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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2021
Ein neuer Morgen für Samuel
Druart, Ruth

Ein neuer Morgen für Samuel


ausgezeichnet

Eine Geschichte voller Emotionen

Paris ist 1944 von den Deutschen besetzt.
Auch hier werden die Juden verfolgt und inhaftiert.
David und Sarah werden kurz nach er Geburt ihres Sohnes Samuel in das Lager nach Drancy gebracht. Ihnen ist bewusst, dass sie weiter in eines der berüchtigten Lager transportiere werden.

Der Bahnarbeiter Jean-Luc muss die Gleise am Bahnhof Bobigny Instandhalten.
Der Bahnhof ist neben dem Durchgangslager in Drancy wo inhaftierte nach Auschwitz gebracht werden.
Einen Zug sieht er nie wenn er morgens zur Arbeit kommt. Doch Jean-Luc ist bewusst, dass sie an diesem Ort unmenschliche Schicksale ereignen.
Einmal hat er schon versucht die Schienen zu manipulieren, dass hat ihm aber nur einen Krankenhausaufenthalt und eine tiefe Narbe im Gesicht eingebracht.
Im Krankenhaus hat er Charlotte kennengelernt und sich in sie verliebt.
Wieder zurück an seinem Arbeitsplatz wird er eines morgens ganz früh zur Arbeit gerufen. Ein Zug ist von den Gleisen gerutscht.
Kurz bevor der Zug zur Weiterfahrt bereit ist drückt ihm eine Frau einen Säugling mit den Worten „Sein Name ist Samuel. Nehmen sie ihn mit.“ in den Arm.

Jean-Luc nimmt sich vor wenigstens das eine Kind zu retten. Zusammen mit Charlotte flieht er aus Frankreich über Spanien in die USA.

Selten hat ein Buch so viele Emotionen in mir wachgerufen wie „Ein neuer Morgen für Samuel“ von Ruth Druart.

Die Geschichte beginnt 1953 in Kalifornien.
Dann gibt es immer wieder längere Rückblicke in das Jahr 1944 in Frankreich da wo die Geschichte ihren Lauf genommen hat.

Die Charaktere sind Jean-Luc, Charlotte und Sam sowie Sarah und David.
Ihr Schicksal ist seit der Begegnung 1944 am Bahnhof unwiderruflich miteinander Verbunden.

Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren.
So erfährt man die Beweggründe und die Gefühle der einzelnen Personen.
Somit kann ich die Beweggründe und Gefühle aller Personen verstehen und kann niemanden verurteilen oder eine Schuld zusprechen.

Mehr möchte ich über die Handlung nicht verraten, diese soll jeder selbst lesen.
Deshalb beschränke ich mich auf die Gefühle die das Buch in mir hervorgerufen hat.
Die reichen von Wut und undenklicher Traurigkeit bis hin zur Freude und großer Rührung.
Wut und Traurigkeit über die Ungerechtigkeit auf der Welt.
Die Ungerechtigkeit in das System und die Rechtsprechung.
Freude und Rührung beim Lesen der Gefühle und Beweggründe die hier mitspielen.
Die Gefühle großer Liebe.

Ruth Druart erzählt die Geschichte sehr gefühlvoll und ruft somit viele Emotionen bei ihren Leser*innen hervor.
Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen, leicht verständlich und flüssig.

Mit „Ein neuer Morgen für Samuel“ hat die Autorin ein Buch veröffentlicht, dass noch lange in meiner Erinnerung bleiben wird.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2021
Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg / Die Amish-Saga Bd.1
Seemayer, Karin

Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg / Die Amish-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Interessantes Thema unterhaltsam vermittelt

