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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 477 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2020
Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! / Das Superschurken-Handy Bd.1
Bertram, Rüdiger

Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! / Das Superschurken-Handy Bd.1


sehr gut

Die Viertklässlerin Franzi hat nur einen großen Wunsch, ein eigenes Handy. Alle anderen in der Schule haben schon eins, meint sie. Könnte sie nur auch in den Gruppenchats dabei sein, wäre sie sicher nicht mehr eine Außenseiterin.

Doch obwohl ihre Eltern viel arbeiten, reicht das Geld kaum zum Leben. Die Familie lebt bescheiden in einer kleinen Wohnung. Franzis größte Freude ist der kleine Balkon. Sie beobachtet die Flugzeuge am Himmel und träumt von fernen Zielen.

Als Franzi auf eine weiterführende Schule wechselt und auch hier keine Freunde findet, bekommt sie endlich ein gebrauchtes Handy. Aufgeregt richtet sie alles ein, doch irgendetwas stimmt nicht. Das Handy lässt sich nicht ausschalten, aber nicht nur das. Das Handy spricht mit ihr. Franzis Handy heißt Dan, und Dan weiß genau was er will.

Franzi ist eigentlich ein braves Mädchen, darum kommt es zu einigen Auseinandersetzungen, wenn zum Beispiel Dan mit gestohlenen Kreditkartendaten Bestellungen aufgibt. Sein größter Wunsch ist allerdings ein Chip, der seine Leistung erhöhen würde. Den möchte er gemeinsam mit Franzi aus einer Fabrik stehlen, und sie soll ihm dann den Chip einbauen. Aber eine weitere Person will diesen Chip ebenfalls stehlen. Es wird gefährlich für Franzi.

Diese liebenswerte und humorvolle Geschichte macht Kindern im Grundschulalter sicher Spaß. Manche Ereignisse sind völlig unglaubwürdig, beispielsweise der Einbruch in eine gut gesicherte Fabrik oder die Beschreibung von Franzis Gegenspieler. Das macht aber eher den Reiz der Geschichte aus, denn Kinder verstehen mit Sicherheit, dass diese ulkigen Beigaben nicht ernst gemeint sind. Eine schöne Ergänzung der Geschichte sind die ansprechende Zeichnungen.

Zwischen den Zeilen scheint eine dezente Kritik an die moderne Medien durch. Der Leser erfährt, dass Daten im Netz nicht unbedingt sicher sind, außerdem ist Franzi ein gutes Vorbild dafür, dass es außer Handyspiele auch andere schöne Aktivitäten gibt. Ein weiteres Thema ist Freundschaft und Mobbing, das gut umgesetzt wird.

Fazit: Ein unterhaltsames Buch für Kinder im Grundschulalter, mit Humor und einigen Anregungen für das Gespräch mit Kindern über Freundschaft, Mobbing und moderne Medien. Empfehlenswert!

Bewertung vom 01.10.2020
Ada, wo bist du?
Kleinloh, Melanie

Ada, wo bist du?


ausgezeichnet

58 Jahre ist sie alt. Das abenteuerlustige Funkeln in ihren Augen ist zwar verblasst, aber nicht ganz verschwunden. Ada vergisst zwar vieles, aber ihre Erinnerungen an die Vergangenheit sind klar und lebendig.

An diesem Morgen bleibt ihr nicht viel Zeit für ihre Reise in die Vergangenheit. Sie beeilt sich, um rechtzeitig zu einer Verabredung zu kommen. Sie will ihre Tochter und deren dreijährige Zwillingssöhne treffen.

Als sie gehen will, entdeckt sie, dass sie im Haus eingesperrt ist. Doch Ada findet schnell einen Ausweg. Erst einmal draußen, verschwindet sie mit ihrem Fahrrad. Im Rucksack steckt ein altes Fotoalbum, das sie kurzentschlossen mitgenommen hat.

