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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2019
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (2 MP3-CDs)
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Ich hatte ja bei einer anderen Rezension ("Nanos" von Timo Leibig) schon erwähnt, dass ich vom Aufbau der Geschichte sehr begeistert war. Oft hat man, gerade bei zukunftsorientierten Geschichten, das Problem sich in der Welt zurecht zu finden, doch hier war ich direkt dabei. Der Autor holte mich gleich am Anfang ab. Schnell wird klar, wie es schon der Klappentext beschreibt, dass es um eine Welt geht, in welcher der Tod keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Man wird jedoch nicht direkt mit einer Abhandlung aller Funktionen und Umstände überhäuft, sondern bekommt diese gut verpackt im Laufe der Geschichte serviert.  Teilweise wird einfach aus dem Leben heraus berichtet, wie sich die Jugendlich einfach aus Spaß an der Freude gegenseitig umbringen, oder auch sich selbst. Denn was soll schon passieren?! So lernt man die Begebenheiten wunderbar kennen.

Selbst die Scythe bleiben kein langes Rätsel. Zuerst lernt man diese hauptsächlich aus der Sicht des "Normalsterblichen" kennen und im Laufe der Geschichte erfährt man von deren Beweggründe und den Funktionen des Scythetums. Um das ganze aufzulockern, gibt es auch immer wieder Tagebucheinträge der Scythe. Bei diesen ist jedoch nicht immer ganz klar ob gut oder böse Absichten dahinter stecken. Auch dies gefiel mir am Aufbau der Geschichte recht gut, denn dem Grunde nach sind die Scythe auch nur Menschen, sodass es nicht nur wohlgesonnene Zeitgenossen gibt. Während der Ausbildung, die Citra und Rowan gemeinsam absolvieren, hat man oft das Gefühl, dass das alles nicht richtig ist. Wie kann es sein, dass die Scythe über Leben und Tod entscheiden indem sie einfach irgendwelche Menschen "nachlesen" (töten)?

Gerade dies fand ich sehr besonders an der Aufmachung, denn man lernt mit den Azubis. Neal Shusterman hat in dieser Geschichte Dinge vereint und auf den Punkt gebracht, die wir eigentlich in die Wiege gelegt bekommen (sollten). Zusammenhalt, Freundschaft, Vertrauen, Mitgefühl, der Umgang miteinander aber auch die Tatsache, dass das Leben nur endlich ist bzw. sein sollte. Dinge, die eigentlich alltäglich sind, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass man dies in einer Welt wie sie in der Geschichte dargestellt wird, auch schnell vergisst.

Die Charaktere fand ich ebenfalls überragend. Schnell bekam ich das Gefühl, dass sich zwischen Citra und Rowan eine Romanze anbahnt; was auch nicht verwerflich gewesen wäre, denn schließlich handelt es sich um zwei junge Menschen, die quasi den ganzen Tag beisammen sind und ihr Leben mit einander teilen. Die Romanze bleibt sogar fast gänzlich aus, aber was der Autor hier vermittelte war so viel mehr. Ich kann es einfach nicht in Worte fassen. Immer wieder kam es zu Wendungen und Verläufen in der Geschichte, mit denen ich keineswegs gerechnet hätte. Es war einfach so unfassbar gut! Trotz Arbeit und dem üblichen Alltag hatte ich das Hörbuch in nicht einmal einer Woche durch.

Vermutlich könnte ich noch eine ganze Abhandlung über das Buch schreiben, weil es einfach so unglaublich gut gemacht war. Es geht unter die Haut. Hält einem den Spiegel vor. Lässt einen nachdenken. Man möchte weinen, lachen, schreien, jubeln, am besten alles gleichzeitig. Es ist in keiner Sekunde langweilig oder sonst etwas. Unter den Hörbüchern würde ich fast behaupten, dass es mein absolutes Highlight war und ich glaube, dass ich auch das Buch dazu noch eines Tages lesen werde. 

Fazit: 

Geniale Vertonung einer Geschichte über eine Welt, in der es keine Sterblichkeit mehr gibt.

