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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2022
Gustav glotzt
Jiménez, Inés María

Gustav glotzt


ausgezeichnet

Witzig und trotzdem lehrreich

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich die Idee dahinter neugierig gemacht hat. Dass man vom Fernsehen eckige Augen bekommt, wenn man es übertreibt, habe ich schon als Kind gehört. Umso witziger, dass man das immer noch sagt... Und bei Gustav sagt es die Mama nicht nur immer wieder, nein, es passiert ihm auch noch! Eine tolle Idee für ein Kinderbuch, das ich auch noch total schön illustriert finde. Es ist ansprechend und kindgerecht gestaltet und ich denke, man kann es ganz toll vorlesen. Mein Neffe ist noch etwas jung, aber wir werden es bald gemeinsam lesen – darauf freue ich mich schon.

Gustav ist ein etwas eigensinniger und zugleich sehr sympathischer Junge. Aber er glotzt einfach zu viel. So lange, bis er eines Tages tatsächlich viereckige Augen bekommt. Und jetzt? Ja, was dann passiert, ist spannend und sehr unterhaltsam. Aber ich mag nicht zu viel verraten, dafür ist das Buch viel zu schön! Selbst lesen und überraschen lassen... Und dabei die vielen toll illustrierten Seiten anschauen und miterleben, was passiert, wenn man zu viel glotzt!

Von mir gibt es 5 Sterne für diese tolle Idee und die liebenswerte Umsetzung!

Bewertung vom 05.05.2022
Eisflut 1784
Hasenkopf, Marco

Eisflut 1784


ausgezeichnet

Kein Wunsch offen

Manchmal verliebt man sich schon bei der Beschreibung total in ein Buch. Bei mir kommt das inzwischen leider immer seltener vor, aber ab und zu passiert es dann doch. Hier war es so und ich hatte Bedenken, ob die Realität dann mit meinen Vorstellungen mithalten kann. Denn wenn man so hohe Erwartungen hat, kann das ja mitunter durchaus unschön enden. Hier aber war es zum Glück nicht so. Schon nach den ersten Seiten war ich total begeistert und habe festgestellt, dass es nicht nur eine Liebe auf den ersten Blick war.

Ich habe das Buch total gerne gelesen und bin richtig versunken in dieser spannenden Zeit, in der das Leben doch so ganz anders war, als es heute ist. Ich kenne die Gegend, in der das Buch spielt, sehr gut und war daher umso tiefer im Geschehen drin. Ich konnte den eisigen Hauch richtiggehend spüren, weil der Autor das Wetter und die Geschehnisse so realistisch und authentisch beschreibt. Man merkt, dass Unheil in der Luft liegt und fiebert atemlos mit. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto spannender wird es und man bangt so manches Mal um die Figuren. Wenn ein Autor das schafft, hat er in meinen Augen alles richtig gemacht.

Die Hauptfigur hat mich sofort in ihren Bann geschlagen, ein sehr sympathischer und so moderner Mann. Und sein Gegenpart, die Apothekerin, war genauso interessant. Für mich wäre es wunderbar, wenn die Geschichte um diese beiden ungewöhnlichen Menschen in einem zweiten Band weitergesponnen würde! Denn für mich ist nach dieser Lektüre kein Wunsch offen geblieben. Außer der, dass ich gerne mehr davon lesen würde!

Bewertung vom 03.04.2022
Leipziger Zeitenwende
Müller, Gregor

Leipziger Zeitenwende


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung

Da ich bereits das erste Buch um Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit Begeisterung gelesen habe, war ich natürlich meganeugierig, wie es weitergehen wird. Ihn und seine Vermieterin Hannah mag ich sehr – sie sind ein tolles Gespannt und so ungewöhnlich. Die Tatsache, dass er der blinden Frau von seinen Ermittlungen erzählt und er dadurch in der Ich-Form berichtet, ist ein sehr gelungener Kunstgriff und macht das Geschehen noch authentischer. So ist man als Leser auch noch viel näher dran und man kann vieles noch genauer mitverfolgen und erlegt es direkt aus seiner Sicht. Schade finde ich nur, dass Hannah auf dem Klappentext überhaupt nicht erwähnt wird.

Die Ermittlungen des Commissars mit Hilfe seiner Hannah und des Staatsanwalts Gustav Möbius sind wieder herrlich spannend und tiefgreifend. Die Reihe tragischer Todesfälle scheint nicht zusammen zu passen und erst nach und nach klärt sich auf, warum sie eben doch zusammengehören und wie. Das fand ich echt spannend und sehr geschickt gelöst. Das Ende war schön rund und hat keine Fragen offen gelassen, so mag ich das.

