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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2023
Sylter Gier / Kari Blom Bd.8
Tomasson, Ben Kryst

Sylter Gier / Kari Blom Bd.8


sehr gut

Die Undercover-Ermittlerin Kari Blom darf wegen ihrer Schwangerschaft nicht mehr im Außendienst tätig sein. Das macht ihr sehr zu schaffen. Doch dann erhält ihr Vorgesetzter die Information, dass es den Anschein hat, als ob auf Sylt Abrechnungsbetrüger am Werk sind, die die Krankenkassen um hohe Summen betrügen. Alle Fäden scheinen beim Schwangeren-Zentrum Baby-Well zusammenzulaufen. Dieser Job scheint für die schwangere Kari optimal zu sein, denn schließlich kann sie sich dort glaubhaft anmelden und versuchen, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Hauptkommissar Jonas Voss ist von der Idee, dass Kari sich und das gemeinsame ungeborene Kind in Gefahr bringen könnte, alles andere als begeistert...

"Sylter Gier" ist bereits der achte Band der Krimi-Serie um die Undercover-Ermittlerin Kari Blom. Da die Ermittlungen in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Allerdings ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da man so den privaten Handlungsstrang um Jonas und Kari besser nachvollziehen kann. Außerdem kann man das ganz besondere Verhältnis, das Kari mit den Damen der Häkelmafia verbindet, noch besser genießen, wenn man die Vorgänger kennt. Da aber genug Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden, kann man auch ganz ohne Vorkenntnisse starten. 

Der Fall ist rätselhaft. Obwohl Kari und die Damen der Häkelmafia schnell einen Verdacht haben, können sie sich nicht sicher sein, ob sie richtig liegen. Denn der vermeintlich harmlose und ungefährliche Einsatz entpuppt sich schnell zu etwas Größerem. Es gibt einige überraschende Wendungen, wodurch dieser Krimi dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Deshalb macht es Spaß, sich auf diese Ermittlungen einzulassen. Die Häkeldamen, die es natürlich nicht lassen können, sich ständig einzumischen, sorgen außerdem dafür, dass der Humor bei diesen Ermittlungen nicht zu kurz kommt. Der Fall selbst ist spannend und nicht so leicht zu durchschauen. Zum Ende hin steigt die Spannung enorm an, wodurch man den Krimi kaum noch aus der Hand legen mag. 

​​​​​​​Ein spannender Sylt-Krimi, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2023
Nachttod / Hanna Duncker Bd.1
Mo, Johanna

Nachttod / Hanna Duncker Bd.1


sehr gut

Hanna Duncker kehrt auf die schwedische Insel Öland zurück. Ihr eigener Bruder hält sie deshalb für verrückt, denn auf Öland erinnert sich jeder daran, dass der Vater der beiden vor sechzehn Jahren einen Mord beging und dafür lange Zeit im Gefängnis saß. Doch die Anziehungskraft der alten Heimat ist für Hanna groß. Sie kehrt als Kriminalpolizistin zurück und bekommt es gleich mit einem besonderen Fall zu tun. Denn der Teenager Joel wird erstochen aufgefunden. Der Junge ist der Sohn ihrer ehemals besten Freundin Rebecka. Hanna muss nicht nur in dem Mordfall ermitteln, sondern sich auch noch ihrer Vergangenheit stellen...

"Nachttod" ist der erste Band einer schwedischen Krimiserie, in der die Kriminalpolizistin Hanna Duncker auf Öland ermittelt. Da es sich um den Auftakt der Reihe handelt, lernt man nicht nur Hanna näher kennen, sondern auch ihre neue Kollegen und einige Bewohner. Die Charaktere wirken authentisch, wodurch man sich alles mühelos vorstellen und dadurch ganz auf den Kriminalfall einlassen kann.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es gibt außerdem Einschübe, die von Joels letztem Tag berichten. In diesen Szenen wird zunächst nicht zu viel verraten, denn sie nähern sich Stück für Stück den Ermittlungen. Dadurch wird das Interesse geweckt, da man aber nicht zu viel erfährt, bleibt die Spannung erhalten.