Bewertung vom 10.12.2019
Der Junge, der träumte / Strange the Dreamer Bd.1
Taylor, Laini

Der Junge, der träumte / Strange the Dreamer Bd.1


sehr gut

Ein Thema, das schon recht intensiv diskutiert wurde, möchte ich ebenfalls aufgreifen: Die Teilung der Bücher. Natürlich kann ich verstehen, aufgrund der Argumentation des Verlags, warum dies getan wurde, aber nachdem ich das Buch nun gelesen habe, finde ich es eher kontraproduktiv. Für mich entwickelte sich die eigentliche Geschichte erst im letzten Teil des Buches. Das soll nicht heißen, dass es langweilig war, keineswegs. Selten habe ich ein Jugendbuch auf so hohem Niveau gelesen. Das hat mich sehr begeistert. Zudem war das Heranführen an die Welt, Charaktere und Vorgeschichte - soweit man davon erfährt - auch nötig um alldem den nötigen Schliff zu geben. Dennoch fühlte ich mich nach dem Beenden etwas hängen gelassen. Klar kann ich nun direkt den zweiten Band lesen, da er bereits erschienen ist und ich will auch gar nicht jammern, aber es fühlt sich einfach nicht richtig an. Wie gesagt, ich kann verstehen, dass der Verlag so gehandelt hat, aber leider kann ich es nicht unbedingt gut heißen.

Dann hätte ich direkt noch einen kleinen Warnhinweis für Menschen, die ein ähnliches Problem haben wie ich: trockene Hände. Vermutlich wird sich der eine oder andere jetzt an den Kopf langen und fragen "Was hat die Alte denn jetzt schon wieder?", aber die Erklärung ist einfach. (Selbstverständlich hat es keine Auswirkung auf meine Bewertung!) Wer bereits "Die Spiegelreisende" gelesen hat, wird dieses Problem eventuell kennen: Die Folierung der Schrift. Diese sieht zwar hübsch aus und macht das Cover zu einem wahren Eyecatcher, aber für mich ein großer Nachteil. Meist lese ich zuhause, wo dies weniger ein Problem ist, denn dann hat man das Buch eher mal auf dem Schoss oder Tisch, aber in diesem Fall las ich im Zug und hielt es quasi die ganze Zeit in Händen. Nach einer ca. 6 stündigen Zugfahrt war auf dem Buchrücken fast gar nichts mehr übrig vom Titel und auch auf dem Cover verblasste die Schrift bereits. Ich bin zum Glück nicht sonderlich pingelig mit meinen Büchern, aber ich bin dennoch sehr gespannt, wenn es nach seiner Wanderschaft und noch zweimaligem Lesen wieder bei mir ankommt; was dann wohl noch davon übrig ist?

Nun aber zum Buch. Wie schon geschrieben, fand ich den Schreibstil unglaublich gut und für ein Jugendbuch sogar recht gehoben. Das Wort "anspruchsvoll" wäre vermutlich übertrieben, aber eine gewisse Konzentration sollte man mitbringen, vor allem da es sich um eine fiktive und recht komplexe Welt handelt. Ich würde die Schreibart schon fast als träumerisch bezeichnen. Oft driftete ich selbst ab und verlor mich in der Welt. 

Die Geschichte selbst fand ich ebenfalls sehr gelungen, besonders, weil die Autorin sich wirklich viel Zeit lässt um den Leser in alles einzuführen. Man lernt Lazlo recht gut kennen und auch andere Charaktere, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte, da diese zuvor nicht erwähnt werden. Für mich war es auf jeden Fall eine Überraschung, denn zwar wird im Prolog eine ähnliche Charaktere erwähnt, aber diese ist dann gefühlt wieder so weit weg, dass ich gar nicht auf die Idee kam diese mit einander in Verbindung zu bringen. Wie so oft hat mich der Prolog sowieso mehr verwirrt als Aufschluss über irgendwas gegeben, aber ich gehe aufgrund der Entwicklungen stark davon aus, dass in Band zwei etwas Licht in das Dunkel kommt. Sehr schade fand ich, wie schon erwähnt, das Ende zwar gut gewählt, aber dennoch etwas abrupt. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt wie die Geschichte weitergehen wird und ob meine Vermutungen in die richtige Richtung gehen. Ich weiß gar nicht, was ich noch groß erzählen soll ohne euch zu spoilern. Es hat mich auf jeden Fall sehr gepackt, die vermittelten Emotionen und Zwiespalte der einzelnen Charaktere lassen sich gut nachempfinden. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Ich bin schon so gespannt wie es weiter geht!  

