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Leseschneckchen555
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2019
Ihr mich auch
Herzog, Pia

Ihr mich auch


ausgezeichnet

Kurzmeinung: Freiheit genießen, Hindernissen trotzen und das Abenteuer einer neuen Freundschaft eingehen. Fesselnd, impulsiv und tiefgründig erzählt.

Starke Geschichte über den Wert einer Freundschaft

Das Mädchen mit den pinken Haaren ist Lu. Sie wohnt allein mit ihrer Mutter und das Geld ist knapp. Das erklärt auch, warum Lu immer Jungsklamotten trägt. Diese erbt sie nämlich von ihrem Cousin. Da kommt der neue Job bei Familie Kunzendorff für die Mutter gerade richtig. Allerdings birgt er auch eine riesige Herausforderung. Die Tochter des Chefs ist alles andere als einfach, und um ebendiese soll sich Lus Mutter kümmern. Als bei den Kunzendorffs ein Urlaub nach Mallorca ansteht, ist Lu komplett angenervt. Denn sie und ihre Mutter sollen die Familie begleiten. Zum Glück gibt es noch Rhys. Er kann zwar leider nicht mitfliegen, steht aber ansonsten immer hinter ihr und ist der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Wenn da nicht das kleine Problem wäre, dass Rhys eigentlich gar nicht richtig da ist…
Viola Kunzendorff hingegen ist präsent und das bleibt sie auch. Ein Unfall hat ihr Leben aus den Fugen gerissen und ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihrer neuen Situation zurechtzufinden. Auch wenn die gegenseitige Sympathie zwischen den beiden Mädchen sich in Grenzen hält, weiß Lu, wie sie mit Viola umgehen muss. So wächst aus tiefer Abneigung sogar eine Freundschaft.
Was die beeindruckende Geschichte abrundet ist der süße Geschmack der ersten Liebe. Dieser kommt zwar zart, aber ebenso reizend daher.

Das wunderbare Jugendbuch für Mädchen oder auch Jungs, wird empfohlen für ein Alter ab 12 Jahren. Ohne Bedenken würde ich es aber auch meiner zehnjährigen Tochter in die Hand geben. Mich hat allein schon das Cover überzeugt und meine Neugierde geweckt. Ich wollte das Buch unbedingt lesen. Der Schreibstil ist flüssig und locker, die Kapitel übersichtlich, und die Länge des Buches mit seinen knapp 200 Seiten nicht zu zäh. Die Geschichte ist spannend, aufregend, lustig und mitreißend erzählt. Direkt zu Beginn wurde ich von einem Ereignis überrascht, mit dem ich nicht rechnete. Schon war ich eingewickelt in den Sog der Geschichte. Ich mochte das Buch nicht mehr weglegen. Es hat mir so viel Spaß bereitet, Lu mit Rhys und Viola auf ihren Streifzügen oder bei ihren amüsanten Ideen zu begleiten.
Lu, auch Louisa genannt, hat einen starken Charakter und lässt sich von niemandem etwas gefallen. Sie ist eine Abenteurerin, die einem ein Gefühl von Freiheit rüberbringt. In manchen Situationen fehlt ihr aber das nötige Selbstbewusstsein. Sie wertet sich selbst ab, obwohl das gar nicht nötig wäre. Sie hat ein gutes Feingefühl und einen klaren Verstand, der manchmal gern mit ihr durchgeht. Es hat mir ungemein viel Spaß gemacht, mit ihr die Freiheit zu genießen und das Leben auszukosten.
Auch Viola zeigt trotz des Schicksalsschlags und ihrem Handicap unglaubliche Lebensfreude. Sie gibt nicht auf und kämpft. Sie macht eine starke Entwicklung durch und lässt sich nicht unterkriegen. Es ist wunderbar mit anzusehen, wie sie das Glück des Lebens wieder genießen lernt.
Ich fand es sehr aufregend die Veränderung der Charaktere zu erleben. Zu beobachten, wie sie reifen und am Ende den richtigen Weg einschlagen. Die Geschichte ist besonders und hat Tiefgang. Sie weckt die Unternehmungslust und stimmt ebenso nachdenklich. Sie lässt uns die wichtigen Dinge des Lebens erkennen und stellt sie in den Vordergrund.
Ein leichtes und zugleich empfindsames, spannendes Jugendbuch, das ich jedem abenteuerlustigen Mädchen empfehlen würde. Ein wunderschönes Buch darüber, wie sich Freundschaften entwickeln und wie wichtig es ist, einen Freund zu haben. Ganz egal, ob er nur aus deiner Phantasie entsprungen, oder ob er echt ist.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2019
Wir zwei ein Leben lang
Kearney, Fionnuala

