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Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2021
Der perfekte Teller
Noack, Anke

Der perfekte Teller


ausgezeichnet

Das Auge isst mit

Jeder Hobbykoch kennt es – man bastelt an einem Teller herum und kommt trotzdem nicht zu dem Ergebnis wie die Profis. Ganz umsonst ist so eine Kochausbildung also doch nicht! Jetzt gibt es Abhilfe mit diesem Buch: Will man vor den Gästen brillieren und für kreative Inspirationen bewundert werden, kommt man um dieses Buch nicht herum. Denn wenn man der Autorin Anke Noack glauben darf, kann mit dem nötigen Wissen und wenig Aufwand aus jedem Gericht ein Erlebnis entstehen.

Neben Menüzusammenstellung, Geschirrauswahl, Küchenhelfer und akribischer Vorbereitung erfahren wir das 1 x 1 des Anrichtens. Und da gibt es neben Ideen auch Tipps für die optimale Komposition der Zutaten. Spannend beispielsweise auch, dass man eine Karotte auf siebzehn unterschiedliche Varianten zubereiten kann …

Inspirationen für das Anrichten von Pürrees, Saucen, diversen Dekoelementen und einigem mehr, bekommt man hier geboten. Und das alles in vielen Schritt-für-Schritt Fotodokumentationen, sodass man Appetizer, Vorspeisen, Hauptspeisen oder Desserts professionell präsentieren kann. Einige Rezepte ergänzen das Werk – mit Top Fotos, aber alles andere würde diesen Kochhighlights nicht gerecht.

Ich bin begeistert mit welchen einfachen Tipps und Tricks man dem Essen den letzten Schliff gibt. Das Buch bekommt einen Ehrenplatz in meiner Küche und natürlich 5 Sterne.

Bewertung vom 28.12.2021
Das Kochbuch meines Lebens
Müller, Theresa

Das Kochbuch meines Lebens


sehr gut

Ein Wohlfühlkochbuch

Theresa Müller ist Ernährungsberaterin und Self-Care-Coach. Mit diesem Kochbuch hat sie sich einen lang gehegten Traum erfüllt. Ich bin ja immer ein wenig skeptisch, wenn alle Leute den Traum haben, ein Kochbuch (oder ein Kinderbuch) zu verfassen. So viele Kochbücher braucht kein Mensch. Was macht nun dieses Buch so anders? Eigentlich gar nichts: Es gibt eine Zutatenliste und eine Anleitung zur Zubereitung, Nährwertangaben und tolle Fotos. Das ist jetzt nicht wirklich außergewöhnlich. Was mir jedoch sehr gut gefällt, ist die Menge der Zutaten. Bei ausgebildeten Köchen hat man ja oft das Thema, dass Unmengen von verschiedenen Zutaten angeführt sind – die man entweder nur schwer bekommt oder von denen man gerade mal eine winzige Menge benötigt (und man dieses Gericht dann gefühlte 200 Mal kochen müsste).

„Das Kochbuch meines Lebens“ ist anders. Es werden nur wenige Zutaten angeführt und auch die Zubereitung der Rezepte liest sich relativ einfach. Somit können auch Kochanfänger sich an ein Menü wagen. Die Mischung zwischen Gemüse- und Fleischrezepten sowie Süßem finde ich ausgewogen. Hier wurde kein Schwerpunkt in eine Richtung gesetzt und die Autorin pocht jetzt nicht auf vegetarische oder vegane Ernährung (obwohl sie Ernährungsberaterin ist).

Ein wenig irritierend finde ich, dass bei Shakshuka als optionale Zutat Schinken angeführt ist – das habe ich noch nie so gesehen und ich finde, dieses Gericht braucht auch diese Option nicht. Dafür hätte ich mir hier einige andere Gewürze gewünscht (orientalisch eben).

Das Buch ist im Großen und Ganzen ganz brauchbar, nicht herausragend, aber mit einfachen Rezepten für den Alltag gesegnet. 4 Sterne

Bewertung vom 28.12.2021
Hüttenadvent (eBook, ePUB)
Gschwendtner, Herbert

Hüttenadvent (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Weihnachtszeit

„Wenn an an Abend im Advent ganz hoamelig a Kerzn brennt, von der mancher Wachstropfn rinnt, wann de Familie am Abend zsammkimmt und ma die Wärm vom Kachlofen gspürt, dann is des so richtig was fürs Gmüat.“

Herbert Gschwendtner stammt aus einer Bergmannfamilie und verbrachte seine Kindheit in Mühlbach am Hochkönig. Mit anderen Werten wie wir sie heute als gegeben hinnehmen, denkt er besonders in der Advent- und Weihnachtszeit zurück an seine Kindheit und Jugend – als es wirklich noch eine Zeit der Stille und des Rückzugs war. Die Liebe zu dieser Zeit ist ihm geblieben und das liest man auch in seinen Gedichten und Kurzgeschichten über Lichter, Schlittenfahrten, Maronibraten, Bratäpfel, die Wärme vom Kachelofen oder die Kälte von einer Schneeballschlacht.

