Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maddinliest
Wohnort: 
Borken

Bewertungen

Insgesamt 925 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2022
Mord am Kehlsteinhaus
Leibrock, Felix

Mord am Kehlsteinhaus


ausgezeichnet

Mörderische Bergwelt

Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun. In dem Lift zum sagenumwobenen Kehlsteinhaus, ist eine Kabine mit viel Blut verunstaltet worden. Ein makabrer Scherz, oder hat in dem Lift eventuell ein Gewaltverbrechen stattgefunden? Von einem Opfer gibt es keine Spur, aber gleichzeitig ist der bekannte und äußerst vermögende Unternehmer aus Berchtesgaden verschwunden. Ist er das Opfer gewesen? Simon Perlinger begibt sich auf die Suche nach möglichen Tätern und Opfern und scheut dabei nicht die raue Bergwelt, die mit vielen Arten von gefahren aufwarten kann...

"Mord am Kehlsteinhaus" ist der zweite Band aus den Berchtesgadener Alpen um den sympathischen Ermittler Simon Perlinger. Nachdem mit der erste Band bereits ausgesprochen gut gefallen hatte, bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in den aktuellen Fall gestartet. Der Autor Felix Leibrock hat mich schnell wieder in die von mir sehr geschätzte Region um Berchtesgaden entführt. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden des Unternehmers und dem gleichzeitigen Verunstalten des Kehlsteiner Lifts sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir wieder die regionale Einbindung in die Geschichte. Ein sehr wohldosierte Lokalkolorit verleiht dem Kriminalroman einen ganz besonderen Charme. Der spannende Verlauf erlaubt dem Leser immer wieder eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen, um dann am Ende wohl doch noch von einer gut konzipierten Auflösung überrascht zu werden.

Insgesamt ist "Mord am Kehlsteinhaus" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen Regio-Krimi-Reihe, die mit viel regionalem Charme, sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ein toller Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 28.11.2022
Das Maven-Projekt
Wehnhardt, Daniel

Das Maven-Projekt


sehr gut

Spannender und actionreicher Thriller

Der ehemalige Verfassungsschützer Andre Jäger hat sich in eine Hotelanlage auf Gran Canaria zurückgezogen, um sich von den dramatischen Ereignissen seines letzten Einsatzes zu erholen. Wie das Schicksal es aber nun einmal will, treibt eines Morgens die Leiche eines Reporters im Pool. Andre begibt sich auf die Suche nach dem Täter, die ihn zurück in die Heimat führt. In Kassel scheinen die Fäden zusammenzulaufen und im Fokus steht dabei einmal wieder die Rüstungsindustrie. Das Opfer schien auf der Spur eines großen Skandals gewesen zu sein, der dann aber gefährlich für ihn wurde...

Der Autor Daniel Wehnhardt hat mit "Das Maven-Projekt" den zweiten Fall für den ehemaligen Verfassungsschützer Andre Jäger veröffentlicht. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Daniel Wehnhardt erzählt die Geschichte in einem äußerst temporeichen Schreibstil, der das Buch für mich zu einem Page-Turner machte. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln noch für zusätzliches Tempo sorgen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche im Pool gut aufgebaut und über die rasanten und sehr ereignisreichen Ermittlungen auf hohem Niveau gehalten. Manchmal war es mir schon fast eine Spur zu viel Action, aber es machte das Lesen auch sehr kurzweilig. Das fulminante und packende Finale schließt den Band aus meiner Sicht dann mit einer gelungenen Auflösung gut ab.

Insgesamt ist "Das Maven-Projekt" für mich ein gelungener Thriller, der mit der bewaffneten Drohnen-Thematik ein aktuelles und zugleich brisantes Thema gut aufarbeitet und eine schockierende Vision in die Zukunft gibt. Das Ganze verbunden mit einer fesselnden und fiktiven Geschichte macht das Buch für mich zu einem lesenswerten Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 28.11.2022
In der Schlinge des Hasses
Dutzler, Herbert

In der Schlinge des Hasses


ausgezeichnet

Gefangen im erlebten Hass

Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter versucht den kleinen Leo zu schützen, aber auf Dauer gelingt ihr dies immer schlechter und zerbricht schließlich selber an der sehr unglücklichen Familiensituation. Spätestens mit dem Tod seines Vaters tritt Leo dann in seine Fußstapfen. Er hat es nicht anders gelernt und ist nicht empfänglich für Empathie oder soziale Einstellungen. Seine Beziehungen scheitern immer wieder an seinem veralteten Gesellschaftsbild, nur wird Leo mit der Zeit immer radikaler. Ein Unheil kündigt sich an, als Leo dann auch noch Kontakte zur rechtsradikalen Szene knüpft...