Am Treffpunkt kann sie Tochter und Enkel nicht finden. Sie fährt weiter, doch immer wieder hält sie an und betrachtet die Bilder in ihrem Album. Dabei durchlebt sie die Vergangenheit.

Zuhause macht sich ihr verzweifelter Mann auf die Suche. Dabei erinnert auch er sich an die Vergangenheit. Er erkennt, wo er Ada eine bessere Stütze hätte sein können. Er hofft sehr, dass er noch die Möglichkeit bekommt sich mit Ada auszusprechen.

In Rückblicken wird die Geschichte einer leidgeprüften Familie erzählt. Von den Jugendjahren an begleitet der Leser Ada und ihren Mann bei ihrem zärtlichen Kennenlernen, ihren bewegten Familienjahren im Ausland und dem problematischen Wiederankommen in Deutschland. Mit dem großen Leid, das sie erleben, geht jedes Familienmitglied anders um.

Ada, die in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen ist, will nach ihrem Verlust nicht mehr mit Gott leben. Er hat ihr genommen, was sie am meisten geliebt hat. Wie kann sie ihm da noch vertrauen? Ihr Mann versteht ihre zweifelnde Fragen nicht, denn er geht mit der durchlebten Prüfung ganz anders um.

Dieses Buch ist spannend geschrieben und trotz der nüchternen Sprache sehr gefühlvoll. Die Liebesgeschichte, die Unterstützung der Familie durch gute Freunde, und die Anklagen und Zweifel Adas bewegen das Herz. Die Innenwelt von Ada, ihrem Mann und den beiden Töchtern wird so gut beschrieben, dass man sich beim Lesen in ihnen selbst erkennen kann. Der melancholische Grundton des Buchs passt zu den aufgeworfenen Fragen.

Fazit: Ein außergewöhnliches Buch, in dem mit nüchternen Worten viel Gefühl vermittelt wird und lebenswichtige Fragen gestellt werden. Es geht unter anderem darum, ob der Glaube an Gott in schweren Tagen trägt und wie unterschiedlich Menschen mit Leid umgehen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 29.09.2020
Kraftvoll beten
Greig, Pete

Kraftvoll beten


ausgezeichnet

Wenn sich jemand mit dem Thema Gebet auskennt, dann ist es der Autor dieses Buchs. Aus einer Vision des Engländers Pete Greig wurde eine weltweite Bewegung. In über hundert Ländern der Erde gibt es Gebetsräume und -häuser, in denen jeden Tag 24 Stunden lang gebetet wird.

Dieses Buch ist eine einfache Einführung in die Praxis des Gebets. Anhand des Vaterunsers erklärt der Autor die einzelnen Elemente des Gebets. Die vier Hauptthemen lassen sich gut merken, denn die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe bilden das Wort pray, bete.

Es beginnt mit „pause“ – innehalten und zur Ruhe kommen. Dabei ist ein fester Gebetsplatz hilfreich. Der zweite Schritt heißt „rejoice“ oder freuen. So wie das Vaterunser mit dem Blick auf den Vater beginnt, sollten auch wir zuerst einmal Gott anbeten. Der dritte Teil ist uns wohl am geläufigsten, „ask“ oder bitte. Wichtige Fragen der Gebetspraxis werden hier beantwortet, z.B. ob es in Ordnung ist Gott um Kleinigkeiten, wie einen Parkplatz zu bitten, oder wie man mit Enttäuschungen und scheinbar unerhörtem Gebet umgeht. Der letzte Schritt ist schließlich „yield“ oder Hingabe. Hier geht es um das kontemplative Gebet, also das Gebet ohne Worte, um das Hören auf Gott, um Schuld und Versöhnung und um den geistlichen Kampf.

Zwischen den Kapiteln finden sich insgesamt zehn kurze Lebensbilder, die das Gesagte veranschaulichen. So ist die querschnittsgelähmte Joni ein gutes Beispiel für unerhörtes Gebet und Corrie ten Boom zeigt, wie Gott Bitten erhört und hilft zu vergeben.

