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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2022
Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3
Frennstedt, Tina

Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3


gut

Österlen wird von einer Brandserie erschüttert. Bereits vier Menschen sind getötet worden. Der Brandstifter hat in jedem Haus die Brandmelder abgebaut und eine Ziffer ans Haus gemalt. Eine junge Frau überlebt den Brand in ihrem Haus und als sie schildert, dass sie Musik vernommen hat, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Diese Eckdaten kennt sie bereits aus einem bisher ungelösten Fall . Sie und ihr Team ermitteln nun mit Hochdruck und auch für Tess wird es brandgefährlich.

"Das gebrannte Kind" ist der dritte Teil der Cold-Case-Serie und auch wenn man die Vorgänger noch nicht kennt, kann man ihn auch ohne die Vorkenntnisse lesen.

Ehrlich gesagt, war ich ziemlich enttäuscht von diesem Teil. Die beiden Vorgänger haben mir sehr gut gefallen, aber hier fehlte mir einfach zu viel. Alles war irgendwie vorhersehbar. Der Täter stand quasi von Beginn an fest und als Leser wurde man auf keine falschen Fährten gelockt und Überraschungen, auch wenn sie halbwegs eingebaut wurden, holten mich nicht ab.

Hinzu kam, dass die Handlung zwei Cold-Case Fälle hatte. Der eine trat relativ schnell wieder in den Hintergrund und wurde erst gegen Ende wieder hervorgeholt als offenes Ende. Ich habe mich dann gefragt, warum man ihn dann erst erwähnt, wenn er doch nicht abgehandelt wird. Das weckt nur unnötige Hoffungen. Zudem blieben am Ende auch noch Fragen offen, was ich nicht immer ganz so optimal finde, wenn ein Fall bereits abgeschlossen ist.

Ich mag es, wenn ein Buch sehr nah an die Realität gebunden ist, aber muss es dann unbedingt das leidige Corona-Thema sein?!. Eine kurze Erwähnung hätte allemal gereicht, aber hier wurde ständig drauf rumgeritten und das hat mich dermaßen genervt. Mir reicht es wenn ich es ständig in den Nachrichten höre / lese, dann brauche ich es nicht auch noch in den Büchern, wo ich dem Alltag entfliehen will.

Die Handlung war aber trotzdem spannend, weil Tess als Kommissarin in den Gefahrenfokus gerückt ist. Auch in ihrem Fall geht es heiß zur Sache. Der Brandstifter sorgt immer wieder für Unruhe und als Leser weiß man nie, was er als nächstes vor hat.

Mein Fazit:
Es ist jetzt nicht das Nonplusultra. Mich hat es echt enttäuscht. Man fühlt sich zwar gut unterhalten, aber man verpasst jetzt auch nichts wenn man es nicht liest.

Bewertung vom 09.01.2022
Schwedischer Todesfrost / Cilla Storm Bd.3
Holst, Christoffer

Schwedischer Todesfrost / Cilla Storm Bd.3


sehr gut

Es ist Winter in Stockholm geworden und Cilla Storm vermisst ihr kleines Häuschen auf Bullholmen. Ihre beiden besten Freunde Zacke und Jonathan haben sich grade eine Skihütte in Idre Fjäll gekauft und laden Cilla über die Weihnachtsfeiertage dorthin ein. Ihre neue Freundin Rosie darf natürlich auch nicht fehlen. Alles ist schön winterlich bis Rosie einen Toten auf der Skipiste entdeckt. Es lässt die beiden natürlich wieder mal nicht locker, wie es zum Tod gekommen ist und so stellen sie wieder ihre eigenen Nachforschungen an.

"Schwedischer Todesfrost" ist nun schon der dritte Band aus der Cilla Storm Reihe. Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich würde empfehlen, sie vorher zu lesen, da man sonst die Geschichte der Protagonisten noch nicht kennt und das macht diese Reihe so sehr aus.

Da ich die beiden Vorgänger bereits gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch diesen Band wieder lesen muss. Es ist einfach so schön schnuckelig geschrieben und die Hauptcharaktere habe ich schon alle ins Herz geschlossen. Dieses Mal fehlte mir Adam aber, er blieb zurück in Stockholm und so fehlte mir diese spannende Entwicklung der Liebesbeziehung von Cilla und ihm.

Der Schreibstil ist einfach gestrickt und dadurch sehr angenehm zu lesen. Hin und wieder wird auch eine Prise Humor eingeworfen. Die Handlung selbst ist in unterschiedlichen Perspektiven aufgebaut, wodurch natürlich die Spannung entsteht.