Rebekka lebt mit ihren Eltern und Geschwister in einer Gemeinschaft der Amischen.
Ihr Weg ist vorbestimmt, sie ist einem Mann aus der Gemeinschaft versprochen.
Doch dann taucht ein geheimnisvoller Fremder auf.
Daniel kommt angeblich aus einer Gemeinschaft im Norden von Hessen.
Die beiden jungen Leute verlieben sich ineinander.
Die Familie von Rebekka ist Daniel gegenüber misstrauisch und gegen eine Heirat.
Doch mit der Zeit lässt sich der Vater erweichen.
Dann kommt „das Jahr ohne Sommer“ und bringt eine Hungersnot ins Land.
Viele der Amischen wandern zu ihren Brüdern nach Amerika aus.
Auch Rebekka und Daniel wagen einen Neuanfang in Amerika.
Dort wird Daniel von seiner Vergangenheit eingeholt, sein dunkles Geheimnis droht ans Tageslicht zu kommen.

„Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg“ ist der 1. Band der Amish-Saga von Karin Seemayer.
Die Autorin hat mich schon mit ihrer Albatros-Saga, ihrer Toskana-Saga und mit „Tage des Aufbruchs“ begeistert.
Dabei schwimmt sie nicht mit dem Mainstream sondern findet immer eine Nische mit einem interessanten Thema.
Dafür schenkt sie dann auch bemerkenswerten Charakteren das Leben.

So auch in „Der Himmel über Amerika“.
Ich lese wirklich sehr viel, über die Amish ist mir allerdings so gut wie nichts bekannt.
Ich habe die Gemeinschaft auch nicht mit Deutschland in Verbindung gebracht, habe sie eher in Amerika angesiedelt, wo sie heute auch noch leben.
In diesem Buch beschreibt die Autorin das Leben in der Gemeinschaft sehr anschaulich. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, habe schnell Bilder vor Augen gehabt.
Von den „Weltlichen“ wie die Menschen außerhalb der Gemeinschaft genannt werden sind sie verteufelt. Sie werden Ungläubige und Ketzer genannt, ja es heißt, sie stehen mit dem Teufel im Bunde.
Dabei sind die Amish gottesfürchtige Menschen.
Sie leben die Nächstenliebe, einer hilft dem anderen.
Alles wird in der Gemeinschaft besprochen und Probleme gemeinsam gelöst.
Sie führen ein einfaches Leben und versuchen sich möglichst unabhängig zu versorgen.

Die Charaktere sind sehr interessant.
Natürlich gefallen mir Rebekka und Daniel am besten.
Rebekka eine junge Frau im heiratsfähigen Alter soll einen Mann aus der Gemeinschaft heiraten, verliebt sich dann aber in Daniel.
Sie beginnt auch einiges was in der Gemeinschaft Tradition ist zu hinterfragen.
Daniel musste fliehen und sucht Zuflucht in der Gemeinschaft der Amischen.
Erst will er nicht lange an diesem Ort bleiben doch dann siegt die Liebe.
Beide wagen zusammen einen Neuanfang in Amerika.

Karin Seemayer entführt ihre Leser*innen in eine ganz andere Welt.
Eine Welt die mir bisher fremd war.
Ich bin dankbar dafür, dass die Autorin mir hier einen Einblick in die Gemeinschaft der Amish gewährt hat.
Karin Seemayer vermittelt die Informationen auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fließend zu lesen.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung „Der Himmel über Amerika – Esthers Entscheidung“.

Bewertung vom 25.06.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

Hochspannung von Feisten

Covertext:
Der neue Thriller des Nr.-1-Bestsellerautors.
Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst - und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest.
Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst ...
Lauf, so schnell du kannst - es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich.

„Die Karte“ ist bereits der 4. Band der Kerner und Oswald Reihe von Andreas Winkelmann.
Für mich war es das erste Buch des Autors.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht um mich mit den Protagonisten anzufreunden, danach konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Die Karte“ ist ein echter Thriller, Hochspannung ist garantiert.
Das Thema ist sehr aktuell. Viele Menschen Posten ganz unbedarft Dinge über sich im Internet.
So auch in diesem Buch die Joggerinnen.
Sie Posten ihre Laufstrecke und ihre Zeiten. Wollen ihre Leistung mit anderen vergleichen, sich untereinander Austauschen.
Doch was ist, wenn dir jemand Böses will?

