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Georg Bruder

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Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2023
Bibliographie
Bulgakov, Sergij

Bibliographie


ausgezeichnet

Die Liste von Sergej Bulgakovs Werken, als eigenes Buch

„Wenige Autoren erfordern – nach Quantität, Qualität und Wirkungsgeschichte ihres Werkes – eine Bibliographie, die ein eigenes Buch darstellt“, heißt es im Vorwort der Herausgeberinnen, Barbara Hallensleben und Regula M. Zwahlen. Und in der Tat, die Liste von Sergej Bulgakovs Publikationen ist lang: Werke 1895–1944, posthume Werke, Briefe, Vorlesungen, Seminarprotokolle, Rezensionen, Vorworte, Zeitschriftenartikel, Übersetzungen – um nur einige Beispiele zu nennen.
Nach Bulgakovs autobiographischen Texten und seiner Habilitationsschrift ist diese 150-seitige Bibliographie als Band 3 der Werkausgabe der neu edierten Werkreihe Sergej Bulgakovs erschienen, die als kommentierte Ausgabe auf mindestens 20 Bände angelegt ist. In ihrer Ausführlichkeit erleichtert diese Bibliographie es dem interessierten Forscher enorm, sich in Bulgakovs immens großem, internationalen und mehrsprachigen Oeuvre kundig zu orientieren.

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Bewertung vom 12.01.2023
Theosophische Sendbriefe Teil 1.
Böhme, Jakob

Theosophische Sendbriefe Teil 1.


ausgezeichnet

Band I der Theosophischen Sendbriefe Jakob Böhmes

Im Jahre 1979 war dies die erste vollständige, alle gedruckten und ungedruckten Texte umfassende Ausgabe der ‚Theosophischen Sendbriefe‘ Jakob Böhmes, erschienen in zwei kartonierten Teilbänden im Aurum-Verlag. Herausgegeben und eingeleitet von Gerhard Wehr, enthielt Band I die Sendbriefe 1 bis 30, Band II die Sendbriefe 31 bis 74. Wehrs Einleitung und Kommentar befindet sich im jeweiligen Band, teilt sich also auf in eine Einleitung zu Band I und eine zu Band II.
Für den Kenner des umfangreichen literarischen Werkes des geistesmächtigen ‚Philosophicus teutonicus‘ liegt die Bedeutung der ‚Sendbriefe‘ auf der Hand: Es handelt sich um aufschlussreiche autobiographische Zeugnisse, die tiefe Einblicke in die Lebensumstände und die Christusnachfolge des erleuchteten Görlitzer Schusters (1575–1624) ermöglichen. Böhme berichtet unter immer neuen Gesichtspunkten, auf welche Weise er der geistigen Schau und Erleuchtung teilhaftig geworden ist und welchen Prozess geistig-geistlicher Erneuerung und Umgestaltung er durchlaufen hat. Das nicht minder bedeutsame 19. Kapitel seines berühmten Werkes „Aurora oder Morgenröte im Aufgang“ erhält damit wertvolle Ergänzungen. In den ‚Sendbriefen‘ weist sich Böhme vor allem als erfahrener christlicher Seelenführer aus, der seinen auf dem inneren Weg befindlichen Freunden und Schülern Rede und Antwort steht, indem er sie kenntnisreich berät und auf ihre individuellen Schwierigkeiten eingeht.
So gesehen stellen die ‚Theosophischen Sendbriefe‘ den dokumentarischen Niederschlag einer Gottsuche und Christusnachfolge dar, die als Lebensfrage und Sinnsuche heutzutage noch genauso aktuell ist wie vor 400 Jahren. Der Leser der Werke Jakob Böhmes, namentlich der ‚Christosophia‘, wird diese beiden Bände als hilfreiche, auch biographisch erläuternde Kontexte zu schätzen wissen. Die gleichzeitig im selben Verlag erschienene Schrift von Gerhard Wehr „Jakob Böhme – der Geisteslehrer und Seelenführer“ ergänzt diese Textausgaben und führt an das Lebenswerk des Görlitzer Meisters christlicher Esoterik heran.

