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Bewertungen
Insgesamt 403 BewertungenBewertung vom 07.11.2023 | ||
Ein Buch, das dem Leser einiges abverlangt. Ist es ein True-Crime, ein Cold Case, ein Esotorikbuch? Ich finde, es ist eine Mischung aus allem. Linda Segtnan entdeckt bei einer Führung zufällig einen Zeitungsartikel über die Ermordung der neunjährigen Brigitta im Jahre 1948. Als Täter wurde damals ein 14jähriger Junge festgenommen, aber er hat die Tat immer bestritten. Linda beginnt nun mit ihrer umfangreichen Recherche und kommt auch zu dem Schluß, dass der Junge dies nicht gewesen sein kann. Es wurde sogar in der Nähe des Tatorts von einer Zeugin ein halbnackter Mann gesehen, aber auch der Trainer der Fußballmannschaft ist für Linda nicht ganz astrein. Im Laufe ihrer Ermittlungen stößt sie noch auf weitere Tötungsdelikte. Während sie sich in Birgittas Leben und Umfeld vertieft, wird sie schwanger. Die Schwangerschaft verläuft nicht ohne Komplikationen und als sie dann ein kleines Mädchen zu Welt bringt, wird sie aus lauter Angst eine Übermutter und läßt das Kind nicht aus den Augen, ihr Sohn leidet sehr darunter, sie weiß selbst, dass sie ihn teilweise vernachlässigt. Linda schreibt Briefe an verschiedene Stellen, forscht in Archiven nach und verstrickt sich so in diese Sache, dass sie teilweise Wahnvorstellungen hat, sie sieht Dinge und spricht mit dem toten Mädchen. Sie nimmt Schlaf-und dann noch Beruhigungsmittel und schafft sich eine Geiser-App an. Ihre Gefühle fahren Achterbahn. Ein Buch, das man nicht so schnell zwischendurch lesen kann, denn es erfordert die volle Aufmerksamkeit des Leser, zudem es auch Zeitsprünge von 1948 bis ins heute macht. Der Fall kann von Linda nicht gelöst werden, im Nachwort schreibt sie aber, dass sie an der Sache dranbleiben wird. Das Cover zeigt einen dunklen Wald, unheimlich schwarz, hier ist das Grauen zuhause. |
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Bewertung vom 04.11.2023 | ||
Ein erschütterndes Buch über Belfast, wo noch heute ganz gravierende die Nachwirkungen des Nordirlandkonflikts zu spüren sind und die Jugend keine Perspektive hat, die Arbeitslosigkeit, die Armut, der Drogen- und Alkoholkonsum, all dies ist die Folge jener Tristesse. Sean ist inzwischen 22 Jahre alt, hat in Liverpool Literaturwissenschaften studiert. Aber auch dort war keine Chane, eine Arbeit zu finden und so kehrt er nachhause zurück. Mit seinem Freund Ryan bewohnt er eine Wohnung in einem heruntergekommenen Haus. Doch auch dort hat er bald keine Bleibe mehr und er zieht zurück zu seiner Mutter und bewohnt dort eine kleine Besenkammer ohne Fenster. Seine Mutter ist schwer traumatisiert, sie hat als junge Frau den Krieg miterlebt und ist nicht nur einmal knapp den Tod entkommen. Von ihren Männern wurde sie verlassen und so zog sie die Kinder alleine auf. Sean jobbt als Aushilfskellner, trifft sich mit seinem Freunden, es fließt Alkohol und ohne Drogen geht keine Party. Da ihm das Geld hinten und vorne nicht reicht, stiehlt er sich Lebensmittel mit einer gut ausgeklügelten Taktik. Eines Nachts verprügelt er auf einer Party einen anderen Gast und schlägt ihn krankenhausreif. Er landet vor Gericht und kommt noch einmal vom Gefängnis davon und wird zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt, die er auch ableistet. Einziger Halt in seinem desolaten Leben ist seine frühere Freundin Mairead. Doch dann nimmt er sein Schicksal nochmals in die Hand, findet ein Wohnung im Studentenviertel. Ob er sich nun ganz aus dem Sog dieser Stadt