Fazit: 

Ein traumhaftes Buch mit komplexer Welt, tollen Charakteren, einem wunderbaren Schreibstil und es verlangt ganz klar nach mehr! 

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2019
Das Geheimnis von Shadowbrook
Fletcher, Susan

Das Geheimnis von Shadowbrook


sehr gut

Wieder einmal traute ich mich aus meiner Komfort-Zone und wurde nicht enttäuscht. Aufgrund des tollen Covers schaute ich mir die Leseprobe bei "vorablesen" an und hatte Glück. Wobei ich sagen muss, dass die Leseprobe doch etwas peppiger wirkt als die restliche Geschichte. Das soll jetzt keine Kritik sein, denn in der Summe gefiel mir das Buch überaus gut. Nur, wir kennen es doch sicher alle, ist gerade in der tristen Jahreszeit die Erdanziehung für müde Augenlider mindestens doppelt so hoch wie in jeder anderen. Da die Handlung zwar spannend, aber doch eher ruhig von stattet geht, hatte ich hier mehrfach mit den Gesetzten der Natur zu kämpfen, sodass sich das Buch leider länger zog als es beabsichtigt war. Doch ich möchte euch hier sicher nicht mit meinen Alltagsproblemen behelligen, weiter zum Buch.

Ich hoffe sehr, dass ich mit meinen Worten niemandem zu nahe treten, irgendwas falsch vermittle oder wie auch immer; nur mal so vorab! Da ich mich mit der weiblichen Geschichte nur wenig befasse, finde ich es doch immer wieder faszinierend von den Frauen zu lesen, wie es Clara war. Bereits bei dem Buch "Die schwarze Frau" schockierte es mich, dass man Frauen "abschob", nur weil sie etwas - hm - eigenwilliger waren. So gab es in diesem Buch so einige Schockmomente. Wie man aus der Beschreibung entnehmen kann, lebte Clara viele Jahre recht zurückgezogen. Die gesellschaftliche Etikette war ihr, zumindest aus der Praxis, fremd. Zwar war ihre Mutter in Sachen Frauenbewegung sehr engagiert, nichts desto trotz waren dies Dinge, die sie aufgrund mangelnder Erfahrung nicht nach vollziehen konnte. Und was soll ich sagen? Ich musste so oft lachen!

Natürlich war ihr Verhalten oft recht unschicklich, auch ihre Gepflogenheiten; mit offenem Haar aus dem Haus gehen, wie frivol. Was man ihr als naives Unwissen hätte auslegen können, war dann doch oft einfach ihre Art, denn sie sah schlichtweg keinen Grund so zu handeln, wie man es von ihr erwartete. Ich für meinen Teil kann das absolut nachvollziehen, doch damals war eben alles anders. So empfand ich Clara als Frau mit starkem Charakter und es gefiel mir, dass sie zwar aneckte, aber dennoch nicht aufgab. Ihre Verbissenheit war einfach sehr erfrischend. Man könnte sagen, dass sie mir wirklich sehr imponiert hat, besonders zum Ende hin.

Die Atmosphäre um das geheimnisvolle Anwesen Shadowbrook fand ich sehr gut getroffen. Die sonnige, aber dennoch gedrückte Stimmung wurde treffend vermittelt und die reservierten Bewohner des Ortes taten ihr übriges. Ich bin auch sehr froh über die letztliche Auflösung der Geschichte, denn alles andere hätte aus meiner Sicht nicht gepasst. Eigentlich hätte ich nur einen Kritikpunkt, der mich irgendwann richtig gestört hat. In der Geschichte geht es ja um einen mutmaßlichen Spuk, wie man es auch dem Klappentext entnehmen kann. Also versucht Clara die Historie des Anwesens zu erfahren, was sich als höchst interessant gestaltet. Sie macht sich kundig über die vorherigen Bewohner.