Interessant war es auch, mehr über das Privatleben von Kreiser zu erfahren. Viele mögen es ja nicht so sehr, wenn es in einem Krimi auch um Privates geht, ich dagegen finde das super. Niemand ist ja nur Arbeitnehmer, sondern immer auch ein Privatmensch und für mich gehört das zusammen und macht eine Figur runder und das Geschehen insgesamt passender. Ich bin gespannt, wie es da weitergehen wird!

Gut gefällt mir auch die Karte des historischen Leipzigs, die zusammen mit den Beschreibungen dazu führt, dass man sich gut vorstellen kann, was wann und wo passiert. Ich mag es, wenn ich das so nachvollziehen kann.

Bewertung vom 03.04.2022
Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette
Zimmermann, Jan;Lehmann, Tim

Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette


sehr gut

Spannender Einblick

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich zwar die beiden Jungs und ihren YouTube-Kanal nicht kenne, ich aber schon viel vom Tourette-Syndrom gehört habe und mich das sehr interessiert. Ich finde es cool, dass die beiden Freunde so locker damit umgehen und einfach das Beste daraus machen. Auch wenn das nicht immer so einfach ist, wie es auf den ersten Blick wirkt. Denn die „Gisela“, wie die beiden das Tourette-Syndrom nennen, grätscht ihnen gerne dazwischen und macht den Alltag damit manchmal zum Abenteuer oder Spießrutenlauf.
Das Buch ist auch graphisch so gestaltet, dass man das Leben mit „Gisela“ nachvollziehen kann. Das finde ich eine coole Idee und auch sehr ansprechend und so kann man auch verstehen, welche Probleme daraus erwachsen.
Die Sprechweise der beiden Jungs ist sicherlich zeitgemäß und eben so, wie die jungen Leute sprechen, für mich war es manchmal ein bisschen schwierig. Weil mich das dann etwas angestrengt hat, haben mich dann auch die Inhalte nicht immer so erreicht. Das ist schade, liegt aber wohl eher an mir. Insgesamt ein echt gutes Buch, das interessante Einblick verleiht und dabei hilft, dass wir alle gelassener mit unseren Fehlern, Schwächen und Problemen umgehen.

Bewertung vom 03.04.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Tom ist wieder da

Schon von Anfang an war Viola in den Büchern um Tom Babylon von Marc Raabe immer ein wichtiges Element. Die verschwundene Schwester hat ihm sehr zugesetzt und er sucht schon seit Jahren nach ihr. Denn er glaubt nicht, dass sie tot ist, sondern dass sie noch lebt und jetzt endlich gibt es eine konkrete Spur und dann wird es sehr, sehr spannend.
Wie man es vom Autor gewohnt ist, geht es auch hier wieder richtig rund und zur Sache. Empfindsamere Leser sind hier eher nicht gut beraten. Wer aber die drei Vorgängerbücher kennt und mochte, ist hier genau richtig. Gewohnt packend, brutal und tiefgreifend ist Tom Babylon auch hier wieder unterwegs. Natürlich ist auch seine Kollegin Sita wieder mit dabei.
Die vielen Zeitsprünge sind manchmal etwas verwirrend, aber sorgen doch für weitere Spannung. Ich mag es, wenn ich bei einem Buch ein bisschen aufpassen muss, was wann passiert. Einfach kann ja jeder, oder? Durch verschiedene Layouts wird klar, um wen und was es gerade geht, sodass man hier als Leser etwas Hilfe bekommt.
Für mich wieder ganz klar ein starkes Buch des Autors und ein gelungener Abschluss der Reihe. Sollte dennoch ein fünfter Band kommen, würde ich das Buch natürlich sofort wieder lesen. Bei Raabe sind ja immer Pageturner garantiert!

