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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)


ausgezeichnet

Einfach genial

Inzwischen ist Andreas Suchanek mit der Flüsterwald-Reihe schon bei der zweiten Staffel und Band zwei angekommen. Es empfiehlt sich, die Bücher der Reihe nach zu lesen und das nicht nur aufgrund von Verständnisproblemen, sondern weil man sonst jede Menge Lesevergnügen verpasst!

Und wieder ist das so unterschiedliche Team aus Jugendlichen und mehr oder minder magischen Wesen unterwegs, um den Flüsterwald vor einer erneuten Bedrohung zu retten. Mit jedem Band der Reihe werden die zu bestehenden Abenteuer aufregender und gefährlicher für unsere Protagonisten.

Die Art und Weise wie der Autor auf diesen rund 250 Seiten immer wieder neue phantasievolle und fantastische Welten vor meinem inneren Auge entstehen lässt und so viele spannungsgeladene Abenteuer unterbringt, ist einfach nur genial. Um nicht ständig den Atem vor lauter Spannung anhalten zu müssen, streut Andreas Suchanek auch immer mal wieder witzige Dialoge und Szenen ein.

Für mich hat diese Reihe schon lange Suchtpotential und ich fiebere bereits jetzt dem Erscheinungstermin des nächsten Bandes entgegen. Leider kann ich nur maximal fünf Sterne vergeben.

Bewertung vom 23.02.2023
Der Wald heult - Ein Fall für Martha & Mischa
Hartlieb, Petra;Flattinger, Hubert

Der Wald heult - Ein Fall für Martha & Mischa


sehr gut

Das Landleben kann ganz schön aufregend sein

Die Eltern von den Zwillingen Martha und Mischa haben beschlossen von Wien aufs Land zu ziehen. Damit wollen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens kann sich die Mutter endlich mit einer eigenen Tierarztpraxis ihren Traum erfüllen und zweitens hat das neue „Schloss“ so viel Platz, dass jeder der Zwillinge endlich ein eigenes Zimmer bekommt. Trotz der Aussicht auf ein eigenes Zimmer sind die Zehnjährigen nicht so begeistert von diesem Umzug.

Die Zwillinge sind sehr sympathische, mutige und hilfsbereite Kinder. Aber auch ihre Eltern sind sehr sympathisch. Das Familienleben ist harmonisch und teilweise ziemlich witzig. Mir hat hier besonders gefallen, dass Fernsehen und Handys so gut wie keine Rolle spielen.

Auch die „Dorfkinder“ sind sehr liebenswert dargestellt. Sie nehmen die Neuen sofort in ihrer Mitte auf und erleben zusammen ein tolles Abenteuer. Alle halten fest zusammen und wenn jemand Hilfe benötigt, sind sie zur Stelle.

Eine flüssig geschriebener Kinder-Tier-Krimi mit liebevoll gezeichneten Protagonisten, der nicht nur spannend sondern auch witzig ist. Er zeigt auch wie wieviel Spaß Kinder ohne Social Media miteinander haben können. Mein Fazit: gerne mehr davon.

Bewertung vom 20.02.2023
Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1
Schörghofer, Manuela

Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1


ausgezeichnet

Die Gier nach Macht und Reichtum

Manuela Schörghofer entführt uns mit diesem Roman in das 12. Jahrhundert in ein Kloster in den Bayrischen Bergen. Ich lese sehr gerne historische Romane und fand die Location und die Informationen zum damaligen Klosterleben sehr interessant. Von einem sogenannten Doppelkloster, in dem zwar räumlich getrennt gleichzeitig männliche und weibliche Vertreter des Ordens leben, hatte ich bisher noch nichts gehört.

Die Autorin hat die unterschiedlichen Charaktere sehr gut und realistisch ausgearbeitet. Ich mochte ganz besonders die sympathische und mutige Laya, genau wie Ansgar, der sie in ihrem Vorhaben unterstützt. Der Leser bekommt aber nicht nur einen Einblick in das Klosterleben, sondern erfährt auch einiges über die Lebensbedingungen des Adels und des gewöhnlichen Volkes.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen. Etwaige Ausdrücke der damaligen Zeit werden in einem Glossar erläutert. Zu Beginn ist auch das Personenverzeichnis hilfreich, wobei die historisch belegten Personen separat gekennzeichnet sind.

Auch wenn es sich hier eindeutig um einen historischen Roman handelt, so hatte ich zwischendurch doch das Gefühl, dass ich mich in einem Krimi befinde. Der Spannungsbogen ist hoch und die Umstände laden geradezu zum Miträtseln ein.

Für mich wird es nicht das letzte Buch von Manuela Schörghofer gewesen sein, zumal es eine Folgeband zu der vergessenen Tochter geben wird.

