Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Winfried Stanzick

Bewertungen

Insgesamt 2354 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2018
Sport ist herrlich
Könnecke, Ole

Sport ist herrlich


ausgezeichnet

Ole Könnecke, Sport ist herrlich, Hanser 2017, ISBN 978-3-446-25484-8

Mit witzigen Tierfiguren führt der Kinderbuchautor auf eine lustige und originelle Weise Kinder und Erwachsene gleichermaßen in die Welt des Sports ein. Da geht es nicht nur um Fußball, das was die meisten Jungs mögen, auch das Reiten ist reizvoll, solange das Pferd macht, was der Reiter oder die Reiterin will.

Tennis, Radfahren, Laufen, Schwimmen werden auf witzige Weise illustriert, aber auch Sportarten wie Golf und Rugby kommen zur Sprache.

In jedem Fall gilt: Sport ist herrlich. Und genau dazu will das Bilderbuch Lust machen. In Zeiten, in denen immer mehr Kinder keinen Purzelbaum mehr können und immer schwergewichtiger werden mangels ausreichender Bewegung, ein wichtiges Anliegen, das locker rüberkommt.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2018
Gute Nacht, kleiner Bär!
Kleine Bornhorst, Lena

Gute Nacht, kleiner Bär!


ausgezeichnet

Heike Vogel, Lena Kleine Bornhorst, Gute Nacht , kleiner Bär. Machst du das Licht an, Oetinger 2017, ISBN 978-3-7891-0809-9

So wie bei vielen kleinen Kindern dauert es bei dem süßen kleinen Bären in dem vorlegenden Bilderbuch für Kinder ab etwa 2 Jahren, bis er endlich soweit ist, dass in seinem Zimmer endgültig das Licht ausgemacht werden und er zum Schaf finden kann.

Immer noch hat er etwas vergessen. Zuerst seinen Schnuffel-Wal, dann sein Brumm-Auto und sein Schnulli. Immer wieder sind die Kinder, die dieses Buch in der Hand halten eingeladen, mit einem Druck auf eine entsprechende batteriegeladen Taste dem kleine Bär das Licht anzumachen, damit er seine vergessene Sachen ins Bett holen kann.

Ein schönes Mitmach-Lichtbuch für alle Kinder, die gerne Schalter drücken.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2018
Mutig, mondän, motorisiert
Gretter, Susanne

Mutig, mondän, motorisiert


ausgezeichnet

Susanne Gretter, Mutig, Mondän, motorisiert. Rasante Geschichten von der Frau am Steuer, Elisabeth Sandmann Verlag 2017, ISBN 978-3-9455433-37-5

Eine rasante Spritztour durch Kunst, Kultur, Mode und Literatur unternimmt Susanne Gretter in einem neuen Buch des nun zu Suhrkamp gehörenden Elisabeth Sandmann Verlags, der schon viele Bücher zu ganz besonderen Frauen veröffentlicht hat.

Sie zeigt in dem mit vielen Fotografien prächtig ausgestatteten Band, wie eng die Geschichte des Automobils verknüpft ist mit den Biografien ganz besonderer und erstaunlicher Frauen. Verwegene und mutige Frauen, die nicht nur grandiose Fahrerinnen sind, sondern auch sich in der Technik und dem Service ihrer meist schnellen Gefährte auskennen, reichen von der Weltreisenden Clärenore Stinnes, der Rennfahrerin Anita Kind, den lässig-coolen Abenteuerinnen Annemarie Schwarzenbach und Erika Mann und der Pionierin Bertha Benz bis zu den Schriftstellerinnen Gertrude Stein und Françoise Sagan.

Ihnen und vielen mehr wird in diesem Buch ein ganz besonderes Denkmal gesetzt. Ein besonderes Geschenk für Frauen, die selbst gerne Auto fahren, auch mal schneller als ihren Männern lieb ist.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2017
Liese frisst ALLES!
Horácek, Petr

Liese frisst ALLES!


ausgezeichnet

Petr Horacek, Liese frisst alles, Atlantis 2017, ISBN 978-3-7152-0718-6

Der tschechisch-britische Illustrator und Autor Petr Horacek schildert in seinem neuen Bilderbuch in leuchtenden Farben, die Geschichte der Ziege Liese. Sie lebt auf einem Bauernhof, kann frei herumlaufen und sich von allerlei Futterangeboten locken lassen: Hundefutter, Katzenmilch, die Unterhose des Bauern und die Schuhe des Bauernmädchens. Eines Tages beschließt sie, statt am Grünfutter ihren Leib an diesen Dingen zu laben. Wunderbar und witzig schildert Horecek diesen Beutezug quer über den Bauernhof.

Doch das Elend der magenkranken Liese folgt auf dem Fuß und wird nicht weniger eindrücklich bildlich dargestellt. Sie wird rot, gelb, grün und blau. Mit nach innen gedrehten Beinen leidet sie unter ihren Magenkrämpfen. Nicht zu reden von der blauen Zunge, die, anatomisch fast erschreckend korrekt, aus dem Maul der verfressenen Ziege ragt, die alle viere in den Himmel streckt.
Nach einer Woche des Katarrhs und der Genesung, die Horacek von vorn und im Profil zeigt, ist alles wieder gut.