Bereits während des Lesens und Schmökerns wird mir warm ums Herz und so manches G’schichterl erinnert mich an Erzählungen meiner Mutter. Der Brauch vom „Rachn gehen“ war auch in meiner Kindheit noch wichtig und auch meine Kinder haben diese Tradition vom Großvater in bester Erinnerung und führen diese in ihrem Leben weiter.

Ich finde dieses Buch ein wunderbares Geschenk für Liebhaber dieser stillen Zeit. Es trägt vielleicht ein klein wenig wieder dazu bei, um sich auf das Wesentliche zu besinnen und Weihnachten wieder einer anderen Bedeutung zuzuführen. 5 Sterne

Bewertung vom 27.12.2021
Lebensgefühl
Friedle, Gerry

Lebensgefühl


sehr gut

Leb dein Leben

Diese Biografie über Gerry Friedle wollte ich unbedingt lesen – nicht deswegen, weil ich zu seinen großen Fans zähle. Das ganz sicherlich nicht, denn mit dieser Musik kann ich nicht allzu viel anfangen. Doch er war mir immer sympathisch und ich finde, dass er authentisch und charakterstark seinen Weg geht. Dieser Eindruck wurde nun bestätigt.

Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen und einigen Irrwegen gefolgt, besinnt er sich durch ein Schlüsselerlebnis aufs „Tian“. Dieser Moment war wohl der Grundstein für seinen weiteren Erfolg.

Er plaudert aus dem Nähkästchen über seine Familie, Freunde, seine weiße Mütze und ohne Scheu über seine Obdachlosigkeit in frühen Jahren sowie seine Krankheiten. Kein ganz einfaches Leben!

„Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus.“

Das hat er durchaus geschafft – und wird es auch weiterhin schaffen, denn im Leben ist man nie sicher wann die nächste Zitrone kommt. Gerry Friedle ist sicherlich kein Mensch, der ans Aufgeben denkt.

Gegen Ende plätschert das Buch ein wenig dahin und daher gibt es auch einen Stern Abzug. Ansonsten eine Autobiografie über den Menschen Gerry Friedle, der hinter der Rolle DJ Ötzi steckt. 4 Sterne

Bewertung vom 27.12.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


gut

Mörder-Suche auf Windsor

Als nach einer Feier auf Schloss Windsor ein russischer Pianist in einer äußerst peinlichen Situation aufgefunden wird, ist die Queen verständlicherweise not amused. Handelt es sich tatsächlich um ein Komplott Putins, wie die ermittelnden Behörden vermuten? Queen Elizabeth beginnt mit ihrer Privatsekretärin Rozie auf eigene Faust zu recherchieren, um so den wahren Täter zu entlarven.

Dieser Plott verspricht Humor und Spannung, während man nebenbei noch den bekannten Protagonisten folgen kann. Der feine britische Humor untermalt mit Elizabeth, Philipp und den anderen Royals kann ja nur amüsant sein – so zumindest meine Erwartung…

Die Charaktere finde ich gut gezeichnet, einerseits die Queen, die immer haarscharf kombiniert und viel Diplomatie intus hat. Andererseits Rozie, eine selbstbewusst junge Frau, die gerne ihre Kompetenzen überschreitet und auch außerhalb ihrer Dienstzeit für die Chefin im Einsatz ist. Philipp, der sich mit Elizabeth mit wenigen Worten versteht und Sir Simon, der mit Engagement seine Truppe führen will – alles zum Wohle der Chefin, versteht sich.

Der Kriminalfall lässt zu Beginn gleich Spannung aufkommen und so freute ich mich schon auf die originelle Ermittlerin. Doch die Recherchen selbst sind zum Teil so verwirrend, dass die Zusammenhänge oft nur schwer nachvollziehbar sind. Hier hätte die Geschichte eindeutig mehr Potenzial gehabt.

