato fehlende kam langsam ins Spiel. Wobei ich noch immer nicht sagen kann, was mir genau gefehlt hat. Aber trotzdem reicht es für mich nicht ganz für eine Fünf-Sterne-Bewertung, es werden gute 4,5 Sterne, was ja trotzdem heißt, dass es sich um einen sehr tollen Roman handelt!

Fazit
Es hat richtig Spaß gemacht, beim Schreiben dieser Rezension die Geschichte nochmals Revue passieren zu lassen und mich an allerhand Details aus dem Buch zu erinnern. Das regt natürlich auch die Freude auf die Fortsetzungen an, die ich nicht verpassen möchte und auf die ich mich bereits jetzt freue. Die Klappentexte dazu habe ich mir bereits durchgelesen und ich freue mich schon auf Wiedersehen mit den Protagonisten, von denen ich einige ins Herz geschlossen habe.
Ich empfand die Geschichte als spannend und abwechslungsreich, immer wieder sind Handlungen geschehen, die für mich unvorhersehbar waren und die mich überrascht haben. An keiner Stelle im Text wurde es langweilig, es herrscht eine wunderbar zu lesende Sprache vor und die Personenzeichnungen sind einfach traumhaft. Ein tolles Buch!