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Meggie
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Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2021
Metallica: Nothing Else Matters - Die Graphic Novel
McCarthy, Jim;Williamson, Brian

Metallica: Nothing Else Matters - Die Graphic Novel


sehr gut

Eine der größten Metal-Bands der Welt - Metallica. Seit vielen Jahren im Show-Business verwöhnt die Bands uns mit großartigen Hits wie "Nothing Else Matters", "Enter Sandmann" oder "Master of Puppets". Doch wie kam es eigentlich zu "Metallica"? Wie wurden sie so erfolgreich? Welche Höhen und Tiefen mussten die Bandmitglieder durchstehen? Die Graphic Novel gibt einen privaten Einblick in das Leben der Mitglieder und erzählen die Story um die Band "Metallica".

Auf 168 Seiten wird das bewegte Leben der Band Metallica erzählt. Beginnend mit einer Einführung von Joel McIver (Autor des Buches Justice for All: The Truth About Metallica) begeben wir uns auch schon auf die Spuren der Anfänge. In schwarz-weißen Bildern gehalten erzählt Metallica ihre Geschichte.

Es war nicht einfach, die Band zu gründen. Es lief nicht, wie geplant, Geld war auch keins vorhanden. Doch dann kam der Durchbruch und der Erfolg überraschte sie alle.

Die Entstehung der Band war sehr interessant, auch dass sie freundschaftliche Verbindung zu anderen uns bekannten Bands wie z. B. Megadeath, Nirvana oder Guns`n´Roses führten. So ergab sich eine ganz eigene Szene, bestehend aus Sängern, Schlagzeugern und Gitarristen, die sich auch auf ihren Touren gegenseitig unterstützten.

Nicht immer waren die Verbindungen harmonisch, doch letztlich verfolgen alle das gleiche Ziel: ihre Fans mit ihrer Musik zu unterhalten.

Es wird erzählt, wie Bandmitglieder dazu kamen oder gingen. Der Tod von Gründungsmitglied Cliff Burton wird ebenfalls thematisiert. Und der Fall in ein tiefes Loch nach dieser Tragödie.

Erstaunt war ich, dass in der Graphic Novel nichts geschönigt wurde, alles erscheint schonungslos ehrlich, gerade wenn es um die Tiefen geht (Alkohol, Drogen etc.).

Alles wird sehr anschaulich durch die schwarz-weiß Panels erzählt. Flüssig wird durch die Geschichte geführt. Das Text-Bilder-Verhältnis war gut gehalten. Viele informationen wurden verpackt und man hatte das Gefühl, das nichts ausgelassen wurde. Das Hardcover ist sehr hochwertig gestaltet. Die Prägung auf dem Cover wirkt edel und passt zur Art der Band.

Persönlich hat mir der Zeichenstil nicht so gut gefallen. Aufgrund des zum Teil etwas undeutlichen "Malens" hatte man etwas Probleme, die Bilder richtig zu deuten (gerade weil viele langhaarige Personen vorkamen und man so die Charaktere nicht auseineander halten konnte).

Auf der anderen Seite ist die Thematik auch nicht einfach, und so passt der düstere Eindruck dann doch wieder sehr gut.

Meggies Fussnote:
Sehr informativ. Ich hoffe, dass noch weitere Graphic Novels aus der Reihe "Metal-Bands" erscheinen.

Bewertung vom 20.09.2021
Greenglass House
Milford, Kate

Greenglass House


ausgezeichnet

Milo Pine lebt zusammen mit seinen Adoptiveltern im Greenglass House, einem Schmugglerhotel, in dem zwielichtige Personen ein- und ausgehen. Doch Milo fühlt sich wohl, denn die meisten Schmuggler sind nett und respektieren das Greenglass House. Doch in den Weihnachtsferien, in denen es eigentlich sehr ruhig und besonnen im Hause Pine zugeht, tauchen plötzlich Gäste auf, die noch nie im Hotel abgestiegen sind. Und jeder scheint ein Geheimnis bei sich zu tragen, welches sich um das Haus und dessen Vorbesitzer dreht. Zusammen mit Meddy, der Tochter der Köchin, versucht Milo hinter die Geheimnisse zu kommen und deckt dabei so einiges Ungewöhnliches auf.

Der Klappentext und das wunderschöne Cover haben mir sehr imponiert. Doch als ich dann anfing zu lesen, wusste ich gleich, dass mich hier etwas Ungewöhnliches erwartet und ich habe recht behalten.

