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CM94
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Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 884 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


gut

s gibt manchmal so Bücher, da fällt es mir wahnsinnig schwer eine Rezension zu schreiben. Einfach weil ich weder etwas besonders positives noch negatives über das Buch zu sagen habe. Auden Hill gehört für mich zu diesen Büchern. War ok, aber in dem Moment, wo ich es weggelegt habe wars mir auch direkt wieder egal. Schade irgendwie.

Zum Inhalt: Ivy scheint es endlich geschafft zu haben, sie hat ein begehrtes Stipendium für die Auden Hill University erhalten. Doch nicht jeder scheint den Stipendiaten vollgesonnen und schnell erfährt Ivy von einem schrecklichen Selbstmord der sich an der Uni ereignet hat. Als Ivy erfährt, dass die verstorbene Studentin in ihrem Wohnheimzimmer gewohnt hat, beginnt sie selbst Nachforschungen anzustellen. Und begibt sich damit selbst in Gefahr.

Was ich gut fand war das Setting. Dark Academy gefällt mir normalerweise immer richtig gut. Muss aber sagen, so „dark“ fand ichs diesmal gar nicht. Trotzdem hat mir der Background mit Geheimnissen und der ominösen Studentenverbindung an sich gut gefallen.

Damit verbunden ist aber direkt auch, was mit nicht so gefallen hat: die Verbindung ist geheim und reicht bis in die höchsten Kreise. Seit die Polizei hatte keine Handhabe in dem mysteriösen Fall mit dem sich Protagonistin Ivy beschäftigt. Aber die löst natürlich den kompletten Fall im Alleingang und kennt zufällig dir Handvoll Leute, die ihr was zu dem Thema sagen können. Ist klar- finde ich leider reichlich unglaubwürdig. Generell auch, dass sie sich einfach in diese Kreise „reintricksen“ kann, besonders unter dem Gesichtspunkt ehemaliger Ereignisse- als ob.

Ich hab das Gefühl, dass es in letzter Zeit zum Trend geworden ist, dass New Adult Bücher nicht einfach College-Romance sein können, sondern noch die (Sub-)Genres Crime/ Mystery/ Romantic Suspense abdecken wollen. Das funktioniert in meinen Augen oft nicht gut, da immer irgendeinen Thema auf der Strecke bleibt. Auch hier wollte die Autorin in meinen Augen einfach zu viel auf zu wenig Seiten unterbringen.

Kann man schon lesen, hat bei mir aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bewertung vom 22.12.2023
Queen of Myth and Monsters / King of Battle and Blood Bd.2
Clair, Scarlett St.

Queen of Myth and Monsters / King of Battle and Blood Bd.2


gut

"King of Battle and Blood" war für mich ein unerwartetes Highlight in diesem Jahr, ich hab die Story quasi inhaliert und habs so so geliebt. Entsprechend stark habe ich diesem zweiten Band entgegengefiebert. Ich muss vielleicht vorab erwähnen, dass ich davon ausgegangen bin es handele sich um eine Dilogie, weil bisher immer nur der zweite angeteasert wurde. Das Ende lässt aber darauf schließen, dass die Reihe noch lange nicht vorbei ist. Da mich dieser zweite Band aber storytechnisch nicht mehr so abgeholt hat, bin ich nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde.

Zum Inhalt: Nachdem Isolde von ihrem eigenen Vater verraten wurde und gezwungen war, ihn zu töten , ist nichts mehr wie es einmal war. Von allen Seiten bedrohen mächtige Gegner nicht nur Adrians Regentschaft, sondern auch ihrer beider Leben. Und auch das Volk selbst stellt sich immer mehr gegen seinen König. Aber Isolde setzt alles daran, ihre ehemalige Heimat zu retten und ihre Liebe zu Adrian.