abwenden kann? Der Autor beschreibt hier eine Teil des Lebens von Sean. Trotz seines Studiums bekommt er keinen Job und muß Aushilfsarbeiten machen. Die Stadt und ihre Jugend sehen keine Perspektiven mehr und man kann sein tristen Leben nur noch im Rausch ertragen. Eine Milieustudie, die mich als Leser mehr als nachdenklich macht. Jahre nach dem Konflikt ist das Land und seine Bewohner noch nicht in die Höhe gekommen. Schonungslos wird hier das Leben gezeigt und es in alle Facetten beschrieben. Die Sprache ist sehr gut zu lesen und zu verstehen und es wird hier kein Blatt vor dem Mund genommen. Man liest das Buch und meint, in einem ganz anderen Leben zu sein. Das Buch macht Furore und läßt mich sehr nachdenklich zurück. Junge und dynamischen Leuten werden ständig Steine in den Weg gelegt. Allein schon das Cover erregt Aufsehen. Es zeigt in Großaufnahme den Mund eines Kindes, weit aufgerissen zu einem fürchterlichen Schrei,. |
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Bewertung vom 02.11.2023 | ||
Ein Buch, das interessant ist uns aber auch die damalige Zeit in der früheren DDR näher bringt. Der ehemalige Polizist und nunmehrige Biograf Tom Berger erhält einen sonderbaren Brief. Von einer fremden Frau hat er eine Villa und deren Vermögen geerbt. Ihr Namen, Flora Meininger, sagt ihm überhaupt nichts. Bei näheren Nachforschungen bringt er heraus, dass dies eine Industriellenwitwe ist. Leider kann ihm in dieser Sache auch seine Mutter nicht weiterhelfen, die an fortschreitender Demenz leidet. Tom fängt an zu recherchieren und findet heraus, das Flora Meininger unter Mordverdacht steht und in der früheren DDR unter einem anderen Namen gelebt hat. Jetzt liegt sie nach einem Selbstmordversuch in der Klinik im Koma. Auch wird Tom beschattet, was er sich nicht erklären kann. Und dann fährt er in den Osten um mehr über seine sonderbare Gönnerin zu erfahren. Ein Buch, das zwar Fiktion ist, aber die damaligen Gepflogenheiten der DDR gut rüberbringt. Wer nicht linientreu war, hatte mit Repressalien zu rechnen. Wir erleben hier, wie durch dieses unverhoffte Testament das Leben von Tom Berger durcheinandergewirbelt wird und er selbst in Lebensgefahr gerät. Der Autor schreibt derart authentisch, er versteht es, die Spannung immer wieder aufzubauen, dass der Leser mit den Protagonisten leidet. Die Ausdrucksweise ist sehr gut zu gewählt. Man wird nochmal in die Jahre vor der Wende zurückgeworfen und sieht die Trostlosigkeit und die Tristesse dieses Lebens. Jedoch konnten einige sehr engagierte DDR Bürger sich nicht an die neuen Begebenheiten gewöhnen. Toms Leben wurde total auf den Kopf gestellt. Aber der Autor hat in all den dramtischen Gegebenheiten eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut. Ein Buch, das mehr als lesenswert ist. Zum einen wirklich ein total spannender Krimi, zum anderen wurden uns das Leben der DDR etwas näher gebracht. Das Cover ist mehr als passend dazu ausgewählt worden. Es zeigt uns den verschwommenen Schatten einer Frau. |
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Bewertung vom 29.10.2023 | ||
Die Huren des alten Roms 8 Historische Erotische Geschichten Ich muß sagen, ich bin einfach begeistert von diesem historischen Erotikroman, der uns in die Antike führt. Mesopotamien, Pompej, Alexandria, Rom und noch einige antike Stätten sind hier der Ort, an dem die Frauen gekonnt und mitunter auch mit welcher List hier die Frauen die Männer verführten. Nicht nicht aus Spaß an der Lust, sondern auch, um an Macht und Reichtum zu gelangen. In acht Kurzgeschichten führt uns die Autorin an wunderbare Orte, teils mit Marmor und Purpur verkleidet, wunderschöne Gewänder und dann die pure Lust, die hier nicht ordinar oder vulgär beschrieben ist, sondern sehr oft blumig und sanft. Wir erleben die Liebe zwischen Mann und Frau, aber auch gleichgeschlechtlich. Ein Buch voller Zauber und Lust aus längst vergangener Zeit. |
