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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2014
Eine Geburtstagstorte für die Katze
Nordqvist, Sven

Eine Geburtstagstorte für die Katze


ausgezeichnet

Die Reihe der Petterson und Findus Bücher begleiten unsere Familie bereits seit etlichen Jahren und das mit der Geburtstagstorte ist unsere offiziell erklärte Lieblingsgeschichte. Petterssons trottelige Bemühungen, für Findus eine Pfannkuchen Torte zu backen sind einfach nur köstlich. Die vielen Hindernisse und Missgeschicke und die Begegnung mit dem Rivalen Gustavsson werden auch nach dem dreißigsten Vorlesen nicht langweilig. Auch dieses Buch ist wundervoll illustriert mit viel Liebe zum Detail, lebhaft wie eine Animation. Gelungen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2014
Das Glück in glücksfernen Zeiten
Genazino, Wilhelm

Das Glück in glücksfernen Zeiten


gut

Der sehr kurze Roman (eher eine Kurzgeschichte) ermöglicht tiefe Einblicke in den Selbstverlust des Hauptakteurs, dessen Glas stets halbleer ist, seine Energie in unwesentliche Ereignisse investiert und in Selbstmitleid fast zerfließt. Nicht selten war ich versucht Warlich zu schütteln, so sehr ärgerten mich sein Verhalten und Gedankenverirrungen. Ein sensibler intelligenter Mensch, der alle Lebenswidrigkeiten einfach so hinnimmt ohne die Spur eines Wiederstandes zu leisten, löste bei mir nur Kopfschütteln und Unverständnis aus. Ich hätte mir das Ende anders gewünscht, der Autor jedoch hat sich so entschieden und schließlich hatte er schon Recht mit seiner Variante.

Bewertung vom 19.05.2014
Im Café der verlorenen Jugend
Modiano, Patrick

Im Café der verlorenen Jugend


ausgezeichnet

Auf nur 157 Seiten eröffnet sich dem Leser einen fabelhafte Dichtung, leise und still mit einer einzigartigen Atmosphäre. Einem Puzzle gleich erzählen vier Stimmen von und über Louki (einschließlich sie selbst) und dem Pariser Condé Café. Viele Stammgäste bevölkern dieses Café und jeder trägt sein Päckchen mit. Eigentlich ist die Handlung eher spärlich, es passiert nicht wirklich viel, doch dies Wenige entführt den Leser in die nächtliche Pariser Szene der 60er Jahre. Vieles wir nur wage angedeutet und dadurch lässt der Autor dem Leser Raum und Gelegenheit sich seine eigene Gedanken über die Geschehnisse zu machen. Eine wundervolle Stimmung hinterließ dieser Roman in mir und mit Sicherheit werde ich ihn mal wieder lesen.

24 von 25 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2014
Fortunas Tochter
Allende, Isabel

Fortunas Tochter


gut

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mädchens, Eliza, die als Findelkind in der Obhut einer reichen englischen Familie im Chile des 19. Jahrhunderts gedeiht. Einem Märchen gleich, verliebt sie sich in einen armen Außenseiter, einem Bastard, der mit seiner alleinerziehenden Mutter lebt. Dieser verfällt dem Goldrausch und zieht wagemutig nach Kalifornien, wo er sein Glück versuchen will. Die verzweifelte Eliza folgt ihm heimlich und erlebt auf ihrer Suche allerhand Abenteuer.


„Fortunas Tochter" ist ein anschaulicher netter Roman, mit etwas historischem Hintergrund, klar strukturiert, teilweise sogar spannend mehr aber auch nicht. Die erlebten Abenteuer Elizas waren für mich stellenweise unglaubwürdig, die vielen schrägen und teils skurrile Figuren fragwürdig. Dennoch, für den Unterhaltungsfaktor vergebe ich 3 Sternchen, für die Tatsache dass bis zum Schluss alle Fragen beantwortet werden nochmal einen halben. Wer hier Anspruch erwartet, wird mit diesem Buch nicht glücklich!

Bewertung vom 19.05.2014
Fortunas Tochter
Allende, Isabel

Fortunas Tochter


gut

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mädchens, Eliza, die als Findelkind in der Obhut einer reichen englischen Familie im Chile des 19. Jahrhunderts gedeiht. Einem Märchen gleich, verliebt sie sich in einen armen Außenseiter, einem Bastard, der mit seiner alleinerziehenden Mutter lebt. Dieser verfällt dem Goldrausch und zieht wagemutig nach Kalifornien, wo er sein Glück versuchen will. Die verzweifelte Eliza folgt ihm heimlich und erlebt auf ihrer Suche allerhand Abenteuer.


„Fortunas Tochter" ist ein anschaulicher netter Roman, mit etwas historischem Hintergrund, klar strukturiert, teilweise sogar spannend mehr aber auch nicht. Die erlebten Abenteuer Elizas waren für mich stellenweise unglaubwürdig, die vielen schrägen und teils skurrile Figuren fragwürdig. Dennoch, für den Unterhaltungsfaktor vergebe ich 3 Sternchen, für die Tatsache dass bis zum Schluss alle Fragen beantwortet werden nochmal einen halben. Wer hier Anspruch erwartet, wird mit diesem Buch nicht glücklich!

