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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2013
Alles, was wir geben mussten
Ishiguro, Kazuo

Alles, was wir geben mussten


ausgezeichnet

Das Buch lässt mich bewegt und zugleich traurig zurück. Das Schicksal der drei Freunde im Buch, sowie aller Randfiguren, bewegt einen ungewollt. Man müsste schon sehr gefühlskalt sein, wenn einen die Geschichte nicht berühren würde.

Ishiguro zeichnet eine Zukunft, die durchaus möglich wäre. Das ist für mich das Beängstigendste dabei! Wir wissen sehr gut, welche Glanzleistungen Menschen durch Wegschauen vollbringen können. Wie sie auf diese Art und Weise ihre Gefühle entkoppeln, nur, um sich nicht mit der Thematik beschäftigen zu müssen und sich rechtfertigen können, das hätten sie nicht gewusst. Erst dadurch ist die Geschichte der Protagonisten so möglich, wie der Leser sie erzählt bekommt.

Die Geschichte hat es geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Da es aus Sicht von Kathy, in Ich-Form, geschrieben wurde, weiß man als Leser nie mehr, als sie durch ihre Erzählung verrät. Man ahnt, dass es schlimm kommen wird, aber wie schlimm, erfährt man erst am Ende. Zum einen fühlt man sich dann endlich erlöst und zum anderen jedoch sprachlos.
Die Spannung baut sich deshalb genau durch dieses Unwissen auf.

Ich war fasziniert davon, wie der Autor es geschafft hat, eine runde Geschichte daraus zu machen. Jeder angefangene Gedanke von Kathy, der nicht sofort ausgeführt wurde, fügte sich später schön und logisch ein. Meines Wissens wurde nichts vergessen, als darauf hingewiesen wurde, dass später näher darauf eingegangen werden würde.

Interessante Ansätze der menschlichen Psyche / Psychologie werden am Ende angerissen. Ich ertappte mich dabei, wie ich anfing darüber nachzudenken, was tatsächlich für Kathy und die anderen besser gewesen wäre. An dieser Stelle kann ich nicht näher darauf eingehen, da es zu viel verraten würde.

Ich denke, man darf diesen Roman nicht zu sehr zerpflücken und die Randbedingungen hinterfragen. Wenn man sich in Nebensächlichkeiten verrennt und die Logik darin sucht, verliert sich die Magie der Geschichte. Manches muss man einfach so stehen lassen wie es ist.

Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2013
Spiegelriss / Spiegel-Trilogie Bd.2
Bronsky, Alina

Spiegelriss / Spiegel-Trilogie Bd.2


gut

Dies ist der zweite Teil der Spiegeltrilogie und kommt nach "Spiegelkind". Es geht jedoch nicht nahtlos weiter. Zwischen Teil 1 und 2 sind drei Monate vergangen. An diesem Punkt begegnet der Leser wieder Juli, die sich plötzlich alleine durchschlagen muss. Ihr großes Glück ist, dass sie von einer Gruppe Jugendlichen, das Rudel genannt, aufgenommen wurde und sie dort ein bisschen Sicherheit und Gemeinschaft erfahren darf, sowie etwas zum Essen und Trinken bekommt, falls vorhanden.

Meine Begeisterung aus Spiegelkind wird hier schnell gestoppt - leider -. Eine sehr lange Zeit ist der Leser verwirrt, denn es ist schwer möglich sich in der Geschichte zurechtzufinden. Man weiß nicht, warum Juli plötzlich so alleine ist und sie aus dem Wald ausgestoßen wurde. Die Gesellschaft hat sich verändert, ist nicht mehr so heimelig und normal. Es wird auch zunehmend brutaler. Juli ist stärker und selbstbewusster geworden. Dennoch irrt sie, wie der Leser, von der Autorin auf ihrem Weg alleine gelassen auf einer Mission, die sie nicht kennt. Viel zu spät erfährt man wichtige und interessante Details.
Offene Fragen, die mich im ersten Teil nicht so gestört haben, stören mich hier doch, da ich sie für das Gesamtbild als wichtig erachte.

Fazit:
"Spiegelriss" ist leider nicht so rund geworden, wie erhofft. Mit vielen Ecken und Kanten holpert die Geschichte so vor sich hin. Es kommen noch mehr Fragen hinzu, wobei die aus Teil 1 noch nicht beantwortet sind und hinterlassen den Eindruck, dass der letzte Teil auch nicht alles wird beantworten können.

