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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 547 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2021
Wer die Liebe entfesselt / Kaleidra Bd.3
Licht, Kira

Wer die Liebe entfesselt / Kaleidra Bd.3


ausgezeichnet

Fulminantes Ende der Trilogie

Nachdem Emilia und Ben aus Kaleidra zurück sind, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die Hohepriesterin Ishtar ist wie vom Erdboden verschluckt, und die Crux greifen unkontrolliert die Menschen an. Überall auf der Welt herrscht Chaos. Die Allianz der Orden versucht mit aller Macht, gegen die Quecks vorzugehen, die ihnen jedoch hoffnungslos überlegen scheinen. Das Schicksal der Menschheit liegt in Emilias Händen, und zusammen mit Ben trifft sie eine folgenschwere Entscheidung: für ihre Familie, ihre Freunde - und für ihre große Liebe.

„Kaleidra – Wer die Liebe entfesselt“ ist der dritte Band der Trilogie von Kira Licht.
Ich möchte direkt betonen, dass die Bücher unbedingt chronologisch gelesen werden müssen. Man spoilert sich sonst nicht nur, sondern versteht auch vieles nicht.
Wir starten in Band drei direkt im Anschluss an den zweiten Band. Es geht genau so actionreich weiter, wie es geendet hat.
Ben und Emilia sind immer noch gefühlt gegen den Rest der Welt unterwegs und das atemlose Gefühl stellte sich bei mir als Leser schnell wieder ein.
Es passiert in diesem Buch so unglaublich viel und vor allem so unglaublich viel Wichtiges, dass ich auf keinen Fall etwas verraten möchte.
Wir dürfen wieder unsere liebgewonnenen Charaktere begleiten und mit ihnen mitfiebern und hoffen. Aber auch Avalanche, Ishtar und co sind wieder dabei und sorgen für genug Chaos und Spannung.
Der Autorin ist es in diesem Band besonders gelungen, die ganze magische Welt der Alchemisten noch mehr auszuweiten, mit noch mehr Details zu versehen und dazu auch noch alles richtig sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Sie hat wirklich eine extrem gelungene Geschichte der verschiedenen Logen, der Mitglieder und der Entstehung der einzelnen Ereignisse entwickelt. Richtig faszinierend bis zum Schluss.
Das Ende war auch genauso, wie ich es mir erhofft hatte und hat für mich keine Wünsche offengelassen. Ich finde, der Abschluss der Reihe ist einfach nur gut gelungen und jeder, der Kaleidra kennt, muss auch dieses Buch lesen!

Bewertung vom 19.10.2021
Soul Food
Acevedo, Elizabeth

Soul Food


ausgezeichnet

Absolutes Wohlfühlbuch

Obwohl es ihr Abschlussjahr an der Highschool ist, hat Emoni das Gefühl, wichtige Entscheidungen immer nur für andere treffen zu müssen. Mit ihrer kleinen Tochter wohnt sie bei der Großmutter, und nach der Schule arbeitet sie in einem Burgerladen, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Der einzige Ort, wo sie ihre Verantwortung loslassen kann, ist die Küche, denn Kochen ist ihre Leidenschaft – und ihre große Begabung. Man sagt, dass in all ihren Gerichten etwas Magisches steckt, das die Menschen in ihrem Innersten berührt. Doch kann Emoni es schaffen, an sich selbst zu denken und ihre eigenen Träume zu verwirklichen, wenn das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legt?