Andreas Winkelmann lässt uns in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Der Täter hat sich einen perfiden Plan für seine Opfer ausgedacht.
Der Ermittler Jens Kerner und seine Kollegen ermitteln auf Hochtouren.
Dabei haben sie kaum Zeit zum Luftholen den es geht Schlag auf Schlag.

Die Spannung zieht sich von Anfang bis Ende.
Gleich am Anfang, im Prolog geschieht ein Mord.
Im weiteren Verlauf des Buchs kommt immer ein Mädchen zu Wort.
Das Mädchen hat sehr unter seiner Mutter zu leiden.
Die Mutter versucht dem Mädchen eine Männerwelt voller Bosheit, Hass und Gefahr darzustellen.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie passt das Mädchen in die Geschichte?
Was hat es mit dem Mord im Prolog auf sich?
Die Zusammenhänge wollten sich mir nicht erklären. Die Spannung stieg von Seite zu Seite.
Immer wieder hatte ich einen Verdächtigen, immer wieder hat sich der Verdacht zerschlagen.
Das Ende war dann überraschend aber auch stimmig.
Andreas Winkelmann hat es geschafft mich mit seinem Thriller in Atem zu halten.
Jetzt habe ich mir vorgenommen die vorherigen Bände der Reihe zu lesen.

Bewertung vom 21.06.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Die Soko St. Peter Ording ermittelt wieder
Endlich ist es offiziell, die Vermisstenstelle für alte und neue Vermisstenfälle ist gegründet.
So kehrt auch Anna Wagner als Leiterin der Vermisstenstelle nach St. Peter Ording zurück.
Ihr zur Seite gestellt wurde Nils Scheffler und auch Hendrik Norberg, der Dienststellenleiter der Polizei wird sie, immer wenn es seine Zeit erlaubt tatkräftig unterstützen.
Anna hat sich einen alten Fall vorgenommen.
Vor mehr als 15 Jahren ist ein Junge aus einem Sommercamp bei St. Peter Ording verschwunden.
Alles sah nach Kindesmissbrauch aus und es gab 3 Verdächtige.
Der Hauptverdächtige, der Leiter des Sommercamps wurde in einem Indizienprozess freigesprochen.
Doch den Verdacht und die Verachtung der Bewohner von St. Peter Ording konnte er nicht abstreifen.
So ist er für lange Zeit nach Mallorca ausgewandert. Jetzt ist er zurückgekehrt und sieht sich durch die Wiederaufnahme des Falles erneut im Fokus der Ermittlungen.

„Nordwestzorn“ ist der 2. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.
Die Protagonisten sind mir schon im ersten Band „Nordwesttod“ sympathisch gewesen und ich freue mich sie wiederzutreffen.
Besonders freut es mich für Anna, dass ihr Wunsch zurück nach St. Peter Ording zu kommen in Erfüllung gegangen ist.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt wird sie Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle für alte und neue Fälle die auf St. Peter Ording angesiedelt ist.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Er ist äußert motiviert und immer bereit von der Erfahrung seiner Vorgesetzten zu lernen.

Der Fall ist spannend und interessant erzählt.
Allen ist klar, dass der verschwundene Junge nicht mehr am Leben ist.
Es werden alle Personen die in dem Fall involviert waren noch einmal befragt.
Anna und Hendrik haben das Gefühl, dass die damaligen Ermittler etwas verschweigen.
Es gestaltet sich schwierig einen Täter nach über 15 Jahren zu finden, zumal die Leiche des wahrscheinlich toten Jungen nie aufgetaucht ist.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen, dem Privatleben der Ermittler und der Beschreibung der Handlungsorte.
Es ist genau die richtige Mischung.
Jetzt freue ich mich auf den 3. Band

Bewertung vom 04.06.2021
Wie Träume im Sommerwind
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Sommerroman

