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coffee2go
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 402 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2018
Ein unvergänglicher Sommer
Allende, Isabel

Ein unvergänglicher Sommer


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Buch:
Isabel Allende schafft es mit der Kraft ihrer Worte eine Atmosphäre zu schaffen, in die man beim Lesen hineingezogen wird und versinkt. Der historische Hintergrund spielt in ihren Büchern immer auch eine große Rolle und fließt nebenbei über die Erfahrungen und Lebensgeschichten einzelner Personen ein, sodass es richtig lebendig und real wirkt.
Das Buch lebt von den drei außergewöhnlichen Charakteren, die durch einen Zufall aufeinander treffen und danach für immer verbunden bleiben. Richard rutscht Evelyn bei glatter Straße ins Auto, in dem sie eine Leiche transportiert. Lucia, Richards Untermieterin, versucht die Wogen zu glätten und die Nerven zu behalten und gemeinsam tüfteln sie einen gewagten Plan aus um die Leiche verschwinden zu lassen und um Evelyn nicht in Schwierigkeiten zu bringen. So surreal dies klingen mag, in der jeweiligen Situation kann man das Denken und Handeln der Charaktere dann trotzdem nachvollziehen und fühlt mit ihnen. Sehr gelungen finde ich auch, dass sich vor allem Lucia und Evelyn mit der Zeit immer mehr öffnen und von ihren Lebensgeschichten erzählen. Vor allem bei Evelyn ist eine gewaltige Entwicklung bemerkbar. Auch Richards Macken und mürrische Art kann man nachvollziehen, wenn man seine Vergangenheit kennt. Schön finde ich, dass die drei völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten, sich mit der Zeit so gut ergänzen und gegenseitig unterstützen, dass eine Verbindung für das restliche Leben entsteht.


Mein Fazit:
Das Buch lebt von drei außergewöhnlichen Charakteren mit ihren traurigen Lebensgeschichten, die durch eine ungewöhnliche Situation für immer miteinander verbunden sind.

Bewertung vom 05.11.2018
Man muss auch mal loslassen können
Bittl, Monika

Man muss auch mal loslassen können


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
Es war mein erstes Buch von der Autorin und ich habe mich sofort mit ihrer Art von Humor wohl gefühlt. Die drei unterschiedlichen Charaktere sind eigentlich richtig nett und herrlich normal, aber das Schicksal meint es nicht gerade gut mit ihnen. Jede von ihnen befindet sich am Rande des Abgrundes, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber den wirklichen Absprung von der Brücke schaffen sie dann doch nicht so einfach. Loslassen ist dann doch nicht so leicht, wie gedacht. Dafür beginnt nach der tristen Phase ein neuer Abschnitt mit neuen Freundschaften und neuem Lebensmut.

Mein Fazit:
Das Buch überzeugt einerseits durch das lustige Cover, das mir sofort aufgefallen ist, und auch durch den schwarzen Humor, der es auf den Punkt bringt.

Bewertung vom 31.10.2018
Narbensohn
Mon, Mika D.

Narbensohn


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat die Kombination aus Thriller und Romantik sehr gut gefallen, vor allem, weil ich beide Genres gerne lese und so hatte ich beides in einem Buch. Für meinen Geschmack hätte allerdings gerne noch mehr „Thrill“ sein dürfen. Der Schreibstil ist herrlich normal, alltäglich, ohne Schnörkel, sodass man das Buch flüssig lesen kann. Am allerbesten haben mir die Situationen gefallen, in denen Helena Liam in der JVA besucht hat, vor allem, weil die Eindrücke so spannend und real geschildert waren. Mit Helena als Charakter musste ich zu Beginn ein wenig warm werden, aber danach habe ich sie in mein Herz geschlossen und jetzt mag ich ihre hilfsbereite, gutgläubige und teilweise auch naive Art sehr gerne. Sie ist halt auf der einen Seite auch noch ein Teenager und darf so sein, auf der anderen Seite ist sie für ihr Alter aber schon richtig selbstständig und verantwortungsvoll ihrer Familie gegenüber. Die Beziehung, die sich zwischen Helena und Liam entwickelt hat, war auch interessant zu verfolgen, auch wie sich Liam für Helena verändert hat und umgekehrt, wie Liam Helenas Leben bereichert. Dies merkt man beim Lesen sehr deutlich. Die gesamte Clique ist mir bis zum Schluss ans Herz gewachsen, sodass ich am liebsten gleich weiter gelesen hätte, aber ein wenig muss ich mich noch gedulden. Was ich noch sehr gerne wissen würde, ist, ob Helena nun schwanger ist oder nicht?

