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Benutzername: 
OwlmaBooks
Wohnort: 
Bad Kreuznach
Über mich: 
Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2012
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Frankreich 1918: Der junge Léon macht sich auf, Richtung Atlantikküste um als Moerseassistent zu arbeitet. Auf dem Weg in das beschauliche Dörfchen begegnet er der kleinen Louise. Sie verlieben sich ineinander. Doch als die Bombenangriffe einsetzen, werden sie getrennt und halten den jeweils anderen für tot.

Zehn Jahre später: Léon ist mittlerweile verheiratet, hat einen Sohn und arbeitet in einem Labor in Paris. Als er eines Abends mit der Metro nach Hause fährt, glaubt er seinen Augen kaum: Dort in dem anderen Waggon sitzt seine kleine Louise…

Meine Meinung:

„Léon und Louise“ war mein erster Roman vom Autor Alex Capus und ich bin von seinem Schreibstil total begeistert. Er schreibt mit einer Leichtigkeit, dass der Leser sich vorkommt, als würde er das Geschehen von einer kleinen Wolke aus beobachten.

Der Geschichte wird aus der Sicht von Léons Enkel erzählt. Sie fängt eigentlich am Ende an, denn das erste Kapitel beschreibt die Beerdigung von Léon. Der restliche Roman wird dann als Rückblende dargestellt. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, da die Geschichte zwar detailliert dargestellt wird, es aber immer wieder Stellen gibt, die dem Leser Raum zur Fantasie lassen, denn Léon hat seinem Enkel nicht die ganze Geschichte um Louise erzählt und so muss er manches Mal Vermutungen über das weitere Geschehen anstellen.

Der Spannungsbogen hat sich für mich kontinuierlich durch die Geschichte gezogen, da man wissen möchte ob, wie und wann sich Léon und Louise endlich wiedersehen. Die Geschichte ist sehr dramatisch und auch ein wenig ungerecht. Man fragt sich als Leser immer wieder „was wäre wenn“. Eine Aneinanderreihung von schicksalhaften Ereignissen führt dazu, dass die beiden sich für tot halten und so ihre Leben getrennt voneinander fortführen.

Die beiden Protagonisten sind sehr starke Charaktere. Gerade Louise macht eine starke Wandlung aus. Zu Beginn ist sie eine freche, junge Frau, die absolut nicht auf den Mund gefallen ist und sogar ein wenig gefühlskalt wirkt. Sie dominiert die Beziehung der beiden. Im Laufe der Geschichte wandelt sie sich sehr und lässt auch Emotionen zu.
Bei Léon ist es genau umgekehrt. Er ist zu Beginn der Geschichte der gefühlvolle, warmherzige Charakter, der sich nach Louise verzehrt. Im späteren Verlauf gerät er immer wieder in den moralischen Konflikt zwischen seinen Gefühlen für Louise und seinen Pflichten gegenüber seiner Familie.
Auch die Nebencharaktere sind sehr liebevoll gestaltet und auch deren Schicksal lässt den Leser nicht unberührt.

Die Geschichte spielt sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg. Die Grundstimmung ist deshalb generell eher düster und verzweifelt. Der Autor hat es geschafft mich direkt in diese Welt hineindenken zu können. Ich habe mich mitten im Geschehen befunden.
Gerade in dieser hoffnungslosen Zeit wirkt die Liebe zwischen Léon und Louise wie ein keines Pflänzchen, dass den grauen Alltag ein bisschen heller erscheinen lässt.

Die Geschichte von Léon und Louise hat mich wirklich tief bewegt. Der Roman handelt von Leidenschaft, ewiger Sehnsucht, dem Getrenntsein obwohl man doch so nah ist und vom Schicksal, dass es manchmal gut und manchmal schlecht mit einem meint. Für mich schon jetzt ein Highlight meines Lesejahres!