Der österreichische Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mit vielen seiner Bücher in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die schicksalshafte Geschichte von Leo in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit einem ständigen Zeitenwechsel zwischen der Kindheit und dem aktuellen Leben des Hauptprotagonisten. Der Spannungsbogen wird langsam und sehr intensiv aufgebaut, da Herbert Dutzler einen sehr tiefen Einblick in das Leben von Leo gewährt, aber er zeigt damit auch auf, wie sich Wut und Hass immer mehr in Leo aufbauen und schließlich zur absoluten Eskalation führen. Ein wirklich absolut mitreißendes Psychogramm eines nach außen hin völlig kaltblütigen Killers, das mich nicht mehr losgelassen hat.

Insgesamt ist "In der Schlinge des Hasses" aus meiner Sicht ein faszinierender Psychothriller, der die Radikalisierung in unserer Gesellschaft hinterfragt und den Leser sicherlich noch einige Zeit nachdenklich zurücklässt. Mich hat das Buch von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen, so dass ich es gerne weiterempfehle und als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 13.11.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Brotbacken für jedermann

Der Duft von frisch gebackenem Brot kann schon verzaubern, das weiß jeder, der sich selbst schon einmal am selbstgebackenem Brot versucht hat. "Das große Brotbackbuch" versucht zu motivieren, genau diesen Schritt zu tun, denn es enthält sehr viele gute Tipps für den Neuling, hält aber auch spannende und alltagstaugliche Rezepte für den Fortgeschrittenen parat.

Ehe es in dem Ratgeber mit dem Backen in die Praxis geht, wird ausführlich über Hilfsmittel und Zutaten informiert. Was kann alles womit in einem Brotteig verarbeitet werden? Welche Mehlarten haben welche Eigenschaften? Worauf muss beim Brotbacken besonders geachtet werden? Und für mich ganz wichtig, das erfolgreiche Brotbacken benötigt eine ganz wichtige Zutat, den Faktor Zeit.

Bei den Rezepten werden Tipps sowohl für die Grundteige als auch für raffinierte Variationen bekannter Brote aufgezeigt. Die Beschreibungen sind einfach gehalten, so dass das Nacheifern sehr gut umzusetzen ist und die sehr schönen Bilder motivieren zusätzlich den Ofen anzustellen. Die Ergebnisse können sich auch sehen bzw. schmecken lassen. Besonders gut gefallen haben mir beim Ausprobieren das "Bergsteigerbrot", die "Vinschgerl" und das "Haferflocken-Vollkornbrot". Die süßen Varianten waren auch sehr lecker, hier konnten mich das "Nougat-Brioche" und die "Mandelblume" voll und ganz überzeugen. Sehr interessant fand ich auch die Ratschläge bei Teigpannen und anderen Hoppalas, was zeigt, dass es bei jedem auch mal daneben gehen kann und es dann kein Grund zum Verzweifeln gibt.

Insgesamt ist "Das große Brotbackbuch", wie der Name schon vermuten lässt, ein umfangreicher und hervorragend aufgearbeiteter Ratgeber, der eigentlich in keinem Koch- und Backbuch-Regal fehlen darf. Das Ganze wird von der Autorin Christina Bauer sympathisch vorgestellt, was das Ganze hervorragend abrundet. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.11.2022
Elternhaus
Mentges, Jennifer

Elternhaus


gut

Das eigene Zuhause

In das Familienleben von Yvette Winkler hat sich mit der Zeit die Routine eingeschlichen. Mit einem Umzug von Österreich nach Hamburg soll der Gemeinschaft neues Leben eingehaucht werden. Yvette hat sich schnell in ein altes Haus verliebt, welches noch aufwendig renoviert werden muss, aber sie kann ihren vermögenden Ehemann davon überzeugen, das Projekt anzugehen. Das neue Leben in Hamburg gestaltet sich aber zunächst nicht als die erhoffte Wende in ihrem Leben. Yvettes Mann ist geschäftlich viel unterwegs und betrügt sie bei jeder Gelegenheit, so holt sie sich einen Klavierlehrer ins Haus, der die Kinder unterrichtet und das Leben aller komplett verändern wird...