Wir zwei ein Leben lang


ausgezeichnet

Zeilen der Liebe und des Lebens

Für ihr Umfeld kommt es überstürzt, doch für Erin und Dominic ist es eine Entscheidung aus Liebe. Zwar sind sie noch jung, aber es ist ihr fester Wunsch zu heiraten. Sie möchten dem Kind, welches Erin unter ihrem Herzen trägt, ein sicheres Zuhause geben.
Ein besonderes Hochzeitsgeschenk, von Erins Vater, soll sie auf ihrer Reise durch die Ehe begleiten. Es ist ein in Leder eingebundenes Notizbuch, indem sie all ihre Worte festhalten sollen, die sie sich nicht wagen, auszusprechen. Ein Buch der Liebe, das ihnen helfen soll, die Probleme des Alltags zu bewältigen, wenn ihnen der Mut zum Reden fehlt. Es stellt sich schnell heraus, dass dieses kleine Büchlein, genau das Richtige für das junge Paar ist. Auch wenn Dominic nur aus Liebe zu Erin hineinschreibt. Das Leben hält einige harte Proben für die Beiden bereit und irgendwann kommt der Tag, an dem ihre Liebe zu scheitern droht.

Der Roman von Fionnuala Kearney wechselt häufig die Perspektive und spielt in zwei verschiedenen Zeiten. Ebenfalls ist es mit unzähligen Eintragungen von Erin und Dominic versehen. Auch wenn der Einstieg in das Buch eine kurze Gewöhnung bedarf, ist er mir recht gut gelungen. Schnell wurde ich von der Verletzlichkeit dieser Geschichte berührt, das Buch fesselte mich und ich empfand es als sehr kurzweilig.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die sensible, nachdenkliche Erin und der entspannte, lebensbejahende Dominic. Alle Nebencharaktere spielen, für den Verlauf der Geschichte, eine bedeutsame Rolle.
Als ich das romantische Cover des Buches betrachtete, erwartete ich eine Liebesgeschichte, voller Glitzer und Zauber, die mich dahinschmelzen lässt. Womit ich nicht rechnete, war diese bedrückende Stimmung, die den Roman begleitete, mich so nachdenklich stimmte und eine Schwere hinterließ. Ohne Zweifel sind Erin und Dom von einer ganz besonderen Liebe umgeben, die voller Emotionen steckt. Doch im Vordergrund steht ein Paar, dass sich bemüht, die Hürden des Alltags, mit all seinen unschönen Schicksalsschlägen, zu meistern. Zwei junge Menschen, die schon nach kurzem Eheleben mit unendlichem Schmerz und Leid konfrontiert werden. Sie sind umgeben von Freunden und Familienangehörigen, die sehr realistisch dargestellt werden, und die genau wie Erin und Dom, den unergründlichen Wegen des Lebens ausgesetzt sind.
Auch wenn dieser eindrucksvolle Roman keine Glücksgefühle in mir auslöste, so hat er mich doch tief berührt. Ich bekam ein Ende, mit dem ich nie gerechnet hätte, welches mir aber einen runden Abschluss bereitete. Ich zähle das Buch, weil es so besonders ist und sich abhebt, zu einem der Besten, die ich dieses Jahr gelesen habe.