Die Familie Jung betreibt auf Usedom einen Rosenhof.
Die älteste Tochter Clara ist mit in das elterliche Unternehmen eingestiegen und die jüngere Tochter Emilia, die schon immer eine Begeisterung für Düfte hat, ist nach Paris um sich an der Ecole de Givaudan als Parfümeurin ausbilden zu lassen.
Als Emilia einen Anruf aus Usedom bekommt, dass ihre Schwester Clara einen schweren Autounfall hatte kommt sie nach Usedom zurück.
Im Krankenhaus findet Emilia ihre Schwester im künstliche Koma vor.
Als Emilia herausfindet, dass ihre Schwester nach Kent reisen wollte und in Claras Zimmer ein Bild von einer wunderschönen Rose mit Namen „The Beauty of Claire“ findet reist sie kurzerhand mit Claras bestem Freund Josh und Claras Tochter nach Kent um diese Rose zu suchen.

„Wie Träume im Sommerwinde“ heißt der neue Roman von Katharina Herzog.
Für mich gibt es keinen Sommer ohne ein Buch von Katharina Herzog in dem ich mich in den Sommer hineinträumen kann. Das ist seit einigen Jahren Tradition.
Jedes Jahr entführt die Autorin ihre LeserInnen an die schönsten und romantischsten Orte.
In ihrem neuen Roman geht es auf die Insel Usedom und nach Südengland.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.
Von den Gärten in England habe ich schon einiges gelesen, so auch von Sissinghurst.
Jetzt habe ich noch mehr Lust bekommen meine Koffer zu packen und einmal nach England zu reisen um mir da die Gärten anzusehen und den Duft der Rosen einzuatmen.

Die Charaktere in diesem Buch sind mir sehr sympathisch.
Die zwei Schwestern sind recht unterschiedlich aber jede auf ihre Art liebenswert.
Clara ist die zielstrebige von beiden. Nur mit Männern hat sie kein Glück. Der Vater ihrer Tochter hat ihr einst das Herz gebrochen. Vom Vater ihres Sohnes hat sie sich scheiden lassen.
Emilia ist immer die rebellische von beiden gewesen.
Ihr war Usedom zu klein so ist sie nach der Schule und einer Ausbildung nach Paris. Aber auch dort hat sie ihr Glück nicht gefunden.
Es macht Freude die Schwestern näher kennenzulernen und mit Emilia nach England zu reisen.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Ein Geheimnis aus der Vergangenheit wird Stück für Stück in der Gegenwart gelüftet.

„Wie Träume im Sommerwind“ ist wieder ein traumhaft schöner Sommerroman aus der Feder von Katharina Herzog mit dem man sich einfach wegträumen kann.

Bewertung vom 31.05.2021
Stürmische Zeiten / Palais Heiligendamm Bd.2
Grünig, Michaela