Die Autorin Jennifer Mentges hat mit "Elternhaus" einen psychologischen Thriller geschrieben, der aus meiner Sicht zu viel Anlauf braucht und auch mit dem Finale nicht unbedingt zu überzeugen weiß. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Yvette entführte, die mit einer radikalen Veränderung der Lebensumstände die Familie retten will. Der Umzug in das alte Haus, welches ein manchmal eigenes spürbares Leben zu haben scheint, erzeugt die eine oder andere gruselige Sequenz. Während der Geschichte wartete ich aber lange auf die Spannungsmomente, die sich nicht wirklich einstellen wollten. Das Szenario wird so nach und nach aufgebaut, um sich dann auf ein scheinbar fulminantes Finale vorzubereiten. Die Erwartungshaltung auf eine spektakuläre Auflösung erhöht sich zunehmend, wurde aber mit einer recht jäh beendeten Auflösung, ohne großen und kreativen Plot, aus meiner Sicht enttäuschend ausgebremst.

Insgesamt ist "Elternhaus" ein für mich nicht unbedingt lesenswerter Thriller, der beim Aufbau des Spannungsbogen zu viele Längen aufweist und bei der Auflösung einen raffinierten Plot vermissen lässt. ICh kann das Buch daher nicht wirklich empfehlen und bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.11.2022
Die Rotte
Fischer, Marcus

Die Rotte


sehr gut

Kampf ums Überleben

Elfi hat es nicht leicht in ihrem Leben. Sie wohnt mit ihren Eltern in einer abgelgenen Siedlung auf einem kleinen und etwas verwahrlosten Hof. Das tägliche Leben ist kein wirklicher Spaß, das Geld ist knapp und die Arbeit hart. Als dann der Vater von einem Tag auf den anderen verschwindet muss Elfi mit der Mutter den Hof allein bewirtschaften. Das Ganze ist zum Scheitern verurteilt, als die Beiden beschliessen einen jungen Bauern auf den Hof zu holen. Die Rettung oder der Anfang des Untergangs?

Der österreichische Autor Marcus Fischer hat sich in seinem Roman "Die Rotte" dem Gemeinschaftsleben einer kleinen Siedlung mit al ihren Widrigkeiten gewidmet. Er erzählt die Geschichte in einem sehr passenden Schreibstil, der zunächst aber sehr sperrig auf mich gewirkt hat. Es erforderte schon ein wenig Durchhaltevermögen, sich einzulesen, dann wurde das karge Leben von Elfi aber sehr passend und wirkungsvoll in Szene gesetzt. Die junge Bäuerin hat immer wieder mit ihrem Schicksal zu hadern und steht so vor immer neuen Herausforderungen. Um auf dem Hof zu bestehen, muss sie aus ihrer Rolle in der Gemeinschaft der Rotte als schwache und gehorchende Ehefrau ausbrechen, was allerdings Stärke benötigt, die sie sich selber nicht zutraut. Das Ganze entwickelt sich zunehmend zu einem Drama um die Familie, welches kein gutes Ende nehmen kann. Marcus Fischer gelingt es die Geschehnisse sehr lebendig und aufgrund der ausgefallenen Sprache auch authentisch zu präsentiernen, so dass mich das Schicksal der Hauptprotagonistin nicht klat gelassen hat. Das überraschende Finale rundet den Roman aus meiner Sicht gelungen ab.

Insgesamt ist "Die Rotte" ein lesenswerter und besonderer Roman. Er taucht tief in das Zwischenmenschliche ein und bringt Neid, Hass, Liebe und Gier zu Tage. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.11.2022
Blutrodeo
Buchholz, Frauke

Blutrodeo


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Der erfahrene und äußerst erfolgreiche Profiler Ted Garner wird in einem besonders heimtückischen Fall nach Calgary beordert. Es wurden mittlerweile zwei alten Männern die Kehle durchgeschnitten und es gibt keinen Anhaltspunkt für die Ermittler. Die scheinbar sinnlosen Taten geben große Rätsel auf, da die Opfer in Kürze an sowieso ihren Krankheiten gestorben wären. Wer mag ein Motiv haben diese Männer kurz vor ihrem Ende noch gewaltsam zu töten? Wird es weitere Morde geben? Ted Garner begibt sich mit der vor Ort ansässigen Polizistin Samantha Stern auf Tätersuche, ohne zu ahnen, dass sie selbst bald in großer Gefahr schweben werden.