Neben den eigentlichen Ermittlungen, muss Hanna sich auch mit ihrer Vergangenheit und den dadurch aufkommenden Anfeindungen auseinandersetzen. Die unterschiedlichen Aspekte harmonieren allerdings sehr gut miteinander. Man hat beim Lesen nicht das Gefühl, dass die Ermittlungen zu kurz kommen.

Der Fall ist rätselhaft. Deshalb gilt es einigen Spuren zu folgen. Immer, wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Fährte ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken muss. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.

Ein gelungener Reihenauftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2023
Ostfriesensturm / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.16
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesensturm / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.16


gut

Die Pandemie ist auf der Nordseeinsel Wangerooge angekommen und alle Gäste müssen die Insel verlassen. In einer Ferienwohnung wird die Leiche eines Mannes gefunden, der grausam verstümmelt wurde. Ann Kathrin Klaasen nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Die verstümmelte Leiche deutet auf einen Racheakt hin. Doch dann wird der nächste Tote gefunden. Steckt das organisierte Verbrechen hinter den Taten? Oder geht ein Serienkiller um? Böse Zungen behaupten sogar, dass Dr. Sommerfeldt zurück ist...

"Ostfriesensturm" ist bereits der 16. Fall für Ann Kathrin Klaasen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen allerdings auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat.

Der Autor versteht es wieder hervorragend, das ganz besondere Nordsee-Feeling zu vermitteln. Dieses Mal hat die Pandemie Ostfriesland im Griff und die Maßnahmen werden detailliert beschrieben. Das wirkt zwar sehr authentisch, doch bei mehrmaligen Wiederholungen denkt man beim Lesen doch, dass man es bereits beim ersten Mal verstanden hat. 

Der Fall selbst startet spannend. Gemeinsam mit dem ganz speziellen Ermittlerteam macht man sich auf die Suche nach dem Täter und folgt gespannt der Handlung, die aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird. Doch leider kann die aufgebaute Spannung nicht durchgehend gehalten werden, da die Ereignisse teilweise kuriose Wendungen nehmen und dadurch unglaubwürdig wirken. In diesem Krimi werden ernste Themen angesprochen, die gut in die Handlung eingeflochten sind. Im Nachwort schildert der Autor seine persönlichen Erfahrungen. 

Ich habe schon einige Bände dieser Reihe mit Begeisterung gelesen. Dieser Fall konnte mich leider nicht richtig überzeugen, da die Handlung auf mich zu unglaubwürdig wirkte und es für meinen Geschmack einfach zu viele Wiederholungen beim Vermitteln der Corona-Regeln gab. Das Nachwort konnte mich dann aber doch davon überzeugen, der Reihe die Treue zu halten. Dennoch bekommt dieser Band auf meiner persönlichen Bewertungsskala leider nur drei Sterne. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Pageturner!

Als in Berlin eine nackte Frauenleiche gefunden wird, soll der berüchtigte Ermittler Art Mayer in den Dienst zurückkehren, um die Ermittlungen zu übernehmen. Denn auf dem Körper der toten Frau steht, mit Blut geschrieben, die Privatadresse des Bundeskanzlers. Arts Rückkehr in den Dienst wird von oberster Stelle gefordert, dennoch lässt sich der eigenwillige Ermittler nur widerstrebend darauf ein. Als plötzlich Videos im Netz kursieren, gerät der Fall völlig außer Kontrolle.

"Der Morgen" ist der Auftakt zu einer Thriller-Serie, in der Art Mayer mit seiner Partnerin Nele Tschaikowski ermittelt. In diesem ersten Teil lernt man die Hauptcharaktere näher kennen. Art Mayer und Nele Tschaikowski wirken sympathisch und haben Probleme, die man nachvollziehen kann und die so dafür sorgen, dass die Charaktere authentisch wirken.