Stürmische Zeiten / Palais Heiligendamm Bd.2


ausgezeichnet

Es geht aufregend weiter
Das Luxushotel Palais Heiligendamm ist frisch renoviert und erstrahlt in neuem Glanz.
Doch aufgrund der Nachwirkungen des Krieges und der Wirtschaftskriese lässt der erhoffte Erfolg auf sich warten.
Als ein berühmter Regisseur die schöne Kulisse des Palais für einen Film nutzen will keimt Hoffnung auf.
Das Privatleben der Familie Kuhlmann ist weiter schwierig. Elisabeth kämpft immer noch um ihre Liebe zu Julius Falkenhayn.
Paul befürchtet seine Träume von der Liebe begraben zu müssen, doch dann begegnet er einem Mann dessen politische Einstellung sich nicht mit der seiner Familie vereinbaren lassen.
„Palais Heiligendamm-Stürmische Zeiten“ ist der zweite Band der Heiligendamm Saga von Michaela Grünig.
Lange habe ich gewartet und jetzt ist es endlich soweit.
Ich darf Elisabeth, Paul, Julius, Minna und all die Lieben wieder treffen.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1922. Der Krieg ist vorbei aber die Lebensmittel sind immer noch knapp und durch die Inflation ist oft kaum etwas zu bekommen.
Die Schwierigkeiten mit denen die junge Republik zu kämpfen hat beschreibt die Autorin sehr gut.
Der ständige Wechsle der Regierenden, die Inflation und die politischen Veränderungen werden sehr authentisch erzählt.
Die Protagonisten sind mir ja schon im ersten Band ans Herz gewachsen.
Elisabeth ist eine sehr kluge und starke Frau.
Ich finde sie hat in diesem Band noch einmal eine große Entwicklung durchlebt.
Ich bewundere sie für ihre Ideen die sie für den Erfolg des Hotels immer wieder spinnt und versucht sie durchzusetzen.
Auch die anderen Charaktere waren mir im ersten Band schon ans Herz gewachsen.
Julius Falkenhayn, Julia die Tochter von Elisabeth und Julius, Paul und Minna die mittlerweile Köchin ist.
Sie entwickeln sich alle weiter, nicht alle zu ihrem Vorteil.
Die Zeit und der politische Hintergrund im Land habe daran einen großen Anteil.
Anhand der Charaktere wird die Stimmung im Land und der politische Zwiespalt gut widergespiegelt.
Auch in diesem Band lässt die Autorin ihre Protagonisten manchen Umweg gehen, immer wieder wirft sie ihnen Steine in den Weg und mal leidet beim Lesen mit den einzelnen Charakteren.
Michaela Grünig lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Der zweite Band endet 1933 und man ahnt schon, dass auch der 3. Band wieder sehr aufregend wird.

Bewertung vom 22.05.2021
Das Ende der Stille / Die Fotografin Bd.5
Durst-Benning, Petra

Das Ende der Stille / Die Fotografin Bd.5


ausgezeichnet

Furioses Ende der Fotografinnen Saga
Mimi und Anton haben sich endlich zu ihrer Liebe bekannt. Doch anstatt zu heiraten entscheidet sich Mimi für ein neues Abenteuer.
Mimi nimmt einen Auftrag an der sie nach Amerika führt.
In Hollywood soll sie den bekannten Stummfilmstar Chrystal Kahla fotografieren.
Was Mimi nicht weiß, hinter dem Namen Chrystal Kahla verbirgt sich niemand anderes als Christel Merkle. Das Mädchen in das Anton verliebt war und das im Jahre 1911 aus Laichingen verschwunden ist.
Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch, ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
Natürlich habe ich auch die ersten 4 Bände der Fotografinnen-Sage mit großem Vergnügen gelesen und mich auf die Fortsetzung gefreut.
Und wie kann es bei einem Buch der Autorin anders sein, auch „Die Fotografin-Das Ende der Stille“ hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen und wird natürlich wieder zu meinen Highlights des Jahres zählen.
In diesem Band dürfen wir Mimi nach Hollywood begleiten.
Hier soll Mimi von der Filmikone Chrystal Kahla Fotos für einen Bildband machen. Aus dem Bildband wird eine Art Biografie.
Chrystal Kahla alias Christel Merkle erzählt Mimi in vielen Gesprächen wie es ihr nach ihrer Flucht aus Laichingen ergangen ist.
So erfährt der Leser endlich das lange und gut gehütete Geheimnis von Christel Merkle.
Auch das Leben von Alexander nimmt eine Wendung an.
Nach der Trennung von seinem Mäzen Mylo hat er sich in Rheinhessen, in Kreuznach niedergelassen.
Das Leben als Paon möchte er hinter sich lassen. Doch auch hier läuft es anders als von Alexander gedacht.
Petra Durst-Benning versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen.
Mit ihrem unkomplizierten Schreibstil macht die Autorin es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen.
Sie braucht keine seitenlangen Beschreibungen, nein ein paar Sätze reichen bei der Autorin aus und vor dem inneren Auge beginnt ein Film abzulaufen.
„Die Fotografin-Das Ende der Stille“ ist nun auch das Ende der Fotografinnen-Saga.
Zum Abschluss gibt es noch einmal ein großes Treffen und dann heißt es Abschied nehmen von Mimi, Anton, Alexander, Christel und all den anderen liebgewonnenen Charakteren.
Nach 5 Bänden und fast 2500 Seiten fällt mir der Abschied sehr schwer.
Die Geschichte endet im Jahre 1930 und jeder weiß, dass die Jahre die Mimi bevorstehen nicht leichter werden.
Petra Durst-Benning hat ihren Charakteren das Leben geschenkt und ihren Lesern viele schöne und emotionale Lesestunden.
Jetzt gibt sie ihren Lesern die Freiheit sich selbst vorzustellen wie das Leben aller weitergehen wird.
Mir bleibt nur noch mich bei Petra Durst-Benning zu bedanken für all das Herzblut, dass in der Geschichte eingeflossen ist. Man konnte es in jeder Zeile spüren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Ermittlungen in St. Peter Ording

