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Cookie02
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Königs Wusterhausen

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2016
Einfach. Für Dich. / Einfach Bd.2
Webber, Tammara

Einfach. Für Dich. / Einfach Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der zweite Teil zu "Einfach. Liebe." und diesmal aus Landons Sicht geschrieben. Das Cover ist wunderschön und ähnlich wie beim ersten Teil gestaltet, nur mit etwas dunkleren/intensiveren Farben und einer anderen Jahreszeit. Hier finde ich besonders gelungen, dass selbst die Skyline im Hintergrund die gleiche ist - nur etwas verschoben.

Durch den Klappentext ist bei mir der Eindruck entstanden, dass es sich hier um die selbe Geschichte wie bei "Einfach. Liebe." handelt, nur diesmal aus Landons Sicht. Ich habe bereits mehrere solcher Bücher aus der anderen Perspektive gelesen und auch, wenn oft neue Szenen hinzukamen, waren sich die Bücher natürlich immer sehr ähnlich. Hier ist das ABSOLUT NICHT der Fall. Ja, es ist die selbe Geschichte. Aber NEIN, das ist es auch wieder nicht.

In diesem Buch ist jedes Kapitel in 2 Teile getrennt: Jedes Kapitel beginnt mit "Landon", also der Vergangenheit, und endet mit "Lucas", also der Gegenwart. Das bedeutet nicht nur, dass Leser von "Einfach. Liebe." MAXIMAL die Hälfte dieses Buches kennen (und ich hatte den Eindruck, Landons Teil umfasste sogar deutlich mehr Seiten als Lucas'), es sind eigentlich sogar 2 Geschichten in einem Buch. Da ist einmal die Geschichte von dem 13-jährigen Landon, der erzählt, wie sich sein Leben nach dem Tod seiner Mutter verändert, wie er in Schuld und Reue versinkt, wie er in einem neuen Ort auf einer neuen Schule zurecht kommen muss, wie ihm mit Ablehnung und Anfeindung begegnet wird, wie er in Drogen und Alkohol und Liebeskummer versinkt und schließlich versucht, alldem zu entkommen. Und dann ist da die Geschichte von dem 21-jährigen Lucas, der erzählt, wie er sich auf dem College in ein Mädchen verkuckt, das jedoch vergeben ist und mit dem er ohnehin nichts anfangen dürfte, wie er sie aus der Ferne kennenlernt und begehrt, wie er sie schließlich aus einer Notsituation rettet und wie sich ganz, ganz langsam eine zarte Liebe zwischen den beiden entwickelt. Tammara Webber schafft es dabei, die Geschichte von Lucas und Jacqueline noch einmal und doch völlig neu zu erzählen. Sie verzichtet auf viele Dialoge aus dem ersten Teil und geht dafür viel genauer auf Lucas' Gedanken und Gefühle ein. Bei mir ist das Lesen des ersten Teils etwa ein halbes Jahr her, weshalb ich einige Details vergessen hatte. So war es für mich teilweise noch spannender, Lucas' Geschichte zu lesen um zu erfahren, wie die Geschichte mit ihm und Jacqueline weitergeht, als von seiner Vergangenheit zu lesen - auch wenn die wirklich interessant war.

Ich denke, dass auch Leser, die den ersten Teil nicht kennen, mit diesem Buch nichts falsch machen werden. Die Liebesgeschichte macht nur die Hälfte des Buches aus und steht nicht im Vordergrund, doch durch sie wird die Spannung aufrecht erhalten. Und auch das letzte schreckliche Detail aus Landons Vergangenheit wird erst am Ende gelüftet. Wer den ersten Teil also nicht kennt, kann dieses Buch trotzdem in vollen Zügen genießen. Der einzige, klitzekleine Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle hätte, wäre, dass Jacqueline in diesem Teil sehr blass bleibt. Wer damit aber ein Problem hat, kann ja den ersten Teil anschließend lesen. ;)

Fazit:

Für mich war dieses Buch so viel mehr, als ich erwartet hatte. Jedem, dem "Einfach. Liebe." gut gefallen hat, kann ich dieses Buch absolut empfehlen - zur Hälfte ist es die gleiche Geschichte, auf völlig andere Weise erzählt und kaum wieder zuerkennen, zur Hälfte ist es eine völlig neue Geschichte über einen Jungen, der verzweifelt versucht, in seinem zerstörten Leben ein kleines bisschen Hoffnung zu finden. Von mir kann es für diesen Buch, das keineswegs einfach nur die gleiche Geschichte aus einer anderen Perspektive ist, nur die volle Punktzahl geben.

Ich kann es kaum erwarten, bis weitere Bücher der Autorin übersetzt werden. Demnächst erscheint übrigens ein dritter Teil dieser Serie auf englisch, der von Boyce und Pearl handelt, die man in diesem Buch kennengelernt hat. ;)

Bewertung vom 10.03.2016
Winterwassertief
Lindner, Lilly

Winterwassertief


ausgezeichnet

Lillys Schreibstil ist ohnegleichen. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Ich liebe ihn, schon seit ihrer allerersten Zeile. Deshalb habe ich alle ihre bisherigen Bücher gelesen. Und für mich war deshalb auch sofort klar, dass ich mir auch "Winterwassertief" kaufen würde.

Lillys Autobiografie "Splitterfasernackt" ist vor über 3 Jahren erschienen. Dies ist eine Fortsetzung. Daher würde ich jedem empfehlen, der "Splitterfasernackt" noch nicht gelesen hat, dies nachzuholen, bevor man "Winterwassertief" liest, denn ansonsten wird man wohl vieles nicht verstehen.

In "Winterwassertief" erzählt Lilly, wie sie ihren Verleger kennengelernt und einen Verlag gefunden hat. Sie beschreibt den langen Weg, bis ihre Autobiografie endlich erschien, wie verzweifelt sie manchmal war, wie schlecht es ihr ging, aber auch was ihr Hoffnung gab. Doch sie erzählt noch viel mehr. Zwischen den Kapiteln, die sich in der "Gegenwart" (also 2010 bis 2014) abspielen, finden sich immer wieder Kapitel, in denen sie Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend beschreibt. Manche handeln von ihrer Entführung mit 17, manche von ihrer Zeit im Bordell, und manche von irgendwo davor und dazwischen. Diese Szenen ergänzen die Geschehnisse, von denen man in "Splitterfasernackt" gelesen hat, auf eine sehr schmerzvolle Weise. Nach und nach ist mir vieles, was ich damals gelesen habe, klarer geworden - wie viel Gewalt, Schrecken und Schmerz sie wirklich erdulden musste. Sie beschreibt, wie sie sich selbst verletzt, wie sie sich bis zur Bewusstlosigkeit hungert, und ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen, weil ich durch ihre Worte ihren Schmerz und ihre Gründe verstehen konnte, und doch konnte ich nichts tun, als weiter zu lesen.

Eine Stelle hat mich besonders mitgenommen. Sie beschreibt dort eine Szene von dem Wochenende, an dem sie mit 17 entführt wurde. Ich war auf dem Weg nach Hause und fing mitten in der überfüllten S-Bahn an zu weinen. Und das, was Lilly da beschreibt, ist so schrecklich, dass es mir nicht mal peinlich war.
Trotz dieser so unglaublich traurigen Geschichte schafft es Lilly zwischendurch immer wieder, mich durch ihre Sprache zum Lächeln zu bringen:
"Und wenn sie dein Leben zusammenfassen, mit den Worten vergewaltigt, verwahrlost, verkauft, dann schreib zurück: 'Vergewaltigt, verwahrlost, verkauft - dabei gibt es doch so viele andere schöne Worte mit V. Zum Beispiel Volkswagen oder Volvo. Ist ja schließlich eine Autobiografie.'" (S. 269)

Zum Ende des Buches gibt es noch einige Kapitel, in denen sie von ihren Begegnungen mit Lesern und Leserinnen erzählt. Da ich selbst schon auf einigen ihrer Lesungen war, haben mir diese Kapitel ganz besonders gefallen. Es hat mich so berührt, als sie von den Menschen erzählt hat, die nach ihren Lesungen auf sie zugekommen sind und sich ihr anvertraut haben - wie viele schmerzende Seelen es da draußen gibt, von denen wir gar nichts ahnen. Das Buch hat mit viel Hoffnung geendet und in mir ein gutes Gefühl hinterlassen.