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Bewertung vom 28.10.2023 | ||
Und wieder ein Superthriller in der Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Valeries Schwester wird seit über zwei Jahren vermißt. Doch dann erhält sie einen Anruf, dass sie Marlies im Industriegebiet treffen könnte. Dort angekommen, sieht sie ihre Schwester tot über dem Lenkrad eines Autos sitzen. Die Tote wird am nächsten Tag von Arbeitern gefunden. Kriminalkommissar Florian Kessler und Julia stellen fest, dass die Tote schon länger gestorben sein muß und bei der Obduktion stellt sich heraus, dass Marlies tiefgekühlt wurde. In den nächsten Tagen werden noch mehrere seit langem vermisste Frauen tot aufgefunden, ebenfalls tiefgefroren, Und auch Valerie ist spurlos verschwunden. Wie immer präsentiert uns die Autorin verschiedene Täter, sind doch viele Aspekte vorhanden, die zu ihnen führen. Aber kaum hat man die entsprechende Person dingfest gemacht, fällt uns Verdacht auf den Nächsten. Und so geht es bis zum Ende des Buches. Und dann ist man überrascht und auch entsetzt den richtigen Mörder zu treffen. Inzwischen haben Julia und Florian eine kleine Tochter und es wird sehr gut dargestellt, wie schwierig es für Julia ist , den stressigen Beruf und die Mutterrolle zu vereinbaren. Wie immer kommt auch hier die junge Rechtemedizinerin Lenja vor. Sie und auch Julia begeben sich mit ihren Alleingängen in große Gefahr und werden in letzter Minuten gerettet. Diese Bucher sind immer voller Spannung und der Spannungsbogen erhöht sich von Kapitel zu Kapitel bis hin am Ende zum Finale. Die Ausdrucksweise und der Schreibstil sind sehr gut verständlich und auch die Schriftgröße ist sehr angenehm, so dass man das Buch gut lesen kann. Beim Cover sieht man gleich dass dies ein Shepherd ist. Eine junge Frau geht in einen einsamen Kellerraum. Unterhaltung mit sehr viel Gruselfaktor. |
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Bewertung vom 22.10.2023 | ||
Ein wirklich sehr interessantes Buch und ich habe einiges darüber über Pferde erfahren. Lexington, ein sehr edles Pferd, ist keine Fiktion. Dieser Hengst hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wirklich gelebt, er war seinerseits das beste Rennpferd überhaupt, das nur Siege einbrachte. Später wurde er ein ausgezeichneter Zuchthengst, dessen Nachkommen auch sehr berühmte Rennpferde wurden. Erzählt wird die Geschichte des Sklavenjungen Jarret, der Lexington von Geburt an bis zu seinem Tode betreut hat. In dieser Geschichte wird klar, dass die Sklaven nichts zu melden hatten. Lexington wurde zu Lebzeiten immer wieder von Malern auf Bildern verewigt. Ein anderer Handlungsstrang spielt um 1950. Eine Galeristin kaufte ein Bild mit dem edlen Pferd, an Erinnerung an ihre Mutter, die eine Reiterin war, ohne dessen Wert bewußt zu sein. Der letzte Teil spielt im heutige. Eine junge Wissenschaftlerin baut das Skelett des Pferdes zusammen, sie lernt einen nigerianischen Kunstexperten kennen, verliebt sich in ihn. Aber auch heute werden diese dunklen Menschen immer noch diskriminiert. Ein Buch, das mich total gefangen genommen hat. Ich habe mit Jarre gehofft und gebangt. Die Autorin schreibt