Die Autorin Frauke Buchholz hat schon mit ihrem Debüt-Kriminalroman "Frostmond" sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht. Mir hatte das Buch ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mich sehr auf ihr neues Werk gefreut habe. Schnell war ich wieder in der kanadischen Welt von Ted Garner gefangen. Frauke Buchholz erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, wobei sie in den jeweiligen Kapiteln die Perspektive des Protagonisten wechselt und so die Geschehnisse für mich sehr authentisch und erlebbar macht. Der Spannungsbogen wird mit den beiden rätselhaften Morden zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die bewegenden Ermittlungen bis zum fulminanten Finale mit überraschender und gut nachvollziehbarer Auflösung für mich auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefällt mir, wie die Autorin gesellschaftliche Problemfelder wie den Teersandabbau und dessen Umweltfolgen, oder die Behandlung indigener Völker in Kanada in ihre Geschichten mit integriert.

Insgesamt ist "Blutrodeo" für mich ein außergewöhnlicher und sehr gut gelungener Kriminalroman, der mit einer tiefergehenden Story und dem Erzähltalent der Autorin mehr als zu überzeugen weiß. Für mich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr, so dass ich das Buch natürlich unbedingt weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 06.11.2022
Unsterblich sind nur die anderen
Buchholz, Simone

Unsterblich sind nur die anderen


ausgezeichnet

Das Buch hat sich mir leider nicht erschlossen...

Iva und Malin sind ein wenig verzweifelt, da sie seit über zwei Wochen nichts mehr von ihren Freunden Tarik, Flavio und Mo gehört haben. Aufgrund ihrer Sorgen machen sie sich auf, den Spuren der drei zu folgen und landen dabei auf der gleichen Fähre, die die Freunde nach Island bringen sollte. Auf dieser Fähre ist aber vieles anders als gedacht. Zunächst fällt den Beiden auf, dass alle Passagiere und Mitglieder der Crew außergewöhnlich gut aussehen und einige Personen doch sehr rätselhaft erscheinen. Es braucht auch weitere Zeit, um zu erkennen, warum die liebste Tätigkeit aller, das Segeln zu sein scheint...

Die deutsche Autorin Simone Buchholz hat mich schon mehrfach mit ihren außergewöhnlichen Kriminalromanen begeistern können, für die sie auch schon mehrere Preise einheimsen konnte. Sehr gespannt war ich daher auch auf ihren Genre-Wechsel, den sie mit dem neuen Werk "Unsterblich sind nur die anderen" vollzogen hat. Die hohen Erwartungshaltungen konnte der Roman bei mir leider nicht erfüllen. Simone Buchholz erzählt die Geschichte in ihrem besonderen Stil und webt dabei Passagen ein, die mir zu keinem Zeitpunkt so wirklich klar wurden, obwohl sie irgendwie schön zu lesen waren. Es soll eine Geschichte sein, in der es um das endliche Leben und die bedingungslose Liebe geht. Teilweise konnte ich die Themen auch wiederfinden, aber es fiel mir immer wieder schwer dem Fortgang folgen zu können und vieles blieb so für mich einfach unerschlossen. Auch nach dem Finale habe ich mich weiterhin gefragt, was mir die Autorin mit dem Roman eigentlich sagen wollte, leider ohne Erfolg.

Insgesamt hat sich mir "Unsterblich sind nur die anderen" leider nicht erschlossen, obwohl mir der Schreibstil von Simone Buchholz weiterhin sehr gut gefällt. Vielleicht bin ich mit falschen Vorstellungen in den Roman gestartet. Die bisherigen Bewertungen zeigen aber auch, dass das Buch sehr stark polarisiert, so dass ich glaube, dass es sicherlich noch einige Liebhaber finden wird. Ich kann es leider nicht weiterempfehlen und bewerte es mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.10.2022
Das ewige Licht von Notre-Dame / Die Baumeister Bd.2
Crönert, Claudius

Das ewige Licht von Notre-Dame / Die Baumeister Bd.2


ausgezeichnet

Lebendige Reise in die Vergangenheit

Pierre de Montreuil muss in jungen Jahren bereits sein Zuhause verlassen, da nicht für alle Familienmitglieder genug bleibt, zu überleben. Er geht in die Lehre beim Baumeister Jean, der nach kurzer Zeit die Leitung der Baumassnahmen an der größten Kathedrale Frankreichs übertragen bekommt. Er soll Notre Dame de Paris errichten und konnte das Domkapitel mit einer waghalsigen Konstruktion eines riesigen Fensters, wie es bisher noch nie verbaut wurde, begeistern. Pierre ist wissbegierig und lernt schnell die Gewerke des Baus, so dass sein Traum irgendwann einmal selbst das Amt des Baumeisters zu übernehmen, immer mehr Form annimmt. Aber er muss lernen, dass das eigene Schicksal manchmal ganz anders verläuft, wie erhofft...