Mein Fazit:
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und wie ich gesehen habe, muss ich nicht mehr ganz so lange darauf warten. Das finde ich schön, vor allem, da auch ein paar Fragen offen geblieben sind.

Bewertung vom 29.10.2018
Das falsche Kind
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe mich vom Buch gut unterhalten gefühlt, es war auch angenehm und rasch zu lesen. Aufgrund der Kategorie „Thriller“ und aufgrund des Klappentextes hatte ich mir allerdings andere Erwartungen gemacht. Ich würde das Buch eher als Drama oder Roman einstufen. Die Charaktere Sarah und Mark haben mich nicht überzeugen können, ich war hin- und hergerissen, ob ich Sarah trauen kann, ob sie in einer Fantasiewelt lebt oder womöglich ernsthaft krank ist. Auch das sprunghafte Verhalten von Sarah und Mark konnte ich ihnen nicht wirklich abkaufen. Zuerst glaubt Sarah, ihr Kind sei vertauscht worden, Mark ist beteiligt, dann glaubt sie ein anderes Kind sei ihres, Mark ist wieder die Liebe ihres Lebens. Einige Aktionen scheinen mir auch völlig überzogen, wie z.B. die sofortige Einweisung in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses und die darauf folgenden Therapien oder Gespräche mit der Psychologin sind auch äußerst unrealistisch, ebenso wie der Ablauf im Krankenhaus. Es gab für mich keine Person, die ich richtig sympathisch fand. Das Ende hat mich auch nicht überzeugen können. Plötzlich ist die Situation geändert und alles ist gut so wie es ist, das kann doch nicht sein.

Mein Fazit:
„Das falsche Kind“ war nett zu lesen für zwischendurch, allerdings hat er nicht meinen Erwartungen an einen Thriller entsprochen.

Bewertung vom 29.10.2018
Hasenjagd / Kommissar Linna Bd.6
Kepler, Lars

Hasenjagd / Kommissar Linna Bd.6


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
„Hasenjagd“ überzeugt durch den sehr direkten und einfachen Schreibstil, dazu noch relativ kurze und abwechslungsreiche Kapitel und vor allem durch interessante Charaktere. Joona Linna wirkt bereits während seiner Zeit im Gefängnis nicht unsympathisch und als Ermittler hat er mir noch viel besser gefallen, gerade auch weil er nicht dem typischen Klischee des überarbeiteten, übernächtigten, alkoholabhängigen Ermittlertyp entspricht. Auch seine sich frisch anbandelnde Beziehung mit all ihren Problemen wirkt authentisch und nicht kitschig romantisch. Wer als Täter in Frage kommt, ist zwar schon etwa ab der Hälfte des Buches absehbar, aber trotzdem bleibt die Spannung weiterhin aufrecht. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass auch die Hintergründe und Lebensgeschichten der „Opfer“ oder „ehemaligen Täter“ – wie man es bezeichnen möchte – detailliert und aktuell geschildert werden, sodass man nicht so einfach in Kategorien denkt und sie auch in ihrer Gesamtheit sehen kann. Vor allem die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Rex und seinem Sohn fand ich schön zu lesen. Dafür hätten die Szenen mit den Flüchtlingen und dem überaus detailliert beschriebenen Szenen des Kampfeinsatzes für meinen Geschmack gar nicht sein müssen, im Gegenteil. Hier hatte ich eher das Gefühl, dass es an manchen Stellen zu überladen wirkte und die Geschichte war für mich auch so spannend und umfangreich genug. Weniger wäre an dieser Stelle mehr gewesen. Nichts desto trotz habe ich das Buch sehr genossen und bin quasi durch die Kapitel hindurchgerauscht.

Mein Fazit:
Der Cliffhanger am Ende des Buches ist für mich natürlich jetzt schon der perfekte Catcher, sodass ich den nächsten Teil am liebsten gleich lesen würde, aber da muss ich mich leider noch ein wenig gedulden.