Da ich ungern eine Reihe offen lasse, werde ich auf jeden Fall auch das letzte Buch lesen, auch wenn ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen kann, was dort behandelt werden soll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2013
Die Flüsse des Feuers / Atherton Bd.2
Carman, Patrick

Die Flüsse des Feuers / Atherton Bd.2


sehr gut

Ohne Pause geht Edgars weg weiter ins Zentrum von Atherton, begleitet von Dr. Kincaid und Vincent. Auch Edgars Freunde, Isabel und Samuel, befinden sich auf dem Weg unter das Haus der Macht, um zu sehen, was mit der Quelle des Wassers geschehen ist, da es auf Atherton kein Wasser mehr gibt. Jeder Weg ist schwer und voller Stolpersteine, die es zu überwinden gilt. Viele Geheimnisse werden gelüftet, gute wie schlechte.

Weiterhin spannend verfolgt der Leser die verschiedenen Protagonisten und fiebert mit ihnen mit. Eine künstliche Welt ist zusammengebrochen und immer noch im Umbruch. Direkt am Geschehen fällt es dem Leser leicht in die Geschichte zu rutschen und Teil der Expedition, ins Zentrum von Atherton, zu werden.
Dieser zweite Teil ist dunkler und brutaler. Kämpfe werden ausgefochten, gegen fast unüberwindbare und starke Feinde. Menschen und Tiere, die man im Laufe der Geschichte lieb gewonnen hat, sterben. Hier geht es dann doch ans Eingemachte.
Dennoch zeigt der Autor schön, wie sich unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Zielen und Charakteren vereinen können müssen, um gegen einen gemeinsamen und großen Feind zu kämpfen, um zu überleben.

Auch "Die Flüsse des Feuers" haben ein wunderschönes Cover und schöne Zeichnungen mit Themen aus dem Buch, die es dem jungen wie dem älteren Leser leicht machen, sich Atherton und die dortigen Besonderheiten, bildlich vorstellen zu können.

Fazit:
Eine schöne Geschichte mit tollen Protagonisten, die es verdient haben, dass man auch noch den letzten Teil der Trilogie ließt!

Bewertung vom 21.03.2013
Spiegelkind / Spiegel-Trilogie Bd.1
Bronsky, Alina

Spiegelkind / Spiegel-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Das Buch hat eine einfache Sprache, die der eigentlichen Zielgruppe geschuldet ist - ältere Kinder und Jugendliche. Somit lässt sich das Buch in einem Rutsch lesen.
Nichtsdestotrotz finde ich, dass der Autorin ein sehr guter und auch spannender Roman gelungen ist. Die Welt, in der Juli lebt, ist wohl eine Fortentwicklung der unseren von heute, aber zig Jahre später. Die Gesellschaft spaltet sich in die Normalen, die Freaks und die Pheen. Die Freaks sind unserer heutigen Gesellschaft ähnlich, vermischt mit mehr Attributen von Punks. Sie leben unnormal, unterwerfen sich nicht den Regeln der normalen und herrschenden Schicht und sind auch offen für Neues, wie eben für die phantastischen Pheen.

Die Autorin zeichnet mit ihrer kontrollierten Gesellschaft der Normalen eine Gesellschaft voller Vorurteile gegenüber Menschen und Lebewesen, die anders aussehen, sich anders verhalten, sich trauen anders zu denken und auch teilweise, wie die Pheen, anders sind. Über die Figur Iwan wird erwähnt, dass beide Gruppen (Normale und Freaks) als Menschen betrachten und behandelt werden sollen. Das ist heute wichtiger denn je, wenn man sich die Nachrichten anschaut und sieht, was in der Welt so passiert.
Leicht und doch direkt wird Jugendlichen Lesern gezeigt, dass man gegen Vorurteile angehen, nicht alles, was andere sagen, "nachplappern" und die Augen öffnen soll. Reichtum und Macht sind nicht die einzigen erstrebenswerten Ziele. Gut dargestellt finde ich auch das Aufzeigen von Ausbeutung und Unterdrückung und die Auswirkungen davon.

Ich freue mich auf den zweiten Teil und bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

Wie ihren Debütroman, könnte ich mir auch dieses Buch der Autorin prima als Schullektüre im Deutschunterricht vorstellen. Eine Erörterung würde Interessantes hervorbringen.

Fazit:
Nicht nur für Kinder und Jugendliche ein toller Roman. Als Erwachsene bin ich begeistert davon, wie neue Ideen und Gesellschaften entwickelt werden und durch Sprache die Leser erreichen kann.

