Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
anette1809 - katzemitbuch.de
Wohnort: 
Sulzheim
Über mich: 
Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1011 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2019
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Fontane, Theodor

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland


ausgezeichnet

In der Reihe “Poesie für Kinder” finden sich passend zum Fontane Jubiläum auch Titel von eben diesem.
Mit Theodor Fontane verbinde ich Erinnerungen an die Schulzeit. Während meine Schwester “John Maynard” – kongenial illustriert von Tobias Krejtschi, der für den Kindermann Verlag auch Nis Randers in Szene gesetzt hat – auswendig lernen musste, war es bei mir das Gedicht des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck. Dieser wurde für den Kindermann Verlag von Dorota Wünsch illustriert.
Im Gegensatz zu Tobias Krejtschis Stil ist der von Dorota Wünsch kindlicher, runder und freundlicher, weniger aufregend und theatralisch, aber genau dadurch passender für das Gedicht “Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland”, welches vom Inhalt her für ein jüngeres Publikum konzipiert ist als “John Maynard”.

Herr von Ribbeck war Gutsherr auf Ribbeck im Havelland und für seine Freigiebigkeit und Kinderliebe bekannt. Tatsächlich beruht Fontanes Gedicht auf tatsächlichen Begebenheiten. Der Freiherr Hans-Georg von Ribbeck verstarb 1759 und auf seinem Grab wurde wie in diesem Gedicht ein Birnbaum gepflanzt.

Die Farbgestaltung ist farbenfroh und herbstlich passend zum Inhalt des Gedichts gewählt. Das Cover bietet einen sehr guten Eindruck auf die Farb- und Figurengestaltung, die den Leser im Inneren des Buches erwartet.
Wie andere Bände aus der “Poesie für Kinder”-Reihe sticht auch dieser wieder durch seine hochwertige Aufmachung mit Leinenrücken ins Auge.
Zum einen ist der Text in kurzen Abschnitten begleitend zu den großformatigen Illustrationen im Buch abgedruckt, zum zweiten findet man ihn jedoch am Ende des Buches noch einmal auf einer Seite in kompletter Länge. Sehr praktisch, falls heutige Schüler das Gedicht auch noch auswendig lernen müssen ;)
Auf der Folgeseite finden sich kurze Lebenläufe von Theodor Fontane, Herr von Ribbeck und Dorota Wünsch.

“Poesie für Kinder” ist eine wundervolle Reihe, sei es um (Kindheits)Erinnerungen aufleben zu lassen, Klassiker seinen Kindern und Enkeln näher zu bringen, oder schöne Texte in Verbindung mit nicht minder schönen und immer passend zum Inhalt ausgewählten Illustrationen zu genießen, die den Klassikern noch mehr Tiefe verleihen, als sie sowieso von Haus aus mitbringen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2019
Die Geisterlinde 01. Von fernen Inseln.
Seitz, Stefan

Die Geisterlinde 01. Von fernen Inseln.


sehr gut

“Von fernen Inseln” ist der erste Band um das Mysterium der Geisterlinde. Viele Jahre mussten Leser auf weitere Abenteuer aus dem Unkrautland warten, nachdem das Geheimnis der Nebelfee in drei Bänden gelöst wurde.
Vor einigen Jahren hat Stefan Seitz dann mit dem Bilderbuch “Anuras Pforte” den Grundstein zu einem neuen Abenteuer gelegt, doch man muss dieses Buch ebenso wenig wie die drei Bände der Unkrautland-Trilogie kennen, um die Handlung in “Von fernen Inseln” zu verstehen, denn Stefan Seitz gibt seinen Figuren wieder viel Raum, auch wenn Unkrautland-Fans diese bereits aus den zurückliegenden Abenteuern kennen. Außerdem bezieht sich die Handlung nicht auf die bereits veröffentlichten Bände, sondern ist völlig eigenständig, da es hier nun um ein neues Rätsel geht.

Wie immer legt Stefan Seitz viel Augenmerk auf seine Figuren, die Interaktionen zwischen ihnen, die von Situationskomik und Wortwitz leben, und die vielen Besonderheiten, die das Unkrautland birgt. Für abenteuerlustige Leser dürfte die Geschichte einen stärkeren Spannungsbogen mit sich bringen.
Die Handlung beginnt mysteriös, mit dem Verschwinden einer Person, aber auch Dinge und Landschaften verschwinden seit Jahrhunderten. Keiner weiß, welches Rätsel sich dahinter verbirgt, auch wenn sich Legenden und Sagen darum ranken. Darüber wird der Bogen in die Gegenwart gespannt, da auch eine Vorfahrin von Miss Plim vor vielen Jahren verschwunden und nie mehr zurückgekehrt ist.
Miss Plim ist eine Hexe, die Unkrautland-Fans bereits aus früheren Abenteuern kennen. Fans der ersten Stunde dürfen sich auch wieder auf Primus und die anderen schrullig-liebenswerten Unkrautlandbewohner freuen.