Bewertung vom 01.04.2019
Wir zwei auf Wolke sieben
Rauter, Anja

Wir zwei auf Wolke sieben


ausgezeichnet

Dem Glück auf den Fersen

Lea hat einfach nur Pech. Ihr Freund ist weg und hat neben all seinen Sachen auch noch ihre gesamten Ersparnisse mitgenommen. Da bleibt ihr nicht die Wahl, lange zu überlegen, als sie einen Job bei einem Lifestyle-Magazin angeboten bekommt, der vielleicht nicht ganz ihren Vorstellungen entspricht. Irgendwo muss das Geld für ihre Miete herkommen. So reist sie schließlich von einer Großstadt in die andere, erledigt halbherzig aber fleißig ihren Job und folgt dabei auch noch ihrem Ex. Doch ist er es wert, ihm hinterherzulaufen? Während all ihrer Reisen und der Suche nach dem Exfreund, begegnen ihr Menschen, die ihr die Augen öffnen und ihr zeigen, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben. Fast unauffällig und schleichend entwickelt sich eine neue Liebe, unerwartet aber echt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir unglaublich leicht. Ich war sofort mitten im Geschehen und konnte mich maßlos über Leas Ex-Freund aufregen. Die arme Lea wurde auf sehr miese Weise von diesem Typen abserviert. Ich kam nicht umher, sofort Mitleid mit ihr zu bekommen. Lea wirkte auf mich verträumt und tollpatschig zugleich und brachte dies auf sympathische und humorvolle Art rüber. Unzählige Peinlichkeiten brachten mich zum Schmunzeln. Trotzdem ist sie auch eine sehr zielstrebige Frau, die fast alles durchzieht, was sie sich vorgenommen hat. Auf der Arbeit glänzt sie mit Fleiß und Kreativität.
Neben Lea spielen noch ihr neugewonnener Kater, ihre Freundin Su, ihr schwuler Freund Armin und der Visagist Mattheo eine bereichernde Rolle. Alle Charaktere drücken, mit ihren kleinen Eigenarten, etwas Besonderes aus.
Da Lea bei ihrem Job für die Zeitung einer kosmetischen Behandlung nach der andern hinterherjagt, ging mir das ganze Beautygehabe in ihrem Umfeld, nach einer Weile ganz schön auf die Nerven. Doch gehörte genau das zum Plan der Geschichte und drückt am Ende etwas Bedeutendes aus. Überhaupt erhielt vieles erst zum Schluss einen Sinn. Das hat mich beeindruckt und zeigt mir, dass viel Arbeit in der Geschichte steckt und sie gut durchdacht ist.
Ich empfand die 352 Seiten des Buches sehr kurzweilig. Obwohl meine Stimmung im Mittelteil etwas getrübt wurde, konnte das Buch am Ende alles wettmachen, denn der Roman erhielt einen wunderbar klärenden Abschluss. Dieses Buch ist auf jeden Fall eine kleine Lesereise wert.

Bewertung vom 24.03.2019
Penny Maroux und das Geheimnis der 11
Schlick, Oliver

Penny Maroux und das Geheimnis der 11


ausgezeichnet

Der Weg zu echten Freunden und in eine Welt voller Magie

Eine geheimnisvolle, magische und mutmachende Geschichte für Kinder, die sich manchmal ein wenig anders fühlen, als die anderen.

Penny ist ein aufgewecktes Mädchen. Sie hinterfragt die Dinge und sieht die Welt mit anderen Augen. Leider kassiert sie deshalb häufig dumme Kommentare und ziemlich fiese Gemeinheiten. Besonders in der Schule hat sie schwer zu kämpfen, denn ein paar ihrer Mitschüler haben es auf sie abgesehen. Auch zu Hause läuft nicht alles rund. Nach dem Tod ihrer Mutter, hat Tante Kirsten die Verantwortung für Penny übernommen, während der Vater seiner Arbeit als Journalist nachkommt. Leider hat auch Kirsten nicht den richtigen Draht zu ihrer Nichte und wenig Verständnis für Pennys kreative Gedanken. Als Penny am Morgen ihres Geburtstages plötzlich eine mysteriöse Nachricht, im Kirschbaum vor ihrem Zimmerfenster findet, ändert sich alles. Ab heute, ihrem 11. Geburtstag, soll sie Unterstützung bekommen. Und zwar von den Elferkindern. Sie verstehen ihre Gedanken und stellen sich als wahre Freunde heraus. Doch zuerst einmal muss sie herausfinden, wer die Kinder sind und wo diese zu finden sind.
Der Klappentext des Buches hat mein Interesse geweckt. Dass mich die Geschichte so sehr fesselt, hätte ich nicht erwartet. 345 Seiten lang wurde ich durch eine Welt geführt, die nicht magischer, bunter und beeindruckender hätte beschrieben werden können. Jeder der 24 Kapitel wurde mit kleinen Briefchen und Schnörkeln verziert, die sich fantastisch in die Geschichte eingliederten. Pennys Beobachtungen waren nicht nur sehr intensiv und brillant, sondern vermittelten mir das Gefühl, als sei ich selbst anwesend. Ich konnte mit Penny die schönen Dinge genießen, musste aber auch mit ihr leiden, wenn ihr wieder einmal ein böser Streich gespielt wurde. Trotz der Hänseleien ließ das Mädchen sich nicht unterkriegen, bewies unglaubliche Stärke und strotzte nur so vor Einfallsreichtum und Kreativität. Penny und ihre Freunde, sowie die skurrile Umgebung, konnten mir regelmäßig ein Lachen herbeizaubern. So manches abenteuerliche Erlebnis, bei dem ich selbst gern dabei gewesen wäre, trieb mir die Spannung bis in die Fingerspitzen.
Die Themen Freundschaft und Akzeptanz spielen eine bedeutende Rolle und wurden auf wunderbare Weise in die Handlung eingeflochten. Besonders bewegt haben mich aber auch die Momente in denen Penny und ihr Vater, zarte Gespräche über die verstorbene Mutter führten.
Leider gibt es Menschen, die jemandem vorschnell einen Stempel aufdrücken und oberflächlich handeln, nur weil man sich von der Mehrheit abhebt. Genau diese Problematik wurde in der Geschichte ausgezeichnet wiedergegeben. Pennys Reaktionen darauf, machen Kinder stark und zeigen, dass man sich nicht für andere verbiegen, sondern sich selbst treu bleiben sollte.
An diesem Buch werden auch erwachsene Leser ihre Freude haben. Es hat mich durch seine vielseitige, kreative Einzigartigkeit und wertvolle Botschaft tief berührt und bekommt von mir eine besondere Auszeichnung. Für mich ist es schon jetzt ein Kinderbuchhighlight des Jahres.