Das Abenteuer einer neugierigen und etwas gierigen Ziege und eine Geschichte über alle, die sich freuen, wenn es ihr gut geht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2017
Wir sind alle nett - von A bis Z
Janisch, Heinz

Wir sind alle nett - von A bis Z


ausgezeichnet

Heinz Janisch, Helga Bansch, Wir sind alle nett von A bis Z, Jungbrunnen Verlag 2017, ISBN 978-3-7026-5914-1

Auch in diesem Jahr haben der Schriftsteller Heinz Janisch und die Künstlerin Helga Bansch ein gemeinsames Bilderbuch vorgelegt, das nicht nur den Kindern ab etwa 4 Jahren, die beginnen, das ABC für sich zu entdecken, sondern auch den vorlesenden Eltern gut gefallen wird.

Mit je zwei Buchstaben, die jeweils der Anfang eines Vornamens eines Kindes sind, formuliert und reimt Heinz Janisch ganz einfache Sätze. Etwa: „Anton und Bill sind heut` seltsam still“ oder „Emil und Finn bemalen ein Kinn“.

Neben diesem spielerischen ABC- Kennlernangebot hat Helga Bansch in ihren typischen Stil diese Sätze illustriert und sie bringt viele ihrer aus früheren Büchern von ihr bekannten Kinder- und Tierfiguren farbenprächtig aufs Papier.

Auf den beiden letzten Seiten sind alle auftauchenden Kinder und Buchstaben noch einmal zusammengestellt: „Wir sind alle nett, von A bis Z!“

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2017
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Green, John

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken


ausgezeichnet

John Green, Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken, Hanser 2017, ISBN 978-3-446-25903-4

Lange hat eine internationale Fangemeinde, die bei weitem nicht nur aus Jugendlichen besteht, auf den neuen Roman von John Green gewartet. Nun ist er da. „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“.
Aza Holmes heißt seine neue Heldin, eine Halbwaise aus Indianapolis, ihr Vater lebt nicht mehr. Sie wird gepeinigt und geplagt von pathologischen Phobien. Sie ist sich zu sehr dessen bewusst, dass sie besiedelt ist von Parasiten und Mikroben. Sie sei, schreibt sie, eine wandelnde Bazillenkolonie. Nichts aber ängstigt Aza mehr, als der Gedanke an den Saugwurm „Diplostomum pseudospathaceum“, der in Fischen lebt und ihnen seinen Willen aufzwingt.
So denkt Aza Holmes den lieben langen Tag: Wer bin ich, wenn mein Organismus nicht von mir und meinem Hirn gelenkt wird, sondern von winzigen Wesen? Was wiederum dazu führt, dass sie nichts mehr fürchtet als fremde Körperflüssigkeiten und daher nur schwer erwachsen werden kann. Sie ist seit langem in psychologischer Behandlung, aber sie nimmt die verordneten Medikamente nur selten und unregelmäßig ein. Und ihre Gedanken, haben sie einmal angefangen – und das kann jederzeit passieren, selbst wenn sie später den Jungen küssen wird, in den sie sich verliebt hat, verselbständigen sich und führen ihr krudes zerstörerisches Eigenleben.
Der Junge, den sie kennenlernt heißt Davis, ist einer von zwei Söhnen eines verschwundenen Milliardärs. Auf dessen Auffindung ist eine Belohnung von 100.000 Dollar ausgesetzt, was Azas beste Freundin Daisy auf die Idee bringt, gemeinsam nach ihm zu suchen und den Lohn einzustreichen. Dann wäre auch Azas Collegeausbildung gesichert. (Es ist immer wieder ein Schock für mich, was eine solche Ausbildung in den USA kostet!).

Wie die beiden Freundinnen sich auf den Weg machen zum Haus des Milliardärs, wie insbesondere Aza Davis näherkommt und dennoch immer wieder von ihren „fiesen Gedanken“ gehindert wird, sich wirklich auf ihn und eine mögliche Beziehung einzulassen, das ist die Story im Vordergrund.
Mit vielen Zitate aus der Weltliteratur, die geschickt in die Handlung eingebettet sind, gibt John Green seinen Lesern (darunter werden sicher auch viele Erwachsene sein) immer wieder interessante Denkansätze mit auf den Weg. Nie ist er belehrend, nie wird es kitschig.

Im Hintergrund geht es um Zwangsstörungen, Trauerbewältigung, Freundschaft und Ehrlichkeit. Erzählt wird eine traurige und dennoch hoffnungsvolle Geschichte, eine bewegende, tiefgründige und stellenweise auch poetische Geschichte über Einsamkeit, Verlust, Selbstzweifel, aber auch Freundschaft, Liebe und Zusammengehörigkeit.
John Green, schreibt immer auch über den Jungen, der er einmal war. In seiner ausführlichen Danksagung am Ende von „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ grüßt er seine Therapeuten, die es ihm nicht nur ermöglicht haben, seine Jugend durchzustehen, sondern in Romanen auch davon erzählen zu können.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.