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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2018
Man muss auch mal loslassen können
Bittl, Monika

Man muss auch mal loslassen können


gut

Drei völlig unterschiedliche Frauen, vom Alter, vom Typ und vom Hintergrund. Doch jetzt treffen sie durch Zufalle aufeinander und haben dasselbe Ziel, Selbstmord. Doch so richtig funktioniert das nicht, dafür werden sie die freiwilligen Geiseln von zwei Tankstellenräu-bern deren Vorhaben auch nicht wirklich funktionierte.
Durch das unfreiwillige Zusammensein ändert sich für alle sehr viel und sie finden doch einen gewissen Reiz an der lebenden Zukunft.
Manche Erkenntnisse und Dialoge sind wirklich klasse und haben nicht nur einen Funken an Wahrheit. Es ist eine turbulente Geschichte, die aufgrund der verschiedenen Protago-nisten viele Facetten hat.
Die Geschichte lässt sich gut und flott lesen, hält einige gute Weis- und Wahrheiten parat. Sie ist durchaus humorvoll, aber schwarzen Humor habe ich vermisst. Außer, das Thema Freitod mit Humor zu nehmen ist an sich schon schwarzer Humor. Doch die Geschichte um Charlotte, Jessy und Wilma zeigt eher, wie es mit Freundschaft und Gemeinschaft wei-ter gehen kann und zeigt nette Seiten. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut darge-stellt und die Geschichte hat mich unterhalten.
Das Cover ist absolut passend zur Geschichte und ich finde es sehr gelungen.

Bewertung vom 03.09.2018
Ein unvergänglicher Sommer
Allende, Isabel

Ein unvergänglicher Sommer


sehr gut

Ein Schneesturm und ein Auffahrunfall bringen drei völlig verschiedene Menschen zusam-men. Aufgrund dieses ungeplanten Zusammentreffens und der Notwendigkeit zu unkonven-tionellen Lösungen wird die Vergangenheit der Drei erzählt. Der ist der eigenbrötlerische Professor Richard, der strikt nach einem eigenen Plan vor sich hin lebt, aber eher existiert. Seine derzeitige Untermieterin Lucia stammt aus Chile und ist derzeit Gastdozentin an Richards Universität. Und Evelyn, aus Guatemala und als Kindermädchen beschäftigt. Die Geschichte aller drei ist von schlimmen Erlebnissen geprägt.
Ich fand es erstaunlich wie eine schon etwas skurril wirkende Geschichte in der Gegenwart so von den Geschehnissen aus der Vergangenheit der Protagonisten getragen wird.
Der Roman steckt voll mit fast beiläufig eingefügten Lebensweisheiten, Humor (auch oft eher der dunkle), Einsichten und geschichtlichen Hintergrundinformationen. Und natürlich auch von der Liebe, die sich zwischen Richard und Lucia entwickelt und dem Mut diese zu leben.
Es werden hier ganz viele Bereiche angesprochen, diese Geschichte ist absolut umfassend und ganz schlecht zu beschreiben. Der Schreibstil ist toll, selbst die schlimmen Erlebnisse der drei Hauptcharaktere sind fast schon leicht zu lesen. Ich finde, dieses Buch wirkt wirk-lich lange nach, es sind so viele Punkte, die erst im Nachhinein noch berühren, zum Nach-denken bringen.
Ein Roman, der irgendwie Mut macht, auch die größten Unbillen des Lebens durchzustehen, den Humor über sich selbst nicht zu verlieren und versuchen zu genießen. Ein Roman, der zeigt zu was Menschen fähig sind und der zeigt, dass die Liebe dann doch zählt. Ich sage mal, im typischen Stil von Isabel Allende, unverwechselbar.
Es beginnt und endet mit einem Zitat von Albert Camus. Das Cover finde ich passend in der Gestaltung.

Bewertung vom 24.08.2018
Alligatoren
Spera, Deb

Alligatoren


sehr gut

Branchville, ein kleiner Ort in der Nähe von Charleston zu der Zeit wo die erste Generati-on nach der Sklavenbefreiung älter wird. Drei Frauen, die so unterschiedliche sind, eigent-lich nichts gemeinsam haben und durch die Geschehnisse doch sehr eng was miteinander zu tun bekommen.
Annie, die Frau eines Plantagenbesitzers, deren Familie zerbrochen ist und sie erst spät und durch Zufall erfährt, warum. Gertrude, eine Weiße aus armen Verhältnissen, die ei-nen brutalen Mann hat und mit ihren Töchtern kurz vorm Verhungern steht. Und Oretta, die farbige Haushälterin von Annie die ihren Mann über alles liebt und das Auskommen durch ihre Arbeit hauptsächlich bestreitet. Allein die einzelnen Geschichten der Frauen sind erschütternd. Was dann passiert, als sie immer mehr miteinander zu tun haben, sich ihre Geschichten verbinden, ist lesenswert. Jede versucht auf ihre eigene Art und Weise für sich und eine Art Freiheit zu kämpfen.
Die Autorin schreibt so, dass man sich durchs Lesen schon in den Süden versetzt fühlt. Die Geschehnisse konnte ich mir wirklich gut bildlich vorstellen und die entsprechenden Stimmungen sind ebenfalls gut dargestellt. Immer mehr hat mich dieser Roman in seinen Bann gezogen. Eine sehr gut erzählte Geschichte, wie die Frauen in einer männerdomi-nierten Welt um ihre Freiheit, um ihr Recht kämpfen.