Der Titel des Buches ist hier wirklich Programm und ich hatte das Gefühl, dass sich dieser zweite Band noch stärker ins Fantasy-Genre vorgewagt hat, als der erste. Damit ist die Background-Story all dessen reichlich dünn. Monster und übernatürliche Bedrohungen erscheinen scheinbar ohne erkennbare Ursache und Isolde selbst verliert in diesem Band zunehmend ihren menschlichen Ursprung. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber das ging mir alles zu schnell und unkompliziert über die Bühne und Isolde scheint das alles ganz easy wegzustecken, nachdem sie im ersten Band doch immer Skrupel vor dem Übernatürlichen hatte.

Die ganze Story ist ziemlich düster. Es gibt viel Brutalität, sexuelle Gewalt und Smut. Und sowohl Adrian als auch Isolde weiden sich daran. Das ist halt was, was man thematisch mögen muss. Mich hat dieser Wandel der Protagonistin einfach nicht so recht überzeugt und abgeholt.
Gegen Ende gibt es ein paar überraschende Wendungen und nicht jeder Verbündete steht tatsächlich zu seinem König. Verrat ist generell ein großes Thema in der Geschichte.

Knackpunkt für mich, warum mich die Story nicht mehr so abgeholt hat ist, dass mir die Intentionen vieler Charaktere einfach völlig schleierhaft sind. Sie ändern ihre Gefolgschaften und Glaubensgrundsätze scheinbar völlig willkürlich und ich weiß einfach nicht, wo die Geschichte hin will.

War für mich ok und stellenweise auch richtig spannend, aber hat mich nicht mehr so überzeugt wie Band 1.

Bewertung vom 22.12.2023
Tough Choices / Whitestone Hospital Bd.3
Reed, Ava

Tough Choices / Whitestone Hospital Bd.3


ausgezeichnet

Die Reihe rund um das Whitestone Hospital gefällt mir richtig gut, weil es Greys Anstomy Vibes ausstrahlt und ich die Mischung aus Krankenhaus-Setting und Romance mag. Und dieser Band hat mir besonders gut gefallen. Eine locker leichte Romance mit viel Herz und entzückendem Humor.

Zum Inhalt: nach dem schweren Sandsturm in Phoenix ist im Whitestone die Hölle los. Unf schlimmer noch: Sienna und Masie, die Lauras Schwester vom Flughafen abholen wollten, sind noch nicht zurück. Besonders Grant macht sich Sorgen um Masie. Denn obwohl sie so verschieden sind, will er unbedingt eine Chance bei ihr.

Die Bücher der Reihe lesen sich immer wie das Katastrophen-Staffelfinale einschlägiger Fernsehserien. Viel Dramatik und ziemlich krasse Fälle. Trotzdem gibt es im Whitestone Hospital auch immer anrührende oder witzige Patienten-Geschichten, was ich so an der Reihe und der gesamte Geschichte ein einnehmendes, unterhaltsames Setting gibt.

Masie und Grant sind einfach ein großartiges Duo, die Dynamik und Chemie zwischen den beiden ist echt toll. Generell mag ich die schlagfertigen Konversationen zwischen den beiden und mit den anderen Ärzten des Krankenhauses total gern. Aber Masie ist echt ne Marke, sie ist ungestüm, authentisch, nimmt kein Blatt vor den Mund und ist dadurch herrlich erfrischend. Sie ist diese Art Buchcharakter, mit der ich gerne befreundet wäre.

Ich liebe die Leichtigkeit mit der man als Leser durch die Story geführt wird. Die Geschichte liest sich angenehm, kommt ohne unnötigen Fachjargon aus und ist herrlich nahbar.
Für mich bisher mein Lieblingsband

Bewertung vom 17.12.2023
Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1
Gold, Robert

Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1


sehr gut

„Twelve Secrets“ hat mich vom Klappentext her direkt angesprochen, ich liebe diese Kleinstadt-Krimis, in denen jeder etwas zu verbergen hat und dunkle Geheimnisse so lange unbemerkt brodeln, bis sie sich gewaltsam ans Licht kämpfen. Und genauso ein Buch ist das. Sehr verstrickt, thematisch düster und für mich sehr packend und kurzweilig erzählt.