Es sind die kleinen Details und die liebenswerten Eigenheiten, die die Bücher von Stefan Seitz zu etwas besonderem machen. Wer weniger Augenmerk auf durchgehende Spannung legt, sondern auf die Ausarbeitung des Personals und viele, kleine Details, der sollte sich die Abenteuer aus dem Unkrautland nicht entgehen lassen.
Was jedoch nicht heißt, dass spannungsliebende Leser gar nicht auf ihre Kosten kommen. Natürlich werden Spuren gelegt im Laufe der Handlung, die die Neugierde auf das mysteriöse Inselreich, wohin alles zu schwinden scheint, weiter schüren, und gegen Ende überschlagen sich einige Ereignisse, die den Leser mit großer Neugierde auf die folgenden Bände zurücklassen.

Bewertung vom 08.03.2019
Die geheimnisvolle Welt des Leonardo da Vinci
Schulz-Reiss, Christine

Die geheimnisvolle Welt des Leonardo da Vinci


ausgezeichnet

Nach “Johannes Gutenberg und das Werk der Bücher” ist nun in der Reihe “Kinder entdecken berühmte Leute” ein Werk über das Leben und Schaffen Leonardo da Vincis erschienen. Wiederum erzählt von Christine Schulz-Reiss, die Illustrationen stammen dieses Mal jedoch von Paolo Friz.

“Erhabene Geister schaffen bisweilen am meisten, wenn sie am wenigsten arbeiten! Denn dann bilden sie vollkommene Ideen aus.” (S.24)

Ebenso wie die illustrierten Werke aus den Reihen Poesie und Weltliteratur für Kinder sind auch die Bände “Kinder entdecken berühmte Leute” ein wahrer Augenschmaus und sehen mit ihren Leinenrücken sehr hochwertig aus.

Leonardo da Vinci ist sicher jedem ein Begriff. Doch wissen viele nicht, dass das Werk Leonardo da Vincis sehr viel mehr umfasst als die “Mona Lisa” oder “Das letzte Abendmahl”. Tatsächlich ist die Anzahl von Leonardo da Vincis Gemälden überschaubar.
Jedoch war da Vinci nicht nur ein phänomenaler Maler, er war auch Forscher und Entdecker und hat seine Zeit durch seine Forschungen und Entdeckungen geprägt.
In packenden Texten beschreibt Christine Schulz-Reiss Leonardo da Vincis aufregendes Leben und erweckt ihn und seine Zeitgenossen dank ihrem lebendigem Schreibstil und den farbenprächtigen und opulenten Illustrationen Paolo Friz’ zum Leben!

Obwohl ich dank Büchern, Internet und Ausstellungen bereits einiges von Leonardo da Vincis Werken und Erfindungen kannte, konnte mich dieses Buch fesseln und mir weitere Details aus seinem Leben nahebringen. Denn Christine Schulz-Reiss konzentriert sich nicht ausschließlich auf das Schaffen dieses revolutionären Künstlers, sondern gibt dem Mensch, der sich hinter allem verbirgt, genauso viel Raum.
So erfährt man anhand von Daten und historischen Ereignissen sehr viel von Leonardos Zeit als Kind, seiner Ausbildung, seinen Weggefährten, bis hin zu seinem Ableben und kann sogar etwas Gespür für seinen Charakter entwickeln.

Auf den ersten Blick fand ich es beinahe erschlagend, wie viel Text auf einer Seite eines Kindersachbuchs untergebracht ist. Die Autorin schreibt jedoch so fesselnd und anschaulich, dass man einmal angefangen, viel zu schnell auf der letzten Seite des Buches angelangt.

So fesselnd und bildhaft hätte ich mir während der Schulzeit den Geschichtsunterricht gewünscht! Egal ob Kind oder Erwachsener, wer mehr über Leonardo da Vinci erfahren möchte, kommt an diesem Werk nicht vorbei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2019
Müll
Raidt, Gerda

Müll


ausgezeichnet

Wenn sich ein Buch mit Müll beschäftigt, ist es nicht verwunderlich, wenn der erste Blick auf die verwendeten Materialien fällt: “Müll” besteht aus 100% Recyclingpapier, kommt ohne Folienkaschierung daher und wurde mit mineralölfreien Druckfarben gedruckt. Das Buch beschäftigt sich also nicht nur im Inneren mit dem Thema “Müll”, schon bei der Herstellung wurde das berücksichtigt und umgesetzt, wovon Gerda Raidt in ihrem Buch schreibt.