Ich hatte zuvor schon viel Gutes über „Soul Food“ von Elizabeth Acevedo gehört und habe mich dann noch zusätzlich von diesem schönen Cover überzeugen lassen.
Die Autorin nimmt uns mit nach Philly, wo wir Emoni und ihre Buela kennen lernen dürfen. Emoni ist 17 Jahre alt, geht auf die Highschool und hat eine zwei jährige Tochter. Sie arbeitet hart und wünscht sich nichts mehr, als später einmal Köchin zu werden. Sie versucht ihrer Buela zu helfen, sich um ihre Tochter zu kümmern, die Schule zu schaffen, zu arbeiten und es ihrem Ex und ihren Freunden recht zu machen.
Und genau darum geht es in diesem Buch. Es geht um Emonis Leidenschaft fürs Kochen, um ihre Gabe für Gewürze und Kompositionen und es geht um Selbstwertschätzung und den Weg, den man gehen muss, um für sich selbst einzustehen.
Die Autorin gibt Emonis Geschichte unheimlich authentisch wieder. Nicht nur ihre Situation als junge Mutter, sondern auch die Lebensverhältnisse in ihrem Ort und auch die Art zu Reden und die Charaktere sind wirklich gelungen lebensecht.
Die Geschichte kommt ohne künstliches Drama aus und das hat mir richtig gut gefallen. Das Buch erzählt einfach eine Geschichte aus dem Leben und dabei geht die Autorin so gefühlvoll vor, dass man Emoni einfach gerne begleitet und schnell weiß, dass man ein richtiges Wohfühlbuch in den Händen hält.
Wirklich eine tolle Lektüre! Kann ich jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 18.10.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


gut

Cover top! Inhalt fast schon Flop!

Kailey ist neu am Trinity College in Dublin. Was keiner weiß: Sie hat ein Geheimnis. Denn sie ist eine Fae, eine Elfenkriegerin, die von ihrer Königin ausgesandt wurde, um das Vertrauen des Drachenprinzen Aiden zu gewinnen. Dadurch erhoffen sich die Fae einen Vorteil im drohenden Krieg zwischen Elfen und Drachen. Doch Kailey ahnt nicht, dass Aiden einen ganz ähnlichen Auftrag hat! Die beiden spielen ihr falsches Spiel mit Bravour – und entwickeln dabei wahre Gefühle füreinander …

„Flame & Arrow“ ist der erste Teil der neuen Dilogie von Sandra Grauer. Ich habe mich unglaublich in dieses wunderschöne Cover verliebt! Die Cover ihrer „Clans of London“ Reihe waren eher Mittelmaß, so dass ich hier echt positiv überrascht war.
Inhaltlich konnte mich das Buch aber leider nicht so vom Hocker hauen. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Einmal aus der von Kailey, der Elfenkriegerin, dann aus der von Aiden, dem Drachenprinz und auch seiner Schwester.
Die Kapitel mit Aiden und Kailey waren noch ganz gut und auch sinnvoll, die aus der Sicht seiner Schwester eher nicht so. Die Sachen hätten auch per Telefon oder ähnliches erzählt werden können. Mich hat die dritte Perspektive eher gestört.
Die Geschichte ist leider nicht so der Kracher. Das Grundkonzept ist ziemlich vorhersehbar. Die Umsetzung leider etwas unlogisch und oft langatmig. Aiden und Kailey werden beide an das College geschickt, um etwas herauszufinden. Was genau, weiß man nicht so richtig. Keiner vertraut dem anderen und so wirklich was herausfinden kann auch keiner. Selbst als dann miteinander geredet wird, wird mit Vorurteilen und Verdachtsmomenten nicht wirklich aufgeräumt. Später wird dann klar, wer Urheber eines der Probleme ist und selbst dann werden die Probleme nicht aus dem Weg geschafft. Die Intrigen im Hintergrund sind auch verworrener als sie es sein müssten und für mich ist nicht ganz ersichtlich, warum da keiner so richtig miteinander redet. Feindschaft und Königshof hin oder her aber irgendwie passt da was nicht so ganz zusammen. Die Kampfszenen haben sich leider auch immer wieder wiederholt.
Für mich hat aber der Bezug zur „Clans of London“ Reihe das Ganze ein bisschen gerettet. Die Hexenclans tauchen in dem Buch auch auf und es war ganz cool, die bekannten Figuren wiederzutreffen.
Insgesamt ist es viel verschenktes Potenzial. Die Geschichte hätte echt gut werden können, hat aber doch ein paar zu viele Schwachstellen.

