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Top-Rezensenten Übersicht

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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 680 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2023
Schnell mal vegan
Seiser, Katharina

Schnell mal vegan


sehr gut

Gesunde und alltagstaugliche vegane Rezepte aus aller Welt

Das Kochbuch „Schnell mal vegan: 30-Minuten-Rezepte“ von Katharina Seiser kommt modern, ansprechend gestaltet und in gewohnt toller Qualität des Brandstätter Verlags daher. Zu Beginn gibt es einen kurze Einführung in die vegane Küche und einige praktische Basic-Rezepte. Die restlichen Kapitel des Kochbuchs sind dann in die vier Jahreszeiten untergliedert. Diese Aufteilung finde ich praktisch gewählt, da viel mit frischem Gemüse gekocht wird, so kann man je nach Jahreszeit passende saisonale Rezepte entdecken. Ein Minuspunkt ist es für mich, dass nicht jedes Rezept durch ein eigenes Bild ergänzt wird. Für ein Kochbuch ist das finde ich ein absolutes Muss und allein deshalb kann ich nicht die volle Sternzahl vergeben. Die vorhandenen Fotos sind dafür aber sehr ansprechend und machen richtig Lust aufs Ausprobieren! Allerdings handelt es sich bei vielen Rezepten „nur“ um Salate oder schnelle Kleinigkeiten. Da ich einmal Tag warm kochen möchte und genau dafür Anregungen gesucht habe kamen diese Rezepte für mich (zumindest jetzt im Winter) nicht in Frage. Zum Glück finden sich dennoch noch einige leckere, nahrhafte und schnell zuzubereitende Rezeptideen. Alles was ich nachkochte, schmeckte wirklich gut, wobei ich das Niveau schon etwas höher und nicht für reine Kochanfänger geeignet halten würde. Die Zubereitungsschritte sind übersichtlich gestaltet, setzen aber schon etwas Kochgeschick voraus. Auf Zeit- und Nährwertangaben wird leider verzichtet. Ein großes Plus für mich war, dass alle Rezepte ohne Ersatzprodukte oder andere künstliche Zusätze auskommen. Wer sich schon eine Weile mit der veganen Küche beschäftigt, findet hier erfrischend neue Ideen für die schnelle Alltagsküche. Als Einsteigerwerk ist das Kochbuch in meinen Augen hingegen weniger geeignet.

Bewertung vom 22.01.2023
Das College
Ware, Ruth

Das College


sehr gut

Nicht das stärkste Werk der Autorin, aber immer noch eine gute Wahl

„Das College: In der Nacht kommt der Tod“ ist tatsächlich das erste Buch von Ruth Ware, welches ich nicht als Thriller bezeichnen würde. Dafür baut sich in diesem Fall die Handlung nämlich viel zu gemächlich auf und von richtiger nervenaufreibender Spannung spürte ich in der ersten Hälfte auch kaum etwas. Erst das letzte Drittel brachte dann die gewohnte Hochspannung, das atemlose immer-weiter-lesen-wollen und ein hohes Erzähltempo mit sich. Trotz des nur langsamen Spannungsaufbaus konnte mich die Geschichte aber dennoch fesseln. Der Schreibstil liest sich gewohnt flüssig und die ausführlichen Beschreibungen des Collegelebens am Anfang, erzeugen eine lebendige und glaubhafte Atmosphäre. Außerdem bekommen wir so Zeit alle Protagonist:innen in Ruhe kennen zu lernen, wobei es diesmal an Verdächtigen wirklich nicht mangelt. Eine große Stärke des Buchs ist es seine Leser:innen bis zuletzt im Unklaren zu lassen. Mitraten macht hier auf jeden Fall Spaß. Mich persönlich konnte die Autorin mit ihrer Auflösung voll und ganz überraschen und auch die vorherigen Twists sind ihr gut gelungen. Das Setting in Oxford, gehört nicht zu meinen liebsten, ist aber in sich stimmig und gab dem Fall eine besondere Kulisse. Erzählt wird aus der Sich von Hannah, der besten Freundin des Opfers. Die zeitlichen Perspektiven wechseln sich dabei zwischen Davor und Danach ab und so erfahren wir Häppchenweise was wirklich passiert ist. Wer also auf eine durchdachte Kriminalgeschichte Lust hat und auf den durchgängigen Nervenkitzel verzichten kann, liegt hier goldrichtig. Von mir gibt es immer noch gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans und die, die es noch werden wollen!

