Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Annabell

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2021
Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
Hawkins, Paula

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen


gut

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Drei Frauen geraten ins Visier der Ermittler. Jeder von ihnen stand mit einer ganz unterschiedlichen Beziehung zum Opfer. Laura ist psychisch labil und hatte ein One-Night-Stand mit ihm, Clara seine Tante hat erst vor kurzem schon eine Angehörige verloren und dann noch Miriam die neugierige Nachbarin, die die blutige Leiche gefunden hat und scheinbar auch etwas zu verbergen hat. Aber ist wirklich eine von ihnen fähig ein Mord zu begehen?

Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich mit dem Schreibstil klar zu kommen und mich in die Handlung einzufühlen. Den Schreibstil möchte ich als sehr gewöhnungsbedürftig beschreiben. Es gibt viele Einschübe und Aneinanderreiungen getrennt mit Kommatas und dazu auch noch Einfügungen in Klammern. Manchmal wusste ich am Ende eines Satzes nicht mehr, wie der Satz begonnen hatte.

Jeder Charakter hatte seine eigene persönliche Schicksalsgeschichte. Es hatte also jeder eine negative Vergangenheit, woraus sich ein Motiv hätte bilden können. Die Autorin hat die Charaktere ziemlich negativ dargstellt und dadurch wollte sich bei mir keine Verbindung aufbauen. Ich konnte mich mitfühlen oder die Handlungen verstehen, eher im Gegenteil, ich fand die Charaktere einfach nur nervig und unsympathisch. Mir wurde da auch zu sehr die Mitleidsschiene gefahren.

Das Buch wird beworben mit "Temporeich". Leider muss ich gestehen, dass es mir zu lahm war. Es gab sehr viele Wiederholungen. Der Perspektivwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war manchmal nicht so ersichtlich und dadurch wurde der Lesefluss wieder gebremst.

Die Aufklärung des Mordfalls durch die Ermittler gerät durch die Schicksale der Charaktere eher ins Hintertreffen. Ich hatte aber sehr lange keinen Verdacht, wer die Tat begangen haben könnte, erst als im letzten Drittel der entscheidene Hinweis kam. Für mein Empfinden hätte dies auch noch etwas später sein können. Am Ende wurde aber alles schlüssig aufgelöst.

Mein Fazit:
Es war okay. Man verpasst aber auch nichts, wenn man das Buch nicht liest.

Bewertung vom 10.10.2021
Die Chiffre
Haller, Elias

Die Chiffre


sehr gut

Es gibt einen neuen Fall für den Kryptologen Arne Stiller. Als ein berühmter Violinist vom Balkon stürzt, wird in seinem Mund ein Zettel mit einer verschlüsselten Nachricht gefunden. Das ruft Arne Stiller auf den Plan, der auch sofort eine Verbindung zu einem alten nie gelösten Mordfall sieht. Unter Zeitdruck muss er nun die Nachricht dechiffrieren. Währenddessen wendet sich auch eine berühmte Künstlerin an ihn, nur leider erkennt er viel zu spät, dass sie es hier mit einem Serienkiller zu tun bekommen haben...

"Die Chriffe" ist der zweite Fall für den recht eigensinnigen Kryptologen Arne Stiller von der Dresdener Mordkommission. Man kann den Teil auch ohne Vorkenntnisse vom Vorgängerband lesen.

Arne Stiller ist wirklich ein sehr interessanter Charakter. Er ist eigenwillig, hört nicht auf das was sein Chef ihm sagt, sondern tut immer das, was er für richtig hält und ist auch sehr eigenbrötlerisch. Aber genau diese Charaktereigenschaften machen ihn und seine Ermittlungsarbeit so interessant. Man weiß nie was als Nächstes kommt.

Die Handlung war sehr spannend. Durch die recht kurzen Kapitel und den Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Charakteren nimmt die Handlung recht schnell an Fahrt auf. Während man liest, versucht man immer hinter des Rätsels Lösung zu kommen. Aber Elias Haller wirft gerne Cliffhänger und falsche Fährten aus, sodass es mir nicht gelungen ist, auf die Lösung zu kommen. Ich wusste also bis zum Schluss nicht wer dahinter steckt.