Das Buch beginnt mit dem Gedanken, dass die Sehnsucht nach einer Verbindung mit einer Gottheit in den Menschen steckt. Die Überlegungen sind auch für nichtkirchliche Menschen leicht nachvollziehbar, da Pete Greig nichts voraussetzt. Und das Leitmotiv des Autors, „einfach bleiben“ zieht sich durch das Buch. Die Ratschläge sind durchweg eingängig und einfach.

Pete Greig erzählt viel aus seinem eigenen Leben. Manches, wie zum Beispiel kleine Anekdoten aus seinem Familienleben, veranschaulichen seine Gedanken. So vergleicht er beispielsweise seine Beziehung zu seinen Kindern mit der Beziehung zu Gott, unserem Vater. Andere Beispiele zeigen, wie er selbst mit den angesprochenen Themen umgeht, zum Beispiel mit seinen vielen unerhörten Gebeten um Heilung für seine Frau.

Der Autor kann gut erzählen, darum macht es Spaß dieses Buch zu lesen. Manche Gedanken sind umstritten, wie zum Beispiel das kontemplative Gebet, aber Pete Greig weiß um die Bedenken mancher Christen und geht darauf ein. Er macht deutlich, dass es nicht um fernöstliche meditative Praktiken geht, sondern einfach um das Stillwerden und Stillsein in der Gegenwart Gottes.

Fazit: Eine gute Einführung ins Gebet, das ganz praktische und alltagstaugliche Tipps gibt, damit es nicht bei der Theorie bleibt. Anschaulich und konkret erklärt der Autor anhand des Vaterunsers wie wir beten können.

Bewertung vom 29.09.2020
Winterleuchten am Liliensee
Büchle, Elisabeth

Winterleuchten am Liliensee


sehr gut

Im Mittelpunkt dieses Buchs steht die 23jährige Lisa. Aufgewachsen bei ihrer Großtante in Frankreich, reist sie nach dem Tod ihrer Mutter hoffnungsvoll in den Schwarzwald. Eine ehemalige Freundin der Mutter, Charlotte, ist bereit sich um die Tochter der Verstorbenen zu kümmern. Charlotte ahnt nicht, dass es neben dem sechsjährigen Mädchen, dessen Patentante sie ist, eine weitere Tochter gibt. Umso größer ist das Erstaunen der ganzen Familie als die erwachsene Lisa am Bahnsteig steht, nicht ein kleines Mädchen, das ein Zuhause braucht.

Schon bald reift in Charlotte ein Plan heran. Mit drei erwachsenen Söhnen sehnt sie sich schon lange nach einer weiteren weiblichen Person im Haushalt. Da ihr ältester Sohn, Robert, nach einer enttäuschenden Beziehung Lisa eher feindselig gegenübersteht, und der Jüngste weg ist zum Studium, versucht sie ihren mittleren Sohn und Lisa zusammenzubringen. Ihre Pläne werden jäh unterbrochen, als Robert und Lisa vermisst werden. Sie werden auf einem Berg von einem heftigen Schneesturm überrascht. Zum Glück gibt es in der Nähe eine Schutzhütte, die mit dem Nötigsten ausgestattet ist.

Während die Familie besorgt auf die Rückkehr der Beiden wartet, lernen sich Robert und Lisa in dieser Zeit der erzwungenen Zweisamkeit besser kennen. Neben fröhlichem Geplänkel, Kartenspielen und Schneeräumen, werden im Schutz der Dunkelheit auch tiefe Verletzungen angesprochen. Doch auch wenn sie sich besser kennenlernen und ihrer Heilung ein ganzes Stück näher kommen, steht noch einiges zwischen ihnen.