Zum Inhalt: 20 Jahre ist es her, dass Bens Bruder Nick grausam ermordet wurde. Ein Trauma, das Ben nie ganz überwunden hat. Nun erschüttert wieder ein Mord die Medien und dieser scheint direkt mit Bens Familiengeschichte zusammenzuhängen und es tauchen neue Hinweise auf. Und während Ben versucht herauszufinden, was damals wirklich geschah, rücken diejenigen in Fokus, die ihm am nächsten stehen, denn scheinbar hütet jeder von ihnen dunkle Geheimnisse.

Die Geschichte ist aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben und durch die relativ kurzen Kapitel gibt es immer wieder schnelle Wechsel in der Handlung. Mir gefällt das ganz gut, aber es war besonders zu Anfang nicht ganz leicht sich bei den vielen Namen orientieren, wie sie alle zusammenhängen. Wer mit sowas Schwierigkeiten hat, sollte hiervon vielleicht die Finger lassen. Ich hab ehrlich gesagt auch irgendwann aufgehört zu zählen, ob es jetzt tatsächlich zwölf Geheimnisse sind, denn was das angeht ist die Geschichte fast schon etwas überladen mit Enthüllungen.

Haddley wirkt eigentlich wie ein beschaulicher, ruhiger Ort, wo man seine Kinder großziehen will. Aber hinter verschlossenen Türen liegt viel Schmutz begraben und jeder der Charaktere hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Einige Geheimnisse sind dabei schlimmer als andere, bzw. haben mich stärker getroffen/berührt. Generell bleiben aber alle Figuren durch die schiere Fülle eher unnahbar und fremd. Selbst zu Ben konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, weil man das Gefühl hat ihn gar nicht erst richtig kennenzulernen. Er lebt rein durch den Fall.

Ich mochte die Verkettung von Ereignissen und was Bens Ermittlung alles lostritt. Das war erzählerisch spannend umgesetzt und gut geplottet, denn irgendwie passt letztendlich alles zusammen. Muss aber sagen, insgesamt wirkt die Geschichte durch die schiere Fülle an Geheimnissen und Schmutz nicht so richtig glaubhaft.

Bewertung vom 17.12.2023
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Ich mag ja diese Art Locked-In Geschichten, wo die Protagonisten plötzlich aus irgendeinem Grund abgeschottet vom Rest der Welt sind. Das schafft immer ein besonders atmosphärisches, gefährliches Setting. So auch hier, wo dich die Figuren nicht plötzlich mit einem Mörder auf einer Insel befinden und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es einer von ihnen ist. Sehr stimmungsvoll, hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: zum Todestag ihres Mannes trifft sich Cara mit ihren Freunden auf Inishmore- dem Ort wo alles begann und alles endete. Was als Gedenkfeier begann, wird schnell zum Albtraum. Denn ein Schneesturm schneidet die Insel vom Festland ab. Und dann wird eine Leiche gefunden und jeder der auf der Insel Anwesenden ist verdächtig.

Für einen Thriller legt das Buch storytechnisch schon eher ein langsames Erzhältempo vor. Es dauert ein bisschen, bis sich die Story voll entfaltet und das volle Potential zeigt sich erst ganz zum Schluss. Das fand ich total spannend umgesetzt und die Story ist insgesamt sehr wendungsreich. Ich hab versucht mitzurätseln, bin aber kläglich gescheitert.

Im Zentrum steht zwar schon eindeutig Cara, aber im Zuge ihrer Ermittlungen offenbaren sich auch viele Geheimnisse aus dem Leben ihrer Freunde, wobei die Hinweise bis zum Schluss nicht eindeutig in eine Richtung zeigen. Das Buch lebt von den Konversationen und Caras cleveren Fallen, die sie dem Täter stellt.