Ansonsten fand ich das Buch schön geschrieben. Es war reich bebildert, Clara sehr schön gezeichnet. Die weiteren Charaktere wurden hingegen mehr gestreift, was ich aber nicht schlimm finde, da der Hauptaugenmerk eben auf der jungen Botanikerin liegt. Zudem wird die Gesichte auch aus ihrer Sicht erzählt. Ich sollte definitiv öfter aus meiner Komfort-Zone ausbrechen. 

Bewertung vom 03.12.2019
Wir sehen dich sterben
Meisheit, Michael

Wir sehen dich sterben


schlecht

Ihr seht mich gerade mit den Finger auf der Tastatur klimpern, denn ich muss gut überlegen wo ich anfange. Nehmen wir mal den Klappentext - und sorry, falls ich ein klein wenig zu viel verrate, aber ich bin jetzt schon so oft angeeckt, dass ich es los werden möchte und nein, man kann es mir nicht schön reden, denn falsch ist falsch! Nina, die Wissenschaftlerin, sie entdeckt den Stream nicht. Nein, das tut sie nicht! Sie wird darauf hingewiesen, bekommt ihn gezeigt. Ich kann verstehen, dass man darüber hinweg sieht, ja. Was ich aber nicht verstehen kann, wenn man dann zu mir sagt: "Da ja aber Nina danach weiter ermittelt, ist es doch nicht falsch." Ich will wirklich niemanden angreifen und wenn jemand das okay findet, seine Sache, aber ein fast richtig ist trotzdem nicht richtig. Punkt.

Warum wir das Buch gemeinschaftlich nach ca. 260 Seiten abgebrochen haben ist schwer in Worte zu fassen ohne viel vorweg zu nehmen. Auf der einen Seite waren es tatsächlich die Darstellungen und Umschreibungen, denn diese war recht plump; dennoch trugen die Protagonisten Kaschmir. Kann man machen, fühlt sich für mich als Leser dann doch etwas falsch an. Zudem war es mir persönlich dann auch viel zu viel drum rum (Gerede). Ähnlich wie ich es schon in "Blutgöttin" neulich kritisiert habe: Sie wollen Menschen retten, Leben sichern und dann denkt man daran, wie heiß der andere doch gerade ist; mhm. Das umschreibt wohl nur im Groben, wie ich es empfand. Schlussendlich war diese ganze Nebengeschichte für mich mehr Lückenfüller als lesenswert.

Durch diese Aspekte kam schlussendlich bei mir null Spannung auf. Im Prinzip war ich gerade dabei abzutauchen und vielleicht sowas wie einen Ansatz von Gespanntheit zu verspüren, als dann eine Wendung kam, die mich einfach nur mit den Augen rollen lies. Es ist ja auch absolut logisch, dass man während einer verdeckten Ermittlung erst mal Spagetti Frutti di Mare in allen Einzelheiten kocht. Das mag vielleicht den einen oder anderen Leser begeistern, das darf es auch gerne, denn schließlich haben wir alle einen anderen Geschmack, aber für mich war es einfach nur Zeitverschwendung ohne dabei satt zu werden.

Es tut mir schon fast leid, dass ich so negativ über dieses Buch denke, denn vom Konzept bzw. der Idee her hatte es wirklich großes Potential. Ich hatte auf einen super spannenden Thriller gehofft, mit Intrigen und Verschwörungen. Nur leider war alles was bei mir ankam eine Seifenoper mit ein paar Toten und fehlender Spannung. Klar, der Schreibstil war fluffig zu lesen, keine Frage, aber das allein macht eben kein gutes Buch aus; zumindest für mich.