Bewertung: 5/5 Sterne!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2011
Die fremde Frau
Turney, Lesley

Die fremde Frau


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Sarah hat einen herben Rückschlag im Leben erlitten und fährt nach Sizilien um zur Ruhe zu kommen. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Alexander und dessen Sohn Jamie. Auch ihm wurde vom Schicksal übel mitgespielt, denn seine Frau verschwand von einem auf den anderen Tag spurlos. Beide benötigen dringend einen Neuanfang und so beschließt Sarah mit Alexander in dessen Heimatdorf Burrington Stroke zu gehen.

Alexanders verschwundene Frau war nicht nur wunderschön sondern auch sehr beliebt und so muss sich Sarah einer harten Zeit in dem kleinen, beschaulichen Dörfchen unterziehen. Überall begegnet sie der Vergangenheit und auch Alexander ist merkwürdig verschlossen. Hat er etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun? Schwebt Sarah selbst in Gefahr?

Meine Meinung:

Wow! Dieses Buch hat mich vom ersten bis zum letzten Satz absolut gefesselt. Wären die Feiertage nicht dazwischen gewesen, wäre es ein guter Kandidat für „Ein Tag – ein Buch“ gewesen.

Die Autorin versteht es eine unheimliche und spannende Atmosphäre zu erzeugen und den Leser immer wieder zum Umblättern zu „zwingen“. Die Kapitel enden prinzipiell an einer entscheidenden Stelle und auch die Geschichte ist fesselnd. Nach und nach werden die Abgründe einer scheinbar perfekten Familie aufgetan und dies geschieht häppchenweise, sodass der Leser nicht anders kann als am Buch zu bleiben. :)

Auch die Charaktere sind meiner Meinung nach perfekt ausgearbeitet. Egal ob die versnobte Familie Churchill dargestellt wird oder die gefühlsbetonte Sarah, alle Protagonisten sind authentisch und man kauft ihnen ihre Rollen zu 100 % ab. Der interessanteste Charakter war für mich Alexander, obwohl die Geschichte aus der Perspektive von Sarah erzählt wird. Er ist voller Zweifel und durchlebt eine schlimme Phase seines Lebens. Immer wieder wird es missverstanden. Deshalb ist er für mich der stärkste Charakter des Buches.

Dieses Buch ist perfekt für alle Liebhaber eines ordentlichen Familiengeheimnisses. Es geht um eine Geschichte voller Leidenschaft, Liebe, Vertrauen, Lügen und Intrigen, die mit einer ganz leichten Prise Grusel gewürzt ist. In jedem Fall ist sie aber einfach nur spannend!

Bewertung: 5/5 Sterne!

Bewertung vom 26.12.2011
Gegen die Zeit / Magierdämmerung Bd.2
Perplies, Bernd

Gegen die Zeit / Magierdämmerung Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

London 1897: Die Zeiten des Umbruchs sind gekommen. Die Magierfraktion des Silbernen Kreises hatte versucht die Übernahme zu verhindern, doch der neue erste Lordmagier Wellington hat mit seinen Anhängern des Neuen Morgens die Macht ergriffen.

Jonathan und seine treuen Freunde werden nun gefangen gehalten. Doch diesen läuft die Zeit davon denn die Wahre Quelle der Magie muss unter allen Umständen geschlossen werden. Die ersten Veränderungen auf der Welt sind schon zu beobachten und die Menschheit scheint dem Untergang geweiht…

Meine Meinung:

„Gegen die Zeit“ ist der zweite Teil der neuen Trilogie von Bernd Perplies. Dieser geht nahtlos in den ersten Teil über. Daher ist es ratsam alle drei Teile hintereinander zu lesen.

Der Autor schafft es auch dieses mal wieder, dem Leser die Bilder von London und Umgebung direkt in die Vorstellungskraft zu malen. Seine Worte sind die Farbe und die Fantasie des Lesers ist die Leinwand dieses großartigen Romans.