Was ich auch vermisst habe, war der Ermittlungsdrang von Cilla und Rosie. In den beiden Vorgängern war es so, dass sofort ihre Neugier geweckt war und sie auf eigene Faust angefangen haben zu ermitteln. Trotzdem war die Handlung spannend bis zum Schluss.

Mein Fazit:
Ein perfekter Wohlfühl-Krimi für kalte Wintertage. Mit dem schnuckeligen Schreibstil und den total sympathischen Charakteren hat Christoffer Holst eine warme Atmosphäre geschaffen.

Bewertung vom 09.01.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


gut

Wie gut kennst du deinen Vater wirklich?

Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren Leichen weisen. Vom Täter fehlt jede Spur, doch eines Abends wird der bekannte Philosophieprofessor Walter Lesniak verhaftet. Seine Tochter Ann muss alles mit ansehen. Sie will nicht glauben, dass ihr Vater der "Schleifenmörder" ist und will nun den wahren Täter finden.

Romy Hausmanns Schreibstil ist sehr kühl und distanziert. Für einen Psychothriller wie "Perfect Day" ist es eigentlich grade zu perfekt, doch ich konnte dadurch irgendwie keine Bindung zum Buch aufbauen. So hat sich der Start ins Buch auch recht holprig gestaltet. Hinzu kam, dass die Handlung zu Beginn auch sehr zäh war. Erst nach und nach hat sich langsam die Spannung aufgebaut.

Ann fand ich sehr unnahbar, auch grade durch den kühlen und abweisenden Schreibstil. Sie konnte bei mir leider keine Sympathien wecken und auch die anderen handelnden Charakteren blieben eher kühl.

Die Handlung ist aufgebaut in verschiedenen Perspektiven. Der hauptsächliche Perspketive war eigentlich Ann in der Gegenwart. Zwischendurch wurden Gefühlsdokumentationen von ihr als Kind eingeworfen. Mit den kleinen eingebauten Rechschreibfehlern fand ich es sehr niedlich und es wirkte auf jeden Fall auch authentisch. Dann gab es noch die Perspektive "Wir" mit Unbekannten Charakteren und Aufnahmen mit einem Unbekannten. Erst gegen Ende wird aufgedeckt wer hinter dem Unbekannten steckt.

Der ein oder andere Cliffhänger hat die Handlung sehr spannend gemacht und war fesselnd. Auch die Handlung an sich war sehr undurchsichtig und erst zum Schluss wurde alles schlüssig aufgelöst. Aber der größe Nervenkitzel blieb für mich leider aus.

Mein Fazit:
Ein eher durschnittlicher Thriller. An ihr Debüt "Liebes Kind" kommt leider auch "Perfect Day" nicht dran. Die undurchsichtige Handlung war super und spannend, doch mir fehlte eindeutig der Nervenkitzel. Daher leider keine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 02.01.2022
Die Schule der Redner
Seeger, Johann

Die Schule der Redner


sehr gut

Mitteleuropa im 13. Jh.: Leon, ein verwaister Adeliger, ist bei seinem Onkel, dem Grafen Rudolf von Habsburg, in Ungnade gefallen. Zuvor wurde er von seinem Mentor mit einer gefährlichen Mission betraut. Er soll ein geheimnisvolles Buch in Sicherheit bringen. Und so macht sich Leon auf eine gefährliche und abenteuerreiche Reise nach St. Gallen zur Schule der Redner. Nur knapp dem Tod entkommen gelingt es ihm die Schule zu erreichen. Doch auch hinter den Mauern der Schule ist er und seine neuen Freunde vor seinen Feinden nicht sicher. Was verbrigt dieses geheimnisvolle Buch, dass so viele es in ihren Händen halten wollen?

Der bild- und wortreiche Schreibstil konnte mich von Beginn an fesseln. Ich konnte mir sehr viele Szenen hautnah vorstellen und das ein oder andere Mal wurde es dadurch auch recht ekelhaft und blutrünstig. Es war als wenn man als Zuschauer am Rand des Geschehens steht und alles live mit erlebt wie in einem Film.

Gleich von Beginn an baut der Autor einen sehr guten Spannungsbogen auf. In der Mitte flacht dieser leider durch die Rhetorikunterweisungen ein wenig ab, aber nur um dann zum Ende nochmal stark anzuziehen.

Die Rhetorikstunden fand ich äußerst interessant. Nur wurden sie mir leider etwas zu viel. Ich hatte das Gefühl der Autor verliert sich hier ein wenig in seinem Element und so habe ich mich auch ein wenig an den Deutschunterricht in der Schule, der noch nicht allzu lange her ist, erinnert. Weniger wäre hier an der Stelle mehr gewesen.

