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Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2019
Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1
Metzenthin, Melanie

Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1


ausgezeichnet

Eine Stadt im Aufruhr ... spannend und zum Glück ohne Ansteckungsgefahr ...


Hier fällt es mir leicht, die Bestnote zu vergeben, denn dieser – wie von Melanie Metzenthin gewohnt – großartig recherchierte Roman, lässt keine Wünsche offen.

Auf Marthas Spuren begeben wir uns als Leser ins Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Beim Lesen kann man direkt die Enge, den Dreck, den Hunger und die Armut spüren, die im Gängeviertel herrschte. So war es dann auch kein Wunder, dass die Cholera ausbrechen konnte. Es war jedoch unverzeihlich, sie so lange geheim zu halten. Auch Marthas Familie bleibt nicht verschont und so schrumpft die Familie so zusammen, dass der Traum der Zukunft, den zwei der Geschwister träumten, zerplatzt. Doch Martha zeigt eine unglaubliche Stärke, die schlussendlich die Familie rettet, wenn auch der ein oder andere Kollateralschaden unvermeidbar ist. Mehr möchte ich zum Inhalt an dieser Stelle nicht verraten.

Frau Metzenthin ist auch mit diesem Auftakt einer neuen Buchreihe ihrem bekannten Schreibstil treu geblieben. Stets findet sich Freud und Liebe aber auch Leid und Missgunst in ihren Romanen. Diese Gefühle und Emotionen verpackt sie auf eine geniale Art, die nie kitschig, seicht oder gar langweilig wird. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin, so dass ich eine absolute Empfehlung für den Besuch in meiner Geburtsstadt Hamburg aussprechen möchte. Ach ja, und ein Wunsch fällt mir nun doch noch ein … dass der nächste Teil nicht zu lange auf sich warten lassen wird *zwinker*.

Bewertung vom 02.10.2019
Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2
Riebe, Brigitte

Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2


ausgezeichnet

Es muss eine beschwerliche, aber auch aufregenden Zeit gewesen sein so kurz nach dem verlorenen Krieg. Die Spuren sind noch allgegenwärtig, aber es geht stetig bergauf. Das spüren auch die beiden großen Schwestern der Thalheim Familie, von denen Silvie diesmal im Rampenlicht des Romans steht. Doch der Vater tut sich immer noch schwer mit einer „Weiberwirtschaft“. In seinem Kopf scheint die Gleichberechtigung noch nicht wirklich angekommen zu sein. So macht er den Kriegsheimkehrer Oskar zum Chef, einen jungen Mann, der sich ja noch nicht mal selbst leiten kann, geschweige denn ein Unternehmen. Auch macht sich der Riss in Deutschland – die Teilung in Ost und West – schmerzlich bemerkbar und eröffnet ein neues, schwarzes Kapitel in unserer deutsch-deutschen Geschichte …
Was habe ich auch diesmal wieder – wie schon in Band 1 der spannenden Trilogie der Ku’dammschwestern – mit den Protagonisten mitgelitten, mich mitgefreut und mitgeweint. Voller Bewunderung für die Schwestern Silvie und Rike, konnte ich oft über Oskar und die nicht mehr ganz so kleine Flori nur den Kopf schütteln über so viel Unvernunft und Leichtsinnigkeit. Meine Sorge, vielleicht nicht gleich wieder in die Geschichte eintauchen zu können, war vollkommen unbegründet. Brigitte Riebe hat eine besondere Gabe die Vergangenheit so locker mit der Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen, dass man fast das Gefühl hat am Kaffeetisch der Thalheims zu sitzen und ihren Geschichten zu lauschen. Auch in diesem zweiten Band liegen Freud und Leid eng beieinander und nicht allen wird es gewährt sein im letzten Band um die jüngste Tochter Flori am Wiedersehen teilnehmen zu dürfen. Aber auch neues Leben erhält die Hoffnung der Familie lebendig … ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen im nächsten Frühjahr!