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Traeumerin109

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2016
Die Höhle
Kofmehl, Damaris

Die Höhle


ausgezeichnet

Ein Wunder inmitten von Hass und Tod

Die Höhlenforscherin Natalie macht in einer scheinbar jungfräulichen Irrgartenhöhle eine merkwürdige Entdeckung: im Schlamm des Höhlenbodens findet sie Schuhe und Überreste von Geschirr, außerdem ein goldenes Medaillon. Als sie den Besitzer des Schmuckstücks ausfindig gemacht hat, wartet eine unglaubliche Geschichte auf sie: Eine jüdische Familie hat sich während des zweiten Weltkriegs in dieser Höhle versteckt, um den Nazis zu entkommen. Über ein Jahr lang lebten sie in völliger Dunkelheit, und mussten es mit ihrem Hunger, dem Leid und der Angst aufnehmen.

Das Buch hat mich sofort gefesselt und hineingezogen in eine dunkle Zeit, in der Juden ohne Bedenken auf offener Straße erschossen werden durften. Erzählt nach einer wahren Begebenheit, wird schonungslos ehrlich von unendlichem Leid berichtet. Eine Lawine von Hass und Gewalt, aus der es kaum ein Entkommen gab. Jedoch gab es diese Gruppe von mutigen Menschen, die im Vertrauen auf Gott den Kampf aufgenommen haben. Es ist also auch eine Geschichte voller Mut und Hoffnung, die von Zusammenhalt und Hingabe erzählt.
Ich war beim Lesen immer wieder sehr bewegt. Nicht nur einmal wird die Familie durch merkwürdige „Zufälle“ gerettet, die sich niemand erklären kann. Ein Liebesbeweis Gottes inmitten von Zerstörung. Die ganze Geschichte ist ein einziges Wunder und ich habe es geglaubt und konnte auch nicht anders. Vor allem das Vertrauen in den Schutz und die weise Voraussicht Gottes hat mich tief berührt.

Ich kann nur sagen: Ein ganz großes Buch, das ich nur wirklich, wirklich empfehlen kann. Von mir fünf Sterne.

Bewertung vom 14.05.2016
Große Freiheit
Niemeyer, Susanne; Lemme, Matthias

Große Freiheit


sehr gut

Der moderne Jesus

Sophie und Alex sind beide schon über 30 und ihr Leben ist ok. Aber das reicht ihnen nicht mehr aus, als sie Jesus kennenlernen, der Dinge sagt, die sie mitten ins Herz treffen. Er scheint ein ganz besonderer Mensch zu sein, in dessen Anwesenheit alles strahlt. Daher begeben sich die beiden zusammen mit zehn anderen Anhängern auf den Weg und es beginnt ein wunderbarer, ereignisreicher, aber auch verstörender Sommer. Werden sie je wieder zu ihrem alten Leben zurückkehren können?

Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Es ist leicht und flüssig zu lesen, da sehr viele kurze, prägnante Sätze verwendet werden und außerdem die Kapitel sehr übersichtlich sind. Allerdings waren die beiden Hauptfiguren mir an manchen Stellen zu undurchsichtig, weil richtige Gefühle nicht preisgegeben wurden. Beide sprachen dann zwar über ihre Gefühle, taten dies aber auf so kühle Art und Weise, dass mich das nicht angesprochen hat.
Dennoch habe ich auch Passagen gefunden, die mich überzeugt haben, weil sie zwar schlicht waren und keine großen Worte gebrauchten, aber in wenigen Worten sehr vieles sehr schön ausdrücken konnten. Das waren oft Stellen, in denen Jesus zu Wort kam, der in unserer heutigen Welt auch trotz allem ein wenig anders wirkt als in der Bibel. Er schien mir menschlicher und damit sympathischer und näher zu sein. Ein Jesus zwischen Döner und rechten Nazis, der sich nicht unterkriegen lässt. Seine Botschaft ist aber die gleiche geblieben, und nach wie vor aktuell: Liebe.
Gerade in Bezug auf die sehr aktuelle Thematik der Flüchtlingssituation, welche in diesem Buch sehr ausführlich behandelt wird. Auch ein Punkt, der mir gut gefallen hat. Es wurde nichts glorifiziert oder verharmlost, sondern die Aussage war einfach nur, zu lieben und diese Liebe weiterzugeben. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Insgesamt gebe ich dem Buch vier Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2016
Asa und Gasa - Abenteuer im Land der Zwerge
Müller, Raphael