Zum Schluss ging mir die Handlung auch etwas zu sehr in den Fantasy-Bereich. Die Idee zur Auflösung fand ich jetzt nicht schlecht, nur passte sie für mich nicht so ganz zu dem vorherigen Abenteuer.

Viele historische Eckpunkte wurden perfekt in die Fiktion hineingewoben.

Leon war mir direkt sympathisch und ich habe auf seiner Reise mitgefiebert sowie auch mitgelitten. Ein ums andere Mal ist mir aus Angst um ihn das Herz in die Hose gerutscht.

Mein Fazit:
Ein äußerst spannender Abenteuerroman der alles hat und den Leser mit einem Exkurs in Rhetorik auch noch in die Welt des Redens entführt. Eine mutige Reise in die Vergangenheit, die es sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 27.12.2021
Das Chalet
Ware, Ruth

Das Chalet


sehr gut

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens steht im Vordergrund. Mit auf dem Programm: Skifahren. Die Stimmung unter den Gästen ist angespannt. Manche haben viel zu verlieren, aber manche auch viel zu gewinnen. Nach einem Lawinenabgang beginnt das Grauen. Ein Mitglied nach dem anderen verschwindet oder wird ermordet aufgefunden. Eins ist klar: Der Mörder muss einer der Gäste sein.

Zu Beginn ist die Story etwas langatmig und zäh. Die Story wird über die ganze Länge des Buchs abwechselnd aus der Sicht von Liz (Miteignerin des Start-ups) und Erin (Hausmutter des Chalets) in der Ich-Perspektive erzählt. Man spürt die Gedanken und Gefühle dieser beiden Hauptprotagonisten und kann sich auch recht gut in sie hineinversetzen.

Es dauert ein wenig bis die ganze Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber dann wird es herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Es wird realtiv schnell aufgelöst, wer hier hinter den Morden steckt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Eher im Gegenteil dann nimmt die Spannung nochmal an Fahrt auf. Man kommt kaum zu Atem. Nur kurz bekommt man als Leser eine kleine Pause zum Verschnaufen bis es dann rasant weitergeht.

Mit den verschneiten Alpen und dem Chalet, abgeschnitten von der Außenwelt wurde ein tolles Setting geschaffen. Allerdings war es irgendwie nichts Neues. Es hat mich so an Arno Strobels "Offline" erinnert.

Mein Fazit:
Temporeich, herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Ein tolles Buch für kalte Wintertage, aber leider nicht unbedingt was Neues. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.12.2021
Böse
Wagner, Jonas

Böse


sehr gut

Katharina möchte mit ihrer Teenagertochter Fenja einen Neuanfang im beschaulichen Hussfeld wagen. Der Ort gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regel hält. Doch der schöne Schein trügt. Fenja verschwindet spurlos und ihre Mutter macht sich auf eine verzweifelte Suche. Ein Alptraum in menschliche Abgründe beginnt.

Der Beginn war etwas langatmig und zäh. Der Autor hat sich hier für meinen Geschmack zu sehr in der Umgebung verloren. Ich finde es schön, wenn die Umgebung sehr detailliert beschrieben wird, aber nicht wenn es sich in unterschiedlichen Perspektiven wiederholt.

Ab Fennys Verschwinden wurde die Handlung aber sehr spannend und fesselnd zugleich. Der Autor hat es geschafft den Spannungsbogen stetig zu steigern und ihn bis ganz zum Schluss nicht abreißen zu lassen. Bis zum Schluss habe ich quasi an dem Buch geklebt, weil ich wissen wollte wie es ausgeht. Immer abwechselnde Perspektiven haben für die Spannung gesorgt.

Wer ist verantwortlich für Fennys Verschwinden? Im Prinzip war es mir bereits von Anfang an klar. Doch unerwartete Wendungen und einige Überraschungen haben mich doch ab und an wieder zweifeln und schwanken lassen wer denn nun verantwortlich ist. Dem Titel "Böse" wird alle Ehre gemacht, denn es wird erst auf der allerletzten Seite wirklich aufgelöst.

Der Schreibstil hat mir anfangs nicht gefallen. Die recht kurzen Sätze haben mich auf eine gewisse Art und Weise aggressiv gemacht. Aber nach einer Zeit habe ich mich dran gewöhnt und wurde in seinen Bann gezogen.