sehr flüssig und man liest die Kapitel sehr schnell, da die Sprache klar und deutlich ist. Wir bekommen Einblick in die politische Situation der Südstaaten und ihrer Sklaven, die es schwer hatten, als Jokeys anerkannt zu werden. Aber auch das Leben des Kunstexperten mit seiner dunklen Hautfarbe war nicht immer leicht. Nach der Lektüre bleibt man etwas nachdenklich zurück. Am Ende des Buches ist nach ein Kapitel ber die historischen Verbindungen, was sehr lehr- und hilfreich ist. Das Cover ziert ein Gemälde mit dem Hengst und einen farbigen Jungen. |
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Bewertung vom 21.10.2023 | ||
Ein Buch, das in die Tiefe geht und zeigt, wie schnell man in eine Abhängigkeit gelangen kann, aus der an sich fast nicht mehr befreien kann. Maria, 41 Jahre alt, geschieden, vom Leben enttäuscht und frustriert, pflegt nun schon über vier Jahre ihre kranke Mutter. Als diese dann verstirbt, ist Maria zunächst wie gelähmt. Anstatt Arzt und Bestatter zu benachrichtigen, fährt sie in ein Cafe, frühstückt undverbringt den restlichen Tag dort und landet letztendlich mit dem Kellner im Bett. Am nächsten Tag sieht sie vor dem Haus ihrer Mutter Polizei und Arzt stehen, gerät in Panik und flieht. Ihr Auto läßt sie am Waldrand zurück. Und sie kann sich nicht erinnern, ist ihre Mutter erstickt oder hat sie ihr ein Kissen auf den Mund gedrückt, was sie sich des öfteren gewünscht hat. Sie kommt in einer Wirtschaft unter, wo sie ausgebeutet wird, kommt ins Frauenhaus und dann vertauscht eine Rumänin, die vor ihrem Mann flieht, die Identität mit Maria. Maria ist nun als Pflegerin im Einsatz, aber es geschehen immer wieder Dinge, die es notwendig machen, dass Maria immer wieder flüchten muß. Teilweise leidet sie an einem Black Out und kann mit Sicherheit nicht sagen, was wirklich passiert ist. Die Autorin beschreibt Maria zunächst als sehr introvertierte, etwas tranige Frau, die stillschweigt, um den anderen zu gefallen, aber innerlich vor Wut bebt. Das Jahr, an dem Maria auf er Flucht ist, ist vollgepackt mit traumatischen Erlebnissen aber es gibt auch kleine, glückliche Einschnitte. Das Ende versetzt den Leser in Erstaunen und doch läßt die Autorin uns den Freiraum, nicht aufgelöste Fakten selbst zu beurteilen. Ein Buch, das uns zeigt, was passieren kann, wenn man sich nicht wehrt sondern immer das tut, was andere für richtig finden. Und ungewollt kommt man dann in Situationen, aus denen man nicht mehr entkommen kann. Ich habe mit Maria gelitten, oftmals wollte ich sie schütteln, damit sie ihre Entscheidungen revidieren kann. Ein Krimi der ganz besonderen Art, wie ich ihn bisher noch nicht kannte. Die Ausdrucksweise und Sprache von Gudrun Lerchbaum lassen sich leicht lesen und sind gut verständlich. Das blaue Cover zeigt eine Frau, deren Augen und Mund mit Balken versehen sind. Eine Hommage an Maria. Eine Lektüre, die sehr nachdenklich macht und den Leser lange grübeln läßt. |
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Bewertung vom 16.10.2023 | ||