Bewertung vom 03.04.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Ein vielversprechender Auftakt

Von diesem Buch hatte ich nur die Kurzbeschreibung gesehen und wusste schon, dass ich es unbedingt lesen muss. Ich mochte die besondere Schreibweise des Autors sofort, auch wenn es nicht immer ganz einfach zu lesen ist. Es hat was und man muss immer mitdenken, zugleich fühlt man sich bei der Sprache auch immer an die raue Landschaft der Nordsee erinnert. Ich mochte sowohl die niederländische Grenzschützerin Geeske Dobbenga, als auch den „Holländer“ Liewe Cupido sehr. Figuren mit Ecken und Kanten finde ich immer viel spannender und interessanter, als aalglatte, langweilige Typen. Auch die Beschreibungen der Szenerie, der Landschaft und Natur und der Ereignisse war ganz nach meinem Geschmack. Ich habe mehrfach auf der Karte im Umschlag nachgeschaut, wo wer gerade unterwegs ist. Natürlich war ich auch schon am Wattenmeer und habe auch eine Wanderung bei Niedrigwasser unternommen, aber hier habe ich nochmal einiges gelernt. Manche empfinden die Schilderungen von Niedrigwasser, Priele und Schlick vielleicht als unnötig und zu viel, mir hat es gefallen, weil es Flair erzeugt und stimmig zur Geschichte passt.
Der Schluss hat mich nicht so ganz überzeugt, irgendwie fehlte mir hier was. Aber es passte dennoch zur Geschichte und dem Rest des Buches.
Wer es auch mal mit leisen Tönen mag, der ist hier genau richtig. Es gibt nicht Mord und Totschlag am laufenden Band, sondern einen Fall, der es in sich hat. Das hat mir sehr gefallen, für mich ein sehr literarisches und eigenwilliges Buch. Gerne würde ich noch mehr von diesem Autor lesen, am liebsten wieder mit dem „Holländer“.

Bewertung vom 03.04.2022
Manchmal muss man Pferde stehlen
Michaelis, Antonia

Manchmal muss man Pferde stehlen


ausgezeichnet

Zauberhaft und tiefgreifend

Da ich bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen habe und sehr mochte, war ich natürlich auch auf dieses neue Werk sehr gespannt. Obwohl ich als Erwachsene natürlich fernab der Zielgruppe bin, hat mir das Buch sehr gefallen und es hat mich tief berührt. Die Zeichnungen dazu ergänzen den Text auf wunderschöne Weise.
Ich finde es übrigens sehr praktisch, dass das Buch eine Altersangabe hat. Manchmal bin ich mir da bei Kinder- und Jugendbüchern echt unsicher und bin dann immer froh, wenn eine Angabe direkt auf dem Cover weiterhilft.
Die Geschichte zweier Kinder, die anders sind, fand ich wirklich toll geschrieben. Erst nach und nach erfährt man, was Anna und Tariq erlebt haben und warum sie sind, wie sie sind. Sie sind sehr verschieden und sich doch so ähnlich – sie müssen verarbeiten, was in der Vergangenheit passiert ist und das ist gar nicht so einfach. Aber gemeinsam ist man immer stärker und kann die wildesten Abenteuer erleben. Und wenn dann noch zwei Pferde namens Apfelmütze und Wackelpo mit von der Partie sind, kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen, oder?
Ich mochte die Erzählung, die sehr real und authentisch wirkt, sehr. Man kann richtig mitfiebern – sogar als Erwachsener – und mitfühlen. An einigen Stellen hatte ich Tränen in den Augen, dann habe ich wieder herzlich gelacht. So wie das Leben eben ist, manchmal traurig, dann wieder wunderschön und so lebenswert. Besonders berührt hat mich auch die Sprache der Autorin, die an manchen Stellen fast schon magisch ist. Sie trifft mit ihren Beschreibungen genau und auch ins Herz: „Er sah gleich, dass das niemand verstand, und die Worte waren auch wieder verheddert; war ja klar, so wie ihn alle anguckten, da erschreckten sich die Sätze in seinem Kopf natürlich.“ oder „Und dann sagte er Dinge in seiner eigenen Sprache, die Anna nicht verstand, es war ein Wasserfall aus Worten der aus ihm herausstürzte wie Tränen; er weinte Worte...“ Ein wunderbares Buch, das zeigt, wie wichtig Mitgefühl, Freundschaft und Fürsorge sind.