Durch das atmosphärische Setting und die unterschwellige Zwietracht ist das Buch sehr kurzweilig zu lesen und war eigentlich durchweg spannend. Für einen Thriller war es mir aber fast schon zu ruhig. Daher vier Sterne von mir.

Bewertung vom 17.12.2023
Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1
Lobb, M. K.

Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1


gut

Ich fand das Buch optisch ein interessantes Gesamtpaket, Einband und Klappentext machen eindeutig neugierig. Für einen Auftaktband fand ich ihn leider fast schon zu wenig catchy und das Ende beinahe unspektakulär dafür, wie viel innerhalb der Handlung angedeutet wird.

Zum Inhalt: früher gab es sieben Heilige, die die Welt zu dem Ort gemacht haben, der er heute ist. Ihre Nachfahren waren Jünger der Heiligen und konnten über Magie verfügen. In Ombrazia können nur jene Nachfahren Macht erlangen, während alle ohne besondere Kräfte in den Krieg geschickt werden. Als eine düstere Mordserie Ombrazia erschüttert, versucht Roz herauszufinden was dahinter steckt und begibt sich selbst in größte Gefahr.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Sicht der beiden Protagonisten Roz und Damian erzählt, die eine gemeinsame Vorgeschichte verbindet. Aber auch die Opfer der Mordserie bekommen ein eigenes Kapitel gewidmet. Generell hat mir die Geschichte erzählerisch gut gefallen. Es gibt ein bisschen mythenhafte Vorgeschichte, der Großteil der Handlung beschäftigt sich aber mit der Aufklärung der rätselhaften Morde.

Für einen Auftaktband hätte ich mir manchmal etwas mehr Überblick und allgemeine Informationen gewünscht, sowohl zum Krieg, als auch zu den Heiligen, ihren Jüngern und deren Kräften. Vermutlich kommt da in den Folgebänden mehr dazu, aber irgendwie fehlte mir das hier teilweise und vieles wird als gesetzt in den Raum gestellt. Auch die Lovestory selbst fand ich eher schwach und sie steht eher im Hintergrund der Haupthandlung.

Das Ende fand ich fast schon unbefriedigend, weil auch dieses einfach in den Raum gestellt wird, ohne echt Antworten zu liefern. Dabei passiert besonders zum Ende wirklich viel.
So richtig gefesselt und abgeholt hat mich die Geschichte dadurch einfach noch nicht.

Bewertung vom 17.12.2023
24 Wege nach Hause
Fagerlund, Jenny

24 Wege nach Hause


sehr gut

Ich lese ja total gerne saisonal, wodurch in der Vorweihnachtszeit auch diese kitschig-klischeehaften Weihnachts/Winter-Romances liebe. Gibt einfach nichts besseres um in diese cozy Stimmung zu kommen. Und dieser Roman ist genau so ein Buch, sehr behaglich, mit viel emotionaler Wärme und urigem Setting.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihrer Schwester ist Petra plötzlich für einen Teenie verantwortlich. Dabei hat sie nicht mal ihr eigenes Leben im Griff. Kurzerhand reißt sie daher alle Brücken in Stockholm ab und fährt mit ihrer Nichte nach XY, wo ihre Eltern scheinbar ein Haus besaßen. Dort stößt Petra nicht nur auf herzensgute Menschen, sondern auch auf ein Geheimnis

Ich liebs ja total, dass quasi jedes Kapitel ein Türchen im Adventskalender darstellt und immer durch einen kurzen Text eingeleitet wird, der von der ominösen Lilly stammt und ihre Geschichte beleuchtet. Diese Weihnachtliche Schnitzeljagd rund um Lilly und Dorf hat mir einfach total gut gefallen, vor allem weil man bis zum Schluss eigentlich nicht so richtig weiß, ob es dabei um eine Liebesgeschichte oder ein Familiendrama geht. Denn dass Lillys Geschichte kein Happy End hat, weiß man ja bereits von Anfang an.