Doch es handelt sich ja erst um den Einführungsband einer Reihe und so denke ich, dass es noch Potenzial nach oben gibt. Für diesen Start gibt es von mir 3 Sterne

Bewertung vom 26.12.2021
Gefühle, für die es Rezepte gibt
Kamper-Grachegg, Eva

Gefühle, für die es Rezepte gibt


ausgezeichnet

Soulfood statt Fastfood

Die Autorin Kamper-Grachegg zeigt uns hier eine Inspirationsquelle für jede Jahreszeit. Man schmökert sich durch kreative Rezeptideen, versinkt in gefühlvollen Texten oder genießt die wunderbaren Fotos. Doch plötzlich durchstöbert man den Kühlschrank und probiert einfach eines der Rezepte aus.

Man kann sich in diesen schwierigen Zeiten natürlich auch in trüben Gedanken verfangen – aber man muss das ja nicht tun! Man kann bestimmt auch mal das eine oder andere ausprobieren und neue Erfahrungen machen. Vielleicht ein besonderes Rezept, bei dem sich die Familie in Diskussionen verliert oder zusammen lacht?

Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet, Regionalität wird großgeschrieben. Gut gefällt mir, dass wenig Fleisch verwendet wird und viel Gemüse im Fokus steht. Ein saisonaler Kalender für Obst und Gemüse erleichtert den Einkauf ungemein. So muss man nicht zu Exoten wechseln und mal ehrlich – wer braucht schon Erdbeeren im Februar…

Dankbarkeit, Demut, Zufriedenheit – vielleicht sollten wir uns alle mal wieder unser gutes Leben bewusst machen. Die Chance dazu bekommen wir gerade jetzt. Unterstützend kann man ja den pikanten Kartoffelkuchen oder die himmlischen Zitronenschnitten zubereiten. Oder man erfreut sich an einer Linsen-Bolognese bevor man sich den geschmorten Orangen-Birnen mit Vanilleeis und Baiser-Crumble widmet.

Eine kulinarische Fundgrube, der ich sehr gerne 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 26.12.2021
Was Sie schon immer über Bücher und ihre Autoren wissen wollten
Mental Floss

Was Sie schon immer über Bücher und ihre Autoren wissen wollten


ausgezeichnet

Daran kommt kein Bücherwurm vorbei

Die Herausgeberin Erin McCarthy ist zugleich Chefredakteurin von MentalFloss.com und gibt uns mit diesem Buch einen Querschnitt durch die Welt der Literatur. Fakten oder skurrile Geschichten über Autoren findet man ebenso wie das Skizzieren von Charakteren oder Szenerien. Wie entstand der Titel oder was inspirierte den Autor überhaupt dazu, genau dieses eine Buch zu schreiben?

Den Anfang mach George Orwell mit „1984“ wobei der Titel ursprünglich „Der letzte Mensch in Europa“ lauten sollte. Doch nicht nur Klassiker wie Orwell, Dostojewski, Virginia Woolf oder Jack London finden sich in dem Buch. Auch über Bücher wie „Americanah“, „Meine geniale Freundin“ oder „Die Farbe Lila“ liest man einiges.

Beim Durchblättern musste ich feststellen, dass ich einige Bücher im Regal habe, die ich noch nicht oder schon lange nicht mehr gelesen habe. Beispielsweise nehme ich mir den „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini schon einige Zeit vor, doch irgendwie legte ich ihn immer wieder zur Seite.

Man muss jetzt bestimmt nicht jedes hier erwähnte Buch gelesen haben, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Andere Bücher werden dafür nicht erwähnt, die durchaus lesenswert sind. Doch hier ist es sicherlich schwer, eine Auswahl zu treffen. Auf jeden Fall gibt es wunderbare Literaturtipps, in denen man immer wieder gerne stöbert.

Für mich ein ganz wichtiges Buch und ein tolles Geschenk für Bücherliebhaber. Es inspiriert, wieder mal das eine oder andere Werk zur Hand zu nehmen und sich darin zu verlieren. Ergänzt durch einiges an Hintergrundwissen geht man auch anders an ein Buch heran. Sehr empfehlenswert und dafür gibt es natürlich 5 Sterne

Bewertung vom 06.12.2021
The Beatles: Get Back (Deutsche Ausgabe)
Beatles

The Beatles: Get Back (Deutsche Ausgabe)


ausgezeichnet

Beatles oder Stones?

… vor Jahrzehnten eine berechtigte Frage. Doch mittlerweile sind die Fangemeinden „in die Jahre“ gekommen und somit etwas gelassener, wenn es darum geht die Musik der „anderen“ zu bewerten. Für mich ganz klar: Beatles UND Stones. Doch nun erstmal zu den Beatles … Sie haben es verdient.