Auch wenn die Geschichte anfangs recht eintönig erscheint, hat sie doch eine gewisse Faszination, die einem dazu anhält, immer weiterzulesen. Und dabei dringt man immer tiefer in die Geheimnisse um Greenglass House ein.

Milo ist ein sympathischer 12jähriger, der eigentlich nur ruhige Weihnachtsferien zusammen mit seinen Adoptiveltern verbringen will. Er freut sich auf viel Zeit mit seinen Eltern, heiße Schokolade mit Marshmallows und Geschenke unter dem Baum, während draußen dicke Flocken fallen. Denn während den Weihnachtsferien ist das Hotel, dass seine Eltern betrieben, nicht bewohnt.
Doch dann tauchen unerwartete Gäste auf und bringen die ganze Heimeligkeit ins Wanken.

Als dann auch noch Diebstähle verübt werden, ist es mit der Ruhe endgültig dahin. Und Milo avanciert zu einem kleinen Sherlock Holmes und versucht herauszufinden, wer die Diebstähle begangen hat. Zusammen mit Meddy, der Tochter der Köchin, versucht er nun herausfinden, was hier so gewaltig schief läuft und taucht dabei immer tiefer in die Geheimnisse der Gäste ein, die irgendwie alle miteinander verbunden sind.

Warum und weshalb die Gäste alle zur gleichen Zeit auftauchen, wird nicht erklärt. Dies muss man einfach so hinnehmen. Und erst im Laufe der Geschichte merkt man, was alle miteinander verbindet. Und das nicht jeder das ist, was er vorzugeben scheint. Dies macht natürlich alles noch geheimnisvoller und mysteriöser und man rätselt unwillkürlich mit und stellt selbst Vermutungen auf, was denn genau der rote Faden sein könnte.

Die Figuren sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. Mir hat insbesondere Mr. Pine und der Schmuggler Finster Plum sehr gut gefallen. Beide haben ihr Herz am rechten Fleck. Während Mr. Pine logisch an alles herangeht und immer ein offenes Ohr für seinen Sohn Milo hat, ist es Finster Plum, der durch unüberlegte Aktionen zwar in Fettnäpfchen tritt, aber dies in einer sehr sympathischen Art und Weise.

Die Autorin hat eine sehr angenehme Schreibweise und überzeugt durch packende Wendungen und kleine Überraschungen. Die Spannung bleibt dabei gut erhalten.

Die Autorin hat noch mehrere Bücher geschrieben, die in der gleichen Welt von "Greenglass House" spielen. Insoweit sind diese natürlich auf meiner Wunschliste gelandet. Ich bin gespannt, was mich hier noch erwarte.t.

Meggies Fussnote:
Ein Aufenthalt im Greenglass House wird sicher spannend.

Bewertung vom 20.09.2021
Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)


sehr gut

Lukas, Ella, Felicitas, Rani und Punchy machen sich daran, Ellas Großvater aus dem Baumgefängnis zu befreien. Dazu müssen sie jedoch in der Zeit in die 80er Jahre zurückreisen, um dort ein paar Blutstropfen vom Professor zu holen, die für die Befreiung notwendig sind. Dabei dürfen sie auf keinen Fall auffallen. Doch kaum in den 80er Jahren in Winterstein angekommen, zwingt ein Feuer in einem Haus Lukas dazu, eine Rettungsaktion auszuführen und schon bald sind die fünf Freunde überall bekannt.
Und der dunkle Magier, er ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint, macht jede Menge Ärger. Ob die fünf Freund es wohl schaffen, Ellas Großvater zu befreien?

Auch der dritte Teil um Lukas und Ella, die als Menschenkinder zufällig in die magische Welt des Flüsterwaldes eintauchen, ist spannend gestaltet. Denn gleich am Anfang setzt man fast genau da an, wo der zweite Band aufgehört hat.

Lukas und Ella treffen Vorbereitungen, um durch ein Portal in der Zeit zurückzureisen und zwar in die 80er Jahre, kurz bevor die Dunkle Zeit im Flüsterwald begonnen hat. Denn sie brauchen von dort einiges, um einen Fluch zu brechen und Ellas Großvater aus einem Baumgefängnis zu befreien. Schnell ist beschlossen, dass auch die Fee Felicitas und deren "Bodyguard", die Katze Punchy sowie der Menok Rani mit von der Partie sind.

Die Fünf sind mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft und können sich aufeinander verlassen. Dies ist auch bitter nötig, denn mehr als einmal geraten sie in brenzlige Situationen, aus denen sie sich gegenseitig befreien müssen.

