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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 559 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


sehr gut

Dies ist der erste Band einer neuen Reihe der Autorin, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte, die aber sehr gelobt wird. Dieses Buch konnte mich allerdings nicht hundertprozentig überzeugen, vor allem das Ende nicht.

Die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine sorgt bei ihrem Sender für großes Aufsehen: beim Verlesen der Nachrichten vom Teleprompter verkündet sie auch ihren eigenen, baldigen Tod. Nur wenige Stunden später wird sie tatsächlich von ihrem Ex-Freund Tibor erstochen in ihrer Garderobe im Sender aufgefunden. Ihr Ex hat ein Alibi, dennoch findet die Polizei ihn sehr verdächtig, denn er taucht auch bei einem weiteren Mordfall mit Ankündigung auf. Die gutaussehende Nadine hatte viele Feinde. denn sie war sehr gerne gemein zu ihren Mitmenschen und hat auf niemanden Rücksicht genommen. Aber wer hat sie derartig gehasst, dass er sie tot sehen wollte?

Die Mordkommission Wien ermittelt in alle Richtungen, kommt aber nicht recht voran. Fina Plank, die einzige Frau im Team seit kurzer Zeit, hat keinen leichten Stand bei ihrem Kollegen Oliver, der sie ständig beleidigt und mobbt. Ihr hätte ich gewünscht, dass sie mal auf den Tisch haut und sich das nicht mehr gefallen lässt. Tibor mutiert immer mehr zum Verdächtigen Nummer eins, denn es tauchen immer mehr Beweise gegen ihn auf. Allerdings verhält er sich auch äußerst ungeschickt und zieht mit seinen unüberlegten Aktionen den Argwohn der Polizei an. Seine prekäre Lage fand ich sehr beklemmend und düster, dazu kamen einige Längen, sodass es erst zum Ende hin richtig spannend wurde. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es gab einzelne, kurze Zwischenkapitel, die mit den Zeilen eines alten Gedichtes von 1913 überschrieben waren, in denen ein mysteriöser Täter zu Wort kam, dessen Identität aber noch nicht aufgedeckt wurde. Vielleicht im 2. Band dieser Reihe?

Bewertung vom 22.11.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Kurz vor Weihnachten bricht für die Stockholmer Polizistin Hanna ihre ganze Welt zusammen, denn ihr Lebenspartner hat eine neue Freundin und möchte, dass sie sofort auszieht. Vorher am selben Tag bekam sie von ihrem Chef bei der City-Polizei gesagt, dass sie sich eine neue Dienststelle suchen soll, denn er will sie hier nicht mehr sehen. Sie ist ziemlich verzweifelt, denn wo soll sie so schnell eine neue Wohnung finden und noch dazu einen neuen Chef, der sie schätzt? Ihre ältere Schwester bietet ihr eine gute Lösung an - sie kann ihr Ferienhaus in Are nutzen und bucht ihr auch gleich einen Flug dahin.

Dort wird ein 18-jähriges Mädchen nach einer Party vermisst, was bei einer Temperatur von unter -20° lebensgefährlich ist. Hanna beteiligt sich an der Suchaktion und kann auch Hinweise an die örtliche Polizei geben. Zusammen mit Kommissar Daniel ermittelt sie in alle Richtungen, was gar nicht so einfach ist. Viele Spuren verlaufen im Nichts, aber durch Hannas geschulten Blick und ihre Aufmerksamkeit kommen sie einer üblen Geschichte auf die Spur ...

Hanna war mir gleich sehr sympathisch, auch wenn ich nicht alle ihre Handlungen gutheißen konnte. Sie leidet unter einem Trauma aus ihrer Jugend und ist besessen davon, misshandelten Frauen zu helfen. Ihr Kollege Daniel hat sich geschworen, alles für seine kleine Tochter zu tun, denn sein Vater hat ihn und seine Mutter damals verlassen, als er noch klein war. Von den vielen Überstunden ist seine Freundin nicht gerade begeistert, denn sonst geht es hier eher gemütlich zu. Mit den angenehm kurzen Kapiteln wurde die Spannung bis zum Ende hochgehalten. Ich liebe die Bücher der Sandhamn-Reihe und habe sie alle gelesen, weil mir der Schreibstil sehr gut gefällt. Schön, dass es etwas Neues von Viveca Sten gibt - ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 18.11.2022
Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1
Siegmann, Claudia

Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1


sehr gut

Die 13-jährige Feather ist eine Elementbegabte und lebt mit ihrem Vater in London. Ihr Element ist die Luft und als sie wütend wird, löst sie einen schweren Sturm in London aus. Daraufhin zieht ihr Vater mit ihr in eine ganz besondere Schule mit Internat nach Cornwall - der Wingdale Academy. Dort sollen Elementbegabte lernen, mit ihren Kräften sorgsam umzugehen, um Katastrophen zu verhindern. Ihr Vater wird der Schulleiter dort, was auch für ihn nicht ganz einfach wird, denn die nervige Mrs Drissel, die er noch aus seiner eigenen Schulzeit dort kennt, weicht nicht mehr von seiner Seite.

Natürlich dauert es etwas, bis sie sich in der neuen Schule eingewöhnt, aber in Rose, einer Erdverbundenen, findet Feather eine gute Freundin, die ihr eine große Hilfe und Unterstützung ist. Gemeinsam überstehen sie einige Abenteuer, kümmern sich um eine verletzte Möwe, bekommen gemeinsam Hausarrest und erleben die erste Liebe. Als der Wissenschaftsclub der Schule eine, bei den Schülern äußerst beliebte, Olympiade durchführt, sind sie auch mit dabei, ebenso wie Silver, der Junge, der Feathers Herz schneller schlagen lässt.

Dieses magische Jugendbuch um Freundschaft, Liebe und besondere Kräfte ließ sich gut lesen und war auch spannend geschrieben. Feather war mir sympathisch, wenn ich auch nicht alle ihre Handlungen so ganz nachvollziehen konnte. Gut fand ich, wie sie sich gegen die "drei Flammen", die sie und Rose gemobbt haben, durchsetzen konnte. Wünschenswert wäre, etwas mehr zu den besonderen Talenten der Schüler und den Unterricht dazu zu erfahren.

Bewertung vom 15.11.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Der, vom Krieg schwer traumatisierte, Fotoreporter der Berliner Illustrirten Theodor Jung begibt sich im Jahre 1929 in Marseille an Bord des Luxusdampfers Champollion, um durch den Suezkanal nach Maskat im Oman zu reisen. Begleitet wird er von seiner Frau Dora, die aus einer alten Hamburger Kaufmannsfamilie stammt und deren Eltern, Bruder und der Prokurist ihrer Firma ebenfalls mit von der Partie sind. Sie wollen am Zielort Gewürze einkaufen und lassen den armen Fotografen Jung stets ihre Verachtung spüren. An Bord befindet sich eine illustre Gesellschaft unterschiedlichster Leute wie eine adlige Engländerin, eine berühmt-berüchtigte Nackttänzerin sowie ein Geldeintreiber aus der Berliner Unterwelt. Als Dora plötzlich spurlos verschwindet, leugnen alle an ihrem Tisch, dass sie jemals hier gewesen ist. Theodor macht sich auf die Suche, unterstützt von einer Stewardess.

Die Beschreibung, wie es auf einem Luxusschiff in den Zwanziger Jahren zuging, fand ich äußerst interessant. Einerseits der Luxus und die Dekadenz in der ersten Klasse, dagegen die Leute in der zweiten und dritten Klasse, die sich denen der ersten nicht nähern durften. Eine illustre Gesellschaft hat sich in der ersten Klasse versammelt, doch nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein. Hier beschreibt der Autor das Leben an Bord sehr detailreich und genau, auch die Landschaften und die Ausflüge. Durch seine Ermittlungen begibt sich Theodor in Gefahr und bald gibt es auch die ersten Toten in diesem historischen Kriminalroman. Die Spannung hielt bis zum Schluss an, obwohl mich das Ende, bzw. die Auflösung nicht ganz zufriedengestellt hat.