"Das ewige Licht von Notre Dame" ist bereits der zweite Band um große Baumeister der Vergangenheit. Im ersten Band "Die Brücke der Ewigkeit" konnte mich der Autor Wolf Hector mit einer packenden Schilderung um die Geschehnisse der Errichtung der Karlsbrücke begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf das Werk von Claudius Crönert war. Auch ihm gelingt es aus meiner Sicht mit einer sehr flüssig zu lesenden Sprache hervorragend, die damalige Welt lebendig vor Augen zu führen. Wir erleben die Geschichte des sehr jungen Pierre de Montreuil aus seiner eigenen Sicht und begleiten ihn in seinem großen Wunsch, selbst einmal Baumeister zu werden. Die widrige Zeit und seine niedrige Stellung sorgen für einige Hindernisse auf seinem Weg, so dass die Schilderungen sehr ereignisreich werden. Claudius Crönert entwickelt die fesselnde Beschreibung eines Enthusiasten, der mit der Zeit reift, um sich großen Aufgaben zu stellen. Die historischen hintergründe wirken sehr gut recherchiert und es macht Spaß dem sympathischen Protagonisten auf seinem Weg zu begleiten.

Insgesamt ist "Das ewige Licht von Notre Dame" für mich ein mehr als gelungener historischer Roman, der dem Leser oder der Leserin eine spannende Reise in die Vergagnenheit gewährt. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.10.2022
Laib mit Seele
Van Melle, Barbara

Laib mit Seele


ausgezeichnet

Das Geheimnis des Brotbackens

Wer genießt nicht den verführerischen Duft eines frischgebackenen Brotes, der durchs Haus zieht. Ein selbstgeschaffenes Brot ist für mich noch immer etwas ganz Besonderes und es schmeckt in der Regel unvergleichlich gut. Aber was ist zu tun für ein möglichst gutes Backerlebnis? Die Journalistin und Autorin Barbara van Melle ist über ihre Brotbackbücher selbst zur Hobbybäckerin geworden und es wurde eine Leidenschaft in ihr geweckt. Für den vorliegenden Ratgeber "Laib mit Seele" hat sie sich mit echten Könnern ihres Fachs auseinandergesetzt und viele gute Tipss, sowie natürlich auch Rezepte gesammelt.

Das Rezept Rgister ist zunächst gegliedert in die Arten der Brote, so beginnt es mit den Weizenbroten, gefolgt von Dinkel- und Roggenbrote. Die Rezepte werden hervorragend beschrieben und es ist immer wieder zu erkennen, dass die Hauptzutat eines guten Brotes der Faktor Zeit ist. Man darf sich nicht von den teilweisen sehr langen Ruhezeiten abhalten lassen, denn sie zahlen voll auf den Erfolg im Ergebnis ein. Herausragend geschmeckt haben mir so das gebackene Hausbrot "Meinklang", das "Wachauer Marillenbrot", "Flora Flower" und das dänische Roggenbrot "Rugbröd". Die Zubereitung war wirklich einfach und die vielen tollen Bilder haben mich unterstützt, die Nachahmung dieser Brite anzugehen. Es ist wirklich kein außergewöhnliches Geschick erforderlich, manchmal steckt die größte Herausforderung sogar in der Beschaffung der Zutaten. Da die Ergebnisse fast durch die Bank gelungen waren und der ganzen Familei geschmeckt haben, sehe ich diesen Brotbackratgeber als absolute Bereicherung für mein Koch- und Backbuchregal.

Insgesamt ist "Laib mit Seele" für mich richtig gut gelungen, da die tolllen rezepte auch von tollen Tipps und fesselnden Geschichten der absoluten Profis begleitet werden. So bekommen die Brote auch noch ein wenig Seele, was das Küchenerlebnis noch etwas bereichern kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.