Die Charaktere entwickeln sich weiter – und das nicht zu ihrem Nachteil. Holmes ist nach wie vor mein Lieblingscharakter und auch der gute Jonathan durchlebt eine für ihn positive Entwicklung. Er steigt vom schüchternen Jungen zu einem sein Schicksal anerkennenden Mann auf.

Die Spannung wird hier auf einem hohen Niveau gehalten, da sich die Ereignisse immer weiter zuspitzen und neue Probleme auftauchen. Der einzige kleine Kritikpunkt meinerseits ist, dass sich die erste Hälfte ein kleines bisschen zieht. Für manche Handlungen benötigen die Protagonisten einfach zu viel Zeit. Die zweite Hälfte macht dies aber auf jeden Fall wieder wett, da sich die Ereignisse hier überschlagen.

Die Trilogie geht also spannend und rasant weiter und ich bin wirklich froh, dass ich den dritten Teil schon neben mir liegen habe, denn der zweite bricht ebenfalls wieder ab einer sehr spannenden Stelle ab ;)

Bewertung: 5/5 Sterne

Bewertung vom 15.12.2011
Nathalie küsst
Foenkinos, David

Nathalie küsst


weniger gut

Meine Meinung:

„Nathalie küsst“ war mein erster Roman vom Autor Foenkinos. Nach mehreren spannenden und abenteuerlichen Romanen war ich genau in der richtigen Stimmung für einen gefühlvollen Roman – und wurde leider bitter enttäuscht.

Ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll. Zunächst habe ich mir vom Titel, von der Buchankündigung und vom Genre etwas fürs Herz erhofft. Leider kam durch die sehr nüchterne Art der Protagonisten bei mir keine gefühlsbetonte Stimmung auf. Der Roman beginnt mit einer Hochzeit, geht dann mit einem Todesfall weiter und endet mit der Liebe. Dabei werden die emotionalen Stellen so sachlich abgewickelt, dass ich mich zwischendurch immer weider gefragt habe, welches Genre ich in der Hand halte.

Vielleicht lag es aber auch einfach an der hoch poetischen Sprache, dass ich nicht in den Roman reingefunden habe. Ich lese zwar auch Bücher wie Austens und Co., aber wenn ich einen Liebesroman aus der Neuzeit lese, finde ich es kontraproduktiv manche Sätze zweimal lesen zu müssen um deren Gehalt zu verstehen.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die eingeschobenen Zwischenkapitel. Die Geschichte um Nathalie wird immer wieder von kurzen Einschüben unterbrochen. Hier werden Songtexte, Risottorezepte, Wikipediaauszüge oder Bildanalysen eingebracht, die zwar (teilweise am Rande) etwas mit der Geschichte zu tun haben, mich aber unwahrscheinlich in meinem Lesefluss gestört haben. Immer wenn ich gedacht habe „jetzt bist du in der Geschichte drin“ haben mich die Zwischenpassagen wieder heraus gerissen.

Die Verhaltensweisen der Protagonisten sind glaubhaft, allerdings sind sie so unnahbar für den Leser, dass sie im Prinzip Fremde sind.

Die Grundidee des Romanes hat mir von Anfang an gefallen und man hätte sicher auch ein bisschen Spannung in die Liebesgeschichte bringen können. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet… für alle, die sich vom Gegenteil überzeugen wollen, kann der Roman hier bestellt werden *klick*

Bewertung: 2/5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2011
Für die Krone / Magierdämmerung Bd.1
Perplies, Bernd

Für die Krone / Magierdämmerung Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Reporter Jonathan Kentham lebt im viktorianischen England. Er führt ein normales Leben und ist gerade dabei die hübsche Elisabeth Holbrook zu umwerben, als er eines nachts einen sterben Mann in einer Seitengasse findet. Der Sterbende überreicht ihm einen Ring und nennt ihm 3 geheimnisvolle Namen. Von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr so wie es scheint, denn Jonathan wird unfreiwillig in den Kampf rivalisierender Magierorden hineingezogen.
Denn in den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde das Siegel der Wahren Quelle der Macht gebrochen. Nicht nur England schwebt in Gefahr, nein, die ganze Welt droht im Chaos zu versinken…

Meine Meinung:

„Für die Krone“ ist der erste Teil der neuen Trilogie von Bernd Perplies. Das Buch bietet dem Leser einen furiosen Einstieg in ein neues Zeitalter der Magie.

