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leseratte
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Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2018
Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1


gut

Auftakt mit leichten Anlaufschwierigkeiten!
"Ein Augenblick für immer - Das erste Buch der Lügenwahrheit" ist der erste Teil einer neuen Romantasy-Triologie des erfolgreichen Autorinnenduos Rose Snow.
Protagonistin ist die junge June, die ihr letztes Schuljahr bei ihrem Onkel in Cornwall verbringen und auf einer englischen Privatschule ihren Abschluss machen möchte, um anschließend in Oxford zu studieren.
June ist väterlicherseits Engländerin, war jedoch bis auf ein einziges Mal in ihrer Kindheit nie in England und hatte keinerlei Kontakt zu ihren dortigen Verwandten.
Insofern fand ich es schon etwas überraschend, dass sie sich so plötzlich zu diesem doch recht längerfristigen Aufenthalt bei ihren wildfremden Verwandten entschließt und dann im Vorfeld keinerlei Informationen über den Grund der Differenzen zwischen ihrem Vater und der englischen Verwandtschaft einfordert.
Allerdings ist es so wiederum nicht verwunderlich, dass sie anstelle in einem gemütlichen kleinen Cottage in einem hochherrschaftlichen Landsitz landet und sich plötzlich nach "Downtown Abbey" versetzt fühlt. Ebenso überraschend trifft sie auf ihre beiden gutaussehenden, aber geheimnisvollen Cousins, die sie eigentlich auf einer Weltreise wähnt.
Neben der starken Anziehung, die June zu ihren beiden Cousins fühlt, wird sie aber auch reichlich mit Merkwürdigkeiten und Geheimniskrämerei konfrontiert...

Ich kenne und mochte die Trilogie um die "11 Gezeichneten" aus der Feder der beiden Autorinnen und war sehr gespannt, in welche Fantasywelt uns die beiden diesmal mitnehmen, denn dass die Hauptfiguren irgendwelche magischen Gaben oder Befähigungen haben, das war zu erwarten.
Hier muss der Leser aber relativ lange zuwarten, bis sich in dieser Hinsicht etwas tut, dann aber entpuppt sich Protagonistin June quasi als Naturtalent und versteht alles von selbst. Bei den "11 Gezeichneten" musste das Geschwisterpaar immerhin in ein Internat besuchen (Hogwarts lässt grüßen) und brauchte einige Unterweisung und Übung inklusive Fehlversuchen zum Gebrauch der eigenen Gaben, was mir aber plausibler erschien als bei June im vorliegenden Band...
Mir hat die Idee hinter dem Buch sehr gut gefallen, aber das ganze droht in dem ewigen Hin und Her zwischen June und den Brüdern, insbesondere Blake etwas unterzugehen und ständige Wiederholungen von den ach so blauen Augen der beiden und ihrem tollen Duft nerven auf Dauer. June ist eigentlich sehr sympathisch, so energisch, selbstbewusst und bodenständig, wie sie in einem ihr fremden Land auftritt, aber in Gegenwart ihrer Cousins verliert sie ihre Fähigkeiten völlig...
Schade auch, dass man so lange auf die Fortsetzungen warten muss: Teil 2 ist für 1. Mai, Teil 3 für den 1. Oktober 2019 angekündigt, also keine Geschichte, die man einfach runterlesen kann...

Bewertung vom 25.11.2018
Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1
Moran, Kelly