Auch wirkt der dritte Teil der Reihe nun etwas düsterer, weil der dunkle Magier nun mehr ins Spiel kommt. Er ist derjenige, der die dunklen Jahre ausgelöst hat. Da Lukas, Ella und ihre Freunde die Vergangenheit nicht ändern dürfen, müssen sie mitansehen, wie die dunklen Jahre ausgelöst werden, aber sie haben ja nun eine Möglichkeit, später hinaus dafür Sorge zu tragen, dass sich alles zum Besten entwickelt. Doch wie es kommen muss, passieren natürlich unvorhersehbare Dinge und alles kommt anders, als gedacht.

Trotz des düsteren Inhalts bleibt der Wortwitz natürlich erhalten. Allen voran ist es Rani, der Menok, der für Heiterkeit sorgt. Sein Spieltrieb führt zum Ungeahntem, sein hochnäsiges Verhalten gegenüber den Menschen zu diversen Lachern und sein tapferes Herz zu einigen Awwww-Momenten. Ich mag diesen kleinen Kerl, der trotz seiner naiven Art eigentlich (na ja, fast) immer weiß, wann er zu wie zu handeln hat.

Wir erfahren einiges über die rätselhafte Katze Punchy, aber doch wieder nur so viel, wie der Autor selbst will, dass man wissen muss. Die Wächterin der Fee Felicitas bleibt undurchdringlich. Irgendetwas hat es mir ihr auf sich, doch kann man nicht erhaschen, was es ist.

Am Ende gibt es natürlich wieder einen Cliffhanger und man will unbedingt den nächsten Teil lesen. Der Autor hat ja schon kundgetan, dass mit dem vierten Teil die 1. Staffel abgeschlossen ist. Und damit auch eine zweite folgen soll. Weitere Abenteuer aus dem Flüsterwald - ich freue mich darauf.

Meggies Fussnote:
Kann der dunkle Magier aufgehalten werden?

Bewertung vom 21.08.2021
Das Gift der Lüge / Die Morde von Edinburgh Bd.2
Parry, Ambrose

Das Gift der Lüge / Die Morde von Edinburgh Bd.2


weniger gut

Will Raven hat nun seinen Doktor in der Tasche, nachdem er sein Studium in Deutschland hat abschließen können. Zurück in Schottland, genauer in Edinburgh fängt er als Assistent von Dr. Simpson an, bei der er früher schon als Famulus gearbeitet hat. Hier erwartet ihn nicht nur harte Arbeit als Arzt, sondern auch das Hausmädchen Sarah, zu der er sich schon früher hingezogen gefühlt hat. Zusammen mit ihr hatte er einen Mord aufgeklärt.
Nun muss er mit der Tatsache fertig werden, dass Sarah mittlerweile verheiratet ist und nicht mehr als Hausmädchen, sondern als Assistentin von Dr. Simpson.
Aber nicht nur mit seiner Eifersucht muss Raven fertig werden, sondern auch mit seltsamen Todesfällen, bei denen es sich nach seinem Empfinden um Mord handelt.

Nach dem ersten sehr überzeugenden ersten Teil wollte ich natürlich auch den zweiten lesen. Doch leider konnte mich dieser nicht so überzeugen, da er mit langwierigen Szenen und in meinen Augen auch teilweise unnötigen Geschehnissen aufwartet.

Sehr gut finde ich es, dass das Autorenduo historische Fakten mit Fiktion verbindet. Dr. Simpson hat wirklich gelebt und auch die Anwendung des Chloroform entdeckt. Seine Geschichte wird ebenso (nebenbei) erzählt, wie die Geschichte von Will Raven und Sarah Fisher.

Eine düstere Atmosphäre zieht sich durch das ganze Buch. Alles scheint depressiv und aussichtslos. Will, der sich Hoffnung macht, Sarah wieder für sich zu gewinnen, gibt sich geschlagen, weil sie nun verheiratet ist. Gleichzeitig gerät er wieder in die Kreise des Geldeintreibers Findt. Sarah, die zwar nun verheiratet ist, aber einen schweren Schicksalsschlag in der Ehe hinnehmen muss, macht sich Sorgen um ihre Zukunft, die gar nicht so rosig aussieht. Und Dr. Simspon schlägt sich mit Anschuldigungen von Kollegen herum, er hätte eine Patientin getötet.