Bewertung vom 17.02.2023
Meine fremde Mutter
Dieckerhoff, Christiane

Meine fremde Mutter


sehr gut

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde Mutter“ schildert die Autorin wie das Leben von Rabea aus den Fugen gerät als sie bei der Beerdigung ihres Vaters erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist.

Im weiteren Verlauf macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter Nika. In vielen Rückblicken bekommen wir Einblicke in ihr Leben und erfahren wie sie immer weiter in den Terrorismus abgleitet.

Die Autorin ist es gut gelungen uns anhand von der fiktiven Geschichte um Rabea und ihre Mutter in die 1980er Jahre zurück zu katapultieren. Bei mir wurden hier die Erinnerungen an die RAF, den Deutschen Herbst und Demos gegen Atomkraft und Startbahn geweckt.

Auch wenn es sich hier nicht um einen Krimi handelt, so ist die Handlung doch fesselnd. Christiane Dieckerhoff konnte den Spannungsbogen während der ganzen Zeit gut halten.

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich fand das gewählte Thema interessant, denn Bücher über den „Deutschen Herbst“ habe ich bisher nicht gelesen.

Bewertung vom 15.02.2023
Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17


gut

Langatmig

Als großer Nordsee- und Krim-Fan lese ich natürlich gerne Bücher, die an der Küste spielen. Die Reihe von Klaus-Peter Wolf mit Ann Kathrin Klaasen als Ermittlerin verfolge ich seit dem ersten Fall. Daher habe ich mich auch sehr auf diesen 17. Fall gefreut. Leider ist Ostfriesengier in meinen Augen mit einer der schwächsten Bücher.

Als neue Polizeidirektorin wird Elisabeth Schwarz eingeführt. Wie zu erwarten war, wird es ihr nicht leicht gemacht, sich in dem eingeschworenen Team zu integrieren. Für mich blieb diese Person distanziert und ich konnte keinen Zugang zu ihr finden.

Den Spannungsbogen fand ich überwiegend flach und meiner Meinung nach hätte man gut auf einige Informationen verzichten können.

Sehr schade, aber vielleicht ist die Luft aus dieser Reihe langsam raus. Daher gibt es von mir dieses Mal auch nur 3,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2023
Zürcher Verstrickungen
Kasperski, Gabriela

Zürcher Verstrickungen


sehr gut

Zürich und Kolonialismus, echt?

Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht hier um einen cold case. Am Tag vor 9/11 verschwindet die Mutter von Nelly spurlos. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war Zürich und so beginnt ihre Tochter Nelly hier ihre Suche. Ist der Fall damals aufgrund der Geschehnisse in New York nicht weiter verfolgt worden oder gab es dafür andere Gründe.

Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für ein Filmfestival, in dem die junge Regisseurin ihren Film ZüriKolon präsentieren möchte. Warum sind einige Familienmitglieder so gegen diese Filmpremiere, in der es um Zürichs Anteil am Kolonialismus geht?

Bei ihren Recherchen stoßen die Ermittler in ein regelrechtes Wespennest und es tun sich Abgründe in der bekannten und angesehenen Familie derer von Hartmann auf.

Gabriela Kasperski hat sich in diesem Buch einem interessanten Thema gewidmet. Ich habe die Schweiz bisher nie mit Kolonialismus in Verbindung gebracht, da es keinen direkten Meereszugang gibt. Aber klar, die Menschen haben ihr Geld mit den Produkten der Plantagen aus Übersee gemacht.

Ein toller Krimi mit engagierten Privatermittlern, bei dem ich zwar von Beginn an eine Ahnung gehabt habe wie was zusammenhängen könnte. Die Komplexität der unterschiedlichen Ereignisse konnte mich zum Ende hin, dann doch überraschen.

Gabriela Kasperski ist definitiv eine Autorin, die ich im Auge behalten werde.

Bewertung vom 12.02.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Zwischen Tradition und LIebe

Die marokkanische Familie von Amaya möchte sie endlich mit einem muslimischen Mann verheiratet sehen. Besonders ihre Mutter lässt nichts unversucht, um ihr einen geeigneten Heiratskandidaten zu präsentieren. Aber Amaya hat sich in einen schwäbischen Atheisten verliebt und damit beginnt ihr Dilemma.

Die Autorin Abla Alaoui hat marokkanische Wurzeln und sie hat ihre Kenntnisse dieser Kultur gut in diesem Roman mit einfließen lassen. Ich konnte Amayas Zerrissenheit zwischen ihrem Pflichtgefühl ihrer Familie gegenüber und ihrer Liebe zu Daniel spüren. Aber ich habe mehr mit Daniel gelitten, den sie ständig verleugnet. Seine Situation fand ich einfach schrecklich. Amayas Versuch es jedem recht zu machen, kann gar nicht gelingen. Für sie selbst ist dieser Zustand ja auch nicht befriedigend.

Aufgrund des lockeren Schreibstils kann das Buch zügig gelesen werden. Eine nette, teilweise humorvolle Liebesgeschichte, bei der ich aber mehr Tiefgang erwartet hätte.

