Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 905 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Anna arbeitet als Chirurgin in einem Krankenhaus. Ihr Sohn wird entführt und sie bekommt ihn nur zurück, wenn sie einen speziellen Patienten bei der nächsten Operation töten wird. Anna steckt in einem Dilemma: rettet sie den Patienten oder ihren Sohn?

Das Buch ist über weite Strecken sehr spannend. Gerade am Anfang kommt die Spannung daher, dass man nicht weiß, wie die letztendliche Entscheidung von Anna ausfallen wird. Im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es einige überraschende Wendungen, die die Spannung weiterhin hochhalten. Die Geschichte aus Sicht drei unterschiedlicher Frauen zu erzählen, ist ein guter Griff gewesen. Generell ist der Schreibstil sehr direkt und gut lesbar. Da verzeiht man dann auch schon die zum Teil „etwas hasenwilden“ Geschehnisse. Die Entwicklung von Anna als einer normalen Frau, Mutter und Ärztin zu etwas, dass ich nicht näher benennen kann, um nicht zu spoilern, ist manchmal nicht zu 100 % überzeugend. Trotzdem gibt es von mir für das Buch eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.02.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


sehr gut

Der Donnerstagmordclub hat wieder genug zu tun. Denn die vier entschließen sich, einen 10 Jahre alten Fall aufzurollen. Es geht um die Journalistin Bethany Waites, die ermordet wurde, weil sie einem großen Fall auf der Spur war. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn Elizabeth wird mit ihrem Mann entführt und ihr droht der Tod, wenn sie nicht jemanden anderen tötet. Jemanden, den sie aus der eigenen Vergangenheit kennt...

Das Buch ist bereits der dritte Teil dieser Reihe um die vier alten Herrschaften, die sich um Morde kümmern oder mehr oder weniger unfreiwillig über solche stolpern. Nachdem ich den zweiten Teil als etwas schwächer empfunden habe, ist der dritte Teil wieder absolut super. Damit meine ich nicht unbedingt die Spannung, die eher nicht vorhanden ist, auch wenn die Auflösung einige Überraschungen bringt. Ich meine damit in erster Linie den großen Unterhaltungswert, der auch vor allem durch direkte oder indirekte Anspielungen und viel schrägen Humor hervorgerufen wird. Man muss das sicherlich mögen, aber mir gefällt es. Ebenfalls gefällt mir, dass neben den vier Clubmitgliedern inzwischen auch einige Personen dazu gekommen sind, die das Spektrum erweitern und die Sache bunter machen. Alles in allem gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Norwegen kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges. Die junge Tekla verliebt sich in den deutschen Soldaten Otto und heiratet ihn, damit sie die Chance hat, mit ihm noch Deutschland zu ziehen. Dort angekommen, ist Ottos Hof von den russischen Soldaten eingenommen und das junge Paar findet Unterkunft bei der ehemaligen Haushälterin. Doch bald wollen sie dort weg und bei einer Art Flucht wird Otto getötet und Tekla widerfährt noch viel schlimmeres...

Das Buch berührt sehr. Es ist gut geschrieben und erzählt die Geschichte aus Sicht mehrerer Seiten. Da ist eine junge Norwegerin, die aus Liebe zu einem Deutschen „Deutsche“ werden muss, ihren norwegischen Pass verliert und der nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland Furchtbares widerfährt. Sie hat so gut wie keine Möglichkeit, nach Norwegen zurückzukommen – auch weil ihre Familie das verhindert. Ich wusste nicht, dass es sowas gegeben hat. Am meisten hat mich allerdings entsetzt, dass eine norwegische Schriftstellerin und Journalistin eine Geschichte erzählt, von der ich vorher nie gehört hatte. Ich meine den Massensuizid in Demmin. Das ist so furchtbar, dass es mich lange beschäftigt hat. An diesem Buch sieht man sehr gut, dass jeder Krieg unheimliche Opfer fordert, und zwar von allen Seiten und vor allem von der Zivilbevölkerung. Es geht auch darum, wie lange die Geschehnisse in den Familien nachwirken und wie oft darüber geschwiegen wurde. Teils aus Scham, zum viel größeren Teil aber aus einem Trauma. Der Autorin ist es gelungen, dass in ihrem Buch darüber gesprochen wird. Ich kann es nur zum Lesen empfehlen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2023
Kannibal. Jagdrausch
Benecke, Mark

Kannibal. Jagdrausch


sehr gut

In Berlin wird ein Koffer voller Menschenknochen gefunden. Das Besondere daran ist, dass sie fast alle eine Art Kratzspuren aufweisen. Ziemlich schnell wird klar, dass dieser Fall mit Kannibalismus zu tun haben könnte. Die Privatermittler Becker und Funke werden von der Polizei zu Hilfe geholt. Speziell Becker vergräbt sich mehr und mehr in den Fall...