Asa und Gasa - Abenteuer im Land der Zwerge


sehr gut

Abenteuer bei den Zwergen

Tim ist gerade erst von einem Abenteuer im Drachenwald zurückgekommen, da geht es auch schon munter weiter. Diesmal ist auch seine Oma mit dabei, der Tim schließlich dank ihrer Hartnäckigkeit alles erzählt hat: Oben auf ihrem Speicher steht ein Kleiderschrank, in dem regelmäßig die Zwergenbrüder Asa und Gasa absteigen, wenn sie mal wieder unterwegs sind, um ihre Zauberkekse zu verkaufen. Dabei geht es jedes mal an spannende Orte, zu denen Tim und und sein Freund Daniel, der im Rollstuhl sitzt, die beiden begleiten dürfen. Diesmal also geht es mit der coolsten Oma überhaupt nach Philosophica ins alte Griechenland…

Ich kannte Teil 1 und 2 vorher nicht und muss sagen, dass das Buch wirklich auch gut ohne diese ersten beiden Teil zu lesen ist, da es einen knappen Überblick darüber gibt, was schon geschehen ist, und der Rest ergibt sich quasi von selbst. Schon das Vorwort der Mutter war für mich sehr ehrlich und berührend, weil hier in wenigen Worten ein ganz besonderes Leben beschrieben wurde.
Was ich besonders beachtlich finde ist nicht nur, dass der Autor noch so jung ist, sondern auch dass er dieses Buch mittels Unterstützter Kommunikation ganz alleine geschrieben hat. Dafür schonmal an dieser Stelle meinen höchsten Respekt. Auch von dieser Methode der Kommunikation das erste mal zu hören, war für mich sehr interessant und lehrreich.
Zur Geschichte: Sie ist witzig aufgebaut und die Charaktere sind auf Anhieb sympathisch. Dazu kommt, dass wir uns ja im alten Griechenland bewegen und viele spannende Orte besuchen, die vielleicht auch aus dem Geschichtsunterricht noch bekannt sein dürften. Und außerdem werden immer wieder auch verblüffende alte Bräuche erklärt und Weisheiten antiker Philosophen gedeutet. Alles in allem also eine wirklich tolle Mischung. Auch der vertrauensvolle Glaube an Gott und Jesus ist sehr schön untergebracht.
Kleinere Mängel in der Geschichte an sich sind dennoch vorhanden. So ist sie das eine oder andere mal ein wenig sprunghaft. Das tut ihrem ganz persönlichen Charme aber keinen Abbruch.
Von mir bekommt das Buch vier Sterne.

Bewertung vom 22.04.2016
99 Überraschungen im Koran
Beutler, Kurt

99 Überraschungen im Koran


gut

Leider etwas enttäuscht...

In 99 kleinen Abschnitten erfahren wir in diesem Buch viel über den Koran und seine Ähnlichkeiten und Unterschiede zur Bibel. Ob es sich um die Namen einzelner Suren, ihre Reihenfolge oder ihren Inhalt handelt, ob es darum geht, welche Propheten in den beiden heiligen Büchern des Christentum und des Islam wichtig sind, und welche Rolle Jesus spielt, oder ob der Autor sich auch mit dem Ursprung des Fanatismus und damit des Terrorismus in unserer heutigen Zeit befasst – all dies ist in diesem Buch zu finden. Dabei wartet tatsächlich die eine oder andere Überraschung auf uns.