Ort und Zeit des Geschehens könnten nicht besser gewählt sein. Ich liebe sowohl England als auch die viktorianische Zeit. Beides bringt der Autor sehr authentisch zu Papier. Die Beschreibungen des Settings sind zwar sehr ausführlich, wirken aber nicht erschlagend auf den Leser. Im Gegenteil, ich konnte mir die Umgebung wirklich ganz genau vorstellen.

Noch besser sind die Charaktere. Jeder einzelne von ihnen ist wirklich sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Mein Herz hat der verrückte Holmes erobert. Er ist wirklich ein Highlight des Romanes und zählt auch noch zu den Hauptcharakteren (wird also weiter in der Geschichte auftauchen :D ). Auch Jonathan ist nicht unsympathisch und entwickelt sich zum typischen Helden, auch wenn er noch etwas grün hinter den Ohren ist ;) .

Für mich ein wirklich gelungener Auftakt der Trilogie. Die Hintergründe und Grundlagen der Geschichte werden beschrieben und natürlich bricht der erste Band an einer sehr spannenden Stelle ab, sodass man sofort den zweiten zur Hand nehmen muss.

Bernd Perplies erschafft mit dieser Reihe eine neue, tolle Welt der Magie, in die man unbedingt eintauchen muss!

Bewertung: 5/5 Sterne!

Bewertung vom 07.12.2011
Ein Weihnachtshund für alle Fälle / Der Weihnachtshund Bd.5
Schier, Petra

Ein Weihnachtshund für alle Fälle / Der Weihnachtshund Bd.5


sehr gut

Zum Inhalt:

Seit einem Vorfall auf der Abi-Abschlussfahrt ist Irinas Liebesleben gestört. Lars hat sie damals ausgenutzt und verletzt. Seitdem lebt Irina lebt die Arbeit und ihre riesige Familie.
Doch dann wird ein neuer Mitarbeiter eingestellt: Ausgerechnet Lars! Das Schicksal hat es wirklich nicht gut mit ihr gemeint, denn Streit und Ärger sind vorprogrammiert. Oder doch nicht? Können die beiden das Kriegsbeil begraben?

Ein weiterer Fall für den Weihnachtshund Nick.

Meine Meinung:

„Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ war mein erstes Buch von Frau Schier und ich muss sagen es hat mir ein paar schöne Stunden beschert.

Irina und Lars sind zwei sehr dominante und starke Charaktere. Gibt man dann noch eine Prise Stolz hinzu, bekommt man super fetzige Dialoge. Das Buch lebt von seinen Dialogen, die mir überaus gut gefallen haben. Ich habe mehr oder weniger während der ganzen Lektüre geschmunzelt und auch das ein oder andere Mal gelacht.

Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen mit dem Christkind und Santa Claus, die eine Wette laufen haben, wer mehr Menschen zu Weihnachten glücklich machen kann. Auch wenn Weihnachten das zentrale Thema des Buches ist, haben mich diese kurzen Zwischensequenzen ein wenig gestört.

Insgesamt hat mich das Buch aber überzeugt. Genau die richtige Lektüre während eines kalten Winterabends um das Herz zu erwärmen, denn es geht um Liebe, Freundschaft, Familie und ganz viel Gefühl.

Ich persönlich werde sicher auch noch die anderen Bücher von Frau Schier lesen, da mir ihr flüssiger Schreibstil sehr gut gefällt.