Der Fall hat es in sich und nimmt äußerst brisante Ausmaße an. Schnell wird klar, dass von oberster Stelle versucht wird, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Doch Art Mayer lässt das nicht zu. Auch wenn ihm seine neue Partnerin gerade erst zur Seite gestellt wurde, werden die beiden schnell ein Team. Die Wortgefechte, die sich die beiden liefern, lockern die spannende Handlung auf.

Marc Raabe schafft es von Anfang an, Interesse am Geschehen zu wecken und Spannung aufzubauen. Diese Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da der Fall kaum vorhersehbar ist, kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das aktuelle Geschehen wird außerdem durch Rückblicke in Arts Vergangenheit ergänzt. Man hat deshalb schnell den Verdacht, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls, in der Vergangenheit liegen könnte. Doch es bleibt lange unklar, wie sich alles verbinden wird. Dieser Thriller entwickelt sich früh zu einem echten Pageturner, den man kaum noch aus der Hand legen mag.

Ein spannender Pageturner, der die Neugier auf weitere Fälle von Art Mayer weckt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Juni braucht dringend eine Auszeit, um darüber nachzudenken, wie es mit ihrer Ehe mit dem gewalttätigen Jahn weitergehen soll. Deshalb zieht sie sich in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, das auf einer kleinen norwegischen Insel liegt. Juni verbindet glückliche Kindheitserinnerungen mit dem Haus, wenn diese auch oft vom angespannten Verhältnis zwischen Junis Großmutter Tekla und ihrer Mutter Lilla überschattet werden. Da Lilla kürzlich verstorben ist und das Haus nun Juni gehört, ist es Zeit, sich nicht nur mit ihrer Ehe auseinanderzusetzen, sondern auch die verbliebenen Besitztümer im Haus zu sichten und gegebenenfalls zu entsorgen. Beim Aufräumen findet Juni ein altes Foto, das ihre damals noch sehr junge Großmutter Tekla an der Seite eines deutschen Soldaten zeigt. Juni beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis....


Die Handlung dieses eindrucksvollen Romans trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Gegenwart beobachtet man Juni, die zu sich selbst finden will und beim Aufräumen Hinweise auf ein Familiengeheimnis entdeckt und deshalb den Spuren in die Vergangenheit folgt. Im Zentrum des zweiten Handlungsstrangs steht die junge Tekla, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt und dadurch schließlich Heimatland und Familie verlässt. Da die beiden unterschiedlichen Perspektiven sehr gut voneinander abgegrenzt sind, fällt die Orientierung leicht.

Beide Handlungsstränge werden intensiv erzählt, wodurch man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Wobei Teklas Erlebnisse besonders eindringlich wirken und beim Lesen deshalb direkt unter die Haut gehen. Denn das, was Tekla zum Ende des Krieges erlebt hat, hat Auswirkungen, die selbst für Tochter Lilla und Enkelin Juni spürbar waren. Denn das gesamte Miteinander der drei Frauen wurde dadurch geprägt. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Das gilt für beide Perspektiven gleichermaßen.

Trude Teige verknüpft Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander. Das Schicksal der sogenannten "Deutschenmädchen", also Norwegerinnen, die sich damals mit deutschen Soldaten einließen und ihnen schließlich in die Fremde folgten, ist ausgezeichnet recherchiert. Der Massensuizid von Demmin, der sich in der Zeit zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 beim Einrücken der Roten Armee ereignete, fließt ebenfalls authentisch in die Handlung ein und lädt zum Nachdenken und Erinnern ein. Beide Handlungsstränge verknüpfen sich zum Ende miteinander.