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Bewertung vom 12.01.2023
Mysterium pansophicum - theosoph.-pansoph. Schr.
Jakob Böhme

Mysterium pansophicum - theosoph.-pansoph. Schr.


ausgezeichnet

Eine Ganzheitsschau auf der Basis christlicher Theosophie

Jakob Böhme (1575–1624) ist nicht nur das wichtigste Bindeglied in der Reihe jener spirituellen Denker, die sich von Meister Eckhart bis hin zu Schelling und Hegel erstreckt. Er verbindet nicht nur originell die Ideen eines Nikolaus von Cues, Paracelsus und Luther mit den keimhaften Gedanken eines Novalis. Der vielgerühmte ‚Philosophus teutonicus‘ ist selbst der Schöpfer eines universalen Wirklichkeitsbildes, das die Dimensionen Gott und Mensch, Himmel und Erde, Kosmos und Kreatur umspannt. Die Polaritäten von Gut und Böse, von Licht und Finsternis schließen sich bei ihm in eindrucksvoller organischer Ganzheit zusammen. Und eben diese Tatsache qualifiziert den erleuchteten Görlitzer Schuster – im göttlichen Sinne verstanden – als einen Pansophen, d.h. als einen schauenden Denker, der die Fülle des Alls in den Blick fasst und erforscht.
Der vorliegende Band – es ist der siebente in der Reihe der Freiburger Studienausgabe – vereinigt in sich drei Schriften aus der Hauptschaffenszeit des Görlitzer Meisters. Wie die titelgebende Schrift ‚Mysterium pansophicum‘ zeigt, versucht der Autor den Geheimnisgrund allen Seins zu erhellen. Himmel und Erde sind in seiner Schau aufeinander bezogen. Dabei gelingt ihm eine unmittelbare Ganzheitsschau, die auch in den beiden folgenden Werken ‚Sex puncta mystica‘ (Sechs mystische Punkte) sowie in ‚Sex puncta theosophica‘ (Sechs theosophische Punkte) durchgehalten ist. Wir haben somit die Dokumente einer Gotteserfahrung vor uns, die den Menschen nicht etwa von den irdischen Erscheinungen absehen lässt. Ganz im Gegenteil: Jakob Böhme ist ein sprechendes Beispiel dafür, dass erst der weltzugewandte Mensch, der die Natur als fallsgestaltige Gottesschöpfung respektiert, der Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit und Dreigestalt Gottes innewerden kann. Gerade darin ist der theosophisch-mystische Autor ein „Pansoph“, ein gottunmittelbar-universal Schauender, Deutender, dass er in allem kreatürlichen Sein die Signaturen und Wirkspuren seines Schöpfergottes wahrzunehmen vermag: „Wenn ich einen Stein oder Erdenklumpen aufhebe und ansehe, so sehe ich das Obere und das Untere, ja die ganze Welt darinnen“, „Ein jeder Mensch trägt in dieser Welt Himmel und Hölle in sich. Welche Eigenschaften er erwecket, dieselbe brennet in ihm, dessen Feuers ist die Seele fähig.“
In einem Augenblick, in dem wir dabei sind, die Werte, die Realitäten und Qualitäten des Lebendigen aufs neue zu entdecken, können die offenbarungsgesättigten Werke Jakob Böhmes einen wichtigen Dienst tun, nämlich einen Dienst geistig-geistlicher Neuorientierung, Bewusstseinsaufhellung und gereifter Persönlichkeitsentwicklung in der Nachfolge Jesu Christi, des Gottessohnes und Welterlösers, dem Böhme zeitlebens ergeben diente.
Wie die anderen Bände der gelben Freiburger Studienausgabe auch, leitete Gerhard Wehr die Texte kenntnisreich ein und vermittelt so uns Heutigen das notwendige Kontextverständnis.

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Bewertung vom 12.01.2023
Theosophische Sendbriefe
Böhme, Jakob