Nach ihrer Scheidung kehrt Kommissarin Anna Wagner München den Rücken.
Anna bekommt die Chance im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Abteilung für Vermisstenfälle aufzubauen.
Der erste Fall führt sie nach St. Peter Ording. Die junge Umweltaktivistin Nina Brechtmann ist nach ihrem Urlaub nicht zu ihrer Arbeitsstelle zurückgekehrt.
Nina Brechtmann ist die Tochter einer Hoteliersfamilie die zwei neue Hotelanlagen an der Küste plant.
Genau gegen diese Hotelbauten versuchen die Umweltaktivisten vorzugehen.
Steht das Verschwinden von Nina Brechtmann im Zusammenhang mit ihren Umweltaktionen?
Kommissarin Anna Wagner und Hendrik Norberg der Dienststellenleiter der örtlichen Polizei ermitteln auf Hochtouren.
„Nordwesttod“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.
Das schöne an diesem Buch ist, der Leser ist von Anfang an dabei. Es ist quasi die Geburt der Soko St. Peter Ording.
Die Protagonisten sind sympathisch und an einem Punkt im Leben angekommen wo es einen Neuanfang bedarf.
Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung.
So verschlug es Anna nach Schleswig-Holstein. Dort startet ein versuch ob es sinnvoll ist auch hier eine Stelle für Vermisstenfälle einzurichten.
Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen.
In seinem Inneren fühlt es sich wie eine Degradierung an.
Zu Beginn des Buches hat man genügend Zeit sich erst einmal mit den Charakteren und der Umgebung bekannt zu machen.
Hendrik Norberg übernimmt als neuer Leiter die Dienststelle der Polizei in St. Peter Ording.
Dort trifft er auf die Kommissarin Anna Wagner, die an einem Vermisstenfall arbeitet.
Nach kurzen Differenzen entschließt sich Hendrik die Kommissarin zu unterstützen.
Der Fall ist spannend und interessant erzählt.
Es ist nicht klar ob die Vermisste nur untergetaucht ist oder ob es sich um ein Verbrechen handelt.
Es werden einige Personen aus ihrem Umfeld befragt.
Bei jeder Befragung der Personen konnte man zwischen den Zeilen kleine Hinweise finden, dass die entsprechend Person etwas verbirgt, dass sie eventuell mehr über Nina weiß als sie zugibt.
So hatte ich immer wieder neue Verdächtige die ich nach der nächsten Befragung wieder fallen ließ.
Am Ende steigerte sich die Spannung noch einmal erheblich.
Der Fall wurde dann logisch und zu meiner vollsten Zufriedenheit gelöst.
Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen, dem Privatleben der Ermittler und der Beschreibung der Handlungsorte.
Es ist genau die richtige Mischung.
Jetzt freue ich mich auf den 2. Band „Nordwestzorn“ der in Kürze erscheinen wird.