Der Fall an sich mit dem Lorem Ipsum hatte auch einen sehr interessanten Hintergrund. Von Lorem Ipsum hatte ich vorher noch nie gehört. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Hintergrund und worum es sich bei Lorem Ipsum eigentlich handelt noch besser beschrieben und erläutert worden wäre, denn während des Lesens war mir noch nicht so ganz klar, worum es sich hier eigentlich handelt.

Was mir auch etwas aufgefallen ist, ist das das Buch etwas an Tiefe verloren hat im Vergleich zu seinen anderen Büchern. Es gab schon mal mehr Spannung, Herzrasen und Nervenkitzel. Den Nervenkitzel habe ich hier nämlich etwas vermisst.

Mein Fazit:
Auch wenn der Nervenkitzel dieses Mal gefehlt hat, hat mir "Die Chiffre" sehr gut gefallen und ich möchte sie auch gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 03.10.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


ausgezeichnet

Pageturner mit Nervenkitzel
In der Rechtsmedizin bei Paul Herzfeld schlagen ominöse Leichenteile auf. Sie wurden zuvor in einem privaten medizinischen Lehrinstitut beschlagnahmt. Herzfeld erkennt einen Arm mit einer tätowierten Nazi-Sonne. Mittels DNA- und Blutpobenvergleich beweist er, dass er die dazugehörige Leiche schon einmal auf dem Seziertisch hatte. Verkauft einer seiner Kollegen Leichenteile oder stammen die Körperteile von Mordopfern. Auf seiner Suche nach Antworten kommt Paul Herzfeld mal wieder den Schuldigen gefährlich nahe, sodass sein Leben auf dem Spiel steht.

"Abgetrennt" ist der dritte und leider letzte Teil der Herzfeld-Trilogie. Man kann die Teile auch unabhängig voneinander lesen. Die nötigen Hinweise um den Hintergrund zu verstehen werden während der Handlung eingestreut, doch es empfiehlt sich die Trilogie in der Reihefolge zu lesen sonst wird man gespoilert oder versteht doch nicht so ganz den Hintergrund von Herzfeld.

Die Schuldigen sind dem Leser von Anfang an bekannt. Man könnte nun meinen, dass Herzfelds Ermittlungen langweilig zu lesen sind, aber nein es ist grade spannend und interessant zu lesen, wie er den Schuldigen Schritt für Schritt immer näher kommt. Dabei gerät er mal wieder selbst in Gefahr und das zu lesen ist grade im grandiosen Finale nervenzerreißend. Beim Showdown am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist wieder sehr detailreich und ausführlich. Die Handlungsorte und auch die Handlungen selbst wurden wieder sehr gut und anschaulich beschrieben. Aber Achtung - nichts für schwache Gemüter. Da kann sich schonmal der Magen umdrehen. Ich aber fand es sehr interessant, wie dem Leser dadurch die Arbeit in der Rechtsmedizin näher gebracht wurde.

Die recht kurzen Kapitel mit Perspektivwechseln und Cliffhängern lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Von Kapitel zu Kapitel wurde es immer spannender bis hin zum grandiosen Showdown.

Was ich aber ein bisschen schade finde, dass manches nicht ganz aufgeklärt wurde. Bei mir blieben noch ein paar Fragen, fallbezogen und auch aus Herzfelds privatem Umfeld, offen. Dafür dass es der Abschluss der Trilogie sein soll, hätte da ruhig noch etwas im Nachgang kommen können, zumindest eine kleine Zusammenfassung. So fand ich das Ende ein wenig abgehackt.

Mein Fazit:
Nervenkitzel und Herzklopfen pur. Ein packender Pageturner. Da mich das Ende ein wenig unbefriedigt zurückgelassen hat, vergebe ich 4,5 Sterne und das Buch muss man gelesen haben.

Bewertung vom 02.10.2021
Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


sehr gut

Beginn des Ronnefeldt Tees
Frankfurt im Jahr 1838. Friederike, die Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt es ab und an hinter der Theke im Teeladen zu stehen. Sie mag den herrlich blumigen Duft des Tees. Tiefere Einblicke in die Welt des Handelns bekommt sich allerdings nicht. Doch das soll sich ändern, als ihr Mann auf eine Reise nach China aufbricht. Zu dem Zeitpunkt ist sie grade schwanger und dem neuen Prokuristen traut sie nicht über den Weg. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Geschäfte selbst in die Hand zu nehmen.

"Die Teehändlerin" ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga.