Fazit:
Gute Idee, aber mich konnte das Buch leider absolut nicht abholen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2019
Laufen (eBook, ePUB)
Bogdan, Isabel

Laufen (eBook, ePUB)


weniger gut

Abbruch-Rezension

Meinung:
Der Schreibstil ist einfach der Hammer! Richtig genial. Lange Kettensätze, die den Monolog der Frau richtig gut vermitteln; als würde man selbst diesen Monolog führen.

Und genau hier wäre mein Problem und weshalb ich abgebrochen habe, denn ich selbst habe schon einiges an Trauer-Bewältigung hinter mich gebracht, etliche (innere) Monologe geführt; Geschehenes verarbeitet. Natürlich darf ich dies nicht mit der Geschichte der Frau vergleichen, das will ich auch gar nicht, aber ich habe gelernt, dass es keinen Sinn macht immer wieder das selbe zu denken; sich immer wieder im Kopf zu wiederholen. Genau das war mein Problem. Ich habe das erste Drittel des Buches geschafft und das ist weniger als ich einem Buch für gewöhnlich gebe, aber für mich war dies beinahe schon zu viel. Immer wieder dieselbe Leier, damit kam ich nicht klar. So hatte ich schon nach kurzer Zeit auch keine Lust mehr das Buch in die Hand zu nehmen.

Es macht den Eindruck, dass sie, die Läuferin, sich wieder gut im Griff hat. Sie schafft es, dass es kein Kampf mehr ist sich überhaupt zum Laufen aufzuraffen, sie geht sogar arbeiten, aber dennoch wiederholen sich ihre Gedanken wieder und immer wieder. Hier fehlt mir der Fortschritt. Ich ging davon aus, dass wenn ein Buch über solche eine Thematik auf 208 Seiten komprimiert ist, wofür Menschen teilweise Jahre brauchen, es etwas "zügiger" voran geht, der Fokus auch anders verteilt ist. So schockierte es mich, dass das Denken nach einem Drittel immer noch auf der Stelle tritt und sie sich selbst, ihrer Zukunft, keine neue Perspektive angedeihen lässt. Deswegen muss ich sagen: Sorry, aber meins war es nicht.

Fazit:
Genialer Schreibstil, aber inhaltlich konnte es mich leider überhaupt nicht abholen.

Bewertung vom 06.11.2019
Fuchs 8
Saunders, George

Fuchs 8


ausgezeichnet

Beschreibung:

Fuchs 8 war stets unbeschwert, liebte die Menschen und wollte von ihnen lernen. So lernte er ihre Sprache, lernte sie kennen und wurde von seinem Rudel dafür ausgelacht. Doch dann kommt der Tag, an dem der Bau eines Einkaufszentrums seine Heimat zerstört. Auf der Suche nach Hilfe begibt er sich zu den Menschen, die doch immer so gut, so mächtig, erscheinen und möchte seine Familie vor dem drohenden Untergang bewahren.

Meinung:

Eigentlich müsste das Buch "Fuks 8" heißen, denn der Fuks, der kann zwar die Sprache der Menschen, denn sonst könnte er seine Geschichte erst gar nicht nieder schreiben, doch der Fuks kann diese Sprache nur so, wie er sie gelernt hat, nämlich wie er sie hörte. Da ich mich jedoch schon beim Lesen der kurzen Lektüre von 56 Seiten schwer tat mit der Art, zumindest bis ich einmal drin war, möchte ich euch die Rezension in richtiger Form präsentieren.

Dieses Buch ist einfach ein kleines Meisterwerk. Mir standen buchstäblich die Tränen in den Augen. Es ist als Brief an die Menschheit verfasst und erzählt von den Geschehnissen kurz vor dem Bau des Zentrums sowie der Zeit danach. Wie der Fuchs zu dem wurde, wer er war. Ich weiß gar nicht, was ich groß erzählen soll um nicht zu viel zu verraten. Es hat mich sehr bewegt, da der Fuchs zwar die Sprache der Menschen beherrscht, sie für ihre Größe bewundert, aber einfach nicht verstehen kann, wie sie handeln. Dieses Geschichte ist für mich ein Appell an die Menschlichkeit. Es führt gekonnt vor Augen, dass wir unser Handeln besser überdenken sollten; über den Tellerrand schauen, denn wir sind nicht allein auf dieser Welt. Mehr möchte ich gar nicht mehr dazu sagen. Lest dieses Buch, lasst es wirken und vergesst es nicht, denn aus meiner Sicht ist dies ein sehr wichtiges Buch. Grausam und doch herzergreifend. 