Bewertung vom 11.05.2021
Verwegen / Die Rebellinnen von Oxford Bd.1
Dunmore, Evie

Verwegen / Die Rebellinnen von Oxford Bd.1


sehr gut

Wo die Liebe hinfällt

Der Traum von Annabelle Archer geht in Erfüllung. Endlich darf sie studieren.
Annabelle ist eine der ersten Frauen die in Oxfort an der Universität zugelassen werden.
Bedingung für ihr Stipendium ist allerdings die Unterstützung der Frauenbewegung.
Durch einen geschickten Schachzug gelangt Annabelle auf das Landgut von Herzog Sebastian Devereux.
Sie möchte den Herzog für die Sache der Frauenbewegung gewinnen.
Annabelle fühlt sich von dem Herzog angezogen, kämpft aber dagegen an.
Auch der Herzog spürt eine gewisse Anziehungskraft die von Annabelle ausgeht.
Beide kommen aus verschiedenen sozialen Schichten und eine Verbindung scheint unmöglich zu sein.

"Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" ist der Auftakt einer Buchreihe von Evie Dummore.
Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend an die Zeit der Handlung angepasst.
Die Geschichte ist leicht verständlich geschrieben und die Handlungsorte anschaulich beschrieben.
Mit Annabelle und Sebastian hat die Autorin zwei starke Protagonisten erschaffen.
Sie kommen aus zwei verschiedenen Welten.
Annabelle war mit gleich sympathisch, sie lebt bei ihrem Cousin mehr oder weniger als Dienstmagd ohne Bezahlung.
Während ihrer Abwesenheit für ihr Studium muss sie ihm noch Geld schicken damit er eine Magd die ihre Arbeit übernimmt bezahlen kann.
Bei Sebastian war ich mir am Anfang nicht sicher was ich von ihm halten soll.
Im Laufe der Geschichte wurde auch er mir immer sympathischer.
Sebastian ist reich, adlig und geschieden.
Auch wenn Annabelle und Sebastian sich zueinander hingezogen fühlen ist eine Verbindung doch undenkbar.
Dies führt im Laufe der Geschichte zu einigen Auseinandersetzungen und Missverständnissen.
Evie Dummore erfüllt in diesem Roman so ziemlich alle Klischees was aber auf keinen Fall störend ist, sondern irgendwie zu der Geschichte gehört. Ja man erwartet es eigentlich schon.
Mit "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Jetzt freue ich mich auf den 2. Band.

Bewertung vom 01.05.2021
Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7 (eBook, ePUB)
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannender Krimi aus der Provence
Nach langer Regenzeit hat endlich der Sommer in Le Lavandou Einzug gehalten.
Doch die Idylle wird gestört als die Leiche eines Jungen an den Strand gespült wird.
Verpack in einer Mülltüte, zu einem Paket verschnürt und einfach weggeworfen.
Der Junge ist nur mit einem Kleidchen bekleidet, im Gesicht sind Reste von Make up zu finden.
Die Ermittlungen gehen nur zäh voran und es bleibt auch nicht bei er einen Leiche.
Schließlich führt eine Spur den Rechtsmediziner Dr. Ritter und Captaine Isabelle Morell zu einem katholischen Internat.

„Verhängnisvolles Lavandou“ ist mittlerweile der 7. Fall meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet. Ich bewundere immer wieder wie gut Leon Ritter uns sein Assistent Rybaud stillschweigend zusammenarbeiten.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Cremé in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere die sich Rund um das Café aufhalten sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.
Seine Lebenspartnerin, die stellvertretende Polizeichefin Isabell Morell ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr visuell, sodass man sich alles gut vorstellen kann ohne zu viel Worte Drumherum zu machen.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln.
Das Privatleben von Isabell Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabell fast erwachsen und möchte ihr Leben selbst bestimmen.
Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.
Die Kapitel sind recht kurz, sodass sich das Buch in Windeseile liest.
Der Spannungsbogen zieht sich dann auch über das gesamte Buch und legt am Ende noch einmal einen Zahn zu.
„Verhängnisvolles Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.