Bewertung vom 10.11.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

Die Psychologin Chloé hat in ihrem jungen Leben schon viel mitgemacht. Als sie 12 Jahre alt war, fand sie im Kleiderschrank ihrer Eltern eine Schmuckschatulle mit den Schmuckstücken von sechs, zu dieser Zeit in ihrer Gegend vermissten Mädchen. Daraufhin wurde ihr bis dahin stets liebevoller Vater verhaftet und verurteilt. Darüber kam sie nie hinweg, ihr Bruder Cooper war immer sehr um sie besorgt. Nun nähert sich der 20. Jahrestag und wieder verschwinden junge Mädchen aus ihrer Umgebung. Aber diesmal werden die Leichen aufgefunden - im Gegensatz zu damals. Eigentlich sollte sie ja glücklich sein, denn ihr Hochzeitstermin rückt immer näher und ihr Verlobter Daniel liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab, aber ihre Ängste werden jeden Tag schlimmer ...

Dieser spannende Thriller ist aus der Sicht von Chloé erzählt, die sich als Tochter eines Serienmörders sieht. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Handlungen der Hauptperson waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar, daher wurde sie mir auch nicht sehr sympathisch. Einiges war vorhersehbar, wenn auch nicht alles und zum fesselnden Ende hin gab es noch einige schwerwiegende Wendungen.

Bewertung vom 07.11.2022
Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


ausgezeichnet

Im mittlerweile 10. Band dieser äußerst unterhaltsamen Reihe steckt der Leo Kreuthner mal wieder - wie schon so oft - in Schwierigkeiten. Diesmal kommt es aber ganz besonders schlimm, denn er steht unter dem Verdacht, den Landtagsabgeordneten Gansel, den Mann seiner früheren Freundin, ermordet zu haben. Leider sprechen die Indizien gegen ihn und so kann ihm sein überaus korrekter Freund und Kollege, Kommissar Wallner, auch nicht helfen. Der muss sich zudem noch mit einer neuen Chefin, die auch noch 10 Jahre jünger als er ist, auseinandersetzen.

Ich liebe die humorvolle Art und Weise, wie der Autor schreibt sehr und musste öfters laut lachen. Kreuthner hat sich in der Vergangenheit ja schon oft mit unüberlegten Aktionen in die Nesseln gesetzt, was ihm auch diesmal wieder bestens gelingt. Wie man hier erfährt, war er schon als Jugendlicher kein unbeschriebenes Blatt und man muss sich schon wundern, dass ausgerechnet er Polizist geworden ist. Vor allem, da er weiterhin mit mehr oder weniger kriminellen Elementen verkehrt. Seine Schwarzbrennerei ist da wahrscheinlich noch das geringste Vergehen. Auch der Großvater von KHK Wallner, Manfred, ist ein rechtes Schlitzohr und sorgt für manchen Lacher. Ich habe mich auf jeden Fall wieder köstlich amüsiert und hoffe auf noch viele Folge-Bände!

Bewertung vom 01.11.2022
Elternhaus
Mentges, Jennifer

Elternhaus


sehr gut

Tobias ist Barpianist, sieht sehr gut aus und nutzt das auch aus, wenn die Damen im Publikum ihn anschmachten - obwohl zu Hause seine Freundin Larissa und sein kleiner Sohn Theo auf ihn warten. Nach seiner Arbeit macht er oft Halt an einer alten, seit Jahren leerstehenden, Villa in einer noblen Gegend Hamburgs. Als eine Familie mit vier Kindern darin einzieht, schafft er es, sich mit ihnen anzufreunden und gibt den Kindern Klavier-Unterricht. Doch er führt nichts Gutes im Schilde ...

Dieser spannende Thriller wirkt sehr düster und deprimierend wie die alte Villa, die finstere Geheimnisse birgt. In der Vergangenheit sind hier unschöne Dinge passiert, das schlägt sich in der Atmosphäre nieder. Auch der nicht gerade glücklichen Ehe der neuen Bewohner tut das nicht gut. Die gestresste Mutter fühlt sich überfordert und von ihrem Mann alleine gelassen. Die einzelnen, teils recht besonderen Charaktere, waren mir alle nicht sonderlich sympathisch, wurden aber sehr gut beschrieben auf ihrer Suche nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit.

In Rückblicken erfährt man mehr über die unheilvollen Ereignisse dieses Hauses und dann gibt es dazu noch überraschende Wendungen.

Bewertung vom 29.10.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


sehr gut

Der junge Comte Lucien de Chacarasse liebt die Frauen, den Wein, gutes Essen und genießt sein Leben in jeder Hinsicht. Er führt ein Bistro, das gut läuft, obwohl er es nicht nötig hat zu arbeiten. Doch die Lage ändert sich, als sein Vater plötzlich stirbt, denn er muss ihm am Totenbett versprechen, die ehrwürdige Familientradition weiterzuführen. Lucien wurde schon von klein auf in der hohen Kunst des Tötens trainiert, will aber eigentlich niemanden umbringen. Sein älterer Bruder ist vor zwei Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen, also muss er nun in die Fußstapfen seines Vaters treten - obwohl er nicht will.