Bewertung vom 11.02.2023
Ins Netz gegangen
Pannen, Kai

Ins Netz gegangen


ausgezeichnet

Eine Seefahrt ist gefährlich

Dies ist bereits Band sechs mit den sympathischen Protagonisten Spinne Karl-Heinz und Fliege Bisy. Die zwei wollen endlich wieder heim in ihre Buchenhecke und schippern gemütlich übers Meer dahin. Aber dann kommt alles anders, denn auf dem Meer lauern auch Gefahren. Welche solltet ihr unbedingt selber lesen.

Ich liebe ja diese beiden ungleichen Gesellen sehr. Gerade die unterschiedlichen Charaktere machen auch den Reiz dieser Geschichten aus. Es ist so erheiternd die Dialoge zwischen Karl-Heinz und Bisy zu lesen, die sich auch dieses Mal häufig ums Essen drehen. In dieser Geschichte gesellt sich eine Auster zu dem Duo und wir erfahren, dass Austern beide Geschlechter in sich tragen. Daher verwundert es nicht, dass sowohl Karl-Heinz als auch Bisy sich erstmal an diesen Wechsel zwischen Nora und Aron gewöhnen müssen.

Nicht nur die Auster ist sehr lebendig und liebevoll gezeichnet. Auch die vielen übrigen farbenfrohen Zeichnungen sind einfach nur klasse und werten die Geschichte zusätzlich auf.

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte mit viel Wortwitz, in der Karl-Heinz und Bisy am Ende erkennen, dass wahre Freundschaft der größte Schatz im Leben ist. Diese Reihe bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.02.2023
Rette sich, wer kann! / Die schlimmste Klasse der Welt Bd.2
Kliebenstein, Juma

Rette sich, wer kann! / Die schlimmste Klasse der Welt Bd.2


sehr gut

Witzige Unterhaltung

Die Klasse 5a gilt an der Schule als Lehrerschreck und muss deswegen in den Raum direkt neben dem Lehrerzimmer umziehen. Von nun an heißt es kein toben in den Pausen und generell keinen Lärm machen. Aber die 5a wäre nicht die 5a, wenn sie nicht auch aus dieser Situation ihren Vorteil ziehen könnte.

Ich finde ja, dass die Klasse gar nicht so schlimm ist wie ihr Ruf. Okay, ihnen müssten einige Benimmregeln beigebracht werden, aber sie sind nicht bewusst böse oder gemein. Sie haben sogar eine soziale Ader und sind in ihren Augen nur hilfsbereit. Den Kindern „passieren“ einfach immer ungewollt Dinge, die ein negatives Licht auf sie werfen.

Die Geschichte wurde von Juma Kliebenstein in einem einfachen, aber sehr lebendigen Schreibstil verfasst. Die eingefügten Gedanken vom Schulkater Bürste sorgen für Auflockerung. Sie sind witzig und jeweils durch eine kleine Skizzierung des Katers am Rand gekennzeichnet. Sie stammen vom Illustrator Zapf, der auch für weitere schwarz-weiße Illustrationen verantwortlich ist.

Ein unterhaltsames Kinderbuch mit einem altersgerechten Schreibstil und ebensolchen Witzen.

Bewertung vom 04.02.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


sehr gut

Die Goldenen Zwanziger

Das Autorinnenduo Charlotte Blum nimmt uns mit in den Kurort Baden-Baden im Jahr 1924. Nach Krieg und Inflation hat sich die Stadt wieder zu einem Treffpunkt der reichen Kurgäste entwickelt. Als bekannt wird, dass im Kulturhaus Verdis „Aida“ aufgeführt werden soll, verfällt die gesamt Bevölkerung nahezu in einen Ägyptenwahn.

Die sympathische und aufgeweckte Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, sieht sich zum zweiten Mal mit einem Mord konfrontiert. Nur auf Bitten ihrer Freundin Wölkchen beginnt sie mit eigenen Ermittlungen. Sie verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die ermittelnden Beamten und ist damit auch ziemlich erfolgreich. Allerdings gerät sie aufgrund ihrer Alleingänge auch in große Gefahr.

Die Autorinnen haben gekonnt den Zeitgeist der Goldenen Zwanziger eingefangen und geschickt mit dem fiktiven Kriminalfall verbunden. Der Leser erfährt einige interessante Dinge aus dieser Zeit als Telefongesprächspartner noch per Hand miteinander verbunden wurden, aber die Technik bereits auf dem Vormarsch ist. Ich hatte z. B. noch nie etwas über den Hutnadelstreit gehört. Zu den im Text erwähnten Persönlichkeiten und Liedern findet man im Glossar weitergehende Erläuterungen.

Ein unblutiger und eher ruhiger Krimi mit dem Flair der Zwanziger Jahre.