Ein intensiv und mitreißend erzählter Roman, der zum Nachdenken anregt und lange nachwirkt! Absolute Leseempfehlung!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2023
Die Stimme der Lüge / Ackerman & Shirazi Bd.4
Cross, Ethan

Die Stimme der Lüge / Ackerman & Shirazi Bd.4


ausgezeichnet

Francis Ackerman jr. hat sich in die Hände seines größten Widersachers Demon begeben, um seine Familie, seine Freunde und zahlreiche Unschuldige zu retten. Außerdem wird ihm eine Liste versprochen, die Serienkiller enttarnt. Demon organisiert eine perfide Realityshow, in der Francis nicht nur um sein Überleben kämpfen muss, sondern auch um das Leben einiger Statisten, die gegen ihren Willen mitspielen müssen. Demon stellt allerdings gleich klar, dass nicht alle Mitspieler hilflos sind, denn Demon hat natürlich einen Maulwurf eingeschleust, der Francis in den Rücken fallen soll. Und auch sonst legt Demon die Regeln dieser Show zu seinen Gunsten aus. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt...

"Die Stimme der Lüge" ist bereits der vierte Band, in dem Francis Ackerman jr. mit seiner Partnerin Nadia Shirazi ermittelt. Den aktuellen Ereignissen kann man sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Es ist allerdings empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da man den ehemaligen Serienkiller einfach besser einschätzen kann, wenn man seine Vergangenheit kennt.

Die Handlung knüpft beinahe nahtlos an das Ende des vorherigen Teils an. Ackerman ist in den Händen seines Gegenspielers und wird mit den Regeln des perfiden Spiels vertraut gemacht. Dieses Mal ist er auf sich allein gestellt. Sein Bruder Marcus und seine Partnerin Nadia sind bei der Realityshow nicht zugelassen und nehmen, obwohl sie natürlich versuchen, Ackerman zu finden und einzugreifen, eher Nebenrollen ein.

Der Autor versteht es auch in diesem Band wieder, sofort das Interesse am Geschehen zu wecken. Auch wenn zunächst noch keine Hochspannung aufkommt, stellt man Überlegungen an, wie Ackerman dem Ganzen entkommen und Demon überlisten kann. Sobald das Spiel beginnt, setzt auch die Spannung ein, denn Demon hat für Ackerman einiges vorbereitet. Dabei gönnt er ihm keine Schonzeit, sondern steigt gleich mit unzähligen Gegnern, die kaum zu besiegen sind, ein. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch wird ein hohes Tempo aufgebaut, das durchgehend gehalten werden kann.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen mühelos vor Augen hat und dem nervenaufreibenden Geschehen fasziniert folgt. Da es ziemlich blutig zugeht, sollte man beim Lesen nicht allzu zartbesaitet sein. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, wodurch dieser Thriller kaum vorhersehbar wirkt. Im großen Finale steigt die Spannung nochmals gewaltig an. Das Ende sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen würde, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Eine spannende Fortsetzung, die durch ein hohes Tempo und überraschende Wendungen überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2023
Still wanting you / Still Bd.2 (eBook, ePUB)
Fast, Valentina

Still wanting you / Still Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem Amber erfahren hat, dass ihr langjähriger Lebensgefährte sie betrogen hat, zieht sie die Konsequenzen und trennt sich von ihm. Amber krempelt ihr gesamtes Leben um. Dazu gehört auch, dass sie sich eine Praktikumsstelle sucht, um sich auf die Eröffnung des Familienhotels vorzubereiten. Dort trifft sie ausgerechnet auf den attraktiven Brian, in den sie in der Highschool heimlich verliebt war. Das einzige Date, das sie mit ihm je hatte, endete allerdings in einer Katastrophe...

"Still wanting you" ist nach "Still missing you" der zweite Band der Still-Reihe von Valentina Fast. Dieser Teil der Reihe knüpft beinahe nahtlos an den ersten Band an. Man kann den aktuellen Ereignissen zwar auch dann folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, dennoch ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, damit man die Weiterentwicklung der Charaktere verfolgen kann. 