Theosophische Sendbriefe


ausgezeichnet

Im Jahre 1979 erschien die erste vollständige Ausgabe der ‚Theosophischen Sendbriefe‘ Jakob Böhmes, die alle gedruckten und ungedruckten Texte umfasste, in zwei kartonierten Teilbänden im Aurum-Verlag. Herausgegeben und eingeleitet von Gerhard Wehr, enthielt Band I die Sendbriefe 1 bis 30, Band II die Sendbriefe 31 bis 74. Diese neuere Ausgabe, 1996 im Insel-Verlag erschienen, 400 Seiten stark, bietet alle Sendbriefe Böhmes komplett in einem Band.
Für den Kenner des umfangreichen literarischen Werkes des geistesmächtigen ‚Philosophicus teutonicus‘ liegt die Bedeutung der ‚Sendbriefe‘ auf der Hand: Es handelt sich um aufschlussreiche autobiographische Zeugnisse, die tiefe Einblicke in die Lebensumstände und die Christusnachfolge des erleuchteten Görlitzer Schusters (1575–1624) ermöglichen. Böhme berichtet unter immer neuen Gesichtspunkten, auf welche Weise er der geistigen Schau und Erleuchtung teilhaftig geworden ist und welchen Prozess geistig-geistlicher Erneuerung und Umgestaltung er durchlaufen hat. Das nicht minder bedeutsame 19. Kapitel seines berühmten Werkes „Aurora oder Morgenröte im Aufgang“ erhält damit wertvolle Ergänzungen.
In den ‚Sendbriefen‘ weist sich Böhme vor allem als erfahrener christlicher Seelenführer aus, der seinen auf dem inneren Weg befindlichen Freunden und Schülern Rede und Antwort steht, indem er sie kenntnisreich berät und auf ihre individuellen Schwierigkeiten eingeht.
So gesehen stellen die ‚Theosophischen Sendbriefe‘ den dokumentarischen Niederschlag einer Gottsuche und Christusnachfolge dar, die als Lebensfrage und Sinnsuche heutzutage noch genauso aktuell ist wie vor 400 Jahren. Der Leser der Werke Jakob Böhmes, namentlich der ‚Christosophia‘, wird die ‚Sendbriefe‘ als hilfreichen, auch biographisch erläuternden Kontext zu schätzen wissen.
Ein weiteres Werk von Gerhard Wehr, „Jakob Böhme – der Geisteslehrer und Seelenführer“, ergänzt diese Textausgabe und führt an das Lebenswerk des Görlitzer Meisters christlicher Esoterik heran.

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Bewertung vom 12.01.2023
Harte Reden (eBook, ePUB)
Binde, Fritz

Harte Reden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

12 evangelistische Vorträge, die packen und aufrütteln

Fritz Binde (1867–1921) entstammt einer Uhrmacherfamilie. Bereits sein Urgroßvater übte dieses Handwerk aus. Dadurch wurde er mit der Not des kleinen Mannes bekannt. Das gab ihm den Anstoß, sich der sozialistischen Bewegung anzuschließen. Im aufkommenden Marxismus und Sozialismus erhoffte er sich eine Wende für die notleidende Arbeiterschaft. Unaufhörlich suchte sein wacher Geist nach Wahrheit. Mit allen Kräften kämpfte er gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Dabei half ihm seine ausgesprochene Rednergabe. Es war ihm geschenkt, andere durch seine Argumente zu überzeugen.
Das wurde radikal anders, als er erkannte, dass die Sünde der Leute Verderben ist. In einer klaren Bekehrung und Lebenshingabe ergriff er das angebotene Heil in Jesus Christus und wurde ein Zeuge der lebensverändernden Botschaft des biblischen Evangeliums. Er wurde Evangelist und ist es Zeit seines Lebens geblieben. Vollmächtig bezeugte er in großen Zelten und Sälen die Retterliebe Gottes, die sich im Evangelium zeigt. Vielen Menschen wurde er so ein Helfer und Seelsorger auf dem Weg zum Himmel, zur ewigen Seligkeit. Nicht zuletzt erfuhr er dabei die knallharte Gegnerschaft von Atheisten und radikalen Gottesleugnern, zu denen er einst selbst gehört hatte; die Hölle tobte gegen ihn und Binde schwebte manches Mal in Lebensgefahr.
Von Bindes vorbehaltlosen Evangelistendienst und seiner klaren, biblisch fundierten Verkündigung will das vorliegende Buch dem Leser einen nachhaltigen Eindruck vermitteln. Wer die 12 enthaltenen Ansprachen nachdenkend liest, wird das Buch anders aus der Hand legen, als er es aufgenommen hat. Hier begegnet man wirklich einem Sendboten von Gottes Gnaden, der auch darum zu einem der prägenden Väter der Gemeinschaftsbewegung wurde.