Gerda Raidts Buch hat mich bereits beim ersten Durchblättern begeistern können, da ihre Illustrationen sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen und sie das Thema Müll von zahlreichen Blickwinkeln aus beleuchtet. Zum Beispiel hätte ich nicht erwartet, dass sie auch das Thema Lebensmittelverschwendung anspricht, und war umso begeisterter, dass sie in meinen Augen nichts rund um den Müll und dessen Vermeidung vergessen hat. Der Untertitel “Alles über die lästigste Sache der Welt” verspricht also nicht zu viel.

Neben der Lebensmittelverschwendung hat mich der Aspekt der “Wegwerfware” sehr angesprochen. Es ist leider allzu wahr, dass heutzutage kaum noch etwas repariert wird. Oftmals ist es eine traurige Tatsache, dass Reparaturen finanziell nicht lohnen und viele Hersteller minderwertige Einzelteile verbauen, die die Lebenszeit von Waren zeitlich sehr einschränken. Dass ist nicht nur ärgerlich wegen des Geldes, das man in die Ware investiert hat, es bedeutet zwangsläufig auch mehr Müll. Ein Gegenstand, den mittlerweile fast jeder besitzt, ist das Smartphone. Wo früher noch defekte Akkus ausgetauscht werden konnten, ist dieser mittlerweile fest im Gerät verbaut, was bedeutet: Akku schrott = Smartphone schrott = mehr Müll! Die Autorin führt im Buch ähnliche Beispiele auf oder spricht den Verpackungswahn bei Lebensmitteln an. Der größte Irrsinn sind hier sicherlich Obst und Gemüse, die von Natur aus mit einem Schutz – ihrer Schale – ausgestattet wurden. Aber auch die Konsumgesellschaft an sich ist ein Thema, welches einen großen Raum in diesem Sachbuch einnimmt.

Wohin all dies führt, spart Gerda Raidt ebenfalls nicht aus: Plastik in den Meeren, Giftmüll unter der Erde, zahlreiche Deponien. Die Autorin versucht ihre Leser dahingehend zu sensibilisieren, dass wir uns mehr Gedanken darüber machen, was mit unserem Müll passiert, nachdem er in der Tonne gelandet ist. Dass er nunmal nicht weg ist! Und wir unseren Planeten immer mehr zumüllen! Wollen wir die Erde tatsächlich so den folgenden Generationen übergeben? Oder ist es nicht fast schon zu spät unser Konsumverhalten und unsere Müllproduktion zu überdenken?

Gerda Raidts Buch “Müll” ist ein unheimlich wichtiges Buch, dass die erschreckende Entwicklung der letzten Jahrzehnte aufzeigt, aber auch Lösungsansätze aufführt.
Es geht das Thema von der Wurzel aus an und zeigt ganz unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel auf, sowohl von der Müllproduktion als auch zur Vermeidung von Abfall.
Für mich ist es ein Titel den jeder lesen sollte, egal, ob klein oder groß. Wenn Erwachsene diesen Titel gemeinsam mit Kindern lesen, ist er sogar schon empfehlenswert für größere Kindergartenkinder, denn ein solch wichtiges Thema kann man gar nicht früh genug mit Kindern angehen. Zumal durch die Illustrationen alles sehr anschaulich aufbereitet ist.
Nur Kinder, die sich ihrer Umwelt bewusst sind, können zu umweltbewussten Erwachsenen heranwachsen!

Bewertung vom 04.03.2019
Das inoffizielle Harry-Potter-Backbuch
Grimm, Tom;Böhm, Katja

Das inoffizielle Harry-Potter-Backbuch


sehr gut

Das inoffizielle Backbuch ist eine nette Geschenkidee für Potterheads. In den Rubriken “Wie frisch aus dem Honigktopf”, “Zauberhafte Kuchen und Torten”, “Muffin-Magie”, “Krasse Kekse”, “Brot und Brötchen”, “Desserts und Puddings” und “(Zauber)Tränke” findet man eine vielfältige Rezeptsammlung, die von Schokofröschen über Bananen-Toffee-Pie bis hin zu Butterbier reicht.