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1


sehr gut

Netter Auftakt...
"Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick" ist der Auftaktband einer Trilogie der Autorin Kelly Moran rund um die drei Brüder Drake, Cade und Fynn O´Grady, die gemeinsam in dem verschlafenen Nest Redwood Redwood, einem malerischen kleinen Städtchen in Oregon, eine Tierklinik betreiben. Als gutaussehende Junggesellen stehen die drei im Mittelpunkt des Interesses der gesamten weiblichen Einwohnerschaft der Kleinstadt und sind Ziel zahlloser Eroberungsversuche.
Gerade Cade als der mittlere und unkomplizierteste der drei Brüder kann sich vor Avanchen nicht retten und ist kein Kostverächter.
Protagonistin Avery Stowe landet hier etwas unfreiwillig nach ihrer Scheidung mit ihrer kleinen Tochter Hailey. Avery hat es nicht leicht, sie kämpft immer noch mit den Nachwehen ihrer desaströsen Ehe und die autistische Veranlagung ihrer Tochter macht die ganze Situtation für sie auch nicht leichter.
Sie ist definitiv nicht auf der Suche nach einer neuen Beziehung, ebensowenig wie Cade, aber manchmal kommt eben alles anders als man denkt...
"Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick" ist eine nette Liebesgeschichte, insgesamt natürlich etwas vorhersehbar, dennoch punktet sie durch liebenswerte Hauptpersonen und witzige Nebencharaktere. Neben den drei O´Grady Brüdern, die sich einerseits ähnlich und doch so verschieden sind, fand ich das alte Damen (Drachen) Trio sehr witzig und das jede noch so kleine Neuigkeit per Twitter sofort zum Stadtgespräch wird, fand ich sehr unterhaltsam.
Avery ist eine sehr sympathische Protagonistin, der man ein neues Glück einfach gönnt.
Ich bin gespannt, welcher der drei O´Grady Brüder als nächstes unter die Haube kommt...

Bewertung vom 23.11.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1 (MP3-Download)
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1 (MP3-Download)


weniger gut

Langatmig und zäh...
"Die Schwestern von Mitford Manor" ist der erste Band einer Reihe um die sechs Mitford Schwestern, einem exzentrischen Mädchensextett des britischen Adels der 20iger Jahre.
Autorin Jessica Fellowes verspricht eine Kriminalgeschichte im London der 1920iger rund um den ungeklärten Tod von Florence Nightingale Shore, herausgekommen ist eher eine langatmige Gesellschaftsstudie.
Protagonistin Louisa Cannon, ein 19jähriges Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, lebt als Halbwaise mit ihrer Mutter und ihrem kriminellen Onkel Stephan zusammen, der sich nicht nur durchfüttern lässt, sondern Louisa zum Taschendiebstahl anstiftet und zu guter Letzt auch noch prostituieren will, entflieht der Familie und landet als Kindermädchen bei den Mitfords um das eingangs erwähnte Schwesternsextett zu umsorgen.
Eher zufällig gerät sie in den Mordfall um Florence Nightingale. Mit der ältesten Mitfordtochter Nancy freundet sie sich nicht nur an, vielmehr stürzen sich beide gemeinsam in die Ermittlungen. Dabei lernt sie den jungen Bahnhofpolizisten Guy Sullivan näher kennen, so dass sich auch allmählich eine Liebesgeschichte sich entspinnt.
Die Erzählweise der Autorin ist umständlich und zäh. In epischer Breite werden Nebensächlichkeiten erzählt, Spannung kommt nicht wirklich auf.
Onkel Stephan ist die Widerwärtigkeit in Person, aber auch Louisa vermag keine wirkliche Sympathie bei mir zu wecken.
Schade, die Idee hätte mehr Potenzial gehabt.

Bewertung vom 18.11.2018
Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1 (2 MP3-CDs)
Tell, Anna

Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Packender und sehr realistischer Thriller!
"Vier Tage in Kabul" schildert den Einsatz der schwedischen Kriminalkommissarin Amanda Lund in Afghanistan.
Obwohl sie dort eigentlich eine Beraterfunktion für die örtlichen Sicherheitskräfte wahrnimmt, ruft man sie sofort zu Hilfe, als in der schwedischen Botschaft in Kabul zwei diplomatische Mitarbeiter entführt werden, denn Amanda ist eine auf Entführungen spezialisierte ausgebildete Unterhändlerin.
Vor Ort kämpft Amanda mit einem Netz aus Intrigen und Machenschaften. Welche Rolle spielt der schwedische Botschafter und warum scheint er ihr wesentliche Informationen vorzuenthalten? Welche politischen Ränkespiele laufen in Kabul, aber auch daheim in Schweden? Denn dort scheint ein Mordfall plötzlich in Zusammenhang mit der Entführung in Kabul zu stehen,
Autorin Anna Tell zeichnet ein sehr realistisches Bild, da sie selbst Polizistin und auch schon in Afghanistan stationiert war.
Das politische Kalkül, das jegliches Handeln regiert, wird schonunglos dargestellt - ich kann mir gut vorstellen, dass solch nüchterne - teils menschenverachtende - Abwägungen in politisch brisanten Fällen getroffen werden.
Für mich ein wirklich spannender Thriller, der anders war als von mir ursprünglich erwartet und mich sehr positiv überrascht hat.
Der Band ist der erste Teil einer Serie um Amanda Lund und ich werde sicher auch den zweiten Teil lesen!