Bewertung vom 15.10.2021
Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2
Licht, Kira

Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2


ausgezeichnet

Unglaublich spannende Fortsetzung

Emilia und Ben wurden entführt. In den Fängen des Quecksilberordens sollen sie den Tria-Bund schließen und das Voynich-Manuskript entschlüsseln. Dabei kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, und auf einmal scheint alles, was die Orden zu wissen geglaubt haben, hinfällig. Doch die Quecks geben nicht auf und lassen Emilia keine Wahl: Gemeinsam mit Ben muss sie nach Kaleidra reisen - zum Ursprung aller Alchemisten -, wohlwissend, dass sie sich dadurch in große Gefahr begeben. Aber die Zeit arbeitet gegen sie, und die beiden stoßen mehr und mehr an ihre Grenzen. Denn Herz und Verstand sind nun mal nicht immer einer Meinung.

„Kaleidra – Wer die Seele berührt“ ist der zweite Band der Trilogie von Kira Licht. Auch dieser Band überzeugt mit einem unglaublich schönen Cover! Tolle Haptik und wunderschöner Print mit glänzenden Elementen. Schon alleine dafür lohnt sich das Buch!
Aber auch die Geschichte kann sich sehen oder eher lesen lassen.
Wir sind mittendrin im Geschehen und es ist wirklich nicht viel Zeit vergangen, seit dem ersten Teil. Und hier muss ich warnen: Man sollte den ersten Teil gelesen haben, denn sonst versteht man vieles nicht und spoilert sich selbst extrem.
Wir begegnen unseren liebgewonnenen Figuren Ben und Emilia und auch Matti ist dabei. Nur die Goldloge bleibt dieses Mal etwas zurück. Dafür erfahren wir viel über die Quecks und dazu noch unheimlich viel spannendes Alchemistenwissen.
Band zwei ist nicht nur actionreich und beinhaltet viele spannende Szenen, die Autorin baut auch noch die Welt weiter aus und füttert den Leser und auch Emilia mit immer neuen Informationen und Hintergrundgeschichten.
Man merkt, dass hier viel Herzblut hineingeflossen ist und mir gefällt das World-Building richtig gut.
Man merkt, dass dies der mittlere Band der Reihe ist, denn naturgemäß sind diese Bände immer ein bisschen schwächer. Kein begeisternder Anfang und kein strahlendes Ende. Doch trotzdem ist auch dieses Buch hier gut gelungen und natürlich lässt uns Kira Licht am Ende verzweifelt und nach mehr lechzend zurück.

Bewertung vom 15.10.2021
Glauben - was ist das eigentlich?
Nötzel, Christoph

Glauben - was ist das eigentlich?


gut

Habe mir etwas anderes versprochen

Gerade das persönliche Gespräch über den Glauben ist oft ungewohnt und fällt vielen schwer: Bei Fragen wie "Warum glaubst du an Gott?" kann es einem schnell die Sprache verschlagen. Dieser Sprachlosigkeit möchte Christoph Nötzel ein Ende setzen und lädt dazu ein, über den Glauben nachzudenken und ihn genauer zu verstehen: Was ist Glauben eigentlich? Und wie kann er sich in Begegnung und Gespräch erschließen?
Dafür geht er dem Verständnis von Glauben in Bibel und Theologie nach und zeigt auf: Unser Glauben entwickelt sich in Beziehungen - mit Gott und untereinander. Schlüsselfunktion dabei: Die alltägliche Fähigkeit über das, was wir glauben, zu sprechen und ins Gespräch zu kommen.
Das Buch ermutigt Christinnen und Christen, Gespräche zu wagen und fordert Kirchen und Gemeinden heraus, dafür die entsprechenden Erprobungsräume für Teilhabe und Teilnahme zu schaffen.