Bewertung vom 18.03.2019
Weil es Liebe ist
Lauren, Christina

Weil es Liebe ist


ausgezeichnet

Die Leidenschaft zur Musik in der Liebe verbunden

Tag für Tag nimmt Holland einen kleinen Umweg auf sich, um dem faszinierenden Spiel des Straßenmusikers am U-Bahnhof zu lauschen. Sie ist absolut hingerissen, sobald die ersten Töne seiner Musik erklingen. Eines Abends wagt sie es, ihn anzusprechen. Ein paar Schlucke Alkohol haben sie mutig gemacht. Sie erfährt seinen Namen und schaut zum ersten Mal in seine grünen Augen. Doch schnell bekommt das zuckersüße Aroma, des ersten Kennenlernens, einen bitteren Beigeschmack. Holland wird von einem Penner angegriffen und auf die Gleise geschubst. Als sie sich im Krankenwagen wiederfindet schwirrt ihr nur eine Frage im Kopf herum. Warum hat Calvin, der Musiker, ihr nicht geholfen? Er muss genau gesehen haben, was passiert ist. Schon bei ihrer nächsten Begegnung kann sie Calvin verzeihen. Sie eröffnet ihrem heimlichen Schwarm sogar die Chance auf seinen Traumjob. Allerdings ist diese an eine Bedingung geknüpft, die selbst für die junge Holland vorschnell und überraschend kommt. Obwohl sie Calvins Musik liebt und er der heißeste Typ ist, dem sie je gegenüberstand, hat sie Zweifel eine solche Entscheidung zu treffen. Was sagt überhaupt Calvin dazu? Würde er alles tun, um seinen Musiktraum zu erfüllen?