Bewertung vom 15.05.2014
Knapp am Herz vorbei
Moehringer, J. R.

Knapp am Herz vorbei


sehr gut

Eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art. Der Bankräuber Willie Sutton wird kurz vor Heiligabend aus dem Gefängnis entlassen, aber ob er wirklich richtig frei ist oder wird? Er stellt sich seiner Vergangenheit indem er einen Reporter durch die Stationen seines Lebens begleitet. Er kehrt weit zurück und beginnt mit seiner Kindheit im irischen Viertel von New York, bildreich und lebhaft beschriebt er seine illegale Kariere und die legendären Banküberfälle. Es ist keine Biografie im engeren Sinne, fühlt sich jedoch stark danach an. Dass es Sutton wirklich gab, habe ich erst durch dieses Buch erfahren, seine abenteuerlichen Geschichten jedoch sind reine Fiktion. Unterhaltsam und lehrreich zugleich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2014
Die hellen Tage
Bánk, Zsuzsa

Die hellen Tage


sehr gut

Eine besondere Freundschaft zwischen zwei Mädchen und einem Jungen in den 60er Jahre. Hört sich gar nicht spektakulär an, ist auch nicht und wird es auch nicht. Eine Handlungsspannung braucht dieser Roman nicht, denn er fesselt durch die langsame und stätige Entwicklung der Protagonisten und ihrer Beziehungen. Warum wird ein Mensch zu dem was ihn ausmacht, wo stehen die Konstanten im Leben, wo die Variablen? Das beantwortet uns dieses Buch anhand der Freundschaft der drei Hauptcharaktere über eine Zeitspanne eines viertel Jahrhunderts. Eine schöne bildreiche Sprache, zeitlos und teilweise sachlich/nüchtern, leise und still. Dialoge vermisste ich zeitweise fast schmerzhaft, die fehlten mir um die ganze Geschichte abzurunden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2014
Aus der Zeit fallen
Grossman, David

Aus der Zeit fallen


ausgezeichnet

Lange her seit ich das letzte Mal ein so gefühlvolles Buch lesen durfte und was heißt überhaupt „lesen", denn diese Erfahrung war mehr als das. Ein Klagelied um einen verlorenen Sohn, eine Ode an das Leben. Bereist ein paar Zeilen reichen um den Leser aus der Realität zu reißen und ihn in einer Welt voller tiefgehenden Reflektionen zu entführen.
Verzweiflung, Angst, Trauer, Sehnsucht und Hoffnung werden so vermitteln, dass man den seelischen Schmerz selbst empfindet. Dabei wird wohl jeder anders berührt: nachhaltig für diejenigen, die ein ähnliches Schicksal erleben mussten und zugleich Trauerbegleiter und Helfer. Für die anderen vielleicht die Chance sich der Vergänglichkeit bewusst zu werden.

Bewertung vom 29.04.2014
Das Festmahl des John Saturnall
Norfolk, Lawrence

Das Festmahl des John Saturnall


sehr gut

Wunderbare Geschichte mit überzeugender lebensechter Atmosphäre. Beschrieben wird das Leben und Werdegang des Jungen John, Sohn einer Heilerin und Hebamme, der sich durch harte Arbeit, Not und Verzicht zu einem angesehen Koch hocharbeitet. Angesiedelt im 17. Jahrhundert ist der Roman sehr gut recherchiert, sprachlich hochwertig und durch die wunderbaren bildreichen Schilderungen, gelingt es dem Autor eine intensive und sehr realistische Atmosphäre zu schaffen. Der größte Teil des Romans spielt sich im provinziellen Herrenhaus ab und auch hier gelingt es Norfolk wunderbar, allen Protagonisten, vom Küchenjungen bis zum Hausvorstand Sir William, differenzierte und realistische Charaktere zu verleihen.
Ein wunderbarer Roman obwohl das Ende für mich, mit dem restlichen Werk verglichen, einfach zu einfach war.

Bewertung vom 02.04.2014
Licht im August
Faulkner, William

Licht im August


ausgezeichnet

"Licht im August" (1932 erschienen) greift das immer wieder aufwühlende, erregende Problemthema der USA auf: die Rassenfrage. Damals hochaktuell und heute leider immer noch nicht ganz überwunden, schildert Faulkner anschaulich und ergreifend von den Ereignissen die die Hochschwangere Lena auf der Suche nach ihrem Geliebten in der Großstadt Jefferson vorfindet. Am Rande der Stadt wird in einem brennenden Haus eine Frauenleiche entdeckt. Der 33-jähriger farbige Joe Christmas, der gleich in der Nachbarschaft wohnt, soll daran Schuld haben. Seine Lebensgeschichte und die vielen Schicksale die damit verbunden sind machen den Haupthandlungsstrang der Geschichte aus. Faulkner wechselt zwischen mehreren Erzählebenen. Ausgehend vom Moment des Verbrechens in Jefferson, taucht er teilweise über mehrere Generationen hinweg in die Vorgeschichte einzelner Protagonisten ein.
Ich bin von diesem Buch ganz begeistert, finde es rasant und spannend.