Als ich den Klappentext zu Christopher Nötzels Buch „Glauben – was ist das eigentlich?“ gelesen habe, war ich sehr neugierig. Ich habe mir erhofft hier ein Buch zu finden, was mir hilft, mit Christen und Nicht-Christen ins Gespräch zu kommen und mich einfach über den Glauben auszutauschen. Erwartet habe ich theologisches Hintergrundwissen, verknüpft mit dem Alltäglichen. Um es eben genau da anzuwenden. Das Buch sollte ja ermutigen, Gespräche zu wagen.
Bekommen habe ich aber leider ein Buch vollgepackt mit unpersönlicher Theorie und wenig Charme. Ja mir ist bewusst, dass es sich hier um ein Sachbuch handelt aber trotzdem hatte ich mir ein bisschen mehr Persönlichkeit erhofft.
Der Autor gibt hier viele Ansätze, wie sich Glauben entwickelt und worum es bei wichtigen Personen der Bibel und der Kirche geht. Dabei geht er diese Themen auf jeden Fall mit fundiertem theologischem Wissen an. Und genau hier liegt mein Problem. Ich hatte das Gefühl in einer Uni-Vorlesung zu sitzen. Und auch wenn die Themen alle irgendwie interessant waren, konnte ich überhaupt keinen Bezug dazu aufbauen. Schon garkeinen Alltagsbezug und den bräuchte es in meinen Augen, um über das Thema Glauben in der Gemeinde oder z.B. auf der Arbeit ins Gespräch zu kommen.
Ich hätte mir noch richtige Tipps gewünscht, wie man im Gespräch an die Themen herangehen kann und dabei dieses theoretische Wissen nutzen kann. Schade, so war es für mich ein trockenes Sachbuch mit verschenktem Potenzial.

Bewertung vom 12.10.2021
Regenglanz (eBook, ePUB)
Omah, Anya

Regenglanz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Regenglanz – Einfach schön!

Als Sportstudent Simon ein peinliches Tattoo – eine schmerzhafte Erinnerung an seine Ex-Freundin – loswerden will, trifft er in einem Tattoo-Studio in Hamburg auf die begabte Kunststudentin und Tätowiererin Alissa. Oh nein! Auf gar keinen Fall. Er kann das furchtbar demütigende Ding unmöglich einer Frau zeigen, zu der er sich spontan hingezogen fühlt. Dummerweise missversteht Alissa seine plötzliche Abwehrhaltung als Zweifel an ihrer Kompetenz, weil sie eine Frau ist – und reagiert entsprechend wütend. Mist! Das ging ja mal so richtig nach hinten los. Simon entschuldigt sich und bittet sie, ihm zu helfen. Während der Sitzungen lernen sich die beiden kennen – und mit jedem Treffen knistert es mehr. Doch keiner der beiden ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie mit ihrer beginnenden Beziehung gerade ein Tabu brechen.

„Regenglanz“ von Anya Omah hat mich direkt mit diesem unglaublich schönen Cover geschnappt. Ich finde, die Schrift, die Farben und die kleine stilisierte Zeichnung einfach stimmig. Aber auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht.
Wir lernen zuerst Simon kennen. Das hat mich ein bisschen überrascht, da man sonst meist die weibliche Protagonistin zuerst kennen lernt aber hier hat es perfekt gepasst. So konnte man ihn direkt kennen lernen und ein wenig erfahren, warum er so ein peinliches Tattoo hat und warum er so auf Alissa reagiert.
Alissa lernen wir dann im Tattoos-Studio kennen. Sie ist selbstbewusst aber nicht zu tough und irgendwie echt witzig. Beide waren mir auf Anhieb richtig sympathisch.
Der Leser darf dann miterleben, wie die Geschichte voranschreitet und die Zwei sich immer näherkommen, obwohl Alissa eigentlich warten will, bis Simon kein Kunde mehr ist. Ich fand es richtig gut, dass Simon ich zwar weiter den Hof macht aber absolut kein Macho dabei ist. Er ist nett und charmant und einfach liebevoll. Dazu hat er eine unglaublich liebenswürdige Familie. Alissa wird von zwei tollen Freundinnen begleitet und abgesehen von ihrer Familie mochte ich eigentlich alle Figuren in diesem Buch total.
Der unweigerliche Konflikt, der in dieser Geschichte folgen musste, ist spannend, irgendwie verständlich und echt gut gelöst.
Das Hörbuch wird von Dagmar Bittner und Elmar Börger gesprochen und beide machen ihre Sache sehr gut. Auch die Stimmen passen zu Simon und Alissa.
Das Buch hat mich auf allen Ebenen überzeugt und ich freue mich absolut auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 08.10.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Packende Fortsetzung

1952: Dora ist nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen mit ihrer Familie auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Die einstige Gutstochter ist von der Enge und den täglichen Reiberein mit der Bäuerin erdrückt. Sie träumt davon, Tierärztin zu werden und bricht für ein Studium auf nach Berlin. Dort bekommt sie Hinweise zum Verbleib ihrer großen Liebe Curt von Thorau, der seit Kriegsende als verschollen galt. Sie macht ihn schließlich in einem Stasigefängnis ausfindig und kämpft mit allen Mitteln um seine Freilassung. Doch während der Unruhen im Juni 53 gerät sie zwischen die Fronten und muss Hals über Kopf fliehen.