Mir hat sofort der schöne Schreibstil und die tollen detailreichen Beschreibungen gefallen. Der Schreibstil ist zeitgemäß, aber lässt sich dennoch sehr angenehm lesen. Durch die tollen Beschreibungen hatte ich die ganze Zeit Bilder vor Augen und konnte in das damalige Frankfurt abtauchen.

Ich bin eine Teeliebhaberin und da es hier um die Geschichte des Ronnefeldt-Tees geht, hatte ich gedacht, dass auch ein paar Hintergrundinformationen allgemein zu Tee einfließen. Hier und da gab es auch ein paar Informationen, doch sie blieben sehr dürftig. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Anfangs ist die Handlung etwas vor sich hingeplätschert und erst gegen Mitte des Buches wurde es dann interessanter und spannender. Die Handlung wurde in verschiedenen Erzählperspektiven der Protagonisten erzählt. So hat man auch über die Gedanken und Gefühle der anderen etwas erfahren.

Die Protagonisten wurden sehr gut ausgearbeitet. Grade Friederike hat mir sehr gut gefallen. Als Frau zur damaligen Zeit war sie sehr mutig, taff und hat schon versucht ihren eigenen Kopf durchzusetzen. An ihr wurde auch gut der Stand der "Frau", was von ihnen zur damaligen Zeit erwartet und zugemutet wurde, gut dargestellt und kritisiert.

Bisschen schade fand ich die Zeitsprünge während der Handlung. Es endet mit einem Cliffhänger und ohne dass der Leser im weiteren Verlauf erfährt, wie es den Protagonisten ergangen ist, wird die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt, wo schon alles gelaufen ist. Auch das Ende des Buches hat mich nicht ganz zufrieden gestellt. Es gibt noch viele offene Fragen und der nächste Teil soll ja schon eine Generation weiter spielen.

Fiktion und wahre Begebenheiten wurden hier klasse miteinander verknüpft. Ohne das Nachwort zu lesen, hätte ich nicht gewusst was wahr und was erfunden ist.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte über die Familie Ronnefeldt. Die schönen Beschreibungen lassen den Leser in die Geschichte abtauchen. Es hat zwar ein paar Mängel wie die Zeitsprünge, aber trotzdem finde ich es gelungen.

Bewertung vom 26.09.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

In Oslo wird ein bewusstloser kleiner Junge ins Krankenhaus eingeliefert. Kurz darauf erliegt er seinen Verletzungen. Der diensthabende Arzt ist überzeugt, dass er misshandelt wurde. Bevor die Eltern vernommen werden können, wird der Vater im Gebetsraum erschossen aufgefunden. Clara ist geschockt von den Ereignissen. Schon lange versucht sie ein Gesetz durchzubekommen, das misshandelte Kinder früher helfen soll. Als eine iranischstämmige Frau dann auch noch ermordet wird, gerät Haavard ins Visier der Ermittler...

"Tiefer Fjord" soll der Auftakt einer Trilogie sein. Dementsprechend fand ich das Ende etwas unbefriedigend, was aber meist so ist bei einer Trilogie. Aber ich finde, dass man den Roman auch gut als Stand-alone lesen kann.

Der Erzählstil war durchweg spannend und flüssig zu lesen. Es kam viel Politik vor, da Haavards Frau Clara ja aufstrebende Politikerin ist und ein neues Gesetz durchbringen möchte. Das politische hat mich jetzt nicht so wirklich interessiert. Teilweise bin ich da auch nicht so ganz durchgestiegen bei den Charakteren, wer da nun mit wem eine Verbindung hat und wo ansässig ist. Die Namen von den Nebencharakteren hab ich dann ein wenig durcheinander gebracht.

Die beiden Hauptcharaktere Clara und Haavard fand ich sehr unsympatisch. Clara hat ein dunkles Geheimnis und allein durch ihre Art fand ich sie schon von Anfang an unsympathisch. Haavard war mir erst sympathisch, wurde dann aber durch sein Tun auch mal zu mal unsympathischer. Mitgefühlt mit den beiden habe ich dann gar nicht mehr.

Schade fand ich die zu frühe Auflösung. Schon auf der Hälfte wurde quasi aufgelöst wer hinter all dem steckt.

In der Handlung wird ein sehr heikle Themen wie "Kindesmisshandlung" und "Gewalt in Familien" angesprochen. Es wurde sehr gut mit in die Handlung eingewoben und an den Leser kommuniziert.