Fazit:

Eine gekonnte Darstellung über das Leben als Fuchs, der unser menschliches Handeln wohl bewundert, aber nicht verstehen kann. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2019
Im Schatten des Fuchses / Schatten-Serie Bd.1
Kagawa, Julie

Im Schatten des Fuchses / Schatten-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch ist so unglaublich niedlich! Ach, ist das Buch so niedlich! Okay, genaugenommen ist es nicht das Buch, das niedlich ist, sondern die Geschichte. Ich bin immer noch ganz verzückt. Ich hatte permanentes Kopfkino und es konnte mir gar nicht schnell genug gehen beim Lesen. Wäre es nach mir gegangen, dann hätte ich frei gemacht und einfach nur gelesen. Kennt ihr diese Anime Charaktere, wenn sie Fuchsohren haben und einfach total süß sind? So kam mir Yumeko vor. Wie Julie dieses Mädchen gezeichnet hat gefällt mir einfach super gut. Auch Tatsumi fand ich sehr gelungen. Des Öfteren habe ich nun schon Rezensionen gelesen, in denen die Charaktere als eher oberflächlich beschrieben wurden und dem stimme ich auch zu, aber ich finde, dass es auch genau das ist, was sie ausmachen, denn obwohl ihnen eine gewissen Tiefe fehlt, verzauberten sie mich - und sind wir mal ehrlich: In den Animes und Mangas haben diese auch keine wirkliche Tiefe, oder?!

Besonder schön fand ich den Kontrast, denn Yumeko ist wirklich so richtig schön blauäugig. Sie geht immer vom Guten aus, möchte den Menschen helfen, auch wenn sie vielleicht böse sind. Tatsumi hingegen ist der absolute Griesgram, buchstäblich von Schatten umgeben. Ginge es nach ihm, dann würde er schlichtweg alles töten, das ihm in den Weg kommt. So entsteht ein stets wiederkehrender Zwist zwischen den Beiden. Das klingt vielleicht super langweilig, da er sich des Öfteren wiederholt, aber dennoch ist jede Situation sehr eigen und so gar nicht langweilig. Ich würde jetzt ja gerne erzählen, wie beispielsweise die anderen Reisegefährten hinzustoßen um zu verdeutlichen was ich meine, aber nö, dafür müsst ihr das Buch dann schon lesen. Für mich war es auf jeden Fall ein richtig tolles Abenteuer, das ich mit Yumeko und Tatsumi erleben durfte.

Die Geschichte selbst finde ich auch sehr interessant und bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird. Das Ende des Buches hat mich sehr erschüttert und traurig gestimmt. Auf diese Wendung hatte ich erst viel später gehofft. Doch es kam wie es kommen musste und deswegen fieber ich erst Recht der Fortsetzung entgegen. Teilweise wurde gelegentlich bei der Übersetzung oder dem Lektorat geschludert, aber irgendwie bin ich das ja inzwischen schon gewohnt, da - sorry, wenn ich das so sagen muss - es ja scheinbar zum Normalfall wird, wenngleich es in diesem Buch jetzt nicht allzu gravierend war und den Lesefluss nicht massiv beeinträchtigte.

Den Schreibstil der Autorin, den ich bisher nicht kannte, fand ich sehr angenehm. Er war wirklich bildhaft und flüssig zu lesen. Obwohl es einige recht brutale Szenen gab, denke ich, dass es dennoch angemessen ist für ein Jugendbuch. Die subtile Liebesgeschichte ist ebenfalls schön eingewebt, wobei es schon extrem wäre es überhaupt als Liebesgeschichte zu bezeichnen. Eigentlich sollte es man eher als eine Geschichte über die Menschlichkeit betiteln. Ihr merkt, ich bin wirklich sehr begeistert. Zuerst hatte ich gezweifelt ob das Buch überhaupt etwas für mich sein könnte, da ich zwar Mangas ganz gerne mag, aber eben nicht so affin bin wie so manch anderer, aber ich bin sehr froh, dass ich mit doch dazu entschlossen habe.