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe von Mark Benecke. Wiederum wird ein sehr spezieller Bereich an Tätern und Kriminalfällen angesprochen. Hier geht es um Kannibalismus. Während der Ermittlungen lernt man als Leser einiges dazu. Allerdings sind mir die Ermittlungen manchmal ein wenig zu speziell. Ich meine damit, nicht immer richtig nachvollziehbar. Manches war mir einfach zu sprunghaft und irgendwie fehlte ein wenig die Spannung und der Täter war für mich relativ zeitig im Visier. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung, weil hier ein absoluter Fachmann schreibt.

Bewertung vom 06.02.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


ausgezeichnet

Elin kommt mit ihrem Freund Will in die Alpen. In einem neuen Luxushotel mitten in den Bergen plant ihr Bruder eine Verlobungsfeier. Bereits kurz nach ihrer Anreise beginnt ein starker Schneesturm und nach einem Lawinenabgang ist das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten. Dann verschwindet die Verlobte ihres Bruders und bei der Suche nach ihr wird eine Leiche gefunden. Es wird nicht die einzige bleiben...

Das Buch wird bereits als der packendste Thriller des Jahres beschrieben. Ich finde es ein wenig verfrüht, jetzt schon ein Buch so zu bezeichnen, weil das Jahr noch lang ist. Trotzdem ist das Buch ganz stark, besonders für einen Erstling. Während es relativ ruhig beginnt und die Spannung sich vor allem aus den Naturereignissen und der Vergangenheit des Hotels aufbaut, wird im Fortgang eine Leiche nach der anderen gefunden. Die Suche nach dem Mörder wird immer spannender und immer, wenn man denkt, der richtige ist gefunden, gibt es eine erneute Wendung und man steht quasi wieder am Anfang. Das ist wirklich sehr gut gelungen und so gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


sehr gut

Inzwischen ist 1924. Alma arbeitet immer noch als Telefonistin und hat sich von Ludwig getrennt. Ganz Baden-Baden ist im Ägypten-Fieber. Vor noch gar nicht langer Zeit hat Carter im Tal der Könige in Ägypten aufsehenerregende Funde gemacht. Und jetzt soll im Kurhaus die Oper Aida aufgeführt werden. Diese wird ein voller Erfolg, doch kurze Zeit später wird der Tenor ermordet aufgefunden. Sehr schnell gibt es einen Täter, den Freund von Almas Freundin Emmi. Doch Emmi beteuert seine Unschuld…

Das Buch ist eine sehr gelungene Fortsetzung. Die damalige Zeit – und speziell das Ägypten-Fieber – wird sehr authentisch beschrieben. Auch die weitere Entwicklung der jungen Frauen ist realistisch. Die Ermittlungen von Alma sind nachvollziehbar und nicht überzogen. Das Buch ist nicht unbedingt super spannend, doch erst ziemlich weit am Ende tauchen Verdächtige auf, die den Namen auch verdienen. Alles in allem gibt es von mir eine Leseempfehlung und ich freue mich auf den für Sommer angekündigten dritten Teil.

Bewertung vom 30.01.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


sehr gut

Der erste Weltkrieg ist vorbei. Greta wartet immer noch auf ihren Mann Gustav, der als verschollen gilt. Alle außer ihr halten ihn für tot. Sie fällt in ein ziemliches Loch und verlässt teilweise kaum noch das Haus. Mehr zufällig lernt sie bei einem Spaziergang Melanie kennen und diese nimmt sie mit zu einem Informationsgespräch über eine neue geplante Erzieherinnenausbildung im Schloss Schönbrunn. Überraschenderweise besteht Greta die Aufnahmeprüfung und die Ausbildung verändert viel für sie…

Das Buch ist gut lesbar und stellt keine größeren Anforderungen. Interessant ist, dass es im Schloss Schönbrunn wirklich ein Kinderheim und diese von der SPD geförderte Ausbildung für Erzieherinnen gab. Der Übergang von der alten Erziehung zu neuen Methoden ist schwierig und dauert seine Zeit. In dem Buch sind mir die betreffenden Personen allerdings ein wenig zu drastisch und zu schwarz-weiß dargestellt und alles wurde auch ein ziemlich idealisiert und auf wenigen Seiten zusammengefasst. Da wäre mehr möglich gewesen und ein differenzierteres Beschreiben hätte dem Buch sicherlich gut getan und mehr Tiefgang verliehen. Trotzdem gibt es von mir eine Lese Empfehlung.