Mein Fazit:
Schade um die frühe Auflösung und die unsympathischen Charaktere haben mich gestört. Ansonsten konnte man es sehr gut lesen. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne. Keine klare Leseempfehlung, aber man kann es lesen, ist nur kein Highlight

Bewertung vom 25.09.2021
Gegenlicht / David Bronski Bd.2
Aichner, Bernhard

Gegenlicht / David Bronski Bd.2


sehr gut

David Bronsik ist Pressefotograf, der das Unheil festhält. Immer ist er zu Stelle, wenn Menschen sterben und hält es perfekt in seinen Bildern fest. Auch jetzt ist er wieder zur Stelle, als in Berlin ein Mann vom Himmel fällt. Als blinder Passagier versteckt, fällt er in den Garten einer Villa. Sein Leben ist sofort beendet. Sogar im Tod wird der Mann noch beraubt und somit fängt eine Geschichte aus Not und Gier an. Bronski und seine Partnerin Svenja Spielmann fangen an zu recherchieren und begeben sich auf gefährliches Terrain.

"Gegenlicht" ist der zweite Teil mit Pressefotograf David Bronski und seiner Kollegin Svenja Spielmann. Es empfiehlt sich mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung der Protagonisten darauf aufbaut.

Vom ersten Teil war ich ganz fasziniert, aber ich muss zugeben, dass dieser Teil mich nicht mehr ganz so fasziniert hat. Man wird zwar auch wieder sofort ins Geschehen geworfen, als der Mann vom Himmel fällt, aber doch ist der Spannungsaufbau langsamer. Es war nicht so temporeich, wie ich es aus Teil eins gewohnt war. Aber den Plot und die Hintergründe fand ich trotzdem sehr interessant.

Der Erzählstil mit den kurzen Sätzen mag vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber ich finde ihn genial. Die kurzen Sätze wirken manchmal etwas abgehackt, aber es sorgt gleichzeitig für Tempo und lässt das Ganze atemlos wirken. Man hat kaum Zeit mal Luft zu holen, weil man so durch die Seiten rauscht. Einfach clever.

Mit den Dialogen hat der Autor auch einen ganz eigenen Stil kreiiert. Wenn man die Dialoge so liest, hat man als Leser das Gefühl, man sitzt mit den Protagonisten in einem Raum. Es ist auf jeden Fall sehr lebendig gestaltet.

Die Hauptcharaktere Bronski, Svenja und Judith bleiben mir immer noch etwas zu farblos. Ich konnte noch nicht so recht eine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Mein Fazit:
Ein interessanter Plot. Manches vielleicht etwas zu weit hergeholt, aber der Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt. Es lohnt sich zu lesen.

Bewertung vom 19.09.2021
Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


weniger gut

Wie Kaugummi...

Auf dem Rückweg nach Koblenz 1349 reisen Reinhild und ihr Gemahl im Schutz einer Handelskarawane. Doch leider werden sie von Räuber überfallen. Reinhild entgeht nur knapp dem Tod, aber ihr Gemahl verstirbt. Sie erholt sich langsam von diesem Schreck und sie weiß, dass sie wieder heiraten muss, um ein Auskommen für ihren Sohn zu haben. Mit der Zeit wird ihr klar, dass nur ein Mann dafür in Frage kommt. Doch wird ihr Vater ihn gutheißen?

"Das Kreuz des Pilgers" ist der Auftakt in eine neue Trilogie. Mit viel Euphorie habe ich begonnen zu lesen. Der Anfang mit dem Raubüberfall auf die Handelskarawane hat sich auch sehr spannend dargestellt und ich war guter Dinge einen tollen historischen Roman vor mir zu haben.

Leider wurde ich dann aber maßlos enttäuscht... Es wurde dann sehr langatmig und hat sich in die Länge gezogen. Die Beziehungen der Protagonisten wurden sehr ausführlich dargestellt, aber die historischen Orte rund um Koblenz gerieten für mein Empfinden ins Hintertreffen. Mir haben da einfach die Beschreibungen gefehlt, um mir das historischen Koblenz vorzustellen.