Das Hauptthema, die ungelösten Tode von mehreren Patienten, rückt da fast schon in den Hintergrund. Das es sich um eine Serienmörderin handelt, wird schon gleich zu Anfang klar, denn diese Serienmörderin kommt selbst zu Wort, in dem sie einige Zwischenkapitel übernimmt. Immer mehr werden die Tatumstände klar und immer mehr werden wir in den Strudel mit hineingerissen.

Auch wenn vieles von Anfang an klar ist, braucht es doch einige Kapitel, bis endlich etwas geschieht. Fast 2/3 des Buches wird mit Erklärungen verschwendet. Wills und Sarahs Gemütslage wird dabei in den Vordergrund gestellt und es handelt sich dabei schon fast um eine Liebesgeschichte, in der die Protagonisten es einfach nicht schaffen, zusammenzukommen, weil diverse Umstände einfach dagegen sind.

Die Aufklärung der Morde rückt dabei so sehr in den Hintergrund, weil einfach zu viele andere Dinge für die Protagonisten von Bedeutung sind. Die so schönen historischen Begebenheiten, die mich im ersten Teil sehr fasziniert haben, waren im zweiten Teil nicht mehr gegeben.

Meggies Fussnote:
Insoweit war der zweite Teil nicht das, was ich erhofft hatte und blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück.

Bewertung vom 18.08.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


sehr gut

Grace hat ihre Eltern verloren und wird nun von ihrem Onkel Finn aufgenommen, der die Katmere Academy in Alaska betreibt. Nicht nur die Kälte und die Höhenluft setzen Grace zu, auch die meisten Schüler der Akademie sind ihr nicht freundlich gesinnt. Allen voran Jaxon, der durch sein Verhalten jedoch nicht Angst bei Grace auslöst, sondern das genaue Gegenteil. Je gefährlicher und geheimnisvoller er sich ihr gegenüber verhält, umso mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen.
Auch Graces Cousine Macy wird ihr eine gute Freundin, ebenso Flint, der mit seinem netten Verhalten bald einen Stein bei Grace im Brett hat.
Irgendetwas stimmt jedoch nicht an der Akademie und Grace versucht herauszufinden, was es ist. Bald aber merkt sie, dass sie in Gefahr schwebt. Und Hilfe kommt dabei vom unerwarteter Seite.

Wieder ein Buch, welches sehr gehypt wurde. Wieder eine Geschichte mit Vampiren, Wölfen und weiteren Sagengestalten. Wieder ein Buch, dem ich skeptisch gegenüberstand. Wieder ein Buch, dass mich vollkommen vom Gegenteil überzeugen konnte. Nicht, weil die Geschichte etwas völlig anderes ist, nein, einfach weil die Autorin mit einer packenden und fesselnden Schreibweise eine Story verfasst hat, die kurzweilig und interessant ist.

Das Setting tut da auch noch einiges dazu. Alaska - kalt und unwirtlich kommt es daher. Mittendrin steht die Katmere Academy, eine Schule für ungewöhnliche Schüler. Vampire, Werwölfe und Drachen werden hier beherbergt, aber auch Hexen treiben ihr Unwesen. Na ja, eigentlich kein Unwesen, denn die meisten scheinen recht nett.

Hierhin verschlägt es Grace, die kaum einen Monat nach dem Tod ihrer Eltern, nun bei ihrem Onkel Finn, seines Zeichens Direktor der Akademie, leben soll. Grace ist fertig. Sie vermisst ihre Eltern, ist erschöpft und möchte nur ihre Ruhe, um endlich mit allem fertig zu werden. Doch da kommt ihr erst Jaxon in die Quere, der ihr unmissverständlich zu verstehen gibt, dass sie hier nicht erwünscht ist. Nur in ihrer Cousine Macy und in Flint findet sie Freunde.

Aber dann passieren ungewöhnliche Dinge. Mehrmals steht Grace im Mittelpunkt, sie wird verletzt und gedemütigt. Hilfe bekommt sie dabei von einer Seite, mit der sie nicht gerechnet hat. Jaxon scheint sich immer in ihrer Nähe aufzuhalten und holt sie aus den ungewöhnlichsten Situation heraus. Dies führt dazu, dass die beiden sich näher kommen, obwohl es laut Jaxon nicht sein darf.