Theresia Graw erzählt mit „Die Heimkehr der Störche“ ihre Ostpreußen-Saga endlich weiter. Sie bleibt ihrem Erzählstil und der Geschichte treu und lässt nicht nur unglaublich viel geschichtliches Wissen einfließen, sondern auch viele Zeitzeugenberichte und sogar Erlebnisse ihrer eigenen Familie.
Die Geschichte knüpft an den ersten Teil an und macht nur einen kleinen Zeitsprung von ein paar Jahren. Obwohl ich den ersten Teil vor einem Jahr gelesen habe, habe ich mich schnell wieder mit allen Personen und Ereignissen zurechtgefunden.
Wir erleben Dora mit ihrer Familie, wie sie sich auf einem Hof in der Lüneburger Heide über Wasser halten. Dora ist gewohnt stur und zielstrebig und verliert weder ihren Traum Tierärztin zu werden, noch ihre Suche nach Curt aus den Augen. Sie lässt sich nicht entmutigen und macht sich mit Curts Tochter, die sie wie ihr eigenes Kind angenommen hat, auf den Weg nach Ost-Berlin.
Für mich war es wieder ein Highlight, diese starke Frau zu begleiten. Sie ist eine Powerfrau und beeindruckt immer wieder durch Intelligenz, Empathie und die richtige Einstellung.
Ein weiteres Highlight ist die Verknüpfung von Doras Geschichte mit der damaligen Zeitgeschichte. Wir erleben, wie die DDR Regierung immer krasser wird, wie die Überwachung und Kontrolle zunehmen und zeitgleich immer mehr Leute in den Westen flüchten und sich bei den übrig gebliebenen zwei Lager bilden. Die einen, die treu hinter dem Arbeiter- und Bauernstaat stehen und die anderen, die die Rückständigkeit und den Mangel kritisieren. Wir erleben die Aufstände der Studenten und den Wohlstand im Westen. Alles so genial in dieses Buch eingebracht, dass die realen Ereignisse Doras Geschichte wirken lassen, als wäre sie vollkommen so passiert.
Wieder ist der Autorin eine Geschichte gelungen, die fesselt, mitreißt, schockiert, berührt und mich lange noch gedanklich nicht losgelassen hat. Ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Teil geben wird. Noch ist die Mauer nicht gebaut.

Bewertung vom 30.09.2021
Kate in Waiting
Albertalli, Becky

Kate in Waiting


ausgezeichnet

Ein bisschen wie Glee und Kissing-Booth

Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien.
Doch als Matt Olsson in ihrem Theater-Kurs auftaucht, wird ihre Harmonie empfindlich gestört. Denn Matt ist nicht nur ausgesprochen talentiert und mehr als nur ein bisschen attraktiv – er ist auch haargenau Kates Typ. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken: Auch Anderson ist völlig hin und weg von Matt.