Bewertung vom 19.03.2013
Das Haus der Macht / Atherton Bd.1
Carman, Patrick

Das Haus der Macht / Atherton Bd.1


sehr gut

Ahterton ist ist eine Trilogie. Im ersten Teil, "Das Haus der Macht", wird der Leser in eine neue, besondere, künstlich hergestellte Welt eingeführt. Sie ist sehr schlicht. Es gibt drei Ebenen, wobei diese dort lebenden Menschen nicht gleichberechtigt sind. Das Haus der Macht und die herrschende Oberschicht wohnt oben auf den Highlands, unterdrückt und beutet die Menschen aus, die auf der mittleren Ebene, dem Tabletop, leben. Diese verrichten handwerkliche Arbeit, wie Tiere großziehen (Hasen, Schafe) sowie Feigenbäume anzupflanzen, diese zu pflegen und die Früchte zu ernten. Viel bleibt ihnen davon jedoch nicht übrig. Das lebensnotwendige Wasser kommt aus den Highlands und wird rationiert an die Menschen, die im Tabletop leben, weitergereicht. Bildung, wie Lesen und Schreiben, ein gehobenes und gemütliches Leben ist nur den Menschen auf den Highlands vorbehalten.

Dem Autor gelingt auf eine einfache Art und Weise und durch schlichte Sprache auf wichtige Themen des Lebens einzugehen. So werden auch für jugendliche Leser die Themen Macht, Beherrschen, Ergebenheit, Ungerechtigkeit, Freundschaft, Egoismus, Krieg, Zusammenhalt, Umweltverschmutzung und -schutz, Technisierung usw. verständlich dargestellt. Alles schön verpackt in eine interessante und spannende Geschichte von Edgar, der manche Geschehnisse auslöst und ein schweres Päckchen Schicksal zu tragen hat. Der Leser begleitet ihn auf seinem Weg und dem Versuch, seine Welt zu retten.

Hervorheben möchte ich auch die sehr schönen Zeichnungen im Buch, die es einem leichter machen, sich einige Dinge vorzustellen.

Das Ende des ersten Teils macht Lust auf den nächsten, indem es Geheimnisse und Machenschaften aufzudecken gibt. Wie wird es mit Atherton weitergehen?

Bewertung vom 19.03.2013
Dead Cat Bounce / Dead Cat Bounce Dilogie Bd.1
Bennett, Nic

Dead Cat Bounce / Dead Cat Bounce Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Als ich das Buch am Ende zugeklappt hatte, sagte ich "WooW". Das war so ein richtiger, temporeicher action-thriller, wie man ihn aus dem amerikanischen Kino kennt. Wer dieses Genre liebt, der wird von diesem Buch begeistert sein.

Sicher, einiges ist überzogen und etwas realitätsfremd, was sich m.M.n. dieses Genre aber erlauben darf. Wir lernen verschiedene Charaktere kennen, die nicht nur oberflächlich gezeichnet werden. Die Figuren erfahren eine eigene Entwicklung, wodurch man sich als Leser den Figuren näher und mit in die Geschichte hineingezogen fühlt.
Der Autor schafft es die Spannung stätig zu steigern, sodass es mir fast nicht möglich war, das Buch aus der Hand zu legen. Am Liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen.

Auch bringt der Autor dem finanzfremden Leser geschickt und leicht die Börsenwelt bei ohne ihn damit zu überfordern. Ich hoffe, dass dieses Buch eines Tages verfilmt wird. Potential dazu hätte es allemal.

Da dies der erste von zwei Bänden ist, wird man am Ende von einem gut plazierten Cliffhänger abrupt gestoppt und wartet sehnsüchtig auf den abschließenden Teil.

Ich bin froh, dass ich mich doch noch dazu entschlossen hatte das Buch zu lesen, obwohl mich ursprünglich das Cover abgeschreckte.

Bewertung vom 19.03.2013
Schwerter und Rosen
Stolzenburg, Silvia

Schwerter und Rosen


sehr gut

Es handelt sich hier um einen historischen Roman zur Zeit der Kreuzzüge. Hervorragend bringt die Autorin diese traurige und zugleich schreckliche Zeit dem Leser näher! Durch geschicktes Verknüpfen von verschiedenen Handlungssträngen, wird der geschichtliche Hintergrund und die damals lebenden und herrschenden Personen in eine Geschichte mit tollen Romanfiguren verwickelt. Man findet Figuren, die man auf Anhieb lieben lernt (Harold, Catherine) sowie Figuren, die man sich mit Entsetzen aus dem Buch heraus wünscht, um die Guten und Schwachen zu beschützen.
Durch kurze und manchmal sehr kurze Kapitel ist dies ein temporeicher Roman, der sich nicht mit großen Pausen lesen läßt. Viele Orts- und Jahreswechsel "zwingen" den Leser am Ball zu bleiben, um dem Zug der Kreuzritter nicht hinterherzuhinken. Aktives Lesen ist dadurch unbedingt erforderlich, da die Geschichte zwischen den Kapiteln vom Leser weitergedacht werden muss.