Und da fängt die eigentliche Geschichte so richtig an. War mir Grace am Anfang noch eher unsympathisch, weil sie mit ihrer Naivität sehr nervig rüberkam, hat sie sich im Laufe der Geschichte zu einem sehr tapferen Mädchen weiterentwickelt. Furchtlos stellt sie sich den Gefahren, die sie umgeben und versucht, in allem das Gute zu sehen.
Jaxon war mir allerdings von Anfang an sehr sympathisch, weil ich bei ihm gleich gemerkt habe, dass unter der sehr rauen und harten Schale ein weicher Kern steckt. Wie weich, musste ich dann am Ende grausam miterleben, denn da hat er einige Minuspunkte eingefahren, während Grace in einem Ansehen stieg.

Und doch sind die beiden ein harmonisches Paar, obwohl sie einige Widrigkeiten in Kauf nehmen müssen und das Ende auch mit einem mörderischen Cliffhanger aufwartet. Man will sofort weiterlesen. Leider ist dies erst im Frühjahr 2022 der Fall und schon fest in meinem Terminkalender notiert. Ich bin gespannt, wie es mit Grace, Jaxon, Macy und Flint weitergeht.

Sehr schön fand ich, dass die Autorin die Vampire von der Autorin nicht als bösartig, aber auch nicht als gut darstellt werden. Sie hat eine gesunde Mischung gefunden.

Meggies Fussnote:
Die Katmere Academy lehrt nicht nur Mathe und Deutsch.

Bewertung vom 30.07.2021
Joe Hill: Schiff der lebenden Toten
Hill, Joe;Immonen, Stuart

Joe Hill: Schiff der lebenden Toten


ausgezeichnet

Ein Notsignal eines 1983 verschwundenen Schiffes sorgt für Rätsel. Denn das Schiff namens Derleth ist vor über 40 Jahren verschwunden. Kapitän Gage Carpenter und seine Crew werden angeheuert, das Schiff zu bergen. Das Signal führt Carpenter auf ein einsames Atoll, auf dem das Wrack festsitzt. Doch nicht nur das Wrack wartet dort, sondern auch die Crew der Derleth ist noch am Leben, obwohl Leben nicht das richtige Wort dafür ist. Denn ein außerirdischer Parasit hat die Crew in lebende Tote verwandelt.

Joe Hill ist ein Sohn des bekannten Horror-Schriftstellers Stephen King und ist schon sehr lange aus dem Schatten seines berühmten Vaters herausgetreten. Seine Geschichten sind düster, fesselnd und genau mein Geschmack. Gerade die von ihm erstellten Comics können mich mehr als überzeugen.
Diesmal begeben wir uns auf ein Wrack, welches vor über 40 Jahren verschwunden ist. Schon allein, dass es jetzt plötzlich ein Notsignal sendet, ist gruselig. Doch wenn wir uns mit dem furchtlosen Kapitän Gage Carpenter, der mitsamt seiner Crew beauftragt wurde, das Wrack zu bergen, auf den Weg dorthin begeben, wird es ist richtig unheimlich.

Die Geschichte hat mich gleich gefesselt. Ich kann gar nicht sagen, warum genau, aber plötzlich wollte ich nur noch wissen, was genau geschehen wird.

Die Charaktere sind sehr interessant, allen voran der Kapitän Carpenter sowie die Meeresbiologin Moriah. Die beiden tragen die Geschichte, ebenso wie die lebenden Toten, die schon ziemlich zu Anfang der Geschichte auftauchen und gar nicht so sind, wie man sich lebende Tote vorstellt.

Sie wirken unheimlich, greifen aber nicht an. Sie erklären alles, verbergen trotzdem einiges. Sie wollen nach Hause, scheinen dies aber nicht von sich aus zu wollen. Es ist alles anders, als man denkt.

Die Panels wirken erst gar nicht so düster, werden dies aber im Laufe der Geschichte. Auch, weil sich die Geschichte innerhalb von ein paar Tagen abspielt. Die eigentliche Geschichte spielt sich aber nur innerhalb ein paar Stunden ab und so wird es immer dunkler und unheimlicher. Sehr passend und stimmig. Der Showdown am Ende wirkt gleichermaßen chaotisch wie geordnet und ich war erstaunt, wie schnell eine Lösung gefunden wurde. Die Umsetzung war dann sehr gut gelungen.

Das Cover finde ich diesmal sehr gelungen. Das Bullauge sowie der "Zombie" mit der Axt versprechen eine packende Geschichte, die dann auch im Inneren wirklich zu finden ist.

Dem Klappentext lässt sich entnehmen, dass Joe Hill das Comic als Hommage an H.P. Lovecraft, John Carpenter und weitere Horror-Ikonen sieht. Als Horror-Fan kann ich das nur begrüßen, denn ich habe einige Klassiker aus dem Horror-Genre wieder erkennen können.