Vor jedem Rezept steht ein einleitender Text zu dem vorgestellten Rezept. Eine Erklärung, woher der Ursprung der Süßigkeit ist, oder ein Beispiel dafür, zu welchen Gelegenheiten diese Speise oder der Trank gereicht wurde. So ist das Buch nicht nur eine Fundgrube für – in erster Linie – süße Backerzeugnisse, sondern auch ein Rezeptsammlung, die zum Schmökern einlädt.

Die Rezepte werden alle mit Foto präsentiert, was vor allem bei den dekorativen Backerzeugnissen eine große Hilfe ist, da Motivgebäcke mit Fondant und anderen Verzierungen enthalten sind. Von der Rezeptauswahl sprechen mich diese jedoch weniger an, wenn es ums Nachbacken geht, wahrscheinlich würde ich diese Vorschläge höchstens für eine Mottoparty umsetzen. Beispielsweise machen die “Goldenen Schnatze" optisch was her, aber von der Zutatenliste hören sie sich für mich geschmacklich nicht nach einem besonderen Genuss an.

Die Aufmachung erinnert mit dem sepiafarbenen Papier und der Zutatenliste auf einer Schriftrolle an ein Zauberbuch, das ist sehr stimmig in der Umsetzung und weckt sofort die Assoziation zu Harry Potter und hebt sich darüber hinaus von anderen Backbüchern ab.

Es sind alle wichtigen Angaben von Zutaten, Zubereitungszeit, entstehende Menge und Backtemperatur enthalten, die Zubereitungsfolge ist ausführlich beschrieben.
Ein Test erfolgte mit der Zubereitung des Bananen-Toffee-Pies, der gut gelungen ist und geschmacklich ebenfalls sehr gut war.
Etwas störend empfinde ich, dass gefühlt jeder Kuchen eine andere Größe von Backformen benötigt, beim bloßen Durchblättern habe ich allein die Größen mit Durchmesser 20, 22 und 26cm entdeckt.

Eine nette Geschenkidee für Harry Potter Fans, bei der es allerdings bei der Rezeptauswahl kleinere Kritikpunkte gibt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2019
To Keep You Safe
Müller, Judit

To Keep You Safe


ausgezeichnet

In “To keep you safe” entführt Judit Müller den Leser in eine Welt kurz nach einer Naturkatastrophe. Der Gedanke an Meteoriteneinschläge, Erdbeben und Flutwellen ist in Zeiten der Klimawandlung gar nicht abwegig, im Gegenteil, diese Vorfälle werden von Jahr zu Jahr realer und greifbarer. Waren es in meiner Jugend in Büchern von Gudrun Pausewang noch Zukunftsvisionen, die mir zwar Angst bereiteten, aber die ich eher mit dem Gedanken abgetan habe, dass die Gefahr dennoch gering sein wird, dass sie jemals eintreten, solange ich lebe, kann ich meine Angst als Erwachsene zwar mehr im Zaum halten, jedoch steht dem gegenüber, dass mir der Gedanke gar nicht mehr abwegig erscheint, dass ich ein solches Szenario, wie Judit Müller es beschreibt, vielleicht eines Tages selbst erleben muss.

Zu Beginn steht eine Tagebuchsequenz, die der Leser im Laufe der Handlung lange nicht zuordnen kann, dies hat mich einerseits zwar sehr verwirrt, andererseits treibt es einen wie im Zwang durch die Geschichte, da man unbedingt erfahren muss, was hinter diesen Einträgen steckt. Kurz danach wird der Leser mitten in das Geschehen geworfen. Er begleitet Judy gemeinsam mit ihren zwei kleinen Geschwistern, die nach dem Verlust ihrer Eltern zu Fuß unterwegs sind auf der Suche nach Nahrung und… ich weiß nicht, wie man es anders sagen soll: Hoffnung. Ich hatte immer das Gefühl, dass Judy gar nicht weiß, wohin sie ihr Weg führen soll, nur eins war klar, nämlich dass sie dort, woher sie kamen, nicht bleiben konnten.
Ihre fünfjährige Schwester Hope spricht nach einem einschneidenden Vorfall, der lange nicht näher erläutert wird, kein Wort mehr. Ihr zehnjähriger Bruder Luke hält sich erstaunlich tapfer und gibt seiner großen Schwester so den dringend benötigten Halt für ihren weiteren Weg.
Dass die Tagebuchsequenz zu Beginn nicht von Judy stammen kann wird schnell klar, da sich die Daten überschneiden. Während der Tagebuchschreiber anscheinend seinem Leben ein Ende gesetzt hat, schlägt sich Judy mit ihren Geschwistern durch eine trostlose und zumeist menschenleere Gegend durch.