Irgendwie kommt durch seinen Beschreibungen es so an, als wenn der Autor seine sehr negative Einstellung zum Land- / Dorfleben hat. Er kritisiert diesen Klatsch & Tratsch auf dem Dorf und das abgeschiedene Leben, dass man erst in die nächste größere Stadt fahren muss, um etwas zu erleben. Auch die Dorfbewohner selbst kamen nicht hilfsbereit rüber und lehnen alles Neue ab. Ich gehe mal davon aus, dass es einfach dazu dienen sollte, dass man als Leser alles und jeden wegen Fennys Verschwinden verdächtigen sollte.

Mein Fazit:
Nach einigen Startschwierigkeiten wurde es sehr spannend und fesselnd bis zum Schluss. Ich vergebe hier 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.12.2021
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


ausgezeichnet

Zwei spurlos verschwundene Blogger aus Helsinki halten Jessica Niemi und ihr Team in Atem. Nur kurze Zeit später wird auf deren Profil ein Post über ihren Tod veröffentlicht. Ist alles nur ein PR-Gag? Als kurz darauf eine Tote, verkleidet als Manga-Mädchen, an Land gespült wird, vermutet Jessica einen Zusammenhang. Je tiefer sie gräbt, desto mehr kommt sie einem skupellosen Netzwerk auf die Spur.

"Teufelsnetz" ist der zweite Teil der Jessica Niemi-Reihe. Er lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen. Es wäre nur vorteilhaft den ersten Band auch zukennen, da man dann Jessica schon etwas mehr kennt, sonst könnte sie sehr schnell komisch auf den Leser wirken.

Jessica ist auch nicht eine Ermittlerin wie man sie sonst aus anderen Reihen kennt. Sie hat eine schwere Kindheit durchgemacht und schon einige nahestehenden Menschen verloren. Sie hat eine offene und direkte Art, stößt damit auch bei dem ein oder anderen immer mal wieder an. Außerdem leidet sie unter Wahnvorstellungen. Die hat der Autor sehr gut beschrieben, sodass man als Leser sie quasi selbst fühlt.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Nur die finnischen Orts- und Straßennamen waren manchmal ein Stolperstein. Die Beschreibung der Umgebung war sehr gut, man konnte sich alles sehr gut vorstellen und es kam die typische düstere Stimmung auf.

Die Handlung ist sehr gut konstruiert. Unerwartete Wendungen, verschiedene Perspektiven und einige Überraschungen machen es spannend. Durch viele falsche Fährten läuft man immer wieder ins Leere. So bleibt es auch spannend bis zum Schluss. Bisschen mehr Nervenkitzel hätte es ruhig noch sein können.

Hier wurde auch sehr gut die Gefahren der sozialen Netzwerken aufgezeigt. Was alles passieren kann, wenn man quasi sein ganzes Leben mit der Öffentlichkeit teilt. Vielleicht wird dem ein oder anderen ja dadurch auch die Augen geöffnet.

Mein Fazit:
Diesen Teil fand ich definitiv besser als Teil 1. Tolle düstere Stimmung bei einer gut konstruierten Handlung. Bisschen mehr Nervenkitzel noch dann hätte es volle Punktzahl gegeben. So bekommt Teufelsnetz 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 12.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


gut

Bisschen enttäuscht
Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt werden wieder junge Frauen ermordet auf die selbe Art und Weise. Zweifel kommen auf, war Reave es wirklich. Heather und Detective Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Sie soll mit Reave persönlich sprechen. Seine Antworten werden für Heather zum Wettlauf mit der Zeit.

Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch. Nach dem Klappentext habe ich einen blutrünstigen und grausamen Thriller, der die Morde haarklein beschreibt, erwartet. Leider ist das ausgeblieben. Hauptsächlich ging es hier um Heather, ihrer Mutter und deren Vergangenheit.

Anfangs war es auch sehr spannend, grausam und gruselig. doch dann ist es sehr schnell, sehr stark abgeflacht und in der Mitte plätscherte die Handlung nur vor sich hin. Für mich wurde es auch schnell vorhersehbar, denn ich hatte schon früh eine Ahnung wie die Auflösung ist und hatte dann auch recht.

Heather wirkte mit ihrem Verhalten sehr authentisch, auch wenn sie wohl keine starke Sympathie mehr bei mir weckt.

Gut gelungen fand ich die kleine "Märchenstunde". Die Autorin hat ihr Teile von Grimms Märchen einfließen lassen, was der Story ein wenig das grausame und mystische eingehaucht hat.

Mein Fazit:
Schlecht war es überhaupt nicht, aber ich war enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Wenn man den Klappentext liest darf man einfach keinen blutrünstigen Thriller erwarten, dann kann es sogar sehr gut sein.