Lilly steht in meinem Regal, genau wie in meinem Herzen.


Fazit:
"Winterwassertief" ist eine Autobiografie. Man kann ein Leben nicht mit Sternen, Punkten oder sonst was bewerten. Daher möchte ich betonen, dass ich hier nicht Lillys Geschichte bewerte, sondern lediglich ihr Buch. Die Fragen, die ich mir gestellt habe, waren: Gefällt mir ihr Schreibstil? Kann ich dem Aufbau folgen? Kann mich ihr Buch fesseln? Kann es mich bewegen? Kommt das, was sie mir erzählen will, bei mir an? Werde ich mich an dieses Buch erinnern? Hat es sich gelohnt, dieses Buch zu lesen, auch wenn ich "Splitterfasernackt" schon kannte? Und kann ich auch, wenn die allerletzte Seite umgeblättert wurde, noch immer nicht genug bekommen?

Auf all diese Fragen gibt es für mich nur eine Antwort.
Volle 5 Sterne.

Bewertung vom 10.03.2016
True - Wohin du auch gehst / True Believers Bd.3
McCarthy, Erin

True - Wohin du auch gehst / True Believers Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem mich die ersten zwei Teile dieser Buchserie bereits überzeugen konnten, gefiel mir dieser Band sogar noch etwas besser. Das lag zum einen daran, dass das Ende diesmal nicht so sehr kitschig ausfiel, und zum anderen, dass ich Phoenix unglaublich mochte. Ich bin völlig hin und weg von ihm.

Bei Phoenix handelt es sich um den Cousin von Tyler und Riley, und wie sich allein daraus schon vermuten lässt, hatte er eine sehr traurige Kindheit. Er wurde zu Beginn des Buches gerade aus dem Gefängnis entlassen und muss bei seinen Cousins unterkommen, da seine Mutter verschwunden ist und er so ohne Unterkunft, Kleidung und Geld dasteht. Auch wenn Phoenix einen sehr kalten und harten ersten Eindruck vermittelt, stellt sich ziemlich schnell heraus, dass er nicht dem gängigen Klischee eines "Bad Boys" entspricht - dafür ist er viel zu freundlich und ehrlich. Trotz - oder wegen - seiner schlimmen Kindheit hat er sich moralische und persönliche Prinzipien bewahrt und strebt nach einer besseren Zukunft.

Robin mochte ich als Protagonistin ebenfalls sehr gern, auch wenn ich ihre Schuldgefühle in diesem Maße nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich verstehe zwar, dass sie diesen Fehler bitterlich bereut und sich dadurch schrecklich fühlt, aber dass sie deshalb eine Identitätskrise durchlebt fand ich etwas übertrieben. Auch Robins Verhalten ihrer besten Freundin Kylie gegenüber konnte ich nicht verstehen. Sie hat ihr etwas sehr wichtiges vorenthalten, nur um sie nicht zu verletzen. Vielleicht ist das Ansichtssache, aber in diesem Fall fand ich es wesentlich schlimmer, dass Robin sie angelogen hat - um sie zu "schützen" - als den Fehler an sich.

Dennoch war mir Robin sofort sympathisch, und mit diesen kleinen "Unstimmigkeiten" zwischen ihr und mir konnte ich leben. ;) Ich fand es sehr süß, wie sich zwischen Robin und Phoenix eine zarte Freundschaft entwickelte, und wie beide einfach nicht mehr von einander lassen konnten. Auch sehr schön fand ich, dass Phoenix oft aussprach, was er fühlte - ohne kitschig zu sein konnte er seinen weichen Kern zeigen.