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Bewertung vom 12.01.2023
Das Geheimnis der Letzten (eBook, ePUB)
Binde, Fritz

Das Geheimnis der Letzten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sieben Geschichten, aus dem echten Leben gegriffen

Fritz Binde (1867–1921), zunächst SPD-Politiker und Anarchist, später überzeugter Evangelist der Deutschen Zeltmission, stand in Wort und Tat, ja mit seinem ganzen Leben für das Evangelium von Jesus Christus ein. Zeitlebens verfasste er zahlreiche Bücher und Kleinschriften, die aufgrund ihres tiefen, biblisch fundierten Gehalts zu geistlichen Klassikern avanciert sind. Dazu gehört beispielsweise das Buch „Die heilige Einfalt“, aber auch „Die Vollendung des Leibes Christi“.
Weniger bekannt ist Bindes Geschichtenband „Das Geheimnis der Letzten“, der ihn ebenso als einen brillanten, fesselnden Erzähler mit treffender Beobachtungsgabe ausweist. Der Autor ist davon überzeugt, dass beides zusammengehört, Bibel und Leben, Bibel und Geschichte, weswegen er seine Botschaften hier kunstvoll einpackt in lebendige, aus dem Leben gegriffene Geschichten. Weiterhin gilt allen, die diese Geschichten lesen, die göttliche Verheißung: „Die Letzten werden die ersten sein“ (Matthäus 19,30).

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Bewertung vom 12.01.2023
Die heilige Einfalt
Binde, Fritz

Die heilige Einfalt


ausgezeichnet

49 tiefgründige Betrachtungen über die Einfalt

Fritz Binde (1867–1921), zunächst SPD-Politiker und Anarchist, später überzeugter Evangelist für das Evangelium von Jesus Christus, hat das Wesen und den Wert der heiligen Einfalt besonders tief erfaßt, weswegen er ihr ein eigenes Buch mit 49 Kapiteln gewidmet hat. Mit diesem Buch hat er uns konzentrierte Andachten zur Christusnachfolge, einen Wegweiser zur ganzen Fülle der Gemeinschaft mit Gott in Christus Jesus geschenkt und damit ein kostbares, zeitbeständiges Vermächtnis hinterlassen. Binde ruft die Christen weg von der scheinbar „zeitgemäßen“ Hingabe an Welt und Zeitgeist, wodurch der christliche Glaube weder befestigt noch bewahrt werden kann, und hin zur evangeliumsgemäßen Nachfolge Jesu Christi, der in unseren Herzen wohnen und unser ganzes Leben göttlich umgestalten will. Nur wo es zur Einwurzelung in den lebendigen Gott kommt, dort reift bleibende Frucht für die Ewigkeit, davon ist Binde tief überzeugt.
In 49 Betrachtungen, die auch sprachlich formvollendet sind, entfaltet Binde die Herrlichkeit und Schönheit heiliger Einfalt und beleuchtet sie tiefgründig nach allen Seiten. So gelang Binde ein immer wieder neu aufgelegter geistlicher Klassiker, der den Geist der Schriften eines Gerhard Tersteegen und Thomas von Kempen atmet und einen wahren Reichtum geistgesalbter Gedanken ausbreitet.
Einfalt bedeutet: nur eine Falte zu haben wie ein Blatt Papier, nur eine Priorität zu haben und nicht in 1000 Dingen gleichzeitig involviert zu sein. So stehen auch Christen handelnd und dienend mitten im Getümmel der Welt, bedrängt von tausend Strömungen, Stimmen und Ideologien. Dabei können sie sich nicht einfach abkapseln oder aus der Welt entfliehen. Oft sind sie mit hineinverwoben in allerlei Menschlich-Allzumenschliches, und doch sind sie nur zeitlich befristete Gäste dieser Welt und keine Bürger, sondern Bürger der himmlischen Ewigkeit.
Daher ist nichts wichtiger, als aus der sinnverwirrenden Vielgestaltigkeit zur wahren Einfalt zurückzufinden, zu der einen Sache Gottes und Christi, die wirklich wichtig ist – sonst laufen Christen Gefahr, in der Ewigkeit mangels göttlich geprägtem Charakter nicht zur Thronherrlichkeit Gottes zugelassen zu werden.
Zu nichts gehört freilich mehr entschlossener Glaubensmut als zur lauteren Einfalt; nichts rettet aber auch sicherer aus allem Selbstbetrug und aller Menschengefälligkeit heraus als sie: „Das einfältige Herz ist das reine Herz, und es ist das ungeteilte Herz.“ Was Fritz Binde darüber meditiert, ist biblisch tief gegründet und kann und will jeden zur persönlichen Gottesbegegnung im Gebet anspornen.

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Bewertung vom 12.01.2023
Jacob Böhme: Historisch-kritische Gesamtausgabe / Abteilung I: Schriften. Band 5: 'Ein gründlicher Bericht von dem irdischen Mysterio und dann von dem himmlischen Mysterio' (1620) / Jacob Böhme: Historisch-kritische Gesamtausgabe Abteilung I: Schriften.