Joe Hill steht für garantierte Spannung und durchdachte Geschichten. Ein weiteres tolles Abenteuer für meine Comic-Horror-Sammlung.

Meggies Fussnote:
Ein totes Schiff mit höchst lebendiger Crew.

* * * * *

Bewertung vom 30.07.2021
Ein Augenblick für immer. Das zweite Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.2
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das zweite Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.2


ausgezeichnet

June Mansfield kann es nicht verstehen, warum der Fluch gerade sie getroffen hat. Dabei fühlt sie sich zu Blake doch so stark hingezogen und er scheint ihr auch nicht abgeneigt zu sein. Doch je näher die beiden sich kommen, umso mehr merken sie, dass der Fluch kein Scherz ist. Die Stimmung schlägt um, Außenstehende streiten und prügeln sich. June, Blake und dessen Bruder Preston sowie Lilly und Grayson, Junes Freunde machen sich daran, eine Lösung zu finden. Die Lösung scheint einfach. Das Medaillon, dass den Fluch ausgelöst hat, muss zerstört werden. Doch keiner weiß, wo es ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Aber wie lange bleibt ihnen noch?

Ich war vom ersten Teil sehr begeistert, da mir das Setting - Cornwall - und die etwas düstere Stimmung, die June, Blake und Preston begleitet, sehr gut gefallen hat. Auch der Fluch, den die drei an sich entdecken, hatte eine Faszination. Ich hoffte, dass diese Stimmung auch in den nächsten Bänden gehalten werden konnte.

Bei Teil 2 hat es zumindest mal funktioniert. June, die mir im ersten Teil schon sehr imponiert hat, hat sich weiterhin in mein Herz gegraben. Ihr rationales Denken - das nur aussetzt, wenn sie Blake zu nahe kommt - hat sehr geholfen, Fortschritte bei der Aufklärung ihres Problems zu machen.

June und Blake dürfen sich eigentlich nicht zu nahe kommen, doch - und alles andere wäre unrealistisch gewesen - es passiert natürlich doch. Dies löst eine unheimliche Kettenreaktion aus. Das Wetter wird düster, die Stimmung wird düster und die Aussichten auf ein normales Leben ebenso. Also muss alles daran gesetzt werden, wieder zurück in eben dieses zu finden. Unterstützt von ihren Freunden Lilly und Grayson fängt June an zu recherchieren. Während Blake dies ebenfalls tut, jedoch mit seiner grummeligen und rebellischen Art, ist es Preston, der alles auf die leichte Schulter nimmt und versucht, aus seiner ihm gegebenen Gabe das Beste herauszuschlagen.

Doch im Laufe der Geschichte merkt Preston, dass das alles kein Spiel ist und dass er mehr für June empfindet und damit seinem Bruder auch Konkurrenz macht. Doch sind die Gefühle, die alle füreinander haben, Teil des Fluchs? Oder doch echt?

Blake und June müssen nun eins tun - sich voneinander fern halten. Schwer jedoch, wenn man eine fast animalische Anziehungskraft spürt und nicht mehr Herr seiner Triebe ist.

Das Autorenduo hat hier ganze Arbeit geleistet. Mit packendem Schreibstil und einer für Teenager gefühlvollen und spannenden Story wird hier eine Geschichte geschaffen, die alles aufbietet, was das Fantasy-Herz begehrt. Das Böse kommt über die Helden, die Helden versuchen das Böse zu besiegen. Drumherum etwas Hexerei, ein Fluch und eine verbotene Liebe. Viel Witz und Charme ist auch vorhanden und die Protagonisten sind allesamt liebenswert.

Ebenso werden die Gaben, die June, Blake und Preston besitzen, wirklich nur eingesetzt, um herauszufinden, wie der Fluch wohl zu brechen ist, wobei June nebenbei immer wieder auch auf interessante Dinge stößt, die die Personen betreffen.

Wenn Teil 3 die ganze Story jetzt auch noch sehr gut abschließt, ist diese Reihe eine, die es in meine Favoritenliste schafft.

Nicht zu verachten sind auch die schönen Cover. Und die Haptik eben dieser. Also nicht nur lesens- sondern auch sehenswerte Bücher.

Meggies Fussnote:
Ist die Lüge manchmal Wahrheit?