Für mich war das der erste historische Roman dieser Art und er hat mir sehr gefallen! Die Charaktere der Geschichte werden authentisch gezeichnet, sodass ihre Reaktionen und ihr Handeln gut nachvollziebar sind. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Im Reich der Löwin".

Liebhaber historischer Romane können bei diesem Buch beherzt zugreifen und werden nicht enttäuscht.

Bewertung vom 25.02.2013
Das Haus am Abgrund
Gerdom, Susanne

Das Haus am Abgrund


sehr gut

Klappentext:
Wie ein dunkler Schatten steht das alte Haus auf der Klippe am Meer. Adrian, der an einer unheilbaren Krankheit leidet und der sich in einem kleinen Cottage in der Nachbarschaft erholen soll, lässt der Anblick nicht los. Etwas an dem Haus ist seltsam und beunruhigt ihn - und das hat nichts mit den Halluzinationen zu tun, die ihn aufgrund seiner Erkrankung heimsuchen. Und warum stößt er bei seinen Nachforschungen immer wieder auf die rätselhafte November? Das Schicksal des Mädchens scheint auf unheilvolle Weise mit dem Haus verbunden zu sein Halluzination und Wirklichkeit vermischen sich zunehmend, während Adrian nach und nach ein dunkles und unglaubliches Geheimnis aufdeckt.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Susanne Gerdom und auf keinen Fall das letzte! Die Autorin schafft es allen Charakteren, Haupt- als auch Nebencharakteren, eine Tiefe zu geben. Dadurch sind sie sympathisch und man kann sie sich gut vorstellen und ihnen in der Geschichte folgen. Auch die bildhafte Darstellung im eigenen "Kopfkino" fällt nicht schwer.

Den Leser erwartet eine spanned-spookige Geschichte, die anfangs etwas verwirrt. Sobald alle Handelnden aufgetreten und vorgestellt sind, befindet man sich auf dem Weg des Rätselns und Spekulierens. Was hat es mit dem Haus auf sich und wie sind Adrian und Nova in die Geschichte des Hauses verwickelkt? Warüm übt das Haus solch eine Anziehungskraft aus?
Susanne Gerdom legt schöne "Spuren" auf dem Weg zur Lösung und der aufmerksame Leser entwirrt den Knoten, um am Ende trotzdem ein "AHA" auszurufen. Es ist ein besonderes Ende, das nicht einfach so heruntergelesen werden kann. Jedes Wort ist wichtig, um die Abzweigung zur Auflösung nicht zu verlieren.

Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Spuk-/Mystikelemente sind für meinen Geschmack ausreichend dosiert, um nicht ganz den Bezug zur realen Handlung zu verlieren. Auch wenn für mich persönlich ein paar letzte Fragen offen geblieben sind, ist dies ein Buch, das viele schöne Lesestunden bereitet.
Vielleicht darf man als erwachsener Leser nicht einfach alles hinterfragen sondern man lässt sich, wie ein Jugendlicher, in die Geschichte fallen.

Bewertung vom 24.02.2013
Frau Bengtsson geht zum Teufel
Jensen, Caroline L.

Frau Bengtsson geht zum Teufel


gut

Frau Bengtsson stirbt wegen einer unüberlegten Dummheit in ihrer Badewanne. Sie ertrinkt. Und da Gott rein zufällig zur gleichen Zeit in Frau Bengtssons Lebensbuch liest und dieser "schusselige" Tod einfach nicht in seine Planung für Frau Bengtsson gepasst hat, gibt er ihr eine zweite Lebenschance und spult ihre 38 Sekunden Tod zurück. Folgendes hatte mich sofort für das Buch eingenommen:

Zitat:
"Arme, kleine, geliebte Kreatur. Oi, oi, oi. Wie dumm! Dann öffnete der Herr den Mund und flüsterte dem toten Körper etwas ein. Überall im Himmel konnte man es als sanften Gotteshauch vernehmen, und die Engel seufzten vor Freude, als der lebensspendende Wind sie streichelte."