Der Leser erlebt hier viele trostlose und erschreckende Auswirkungen der Naturkatastrophe hautnah mit. Die tägliche Suche nach Essen, auf der irgendwann nicht einmal mehr davor Halt gemacht wird, dass frühere Haustiere wie Hunde geschossen, gehäutet und verspeist werden, der Verlust naher Angehöriger bis hin zu einem Kampf auf Leben und Tod mit anderen Überlebenden, die im Hinblick auf immer knapper werdende Lebensmittel nicht mal mehr vor kaltblütigem Mord zurückschrecken.
Dennoch gibt es trotz aller Widrigkeiten immer wieder Dinge, für die sich das Leben lohnt und die Frage aus dem Titel “Warum wir leben” beantworten. Allerdings wird auch die Frage beantwortet, von wem die einleitenden Tagebuchsequenzen stammen, und diese Offenbarung ist sehr erschütternd.

Es dauert eine Weile, bis klar wird, dass die Geschichte von Judy in Amerika spielt, sie hätte jedoch überall auf der Erde spielen können, von daher habe ich es zu Beginn der Handlung nicht ermisst, dass man das Setting nicht einordnen konnte, und beführworte es sehr, dass Judit Müller keine genaueren Angaben über den Ort der Handlung macht. Für mich ist das ein Zeichen, dass solche Katastrophen zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt geschehen können und sich jeder Leser angesprochen fühlen sollte, da es jeden von uns eines Tages treffen kann!

Ich scheue mich nicht dieses Buch in einem Zug mit den Werken Pausewangs zu nennen. Für mich ist “To keep you safe” eine Geschichte, die es wert ist von ganz vielen Jugendlichen gelesen zu werden, wenn nicht sogar als Schullektüre.
Gegen Ende überschlagen sich zwar einige Ereignisse und es war mir einen Tick zu viel “Kampf auf Leben und Tod” mit dem Augenmerk auf Tod, dennoch empfand ich keine Entwicklung als unpassend oder an den Haaren herbeigezogen und spreche für dieses Buch eine uneingeschränkte Empfehlung aus.

Bewertung vom 19.02.2019
Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


gut

Der elfjährige Fionn Boyle verbringt den Sommer gemeinsam mit seiner Schwester Tara auf der irischen Insel Arranmore. Dort lebt sein Großvater als Sturmwächter der Insel und beschützt deren Bewohner vor der dunklen Macht einer Zauberin, die in den Tiefen Arranmores schläft.
In diesem Sommer erfährt Fionn, dass aus seiner Familie bereits eine ganze Reihe Sturmwächter hervorgegangen sind und auch er dieses Erbe in sich trägt. Es beginnen Ferien, die geprägt sind von Magie, Gefahr und Reisen in vergangene Zeiten, welches den Sturmwächtern durch magische Kerzen, in denen Erinnerungen festgehalten sind, ermöglicht wird…

Der Auftakt der Sturmwächter-Reihe “Das Geheimnis von Arranmore” lässt mich zwiespältig zurück. Zum einen begeistert Catherine Doyle mit einem wunderbaren Setting und einer frischen Idee, von der ich so noch nie gelesen habe. Zudem gelingt es ihr schwierige Themen wie Verlust, Depression oder Demenz ganz beiläufg mit in die Handlung einzupflechten. Zum anderen konnte ich aber bis auf wenige Charaktere keine Verbindung zu dem Personal des Buches knüpfen. Sei es aus Antipathie oder weil die Autorin recht viele Personen nur am Rand präsentiert.
Fionn ist zu Beginn der Geschichte mit seiner trotzigen Art zwar noch nicht sonderlich sympathisch, aber er zieht den Leser im Laufe des Buches auf seine Seite, da er eine große Entwicklung durchmacht und charakterlich mit seiner Aufgabe, für die er vorherbestimmt scheint, wächst. Auch sein Großvater Malachy Boyle kann mit seiner ruhigen und besonnen Art überzeugen. Der Rest der Figuren ist für mich zumindest in diesem Auftaktband austauschbar.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und kindgerecht, man gleitet leicht durch die Seiten, zumal das Schriftbild angenehm groß ist und die Seiten somit nicht überladen von Text sind.
Für das angesprochene Lesepublikum sollte die Mischung aus Abenteuern und Rätseln passen, für ältere Leser fehlt es den Figuren an Tiefe. Andererseits bin ich mir etwas unsicher, ob die Geschichte für junge Leser an einigen Stellen nicht zu düster ist.
Das Ende von “Das Geheimnis von Arranmore” deutet an, dass es mit Fionn und den Sturmwächtern von Arranmore weitere Abenteuer zu bestehen gilt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.