Viele kennen Becky Albertalli durch ihren Erfolg „Love, Simon“. Ich kenne zwar den Film aber dies war mein erstes Buch der Autorin. Mich hat das Cover gefangen und der Klappentext hat mich dann überzeugt. Theater-Kurs, Queere Geschichte und Beste Freunde. Für mich eine super Mischung, die der Autorin wirklich gut gelungen ist.
Wir lernen Anderson und Kate zunächst als unschlagbares Duo kennen, bis Matt auftaucht und sich nach und nach etwas zwischen die Zwei schiebt.
Klar, waren die Ereignisse ein wenig vorhersehbar und der Schreibstil ist definitiv auf die YA Zielgruppe zugeschnitten aber mir haben einige Dinge wirklich gut gefallen.
Zum einen, dass Anderson und Kate durchweg sehr bemüht waren, gut mit der Sache umzugehen und auch zu reden. Auch wenn das nicht immer geklappt hat, hat mir die Einstellung dahinter imponiert.
Dann geht die Autorin grade das Thema Vorurteile sehr intensiv an. Mir hat es gefallen, dass mal nicht die Sportler die waren, die die anderen verurteilen und ausgrenzen.
Die Autorin bringt auch das Theaterfeeling richtig schön rüber. Da habe ich mich selbst in meine Theaterzeit an der Schule zurückversetzt gefühlt.
Schön fand ich auch das kleine Knistern an allen Ecken und die Irrungen und Wirrungen, die die Hormone nun mal in dem Alter verursachen.
Insgesamt ist der Autorin einfach eine wirklich schöne YA-Story mit netter Botschaft gelungen, die mich einige Male zum Schmunzeln gebracht hat.
Ich kann das Buch einfach locker empfehlen!

Bewertung vom 30.09.2021
Where the Roots Grow Stronger / Shetland Love Bd.1
Engel, Kathinka

Where the Roots Grow Stronger / Shetland Love Bd.1


sehr gut

Sehr poetischer Schreibstil

Vor drei Jahren verließ Fiona überstürzt ihre Heimat Shetland, nachdem eine unerwartete Nachricht ihr Leben von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt hatte. Jetzt kehrt sie zurück zu ihren Wurzeln, zurück zu ihren Schwestern Nessa und Effie, zurück zur rauen Schönheit der Shetlands – und zurück in die Nähe ihrer großen Liebe Connal. Obwohl die letzten drei Jahre für sie einsam und schmerzhaft waren, ist Fiona sicher, damals die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Doch ihre plötzliche Flucht hat tiefere Spuren hinterlassen, als sie dachte – nicht nur bei ihr, sondern auch bei allen Menschen, die sie liebt. Und selbst nach all der Zeit ist einer von ihnen noch immer Connal.

Kathinka Engel erzählt in „Where the roots grow stronger“ die Geschichte von Fiona, die nach dem sie etwas Erschütterndes erfahren hat, aus ihrer Heimat geflohen ist und nun zurückkehrt. Fiona steht plötzlich vor den Scherben die sie hinterlassen hat. Die ihres eigenen Herzens und die, ihrer Liebsten.
Kathinka Engel hat das Rad nicht neu erfunden. Diese Geschichte hat man so oder so ähnlich schon mal gelesen. Aber! Sie legt unheimlich viel Wert auf einen poetischen Schreibstil und auf den Weg der Selbstfindung.
Sie konzentriert sich viel auf die Landschaft der Shetlands und die damit verbundenen Empfindungen. Manchmal verliert sie sich ein wenig in den Beschreibungen, setzt aber ihren Stil bewusst und konsequent durch.
Bei Fiona geht es weniger um eine Liebesgeschichte, als um einen Prozess der Heilung und des sich selbst Findens. Auch hier geht die Autorin mit viel Gefühl ins Detail.
Ich finde den Schreibstil beeindruckend, muss aber leider sagen, dass es nicht ganz mein Ding war. Durch die vielen Details sind die Figuren mir an einigen Stellen eher entfernt als nah vorgekommen. Eine Verbindung aufzubauen, fiel mir schwer. Dazu zogen sich einige Szenen durch die üppigen Beschreibungen, was für mich ein wenig langatmig war.
Eingestreut, zwischen die Kapitel, werden immer wieder einzelne gedichtartige Szenen, die mir fast ein bisschen too much waren. Aber ich bin auch leider kein Gedicht-Fan.
Trotzdem ist der Autorin hier ein schönes Buch gelungen, mit einem absolut traumhaften Cover!
Das Hörbuch wird von Karoline Mask und Arne Stephan gesprochen. Besonders Karoline Mask hat die Stimmung des Buchs und die Emotionen der Figuren sehr gut rübergebracht. Ihr zuzuhören war unglaublich angenehm und hat mich auch durch die langatmigen Stellen gebracht. Tolle Sprecherin!