Diese Wohlfühl-Wintergeschichte fängt die Stimmung einer ländlichen Familie in der Mitte des letzten Jahrhunderts auf. Zarte Naturbeschreibungen lassen die Sehnsucht nach einem kalten Wintertag und warmen Kaminfeuer erwachen.

Freunde von romantischen Geschichten werden sich an der wachsenden Anziehung zwischen Robert und Lisa freuen. Allerdings wirken die Aussagen manchmal etwas klischeehaft, wenn abgegriffene Beschreibungen wie ein muskulöser Körperbau oder große Rehaugen zu oft eingesetzt werden.

Doch diese Geschichte lebt nicht nur von einer Romanze. Robert und Lisa lernen sich nicht nur besser kennen, sie helfen sich gegenseitig bei der Heilung ihrer inneren Verletzungen. Dabei erfahren sie mehr über den wahren Heiler, Gott. Besonders eindrücklich ist das Beispiel einer Leinwand oder Schneefläche. Es bleiben zwar Spuren von Verletzungen, aber Gott kann den Schmerz mit weißer Farbe übermalen.

Fazit: Eine wohltuende Wintergeschichte, die den Leser in eine verschneite Schwarzwaldlandschaft entführt, mit geistlichen Impulsen über die Heilung von Enttäuschungen, die Menschen uns verfügen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2020
Groß genug, die Welt zu retten
Kirby, Loll

Groß genug, die Welt zu retten


sehr gut

Dieses Buch fällt mit seinem farbenfrohen, hochwertigen Cover ins Auge. Das Format ist angenehm, und auf den Bildern gibt es viele Details zum Entdecken.

Zwölf junge Helden werden vorgestellt. Diese Kinder haben eine Not gesehen und nicht darauf gewartet, dass andere eingreifen, sondern selbst erste Schritte zur Abhilfe unternommen. Viele Projekte dieser jungen Menschen fangen ganz klein an.

So ruft die neunjährige Himangi aus Indien dazu auf zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen, um Abgase zu vermeiden. Die elfjährige Shalise in Australien geht jedes Wochenende zum Strand, um Müll aufzusammeln. Dazu setzt sie sich dafür ein, dass weniger Müll an den Stränden ihrer Heimat landet. Die neunjährige Eunita legt einen Garten in ihrer Heimat Kenia an, um Bienen anzulocken. Dazu klärt sie mit Schildern auf und verkauft Samen, damit auch andere bei sich Gärten einrichten.

Das Buch beginnt mit dem Aufruf, „Lass dich von den Kindern in diesem Buch auf Ideen bringen. Du musst nicht bis morgen warten. Du bist stark, wichtig und schlau. Du kannst heute beginnen.“ Danach folgt eine Übersicht über die zwölf Kinder, die anschließend vorgestellt werden.

Jede Idee ist auf einer Doppelseite zu sehen. Auf den schönen, detailreichen Bildern sind jeweils mehrere Kinder im Einsatz. Da werden beispielsweise Bäume gepflanzt, Nashörner gestreichelt oder Müll aufgesammelt. In einem kurzen Text wird das Wichtigste über das jeweilige Kind erklärt. Auf den Bildern verteilen sich in kleiner Schrift weitere Hinweise. Teilweise werden die Aktivitäten der Kinder erklärt, teilweise wird aufgeklärt, warum unsere Umwelt gefährdet ist.

Das Buch eignet sich gut für Grundschulkinder, auch wenn die Texte teilweise recht anspruchsvoll sind. Es ist eher ein Buch, das gemeinsam entdeckt und besprochen werden kann. Schade, dass es nicht mehr Informationen über die Projekte enthält.

Am Ende des Buchs finden sich Tipps, die helfen sollen, sich ebenfalls für den Schutz der Umwelt einzusetzen. Da gibt es Ratschläge für einen schonenden Umgang mit Ressourcen, aber auch kurze Hinweise, wie man auf ein Projekt aufmerksam machen kann.