Bewertung vom 03.04.2022
Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene


ausgezeichnet

Interessant und kindgerecht

Mein kleiner Neffe liebt Bücher schon sehr. Inzwischen ist er alt genug, dass er selbst blättern kann und erzählt auch kleine Geschichten vor sich hin. Zum Glück ist dieses Buch sehr robust und auch die Klappen sind etwas fester, sodass sie auch für die nicht immer ganz geschickten Kinderfinger geeignet sind. Die Seiten sind aus stabilem Karton und halten einiges aus. Damit ist das Buch kindgerecht gestaltet und wird lange Freude bereiten.
Das Buch ist herrlich bunt und total niedlich illustriert. Ich mag die Zeichnungen sehr und auch der Kleine schaut sie immer wieder begeistert an. Beim Vorlesen schaut er schon auf die richtigen Stellen und kann auch selbst einige Sachen zeigen. Die vielen Informationen sind noch ein bisschen kompliziert für ihn, aber dafür können wir das Buch dann noch länger nutzen. Bis dahin schauen wir die tollen Bilder an, freuen uns über die summenden Bienen, summen mit und tanzen wie sie.
Ein tolles Buch! Aus dieser Reihe gibt es noch mehr, da werde ich zum Geburtstag noch was kaufen. Der Slogan „Ideen für glückliche Kinder“ passt hier perfekt!

Bewertung vom 03.04.2022
Dreivierteltot
Stein, Christina

Dreivierteltot


ausgezeichnet

Dreivierteltot, aber ganz spannend

Dieses Buch hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht. Zuerst schon der Titel und dann die Kurzbeschreibung. Auch die Szenerie fand ich spannend und mystisch zu gleich, also perfekt passend für einen Thriller.
Das Buch liest sich einfach und flott und bietet gute Unterhaltung bis zur letzten Seite. Ich war erst auf der falschen Fährte und habe erst nach und nach verstanden, was passiert und warum. Richtig gut gemacht und auch sehr spannend und packend geschrieben. Die vielen Wendungen machen Spaß und mit der Zeit machen dann auch einige Andeutungen Sinn. Sowas mag ich sehr, wenn es sich lohnt, dass man aufmerksam und genau liest. Die Auflösung habe ich trotzdem nicht vorhergesehen, auch wenn ich eine leichte Ahnung hatte.
Besonders gut fand ich auch, dass der Titel wieder eine Rolle spielt und aufgegriffen wird. Das finde ich immer richtig toll.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und war mein erstes von dieser Autorin. „Searching Lucy“ liegt noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher, das kommt jetzt aber sehr bald dran, ich bin echt neugierig, ob mich das auch so fesseln kann.

Bewertung vom 03.04.2022
Merano mortale
Florin, Elisabeth

Merano mortale


ausgezeichnet

Gelungener Übergang

Da ich von dieser Autorin bereits ein Buch um den Commissario Pavarotti gelesen hatte und sehr mochte, war ich natürlich wirklich gespannt, wie es auch ohne ihn weitergeht. Ispettore Emmenegger und seine Kollegin Eva Marthaler fand ich damals schon interessant und sympathisch, in diesem Buch habe ich mich regelrecht in die beiden verliebt. Längst habe ich so viele Bücher, dass nicht mehr jedes bei mir bleiben kann, aber „Merano Mortale“ bekommt einen Platz in meinem Regal. Und ich bin jetzt schon gespannt, wie es mit der neuen Reihe weitergehen wird!

Was ich auch sehr mag bei Krimis und Thrillern ist, wenn der Prolog so neugierig macht, dass man am liebsten sofort den Schluss lesen würde, weil die Spannung so groß ist. Natürlich mache ich das nicht (mehr), um mir die Freude am Lesen nicht zu verderben. Dennoch war ich hier in großer Versuchung... Zum Glück war ich tapfer und hatte so diesen wunderbaren Kriminalroman in voller Breite und ohne Vorwissen vor mir. Und das ist auch gut so, denn es wurde richtig spannend, brenzlig und gefährlich. Ich habe richtig mitgefiebert und bis zur letzten Seite mitgefühlt. Wenn eine Autorin schafft, dass man auch nach der Lektüre über die Figuren nachdenkt und beim Lesen mitfühlt, hat sie in meinen Augen alles richtig gemacht. Dann stimmen die Geschichte und die Erzählweise, die Figuren sind realistisch und authentisch.

Wenn dann auch noch die Sprache so herrlich ist, wie hier bei Elisabeth Florin, dann bin ich richtig begeistert. Zwei meiner Lieblingsstellen möchte ich hier gerne zitieren:

Auf einmal waren Pauls Augen so hart und kalt, dass man auf der Netzhaut Schlittschuh fahren konnte.

Manche Tage rasen vorwärts, eine schwarze Staubwolke voller Frust und Verzweiflung im Schlepptau, doch auf einmal machen sie kehrt und werden zu etwas Goldenem.

Wenn ich solche Sätze lese, bin ich wie verzaubert. Ich liebe die Sprache und was man mit ihr machen kann und wenn jemand so dichtet, bin ich einfach glücklich, das lesen zu dürfen!