Das Ziel des Autors war es unter anderem, den Leser zu überraschen, zumindest wenn dieser keine Vorkenntnisse über den Koran besitzt. Also bin ich gespannt an die Lektüre gegangen. Leider muss ich sagen, dass diese „Überraschungen“ größtenteils keine waren, obwohl ich vorher keinerlei Ahnung von diesem Thema hatte. Viele waren eher Feststellungen bzw. waren durchzogen von persönlichen Mutmaßungen des Autors. Der erwartete „Wow“-Effekt fehlte. Zwar tauchen unzählige Suren aus dem Koran auf und ich habe auch durchaus Wissenswertes erfahren. Aber unter Überraschungen stelle ich mir eher unerwartete Zusammenhänge vor, als den simplen Vergleich von Inhalten aus der Bibel und aus dem Koran. Einige Dinge wiederholen sich auch.
Gut fand ich, dass das gesamte Buch dem Koran kritisch gegenübersteht, aber nicht nur Kritik übt sondern auch lobt. Es ist eine schöne Toleranz während des Lesens spürbar, die sich durch das gesamte Buch zieht. Dahingegen hat mich wieder gestört, dass kritische Aspekte nur am Koran betrachtet wurden. So kam es mir vor, dass bei Geschichten, welche auch in der Bibel vorkommen, grundsätzlich diejenige Version angezweifelt wurde, welche im Koran zu finden ist. Das fand ich ein bisschen schade. Auch wenn es nicht Aufgabe des Buches war und sein soll, die Bibel auseinander zu pflücken, sollte jemand, der schreibt, dass ein heiliges Buch Kritik und Zweifel auch ertragen können muss, die Bibel nicht davon ausnehmen.
Wieder gut gelungen ist die Darstellung der Zusammenhänge zwischen bestimmten Suren des Koran und dem Dschihad. So wird in diesem Buch klar, falls man es nicht schon vorher wusste, dass es sehr leicht ist, bestimmte Stellen so auszulegen, dass sie für die eigenen Zwecke dienlich sind. Das Ausmaß und die Folgen dieser Unklarheiten sind nicht zu übersehen, auch wenn ich persönlich mich hüte, allein strittige Suren dafür verantwortlich zu machen, was gerade geschieht.

Insgesamt findet sich einiges Interessante in diesem Buch, aber dennoch hat mich die Herangehensweise an das Thema nicht überzeugt. Daher leider nur drei Sterne von mir.

Bewertung vom 19.04.2016
Herztöne
Schleske, Martin

Herztöne


ausgezeichnet

Pure Inspiration

In acht Kapiteln erfahren wir viel über Gemeinsamkeiten zwischen einer Geige, ihrem Klang und ihren Harmonien und alldem auf der einen Seite und unserem Herzen, unserem Leben, unserer Beziehung zu Gott und unserer Liebe auf der anderen Seite. Immer wieder kommt der Autor dabei auf seine eigene gelebte innige Gemeinschaft mit Gott zu sprechen, einem Gott, der nahezu überwältigend liebevoll ist. Aber er erzählt uns auch viel von der Musik, die er so liebt, und wie wichtig und heilsam sie sein kann. Ebenso geht es immer wieder auch um die Liebe, nicht in ihrer romantischen Ausprägung, sondern als eine allumfassende, unser ganzes Leben prägende Einstellung.
Dies sind nur einige der Themen, die Martin Schleske anspricht, aber er hat ein in seiner Gesamtheit unvergleichlich sanftes und einfühlsames „Bild“ erstellt, in dem er all dies und noch viel mehr miteinander verknüpft. Dabei wirkt er nicht nur ehrlich, sondern zutiefst authentisch in seiner Liebeserklärung an die Musik und an Gott. Denn das war es für mich, das ganze Buch – seine Art, die Liebe zu seinem Beruf, zur Musik, zu Gott, zu seinem Leben und überhaupt allem miteinander zu verbinden. Und er hat es geschafft, auch mich als Leser mit auf die Reise zu nehmen, und mich unterwegs immer wieder „anzustupsen“. Das gesamte Buch hat mich von Anfang an berührt, auch aufgewühlt, zum Nachdenken gebracht und immer wieder hoffnungsvoll gestimmt.
Es ging mir nicht in allen Kapiteln oder Abschnitten so, der eine oder andere Teil hat sich ein bisschen hingezogen, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hierbei sowieso nicht um ein Buch handelt, welches einfach so runtergelesen werden kann. Aber trotzdem schwingt die ganze Zeit etwas mit, was mich eingefangen hat bis zum Schluss.
Auch die Fragen, die gestellt werden, kenne ich größtenteils sehr gut und halte sie für ziemlich wichtig in meinem Leben: Was soll sich durch mich erfüllen? Wie will ich dem Leben meine Liebe zeigen? Und so weiter… Unwissentlich hat der Autor es also geschafft, mich direkt anzusprechen, jedoch denke ich, dass das kein Einzelfall war. Es wird bestimmt nicht nur mich auf meinem Weg inspirieren.
Ich möchte euch dieses Buch sehr ans Herz legen, von mir bekommt es die beste Bewertung, die ich vergeben kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2016
Sternstunden
Meuser, Bernhard