Fazit: Ein sehr ansprechendes Buch über ein wichtiges Thema, das allerdings mit seinen kurzen Texten nur einen knappen Einstieg bieten kann. Sehr gut geeignet, um gemeinsam mit Kindern das Thema Umweltschutz und Aktivismus zu entdecken.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2020
Wundersuche
Bruckner, Thomas

Wundersuche


gut

Der Österreicher Thomas Bruckner ist schockiert als bei ihm ein Hirntumor festgestellt wird. Aus medizinischer Sicht muss er nicht sofort operiert werden. Diese Zeit nimmt er sich, um mehrere Wunderheiler aufzusuchen. Einerseits reizt ihn das aus journalistischer Sicht, andererseits hat er die große Hoffnung, dass er geheilt werden kann.

Er ist aber auch skeptisch. Sind diese Heiler alle Scharlatane, die ihre hoffnungsvollen Patienten täuschen? Thomas Bruckner nimmt sich vor nichts von seiner Diagnose zu sagen. Wenn ein Heiler selbst feststellen kann woran er leidet, gewinnt er auf jeden Fall an Glaubwürdigkeit.

Seine Reise führt ihn rund um die Welt. Er beginnt in seiner Heimat und stellt fest, dass es allein in Österreich unzählige Heiler gibt. Aber auch in Brasilien, auf den Philippinen und im afrikanischen Busch sucht er bekannte und weniger bekannte Wunderheiler auf.

Die Heiler sind so unterschiedlich wie die Heiler, vom zurückhaltenden Bauern zum mächtigen Sektenchef ist alles vertreten. Viele dieser Heiler hatten ein besonderes Erlebnis, in dem ihnen ihre besonderen Kräfte verliehen wurden.

Am Ende der Reise ist der Autor immer noch ein Suchender. Er hat vieles erlebt und gelernt, aber Antworten hat er trotzdem nicht.

Thomas Bruckner ist einerseits skeptisch, andererseits offen für alle Weltanschauungen und Heilmethoden. Er ist bereit sich mit Haut und Haaren auf alles einzulassen. Das führt ihn an seine Grenzen. Doch trotz allem Bemühen bleibt er im Ungewissen. Darum ist dieses Buch zwar als Erfahrungsbericht interessant, aber der Leser ist nachher nicht wirklich schlauer.

Manches scheint zu wirken, oder was es doch etwas anderes, das geholfen hat? Es lässt sich nicht nachvollziehen, ob die Handauflegungen und geistliche OPs etwas bewirkt haben oder nicht. Irgendwelche übernatürliche Kräfte scheinen tatsächlich am Werk zu sein, und die Auswirkungen sind oft alles andere als angenehm. Ob es da nicht klüger wäre zu prüfen was für Kräfte das sind, anstatt sich bedenkenlos auf alles einzulassen? Der Autor scheint recht unentschlossen und urteilslos zu sein.

Fazit: Gut geschrieben, begleitet der Leser den Autor auf eine Reise zu Heilern, die auf ganz unterschiedliche Weise wirken. Als Geschichte ist diese Erzählung interessant, aber der Leser bleibt ratlos zurück. Dieses Buch ist eher eine Reisereportage als ein Ratgeber, und die Vorgehensweise des Autors ist mit Sicherheit nicht zur Nachahmung empfohlen!

Bewertung vom 03.09.2020
Sei es dir wert
Rosenkranz, Déborah

Sei es dir wert


sehr gut

Déborah Rosenkranz ist nicht nur Autorin. Mit Liedern und einer lebenswichtigen Botschaft im Gepäck tritt sie auf einer Vielzahl von Bühnen auf. Mit diesem Buch möchte sie ihren Leserinnen Mut machen und ihnen zusprechen, „Du bist wertvoll, und weil du wertvoll bist, musst du keine falschen Wege einschlagen.“

Sie kennt die Kämpfe, die uns das Leben schwer machen. Magersucht, Depressionen und eine zerstörerische Liebesbeziehung hätten ihr fast das Leben gekostet. Doch sie konnte mit Gottes Hilfe diese und andere traumatische Erfahrungen überwinden. Was sie in diesen schweren Zeiten gelernt hat gibt sie hier ihren Leserinnen weiter.