Bewertung vom 14.11.2018
The Crown's Game / Crown's Game Bd.1
Skye, Evelyn

The Crown's Game / Crown's Game Bd.1


sehr gut

Das Duell der Magier…
Ein traumhaftes Cover, das sofort den Blick auf das zaristische Russland, die Kulisse des Buches lenkt, als auch durch die Farbgebung, die Spiegelung und die ungewöhnlichen Farbverläufe etwas Magisches an sich hat! Wer das Buch gelesen hat, wird noch mehr Reminiszenzen an den Inhalt wiederfinden: Blitze oder Sprünge im Eis? Eine eiserstarrte Oberfläche und die Farbkaskaden, die an ein Feuerwerk erinnern… wirklich schön gemacht!
IN ihrem Jugendroman „The Crown's Game“ entführt uns Autorin Evelyn Skye in das zaristische Russland um 1850. Geschickt verwebt sie eine historische Kulisse und Personen – St. Petersburg, die Zarenfamilie um Alexander Romanow – mit reiner Fiktion: es geht um Magier und darum den einen Magier des Zaren zu finden.
Jahrelang wurden im Verborgenen zwei Magier von ihren Mentoren ausgebildet, um zu einem Duell gegeneinander, dem „Spiel der Krone“ anzutreten, durch das der eine Magier des Zaren bestimmt werden soll. Hier gilt das Highlander-Prinzip, es kann nur einen geben – der unterlegene Magier wird am Ende des Spieles sterben.
Beide Magier sind interessante und ungewöhnliche Personen: das Mädchen Vika, das liebevoll umsorgt in der Abgeschiedenheit des Landes aufwuchs und von seinem Vater und Mentor auf seine Aufgabe vorbereitet wird, der Junge Nikolaj, ein Waise, den seine Mentorin mit Gefühlskälte und Härte von Kindesbeinen an auf das Duell trimmt.
Die Geschichte entspinnt sich allmählich, man lernt die einzelnen Personen kennen und den Hintergrund zum Spiel der Krone. Auch die Nebenfiguren, hier vor allem der Zarewitsch Pascha, Nikolajs Dienerin Renata sowie Vikas mütterliche Freundin Ludmilla, sind sehr liebevoll beschrieben. Vika und Nikolaj sind sich trotz vieler Unterschiede doch gar nicht so unähnlich. Sie fühlen sich von Anfang an zueinander hingezogen, wissen aber, dass sie eigentlich Gegner sind. Können sie das Spiel überlisten? Das Duell an sich ist wider Erwarten zunächst nicht blutrünstig, vielmehr eine Art Wettstreit um die originellste Idee.
Nur mit dem Ende war ich nicht so wirklich glücklich: auf den letzten Seiten überschlugen sich plötzlich die Ereignisse und man hätte Vika und Nikolaj am liebsten eine Verschnaufpause gegönnt…
Auch der Erzählstrang um Nikolajs Mutter hängt etwas isoliert in der Luft und bei Vikas Familienverhältnissen bleiben auch viele Fragezeichen…
Insgesamt aber eine wirklich fantastische Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat!

Bewertung vom 14.11.2018
Dance. Love. Learn. Repeat.
Ivison, Lucy;Ellen, Tom

Dance. Love. Learn. Repeat.