Fazit:

Eine fantastische Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und ein Abenteuer, welches über die weitere Existenz der Menschheit entscheiden könnte.

Bewertung vom 01.11.2019
Sterbekammer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.3
Fölck, Romy

Sterbekammer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.3


sehr gut

Leider bestach mich Romy mit ihrem unwiderstehlichen Charme auf der Frankfurter Buchmesse, sodass ich mich gezwungen sehe eine Lobeshymne auf dieses Buch zu singen. Okay, nein, natürlich nicht, aber dennoch finde ich die Autorin seither noch sympatischer als zuvor, weshalb es auch wieder sehr schwer ist überhaupt Kritik zu äußern. Doch erst mal zu den schönen Dingen im Leben, äh, im Buch!

Wer meine Rezension zu "Bluthaus" gelesen hat, der weiß sicher (die Autorin wusste es tatsächlich auch noch -urgs), dass es mich nicht so besonder gefallen hat. So begann ich mit sehr gemischten Gefühlen das neue Werk, erschwerend kam dann noch die aktuelle Krimi-Unlust dazu, und wurde glücklicherweise sehr positiv überrascht. Es kann, so meine Sicht, zwar bei weitem nicht mit dem ersten Band der Reihe mithalten, aber dennoch sorgte es für schöne Lesestunden, rätseln in der Lesegruppe, Spannung  und einer kleinen Überraschung am Ende.

Das erste Drittel fand ich etwas zäh und das obwohl ich den Klappentext nicht mehr im Kopf hatte, denn mehr als dort beschrieben passierte nicht. Die Ortskenntnisse wurden aufgefrischt -  schöne Marsch, viele Wiesen und Kühe, einfach traumhaft. Zehn mal gelesen, dann leider etwas ermüdend, aber gut, nichts was ich nicht aus anderen Regiokrimis kenne. Im zweiten Drittel konnten wir dann fleißig diskutieren, spekulieren und uns sogar schon auf den letzten Abschnitt freuen, der mich dann zufrieden und glücklich das Buch zu schlagen lies. Anfangs hatte ich wieder massive Bedenken, dass diese Geschichte wieder ein oder zwei private Dramen bekommt, aber glücklicherweise wurde darauf verzichtet. In diesem Band wurde, so finde ich, die optimale Mischung getroffen. Ergo: Ich hab in dieser Hinsicht wirklich nichts zu meckern.

In diesem Teil befanden sich keine direkten Rückblenden, wie ich es aus den vorherigen Büchern gewohnt war, sondern eher eine Art von Tagebucheinträgen. Diese fand ich sehr gelungen. Besonders eine der Schlussszenen ging mir richtig unter die Haut. Diese waren gut und passend in die Geschichte eingefügt. Gerne wieder!

Ansonsten möchte ich nur noch kurz sagen, dass ich hoffe, dass es bald eine 2. Auflage geben wird, da diese hier definitiv noch einmal überarbeitet gehört (Rechtschreibung, Logik, usw.). Zuerst hatte ich überlegt, dass ich jetzt näher darauf eingehe, aber das erscheint mir nicht richtig, da es aus meiner Sicht ein aktuelles Thema ist, das ich gerne gesondert aufgreifen möchte. Auch Jo bekommt wieder etwas Aufmerksamkeit zugesprochen, wobei ich gestehen muss, dass ich diese Szenen im Buch jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte.

Bis auf diese angedeuteten Lesebremsen und dem etwas zähen Einstieg, kann ich nur sagen, dass "Sterbekammer" wieder ein gelungener Krimi aus der Feder von Romy Fölck ist. Von Spannung, Lokalkolorid, zwischenmenschliches und vieles mehr bekommt der Leser hier geboten.

Fazit:
Guter Krimi mit diversen Schwächen; wer Frida und Bjarne mag ist auf alle Fälle gut bedient.