Bewertung: 4/5 Sterne

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2011
Sieben Minuten nach Mitternacht, 4 Audio-CDs
Ness, Patrick

Sieben Minuten nach Mitternacht, 4 Audio-CDs


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Conor ist 13 Jahre alt und seit er von der unheilbaren Krebserkrankung seiner Mutter weiß, sucht ihn ein Albtraum heim. Dieser Albtraum kehrt immer um sieben Minuten nach Mitternacht wieder.

Doch diese Nacht erwartet ihn ein anderes Wesen. Es scheint so alt und weise wie die Welt und es kennt seine geheimsten Wünsche, Sehnsüchte und Ängste. Doch was will es von Conor?

Meine Meinung:

Thema: Da es sich um ein Jugend(hör)buch handelt, finde ich das Thema „Krebs“ höchst sensibel. Die Autoren bringen es auf eine einfühlsame Weise rüber. Es werden diverse Geschichten und Gleichnisse verwendet um dem Protagonisten die Augen für die Wahrheit zu öffnen. Gerade diese Geschichten finde ich sehr gelungen und überzeugend.

Charaktere: Ich kann mich vollkommen in den Protagonisten hinein versetzen, da ich selbst erst kürzlich eine nahe stehende Person an den Krebs verloren habe. Seine Ängste, Zweifel und seine Unsicherheit sind authentisch. Gerade als 13jähriger möchte man seine Mutter sicher nicht los lassen. Der Fokus wird fast ausschließlich auf Conor gelegt. Mutter, Vater, Oma und die Personen aus der Schule sind eigentlich nur da um die Geschichte abzurunden.

Eine weitere wichtige Rolle spielt das Monster, das Conor nachts besucht. Es spiegelt sein innerstes wider und versucht ihm die Augen zu öffnen. Trotz allen erscheint es sehr liebenswert.

Stimme: Frau Furtwängler schafft es eine tolle Geschichte mit einer wunderbaren Stimme einzulesen. Obwohl ich anfangs noch dachte, dass eine tiefe Männerstimme vielleicht geeigneter wäre um die düstere Stimmung widerzuspiegeln, habe ich mich schnell vom Gegenteil überzeugen lassen. Mit ihren verschiedenen Höhenlagen lässt sie sowohl eine gruselige als auch eine emotionale und gefühlvolle Stimmung zu. Großes Kompliment an sie.

Gefühl: Was soll ich hier groß sagen? Nachdem die letzte CD verklungen war, saß ich mit Tränen in den Augen auf meiner Couch und die Geschichte hat einen dumpfen Nachgeschmack hinterlassen. Es handelt sich hier wirklich um eine dramatische, gefühlvolle und traurige Erzählung, die durch die Geschichten des Monsters aber durchaus einen pädagogischen Effekt erzielt.

Ich bin wirklich tief beeindruckt und überwältigt. Ein großartiges Meisterwerk.

Bewertung: 5/5 Sterne!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2011
Geisterfjord / Island-Thriller Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

Geisterfjord / Island-Thriller Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Drei junge Leute aus Reykjavik fahren auf eine verlassene Insel in den Westfjorden Islands um ein heruntergekommenes Gästehaus zu renovieren. Plötzlich vernehmen sie merkwürdige Geräusche und Erscheinungen versetzen sie in Angst und Schrecken. Was ist auf dieser Insel passiert?

Am anderen Ende des Fjords ermitteln die Polizistin Dagny und der Psychologe Freyr in einem Einbruchsfall. Doch dann bringt sich auch noch eine alte Frau um und die Ereignisse werden immer verworrener und rätselhafter. Als dann Freyer auch noch die Stimme seines verschollenen Sohnes vernimmt, gerät seine Welt aus den Fugen. Lebt er noch? Wie hängen die Ereignisse zusammen?

Meine Meinung:

„Geisterfjord“ war mein erstes Buch der Autorin und ich bin total begeistert. Sie versteht es eine gruselige und spannende Atmosphäre zu kreieren.