Bewertung vom 21.01.2023
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


ausgezeichnet

Intensiver und tiefgründiger Roman, welcher nachdenklich stimmt

„Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen sehr nahe und das Buch hat mich emotional wirklich sehr berührt. Die Idee hinter dem Café Leben ist zunächst einmal wirklich toll. Über so ein Lebensbuch würden sich denke ich sehr viele Hinterbliebene freuen. Aber nicht nur die grundsätzliche Idee der Geschichte ist großartig, auch die Charaktere überzeugen durch individuelle Noten und authentisches Verhalten. Dabei gefiel es mir gut das die Kapitel sich mit den jeweiligen Perspektiven abwechseln. So bekommt man sowohl Einblick in die Gedanken der todkranken Annie, als auch in die von Henrietta, welche die Lebensgeschichten aufzeichnet. Obwohl mich die Geschichte absolut ansprach muss ich allerdings zugeben, dass ich mit der Lektüre nicht so schnell vorankam wie gewohnt. Der Schreibstil las sich nicht ganz so flüssig und auch aufgrund der gedrückten Stimmung musste ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen. Dennoch ist dieser Roman absolut lesenswert und eine große Bereicherung. Im Gesamten vergebe ich dafür 4 ½ Sterne (welche ich auf 5 aufrunde) und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.01.2023
Taupunkt
Hansen, Thore D.

Taupunkt


gut

Anschaulicher Klimathriller, mit wenig authentischen Charakteren

„Taupunkt“ von Thore D. Hansen lässt mich nach der Lektüre leider etwas zwiegespalten zurück. Einerseits gelingt es dem Autor auf sehr anschauliche Weise, die erschreckenden Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere von extremer Hitze, zu verdeutlichen. Er beschreibt eindringlich und glaubhaft wie sich monatelange Dürre und anhaltend hohe Temperaturen auf Deutschland und Europa auswirken würden. Dabei geht er nicht nur biologisch ins Detail, sondern befasst sich auch umfassend damit, was dies für die Gesellschaft und unsere Infrastruktur bedeuten würde. Auch der Titel ist überaus klug gewählt! Diese Details sind wissenschaftlich gut recherchiert und erschrecken auch deshalb beim lesen durch ihre Anschaulichkeit. Man meint förmlich die Hitze und die vorherrschende Sehnsucht nach Regen zu spüren. Für diese Aspekte bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne. Allerdings gibt es dann ja aber auch noch die Hauptfiguren des Romans, welche sich durch den wahr gewordenen Albtraum der Handlung kämpfen müssen. Mit diesen hatten ich von Beginn an so meine Probleme. Zum einen sind die meisten Charaktere von Grund auf unsympathisch (was nicht unbedingt negativ sein muss), zum anderen kommen aber außerdem auch noch extrem gewählte Charakterzeichnungen hinzu. Und genau diese lassen die Protagonist:innen letztendlich stereotyp und stellenweise unglaubhaft wirken. So stolperte ich in der eigentlich so spannenden Handlung, immer wieder über nicht nachvollziehbare Verhaltensweisen, persönliche Nebensächlichkeiten und Erzählstränge, welche im Sand verliefen. Letztendlich wurde so meine Lesefreude doch etwas geschmälert. Im Gesamten kann ich auch deshalb nicht mehr als 3 ½ Sterne vergeben, welche ich in diesem Fall leider abrunden muss.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2023
Die Liebe an miesen Tagen
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen


ausgezeichnet

Berührend, lebensnah und wieder einmal große Erzählkunst

Am meisten fasziniert mich an den Büchern von Ewald Arenz, dass man seine Geschichten sofort als die seinen erkennt. Genau so erging es mit mit seinem neuen Buch „Die Liebe an miesen Tagen“. Wer wie ich von seinen vorherigen Romanen begeistert war, wird auch dieses neue Werk lieben! Ich finde der Autor hat einen ganz eigenen Stil zu erzählen und damit meine ich nicht nur den Schreibstil. Die Charaktere sind so unglaublich lebendig beschrieben und die Handlung ist zugleich bewegend, wie auch faszinierend. Neben dem ganz eindrücklichen Beziehungsgeschehen, bleibt noch Raum für scheinbar nebensächliche, aber umso pointiertere Natur- und Ortsbeschreibungen. Selten erschien mir Lokalkolorit so stimmig in einem Buch. Der Roman strahlt durch diese zahlreichen Details ein großes Heimatgefühl aus und vermittelt sowohl die Liebe fürs dörfliche Leben, wie auch die Vorteile des städtischen Alltags. Darüber hinaus geht es aber auch um tiefgreifendere Themen. So wird Hauptprotagonistin Clara etwa mit der Demenz ihrer Mutter konfrontiert. Trotz der Vielschichtigkeit, nimmt die Schwere aber zum Glück nicht zu viel Raum ein. Ich persönlich empfand die Handlung als sehr ausgeglichen und war bis zuletzt vollkommen in diese Geschichte vertieft. Ewald Arenz versteht wirklich sein Handwerk und erschafft durchgehend authentische Figuren, welche große Identifikationsfläche für alle möglichen Leser:innen bieten. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die lebensnahe Liebesgeschichten mögen.

Bewertung vom 15.01.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Ruhiger Roman, über die Geschichte einer Trennung

Die Bewertung des Romans „Ohne mich“ von Esther Schüttpelz, fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht. Die Geschichte konnte mich nämlich durchaus fesseln und las sich zudem noch angenehm. Dennoch lies mich die Handlung am Ende doch etwas ratlos zurück, dies liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einfach kein Fan von offenen Enden bin. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, doch trotz der sehr detaillierten Gedankenschilderungen blieb die Erzählerin mir als Leserin bis zum Ende hin doch fremd. Das geschickte Spiel zwischen Distanz und Nähe, soll aber vielleicht genau das bewirken. Man erfährt noch nicht mal nicht ihren Namen, genau wie den des Ehemannes, welcher doch noch häufiger präsent ist als anfänglich vermutet. Dennoch geht es im Wesentlichen um eine Trennung, die Handlung erstreckt sich dabei über ein gesamtes Jahr. Dies auf nur knapp 200 Seiten abzubilden, ist durchaus hohe Kunst wie ich finde. Handlungsort ist Münster wo die Hauptprotagonistin (übrigens genau wie die Autorin früher auch), Jura studiert. Die Stimmung ist nicht nur aufgrund der Trennung im gesamten Buch gedrückt, die Erzählerin hadert des Weiteren mit ihrem beruflichen Leben und findet darüber hinaus auch in anderen Beziehungen keinen rechten Halt. Hier bieten sich denke ich durchaus Identifikationsmöglichkeiten, nicht nur für Mitte 20-Jährige. Von meiner Lebensrealität war die Handlung allerdings soweit entfernt, das mich manches doch irritierte und ich auch nicht alle Verhaltensweisen der Hauptprotagonistin nachvollziehen konnte. Dennoch sind die teils langen Gedankenmonologe interessant zu lesen und wirkten soweit authentisch. Im Gesamten gefiel mir der Roman schlussendlich doch so gut, das ich 4 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 15.01.2023
Beinahe vegan
Kintrup, Martin