Dieser besondere Krimi um einen Auftragskiller wider Willen hat mir gut gefallen. Er ist spannend und voller Humor geschrieben. Der Schreibstil war mir aus der Serie um Madame le Commissaire bestens bekannt, die ich sehr gerne gelesen habe und noch besser finde. Amüsant fand ich, dass diese Figur einen kurzen Gastauftritt hier hatte. Lucien war mir gleich sehr sympathisch, trotz seiner Herkunft und seines Reichtums ist er sehr natürlich und mitfühlend geblieben. Schön ist auch, wie er sich um die alte Haushälterin Rosalie kümmert - und auch ihre kleinen Neckereien haben mir gut gefallen. Es war schon sehr viel Glück vorhanden, dass er es immer wieder geschafft hat, sich um die Aufträge herum zu mogeln und trotzdem alles zur Zufriedenheit seines Onkels und Auftraggebers ausfiel. Ich bin schon sehr auf den zweiten Band dieser Reihe gespannt!

Bewertung vom 24.10.2022
Meine schönsten Weihnachtsmärchen
Sörensen, Imke;Andersen, Hans Christian;Grimm, Brüder

Meine schönsten Weihnachtsmärchen


ausgezeichnet

Schon das Buchcover versetzt den Leser in die richtige vorweihnachtliche Stimmung! Denn dort sind die Tiere des Waldes um einen schneebedeckten Tannenbaum mit brennenden Kerzen versammelt - wunderschön!

Diese Sammlung der vierundzwanzig schönsten Weihnachtsmärchen enthält Klassiker genauso wie eher unbekannte weihnachtliche Geschichten. So erfährt man unter anderem, wie vor 150 Jahren der Adventskranz erfunden wurde und wie der erste Weihnachtsbaum entstanden ist. Dazu kommen Klassiker, wie Frau Holle, die Geschichte des heiligen Nikolaus und die Weihnachtsgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Dazu kommen schöne, nostalgisch wirkende, Illustrationen.

Dieses schön gestaltete Werk für die ganze Familie eignet sich im bald kommenden Advent bestens zum Vorlesen am Abend bei Kerzenschein und leckeren Plätzchen!

Bewertung vom 20.10.2022
Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1
Rahlff, Ruth

Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1


ausgezeichnet

Robert ist eigentlich ein ganz normaler Junge, nur seine Familie ist eher außergewöhnlich, denn sie besteht nur aus Geistern, auch sein großer Hund Unfug ist ein Geisterhund und daher, genauso wie seine Familie für andere nicht sichtbar. Das führt auch zu Problemen in der Schule, wo er als Freak verschrien ist. Seine neue Mitschülerin Isabella, die sich mit Computern sehr gut auskennt, freundet sich mit ihm an und hilft ihm. Da es bei ihm Zuhause kein so neumodisches Zeug wie Computer oder Handy gibt, hat er in diesem Fach auch entsprechend große Probleme. Denn seine Geister-Eltern sind der Meinung, dass sie auch ohne das die letzten 500 Jahre sehr gut ausgekommen sind. Sein Opa erbarmt sich aber und gewinnt bei einem Preisausschreiben ein Handy für ihn. Nun stehen ihm alle Möglichkeiten des Internets offen und er beginnt, sie zu nutzen und ahnt nicht, was er damit lostritt...

Ich fand diesen witzig geschriebenen Geisterroman sehr spannend. Robert und seine Geisterfamilie waren sehr sympathisch dargestellt. Er hat aber auch viele Probleme zu meistern, wie sich den neugierigen Nachbarn vom Hals zu halten, der unbedingt seine Eltern kennenlernen möchte und ihm ständig nachspioniert. Dazu geschehen allerhand unerklärliche Dinge, die mit dem Internet in Verbindung stehen - denn irgendjemand kennt ihre Daten. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die dazu passenden Illustrationen haben das Buch noch aufgewertet. Besonders schön auch das, in der Dunkelheit leuchtende, Buchcover!