Bewertung vom 30.01.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


gut

Auf einem Spielplatz wird die kleine vierjährige Nele entführt. Ein etwas älteres Mädchen nimmt sie einfach mit und niemand merkt etwas davon. Die wenigen Minuten reichen aus, Nele in einen Wagen zu bringen und wegzufahren. Verzweifelt versucht die Mutter, ihr Kind wiederzufinden. Die Polizei hat so gut wie keine Anhaltspunkte. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass Nele nicht das einzige entführte Kind ist. Und dass ihre Mutter einen großen Anteil daran hat, warum Nele ausgesucht wurde…

Das Buch ist über große Teile sehr spannend. Die Geschichte wird sowohl als Sicht von Nele, als auch aus Sicht ihrer Mutter, der Polizei und der Täter erzählt. Sie ist hochaktuell. Immer öfter stellen Mütter (aber auch Väter) ihre Kinder ins Internet, um als Influencer Werbung mit ihnen zu machen und Geld zu verdienen. Erst einmal leicht verdientes Geld, doch sie merken nicht oder zu spät, was sie damit den Kindern antun und in welche Gefahr sie die Kinder bringen. Insofern hat das Buch ein sehr wichtiges Thema zum Inhalt.

Bis fast zum Ende hin hätte ich die höchste Punktzahl für das Buch vergeben, doch leider ist das Ende absolut unrealistisch. Für meine weitere Begründung werde ich jetzt stark spoilern müssen: da werden die Täter auf einmal mitleidig, da gehen Polizisten allein mit einem Jagdgewehr auf die Suche, da treffen alle beteiligten Personen innerhalb weniger Minuten auf einem ganz engen Radius aufeinander. Da gibt es einen Vater, der außer Beschimpfungen gegenüber der Mutter überhaupt nichts mit der Suche zu tun hat, sein Kind aber für sich will. Glaubwürdig?

Das alles zusammen hat mir das Buch am Ende doch sehr verdorben und so kann ich nur eine mittelmäßige Bewertung geben.

Bewertung vom 30.01.2023
Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


sehr gut

Es ist es Jahr 1928. In Berlin hat die Ärztin Ricarda erneut eine eigene Praxis. Während des ersten Weltkrieges hatte sie in der Charité gearbeitet, doch danach gab es die üblichen Probleme, dass Frauen nicht wirklich anerkannt sind. Ihre Tochter Henny lebt in Amerika, ihr Mann arbeitet in Hollywood. Die jüngere Tochter Toni wird ebenfalls Ärztin und entscheidet sich, nach Afrika zu gehen.

Das Buch setzt fast nahtlos an die Vorgängerreihe an. Fast deswegen, weil einige wenige Jahre dazwischen liegen. Wer die Vorgänger nicht mehr ganz so exakt im Kopf hat, kann die teilweise leicht verwirrenden Familienverhältnisse anhand eines Stammbaumes am Ende des Buches nachlesen. Das empfinde ich als eine gute Idee. Ansonsten ist das Buch gewohnt gut geschrieben, für mich allerdings gibt es ein wenig zu viele Abenteuer, Anschläge, Verwicklungen, Unfälle und Ähnliches (für genauere Beschreibungen müsste ich zu viel spoilern). Und auch, wenn es in dem Buch zu allererst um die Töchter geht, habe ich zum Beispiel einige Figuren vermisst - in erster Linie den Bruder Georg, dessen interessante Geschichte leider überhaupt nicht erwähnt wird, was die Zwischenjahre angeht. Trotzdem zeigt das Buch wieder Weltgeschichte auf, die auf eine Familie runtergebrochen ist. Die damalige Zeit wird nacherlebbar gemacht. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.01.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


sehr gut

Der junge Kriminalkommissar Janosch Janssen ist in seinem kleinen Heimatort in die Rhön zurückgekehrt, da es seiner Mutter sehr schlecht geht. Vor neun Jahren ist Matilda, eine Bekannte von ihm, spurlos verschwunden. Die damaligen Ermittlungen ergaben, dass sein Vater in die Angelegenheit verwickelt ist. Daraufhin nimmt er sich das Leben. Die Schuld daran gibt Janosch seiner jetzigen Chefin, Kriminaloberrätin Diana Quester. Keine einfache Zusammenarbeit, zumal jetzt die Leiche von Matilda gefunden wird…

Das Buch ist ein guter Beginn einer geplanten neuen Reihe. Die Besonderheiten der Rhön, speziell des Roten Moores, werden sehr gut in die Geschichte eingebunden und wenn man sich dort ein bisschen auskennt, merkt man, wie gut es gelungen ist. Die Geschichte selbst ist ein Regionalkrimi, der die üblichen Merkmale aufweist. Keine Hochspannung, aber gelungene Ermittlungen, die erst relativ spät auf den Täter hinweisen. Vorher gibt es genug Verdächtige und auch im Kommissariat ein nicht einfaches Zusammenspiel, das die Geschichte ein wenig bereichert. Alles in allem würde ich gern eine Fortsetzung lesen und kann eine Leseempfehlung aussprechen.