Beinahe vegan


sehr gut

Für alle die noch nicht vollständig vegetarisch oder vegan leben

Die Idee hinter dem Kochbuch „Beinahe vegan: 90 % pflanzlich - 100% nachhaltig“ von Martin Kintrup finde ich wirklich super. Um die eigene Klimabilanz in der Waage zu halten, wird der tierische Anteil deutlich reduziert. Da aber weiterhin alles erlaubt ist, fühlt sich das Ganze überhaupt nicht nach Verzicht an. Zunächst startet das Buch mit einem ansprechenden Vorwort, der Autor erklärt dabei wie eine 90 % pflanzliche Ernährungsweise aussehen könnte. Und dies ist überraschenderweise gar nicht so kompliziert wie gedacht. Konkrete Beispiele dafür sind außerdem die nachfolgenden Rezepte. Diese benötigen nur 10 % tierische Zutaten, können aber auch ganz vegan zubereitet werden. Für letzteres hätte ich mir noch etwas kreativere Ideen des Autors gewünscht, oft ist sein Rat nämlich einfach nur ein veganes Ersatzprodukt zu verwenden. Wer allerdings gerne und viel kocht, findet sicher auch gesündere und trotzdem vegane Alternativen.
Allgemein fällt leider auf, das nicht alle Rezepte so richtig gesund oder ausgewogen sind. Selbst bei herzhaften Rezepten wird häufig Zucker als Geschmacksverstärker verwendet. Auch hier habe ich die ausprobierten Rezepte angepasst, die Ergebnisse haben dennoch überzeugt und wirklich lecker geschmeckt. Positiv sticht auf jeden Fall die große Rezeptvielfalt heraus. Ideen aus unterschiedlichsten Länderküchen, versprechen bunte und abwechslungsreiche Ergebnisse. Ich denke das hier doch für jeden Geschmack etwas dabei ist. Auch die grafische Gestaltung des Buchs gefiel mir soweit gut. Layout und Fotos wirken modern und die Zubereitungstexte sind gut nachzuvollziehen. Die Zubereitungszeit ist auch angegeben und liegt meistens zwischen 30 und 60 Minuten. Perfekt also für eine schnelle Alltagsküche! Ein kleiner Minuspunkt ist allerdings das nicht jedes Rezept durch ein Foto ergänzt wird, mehrmals gibt es Doppelseiten mit zwei Gerichten, aber ohne passendes Bild. Für mich in einem Kochbuch ein absolutes Muss, denn bei der Auswahl was nachgekocht werden soll, orientiere ich mich doch gerne an appetitlich aussehenden Fotos. Trotzdem haben mich die bisher ausprobierten Gerichte so sehr überzeugt das ich gute 4 Sterne vergeben kann. Auch der Ansatz des Buchs ist super und sollte viel häufiger Anwendung finden!

Bewertung vom 14.01.2023
Unten
Ilisch, Maja

Unten


ausgezeichnet

Wahnsinnig atmosphärisch, inhaltlich äußerst durchdacht und absolut fesselnd

Von der ersten Seite an zog mich der Roman „Unten“ der Autorin Maja Ilisch in seinen Bann. Die Geschichte ist wirklich unglaublich spannend und gerade zu Beginn ist die Atmosphäre dermaßen gruselig und dicht, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Einen Kritikpunkt muss ich allerdings gleich zu Anfang loswerden, denn für ein Kinderbuch mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren, finde ich die Geschichte definitiv zu komplex und auch zu unheimlich. Ich als Erwachsene habe mich toll unterhalten gefühlt, aber ab 12 Jahren können Kinder die vielschichtige Story denke ich gut verstehen, wobei sicherlich auch ältere Jugendliche hier mitfiebern werden. Besonders toll fand ich es, das mich die Handlung so ziemlich in allen Belangen überraschen konnte. Immer als ich dachte, ach so könnte es weitergehen, gab es doch wieder einen Twist. Zum wahnsinnig gelungenen Spannungsaufbau kommt auch noch die sehr liebevolle Ausgestaltung der Charaktere hinzu. Diese sind wirklich bemerkenswert individuell, teils etwas abgedreht, aber immer authentisch. Die Geschichte erinnert stellenweise an „Alice im Wunderland“, ist in diesem Fall aber mit dystopischen Elementen verwoben. Diese Mischung mutet einzigartig und originell an, wobei die Idee der Autorin wie ich finde ausgezeichnet aufgeht. Auch ihr Schreibstil passt zu diesem ganzen Konstrukt und setzt auch sprachlich eine besondere Note, welche mir gut gefiel. Auf sehr eindrückliche Weise bringt die Geschichte uns Leser:innen näher, wie sich das Leben in einem totalitären System anfühlen könnte. Für mir gibt es für dieses Meisterwerk volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
Mein Fazit: Vielschichtige und abwechslungsreiche Geschichte, welche mich aber auch berührte. Absoluter Pageturner!