Johnny Cash: Meine Arme sind zu kurz, um mit Gott zu boxen Johnny Cash war ein großartiger Sänger und Künstler und seine Songs werden 20 Jahre nach seinem Tod immer und überall noch gehört. Diese sonore und eindrucksvolle Stimme des Vollblutmusikers geht einem direkt unter die Haut. In diesem Buch wird sein Leben immer nur kurzen Kapiteln angedeutet, denn in anderen Biografien wurde dies ausführlich beschrieben und dargestellt. Hier liegt das Augenmerk auf seinen Songs, deren Inhalt und insbesondere seine Religiosität und Spiritualität . Sehr viele Bibelzitate werden hier in Verbindung mit seinen Liedern gebracht und man spürt die tiefe Gläubigkeit, sein Gottvertrauen und doch seine Zweifel, indem er immer wieder mal den Teufel erwähnte. Cash ist ein Südstaatler, die Baumwollfelder waren in seiner Kindheit und Jugend seine Heimat. Sei tiefgläubiger Bruder verunglückte bei der Arbeit, während Johnny beim Fischen war. Dies verzieht im sein Vater nie. Als GI kam Cash nach Landsberg, heiratete seine erste Frau, bekam vier Töchter. Als er dann die beeindruckende und ebenfalls sehr religiöse June Carter kennenlernte, die auch mit ihm auftrat, ließ er sich scheiden und heiratete June, eine tiefe Liebe bis in den Tod. Johnny war zeitlebens ein Getriebener, Alkohol und Drogen zerstörten seine Gesundheit. Seine Lieder und Songs waren vielfältig: Country, Gospel, Soul. Ein paar Wochen vor seinem Tod nahm er sein letztes Album auf, in seinen Songs verarbeitete er soziale Probleme, Liebeslieder und dann die Lieder, die von Gott, Gnade und Verzeihung handelten. Stets war er für sozial Schwächere da, spielte im Gefängnis und war selbst einmal Insasse dort. Der Musikexperte Dr. Matthias Huff hat sich intensiv mit dem Künstler beschäftigt, er läßt uns tief in die Seele dieses Extremmusikers schauen. Wenn ich mir die Auftritte von ihm anschaue, muß ich sagen, dass dies ein faszinierender Mann war, er konnte die Leute in seinen Bann ziehen. Die schwarze Kleidung ließ ihn sehr bestimmt und unnahbar erscheinen. Ein Leben lang war er in Zwietracht zwischen seiner Künstlerseele und seinem Ansinnen, ein guter Familienvater zu sein. Johnnys Musik wird auch uns überdauern. Das Cover zeigt uns den ersten, sehr attraktiven Star. I walk the line. |
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Bewertung vom 15.10.2023 | ||
Ein Buch, das ich in einem Zug gelesen habe, das interessanter und spannender als mancher Thriller ist. Ich bin begeistert, tief ergriffen, schockiert und voller Hochachtung für diese Frau. Marieon wächst in einer zerrütteten Familie auf, der Vater verließ die Familie schon früh, die Mutter selbst labil und depressiv, hatte wechselnde Männerbekanntschaften, die sich teilweise auch an dem Kind Marieon vergriffen haben. In der Schule erbrachte sie wenig Leistung, mit 18 zog sie von zuhause aus, lebte mit den jeweilgen Freunden und Liebhabern in Abbruchhäusern, ging betteln, nahm Drogen und stahl auch ihr Essen zusammen. Sie begann eine Lehre als Krankenpflegehelferin, lernte einen Koch kennen und wechselte dann in die Gastronomie. Doch mit den Männern hatte sie wenig Glück, bis sie ihren jetzigen Mann kennenlernte, eine Ausbildung zur Heilpraktikerin machte. Marieon ist bis heute seelisch nicht sehr stabil, doch ihr Ehemann weiß sie zu nehmen und gibt ihr Halt. Ich konnte es kaum glauben, was die Autorin als Kind schon alles mitmachen mußte. Die vielen Schläge die sie einstecken mußte und die anderen traumatischen Ereignisse. Man muß staunen, dass sie die Kraft hatte, sich aus diesem Schlammassel zu lösen und nun ein einigermaßen normales Leben führt und anderen Menschen in vertrackten Situationen hilft. Seit 2020 hat sie sich noch zusätzlich dem Schreiben zugewandt. Ihre Biografie ist sehr gut geschrieben, sie liest sich leicht und flott und sie nimmt auch bezüglich ihres früheren Lebens kein Blatt vor dem Mund. Eine Lektüre, die lange in einem nachhallt. Das Cover ist schlicht schwarz und zeigt ihre Mutter mit ihr als Baby, dem sie die Flasche gibt. |
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