sehr gut

Witziger, teils sehr emotionaler bis peinlicher Selbstfindungstrip der Generation X…
Das Cover ist ein echter Hingucker – poppig, leuchtend, erinnert an knallbunte Neonreklame- der Titel dagegen recht plakativ und hinterlässt mich mit einem gewissen Fragezeichen: „Dance. Love. Learn. Repeat." – was soll uns das sagen? Ist das die Idealvorstellung der AutorInnen vom ersten Studiensemester?
Schon nach den ersten Seiten möchte ich dem Titel ein weiteres Verb hinzufügen „Drink“, wenn es sich um die Aufzählung der Hauptbeschäftigungen der Protagonisten handeln sollte…
Ich dachte, es wäre vielleicht der englische Originaltitel, doch weit gefehlt, der lautet schlicht und ergreifend „Freshers“= Erstsemester, was die Situation der Protagonisten vielleicht etwas treffender wiedergibt.
„Dance. Love. Learn. Repeat“ erzählt die Geschichte von Phoebe und Luke, wobei es zwar vordergründig um eine mögliche Liebesbeziehung zwischen den beiden geht, aber das große Thema im Hintergrund immer die Selbstfindung junger Leute zu Beginn ihres Studiums ist.
Diese Phase der Abnabelung von zuhause, der räumlichen Trennung von Elternhaus und bisherigem Freundeskreis, die erste Orientierungs- und Hilflosigkeit zu Beginn des Vorlesungsbetriebs. Wer selbst studiert hat, erinnert sich an diese Zeit der Unsicherheit, bis man wieder zu einer gewohnten Routine und schlicht und ergreifend Anschluss gefunden hat. Der Mensch ist nicht umsonst ein Herdentier, er fühlt sich unwohl, wenn er nicht in der Masse oder einer definierten Gruppe mitschwimmen kann.
Phoebe und Luke versuchen beide, jeder auf seine Weise und in einem anderen Kreis, Anschluss zu finden. Beide beschäftigt die Frage, wer sie eigentlich sind, allein auf sich selbst gestellt, isoliert vom früheren Freundeskreis. Insbesondere Luke, der sich gerade von seiner langjährigen Freundin getrennt hat, hinterfragt immer wieder, was ihn selbst ausmacht, nachdem er jahrelang nur in „Paarform“ in Erscheinung getreten ist. Er stellt im Laufe der Geschichte sogar die Trennung an sich in Frage. Hier wird auch ein sehr verletzliches Bild der beiden Protagonisten gezeichnet. Aber auch andere, interessante Themen werden aufgegriffen: wie weit geht Loyalität unter Freunden, wann muss man eingreifen, wenn man das Bauchgefühl hat, etwas läuft verkehrt… Neue Freunde –alte Freunde, wo gehört man dazu?
Mit einem ganzen Themenspektrum gelingt es dem AutorInnenduo in vielerlei Hinsicht sehr gut, das Lebensgefühl dieser Generation X wiederzugeben. Eher emotionale und berührende Szenen vermischen sich mit solchen, denen Slapstickcharakter anhaftet bzw. die zum Fremdschämen geeignet sind.
Alles in allem eine interessante Mischung, die nie langweilig wurde (auch wenn mir Phoebes romantische Dauerschwärmerei für Luke phasenweise gewaltig auf die Nerven ging) mit einem für mich persönlich unerwarteten, sehr gelungenen und „erwachsenen“ Ende.
Eine klare Leseempfehlung nicht nur für junge Leute!

Bewertung vom 13.11.2018
Ein unvergänglicher Sommer
Allende, Isabel

Ein unvergänglicher Sommer


sehr gut

Skurrile Rahmenhandlung, interessante Charaktere…
In ihrem Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ lässt Autorin Isabel Allende zunächst drei ungewöhnliche Figuren aufeinanderprallen: den verknöcherten Richard, ein etwas unbeholfener und weltfremder 60jähriger Uniprofessor, seine temperamentvolle, aus Chile stammende, zwei Jahre ältere Untermieterin Lucia, ebenfalls als Gastdozentin an Richards Uni tätig und einer Affäre mit ihm nicht abgeneigt sowie die schüchterne junge Evelyn, die aus Guatemala geflohen ist und schwarz als Kindermädchen bei einer wohlhabenden Familie in Brooklyn arbeitet.
Die skurrile Rahmenhandlung besteht darin, dass Evelyn sich hilfesuchend ausgerechnet an Richard wendet, der mit seinem Pkw auf den ihrer Arbeitgeber aufgefahren ist, und ihn um Hilfe bittet, die im Kofferraum ihres Pkws befindliche Frauenleiche verschwinden zu lassen.
Das alles findet während eines Schneesturms in Brooklyn statt, durch den die drei auch noch auf engstem Raum zusammengepfercht werden.
Innerhalb dieser etwas schrägen Rahmenhandlung entwickelt Isabell Allende dann jedoch die Schicksale der drei Hauptprotogonisten, insbesondere beleuchtet sie durch zahlreiche Rückblenden Evelyns Kindheit in Guatemala, die dortigen Missstände und ihre Flucht vor der hiesigen Mafia ins gelobte Land Amerika. Auch Lucias Vergangenheit in Chile wird näher beleuchtet, wenn auch nicht so ausführlich wie Evelyns, und Richards Persönlichkeit, seine an Pedantismus grenzende Korrektheit wird auch näher ausgestaltet.
Nach allerlei turbulenten Szenen – u.a. Polizeikontrolle mit Leiche im Kofferraum – wird auch noch der Aufklärung des Mordfalles Rechnung getragen: das Trio stürzt sich auf Ermittlungen in Evelyns Gastfamilie, in der ebenfalls nicht alles Gold ist, was glänzt. Vom schwerbehinderten Kind bis zur frustrierten Ehefrau im goldenen Käfig, das Bild der sogenannten besseren Gesellschaft wird gehörig angekratzt…
Insgesamt eine spannende und zugleich sehr emotionale Geschichte, die gleichzeitig Krimielemente, komödiantische Züge aber auch sehr viel Gesellschaftskritik vereint!