Bewertung vom 30.07.2021
Ein Augenblick für immer. Das dritte Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.3
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das dritte Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.3


ausgezeichnet

June und Blake haben den Fluch unweigerlich ausgelöst. Eine Düsternis legt sich über Cornwall. Während June, Lilly und Grayson fieberhaft nach einer Lösung suchen, verhält sich Blake plötzlich sehr distanziert gegenüber June. Und lässt sich auf Grace ein. Junes Eifersucht ist hart, doch weiß sie auch, dass sie sich von Blake lösen muss, damit der Fluch nicht schlimmer wird.
Doch dann finden sie heraus, wie lange Blake noch zu leben hat und dass er von seinem eigenen Bruder getötet werden soll. Wie lange er jedoch noch Zeit hat, wissen sie nicht und so beginnt wieder der Wettlauf gegen die Zeit. Doch Blake scheint plötzlich kein Interesse mehr daran zu haben, den Fluch zu lösen und verfällt Grace immer weiter. Bis eine Nachricht alle aus der Bahn bringt und keiner weiß, wie lange alles noch gut gehen wird.
June weiß nur eins: wenn sie nicht auf die Lösung kommt, wird Blake sterben und damit ihr Herz zerbrechen.

Teil 3 schließt nahtlos an den Zweiten an und verspricht damit, genauso spannend und packend zu werden, wie seine Vorgänger. Was ihm auch gelingt. Die Autoren haben sich nochmals so richtig ins Zeug gelegt und lassen ihre Protagonisten leiden und hoffen. Alles in richtigem Tempo und in Maßen.

Es gibt immer wieder Hoffnungsschimmer, die aber zerschlagen werden. Während June ihre Gabe perfektioniert, ist es nun Blake, der sich komisch verhält und plötzlich Dinge macht, die er vorher nicht getan hätte. Alles aus Liebe zu Grace. June stirbt innerlich, weil sie Blake liebt, doch weiß sie auch, dass sie sich von ihm fern halten soll und versucht ihm, das Glück mit Grace zu gönnen. Doch gibt es immer wieder Momente, in denen June wie auch Blake sich nicht zurückhalten können und somit den Fluch vorantreiben.

Die Suche nach einer Lösung gestaltet sich zunehmend schwierig. Es kommen immer wieder Hinweise hinzu, doch ist immer noch der Aufenthaltsort des Medaillon der Mittelpunkt. Keiner weiß wo, keiner weiß, wie man ansetzen kann und keiner weiß, ob es überhaupt etwas bringt, es zu zerstören.

Sehr gefreut hat mich, dass der dritte Teil keinerlei Längen aufwies oder zumindest nur am Ende ein bisschen, worüber man aber großzügig hinweg schauen kann, da es wirklich nicht sehr lange dauert.

Am Ende gibt es einen großen Showdown, die Ereignisse überschlagen sich etwas und doch behält man den Überblick. Für mich ist zwar eine Frage offen geblieben, aber die Antwort darauf ist jetzt auch nicht zwingend notwendig.

Es war schade, June, Blake, Preston, Lilly und Grayson verlassen zu müssen, da mir die zwar sehr unterschiedlichen, aber doch liebenswerten Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. Junes vernünftige Art, Blakes rebellisches Gemüt, Prestons Frohnatur, Lilly Unbekümmertheit und Graysons Dramatik haben mir sehr gefallen. Die Fünf sind ein tolles Team.

Die Lösung am Ende fand ich auch sehr gelungen. Vor allem, da das eigentlich gedacht gar nicht das war, was zur Lösung führte. Die gewollte Verwirrung hat nochmals etwas Pep reingebracht.

Die Gabe, die June, Blake und Preston gegeben wurde, fand ich sehr interessant. Wie wäre es wohl, wenn man herausfinden könnte, ob sein Gegenüber lügt oder die Wahrheit spricht? Wäre dann alles einfacher oder wäre genau das Gegenteil der Fall? Würde alles komplizierter werden, könnte man keinem mehr vertrauen, nicht mehr auf seinen Bauch hören? Würde alles zerfallen und noch mehr Elend und Kriege auftreten?
Vielleicht ist es gut so, dass man selbst entscheiden muss, ob man demjenigen glaubt oder nicht.

Auf jeden Fall kann ich die Trilogie jedem empfehlen, der gerne mystische Geschichten liest, Flüche mag und eine gesunde Portion Liebe bevorzugt. Die Story hat von allem etwas und liest sich auch sehr packend, da der Schreibstil des Autorenduos sehr gut harmoniert.

Meggies Fussnote:
Kann man jedem trauen?