Nach den ersten 60 Seiten war mir klar, dieses Buch hat alles, was es braucht, um perfekt zu sein. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits fasziniert von der Geschichte und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich habe Tränen gelacht und geweint, was mir nicht sehr häufig passiert. Ich habe mit Holland mitgefiebert, war nervös und habe ein Glücksgefühl und Kribbeln gespürt, als wäre ich selbst in ihrer Rolle. Überhaupt ist Holland ein unglaublich sympathisches und herzliches Mädchen. Ich liebe ihre leicht naive Art und ihre Tollpatschigkeit, die mich regelmäßig zum Lachen brachte. Es macht einfach Spaß von ihr zu lesen!
Alle Charaktere sind einzigartig und besonders gewählt.
Calvin der geheimnisvolle Straßenmusiker ist selbstbewusst, schüchtern und charmant zugleich und sieht dazu verdammt gut aus. Das macht ihn zusammen mit seinem Talent unwiderstehlich.
Ganz vorn auf Hollands Liste der liebsten Menschen stehen ihre zwei bezaubernden Onkel. Jeff, der Bruder von Hollands Mutter, der zusammen mit seinem Mann Robert, schon früh die Verantwortung für seine Nichte übernommen hat und sich rührend um sie kümmert. Und der erfolgreiche Robert, der nicht nur das besonders feine Gespür und die Leidenschaft zur Musik mit seiner Nichte teilt, sondern auch den Arbeitsplatz im Theater. Denn er war es, der Holland dort einen Job ermöglicht hat.
Zudem gibt es noch die Freundin Lulu, die nach Aufmerksamkeit schreit. Aus ihr wird Holland von Tag zu Tag schlauer und erkennt schließlich einen ganz anderen Menschen.
Alle Charaktere sind leidenschaftlich, kreativ und einzigartig. Sie stellen, jeder für sich, etwas ganz Besonderes dar, haben Schwächen und Stärken, sind menschlich und runden die Geschichte ab.
Am meisten aber habe ich die entstehende Liebe zwischen Holland und Calvin genossen. Es gab so viele knisternde Momente zwischen den beiden, dass es kaum auszuhalten war. Selten hat mich ein Buch so berühren können.
Da sich unter dem Pseudonym dieses Buches die erfolgreichen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings verstecken, habe ich mich oft gefragt, wie zwei Schriftstellerinnen es schaffen, sich gemeinsam so grandios abzustimmen. Einen derart stimmigen Roman zu erschaffen zeugt von beeindruckendem Talent. Vermutlich macht die wunderbare Mischung der beiden das Buch so perfekt.
Kennt ihr das Gefühl, wenn man unbedingt weiterlesen möchte, aber gleichzeitig Angst hat, dass die Geschichte zu schnell endet? Genauso ist es mir mit diesem Buch ergangen. Ich habe jede Seite aufgesaugt. Es ist das Schönste, was mir in den letzten Monaten unter die Augen gekommen ist.

Bewertung vom 02.03.2019
Der Welt nicht mehr verbunden
Hari, Johann

Der Welt nicht mehr verbunden


ausgezeichnet

Kurzmeinung: Fesselnd erzähltes und beeindruckendes Werk, das einem die Augen öffnet

Auf der Suche nach dem richtigen Weg für ein glückliches Leben

Von Depressionen haben wir alle schon gehört und bestimmt kennen wir jemanden, der darin gefangen ist. Bedauerlicherweise gibt es immer mehr Menschen, die darunter leiden. Ist das nicht ein Zeichen dafür, das der richtige Weg noch nicht gefunden ist? Ich glaube dieses Buch könnte uns eine Richtung weisen.
Ich bin kein Experte für Psychologie und nicht besonders fachkundig in diesem Bereich. Ich lese und bewerte das Buch also mit gesundem Menschenverstand.
Mitgerissen hat mich bereits das Vorwort des Autors, indem er bildhaft und fesselnd von einem Erlebnis in Vietnam erzählt.
Mit seiner Einführung lüftet Johann Hari im Anschluss den Blick auf seine eigene Geschichte. Er selbst hatte seit der Kindheit unter Ängsten und unendlicher Traurigkeit zu leiden, bis er mit achtzehn Jahren eine Antwort auf seinen Kummer bekam. Die Diagnose lautete: Depression. Er bekommt über Jahre Medikamente verordnet, behält aber trotzdem das Gefühl, dass diese negativen Stimmungen sein Leben beherrschen. Irgendwann begann er an der Art und Weise dieser Behandlung zu Zweifeln.
Ich war beeindruckt von seinem Erzählstil und dem gegenwärtigen Thema. Davon wollte ich unbedingt mehr erfahren. Welche Möglichkeiten fanden sich, um eine Einnahme von Antidepressiva zu umgehen? Gibt es andere Wege, um aus einer Depression herauszufinden?
Zuerst einmal beginnt der Autor das Buch mit einem Sprung in die Vergangenheit. Aufgrund seiner zahlreichen Recherchen fängt er an, die Wirksamkeit von Antidepressiva zu hinterfragen. Das gesamte Werk besteht aus einer riesigen Sammlung an Erfahrungsberichten und liefert etliche Nachweise, zu denen sich Quellen am Ende des Buches befinden.
Wie kommt es, dass Ärzte immer wieder den gleichen Behandlungsweg wählen? Woher rührt diese tiefe Traurigkeit, die uns verzweifeln lässt? Ab wann zählt ein Mensch als depressiv? Johann Hari hat die Menschen befragt, die in schwierigen Situationen, auch ohne Medikamente, aus ihrem Leiden herausfinden konnten; und er entdeckt die Gründe, die für den Ausbruch einer Depression verantwortlich sind. In seinen Recherchen stellt er Überraschendes fest. Hari findet neun kräftige Ursachen, die eine Depression hervorrufen können. Verständlich erklärt er, was in unserem Umfeld falsch läuft. Warum brauchen wir eine Arbeit, die uns sinnvoll erscheint? Wie kommt es, dass die Menschen sich so voneinander entfernen? Warum fühlen wir uns einsam? Und was stellt das Internet mit uns an?
Für mich klingen seine Theorien und Nachweise absolut verständlich und nachvollziehbar. Aber sind nur das die Gründe für unsere Einsamkeit? Und was können wir dagegen tun, wenn das Umfeld um uns herum nicht mitspielt? Auch für solche Zweifel hat Johann Hari nach Lösungen gesucht. Zu den neun Auslösern von Depressionen liefert er ebenso viele Auswege.
Depressionen und Ängste gab es schon immer und vermutlich wird es sie immer geben. Selbst bei den Tieren wurden sie beobachtet. Wir können also nur versuchen, sie zu umgehen oder möglichst gering zu halten. Wir müssen versuchen, Wege zu finden, besser damit umzugehen. Das Buch kann uns dazu eine gute Hilfe sein. Mir hat es die Augen geöffnet. Es lässt den Blick frei auf unser Selbst und auf vielerlei Gründe, die für unsere Leiden verantwortlich sind. Für mich ein wunderbares Werk, indem sehr viel Arbeit und Energie steckt. Ein Buch mit einer klaren und eindeutigen Erkenntnis und der Botschaft, daran zu arbeiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2019
Mein Jahr mit Dir
Whelan, Julia

