BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 368 BewertungenBewertung vom 26.08.2019 | ||
![]() |
REZENSION – Auf den ersten Blick – und das Cover des Buches mit der eleganten Dame vor der Patriziervilla trägt leider seinen Teil dazu bei – mag das neue Buch von Ines Thorn (55) wie ein nicht allzu anspruchsvoller Liebesroman wirken. Doch nach den ersten Seiten spürt man: Das Buch bietet einiges mehr. „Der Horizont der Freiheit“ ist ein historischer Roman über die Vortage der Märzrevolution von 1848, der uns Leser an der republikanisch-demokratischen Aufbruchstimmung jener Jahre in Deutschland teilhaben lässt. Arbeiter und Bürger lehnen sich gegen die Vorherrschaft von Adel und Monarchie auf, Frauen kämpfen für ihre Emanzipation in der Männerwelt und die seit jeher am Rand der christlichen Gesellschaft stehenden Juden hoffen auf gesellschaftliche Gleichstellung. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
|
Bewertung vom 17.08.2019 | ||
![]() |
REZENSION – Zeitgleich zu seinem Weltbestseller „Das Buch der Spiegel“ (2017) arbeitete der aus Rumänien stammende, heute in Brüssel lebende Schriftsteller Eugene Chirovici (55) bereits an seinem nun auf Deutsch erschienenen Spannungsroman „Das Echo der Wahrheit“. Wohl deshalb ist die thematische Nähe beider Werke verständlich, geht es doch in beiden Romanen um die menschliche Sicht auf Fakten und Wahrheit. Wieder geht es um einen Jahrzehnte zurückliegenden Mordfall. Wieder zeigt uns Chirovici, dass wir uns der reinen, der objektiven Wahrheit niemals gewiss sein können, wird diese doch durch unsere Erinnerungen, durch subjektive Eindrücke, im schlimmsten Fall durch den Selbstschutz unseres Gehirns verfälscht. Wo hört also Wahrheit auf, wo fängt Phantasie an? Bildet man sich als Wahrheit nur ein, was man nach Jahrzehnten als Wahrheit sehen will? Als Betroffene kennen wir demzufolge oft nur ein verfälschtes Echo der Wahrheit, wie es uns der Buchtitel verrät, wobei der Goldmann-Verlag völlig zu Recht das Wörtchen „der“ kursiv hervorgehoben hat. |
|
Bewertung vom 12.08.2019 | ||
![]() |
REZENSION – Es ist sicherlich ein riskantes Wagnis, gleich vier Ermittler – drei davon die Protagonisten eigenständiger Kriminalreihen – gemeinsam in einem Roman auftreten und agieren zu lassen. Doch in seinem neuen Roman „All die unbewohnten Zimmer“ ist dem schon mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis und anderen Ehrungen ausgezeichneten Bestseller-Autor Friedrich Ani (60) dieses literarische Kunststück meisterhaft gelungen. Selbstverständlich belässt der Autor jedem seiner Protagonisten den ihm eigenen Charakter, lässt sie sogar über weite Strecken parallel zu einander ermitteln. Doch schließlich führt er die verschiedenen Handlungsstränge und damit zugleich die vier Ermittler in einer staunenswerten Choreographie zu einem überraschenden Finale zusammen. |
|
Bewertung vom 02.08.2019 | ||
![]() |
REZENSION - Mit seiner neuen Romanbiografie „Libertys Lächeln“ über das ereignisreiche Leben des Deutsch-Amerikaners Carl Schurz (1829-1906) setzt der Hamburger Schriftsteller Andreas Kollender (54) die Reihe seiner Lebensbeschreibungen bedeutender Deutscher fort, von denen trotz bemerkenswerter Leistungen heute nur noch wenige wissen. Deshalb ist dem Autor zu danken, dass er nach dem Widerstandskämpfer und Spion Fritz Kolbe („Kolbe“, 2015) und dem Reformator der Psychiatrie, Ludwig Meyer („Von allen guten Geistern“, 2017), sein Buch „Libertys Lächeln“ jenem deutschen Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit gewidmet hat, der in seiner zweiten Lebenshälfte sogar amerikanischer Präsident hätte werden können, wenn es die US-Verfassung nicht ausgeschlossen hätte. |
|
Bewertung vom 28.07.2019 | ||
![]() |