Ein Vorwort von Peter Jackson gibt einen groben Einblick in dieses Werk. Beiträge lieferten auch Ethan A. Russel, Linda McCartney, Hanif Kureishi und John Harris. Das Buch gibt tiefe Einblicke und bezeugt die Entstehung der Doku „Get Back“ von Peter Jackson. Im Fokus stehen die Studioaufenthalte sowie die Entstehung von „Let it Be“

Man erhält eine gute Zusammenfassung über die Charakterzüge der Pilzköpfe, verfolgt deren Besessenheit und kann etliche Dialoge nachlesen. Viele qualitativ hochwertige Fotos ergänzen dieses umfangreiche Gesamtkunstwerk.

Wer noch eine Geschenksidee für Weihnachten benötigt, ist mit diesem Buch gut beraten. Alle anderen können sich auch selbst daran erfreuen. Es lohnt sich und verdient 5 Sterne.

Bewertung vom 06.12.2021
Weihnachten wie damals
Sachslehner, Johannes;Pernkopf, Ingrid

Weihnachten wie damals


ausgezeichnet

Für die Nostalgiker eine Fundgrube

Irgendwann mal galt die Adventzeit als stillste Zeit im Jahr. Das ist lange schon vorbei und mittlerweile ist gerade diese Zeit wohl die hektischste überhaupt. Doch wir sehnen uns alle zurück nach Ruhe und Rückzug, nach verschiedenen Düften und nach Tradition.

Das Autorenduo Johannes Sachslehner und Ingrid Pernkopf hat hier eine Sammlung unterschiedlichster Geschichten, Rezepte und traditionelles Brauchtum zusammengetragen. So dürfen wir eintauchen in eine Welt, die so unendlich weit entfernt scheint. Die Zeit unserer Eltern und Großeltern, als Kekse backen noch eine Selbstverständlichkeit war und an den Adventsonntagen die ganze Familie zusammensaß. Doch warum nicht den einen oder anderen Moment in die eigene Familie holen? Für einige Stunden kann man sich die Zeit nehmen und ein besonderes Gemeinschaftserlebnis genießen. Anregungen dafür finden sich in dem Buch. Und eines ist gewiss – solche Momente bleiben ein Leben lang in Erinnerung.

Das Buch ist ein Rundum-Sorglospaket und so finden sich außer Rezepten für Kekse, Kletzenbrot oder Stollen viele Geschichten. Wir erfahren einiges über die Vergangenheit des Christbaums oder den Thomasmarkt in Salzburg sowie über Krippenspiele. Begleitet von einem Duftpotpourri aus Zimt, Vanille und Nelke versetzt man sich gerne zurück in diese einstmals stille Zeit.

Durch den Lockdown können wir auch die Gelegenheit nutzen, um wieder einen Schritt zurück zu gehen und uns so auf Wesentliches besinnen. 5 Sterne für diesen nostalgischen Ausflug.

Bewertung vom 05.12.2021
Februar 33
Wittstock, Uwe

Februar 33


sehr gut

Wer schnell reagiert, überlebt

„Für die Zerstörung der Demokratie brauchten die Antidemokraten nicht länger als die Dauer eines guten Jahresurlaubs. Wer Ende Januar aus einem Rechtsstaat abreiste, kehrte vier Wochen später in eine Diktatur zurück.“

Der Autor Uwe Wittstock entführt uns in eine Umbruchzeit, als sich für unzählige Menschen das Leben änderte – mit einer Schnelligkeit, die man sich vor Augen führen muss. Vom letzten Tanz der Republik am 28. Jänner verabschiedeten sich die aufstrebenden Schriftsteller und Kulturschaffenden, um einer ungewissen Zukunft entgegenzutreten. Das Buch endet mit dem Datum 15. März 1933, als die Hölle bereits allgegenwärtig war. In diesem Zeitfenster von nur einigen Wochen liest man über die Machtübernahme der NSDAP, über die Zunahme der Gewaltbereitschaft und den ersten Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung.

Das Buch schließt mit einem Ausblick „Wie es weiterging“, in dem man von 33 Lebensabrissen liest, die aus den Vorgängerkapiteln bereits in eine Richtung gelenkt werden. Und doch verläuft nicht jede Flucht wie geplant und so manche konnten die Veränderungen zu ihren Gunsten nutzen. Wir begegnen den Manns, Helene Weigel, Bertold Brecht, Erich Maria Remarque, Hanns Johst, Erich Kästner und vielen anderen.

Vor dem Hintergrund eines politischen Umbruchs haben sich Dramen ereignet, gesellschaftliche und persönliche. Manche haben zu lange gezögert, andere haben die erste Chance genutzt, die sich ihnen bot.

Ein aufschlussreiches, informatives Buch, das für meine Begriffe noch ausführlicher hätte sein können. 4 Sterne