Bewertung vom 24.10.2018
Piccola Sicilia
Speck, Daniel

Piccola Sicilia


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat der Schreibstil, der sehr lebendig und detailgetreu ist, sehr gut gefallen. Als Leser kann man sich fallen lassen und ist plötzlich mitten im Geschehen. Die Rahmengeschichte von Nina hat mir nicht ganz so gut gefallen, da mir von Nina als Charakter zu wenig gezeigt wurde. Sie war stets verschlossen, auch gegenüber Joelle. Von ihrer Scheidung hat sie kurz erzählt und das kurze Aufflackern ihrer Beziehung zu Patriece, viel mehr hat sie nicht von sich und ihrem vorigen Leben und ihrer Familie preisgegeben. Gerade dieser Aspekt, wie Nina aufgewachsen ist, mehr darüber, wie sie ihre Mutter und ihre Großmutter erlebt hat, hätte ich spannend gefunden. Joelle ist aufgrund ihres Charakters offener, sie erzählt gerne und ausschweifend und hat auch Nina einen guten Einblick in das Leben von Moritz und wie es sich langsam mit dem Leben von Yasmina und Joelle verknüpft hat, gegeben.
Zahlreiche Zitate zu Beginn der Kapitel und auch zwischendurch waren treffende Sätze, die ich mir während des Lesens notieren musste und die zu weiteren Denkansätzen verleiten. Dies finde ich an Büchern besonders schön, wenn es gelungen ist, dass das Buch auch nach dem Lesen noch weiterwirkt und beschäftigt. Das ist bei „Piccola Sicilia“ auf alle Fälle gegeben.
Die Kriegssituation wurde auch von mehreren Seiten und von unterschiedlichen Nationalitäten aus gemeinsam betrachtet. Interessant war hier vor allem, wie sich die Menschen in Notsituationen verändern. Manche werden dadurch stärker, andere werden zu Mitläufern. Vor allem die persönliche Entwicklung von Moritz habe ich schön gefunden. Auch die Bedeutung von Familie hat sich mit der Zeit verändert, von der Kernfamilie bis später zu Familienmitgliedern, die zwar nicht blutsverwandt sind, dafür aber mit dem Herzen für immer verbunden.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, ist der doch sehr offene Schluss, bei dem einige Fragen und Situationen ungeklärt bleiben. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn Joelle und Nina noch einen weiteren Tag angehängt hätten und die Geschichte noch ein wenig weiter erzählt wird.

Mein Fazit:
„Piccola Sicilia“ erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Familienkonstellationen, vom Zusammenleben der Kulturen und vom Krieg – und dies alles in wunderschöner Sprache verpackt, mit Liebe zum Detail.

Bewertung vom 15.10.2018
Redemption Point
Fox, Candice

Redemption Point


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
Nicht so gut gefallen hat mir zu Beginn der englische Titel, aber nachdem es dann ja im Buch eine Bedeutung und einen Bezug dazu gibt, kann ich damit leben. Ansonsten finde ich einerseits die Thematik, Ex-Cop Ted Conkaffey wird beschuldigt ein Mädchen entführt und missbraucht zu haben – emotional sehr aufregend und interessant dargestellt. Es zeigt auch, wie die Medien mit dem Thema umgehen und wie die Umgebung reagiert, egal ob man nun tatsächlich schuldig ist oder nicht, alleine der Verdacht reicht schon aus. Auch die privaten Belastungen, wie Ehefrau und Kind damit umgehen und wer alles glaubt, eine Meinung äußern zu dürfen, ist nicht unwesentlich. Zusätzliche Spannung bringt der parallele Handlungsstrang, in dem Ted zusammen mit Amanda als Privatdetektiven einen Fall aufzuklären versuchen und teilweise gemeinsam mit der Polizei agieren. Der Thriller hat durchgehend Spannung geboten, auch wenn teilweise sogar ein wenig Tempo rausgenommen hätte werden können.

Mein Fazit:
Das war mein erstes Buch von Candice Fox und mir ist unklar, wie ich bis jetzt an der brillanten Autorin „vorbeilesen“ konnte.