In diesem Band stehen Amber und Brian im Zentrum der Ereignisse. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere, geschildert. Dadurch kann man nicht nur an den Gedanken und Gefühlen der beiden teilhaben, sondern außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. 

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Es gelingt ihr hervorragend, sowohl die Charaktere als auch die Handlungsorte so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und ganz in die Handlung eintauchen kann. Dass es zwischen den beiden gewaltig knistert, ist sofort spürbar. Dennoch kann man Ambers Vorsicht, sich nicht auf Brian einzulassen, nachvollziehen. 

Die Nebencharaktere wirken ebenfalls sehr lebendig und bereichern die Handlung. Der Zusammenhalt zwischen den Adoptiv-Geschwistern wird so authentisch beschrieben, dass man sich sicher ist, dass sie sich aufeinander verlassen können. Ambers Ex-Freund polarisiert, wodurch man Ambers Wut auf ihn hervorragend nachvollziehen kann. 

Die Liebesgeschichte zwischen Amber und Brian wirkt glaubhaft und wird nicht zu zuckersüß und übertrieben dargestellt. Deshalb kann man mit diesem Buch wunderbar dem Alltag entfliehen und einfach mal die Seele baumeln lassen. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2023
Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
Katzenbach, John

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan


sehr gut

Durch Zufall stößt Connor im Darknet auf eine Gruppe von 5 Männern, die sich "Jacks Boys" nennen und dem Serienkiller Jack the Ripper nacheifern. Er dringt in ihren Chatroom ein und verhöhnt die Serienmörder. Nicht ahnend, dass es für die Männer leicht ist, ihn im realen Leben aufzuspüren. Und so gerät Connor ins Visier der Killer, die einen perfiden Plan schmieden, um ihm nicht nur einen Denkzettel zu verpassen, sondern ihn zu ermorden. Doch "Jacks Boys" haben nicht mit Connors Großvater Ross gerechnet...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Anfangs werden einige Charaktere eingeführt, deshalb sollte man konzentriert lesen, um die Übersicht zu behalten. Der Autor versteht es hervorragend, jeden Hauptcharakter lebendig wirken zu lassen, da es zu allen Hintergrundinformationen gibt. Das gilt ebenfalls für die fünf Serienkiller, auch wenn Hinweise, die zu ihrer Enttarnung führen könnten, fehlen. Doch man bekommt genug Informationen, um ihre Gedanken nachzuvollziehen.

Die Einführung aller Charaktere ist sehr detailliert. Obwohl alles interessant geschildert wird, kommt noch keine wirkliche Spannung auf. Das ändert sich nach dem ersten Drittel der Handlung allerdings schlagartig. Denn dann zieht das Tempo so stark an, dass man sich kaum noch vom Gelesenen lösen kann. Man beobachtet das Geschehen gebannt und malt sich aus, was weiterhin passieren wird. Die Geschichte ist allerdings kaum vorhersehbar, da es zu einigen überraschenden Wendungen kommt. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das einige Überraschungen bereithält.

Ein Thriller, der zunächst gemächlich startet, sich aber schon bald zu einem echten Pageturner entwickelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2023
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Von Kindesbeinen an, schlägt das Herz der jungen Nina von Veltheim für die Bühne. Ihr Ziel ist es allerdings nicht, selbst vor einem Publikum zu stehen, sondern etwas zu inszenieren, dass die Leute von den Stühlen reißt. Auf dem familiären Gutshof in der Uckermark wird sich dieser Wunsch allerdings nicht erfüllen. Das erkennt auch ihr Zwillingsbruder Carlo, der die Familie schließlich davon überzeugt, Nina nach Berlin zu schicken. Nina setzt alles daran, ihre Familie nicht zu enttäuschen und kämpft für ihren Traum....