Sternstunden


ausgezeichnet

Das Buch der ganz normalen Wunder

In kleinen Geschichten erzählt Bernhard Meuser die Geschichten ganz normaler Menschen, die in ihrem Leben eine wunderbare Wendung oder Segnung erfahren durften. Ganz normale Wunder, die doch außergewöhnlich sind. Mir sind viele Namen begegnet, die ich kannte, berühmte Persönlichkeiten, die in unseren Köpfen herumspuken. Von Mutter Teresa bis Vincent van Gogh erfahren wir Dinge, die in keinen Geschichtsbüchern stehen.

Dies war in meinen Augen eines der ganz besonderen Bücher. Es ist voller unglaublicher Zufälle, die anderen Menschen widerfahren sind, und die mich nicht nur einmal fast zum Weinen gebracht haben. Beispielsweise das, was Mutter Teresa erlebt hat – so berührend und einfach nur schön.
Ich mag Geschichten, in denen der große Zusammenhang zwischen Ursachen und Wirkungen ersichtlich wird, zwischen kleinen Dingen und großen Wundern. Die den Glauben daran stärken, dass Gutes auch Gutes hervorbringt. Die Gewissheit, dass scheinbar eine schützende Hand über meinem Leben liegt, genau wie über dem Leben jener anderen Menschen. Denn auch mir kommt es bekannt vor, dass etwas völlig Unbedeutendes Veränderungen und eine für mich wichtige Verwandlung nach sich gezogen hat. Und dies ist ein sehr gutes und zutiefst beruhigendes Gefühl, wann immer ich mich daran erinnere.
Daher werde ich das Buch auch mit Sicherheit nicht zum letzten mal aufgeschlagen haben.

Auch der Schreibstil des Autors ist nicht nur warmherzig und feinfühlig, sondern zollt einer Reihe von ganz unterschiedlichen Menschen Respekt.
Es sind nicht nur Geschichten, die offensichtliche Wunder bereithalten sondern auch von völlig normalen Menschen, mit all ihren Fehlern. Damit fühlte ich mich als Leser auch nicht als stiller Beobachter von Persönlichkeiten, die weit über mir stehen, sondern selbst als Teil einer solchen Geschichte. Ein ganz normales Wunder kann jedem jederzeit geschehen und vielleicht ist es schon passiert.
Dieses Buch ist mir auf jeden Fall fünf Sterne wert.

Bewertung vom 10.04.2016
Du schaffst das!
Osteen, Joel

Du schaffst das!


ausgezeichnet

In acht Kapiteln gibt der Autor Ratschläge, wie wir das Beste aus unserem Leben machen können und ein Gewinner werden können. Diese Kapitel beschäftigen sich zwar mit unterschiedlichen Aspekten, welche jedoch auch wieder irgendwie zusammenhängen. Es geht um unser Leben, die Visionen die wir haben, und wie wir die richtige Einstellung erlangen können. Es geht auch darum, etwas zu tun in seinem Leben, nicht nur darauf zu warten, dass sich etwas von alleine tut. Es geht darum, dass jeder für sein Glück an erster Stelle alleine verantwortlich ist, und erst dann kann Gott eingreifen. Und es geht darum, die Begeisterung nicht zu verlieren.