Bewertung vom 15.10.2018
Opfer
Lemaître, Pierre

Opfer


weniger gut

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat die sprachliche Ausdrucksweise sehr gut gefallen und auch das ganze Ambiente ist wirklich gut inszeniert und toll aufgebaut. Man spürt beim Lesen ein gewisses Flair, das finde ich schön. Kommissar Verhoeven finde ich als Charakter auch sehr interessant und er ist wirklich einmal ein ganz anderer Ermittler-Typ als ich von anderen Krimis und Thrillern gewohnt bin. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der inhaltliche Part und die Auflösung des Falles. Zu Beginn geht es sofort spannend los, es häufen sich Fakten und Ereignisse und danach ziehen sich die Ermittlungen dahin. Vor allem die Zeit im Krankenhaus war schon sehr zäh und eine mehrmalige Wiederholung ohne Fortschritte. Zum Schluss hin gewinnt der Thriller wieder an Schwung, aber da war es mir dann schon fast zu spät, denn der Mittelteil konnte mich leider nicht fesseln. Ich hätte mir außerdem von Anne mehr Persönlichkeit erwartet, das war mir zu wenig. Der Titel ist für mich auch zu simpel und schon häufig vorhanden im Genre, aber das Cover ist ansprechend.

Mein Fazit:
Mir haben die sprachliche Ausdrucksweise und das Flair des Thrillers sehr gut gefallen, allerdings waren Handlungen oder Spannungen über einen langen Zeitraum nicht vorhanden, was ich sehr schade finde. Der Thriller hätte auf alle Fälle mehr Potenzial.

Bewertung vom 03.10.2018
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


sehr gut

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ben war 13 als er mit seinem Freund und einem Mädchen im „Bösland“ die Zeit vertrieben und getrunken hat. Mathilda wird mit einem Golfschläger ermordet, Ben kann sich an nichts mehr erinnern und wird verurteilt. Nach einem langwierigen Prozess in der Psychiatrie und betreutem Wohnen, kann er wieder sein Leben meistern bis er seinen damaligen Freund nach langer Zeit wieder trifft und es die nächste Tote gibt.


Meine Meinung zum Buch:
Ich habe den Thriller regelrecht verschlungen. Man muss auch dazu sagen, durch die relativ kurzen, übersichtlichen Kapitel lädt er auch förmlich dazu ein. Sehr gut gefallen haben mir die Kapitelüberschriften – sie haben einerseits treffend zusammengefasst um was es im Kapitel geht und sind auch optisch ein Hingucker. Außerdem lockern Dialoge über mehrere Seiten die Situation auf. Die Spannung bleibt wirklich vom Anfang bis zum Ende aufrecht und der Schluss hält ein paar drastische Wendungen parat, die nicht unbedingt vorhersehbar sind. Außerdem hat mir der Charakter von Ben sehr gut gefallen, seine Verzweiflung war richtig gut spürbar und manchmal hätte man ihn am liebsten geschüttelt, damit er nicht wieder blindlings in die nächste Falle tappt. Für mich hätte der Thriller gerne länger und ausführlicher sein können.

Mein Fazit:
Die Bücher von Bernhard Aichner lese ich persönlich sehr gerne und sehr schnell und auch diesmal bin ich wieder positiv überrascht.

Bewertung vom 01.10.2018
Das andere Haus
Fleet, Rebecca

Das andere Haus


ausgezeichnet

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Caroline und Francis wollen in einem Urlaub mit Haustausch, ohne Kind, ihre Beziehung zueinander verbessern und eine schöne Zeit in der Nähe von London verbringen. Doch vor allem Caroline hat nicht damit gerechnet, dass es für sie persönlich zur Zerreißprobe werden wird. Mit dem Tauschpartner, der sich in ihrem Haus befindet, hat sie nicht gerechnet.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausdrucksstark und gewaltig, man verspürt in jedem Satz, dass etwas Unheimliches lauert oder bald etwas passieren wird. Die Atmosphäre ist sehr geladen, kurz vor der Explosion und dies zieht sich über das gesamte Buch hinweg durch – richtig toll gelungen! Außerdem gibt es ein paar überraschende Wendepunkte und Situationen, die die Spannung nochmals verstärken. Auch die Beziehungsebene und die persönliche Geschichte von Caroline und Francis finde ich interessant und langsam entwickelt man im Laufe des Thrillers ein Gespür für die Charaktere, da die Informationen quasi häppchenweise eingestreut werden. Ich habe mich durchgehend sehr gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit:
Die Idee mit dem Haustausch für den Urlaub finde ich spannend, allerdings hat mich das Buch jetzt eher im Gegenteil bestärkt, es nicht zu wagen