"Der Traum beginnt" ist der Auftakt zur Wintergarten-Trilogie. Der "Wintergarten" ist ein Varieté in Berlin und genau dort möchte Nina das Publikum unterhalten. Zunächst lernt man Nina und ihre Familie kennen. Man merkt sofort, dass sie und all ihre Lieben, das Herz auf dem rechten Fleck haben. Charlotte Roth versteht es hervorragend, die Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie mühelos vor Augen hat. Deshalb ist man von Anfang an sofort mitten im Geschehen.

Das pulsierende Berlin der 20er Jahre wird ebenfalls so authentisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit Nina durch die Stadt zu ziehen und all die aufregenden Eindrücke ebenfalls wahrzunehmen. Dadurch kann man sich ganz darauf einlassen, Ninas Kampf, ihren Traum aus alleiniger Kraft wahrwerden zu lassen, zu beobachten. Wobei beobachten eigentlich nicht das richtige Wort ist, denn man wird so mitreißend unterhalten, dass man sich nicht als einfacher Beobachter fühlt, sondern eher das Gefühl hat, alles an Ninas Seite zu erleben. Nicht nur Ninas Traum ist ein Teil der Handlung, denn auch die Sorgen und Nöte der Bevölkerung fließen ebenfalls glaubhaft ins Geschehen ein und bilden eine gelungene Hintergrundkulisse.

Ein gelungener und mitreißend erzählter Auftakt der Wintergarten-Trilogie. Dieser Einstieg sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen möchte, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2023
We Are Like the Sky / Like Us Bd.2
Niebler, Marie

We Are Like the Sky / Like Us Bd.2


ausgezeichnet

Leevi und Riven waren in ihrer Kindheit die allerbesten Freunde. Doch dann ließen Rivens Eltern sich scheiden und sie verließ mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern die Insel und zog nach Toronto. Nur Rivens Vater blieb allein zurück. Und dessen Zustand bereitet Leevi nun große Sorgen, denn er irrt oft orientierungslos herum. Deshalb nimmt Leevi nach zehn Jahren Kontakt zu Riven auf. Riven kehrt auf die Insel zurück, um ihrem Vater beizustehen. Sofort ist die alte Vertrautheit zwischen Riven und Leevi wieder spürbar. Schon bald stellen die beiden fest, dass sie weitaus mehr als bloße Freundschaft füreinander empfinden. Doch Rivens Karriere in der Großstadt Toronto nimmt gerade erst Fahrt auf. Deshalb will sie bald dorthin zurückkehren. Leevi ist überzeugt, dass er, als einfacher Fischer, nicht gut genug für Riven ist...

"We are like the Sky" ist nach "We are like the Sea" der zweite Teil der Like-Us-Reihe, die sich auf der kanadischen Insel Malcolm Island zuträgt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man den Auftaktband nicht gelesen hat. Man trifft zwar auf altbekannte Charaktere, doch es wird nicht zu viel von den Ereignissen des ersten Teils verraten, wodurch man die Bände auch unabhängig voneinander lesen kann.

Auch in diesem Band versteht es die Autorin wieder hervorragend, die Insel und ihre Bewohner so lebendig zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Geschichte von Leevi und Riven einlassen.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Leevi und Riven geschildert. Dadurch kann man nicht nur ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben, sondern außerdem beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Man spürt das Knistern, das zwischen ihnen herrscht, deshalb sofort. Die beiden Hauptcharaktere wirken sehr sympathisch, ihre Gefühle glaubhaft und die Bedenken, die beide haben, kann man problemlos nachvollziehen. Diese Lovestory hat mehr zu bieten, als ein normaler Liebesroman, denn Rivens Vater erkrankt an Alzheimer und dieses Thema wird sensibel in die Handlung integriert. Einen allzu schwermütigen Roman braucht man aber dennoch nicht zu befürchten, denn die Freundesclique, die auf der Insel wohnt und Riven bereitwillig aufnimmt, sorgt für einige humorvolle Momente.

Eine einfühlsam erzählter Liebesroman, der durch sympathische Charaktere und eine rundum gelungene Hintergrundkulisse überzeugt.