Mein Jahr mit Dir


ausgezeichnet

Ein Jahr der ganz großen Gefühle, der Liebe und der Hoffnung

Ella hat für ihre Zukunft einen festen Plan. Sie hat viel erreicht und ist immer hoch engagiert. Auf dem Weg zu ihrem Studienjahr nach Oxford bekommt sie ein unschlagbar gutes Jobangebot, bei dem sie nicht nein sagen kann. Zeitgleich erfüllt sie sich einen Traum mit dem College in Oxford. Noch am selben Tag, an dem sie Land und Leute Englands kennenlernt, stößt sie mit Jamie Davenport zusammen. Der Typ, der bei der ersten Begegnung alles andere als angenehm rüberkommt, entpuppt sich als Dozent ihres Lieblingsfachs. Nach der ersten Begegnung, folgen immer mehr, und schließlich muss Ella ganz andere Entscheidungen treffen, als jene, die auf ihrem Plan standen. Jamie ist aufregend, attraktiv und interessant, doch er hat auch ein Geheimnis, und plötzlich geht Ella das alles mehr an, als sie geplant hatte.
Zu Beginn dieses wundervollen Liebesromans hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Es gab so viele Informationen, die ich erst einmal sacken lassen musste. Ich kenne Oxford nicht und so brauchte ich, trotz der ausführlichen und sehr bildlichen Beschreibungen, etwas länger, um mir von diesem Ort ein Bild zu machen. Kurze Zeit später nahm die Geschichte und Ellas Verhältnis zu Jamie Davenport aber auch schon seinen Lauf. Meine anfänglichen Schwierigkeiten waren verschwunden. Die kleinen Zitate zwischen den einzelnen Kapiteln ergaben für mich immer mehr einen Sinn und schon war ich gefesselt von der Geschichte.
Ella lernt in England eine Menge interessante und besondere Menschen kennen. Sie findet einzigartige und lustige Freunde und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, all ihren humorvollen und manchmal auch sehr tiefgründigen Gesprächen zu lauschen. Literatur und Lyrik spielen in diesem Buch und im Leben von Ella und Jamie eine besondere Rolle. Deutlich wird das auch an den passenden Zitaten, die zwischen jedem Kapitel zu finden sind und eine Verbindung zur Geschichte herstellen. Die vielseitigen Emotionen fesselten mich regelrecht an das Buch und ich konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Es wechselt von Romantik zur lustigen Unterhaltung, bis hin zu tiefgründigen und sehr ernsten, traurigen Momenten. Ella erlebt durch ihr Jahr in England eine unglaublich große Veränderung in ihrem Leben. Plötzlich rücken Dinge in den Vordergrund, denen sie zuvor wenig Wert schenkte und andere wiederum werden unwichtig. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber in dieser Geschichte hat alles seinen Platz. Die Stimmung wechselt von aufregendem Prickeln, zu tiefer Verbundenheit, von Hoffnung zu Trauer, von Erleichterung bis hin zu Tränen rührend. Alles ist vorhanden und ich kann diesen Roman nur jedem, der Liebesgeschichten mit schicksalhaften Begegnungen und emotionalen Szenen mag, wärmstens ans Herz legen. Für mich ist dieses Buch innen wie außen etwas ganz besonders Schönes und schon jetzt ein Highlight dieses jungen Jahres.