Bewertung vom 24.08.2018
Miss Olivia und der Geschmack von Gin
Miller, Catherine

Miss Olivia und der Geschmack von Gin


sehr gut

An der englischen Küste, am Strand von Westbrook hat die vierundachtzigjährige Olivia Turner ein Strandhäuschen. Am frühen Morgen und abends ist ihr nichts lieber als ihre Zeit an ihrem Strandhäuschen, am Meer zu verbringen. Dazu ein Glas Gin, was sie an frühere Zeit erinnert. Denn ihr zu Hause fühlt sich seit Jahren nicht mehr als solches an. Obwohl sie noch fit ist entscheidet sie sich dem Drängen ihres Sohnes nachzugeben und in eine Seniorenresidenz zu ziehen. Allerdings ist man dort sehr bevormundet und die Besuche in der Strandhütte rücken auch in weite Ferne. Doch Olivia findet Gleichgesinnte und sie gründen eine Ginhütte. Natürlich zieht das einige Turbulenzen nach sich.
Olivias Geschichte lässt sich leicht lesen, ein sehr angenehmer Schreibstil. Doch ihre Prob-leme, ihre Emotionen und Probleme mit ihrem Sohn werden sehr gut vermittelt. Durchaus auch verständliche Probleme, denn nur weil man älter wird muss man nicht bevormundet werden.
Ich kann mich gut in Olivia einfühlen und sie ist ein toller Charakter. Mir gefällt es, dass es hier um ältere Leute geht und sich hier auch noch ein kleiner Krimi entwickelt.
„Das Leben ist zu kurz, um nicht das zu machen, was einem gefällt“, mal so frei von mir wieder gegeben. Schöne Unterhaltung mit ernstem Hintergrund. und ein gelungenes Co-ver. Mit hat die Geschichte um Olivia gut gefallen und würde gerne mehr von ihr lesen.

Bewertung vom 13.08.2018
Mähnen im Wind / Die Pferde von Eldenau Bd.1
Czerny, Theresa

Mähnen im Wind / Die Pferde von Eldenau Bd.1


ausgezeichnet

Ein super Reihenauftakt, der auch in sich abgeschlossen ist.
Frida lebt mit ihrer Familie auf Eldenau. Dort wird auch Reitunterricht erteilt und Frida ist ein absolutes Pferdemädchen, für die das Gefühl mit dem Pferd im Vordergrund steht. Dann wird der Nachbarhof von Jannis und seiner Mutter übernommen. Auch sie halten Pferde und geben Unterricht und Jannis hat mit seiner Stute große Turnierambitionen. Das kann Frida nicht nachvollziehen, doch für Jannis Stute arbeiten sie zusammen. Weitere Schwierigkeiten bahnen sich aber durch Jannis Vater und das Verhalten seines Pferdes an.
Ich gebe zu, dass ich bisher eher keine Jugendbücher gelesen habe. Doch die Buchbeschrei-bung hat mich, selber Pferdefan und Reiter, total angesprochen.
Von Anfang an hat mir der Schreibstil gefallen und die Art und Weise wie sich zwei ver-schiedene Auffassungen in Sachen Pferde einander annähern. Für 13 jährige wirken Frida, Jannis und deren Freunde schon sehr verantwortungsbewusst, oder gar erwachsen. Gut, manchmal ist das Verhalten zu hinterfragen, aber bei Jannis auch durchaus zu verstehen.
Dieser Roman stellt so einiges in Sachen Pferde, Pferdesport dar ohne zu ausführlich zu werden. Das reicht in diesem Fall vollkommen aus und zeigt auf, dass alles seine zwei Sei-ten hat. Dazu das agieren der von Frida, Jannis und Freunden. Mir hat das Lesen von Mäh-nen im Wind richtig gut gefallen und konnte kaum eine Pause machen.
Das Cover ist richtig gut gestaltet, die Schrift, die erhabene Schrift sind Handschmeich-ler.Das Bild ist passend und die Innenseite der Buchdeckel sind mir gleich positiv aufgefal-len. Das Papier fühlt sich gut an und ist FSC geprüft.
Meine Meinung: Rundum gelungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2018
Das Geheimnis der Papiermacherin
Bottlinger, Andrea

Das Geheimnis der Papiermacherin


sehr gut

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Nürnberg kämpft die junge Anna um das Überleben der väterlichen Papiermühle. Der Mangel an Rohstoffen für die Herstellung von Packpapier zwingt sie zu unerlaubten Unternehmungen und lässt sie auf Johann treffen.
Dieser historische Roman vermittelt gute Einblicke in die damalige Papierherstellung und mich dabei doch etwas überrascht. Auch erfährt man einiges über die Regelungen von spezi-ellen Privilegien und Berufen innerhalb einer Stadt. Die illegalen Machenschaften von Jo-hanns Bruder erschweren Annas Bemühungen zusätzlich, bringen sie in Gefahr.
Neben einer gut durchdachten und aufgebauten Geschichte und der fast nebensächlich einge-fügten Schilderungen der sich aufbauenden Gefühle zwischen den Hauptprotagonisten sind auch die anderen Charaktere gut dargestellt. Eine gute Geschichte, wo mir auch der Schreib-stil gefallen hat und die sich gut lesen ließ. Ein gelungener historischer Roman.