Jacob Böhme: Historisch-kritische Gesamtausgabe / Abteilung I: Schriften. Band 5: 'Ein gründlicher Bericht von dem irdischen Mysterio und dann von dem himmlischen Mysterio' (1620) / Jacob Böhme: Historisch-kritische Gesamtausgabe Abteilung I: Schriften.


ausgezeichnet

Auftaktband einer neuen Jakob-Böhme-Gesamtausgabe

Mit Böhmes pansophischem Werk „Mysterium pansophicum“ startet die neue historisch-kritische Gesamtausgabe aller Werke Jakob Böhmes (1575–1624), die auf 30 Bände angelegt ist. Der vorliegende Band 5 der JBG ist der bislang erste lieferbare Band, weitere 29 sind geplant.
Die JBG empfinde ich als ebenso ambitioniertes wie verdienstvolles Projekt, denn die letzte Böhme-Gesamtausgabe, die von Überfeld auf der Grundlage des vorhandenen Handschriftenmaterials, der Autographen und frühen Abschriften erstellt wurde, stammt aus dem Jahre 1730. Mit ihren Faksimiles muss sich die Forschung und Leserschaft bis auf den heutigen Tag begnügen; und selbst wenn die 1730er Ausgabe für ihre Zeit recht akkurat war, so kann sie doch heutigen Ansprüchen an Textgenauigkeit und editionsphilologische Transparenz nur noch ansatzweise genügen. Sämtliche folgenden Böhme-Editionen weisen demnach den Mangel auf, dass ihre Herausgeber oder Redakteure etwa „dunkle“ Textstellen vermeintlich „verständlicher“ machen wollten und sie dadurch mehr oder weniger verfälscht haben.
Etwas Abhilfe boten hier die zwei Bände der Böhme-„Urschriften“ aus den Jahren 1963 und 1966, die zum ersten Mal in der Geschichte authentische Böhme-Texte in der eigenen Schreibweise des Autors präsentierten, aber längst nicht für alle Böhme-Texte.
Insofern ist es nur zu begrüßen, dass die geplante historisch-kritische Jakob-Böhme-Gesamtausgabe erstmalig eine verlässliche Textgrundlage für das Gesamtwerk des erleuchteten Görlitzer Schriftstellers erarbeitet und anbietet. Abgerundet wird jeder einzelne Band durch erläuternde Texte zur Entstehung, Verbreitung und Rezeptionsgeschichte der jeweiligen Böhme-Schrift sowie durch Kommentarapparate und Register, so wie es heutigen Editionsmaßstäben entspricht.

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Bewertung vom 12.01.2023
Die Leiter zum Paradiese - Scala Paradisi
Johannes Klimakos

Die Leiter zum Paradiese - Scala Paradisi


ausgezeichnet

Johannes von Klimakus: Die Leiter zum Paradiese

Das Buch „Klimax tou paradeisou“, lat. „Scala paradisi“, zu deutsch „Himmelsleiter“, ist das wohl bekannteste Werk des griechischen Einsiedlermönchs und Abtes Johannes, der im 6. Jahrhundert lebte. Als Anleitung für das geistliche und heiligmäßige Leben in der Nachfolge Jesu Christi verfasste Johannes, der den Beinamen Klimakus erhielt, diese umfangreiche Darstellung.
In Anlehnung an das Lebensalter von Jesus zum Zeitpunkt seiner Taufe durch Johannes den Täufer, also 30 Jahre, gliederte Johannes seine Anleitungstexte in 30 Kapitel und verwendete oft das Bild der Jakobsleiter (1.Mose 28,10–19) bzw. Himmelsleiter, deren Stufen es im geistlichen Leben zu erklimmen gelte, um durch Gottes Gnade und Befolgung des göttlichen Willens zur Vollkommenheit zu gelangen, soweit dies uns Erlösten im irdischen Leben als Vorschule der himmlischen Ewigkeit möglich ist.
Vorliegend handelt es sich um eine schöne neugesetzte Edition, die auf der Landshuter Ausgabe aus dem Jahre 1834 (J.G. Manz) beruht. Gebundene Ausgabe im Taschenformat, dunkelblauer Einband mit Goldprägung; durch das Dünndruckpapier sieht man dem Buch nicht an, dass es einen Umfang von annähernd 700 Seiten aufweist.

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