Bewertung vom 21.01.2019
Katzen - Seelengefährten & Herzeroberer
Orrù-Benterbusch, Susanne

Katzen - Seelengefährten & Herzeroberer


ausgezeichnet

Ein Buch für eine besondere Katzen-Mensch-Beziehung mit wertvollen Hilfestellungen zur natürlichen Gesundheitspflege

Liebevoll und herzlich erklärt die Autorin in diesem Buch auf eine etwas andere Art und Weise, was man über Katzen wissen sollte, und wie man mit ihnen eine wundervolle lange Zeit verbringen kann.
Der Einstieg in das Buch beginnt auf bezaubernde Weise aus der Sicht einer Katze. Anschließend folgt eine Einleitung, ein paar Worte über die Autorin selbst und wie sie den Weg zu ihren Tieren fand.
Im Anschluss liefert der Ratgeber eine bunte Sammlung an hilfreichen Informationen rund um das Leben mit unserer geliebten Samtpfote. Kurz werden die verschiedenen Arten der Katzenhaltung angesprochen und schon beginnt ein ausführlicher Teil über die Naturheilkunde und die Ernährung. Hier wird auf Futterumstellung, Fertig- beziehungsweise Industriefutter, sowie auf Frischfleischfütterung und deren wichtige Inhaltsstoffe eingegangen. Zusätzlich gibt es Anregungen zu Futterergänzungen.
Bei der Heilpflanzenkunde erhält der Leser Empfehlungen verschiedener Mittel. Unter den Therapiemethoden finden sich Anwendungen mit Vitalpilzen, Homöopathie, Bachblüten, Schüßlersalzen und andere, wie zum Beispiel die Klang und Farbtherapie. Wer Interesse an den natürlichen Heilmethoden hat, wird mit Sicherheit hier fündig.
Die Autorin gibt Anreize, wie man mit positiven Gedanken Probleme bewältigt. Sie gibt Antworten auf Fragen, die man in anderen Ratgebern oft vergeblich sucht. An wichtigster Stelle steht immer die gute Beziehung zwischen Mensch und Tier und was man selbst zu einer glücklichen Beziehung beitragen kann. Darunter gehört nicht nur die Ernährung und Pflege, sondern auch die unterschiedlichen Möglichkeiten des Spieles, wie zum Beispiel das Clickertraining.
Ein unverzichtbares Thema sind die Katzenkrankheiten. Was muss ich wissen? Wie kann ich helfen und naturheilend unterstützen? Soll ich meine Katze impfen und wenn ja, wogegen? Meine Katze verhält sich merkwürdig, was kann ich tun?
Besonders vor der Anschaffung eines Haustieres stellt man sich viele Fragen. Dafür leistet das Buch die nötige Unterstützung. Denn für ein friedliches Zusammenleben ist es wichtig, den richtigen Weg der Haltung zu finden. Wie passe ich diesen am besten meinem Lebensstil an? Halte ich zwei Katzen oder nur eine und wie sieht es mit einem Hund als Genossen aus? Oder soll es gar ein kleines Katzenkind sein? Aber nicht nur Einsteiger, sondern auch erfahrene Katzenbesitzer werden mit Sicherheit neue Erkenntnisse aus diesem gefühlvollen Ratgeber schöpfen.
Ich persönlich habe sehr viele hilfreiche Tipps erhalten, die ich umsetzen kann. Gerade für meine kranke Katze habe ich in Bezug auf die Naturheilkunde wertvolles dazugelernt und interessante Anregungen auf weitere literarische Quellen erhalten. Jeder kann für sich selbst entscheiden, welche Empfehlungen er bei seiner Katze anwenden möchte.
Ich möchte das Buch nicht mit anderen vergleichen, sondern ihm viel lieber einen eigenen Platz zuordnen. Jedem, der in seiner Katze etwas mehr sieht, als ein einfaches Haustier und eine besondere Beziehung zu seinem Tier pflegen möchte, würde ich diesen wertvollen Ratgeber als Zweitlektüre ans Herz legen. Das Buch ist es wert gelesen zu werden.