In 22 kurzen Kapiteln geht die Autorin auf verschiedene Aspekte dieses Selbstwerts ein. Dabei erzählt sie viel aus ihrem eigenen Leben. Schonungslos offen berichtet sie von Versuchungen, die ihr zu schaffen machen, von Einsamkeit und Neid, von Angst und Bewahrung. Dabei gibt sie die Lebensweisheiten weiter, die ihr geholfen haben. Neben vielen praktischen Tipps wird deutlich, welche große Rolle die Bibel für sie spielt. Sie ermutigt ihre Leserinnen täglich Zeit mit Gott und seinem Wort zu verbringen.

Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich schnell lesen. Déborah spricht ihre Leserinnen persönlich an. Es fühlt sich an, als würde man bei einer Tasse Kaffee gute Ratschläge einer älteren Schwester anhören.

Sexualität und das Leben als Single sind Themen, die sich durch das Buch ziehen. Die Autorin ist alleinstehend, doch sie geht auch auf die Situation von Ehefrauen und Mütter ein. Themen wie Neid, Sünde und Versagen kommen zur Sprache, und Leserinnen lernen den Weg zur Vergebung und Befreiung von Bitterkeit kennen. Bei allen Themen steht die Botschaft, „Du bist von Gott geliebt, und darum bist du wertvoll“ im Mittelpunkt dieses Buchs.

Fazit: Ein mutmachendes Buch für junge Frauen. Déborah Rosenkranz berichtet offen von ihren Kämpfen und Siegen und macht Mut sich bewusst von Gott führen zu lassen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 01.09.2020
Der Babylon-Plan
Kowalsky, Daniel

Der Babylon-Plan


sehr gut

Ein geheimnisvoller Plan wird jahrtausendelang weitergegeben. Das Ziel ist eine einheitliche Sprache der Weltgemeinschaft, die dann alles erreichen kann. Vier Jugendliche befinden sich in großer Gefahr, denn sie wollen die Machenschaften dieser Verschwörung aufdecken.

Leandro ist ein junges Genie, der für ein geheimes Forschungsprojekt angeworben wurde. Als er die verschleierten Pläne seiner Vorgesetzten entdeckt, flieht er mit seinen gesammelten Beweisen. Seine Gegner sind ihm aber auf der Spur. Er hat keine Chance zu entkommen. Doch dann taucht David auf, der wegen einer Eingebung genau zur rechten Zeit am richtigen Ort ist.

Lion ist verliebt. Seit einem Jahr hat er seine geheimnisvolle Angebetete nicht gesehen. Damals, beim gemeinsamen Schulabschluss, hatte sie vorgeschlagen, dass sie sich nach genau einem Jahr treffen, um ihre Beziehung zu beginnen. Lion kann es kaum abwarten Jacqueline wiederzusehen. Sie ist zum richtigen Zeitpunkt am Treffpunkt, doch sie erkennt ihn nicht und ist wütend auf diesen Fremden, der sie anspricht. Lion versteht die Welt nicht mehr. Dann beobachtet er noch, wie Jacqueline scheinbar gegen ihren Willen mitgenommen wird. Ihm ist klar, er muss sie retten.

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine rasante Verfolgungsjagd. Die vier Teenager haben gegen ihre übermächtigen Verfolger keine Chance. Es geht um Leben und Tod. Autos werden zerstört, Häuser brennen ab. Den Gegnern ist jedes Mittel recht, um die Jugendlichen auszuschalten.