REZENSION - Es gibt wohl keinen zweiten zeitgenössischen Schriftsteller, der wie Ferdinand von Schirach (55) plötzlich als neuer Stern am Literaturhimmel aufgetaucht ist und seitdem alle anderen überstrahlt. Erst als 45-Jähriger landete der frühere Promi-Anwalt vor zehn Jahren mit dem Erzählungsband „Verbrechen“ auf Anhieb einen Bestseller. Seitdem folgte Jahr für Jahr ein neuer, jeder vielfach übersetzt, manche verfilmt. Ob Erzählung, Essay, Theaterstück, Roman oder der bemerkenswerte philosophische Dialog „Die Herzlichkeit der Vernunft“ (2017) mit Alexander Kluge – jedes Buch ist anders, jedes aufs Neue überraschend wie auch sein neuestes Buch „Kaffee und Zigaretten“. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
|
Bewertung vom 23.07.2019 | ||
![]() |
Perry Rhodan - Das größte Abenteuer REZENSION - Termingerecht zum 3 000. Heft der seit 58 Jahren erfolgreichen Romanreihe um den Weltraumhelden Perry Rhodan sowie zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung im Sommer 1969 veröffentlichte Bestseller-Autor Andreas Eschbach (59) im Februar seinen Roman „Perry Rhodan – Das größte Abenteuer“. Dass gerade Eschbach dieses 850 Seiten starke Werk verfasste, verwundert nicht, hat doch der studierte Luft- und Raumfahrttechniker selbst schon sechs eigene Romane zur Serie beigesteuert. 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
|
Bewertung vom 10.07.2019 | ||
![]() |
Nach dem Erfolg ihres Bestsellers „Bühlerhöhe“ (2016) über die Gründerjahre der westdeutschen Bundesrepublik um 1952 unter CDU-Kanzler Konrad Adenauer war eine Fortsetzung fast zwingend. Im Februar veröffentlichte nun Brigitte Glaser (64) ihren Roman „Rheinblick“ über die Situation 20 Jahre später, einen für heutige Leser historisch und politisch fast noch interessanteren Zeitabschnitt mit den Auswirkungen der 1968er Revolte der jugendlichen Nachkriegsgeneration und dem politischen Wandel unter SPD-Kanzler Willy Brandt. |
|
Bewertung vom 28.06.2019 | ||
![]() |
REZENSION - Ein sprachlich und atmosphärisch wunderbares und beeindruckendes Buch ist der 1970 erstveröffentlichte Roman „Nicht Anfang und nicht Ende“ des Schweizer Schriftstellers Plinio Martini (1923-1979), der zuletzt 2016 in deutschsprachiger Neuausgabe im Limmat-Verlag (Zürich) erschien. In seinem 240-seitigen „Klassiker der Schweizer Literatur“, einer berührenden Liebes- und Auswanderergeschichte, erzählt uns Martini, der selbst im kleinen Dorf Cavergno im Maggiatal als Sohn eines Bäckers mit sieben Brüdern in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und später dort und im Nachbarort Cevio als Volksschullehrer tätig war, vom kargen und harten Leben der alpinen Dorfbewohner in den Jahren zwischen den Weltkriegen. |
|
Bewertung vom 23.06.2019 | ||
![]() |
REZENSION – In seiner komplexen Handlung spannend und zugleich historisch interessant ist der Roman „Der Preis der Freiheit“ von David Gilman. In Deutschland kennt man den britischen Schriftsteller durch seinen fünfbändigen, im 14. Jahrhundert angesiedelten Zyklus „Legenden des Krieges“. Auch in seinem neuen, schon 2016 in Großbritannien veröffentlichten Roman, der erst jetzt in deutscher Übersetzung bei Rowohlt als 450-seitiges Taschenbuch erschien, beschreibt Gilman einen Krieg, allerdings einen neuzeitlichen - den zweiten Burenkrieg von 1899 bis 1902. Damals kämpften englische Truppen an der Südspitze Afrikas gegen die beiden Buren-Republiken Oranje und Transvaal, um ihre eigenen Provinzen (Kapprovinz und Natal) und vor allem die Bodenschätze Südafrikas (Gold und Diamanten) sich zu sichern. |
|
Bewertung vom 20.06.2019 | ||
![]() |
REZENSION - „Florian Beckerhoff ist ein wunderbar leiser, besinnlicher und poetischer Roman gelungen, der sich trotz seines philosophischen Tiefgangs leicht lesen lässt.“ Dies schrieb ich schon 2017 über den vorigen Roman „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ des in Berlin lebenden 43-jährigen Schriftstellers. Dasselbe gilt auch für sein kürzlich wieder bei Harper Collins veröffentlichtes Buch „Sommer bei Gesomina“. Wie damals lässt sich auch bei Beckerhoffs neuem Roman die Kernaussage in einem Satz zusammenfassen: Das wahre Glück im Leben findet man nur in den kleinen Dingen und Begebenheiten des Alltäglichen. |
|