Bewertung vom 05.01.2019
Plötzlich Millionärin - nichts wie weg!
Hauptmann, Gaby

Plötzlich Millionärin - nichts wie weg!


ausgezeichnet

Geld ist nicht das, was wirklich zählt

Von ihrem Mann betrogen und in eine einfache Kleinwohnung mit gebrauchten Möbeln gezogen, versucht Steffi ihr Leben zu meistern. Ganz unerwartet zahlt sich das monatliche Lottospielen aus, denn Steffis Zahlen stimmen und sie hat sechs Richtige. Plötzlich ist sie Millionärin. Und während sie noch darüber nachdenkt, was sie mit dieser riesigen Summe anstellt, ohne ihr Leben zu verändern, haben andere schon Pläne mit Steffis Vermögen gemacht. Nicht nur ihr Sohn und ihre Schwester, denen sie freiwillig einen Geldbetrag zukommen lässt, sondern auch ihr geiziger Exmann, stellt Ansprüche für sich und seine neue Perle. Das alles wird Steffi zu bunt und sie macht sich aus dem Staub. Sie erfüllt sich einen lang ersehnten Traum und reist Hals über Kopf nach Afrika. Dort lernt sie nicht nur ihre eigene Selbstständigkeit, sondern auch interessante Menschen kennen. Beeindruckt von der fremden Welt, der atemberaubenden Natur und den wunderschönen Tieren, begegnet ihr plötzlich Mike. Ein Mann, der seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat und nun das Leben mit Reisen verbringt. Durch ihn öffnet sich für Steffi eine neue Welt und sie genießt das Abenteuer. Doch als gebranntes Kind, beschleichen sie auch bei Mike böse Vorahnungen und sie kehrt zurück in ihr altes, tristes Leben. Kann sie ihre Erlebnisse und Mike vergessen? Ist sie bereit für eine neue Liebe? Und wie schafft sie es, mit ihrem Geldgewinn trotzdem glücklich zu sein?

Allein des Titels wegen, hätte ich nicht zu diesem Buch gegriffen, denn von den Reichen und Schönen wollte ich nichts lesen. Doch der Name der Autorin und die süße Katze auf dem Cover des Buches, stimmten mich neugierig. Und ich muss sagen, der Griff zu diesem Buch hat sich ausgezahlt. Nachdem ich lange nichts mehr von Gaby Hauptmann gelesen hatte, war ich wirklich neugierig auf dieses Exemplar. Schon nach den ersten Seiten musste ich mich fragen, warum es nur so lange gedauert hat, dass ich zu einem Buch der Autorin gegriffen habe. Denn der lockere, natürliche und sympathische Schreibstil, hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen. Ich habe mich wunderbar wohl gefühlt in diesem Buch. Steffi ist eine einfache, aber unglaublich sympathische Persönlichkeit. Ich konnte mich in ihre Gedanken und Gefühle sehr gut einfühlen. Sie waren nicht nur echt, sondern auch amüsant. Ich fand es spannend, wie sie im Laufe ihrer Reise immer mehr Selbstbewusstsein erlangte, ihrer Hausfrauenrolle entschlüpfte, und letztendlich das Abenteuer einer neuen Liebe wagte. Ihren Bezug zur Natur und die Liebe zu den Tieren konnte ich nur zu gut nachempfinden. Ich habe die Bilder ihrer Reise, die sich so klar vor meinen Augen abzeichneten, genossen und mich von den Orten bezaubern lassen. Nur schwer konnte ich den Roman aus den Händen legen, denn immer wieder passierte etwas, was ich unglaublich gern weiterverfolgen wollte, bis ich schließlich, ganz unerwartet, auf der letzten Seite angelangt war.

Zu schnell war die beeindruckende Reise vorbei und die Geschichte gelesen und ich möchte definitiv mehr davon. Ich hatte Spaß mit dem Buch und bin gespannt auf ein nächstes. Deshalb vergebe ich hier sehr gern die verdienten fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.