Bewertung vom 30.07.2021
Die goldene Ananas (eBook, ePUB)
Kornblum, Dennis

Die goldene Ananas (eBook, ePUB)


gut

In meinem Bekanntenkreis habe ich einen Jungen mit dem Asperger-Syndrom, der zugleich auch ein guter Freund von meinem Sohn ist. So kam ich das erste Mal mit der Diagnose Asperger in Berührung. Deswegen war es interessant, mal eine Geschichte eines von Asperger betroffenen Autoren über einen mit Asperger lebenden jungen Mann zu lesen. Im Laufe der Geschichte habe ich sehr viele Parallele zu dem Jungen aus dem Bekanntenkreis ziehen können, was mich die Geschichte auch mit anderen Augen lesen ließ.

Aber der Reihe nach. Zu Anfang hatte ich noch gedacht, dass ich das Buch wahrscheinlich abbrechen müsste, da mir der Schreibstil überhaupt nicht zugesagt hat. Doch hat mich irgendwas an der Geschichte gehalten, was mir auch erst gegen Ende richtig klar wurde.
Wir begegnen Elias, einem 26 Jahre jungen Mann, der gerade aus seinem Wohnheim in die erste eigene Dachgeschosswohnung zieht. Seine Interessen: Death Metal. Puh. Für mich eine sehr harte Nuss, da ich dieser Musikrichtung mal so gar nichts abgewinnen kann. Aber ich musste es ja nicht hören, nur darüber lesen.

Elias ist begeisterter E-Gitarren-Spieler, am liebsten natürlich spielt er Death Metal und hat sich in jahrelanger Übung (6 Stunden am Tag) alles selbst beigebracht. Respekt, sage ich da nur.

Doch als Elias in seine Wohnung zieht, muss er bald von seinen üblichen Gewohnheiten ablassen. Denn er beginnt eine neue Gewohnheit zu entwickeln: das Schließen von Freundschaften. Schnell baut er eben diese zu Willi auf, der - alleine lebend - Elias mit etlichen Ratschlägen zur Seite steht. Nach und nach kommen die anderen Bewohner des Hauses dazu und schon bald merkt Elias, dass es wichtigeres gibt, als stur seinen Tagesplan durchzuziehen.

Willi ist es auch, der Elias mit ins Café Auberge nimmt. Dort trifft Elias auf Sandrine. Und bald merkt er, dass er diese näher kennenlernen möchte. Aber in seinem Tempo. Denn er muss sich erst einmal mit dem Gedanken anfreunden, Sandrine überhaupt anzusprechen. Schwer für ihn, da ihm das Asperger-Syndrom ja doch im Weg steht.

Die Geschichte ist ein Finden zu sich selbst. Am Anfang merkt man deutlich, wie sehr Elias seinen Tagesplan beibehalten möchte, erst im Laufe der Geschichte fühlt er, dass es auch anders geht, dass man Spontanität zulassen kann und nicht stur an dem Gewohnten festhält. Auch wenn Elias sich oft selbst im Weg steht, auch nicht weiß, wie er bestimmte Gefühle oder Gesagtes von Freunden deuten soll, macht er sich viele Gedanken darüber, kommt dann zum gleichen Schluss wie seine Freunde und weiß, dass er - wenn er nicht selbst das Zepter übernimmt - nicht weiterkommen kann.

Aus einem eher introvertierten jungen Mann wird innerhalb von ein paar Wochen ein mutiger, selbstbewusster Kerl, der sein Leben in die Hand nimmt und trotz - oder gerade wegen - der Diagnose Asperger gerade dagegen ankämpft, um ein normales Leben führen zu können.

Der Autor, der selbst Asperger hat, schreibt hier aus eigener Erfahrung und lässt bestimmt auch biografische Elemente miteinfließen. Dies merkt man auch am Schreibstil. Für mich zu Anfang ungewohnt und mühsam, konnte ich mich aber dann doch darauf einlassen.
Sehr oft werden Uhrzeiten erwähnt oder die Kleidung der anderen. Auch geht es um die vielen Gewohnheiten wie rauchen, Gitarre spielen, essen und Filme schauen. Dinge, die mir zwar etwas zu viel waren, aber am Ende dann doch ein Stilmittel, dass einfach zur Geschichte gepasst hat.

Ich habe insbesondere mit der kleinen Mara sehr mitgelitten und fand es am Ende sehr gut gelöst, wie es nun mit ihr wohl weitergeht. Auch Elias hat einen großen Sprung gemacht und sein Leben in die Hand genommen.

Meggies Fussnote:
Ungewöhnlich, aber informativ.