Nach und nach decken die jungen Leute den heimtückischen Plan ihrer Gegner auf. Es geht darum die Welt zu beherrschen, indem die Gedanken der Menschen kontrolliert werden. Schon jetzt hat diese Gruppe sehr viel Macht durch die Medien. Aber sie wollen mehr. Sie wollen tief in die Gedanken der Menschen eindringen und sie kontrollieren.

Das Tempo der Erzählung ist schnell. Immer wieder geraten die Jugendliche in eine ernste Notlage, aus der sie sich jedoch in letzter Minute befreien können. Dabei wirken die Lösungen teilweise unrealistisch. Immer ist die richtige Person oder das richtige Mittel gerade noch rechtzeitig zur Hand. Die aufregende Handlung wird auch im häufigen Gebrauch von Ausrufezeichen deutlich, was beim Lesen etwas störend wirkt. Auch die Dialoge wirken manchmal nicht echt, entweder weil zu viele Fakten eingeflochten werden oder weil zu sehr versucht wird allen Charakteren eine Jugendsprache zu verleihen.

Der Glaube spielt in dieser Erzählung eine wichtige Rolle. Das wirkt nicht unnatürlich, sondern passt zur Welt und den Fragen der Jugendlichen. Es wird außerdem ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass unsere mobilen Geräte zu unserer Überwachung benutzt werden können, und dass es sinnvoll ist sie nicht immer dabei zu haben.

Fazit: Eine spannende aktionsgeladene Erzählung für Jugendliche über vier mutige junge Menschen, die gegen eine übermächtige Verschwörung kämpfen. Mit christlichen Inhalten macht dieses Buch auf die Gefahren der modernen Medien aufmerksam.

Bewertung vom 01.09.2020
Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe
Moerke, Debra;Lambert, Cindy

Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe


ausgezeichnet

Debra und ihre Familie kümmern sich liebevoll um Kinder, die eine sicheres Zuhause brauchen. Manche bleiben nur eine Nacht, andere viel länger. Das Ziel des Jugendamts ist die Rückführung der Kinder in die eigene Familie. Für die kleine Hannah ist das ein Todesurteil.

An einem schönen Junitag im Jahr 1996 holt Debra ein neugeborenes Baby aus dem Krankenhaus ab. Ally ist, wie ihre Mutter, kokainsüchtig. Fast ein Jahr bleiben Ally und ihre vier Geschwister bei der Familie Moerke. Sie besuchen ihre leibliche Mutter immer wieder. Die zwei Großen genießen diese Besuche, aber die zwei mittleren Kinder gehen nur ungern mit. Sie haben einen anderen Vater und werden darum von der Mutter abgelehnt.

Besonders Hannah leidet unter den Besuchen. Als ein Richter entscheidet, dass die fünf Kinder zur Mutter zurückkehren müssen, klammert sich Hannah an ihre Pflegemutter. Sie will unter keinen Umständen zurück. Aber Debra hat keine Wahl, sie muss das traurige Mädchen abgeben.

Debra besucht die Familie danach oft, aber sie trifft nur selten die Kinder an. Vor allem Hannah scheint immer gerade weg zu sein. Als die Mutter wegen einem Diebstahl ins Gefängnis kommt und die Kinder erneut in Pflege gegeben werden sollen, ist die 5jährige Hannah nicht aufzufinden. Das, was Debra befürchtet hat, ist eingetreten. Hätte sie nur dieses kleine Mädchen retten können!

Und dann kommt eine unfassbare Anfrage. Die Mutter, die ihr eigenes Kind ermordet hat, ist erneut schwanger, und sie bittet Debra ihr Kind großzuziehen. Der Tod der geliebten Hannah schmerzt die ganze Familie. Wäre dieses Geschwisterkind nicht eine schreckliche Erinnerung an die grausame Tat? Außerdem sträubt sich alles in Debra die Bitte einer Mörderin zu erfüllen.