Petra ist eine starke, aber starrköpfige Frau und natürlich gibt es auch hier viel privates Drama, das nicht hätte sein müssen. Aber in weihnachtlicher Manier gibt es auch viel Herzlichkeit, Freundschaft und Liebe. Es ist eine Geschichte über Heimat und Familie, über Zusammenhalt und die Irrungen des Lebens. Mir haben vor allem auch die vielen herzensguten Nebencharaktere gefallen, die die Geschichte so bunt und gemütlich machen.

Das Ende kommt jetzt nicht wirklich überraschend, aber der Charme solcher Wohlfühlen-Romane liegt ja auch teils in ihrer Vorhersehbarkeit. Von daher finde ich das gar nicht schlimm, dass ich quasi schon zu Beginn mit einem Happy End rechnen kann. Ich hab die Geschichte wirklich gern verfolgt, fand sie auf ansprechende, weihnachtliche Art kitschig und hab mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Ein Buch mit dem man gut in festliche, gemütliche Stimmung kommt.

Bewertung vom 17.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Ich lese viele Krimis und Thriller und natürlich kann da nicht jeder Autor das Rad neu erfinden. Aber entsprechend schwer ist es, mich da wirklich noch zu überraschend und zu begeistern. Und Karen Rose hat das absolut geschafft, mit „Kaltblütige Lügen“ hat sie wieder großartig abgeliefert. Von Anfang bis Ende wirklich spannend!

Zum Inhalt: schon seit ihrer Kindheit wollte Kit Polizistin werden. Als ein anonymer Hinweis Kit zu einer Frauenleiche gefunden führt wird Kits schlimmster Albtraum wahr. Denn das Opfer trägt pinke Handschellen, genauso wie viele Frauen vor ihr. Doch alle Hinweise laufen immer wieder bei dem Psychologen Sam Reeves zusammen, dem Kit so gerne glauben will. Aber kann sie das?


Was mir neben der spannenden Rahmenhandlung und der packenden Suche nach dem Mörder total gut gefallen hat, waren die für einen Thriller liebevoll ausgewählten Charaktere. Die Dynamik zwischen Kit und Sam, dieses aufgeladene Katz-und-Maus Spiel zwischen den beiden, hat mir richtig gut gefallen gefallen. Aber auch Kits Adoptiveltern und ihre Kollegen wRen einfach großartig und für Nebencharaktere trotzdem sehr plastisch, sodass man gut mit ihnen mitfiebern kann.

Der Plot war gut konstruiert, Kits analytisch genaue und überkorrekte Verfahrensweise und Sams spontane Eigeninitiativen machen das Buch sehr unterhaltsam und anhaltend spannend. Die Hinweise werden schlüssig und meiner Ansicht nach auch authentisch aufbereitet und führen zu einem logischen Ermittlungsergebnis.

Es gibt einen kleineren und für Kit privateren Nebenfall, der auch sehr beklemmend ist, auf den hier aber nicht tiefgreifender eingegangen wird. Hoffe da auf mehr Infos zu im Folgeband. Für mich war dieser Auftaktband sehr gelungen, total spannend und die Auflösung in ihrer bösartigen Simplizität einfach perfide.

Bewertung vom 11.12.2023
GUY'S GIRL
Noyes, Emma

GUY'S GIRL


sehr gut

Ich fand noch der Klappentext liest sich ein bisschen wie eine klischeehafte Liebesgeschichte, aber das Cover gab letztlich den Ausschlag für das Buch. Und kann guten Gewissens sagen, dass es keine klischeehafte Liebesgeschichte ist, sondern eine einfühlsame, aber ernste Geschichte über Essstörung, der Liebe zu sich selbst und Beziehung in all ihren Facetten. Überraschend tiefgründig und nahbar.