Fazit:
Auch dieser Teil der Serie hat mich überzeugt und wird von mir gerne weiterempfohlen. Robins und Phoenix' Liebesgeschichte ist extrem süß zu lesen, wird an den richtigen Stellen spannend und ist durchgängig unheimlich bewegend. Ich habe den Eindruck, die Autorin hat sich mit diesem Band noch etwas gesteigert. Ich würde empfehlen, die anderen - ebenfalls lesenswerten - Bände vorher zu lesen, allerdings hat man auch ohne Vorkenntnisse keine Probleme, den Geschehnissen zu folgen. Ich hoffe auf einen ebenso guten vierten Band.

Bewertung vom 10.03.2016
Looking for Hope
Hoover, Colleen

Looking for Hope


ausgezeichnet

Ich setze die Kenntnis vom ersten Band, "Hope Forever", mal voraus. Falls jemand den ersten Teil noch nicht kennt, könnte diese Rezension Spoiler enthalten.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich vom ersten Teil begeistert war und aufgrund seiner Vergangenheit sehr an Deans Sicht interessiert war. Das Buch beginnt unmittelbar vor Leslies Tod. Es beschreibt Deans Gefühle unmittelbar danach und ich war sofort wieder von der Geschichte gefesselt. Das Jahr bei seinem Vater wird nur kurz erwähnt, so dass dieser eher unspannende Teil nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Anschließend werden die Geschehnisse aus dem ersten Teil aus Deans Sicht erzählt. Dabei werden für den Leser Deans Gefühle klarer. Im ersten Teil könnte man noch zweifeln, ob Deans Gefühle für Sky nicht zum größten Teil in ihrer gemeinsamen Vergangenheit und seinen Schuldgefühlen begründet liegen, in diesem Teil wurde ich aber restlos davon überzeugt, dass Dean in Sky verliebt ist, und nicht in Hope. Es gibt weiterhin auch einige wundervolle Szenen mit Daniel (seinem besten Freund) und Breckin. Durch ein Gespräch in einer dieser Szenen kann der aufmerksame Leser auch einen kleinen Ausblick auf den nächsten Teil "Finding Cinderella" erhaschen...

Was mir am Besten an diesem Buch gefallen hat, und auf was ich vorher nicht vorbereitet war: Während der gesamten Geschichte schreibt Dean Briefe an seine Schwester, wie ein Tagebuch. Dadurch wurde seine Gefühlswelt für mich noch viel klarer, und ich bin wirklich beeindruckt, wie gut er mit dieser schrecklichen Situation umgeht. Diese Briefe gefielen mir auch, weil sie mir Leslie näher brachten - im ersten Teil konnte ich zu ihrer Figur keine Verbindung aufbauen, aber in diesem habe ich angefangen sie zu lieben.

Und besonders schön war auch das Ende: Auch, wenn ich Leslies Brief und die darin enthaltenen Offenbarungen ein wenig zu übertrieben fand und das meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen, fand ich es wundervoll, dass dieser Teil zeitlich erst ein ganzes Stück nach "Hope Forever" endet und ich dadurch erfahren konnte, wie es mit den beiden weiterging. Das hat mein Herz sehr beruhigt, so dass ich - auch wenn diese Bücher mich noch lange beschäftigen werden und ich mich schon wahnsinnig auf den nächsten Teil freue - mit der Geschichte von Sky und Dean abschließen kann.


Fazit:
Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Einblick in die Geschehnisse während Hopes Verschwinden gewünscht, und die Dialoge und Szenen im letzten Viertel des Buches waren sehr ähnlich zum ersten Teil. Im Vergleich zu vielen anderen Büchern, die aus der Sicht des anderen Protagonisten geschrieben sind, hält sich das hier aber SEHR in Grenzen. Ein wundervolles Buch. ABSOLUT empfehlenswert!!!