Diese wahre tragische Geschichte wird gut erzählt. Die Autorin lässt den Leser an den Freunden und Schwierigkeiten einer Pflegemutter teilhaben. Dabei reflektiert sie nicht nur, was in der Erziehung von traumatisierten Kindern wichtig ist, sie zeigt auch, wie sie ihre kurze Zeit mit den Kindern nutzt, um ihnen deutlich zu machen, dass sie geliebt sind. Von Menschen und von Gott.

Besonders beeindruckend ist der innere Kampf der Autorin. Sie weiß, dass Gott sie auffordert zu lieben, aber es erscheint ihr unmöglich der Mörderin eines unschuldigen Kindes zu vergeben. Sie kämpft gegen ihre Selbstgerechtigkeit an und erkennt, dass auch sie auf Gottes Vergebung angewiesen ist. Diese Betrachtungen einer geistlich reifen Frau spornen den Leser an anderen zu vergeben, auch wenn das Vergehen schrecklich ist.

Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, über ein aufopferndes und bewegtes Leben, über ein schreckliches Verbrechen und über die Kraft der Vergebung. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 28.08.2020
Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!
Simmons, Jo

Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!


sehr gut

In Toms Familie wird der Glücksgeburtstag besonders groß gefeiert. Den gibt es nämlich nur einmal im Leben, nämlich wenn Alter und Datum übereinstimmen. Umso größer ist Toms Vorfreude. In nur wenigen Tagen ist es der 11.8. und er wird elf. Er erinnert seine Eltern immer wieder daran. Doch dann sagt seine Mutter kurz vor dem großen Tag, dass sein Geburtstag verschoben werden muss, da gerade so viel los ist.

Ja, es ist tatsächlich viel los. Oma ist bei der Familie eingezogen, denn sie verkraftet den Tod ihres Hundes nicht. Dieser wurde plattgedrückt, als das Haustier der Familie, ein fettes Schwein, vom Garagendach fiel. Außerdem ist das Schwein verschwunden, der kleinen Schwester von Tom fallen reihenweise Zähne aus, ohne dass die Zahnfee kommt, und Toms Eltern müssen beide viel arbeiten. Aber trotzdem, ein Geburtstag muss am Geburtstag gefeiert werden, meint Tom.

Er kommt auf die Idee, dass er einfach alle Probleme lösen muss, damit seine Eltern Zeit für seine Geburtstagsfeier haben. Das scheint zuerst zu klappen, doch dann werden die Probleme nur noch größer. Auf einmal fällt Tom ein, dass er seine besondere Geburtstagsfeier selbst vorbereiten kann. Zum Glück hat er viele große und kleine Freunde, die ihn dabei unterstützen. Sein größter Wunsch wird erfüllt. Er erlebt einen wunderbaren, unvergesslichen Geburtstag. Dabei merkt er, worauf es beim Feiern wirklich ankommt – nicht auf besondere Programmpunkte und Ereignisse, sondern auf Menschen, die zusammenhalten und miteinander Spaß haben.

Es macht Freude dieses unterhaltsame und humorvolle Buch zu lesen. Die Lebenswelt der Kinder wird gut wiedergegeben, denn fast alle Kinder lieben ihren Geburtstag, stehen sie doch an diesem Tag im Mittelpunkt. Ein Plus sind die schönen, spaßigen Zeichnungen.

Interessant ist der Kontrast im Buch. Einerseits ist Tom ein ganz normaler Junge. Er hat dieselben Wünsche und Träume wie andere Kindern in seinem Alter. Andererseits ist manches in seinem Leben alles andere als normal. So lebt ein Schwein auf seinem Dach und Hühner folgen ihm aufs Wort. Und der Platz, an dem ein toter Hund seine letzte Ruhestätte findet, ist auf jeden Fall ungewöhnlich.

Fazit: Ein lustiges Kinderbuch über Freundschaft und Familie, in dem ein Junge in der Not kreativ wird. Aus seiner Enttäuschung über die gestrichene Feier wird ein ganz besonderes Geburtstagsfest. Empfehlenswert!