Dieses Buch habe ich sehr gerne gelesen. Am Anfang, gerade während des ersten Kapitels, war ich noch ein wenig skeptisch. Thema hier war, die eigenen Visionen nicht aus den Augen zu verlieren, indem ich beispielsweise ein Bild davon aufhänge, was ich immer ansehen muss. Was mich anfangs gestört hat, war die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, der Autor wiederholt sich ständig. Dies zog sich durch alle acht Kapitel hindurch. Die eigentliche Aussage bleibt überschaubar, aber sie wird einem durch die Wiederholungen geradezu eingetrichtert. Schon im zweiten Kapitel hat mir dieser Schreibstil ganz gut gefallen. Manche Dinge muss man einfach mehrmals hören oder lesen, damit sie sich festsetzen.
Stellenweise habe ich mich ein wenig daran aufgehalten, dass mir die Aussagen zu absolut vorkamen. Es spricht nichts gegen Gottvertrauen und den Glauben daran, dass Gott gewaltige Dinge tun kann. Gewiss führt Gott uns und schickt uns Zeichen, aber es gab ein paar Geschichten in dem Buch, die ich einfach völlig banal fand. Es passierte etwas, was einfach passierte, weil Menschen Dinge taten, ohne dass jetzt eine großartige, besondere Fügung Gottes dahinter zu erkennen war. Ich möchte betonen, dass ich dies nur bei wenigen Geschichten zu bemängeln hatte.
Es sind gewiss keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse in diesem Buch verewigt, hauptsächlich wahrscheinlich Gedanken, die wir alle kennen. Aber manchmal muss man wieder daran erinnert werden. Das habe ich in diesem kleinen Buch wiedergefunden, welches ganz groß ist, wenn es ums Mutmachen geht! Zumindest mir ist das passiert: Ich habe gelesen und es gefühlt, und das ist etwas sehr, sehr Wichtiges beim Lesen! Deshalb vergebe ich an dieser Stelle fünf Sterne.

Bewertung vom 10.04.2016
Ganz weit draußen
Leenen, Maria Anna

Ganz weit draußen


gut

Dies ist die Geschichte von Tessa, einer jungen Frau, die mit ihrem Lebe unzufrieden ist, und sich daher für eine Zeit in die Stille einer Einsiedlerklause zurückziehen möchte. Dort wohnt sie zusammen mit der Einsiedlerin Marie, welche eine ganz besondere Ausstrahlung besitzt und zu allen Menschen immer freundlich ist. Langsam kommt Tessa an dem abgeschiedenen Ort zur Ruhe und damit auch zum Nachdenken über sich selbst. Dabei kommt so einiges wieder zum Vorschein, was sie lieber vergessen hätte. Und sie findet wieder zurück zu Gott.

Das Buch schafft es sehr schön, einen Ort der Stille zu beschreiben, an dem ich während des Lesens auch gerne gewesen wäre. Es hat eine gewisse Harmonie ausgestrahlt.
Jedoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte an sich nicht so überzeugt hat, genauso wenig wie Tessa als Hauptcharakter. Mein Gefühl war, dass die Erkenntnisse, die sie gewann, ziemlich schnell aufeinander folgten. Das kann natürlich unter Umständen der Fall sein, aber in diesem Buch waren die Erlebnisse in ihrer Gesamtheit nicht schlüssig. Vieles fand ich ein wenig zu klischeehaft, was ja teilweise vielleicht auch beabsichtigt war, aber mich hat es gestört.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass dies nach einer wirklich erlebten Begebenheit erzählt wurde, aber das habe ich beim Lesen einfach nicht wiedergefunden. Es wirkte alles etwas „holprig“ und überhastet, ohne jetzt die Echtheit der Gefühle und Gedanken bestreiten zu wollen. Meines Erachtens ist es der Autorin nur nicht unbedingt immer gelungen, zu transportieren, was Tessa Außergewöhnliches erlebt hat. Das kann am Schreibstil liegen, oder auch daran, dass es allgemein sehr schwierig ist, für einen selbst so bedeutende Gefühle auch in Worte zu fassen.
Die Schilderungen der Natur und auch einige der Gedankengänge waren dann doch wieder recht schön. Beispielsweise die beschriebene Situation in Tessas Elternhaus, das Erlebnis von Religion, verbunden mit Angst und Pflicht- oder Schuldgefühl – dies kenne ich aus persönlicher Erfahrung und fand es erschreckend, aber an dieser Stelle wieder authentisch.
Insgesamt gebe ich dem Buch drei Sterne.

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