Frau Bengtsson versucht auf eigene Art und Weise das Erlebte zu verarbeiten. Auch ihrem Mann erzählt sie von ihrem Tod, der dies natürlich nicht richtig glauben kann und es als eine Ohnmacht abtut. Trotzdem repariert er die Badewanne:

Zitat:
"Er hatte seine geliebte kleine Frau nicht verloren und würde dies auch nicht tun, jedenfalls nicht wegen einer lausigen, fehlkonstruierten Massagewanne aus China."

Zitat:
"Ihr Hass auf Gott begann in kleinen, zaghaften Schritten." Warum? Was ist dies für ein gotteslästerlicher Plan, der sogar den Engel Nr. 1 so tief erschüttert?

Meine Meinung:
Nach der Lesebprobe hatte es sich abgezeichnet, dass dies eine Geschichte wird, die auf sehr humorvolle Art das Thema "Gott und seine Schöpfung" behandelt. Auf die Idee und ihre Umsetzung war ich sehr gespannt.
Leider war die erste Euphorie sehr schnell verflogen. Der Humor war in den ersten Kapiteln zurückgeblieben. Lediglich gab es zum Schluss noch ein paar Situationen, die mich schmunzeln oder auch mal auflachen ließen.

Frau Bengtsson, die durch ihre Todeserfahrung zum Glauben zurückgefunden hatte, suchte nun aktiv nach Gott und ihrem Weg zu ihm. Sie fühlt sich von ihm verlassen und nicht richtig wahrgenommen. Warum hat er ihr ein zweites Leben gegeben, wenn sie ihn nicht interessiert? Enttäuscht darüber beschließt sie, Antworten bei ihrer Nachbarin und Pastorenanwärterin Rachel zu suchen, die jedoch, weil der Teufel in sie gefahren ist, Frau Bengtsson auf dem antichristlichen Weg mit Endziel "Hölle" unterstützt. Frau Bengtsson will ohne Reue gegen alle 10 Gebote verstossen.

Es folgt ein seitenlanger Disput über das Alte Testament und den Sinn von christlichem Glauben. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht weiß, zu welchem "Lager" sie gehören möchte. Ist sie für oder gegen die Kirche, den Glauben, die christliche Lebensart, die katholische oder protestantische Ausrichtung? Es wird nicht deutlich. Nur ein hin und her, dass mir irgendwann zu anstrengend wurde, da kein richtiger Sinn dahinter steckte.

Die Entwicklung der Hauptfigur war leider nicht so richtig gelungen. Ich muss zugeben, dass mir die Randfigur des Ehemanns, Herrn Bengtsson, im Laufe des Buches mehr ans Herz gewachsen ist als seine Frau, um die es ja eigentlich ging.

Fazit:
Die Idee des Buches finde ich grandios. Es hätte ein richtig gutes und humorvolles Buch werden können. Leider hat die Autorin ganz schnell den Abzweig dazu verpasst.

Ich vergebe 3,5, da es kein schlechtes Buch ist. Das Ende war für mich doch überraschend und riss die Geschichte noch einmal zum positiven herum. Dafür der halbe Stern.

Bewertung vom 19.02.2013
Rachekind
Clark, Janet

Rachekind


ausgezeichnet

Gekürzter Klappentext (da ich finde, dass der echte Klappentext zu viel verrät):

Zitat
Hannas Mann Steve verschwindet spurlos. Hanna ist sich sicher, dass etwas Schlimmes passiert ist, doch niemand glaubt ihr, bis ihre einjährige Tochter Lilou fast entführt wird. Sie macht sich allein auf die Suche nach der Wahrheit und begibt sich dabei in tödliche Gefahr ...


Hanna, eine Frau, die urplötzlich von einem unerwarteten Schicksal eingeholt wird und überhaupt nicht fassen kann, wie es sie so treffen konnte. Was ist passiert, dass ihr liebender und treu-fürsorglicher Mann Steve seine Vater- und Ehemannpflichten "in den Wind schießt"? Wem kann sie auf ihrer Suche nach der Entwirrung noch vertrauen und wem nicht?

Dieser temporeiche Mystery-Thriller vereint alles, was es meiner Meinung nach für mehrere spannende Lesestunde braucht: Schön ausgearbeitete Charaktere, gruselige Situationen, Verwirrung bei der Lösungsfindung, Rückblicke aus der Vergangenheit, ein brisantes Thema UND ein schlüssiges Ende. (Mehr möchte ich hier auf keinen Fall verraten!)

Mit diesem Buch erwarten den Leser auf 500 Seiten Spannung, die sich zu 100% lohnen!

Wie ich finde, ein absoluter Buchtipp für Thrillerfans!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.