Bewertung vom 11.12.2021
Gold und Ehre
Weiß, Sabine

Gold und Ehre


sehr gut

Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst schwer so fern von der Heimat. Er wird belogen und betrogen. Doch in seiner Not lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann. Unter anderem auch Lucia, die stehlen muss, um ihre Familie am Leben zu halten. Er ist fasziniert von ihr. Als er von seinem Vater zurück nach Hause geholt wird, bleibt sie in Hamburg zurück. Wie wird es mit der Verbindung weitergehen?

"Gold und Ehre" knüpft zeitlich an den Vorgänger "Krone der Welt an". Daher ist es sinnvoll und sehr empfehlenswert den Vorgänger zu kennen, sonst tut man sich sehr schwer. Einen kurzen Rückblick aber hätte auch ich mir gewünscht, um einen besseren Einstieg zu bekommen.

Aufgebaut ist die Handlung in drei Handlungsstränge. Dadurch wird es abwechslungsreich und auch spannend.

In einem Handlungsstrang begleiten wir Benjamin, den jungen aufsteigenden Architekten auf seinem Lebensweg von Amsterdam nach Hamburg und wieder zurück.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Benjamins Cousin Theo. Er wird auf hohe See geschickt und wird zum Schiffschirurg ausgebildet. Hier erleben wir auch hautnah die Gefahren auf hoher See.

Die beiden Handlungsstränge fand ich sehr interessant und spannend. Vor allem mit Benjamin in Hamburg. Hier waren auch die Beschreibungen der damaligen Stadt super. Gedanklich war ich immer in der Stadt an der Elbe.

Der dritte Handlungsstrang ist mit Oom Samuel, dem Onkel von Benjamin. Hier war viel Politik, Geschichte, Kriegsentstehen etc. eingebunden. Das fand ich etwas sehr trocken und zu viel auf einmal. Kürzer gefasst wäre vermutlich besser gewesen.

Die ganze Handlung an sich war anfangs sehr ausschweifend. Es wurde viel das Drumherum eingeflochten und war auch sehr interessant. Je weiter aber die Handlung fortschritt, desto schneller ist das Geschehen abgelaufen. Es war wie in einem Zeitraffer. Andersherum hätte es mir besser gefallen. Lieber hätte ich zum Ende gerne alles ausführlich gehabt.

Bei den geschichtlichen Fakten hat man gemerkt, dass die aufwendig recherchiert worden sind und anschließend sehr gut mit Fiktion verwoben worden sind.

Mein Fazit:
Eine Familiengeschichte im historischen Amsterdam und Hamburg toll erzählt. Viel Geschichte und viel Fiktion perfekt verwoben. Auch wenn ich den ersten Teil besser fand, war ich auch von Gold und Ehre wieder begeistert. Klare Leseempfehlung. Ich hoffe es gibt noch eine Fortsetzung.

Bewertung vom 04.12.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

Sharing - Willst du wirklich alles teilen?


sehr gut

Markus und Bettina haben ein Sharing-Unternehmen. Sie finden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss um es zu benutzen, gut. Möglichst viele sollen Autos, Wohnungen, etc. miteinander teilen. Aber nicht jeder ist der gleichen Ansicht. Als Bettina Opfer eines Unbekannten wird und im Darknet zur Show gestellt und missbraucht wird, nimmt das Sharing ganz andere Dimensionen an. Ihr Mann Markus wird nun Teil eines Horrorspiels. Er muss die Bedingungen der Täter erfüllen, um seine Frau lebend wieder zusehen.

Am Anfang habe ich mich etwas schwer mit der Handlung getan. Ich kam schlecht rein, weil es für mein Gefühl nicht wirklich spannend genug war. Erst nach und nach baute sich die Spannung auf. Nach hinten raus hatte die Story dann auch einige unerwartete Wendungen und Überraschungen zu bieten.

Trotzdem war es undurchsichtig bis zum Schluss. Während des Lesens hatte ich keinerlei Ahnung, wo die Story enden wird. Die Auflösung war für mich auch nicht ganz schlüssig. Irgendwie leicht an den Haaren herbeigezogen, da es aus dem Storyverlauf nicht so hervorgegangen ist. Eine Überraschung war es dennoch.

Arno Strobel hat hier ein brandaktuelles Thema in seine Story verbaut. Wie ich finde, hat er damit auch super die Gefahren des "Sharings" aufgezeigt.

Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten und ließ sich dadurch auch angenehm und einfach lesen.

Mein Fazit:
Ein perfider und brutaler Thriller, aber für einen Psychothriller ging er mir nicht genügend unter die Haut. Der Gänsehaut-Effekt ist bei mir ausgeblieben.