Es wurde zwar gut recherchiert, wie das damalige Leben war und wurde gut mit den Charakteren gestaltet, aber gänzlich gefehlt haben mir die historischen Begebenheiten, die wirklich einmal stattgefunden haben. Hier ging es irgendwie nur um die Familiengeschichte von Reinhild und da wurde gefühlt immer auf der Stelle getreten.

Die Gestaltung der Charaktere fand ich widerum sehr gut. Sie waren unterschiedlich gestaltet und wirkten sehr authentisch.

Die Story mit dem Kreuz fand ich sehr fantasylastig beschrieben. War vielleicht früher deren Glaube, aber für mich war da zu viel Hokuspokus dabei.

Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen. Für mein Empfinden wurde sehr viel rumgeschwafelt, was die Autorin auch auf gut 250 Seiten weniger hätte rüberbringen können. Tut mir Leid, aber mich konnte die Story absolut nicht erreichen, daher kann ich nur 1,5 Sterne vergeben und auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.09.2021
Tod an der Alster / Svea Kopetzki Bd.2
Küpper, Anke

Tod an der Alster / Svea Kopetzki Bd.2


sehr gut

Während des Feuerwerks an der Alster läuft eine Frau vor einen Bus. Erst bei näherer Betrachtung fallen Svea Kopetzki und ihren Kollegen die Stichwunden an ihrem Hals auf. Bei der Frau handelt es sich um eine bekannte Schönheitschirurgin. Ihre Klinik ist ganz in der Nähe vom Tatort. Ist sie vor jemanden geflohen? Wer hat sie angegriffen? Hat sie einen Einbrecher an der Schönheitsklinik überrascht oder steckt womöglich noch etwas anderes dahinter? Svea Kopetzki muss viele Fragen in der Welt der Neu-Schön- und Reichenwelt Hamburgs klären.

"Tod an der Alster" ist der zweite Teil mit der Kommissarin Svea Kopetzki. Man kann den Teil unabhängig lesen. Wer sich jedoch auch für die Geschichte der Protagonisten interessiert, dem ist zu empfehlen mit dem ersten Teil zu beginnen.

Der Schreibstil ist sehr ruhig. Es lässt sich sehr angenehm lesen. Mit den schönen Beschreibungen der Orte und dem vielen Lokalkolorit kommt beim Lesen richtiges Hamburgfeeling hoch. Beim Lesen träumt man sich quasi in die schöne Stadt an der Alster und Elbe.

Bei der Ermittlungsarbeit konnte man einen roten Faden erkennen. Es war nicht durcheinander und alles wurde gut aufeinander aufgebaut. Allerdings hatte ich dadurch schon recht früh eine Ahnung wer der Täter ist. Es gab ja auch nicht allzu viele Möglichkeiten, die in Frage kommen konnten. Da hätte ich mir die ein oder andere falsche Fährte mehr gewünscht.

Die Hauptprotagonisten waren mir alle wieder sympathisch. Ihre private Geschichte wurde gut ausgebaut. Im Vergleich zum ersten Teil merkt man hier schon eine Entwicklung. Ich finde die Hintergrundgeschichten der Protagonisten in dieser Reihe so schön, dass sogar der Fall für mich nebensächlich wird. Viel interessanter finde ich wie es bei den Ermittlern privat weiter geht.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Krimi an der Alster. Viel Lokalkolorit sorgt für Alsterflair in der schönen Hansestadt Hamburg. Die Ermittlungsarbeit könnte noch ausgebaut werden, aber alles in allem ein guter Krimi, den man schön lesen kann.

Bewertung vom 12.09.2021
Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


sehr gut

Grausiger Mordfall in Nürnberg. Viergeteilte Leichenteile hängen verteilt an den vier Stadttoren. Nur kurze Zeit später taucht im Internet ein Livestream auf. Zu sehen ist eine gefesselte Person in einem Gewölbekeller und hinte ihr schärft der Scharfrichter seine Axt. Für die beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd. Sie erkennen, dass die Taten mittelalterliche Hinrichtungen sind. Doch wer ist der Täter und warum müssen all diese Personen sterben?

"Angstrichter" ist der vierte Teil mit den Profilern Grall & Wyler. Es wäre von Vorteil wenn man die vorherigen Bände kennt, da auf die Vorgeschichte von Jan und Rabea aufgebaut wird. Aber der Fall an sich ist auch unabhängig zu lesen.