Bewertung vom 11.01.2023
Wild backen
Wild, Eveline

Wild backen


ausgezeichnet

Außergewöhnliche Kreationen für besondere Anlässe - Nur für Geübte geeignet

„Wild backen: Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild ist ein äußerst hochwertig gestaltetes Backbuch, welches mir durch seine moderne Aufmachung gut gefällt. Allerdings sind die meisten der enthaltenen Rezepte wirklich nur für geübte Bäcker:innen geeignet, da doch einiges an Grundlagenwissen vorausgesetzt wird und in der Umsetzung durchaus Geschick benötigt wird. Auf den Fotos im Buch sehen die kleinen und großen Kunstwerke im Buch wirklich zum Anbeißen aus, wobei es mir gefällt das jedes Rezept zwei ganze Doppelseiten erhält und so jede Menge Raum für die ansprechenden Fotos bleibt. Bis auf einige wenige Grundrezepte, hält das Buch vor allem besondere Kreationen bereit. Die Zubereitungstexte sind dabei stets gut verständlich formuliert und übersichtlich gestaltet. Sowohl optisch, als auch kulinarisch finden sich hier Ideen, welche man nicht schon 1000 mal gesehen hat. Wer also auf der Suche nach etwas ganz Besonderem für eine Feier, oder die sonntägliche Kaffeetafel ist, wird hier sicherlich fündig. Für die alltägliche Küche eignet sich das Buch meiner Meinung nach aber weniger, da die Backwerke alle durchaus aufwendig sind. Auch was die Kalorienanzahl betrifft, sollte man beide Augen zudrücken. Natürlich ist dies bei einem Backbuch, erst mal keine große Überraschung, allerdings erkenne ich wirklich überhaupt kein Bemühen zuckerarm zu arbeiten und bin durchaus der Meinung das an mancher Stelle noch etwas eingespart werden könnte. „Wild backen“ ist auf jeden Fall kein Buch für Kalorienbewusste. Dafür umso mehr für ambitionierte Hobbybäcker:innen und Genußmenschen. Mit seinem Gesamtkonzept konnte mich das Buch letztendlich überzeugen. Deshalb vergebe ich gerne 4 ½ Sterne, welche ich auf 5 aufrunde.

Bewertung vom 11.01.2023
Patriarchale Belastungsstörung (eBook, ePUB)
Frasl, Beatrice

Patriarchale Belastungsstörung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eröffnet einen völlig neuen Blick auf psychische Erkrankungen und die Auswirkungen des Patriarchats

„Patriarchale Belastungsstörung: Geschlecht, Klasse und Psyche“ von Beatrice Frasl ist ein Sachbuch, welches mich einfach nur begeistern konnte. Dabei sind die Themen, über welche die Autorin schreibt, allerdings meistens eher zum heulen. Trotzdem ist es unglaublich wichtig sich mit den Auswirkungen des Patriarchats auf die menschliche Psyche zu beschäftigen. Darüber hinaus bietet das Buch auch einen Rundumblick über weitere feministische Themen, sowie die Auswirkungen von sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung im Allgemeinen. All dies miteinander zu verknüpfen, schafft Autorin Beatrice Frasl in ihrem Werk auf sehr gelungene Weise. Sie erklärt dabei hochkomplexe Zusammenhänge, informiert detailliert und das alles in einer gut verständlichen Sprache. Allein aufgrund der Informationsfülle, benötigt die Lektüre natürlich etwas mehr Konzentration. Der Schreibstil machte es mir aber wirklich leicht, dem Inhalt zu folgen und all die Fakten in mich aufzusaugen. Das Buch überzeugte mich außerdem aufgrund der wissenschaftlichen Untermauerungen. Dem Zugrunde liegt eine große Rechercheleistung, mit zahllosen Quellen belegt die Autorin ihre Aussagen und sorgt dadurch für eine große Glaubhaftigkeit. Meist geht es dabei um das österreichische, oder deutsche Gesundheitssystem. Aber auch Daten aus anderen Ländern, finden Eingang. Außerdem bietet das Buch nicht nur einen Überblick über den heutigen Stand der Dinge, sondern berichtet auch über die teils schrecklichen Zustände und Methoden in der Vergangenheit der Psychiatrien. Sowohl die aktuellen Erkenntnisse, als auch der historische Rückblick, waren für mich wirklich augenöffnend. Nach dieser Lektüre sehe ich nun einiges anders, wobei ich es sehr mochte, dass die Autorin keinerlei Absolutheitsanspruch erkennen lässt. Ohne erhobenen Zeigefinger, versucht sie eine mögliche Veränderung zu skizzieren. Die wichtigste Funktion ihres Buchs, ist und bleibt aber die Aufklärung der Leser:innnen, denn nur wenn Missstände bekannt werden, können sie auch angegangen werden. Und so lässt mich das Buch, teils schockiert, teils aber auch ermutigt zurück. Für die durchgehend lehrreiche Lektüre vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!