Bewertung vom 04.08.2018
Rocky Mountain Horses / Rocky Mountain Bd.14
Fox, Virginia

Rocky Mountain Horses / Rocky Mountain Bd.14


sehr gut

Band 14 der Rocky Mountain Reihe, die im Ort Independence spielt. Hier geht es um An-nabelle, die nach einer enttäuschenden Beziehung der Universität in Boulder den Rücken kehrt, um auf der Ranch ihres Onkels Pferde zu züchten. Jerome ist ihr Nachbar und wild entschlossen Annabelle näher zu kommen.
Dann werden Jerome Rinder gestohlen, seine Existenz ist bedroht und Annabelle entdeckt verdächtiges.
Nachdem ich bereits vor einiger Zeit einen Roman aus dieser Reihe gelesen habe war es Zeit für einen weiteren und der Titel hat es mir besonders angetan.
Die Handlung ist gut aufgebaut und umfangreich. Neben Jerome und Annabelle tauchen Charaktere der anderen Bände auf und es wird auch das Thema Demenz angesprochen.
Alles in allem eine runde und schöne Geschichte, die in einem guten Stil geschrieben ist, keine Längen aufweist. Neben einer Liebesgeschichte ist Spannung vorhanden und auch Humor bei den liebenswerten Schilderungen der Charaktere.
Das Lesen hat Spaß gemacht und sicherlich werde ich Independence noch öfter besuchen.

Bewertung vom 26.07.2018
Ein Geschenk der Hoffnung / Die Nightingale Schwestern Bd.5
Douglas, Donna

Ein Geschenk der Hoffnung / Die Nightingale Schwestern Bd.5


ausgezeichnet

Die Geschichte um die Nightingale Schwestern geht mit diesem fünften Band weiter. Es beginnt mit einem kurzen Rückblick zum Jahr 1914, wo Frannie, heute Oberschwester im Nightingale, ihren Verlobten verabschiedet. 1938 geht es dann weiter, besonders mit Frannie und Helen, aber auch andere bekannte Personen aus den vorhergehenden Büchern tauchen auf. Der zweite Weltkrieg bricht aus und im Nightingale stehen Veränderungen an.
Natürlich geht es auch um Gefühle, um Liebe und es wird wieder sehr gut beschrieben. Ich konnte die Beweggründe gut nachvollziehen und es wirkte nicht aufgesetzt, oder zu gewollt.
Bereits der fünfte Band, doch bisher ist es kein wenig langweilig, wie es bei Reihen dann schon mal vorkommen kann. Ich bin weiterhin begeistert von den Geschichten der Nightingale Schwestern und der Schreibstil ist ganz wunderbar zu lesen.

Bewertung vom 23.07.2018
Der Sommer der Wünsche
Macomber, Debbie

Der Sommer der Wünsche


sehr gut

Ein weiterer Roman, der in der Blossom Street spielt und wo der Leser viele bekannte Per-sonen der vorherigen Bücher wieder trifft. Aber, Der Sommer der Wünsche kann meiner Meinung nach auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden. Gerade das finde ich sehr gut an dieser Reihe.
Lydias Wollladen bietet einen neuen Strickkurs an und Phoebe meldet sich als Erste an. Sie hat eine schlechte Beziehung zu verarbeiten. Hutch leitet eine bekannte Firma und muss dringend seinen Lebensstil ändern. Dazu stehen in Lydias Familie Veränderungen an, ebenso bei Anne-Marie und ihrer Adoptivtochter.
Die verschiedenen Personen sind wieder warmherzig beschrieben, ihre Probleme nach-vollziehbar und ohne allzu lange darauf zu beharren, dargestellt.
Das Treffen beim wöchentlichen Strickkurs ist ein guter Rahmen für die Geschichte um die verschiedenen Charaktere.
Es werden Themen wie Kinder in Pflegefamilien angesprochen, Männer mit gestörter Selbstwahrnehmung. Dabei bleibt aber diese Wohlfühlatmosphäre erhalten. Als Leser weiß man halt, dass am Ende alles gut wird. Auch wenn es dann durchaus ziemlich schnell geht und etwas übertrieben wirkt.
Alles in Allem ist dieser Roman wieder ein leicht und schnell zu lesendes Buch, was gut unterhält. Der Schreibstil ist locker und gut lesbar. Zwar nichts tief greifendes, aber gut unterhaltendes, was beim Lesen einfach gut tut.