Zum Inhalt: schon immer hat Ginny lieber mit Jungs abgehangen: ihren Brüdern, Klassenkameraden und dann ihrer Freundesclique am College. Immer war sie „eine von den Jungs“, aber nie gab es einen Jungen, für den Ginny „die eine“ war. Bis sie auf Adrian trifft und sich in ihn verliebt. Aber haben die beiden eine Chance, wenn sie sich gegenseitig verschweigen, was sie bewegt?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Ginnys und Adrians Perspektive erzählt, die Kapitel sind angenehm kurz und die Sprache modern und leicht zu lesen. Adrian, sowie seine Gefühle und Motive fand ich seltsam fern, bis zum Schluss war er für mich nicht so richtig greifbar, obwohl er immer durchblitzen lässt, was für ein großartiger Kerl er ist.

Ginny dagegen ist total präsent und steht ganz klar im Fokus. Sie ist sehr facettenreich, ihre Geschichte ergreifend und auf sanfte, aber gleichzeitig sehr authentische Art wird in diesem Buch das Thema Essstörung betrachtet. Die Geschichte war teilweise erschreckend und Ginnys Erlebnisse haben mich richtig mitgenommen, sodass ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste.

Es geht neben der sich anbahnenden Liebesgeschichte auch viel um Freundschaft, Familie und die Zwischentöne menschlicher Beziehungen. Und ganz viel um Selbstreflexion. Sehr lesenswert

Bewertung vom 11.12.2023
VITA
Dalcher, Christina

VITA


ausgezeichnet

Christina Dalcher schreibt fantastische, gesellschaftskritische Romane, die nie an Gültigkeit und Brisanz verlieren. Und sie gibt starken Frauenfiguren eine Stimme- Frauen, die Fehler machen, die Emotionen zulassen, die bereit sind alles zu geben was sie ausmacht. Und so ist auch „Vita“ wieder ein starkes, ausdrucksstarkes Buch, das zum Nachdenken anregt.

Zum Inhalt: mit dem Remedies Act wurde die Todesstrafe in den USA praktisch abgeschafft. Denn wenn ein Staatsanwalt diese fordert tritt er dafür mit seinem eigenen Leben ein sollte sich das Urteil als falsch herausstellen. Justine war imm Gegnerin der Todesstrafe- bis sie sie eben doch verhängt. Und als plötzlich neue Beweise auftauchen, sieht sie sich mit den Konsequenzen ihrer Tat konfrontiert.

Ich finde das Buch spielt auf eine grauenvolle und gleichzeitig sehr fesselnde Art mit der Schuldfrage. In einer Gesellschaft die schwarz und weiß sein will, muss sich die Protagonistin durch die Grauzonen menschlicher Moral bewegen.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal der von Justine, die auf brutale Art mit ihren Entscheidungen konfrontiert wird und der von Insasse 39384, dem Mann, den sie zum Tode verurteilt hat.

Die Geschichte entwickelt sich eher langsam, es werden nach und nach immer nur Bruchstücke enthüllt und das Gesamtbild setzt sich erst ganz zum Schluss zusammen. Das finde ich gut umgesetzt und hat bei mir echt an den Nerven gezehrt, dass ich nicht wusste, was eigentlich passiert ist.

Die Erzählung beschäftigt sich nicht nur mit der Entstehung der Vita-Bewegung, der Leser begleitet Justine auch zu Hinrichtungen, die nichts für seichte Gemüter sind. Generell wird im Buch viel mit starken Bilder und Brutalität gearbeitet, was bei dieser Thematik und dem fast schon radikalen System in dem Justine sich bewegt, ja auch nicht ausbleiben kann.

Das Ende fand ich toll umgesetzt und generell gab es im Buch immer wieder Passagen und Zitate, die im Gedächtnis hängen bleiben. Für mich wieder ein grandioses Buch von Christina Dalcher!