Bewertung vom 24.10.2018
Prince of Hearts - Diesmal für immer / Six of Hearts Bd.6 (eBook, ePUB)
Cosway, L. H.

Prince of Hearts - Diesmal für immer / Six of Hearts Bd.6 (eBook, ePUB)


gut

Schwächerer Band der Reihe um die Cross-Brüder...
"Prince of Hearts - Diesmal für immer" ist der 6. Band der "Hearts-Reihe" der Autorin L.H.Cosway. Die Bände sind jedoch in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.


Ich hatte bereits Band 4 und 5 gelesen, der sich um die älteren Cross-Brüder Lee und Stuart dreht und deren Liebesgeschichten beschreibt, während es nun um Trevor Cross und seine Jugendfreundin Reya geht.

Im Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden konnte dieser aus meiner Sicht leider nicht ganz mithalten, da mir die beiden Protagonisten und ihre Gefühle diesmal nicht überzeugend genug geschildert wurden.

Die Geschichte bewegt sich auf mehreren Zeitebenen, wobei von der Vergangenheitsperspektive aus teilweise noch weiter zurückgeblickt wird, was es anfangs nicht ganz einfach macht, den Überblick zu behalten.

Trevor und Reya waren in ihrer Jugend beste Freunde, soweit man das von einem Jungen und einem Mädchen überhaupt sagen kann. Unglücklicher Weise genau zu dem Zeitpunkt, in dem Trevor durch seine Parkour-künste eine Fernsehkarriere einschlägt, entdecken die beiden, dass ihre Beziehung doch mehr als nur Freundschaft ist, scheitern jedoch scheinbar daran, dass Trevor mehr Zeit für seine Auftritte und Karriere benötigt.

Als sich Jahre später ihre Wege wiederum kreuzen, stellt sich für Reya die Frage, ob sie sich erneut auf eine Freundschaft (oder mehr?) mit Trevor einlässt.

Die Liebesgeschichte an sich ist ziemlich vorhersehbar; mir ging die Entwicklung dann aber doch zu einfach und zu schnell.

Interessant waren das Thema "Parkour" und natürlich Trevors ADHS-Erkrankung, wobei mir gut gefiel, dass die Frage einer medikamentösen Behandlung und Therapie angesprochen wurde. Auf der anderen Seite wurden jeodch nicht allzu viele Erklärungen abgegeben, insbesondere zu der Frage, inwieweit sich Trevors Erkrankung auf seine Beziehung zu Reya und sein Verhalten ausgewirkt hat. Da hat mir irgendwie die Verknüpfung gefehlt.



Die Protagonisten sind symphatisch beschrieben, wobei Trevor eher als ein Luftikus und Reya eher introvertiert geschildert wird.

Letzlich zu viel Drama kam mir dann aber durch Reyas familiäre Situation und ihre Vergangenheit ins Spiel. Das Verhalten ihrer Familie, aber auch ihre eigene Reaktion waren für mich emotional einfach nicht nachvollziehbar.

Insoweit haben mir die beiden Vorgängerbände besser gefallen, da sie insgesamt "runder" geschrieben waren.

Alles in allem habe ich mich aber gut unterhalten und die Geschichte als kurzweiliges Lesevergnügen empfunden.