Die mittelalterlichen Hinrichtungen waren wirklich brutal und blutig beschrieben. Teilweise war es nichts für schwache Nerven. Den ganzen geschichtlichen Hintergrund zu den damaligen Hinrichtungsmethoden fand ich sehr interessant. Das wurde auch super recherchiert und das Hintergrundwissen perfekt eingewoben, ohne den Lesefluss zu stören.

Die kurzen Kapitel und der angenehm flüssige Schreibstil lassen einen das Buch sehr schnell lesen. Dazu hat es der Autor geschafft hier ein hohes Tempo an den Tag zu legen. Ständig passiert was Neues. Ist das eine vorüber, passiert gleich schon wieder das Nächste. Man kommt quasi kaum zum Luft holen und mit den ganzen Cliffhängern, möchte man natürlich immer wissen wie es weitergeht.

Mit den ganzen unerwarteten Wendungen und immer neu auftauchenden Überraschungen wird der Leser bis zum Ende eingeladen mitzurätseln. Nur ich muss sagen, dass ich schon recht früh eine Ahnung hatte, wer dahintersteckt und die hat sich leider auch bewahrheitet. Es gab hier auch nicht allzu viele Möglichkeiten. Da hätten vielleicht noch mehr falsche Fährten gelegt werden müssen oder ich war einfach zu geübt in meinem miträtseln.

Die beiden Profiler Jan und Rabea sind in ihrer Sache wieder voll aufgegangen und haben sich auch privat wieder gut weiterentwickelt. Die Nebencharaktere haben super gepasst und wurden sehr gut integriert.

Mein Fazit:
Hohes Tempo und brutale Hinrichtungsmethoden. Eine spannende Jagd nach dem Scharfrichter hat mich wieder kaum zu Atem kommen lassen. Nur das gewisse Etwas, der Nervenkitzel im Showdown, hat mir dies Mal gefehlt. Aber trotzdem wieder sehr gut gelungen und in jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 11.09.2021
Nichts als Staub
Hartung, Alexander

Nichts als Staub


sehr gut

Alina Grimm ist bei der Hamburger Polizei im Streifendienst tätig und eigenlich nicht für Mordermittlungen zuständig. Doch ihr Ermittlerinstinkt wird geweckt, als am Hamburg Phoenixplatz eine Leiche gefunden wird. Bei dem Besuch eines Informanten gerät sie in einen Hinterhalt und wacht im Krankenhaus wieder auf. Ihre Lage ist äußerst prekär. Ihre Angreifer konnten nicht ausfindig gemacht werden und sie wird des Drogenhandels beschuldigt. Suspendiert vom Dienst. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

"Nichts als Staub" ist der Auftakt in die neue Alina-Grimm-Reihe.

Der Thriller beginnt gleich mit einem spannenden Prolog, ein Blick in die Vergangenheit des Serienmörders. Leider wird das im Laufe der Handlung nicht mehr so ganz nachverfolgt. Danach wird die Handlung leider lange Zeit etwas langatmig und hat wenig Spannung. Erst im letzten Drittel wird alles was geht ausgepackt. Doch für einen Thriller war Nervenkitzel bei mir Fehlanzeige.

Die Story kommt ohne großartige Perspektivwechsel aus. Die meiste Zeit begleitet man Alina. Cliffhänger an den Kapitelenden machen das Ganze aber doch interessant und spannend. Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar Perspektivwechsel mehr sein können.

Alina hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt authentisch und sympathisch. Ihr Ermittlerinsinkt und ihr Vorgehen ist schlüssig. Auch die beiden anderen Charaktere aus ihrem Ermittlerteam haben mir sehr gut gefallen. Elias ist mysteriös und Lennart rundet mit seiner humorvollen Art das Team ab.

Man merkt, dass die Handlung in Hamburg spielt. Es wurde viel Lokalkolorit eingebaut und schön beschrieben, sodass man sich auch alles sehr gut bildlich vorstellen konnte.

Durch den angenehmen Schreibstil hatte man einen guten Lesefluss und und die Prise Humor zwischendurch hat die Handlung nochmal aufgepeppt.

Mein Fazit:
Für vier Sterne hat es nicht ganz gereicht, deswegen gibt es 3,5 Sterne. Im Großen und Ganzen eine gelungene Story. Trotz der Längen habe ich mich unterhalten gefühlt und ich würde noch einen weiteren Teil mit Alina lesen wollen, um zu sehen, wie es weitergeht.