Als Leser ist man sofort in der Geschichte drin und braucht keine Einlesezeit. Das Buch ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die immer abwechselnd beleuchtet werden.

Die Spannung und Dynamik sind auf einem sehr hohen Niveau. Der letzte Absatz bzw. der letzte Satz eines Kapitels lässt den Leser immer im Unklaren und fordert ihn so zum Weiterlesen auf (sehr geschickt ;) ). Ich persönlich hatte mehrere Male eine richtige Gänsehaut. Die Beschreibungen der gruseligen Szenen sind sehr detailliert und ich konnte sie mir bildlich vorstellen.

Die Charaktere sind gelungen und überzeugend. Am Besten hat mir Freyr gefallen. Er trägt eine große Schuld mit sich herum und ist von dieser Hin und Her gerissen. Seinen Verlust kann der Leser nachvollziehen. Auch die Gruppe auf der Insel ist in sich stimmig. Manche Verhaltensweisen werfen zunächst Fragen auf, werden dann aber in der sehr spannenden Auflösung geklärt.

Insgesamt hat mich das Buch vollkommen überzeugt und gefesselt. Gerade jetzt in der düsteren Jahreszeit absolut lesenswert, da die Stimmung noch unterstützt wird.
„Geisterfjord“ wird sicher nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein!

Bewertung: 5/5 Sterne!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2011
Die Mutter
McBean, Brett

Die Mutter


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Was würdest du tun wenn dir dein Lebensinhalt genommen wurde? Die Mutter weiß es. Denn ihr wurde die Tochter genommen. Brutal ermordet und entsorgt.

Sie weiß schon seit langem nicht mehr woher sie kam oder wohin sie geht. Doch sie hat ein Ziel: Den Mörder ihrer Tochter finden. Sein Aussehen ist unbekannt, doch im letzten Telefonat mit ihrer Tochter bekam sie einen Hinweis: Er hat ein Tattoo auf dem linken Arm mit dem Titel „Stirb Mutter“.
Deswegen trampt sie schon seit Monaten auf dem Highway und steigt bei jedem Mann ein, der sie mitnimmt. Denn jeder kann der Mörder ihrer Tochter sein. Oder schlimmeres…

Meine Meinung:

„Die Mutter“ war mein erstes Buch aus dem Festa Verlag und vom Autor McBean. Ich liebe Autoren wie Laymon und Ketchum und kam hier voll auf meine Kosten. McBean kann man mit Vorgenannten in jedem Fall auf eine Ebene stellen.

Die Spannung und Dynamik in diesem Buch war wirklich grandios. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Letztendlich hat mich auch der flüssige und gut verständliche Schreibstil des Autors gefesselt. Das Buch braucht keinen großen Einstieg in die Geschichte, man ist sofort drin.

Der Charakter der Mutter ist brilliant ausgearbeitet. Der Autor erschafft einen schmalen Grad zwischen Besessenheit und Wahnsinn. Als Leser weiß man selber irgendwann nicht mehr was in der Realität passiert und was in der reinen Vorstellung der Mutter entsteht. Sie nimmt unglaubliche Opfer auf sich um ihrem Ziel näher zu kommen.
Das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven. Von Gewalt, Sex, Vergewaltigung und Folter lässt sie alles über sich ergehen. An manchen Stellen bin ich selbst an meine Grenzen geraten, aber die Spannung war einfach zu groß ;)
Jeder, der selber Mutter ist, kann sicher nachvollziehen warum sie so handelt. Daher finde ich die Protagonistin authentisch und überzeugend.

Ich finde, dass der Autor hier einen großartigen Roman erschaffen hat. Wie sich seine Protagonistin entwickelt und die Geschichte auflöst, ist absolut gelungen und spannend.

Ich werde auf jeden Fall auch seine anderen Romane lesen. Für mich eine Entdeckung.

Bewertung: 5/5 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.